Einführung in den Weg Jesu von Jericho nach Jerusalem
Wir haben eben die Verse aus Matthäus 21,11 gelesen. Dort geht es um den triumphalen Einzug des Herrn Jesus am Palmsonntag nach Jerusalem.
Betrachten wir nochmals die Situation in Kapitel 20, Vers 29. Dort heißt es: „Und als sie aus Jericho hinausgingen...“ Wir befinden uns also noch in Jericho, das etwa 250 Meter unter dem Meeresspiegel liegt. Nun sind wir in Kapitel 21 in der Nähe von Jerusalem, nämlich auf dem Weg nach Bethphage am Ölberg.
Was liegt dazwischen? Ich meine jetzt den Weg zwischen Jericho und Bethphage, nahe bei Jerusalem am Ölberg. Neben Bethphage liegt Bethanien. Wir werden das gleich noch im Lexikon nachschlagen. Aber was liegt dazwischen?
Oadikelt, ja, die ganze jüdische Wüste liegt dazwischen. Der Herr ist durch diese Wüste gegangen – von dem fruchtbaren Jericho, das eine subtropische Oase ist, über eine Römerstraße durch die jüdische Wüste. Diese Straße führt, wie Kamini gesagt hat, durch das Wadi Kelt, ein markant tief eingeschnittenes Tal in der Wüste. Durch dieses Tal verläuft die Römerstraße, von der es heute noch Überreste gibt, hinauf nach Jerusalem.
Wenn man durch das Wadi Kelt geht, kommt man auch zu dem Ort Mizbe. Der Aussichtspunkt von Jericho heißt so. Von Mitzbejericho, gerade oberhalb von Oadiquelt, also oberhalb des Tales, sieht man nach Jericho. Wenn man auf die andere Seite schaut, sieht man den Ölberg.
So kann man den ganzen Weg des Herrn von dort aus wunderbar überblicken – von Jericho bis zum Ölberg. Der Herr ging also genau den umgekehrten Weg, den wir im Gleichnis vom barmherzigen Samariter in Lukas gesehen haben. Denn der Mensch, der dort beschrieben wird, verließ Jericho, um nach Jericho hinabzugehen, während der Herr Jerusalem verließ, um nach Jericho hinabzugehen. Jericho verließ er, um nach Jerusalem hinaufzugehen.
Im Matthäusevangelium haben wir bereits die drei Leidensankündigungen studiert. Dort hat der Herr den Jüngern ganz genau gesagt, was in Jerusalem geschehen wird: wie er vor den Sanhedrin gestellt wird, wie er den Heiden übergeben wird und schließlich gekreuzigt werden soll.
Der Herr ging diesen Weg also ganz bewusst – durch Swadikeld, über die Römerstraße, durch die jüdische Wüste nach Jerusalem – um für uns zu sterben. Margit Birkenfeld hat dazu ein schönes Lied gedichtet: „Für mich gingst du nach Golgatha.“ Dieses Lied drückt genau aus, wie dieser letzte Weg von Jericho nach Jerusalem war.
Und weil er der ewige Sohn Gottes war und es nie aufgehört hat, dürfen wir wissen, dass er an jeden von uns persönlich dachte, als er auf diesem Weg hinaufging. Das Ziel war, in Jerusalem für unsere Sünden zu leiden.
Der Einzug Jesu in Jerusalem nach Lukas und Johannes
Jetzt schlagen wir noch in Lukas 19, der Parallelstelle, nach und lesen die Verse 28 bis 29:
„Und als er dies gesagt hatte, zog er voran und ging nach Jerusalem hinauf. Und es geschah, als er sich Betfage und Bethanien näherte, gegen den Berg, der Ölberg genannt wird, dass er zwei der Jünger sandte.“
Wenn man durch die Wüste nach Jerusalem kommt, sieht man den Ölberg mit seinem Ostabhang. An diesem Ostabhang liegen die beiden Dörfer Bethanien und Bethphage.
Bethanien liegt südlich der heutigen Pfarrstraße, wenn man von Jerusalem mit dem Bus dorthin fährt, also südlich der Straße, die heute von Jericho nach Jerusalem hinaufführt. Genau an diesem Ostabhang des Ölbergs befinden sich die Städte Bethphage und Bethanien, die direkt nebeneinanderliegen.
In Bethphage gibt es eine Franziskanerkirche, die Kirche von Bethphage. Dort hat man im Hof Ausgrabungen gemacht und Überreste aus der Zeit vor zweitausend Jahren gefunden. Diese Kirche am Ostabhang des Ölbergs kann man heute als markant für das alte Bethphage bezeichnen. Gleich daneben liegt die Stadt Al-Azaria, auf Arabisch, was Lazarus bedeutet. Das ist das Dorf von Lazarus, wo Lazarus und seine Schwestern Maria und Martha wohnten. Dort war der Herr immer willkommen, das Haus stand ihm offen.
Im Matthäusevangelium wird zusammenfassend beschrieben, dass der Herr durch die Wüste zum Ölberg ging und dann nach Jerusalem hinein. Im Johannesevangelium finden wir noch mehr Details. Nicht alle Evangelisten berichten alles, sondern nur das, was für ihre spezielle Botschaft von Bedeutung ist.
Für Matthäus war es wichtig, dass der Herr, der sich als Messias erwiesen hatte, etwa in Jericho, indem er die Augen der Blinden öffnete, innerlich bewegt nach Jerusalem zog. Er zieht als Messias-König nach Jerusalem ein, gemäß Hesekiel 34, wo der Messias als Hirte Israels vorgestellt wird. Darauf wurden wir ja vorhin hingewiesen.
Johannes beschreibt in Kapitel 12, Verse 1 und 2, dass Jesus sechs Tage vor dem Passafest nach Bethanien kam, wo Lazarus, der Gestorbene, den Jesus aus den Toten auferweckt hatte, wohnte. Dort wurde ihm ein Abendessen bereitet. Dieses Abendessen fand am Schabbat statt, also am Freitagabend, dem Beginn des Schabbat, dem Festessen. Das ist der besondere Anlass, denn der Schabbat beginnt am Freitagabend mit Sonnenuntergang und endet am Samstagabend.
Am folgenden Tag, so heißt es in Johannes 12, Vers 12, als eine große Volksmenge, die zum Fest gekommen war, hörte, dass Jesus nach Jerusalem komme, nahmen sie Palmzweige und gingen ihm entgegen. Sie riefen: „Hosanna! Gepriesen sei der, der da kommt im Namen des Herrn, der König Israels.“
Dieser Tag ist der erste Tag der Woche, also Palmsonntag. Es ist nicht der Samstag gemeint, sondern der nächste Kalendertag, der zehnte Nissan. Am vierzehnten Nissan sollten die Passerlämmer geschlachtet werden, und am Abend beginnt die Feierlichkeit des Passamals, der fünfzehnte Nissan.
Der Herr nähert sich also Betphage, Lukas nennt es so, und dort ist gleich daneben Bethanien. Johannes berichtet, dass er in Bethanien eingeladen war. Erst am Tag nach dem Schabbat erfolgt der Einzug nach Jerusalem, eben Palmsonntag.
Bethphage heißt übrigens „Haus der Frühweigen“ – „Beth“ bedeutet Haus, „Phage“ sind die Frühweigen. Das wird noch wichtig, denn in Vers 18 wird das Thema vom Feigenbaum am Weg behandelt, der keine Frucht trug – dazu später mehr.
Der Herr ordnet alles an: Er sagt den Jüngern voraus, dass sie ins Dorf gehen und dort eine Eselin finden werden, angebunden, mit einem Fohlen dabei. Sie sollen sie losbinden und zu ihm bringen. Wenn jemand etwas einwendet, soll man sagen, der Herr braucht sie, und es wird kein Problem geben.
So reitet der Herr schließlich nach Jerusalem ein, und die Volksmenge feiert ihn spontan als Messiaskönig. Ein gewaltiges Ereignis. Dieser Tag des Einzugs wird in Lukas als „der Tag Jerusalems“ bezeichnet.
Wenn wir genau lesen, war es dramatisch: Einerseits große Freude, denn die Menschen begrüßten ihn als Messiaskönig, andererseits weinte der Herr bei diesem Einzug. Lesen wir Lukas 19, Vers 41:
„Und als er sich näherte und die Stadt sah, weinte er über sie und sprach: ‚Wenn du doch erkannt hättest an diesem deinem Tag, was zu deinem Frieden dient!‘“
Der Herr spricht zu Jerusalem: „Hättest du doch erkannt, wenigstens an diesem deinem Tag, was zu deinem Frieden dient.“ Welcher Tag? Der Tag Jerusalems.
Dieser Tag war tatsächlich der 173.880. Tag nach dem Erlass, genau nach der Prophezeiung in Daniel 9, Vers 25. Dort wurde offenbart, dass vom Ausgehen des Wortes, Jerusalem wieder aufzubauen, bis zum Messias sieben Wochen und 62 Wochen vergehen.
Das heißt, ab dem Tag, der in Nehemia 2 beschrieben ist, im zwanzigsten Jahr des Königs Artaxerxes von Persien, als Nehemia die Erlaubnis erhielt, von Persien nach Jerusalem zu reisen, um die Stadt wieder aufzubauen.
Daniel schrieb diese Prophezeiung, als er in der Gefangenschaft in Babylon war und Jerusalem in Trümmern lag. Vom Ausgehen des Wortes, Jerusalem wieder aufzubauen, bis zum Messias vergehen also sieben Wochen und 62 Wochen. Das sind zusammen 69 Wochen.
In der Bibel sind prophetische Jahre immer 360 Tage lang, nicht 354 wie das Mondjahr. Das Mondjahr ist islamisch, weshalb sich der Ramadan ständig im Kalender verschiebt. Israel hat eine Mischung aus Sonnen- und Mondjahr. Die Monate werden durch den Mond bestimmt, aber der Kalender der Bibel ist ein landwirtschaftlicher Kalender.
Die Feste in 3. Mose 23, wie Pessach, das Erstlingsfest, Pfingsten und Laubhüttenfest, hängen mit landwirtschaftlichen Ereignissen zusammen: Pessach mit der Gerstenernte, das Erstlingsfest in der Pessach-Woche, Pfingsten mit der Weizenernte und das Laubhüttenfest mit der Oliven- und Weinernte.
Deshalb wird der biblische Kalender immer nach dem Sonnenjahr korrigiert. Es ist ein lunisolarer Kalender mit einem Schaltmonat. Für die Prophetie ist das kompliziert, da man nicht genau weiß, wie in welcher Epoche die Korrekturen erfolgten.
Darum sind in der Bibel die prophetischen Jahre grundsätzlich 360 Tage lang. Das war schon bei den 70 Jahren Babylon in Jeremia 25 so. Die 70 Jahre Babylon wurden genau erfüllt, von 608 v. Chr., als das assyrische Reich endgültig fiel und die Babylonier die Weltherrschaft hatten, bis zur Eroberung Babylons durch die Perser im Herbst 539 v. Chr.
In der Offenbarung werden dreieinhalb Jahre mit 1260 Tagen gleichgesetzt, und 1260 geteilt durch 3,5 ergibt 360 – also prophetische Jahre.
Die 69 Wochen rechnet man so: Eine Woche ist sieben Jahre, also 69 mal 7 mal 360 Tage. Das ergibt 173.880 Tage.
Diese Tage begannen mit Nehemia 2, im Monat Nissan, also März/April, 445 v. Chr., im zwanzigsten Jahr von König Artaxerxes, als die Erlaubnis gegeben wurde, Jerusalem wiederherzustellen und zu bauen, bis zum Messias, dem Fürsten, gemäß Daniel 9,25.
Wenn man genau rechnet, passen die 173.880 Tage exakt auf diesen Sonntag im Jahr 32 nach Christus. So ist das nach den Evangelien zu errechnen, und es passt exakt.
Das war der 173.880. Tag – an diesem deinem Tag – und da reitet der Messias als Fürst ein.
Wir können das kurz in Daniel 9, Vers 25 nachlesen:
„So wisse denn und verstehe: Vom Ausgehen des Wortes, Jerusalem wiederherzustellen und zu bauen, bis auf den Messias, den Fürsten, sind sieben Wochen und zweiundsechzig Wochen.“
Sieben Jahrwochen waren die Zeit, in der Jerusalem wieder vollständig aufgebaut wurde, dann schlossen sich die 62 an, und am Ende kam der Messias als Fürst. Das ist sensationell!
Vor kurzem erzählte mir jemand, er habe das Buch von Richard Dawkins, „Die Gottillusion“, gekauft. Das Buch brachte ihm keine Ruhe. Im nächsten Monat hörte er im Internet Vorträge, unter anderem über diese 69 Wochen. Am Tag genau sagte er: „Das ist es!“ Und wenn das stimmt, muss das andere auch stimmen. Einige Monate später hat er sich bekehrt.
Das kann Menschen helfen zu sehen, dass die Bibel Gottes Wort ist. Es ist so grandios, und wir können es so eindeutig darlegen. Die Prophetie hat sich so präzise erfüllt, und der Herr Jesus kam als Fürst nach Jerusalem.
Jetzt gehen wir zurück zu Matthäus 21. Es wird nirgends gesagt, dass Gott uns braucht, aber von Eseln wird gesagt, der Herr benötigt sie. Warum hat der Herr diese Tiere gebraucht? Damit sich die Prophetie aus Sacharja erfüllt.
Andreas wollte noch etwas sagen: Zu dem Tag, dem Tag Jerusalems, steht in Sacharja 9, Vers 26, zwei Verse vorher: „Dies ist der Tag, wie der Herr gewinnt.“ Schlagen wir das auf.
Psalm 118 ist sehr gut dazu. Lesen wir doch alles:
Psalm 118, Vers 22: „Der Stein, den die Bauleute verworfen haben, ist zum Eckstein geworden. Von dem Herrn ist dies geschehen; wunderbar ist es in unseren Augen.“
Vers 24: „Dies ist der Tag, den der Herr gemacht hat; wir wollen uns freuen und fröhlich an ihm sein.“
Vers 25: „Bitte, Herr, rette doch! Bitte, Herr, gib doch Gelingen!“
Vers 26: „Gesegnet sei der, der kommt im Namen des Herrn! Vom Haus des Herrn haben wir euch gesendet. Der Herr ist Gott!“
Andreas weist uns auf Vers 24 hin: „Dies ist der Tag, den der Herr gemacht hat.“ Es geht um die Begrüßung, wenn der Messias kommt. Das war im Judentum bekannt.
Wenn der Messias kommt, muss man ihn begrüßen mit „Baruch haba beschem Adonai“ – „Gesegnet sei, der da kommt im Namen des Herrn.“
Das ist der normale Ausdruck auf Hebräisch, wenn man jemanden willkommen heißt. Wenn man in Israel zu Besuch kommt und an die Tür klopft, sagt man „Baruch haba“ – willkommen.
„Baruch haba“ ist Singular, wenn es mehrere sind, sagt man „bruchim habaim“. So ist die Begrüßung für den Messias, der im Namen Gottes kommt.
Das haben wir in unseren Versen gesehen. Sie rufen in Matthäus 21, Vers 9:
„Die Volksmengen, die vor ihm hergingen und die nachfolgten, riefen und sagten: Hosanna dem Sohn Davids! Gepriesen sei der, der da kommt im Namen des Herrn! Hosanna in der Höhe!“
Sie haben also genau diesen Vers aus Psalm 118 genommen: „Baruch haba beschem Adonai“ – „Gesegnet sei der, der da kommt im Namen des Herrn.“
„Beschem“ heißt „im Namen“, „Adonai“ ist „der Herr“. Andreas hat auf Vers 24 hingewiesen: „Dies ist der Tag, den der Herr gemacht hat.“ Das ist der Tag Jerusalems, der 173.880. Tag nach dem Erlass von Artaxerxes, dass Jerusalem wieder aufgebaut werden soll.
Noch mehr Zusammenhang: Vers 25 – „Bitte, Herr, rette doch! Bitte, Herr, gib doch Gelingen!“
Auf Hebräisch heißt das: „Anna Adonai, Hoschi Anna, Anna Adonai, Hatzlichanna, Anna Adonai Hoschi Anna.“ Das ist das „Hosanna“ hier.
Im Prinzip ist „Hoschi Anna“ das hebräische „Hosanna“, die Kurzform, die vor zweitausend Jahren üblich war, anstatt „Hoshianna“.
Die Evangelien geben genau die Aussprache wieder, die damals in Israel üblich war.
Das zeigt, wie genau die Evangelisten informiert waren. Sie waren keine Leute aus späteren Gemeindegenerationen, die am Schreibtisch Mythen erfanden, wie die liberale Theologie behauptet, sondern sie kannten die Details.
Sehen wir, wie stark das Ganze in Psalm 118 verwurzelt ist.
In Vers 22 heißt es: „Der Stein, den die Bauleute verworfen haben, ist zum Eckstein geworden.“ Das war bekannt: Der Stein ist der Messias, der auch in Jesaja 28, Vers 16 als „Stein“ bezeichnet wird.
Die alten Rabbiner sagten, der Stein in Jesaja 28,16 sei der Messias.
Ich lese Jesaja 28,16:
„Darum spricht der Herr, der Ewige: Siehe, ich gründe einen Stein in Zion, einen bewährten Stein, einen kostbaren Eckstein, aufs Festeste gegründet. Wer glaubt, wird nicht ängstlich eilen.“
Das ist der Messias.
In Psalm 118 ist es ähnlich: Der Stein, den die Bauleute verworfen haben, ist zum Eckstein geworden.
Man muss noch wissen: Der Ausdruck „Bauleute“ hatte im Hebräischen vor zweitausend Jahren in Israel eine besondere Bedeutung – es waren die Lehrer der Tora.
Wir reden von Erbauung. Wenn eine Predigt das Glaubensleben stärkt, ist sie erbaulich – das kommt vom Bauen.
Die Bauleute sind diejenigen, die das Gesetz, die Bibel, auslegen sollen zum geistlichen Aufbau der Zuhörer.
Es war klar: Der Stein, den die Bauleute verworfen haben, heißt, die Lehrer der Tora lehnen den Messias ab.
Aber er wird etwas ganz Neues beginnen: Er wird zum Eckstein für einen neuen Anfang.
Der Eckstein ist der erste Stein für einen neuen Bau – die Gemeinde, das geistliche Haus Gottes, den geistlichen Tempel, nach Epheser 2, Vers 20.
Ich will nur zeigen, wie dramatisch der Herr nach Jerusalem einreitet. Die Volksmenge feiert ihn als Messiaskönig, aber die Führer lehnen ihn ab und bringen ihn wenige Tage später ans Kreuz.
Der Stein, den die Bauleute verworfen haben.
„Dies ist der Tag, den der Herr gemacht hat; wir wollen uns freuen und fröhlich an ihm sein.“
Das haben sie getan: Sie riefen freudig.
Lesen wir Matthäus 21, Vers 9 noch einmal:
„Die Volksmengen aber, die vor ihm hergingen und die nachfolgten, riefen und sagten: Hosanna dem Sohn Davids! Gepriesen sei der, der da kommt im Namen des Herrn! Hosanna in der Höhe!“
Als er in Jerusalem einzog, kam die ganze Stadt in Bewegung und fragte: „Wer ist dieser?“
Wer ist dieser? Für jeden, der das Alte Testament kennt, war klar: Der Herr ist auf der Eselin zusammen mit dem Fohlen eingezogen, genau wie in Sacharja 9,9 vorausgesagt.
Schlagen wir Sacharja 9,9 auf:
„Jauchze laut, Tochter Zion! Jauchze, Tochter Jerusalem! Siehe, dein König kommt zu dir, gerecht und ein Retter ist er, demütig und auf einem Esel reitend, und zwar auf einem Fohlen, einem Jungen der Eselin.“
Hier wird gesagt, wenn der Messias auf einem Esel reitet, muss man jubeln.
Man kennt das ja als Lied: „Sei Hayom, Asa Adonai, Nagila Venismechawo“ – „Freuen wir uns, jauchzen wir und freuen uns in ihm.“
In Sacharja 9,9 heißt es: „Jauchze laut, Tochter Zion! Jauchze, Tochter Jerusalem!“
Der König kommt auf einem Esel reitend, auf einem Fohlen, einem Jungen der Eselin.
Matthäus zitiert das in 21, Vers 5 so:
„Sagt der Tochter Zion, siehe, dein König kommt zu dir, sanftmütig und auf einer Eselin reitend.“
In der Elberfelder Übersetzung steht zwar mit kleinen Buchstaben: „auf einer Eselin reitend und auf einem Fohlen, einem Jungen des Lasttiers“, aber das steht nicht im Grundtext.
Der Herr ritt ganz speziell ein: Die Eselin und das Fohlen wurden mit Tüchern bedeckt.
In Vers 7 lesen wir:
„Sie führten die Eselin und das Fohlen herbei und legten die Kleider auf sie, und er setzte sich darauf.“
Wörtlich heißt es: „und er setzte sich auf sie.“
Der Herr setzte sich so auf die Eselin mit dem Hauptgewicht, die Füße auf das Fohlen. Das Fohlen wäre wohl überlastet gewesen durch das Gewicht eines erwachsenen Mannes.
So ritt der Herr auf beiden, wie vorausgesagt, auf einer Eselin und auf einem Fohlen.
Die Menschen schnitten Zweige von den Bäumen ab, im Johannesevangelium lesen wir von Palmen.
Das passt nicht ganz zum Passafest, das gerade bevorstand, sondern besser zum Laubhüttenfest.
Beim Laubhüttenfest macht man einen Feststrauß aus Palmzweigen, einer speziellen Zitrone und anderen Zweigen.
Schlagen wir 3. Mose 23, Vers 40 auf:
„Und ihr sollt euch am ersten Tag Frucht von schönen Bäumen nehmen, Palmzweige und Zweige von dicht belaubten Bäumen und von Bachweiden, und sollt euch vor dem Herrn, eurem Gott, sieben Tage freuen.“
Das sind die Bestandteile: Frucht von schönen Bäumen, das sind die Etrogfrüchte, eine Art Zitrone, Palmenzweige und dicht belaubte Bäume, die Myrte und Bachweiden.
Diese Bäume sind typisch für das Jordantal, wo Israel nach der 40-jährigen Wüstenwanderung über den Jordan nach Jericho kam.
Der Zweigstrauß war der Feststrauß für das Laubhüttenfest.
Das wusste man auch aus Sacharja 14, wo es heißt, wenn der Messias einmal kommt, werden alle Nationen zum Laubhüttenfest nach Jerusalem kommen.
Das Laubhüttenfest weist auf das Kommen des Messias als König hin.
Nun war aber Pessach, und die Menschen erkannten: Das ist der König, der jetzt seine Herrschaft in Jerusalem übernehmen sollte.
Sie nahmen Symbole vom Laubhüttenfest, obwohl es noch nicht die Zeit dafür war.
In den nächsten Tagen zeigte sich, dass sie die Zeiten nicht richtig eingeschätzt hatten.
Das erste Kommen sollte mit Pessach verbunden sein; er sollte sterben wie das Passahlamm.
Erst bei seinem zweiten Kommen, wenn er nach Sacharja 14 auf dem Ölberg kommt, wird er als König der Welt und Richter der Welt beschrieben, der die Armeen in Jerusalem besiegen wird.
Das war nicht hier, da waren keine Armeen.
Das erste Mal sollte er demütig auf einem Esel kommen, um als Passahlamm zu sterben.
Das zweite Mal kommt er auf den Wolken, als König und Richter der Welt.
Sie haben den prophetischen Kalender irgendwie vertan oder vorweggenommen.
Es ist der gleiche König, der einmal auf dem Esel und das zweite Mal auf den Wolken kommt, wie in Daniel 7,13-14 beschrieben:
„Der Sohn des Menschen wird kommen auf den Wolken des Himmels, und dann wird er die Herrschaft über alle Völker übernehmen.“
Der Messias soll zweimal kommen.
Wenn er auf dem Esel kommt, auf dem Eselsfohlen, ist das das erste Kommen, um als Passahlamm zu sterben.
Wenn er auf den Wolken kommt, dann als König und Richter der Welt.
Die Menschen erkannten das richtig.
In Vers 11 wird auf die Frage, wer dieser sei, geantwortet:
„Die Volksmengen aber sagten: Dieser ist der Prophet, Jesus, der von Nazareth in Galiläa.“
Sie sagen nicht „ein Prophet“, sondern „der Prophet“. Das war ein fester Begriff in Israel.
Mose hatte angekündigt, dass Gott aus den Brüdern einen Propheten erwecken wird, gleich mir.
„Gleich mir“ bedeutet, Mose war König. Er wird in 5. Mose 33 König in Jeschurun genannt.
Mose war König über Israel und auch Hohepriester, wenn auch sein Bruder Aaron Hohepriester war.
Aaron durfte nur einmal im Jahr ins Allerheiligste, Mose konnte jederzeit ins Allerheiligste hinein.
So war Mose König, Priester und Prophet.
Er war der Erste, der biblische Schriften inspiriert durch den Heiligen Geist schrieb, und seine Bücher bildeten die Grundlage für alle weiteren Bücher der Bibel.
Mose sagte: Ein Prophet gleich mir wird der Herr aus eurer Mitte erwecken. Er wird alle Worte zu euch reden, die der Herr ihm sagen wird.
Wer nicht auf ihn hört, von dem werde ich es fordern – eine ernste Warnung bei Ablehnung.
Darum sprach man vom Messias, der durch Mose angekündigt wurde, als „der Prophet“.
Die Menge erkannte das: Das ist der Messias, der König, Priester und Prophet, der jetzt nach Jerusalem einreitet.
An diesem Tag wurde im Tempel ein bestimmter Psalm gesungen. Am Sonntag war das Psalm 24.
Schlagen wir Psalm 24 auf, Vers 7:
„Erhebt eure Tore, ihr Häupter, und erhebt euch, ihr ewigen Pforten, damit der König der Herrlichkeit einziehe!“
Wer ist dieser König der Herrlichkeit?
„Der Herr stark und mächtig, der Herr mächtig im Kampf!“
Vers 9:
„Erhebt eure Tore, ihr Häupter, und erhebt euch, ihr ewigen Pforten, damit der König der Herrlichkeit einziehe!“
Wer ist er, dieser König der Herrlichkeit?
„Der Herr der Heerscharen, er ist der König der Herrlichkeit.“
Danke! Hier wird gefragt: Wer ist dieser?
Die Antwort: Das ist der Prophet, der König der Herrlichkeit, der nach Jerusalem einzieht.
Genau an diesem Tag, an Palmsonntag, wurde dieser Psalm im Tempel gesungen.
Das wissen wir aus dem Talmud, der deutschen Ausgabe von Lazarus Goldschmidt in zwölf Bänden, im Traktat Tamid, wo das tägliche Brandopfer beschrieben wird.
Ich lese aus Tamid, Kapitel 7:
„Am Sonntag sangen die Leviten: ‚Der Herr gehört die Erde und ihre Fülle, das Weltall und seine Bewohner.‘“ Das ist Psalm 24, Vers 1.
Man kann sich vorstellen, dass der Herr Jesus auf dem Weg nach Emmaus, als er mit den Jüngern unterwegs war, ihnen vieles von dem erklärt hat, was ihn betraf, auch diese Schriften.
Was genau er sagte, wissen wir nicht, aber das war etwas, was alle miterlebten.
An diesem Tag, als er einzog, sang man im Tempel: „Wer ist dieser?“
Die Antwort war klar: Das ist der Messias.
Am Montag sangen sie Psalm 48: „Groß ist der Herr und hoch gepriesen in der Stadt unseres Gottes auf seinem heiligen Berg.“
Dann wurde am Dienstag ein anderer Psalm gesungen, am Mittwoch ein weiterer, am Donnerstag noch einer, am Freitag wieder ein anderer, und am Samstag, dem Schabbat, ebenfalls ein Psalm.
Wir wissen also genau, welcher Psalm an welchem Wochentag gesungen wurde.
Wenn wir das nächste Mal in Matthäus 21 weitergehen, wird die ganze Leidenswoche beschrieben: Palmsonntag, Montag, Dienstag, Mittwoch, Donnerstag, Freitag und dann der Schabbat, an dem der Herr Jesus den ganzen Tag im Grab war, und dann der erste Tag der Woche, an dem er auferstanden ist.
Jeder Tag entspricht inhaltlich genau den Psalmen, die an diesen Tagen im Tempel gesungen wurden.
Am Sonntag ist es Psalm 24: Die Tore Jerusalems sollen sich öffnen, damit der Messias einziehen kann. Das ist geschehen.
Was dann am Montag, Dienstag und den folgenden Tagen geschieht, werden wir sehen. Es stimmt genau mit dem Gebrauch im Tempel überein.
Zum Schluss noch etwas:
Die Passionswoche nimmt in den Evangelien etwa ein Drittel des Textes ein, obwohl das Leben Jesu 33 Jahre dauerte.
Das zeigt, wie wichtig jeder dieser Tage ist.
Wir werden beim nächsten Mal auch im Markusevangelium sehen, dass die genauen Kalenderangaben gemacht werden, wann ein neuer Tag beginnt, sodass wir genau festlegen können, was an welchem Tag war.
Es wird auch ganz klar gesagt, dass der Herr am Karfreitag gekreuzigt wurde, dann der Sabbat kam und danach der erste Tag der Woche.
Das wird heute oft in Frage gestellt, und es werden Theorien aufgestellt, die alles durcheinanderbringen.
Man muss genau nach dem Wort Gottes gehen, und es wird uns jeder Tag genau angegeben.
Das Wort Gottes gibt dieser einen Woche, der Leidenswoche des Herrn, eine so große Bedeutung, dass sie ausführlich beschrieben wird.
Für Matthäus, der besonders zeigen wollte, dass Jesus der wahre König ist und nicht der Kaiser von Rom, war es wichtig, das so zu beschreiben.
Der Kaiser war damals die Regierung, der man gehorchen musste, aber im Herzen verbunden zu sein mit dem König Messias, dem Herrn Jesus, ist etwas ganz anderes.
Darum war es für Matthäus etwas ganz Besonderes, zu zeigen, wie der Herr an diesem Tag nach Jerusalem einzieht, in Erfüllung der alttestamentlichen Prophetie.
Hier schließen wir für heute.
Die prophetische Bedeutung des Tages Jerusalems
Und das war effektiv der hundertdreiundsiebzigtausendachthundertachtzigste Tag. Nach dem Erlass, genau nach der Prophezeiung in Daniel 9,25, wurde Daniel offenbart, dass vom Ausgehen des Wortes, Jerusalem wieder aufzubauen, bis zum Messias sieben Jahrwochen und 62 Jahrwochen vergehen würden.
Das heißt also: Ab diesem Tag, der in Nehemia 2 beschrieben wird, im zwanzigsten Jahr des Königs Artaxerxes von Persien, gab der König Nehemia die Erlaubnis, von Persien nach Jerusalem zu reisen, um die Stadt wieder aufzubauen.
Genau davon hatte Daniel geschrieben, als er in der Gefangenschaft in Babylon war und Jerusalem in Staub und Asche lag. Vom Ausgehen des Wortes, Jerusalem wieder aufzubauen, kann man rechnen, bis der Messias kommt. Dabei müssen sieben Jahrwochen und zweiundsechzig Jahrwochen vergehen.
Wenn man das zusammenrechnet, also neunundsechzig Jahrwochen, und dabei weiß, dass in der Bibel die prophetischen Jahre immer Jahre von 360 Tagen sind – nicht 354, wie das Mondjahr –, ergibt sich das folgende Bild. Das Mondjahr mit 354 Tagen wird islamisch verwendet. Der Islam rechnet mit einem Mondjahr, und darum verschiebt sich ja der Ramadan ständig in unserem Kalender.
In Israel gibt es in der Zeitrechnung einen Zusatzmonat. Man hat dort eine Mischung aus Sonnen- und Mondjahr. Die Monate werden durch das Erscheinen der ersten Mondsichel bestimmt. Monat kommt vom Mond, also werden Monate grundsätzlich durch den Mond bestimmt. Aber der Kalender in der Bibel ist ein landwirtschaftlicher Kalender.
Die Feste in 3. Mose 23, wie Pessach, das Erstlingsfest, Pfingstfest und Laubhüttenfest, sind alle Feste, die mit landwirtschaftlichen Ereignissen zusammenhängen. Pessach nämlich mit der Gerstenernte, das Erstlingsfest in der Pessach-Woche, dann das Pfingstfest steht in Verbindung mit der Weizenernte, und das Laubhüttenfest steht in Verbindung mit der davor erfolgten Oliven- und Weinernte.
Darum wird der Kalender der Bibel immer nach dem Sonnenjahr korrigiert. So ist das Jahr ein lunisolarer Kalender, ein Mond-Sonnen-Kalender. Wie gesagt, mit einem Schaltmonat muss immer wieder nach dem Sonnenjahr korrigiert werden.
Für die Prophetie ist das ein bisschen kompliziert. Man weiß nicht genau, in welcher Epoche wie korrigiert wurde und mit welchem Schaltjahrschlüssel. Darum sind in der Bibel die prophetischen Jahre grundsätzlich Jahre von 360 Tagen.
Das war schon so bei den 70 Jahren Babylon in Jeremia 25. Das sind genau 70 Jahre zu je 360 Tagen, von 608 vor Christus, als das assyrische Reich endgültig gefallen war und die Babylonier die Weltherrschaft hatten, bis zur Eroberung Babylons durch die Perser im Herbst 539. Die 70 Jahre hat Jeremia exakt erfüllt, siehe Jeremia 25 und Jeremia 29.
In der Offenbarung werden dreieinhalb Jahre mit 1.260 Tagen gleichgesetzt. Man kann das, wenn es nicht im Kopf geht, mit dem Taschenrechner schnell nachrechnen: 1.260 geteilt durch 3,5 ergibt 360 – das sind prophetische Jahre.
Der langen Rede kurzer Sinn: 69 Jahrwochen sind so zu berechnen. Eine Jahrwoche ist eine Woche von sieben Jahren. Eine Woche von Tagen ist eine Woche von sieben Tagen, eine Jahrwoche sieben Jahre.
Jetzt können wir rechnen: 69 mal 7 mal 360 ergibt 173.880 Tage. Diese Tage begannen mit Nehemia 2, im Monat Nissan – das ist bei uns März/April – im Jahr 445 v. Chr., im zwanzigsten Jahr von König Artaxerxes. Da wurde die Erlaubnis gegeben. Das Wort ging aus, Jerusalem wiederherzustellen und zu bauen bis auf den Messias, den Fürsten, siehe Daniel 9,25.
Wenn man jetzt wirklich rechnet, passen die 173.880 Tage genau auf diesen Sonntag im Jahr 32 nach Christus. So ist das nach den Evangelien zu errechnen und passt exakt hinein.
Das war der hundertdreiundsiebzigtausendachthundertachtzigste Tag. An diesem Tag reitet der Messias als Fürst ein.
Wir können das ganz kurz aufschlagen, damit es nicht nur gehört wird, sondern man auch in der Bibel sieht, wo das steht: Daniel 9,25: „So wisse den und verstehe: Vom Ausgehen des Wortes, Jerusalem wiederherzustellen und zu bauen, bis auf den Messias, den Fürsten, sind sieben Wochen und zweiundsechzig Wochen.“
Genau so ist es korrekt übersetzt nach dem Hebräischen. Sieben Jahrwochen waren die Zeit, in der Jerusalem wieder vollständig aufgebaut wurde. Dann schlossen sich die 62 an. Am Ende davon kam der Messias als Fürst. Das ist sensationell!
Die Erfüllung der Prophezeiung und die Reaktion der Menschen
Vor kurzem hat mir jemand erzählt, dass er das Buch von Richard Dawkins, „Die Gottillusion“, gekauft hat. Dieses Buch hat ihm jedoch keine Ruhe gegeben und ihm nichts gebracht. Im nächsten Monat war er dann im Internet unterwegs, hörte sich Vorträge an und stieß auf einen Vortrag über die 69 Jahrwochen. An genau diesem Tag sagte er, das sei die Wahrheit. Wenn das stimmt, dann müsse auch das andere stimmen. Einige Monate später hat er sich wirklich bekehrt.
Das kann Menschen helfen zu erkennen, dass die Bibel Gottes Wort ist. Sie ist grandios, und wir können das sehr eindeutig darlegen. Die Prophetien haben sich so präzise erfüllt, und der Herr Jesus ist als Fürst nach Jerusalem gekommen.
Jetzt kehren wir zurück zu Matthäus 21. Es wird nirgends gesagt, dass Gott uns braucht. Aber von Eseln wird gesagt, dass der Herr sie benötigt. Warum hat der Herr diese Tiere gebraucht? Damit sich die Prophetie aus Sacharja erfüllt.
Andreas, du wolltest etwas sagen.
Zu dem Tag, dem Tag Jerusalems, in dem zitierten Psalm 118, Vers 26, steht ja zwei Verse vorher: „Dies ist der Tag, den der Herr gemacht hat.“ Schlagen wir das bitte auf. Das ist wirklich fantastisch.
Psalm 118 – sehr gut, lesen wir doch alles!
Psalm 118, Vers 22: „Der Stein, den die Bauleute verworfen haben, ist zum Eckstein geworden. Von dem Herrn ist dies geschehen, wunderbar ist es in unseren Augen.“
Vers 24: „Dies ist der Tag, den der Herr gemacht hat; lasst uns freuen und fröhlich an ihm sein.“
Vers 25: „Bitte, Herr, rette doch! Bitte, Herr, gib doch Gelingen!“
Vers 26: „Gesegnet sei der, der kommt im Namen des Herrn! Vom Haus des Herrn aus haben wir euch gesendet. Der Herr ist Gott!“
Ja, das reicht bis hierher. Andreas weist uns auf Vers 24 hin: „Dies ist der Tag, den der Herr gemacht hat.“ Es geht ja darum, in Vers 26 wird die Begrüßung beschrieben, wenn der Messias kommt. Das war im Judentum bekannt: Wenn der Messias kommt, muss man ihn begrüßen mit „Baruch haba Beschem Adonai“ – gesegnet sei der, der da kommt, im Namen des Herrn.
Das ist der normale Ausdruck auf Hebräisch, wenn man sagt „Willkommen“. Wenn man zu jemandem auf Besuch geht in Israel und an der Tür klopft, öffnen sie und sagen „Baruch haba“. Wenn man alleine kommt, heißt das nicht „gepriesen sei, der da kommt“, sondern „gesegnet sei, der da kommt“. Und wenn es mehrere sind, sagt man „bruchim habaim“ in der Mehrzahl.
Das ist also die Begrüßung: Willkommen ist der Messias, der im Namen Gottes, im Namen des Herrn kommt. Und das haben wir ja jetzt in unseren Versen gesehen. Sie rufen in Vers 9 – ich habe noch etwas zu lesen:
„Die Volksmengen aber, die vor ihm hergingen und die nachfolgten, riefen und sagten: Hosanna dem Sohn Davids! Gepriesen sei der, der da kommt im Namen des Herrn!“
Sie haben also genau diesen Vers aus Psalm 118 genommen: „Baruch haba Beschem Adonai“. „Beschem“ heißt „im Namen“, „Adonai“ ist „der Herr“. Und genau da steht eben, wie Andreas gesagt hat, in Vers 24: „Dies ist der Tag, den der Herr gemacht hat.“ Das ist der Tag Jerusalems, der 173. Tag nach dem Erlass von Artaxerxes, dass Jerusalem wieder aufgebaut werden soll.
Und noch mehr Zusammenhang: Vers 25 „Bitte, Herr, rette doch! Bitte, Herr, gib doch Gelingen!“
Jetzt lese ich vor, wie das auf Hebräisch heißt: „Anna Adonai, Hoschi Anna, Anna Adonai, Hatzlichanna, Anna Adonai Hoschi Anna, Anna Adonai Hoschi Anna.“ Das ist dieses „Hosanna“ hier.
Hier steht „Hosanna dem Sohn Davids“. Ich habe gesagt, im Prinzip ist es „Hoschi Anna“, „Hosanna“, also hebräisch ausgesprochen „Hoshanna“. Das ist die Kurzform, die vor zweitausend Jahren üblich war, anstatt „Hoshianna“. Die Evangelien geben genau die Aussprache wieder, die damals üblich war, mit „Hosanna“ und nicht „Hosianna“.
Das zeigt auch wieder, wie diese Evangelisten keine willkürlichen Leute aus einer späteren Gemeindegeneration waren, die am Schreibtisch irgendwelche Mythen erfunden haben, wie in der liberalen Theologie behauptet wird. Nein, das sind Leute, die so genau informiert waren, dass sie sogar dem Wortlaut nach wussten, dass die Kurzform verwendet wurde, die damals in Israel üblich war. Das sind so feine Details, nicht wahr?
Ja, aber sehen wir, wie stark das Ganze in Psalm 118 verbunden, verknüpft und verwurzelt ist.
Jetzt schauen wir das noch weiter an. Wir haben in diesem Vers im Psalm 118 auch gelesen: „Der Stein, den die Bauleute verworfen haben, ist zum Eckstein geworden.“ Das war bekannt: Der Stein ist der Messias, der übrigens auch in Jesaja genannt wird. Nehmen wir nur die Stelle Jesaja 28, Vers 16, wo der Stein genannt wird.
Die alten Rabbiner haben gesagt, der Stein hier in Jesaja 28,16 ist der Messias. Es war also bekannt in Israel. Ich lese:
„Darum spricht der Herr, der Ewige: Siehe, ich gründe einen Stein in Zion, einen bewährten Stein, einen kostbaren Eckstein, aufs Festeste gegründet; wer glaubt, wird nicht ängstlich eilen.“
Das ist der Messias.
Aber hier in unserem Psalm lesen wir: „Der Stein, den die Bauleute verworfen haben, ist zum Eckstein geworden.“ Ganz wie Jesaja 28,16: Der Stein ist dieser kostbare Eckstein.
Jetzt muss man aber noch etwas wissen: Der Ausdruck „Bauleute“ hatte im Hebräischen vor zweitausend Jahren in Israel eine besondere Bedeutung – Lehrer der Tora.
Ja, wir reden ja von Erbauung. Wenn eine Predigt wirklich etwas bringt fürs Glaubensleben, dann ist sie erbaulich. Das kommt vom Bauen. Die Bauleute sind eben die, die das Gesetz, die Bibel, auslegen sollen zum geistlichen Aufbau der Zuhörer.
Nun war klar: „Der Stein, den die Bauleute verworfen haben“ heißt, die Lehrer der Tora werden den Messias ablehnen. Aber er wird dann etwas ganz Neues beginnen. Er wird zum Eckstein werden für einen ganz neuen Anfang.
Der Eckstein ist ja der erste Bau für einen neuen Bau. Das sollte dann die Gemeinde werden, das geistliche Haus Gottes, der geistliche Tempel, nach Epheser 2, Vers 20.
Ich will nur zeigen, wie dramatisch der Herr da nach Jerusalem einreitet. Die Volksmenge feiert ihn als Messiaskönig, aber die Führer lehnen ihn ab und werden ihn wenige Tage später ans Kreuz bringen – der Stein, den die Bauleute verworfen haben.
„Dies ist der Tag, den der Herr gemacht hat; lasst uns freuen und fröhlich an ihm sein.“ Und das haben sie gemacht. Sie haben freudig gerufen.
Und Matthäus 21, Vers 9 liest du nochmals bitte:
„Die Volksmengen aber, die vor ihm hergingen und die nachfolgten, riefen und sagten: Hosanna dem Sohn Davids! Gepriesen sei der, der da kommt im Namen des Herrn! Hosanna in der Höhe!“
Als er in Jerusalem einzog, kam die ganze Stadt in Bewegung und sprach: „Wer ist dieser?“
Ja, wer ist dieser? Dabei ist jedem, der das Alte Testament kennt, klar: Der Herr ist da eingeritten auf der Eselin zusammen mit dem Fohlen. Das war ja genau, was in Sacharja 9,9 vorausgesagt worden war.
Schlagen wir das auf! Dürfen wir das auch noch hören?
„Frohlocke laut, Tochter Zion! Jauchze, Tochter Jerusalem! Siehe, dein König wird zu dir kommen, gerecht und ein Retter ist er, demütig und auf einem Esel reitend, und zwar auf einem Fohlen, einem Jungen der Eselin.“
Hier wird gesagt: Wenn der Messias auf dem Esel reitend kommt, dann muss man frohlocken. Manche kennen das als Lied „Sei Hayom, Asa Adonai, Nagila Wenismechawo“ – freuen wir uns, jauchzen wir und freuen uns in ihm.
Das wird ja in Sacharja 9,9 genau gesagt. Und hier auch: „Frohlocke laut, Tochter Zion! Jauchze, Tochter Jerusalem!“
Der König kommt, und zwar heißt es, auf einem Esel reitend, auf einem Fohlen, einem Jungen der Eselin.
So wird das auch von Matthäus zitiert, hier in 21, Vers 5:
„Sagt der Tochter Zion: Siehe, dein König kommt zu dir, sanftmütig und auf einer Eselin reitend.“
In der Elberfelder Bibel steht zwar mit kleinen Buchstaben, dass „auf einer Eselin reitend und auf einem Fohlen, einem Jungen des Lasttiers“ nicht im Grundtext steht.
Der Herr ritt ganz speziell ein: Diese Eselin mit dem Fohlen, beide wurden bedeckt mit Tüchern.
Und was lesen wir da in Vers 7?
„Sie führten die Eselin und das Fohlen herbei und legten die Kleider auf sie, und er setzte sich darauf.“
Wörtlich heißt es: „und er setzte sich auf sie.“ Genau gleich wie vorher: „Sie legten die Kleider auf sie und er setzte sich darauf.“
Der Herr hat sich also so auf die Eselin gesetzt, mit dem Hauptgewicht, und dann die Füße auf das Fohlen gelegt. Das Fohlen wäre wohl überlastet gewesen durch das Gewicht eines erwachsenen Mannes.
So ist der Herr auf beiden eingeritten. Das ist auch vorausgesagt, eben auf einer Eselin und auf einem Fohlen.
Er setzte sich auf sie, und die Menschen schneiden Zweige von den Bäumen ab. Im Johannesevangelium haben wir gelesen, dass es Palmen waren.
Irgendwie passt das nicht ganz zum Passafest, das gerade bevorstand, nicht wahr?
Sondern zu welchem Fest passt das am besten? Zum Laubhüttenfest.
Denn beim Laubhüttenfest muss man einen Feststrauß machen aus Palmenzweigen, einer speziellen Zitrone und anderen Zweigen.
Wir können das kurz aufschlagen in 3. Mose 23.
Dort heißt es, wie der Feststrauß aussehen soll, Vers 40:
„Und ihr sollt euch am ersten Tag Frucht von schönen Bäumen nehmen, Palmzweige und Zweige von dicht belaubten Bäumen und von Bachweiden, und sollt euch vor dem Herrn, eurem Gott, freuen, sieben Tage.“
Ja, das sind die Bestandteile: Frucht von schönen Bäumen, das sind eben diese Etrogfrüchte, eine Art Zitrone.
Dann Palmenzweige und dann dicht belaubte Bäume, damit ist die Myrthe und Bachweiden gemeint.
Das sind diese Bäume, die sehr typisch sind für das Jordantal, dort, wo Israel nach der 40-jährigen Wüstenwanderung über den Jordan nach Jericho kam.
So war der Zweig, dieser Strauß, der Feststrauß für das Laubhüttenfest.
Das wusste man zum Beispiel aus Sacharja 14: Wenn der Messias einmal kommt auf dem Ölberg, Sacharja 14, Vers 4, seine Füße werden auf dem Ölberg stehen.
Dann wird er König werden in Jerusalem, und alle Nationen müssen zum Laubhüttenfest nach Jerusalem kommen.
Das heißt, das Laubhüttenfest ist das Fest, das auf das Kommen des Messias als König hinweist.
Nun war aber Passa, und die Menschen erkannten: Das ist der König, der jetzt eigentlich seine Herrschaft in Jerusalem übernehmen sollte.
Sie nahmen eigentlich das, was gar nicht für die Zeit des Passafestes war, nämlich die Symbole vom Laubhüttenfest.
Es sollte sich in den nächsten Tagen zeigen, dass sie die Zeiten nicht richtig eingeschätzt hatten.
Das erste Kommen sollte nämlich in Verbindung mit dem Passafest stehen; er sollte sterben wie das Lamm am Passafest.
Erst bei seinem zweiten Kommen, wenn er nach Sacharja 14 auf dem Ölberg kommt, wird er als König der Welt und Richter der Welt beschrieben, der die Armeen in Jerusalem besiegen wird.
Das steht in Sacharja 14.
Das war hier nicht der Fall; da waren keine Armeen.
Das erste Mal sollte er auf einem Esel kommen, in Niedrigkeit, darum heißt es „demütig“.
Er sollte zum Passalam werden.
Aber zum zweiten Mal, das ist nicht Sacharja 9,9, sondern Sacharja 14, wird er als Richter der Welt kommen und die Königsherrschaft übernehmen.
Sie haben sich im prophetischen Kalender irgendwie vertan oder man kann auch positiv sagen, sie haben es vorweggenommen.
Das ist nämlich derselbe König, der einmal auf dem Esel kommt und das zweite Mal auf den Wolken.
Daniel 7,13-14 sagt: „Der Sohn des Menschen wird kommen auf den Wolken des Himmels, und dann wird er die Herrschaft über alle Völker übernehmen.“
Der Messias soll zweimal kommen.
Wenn er auf dem Esel kommt, das heißt auf dem Eselsfohlen und dem Jungen, dann ist das das erste Kommen, um als Passalam in Jerusalem zu sterben.
Wenn er auf den Wolken kommt, dann wird er als König und Richter der Welt kommen.
Sie haben es richtig eingeschätzt.
Vers 11 auf die Frage, wer dieser ist: „Die Volksmengen aber sagten: Dieser ist der Prophet, Jesus, der von Nazareth in Galiläa.“
Sie sagen nicht „ein Prophet“, sondern „der Prophet“. Das war ein fester Begriff in Israel.
Mose hatte angekündigt: Gott wird aus euren Brüdern einen Propheten erwecken, gleich mir.
„Gleich mir“ bedeutet: Mose war König.
Er wird in 5. Mose 33 König in Jeschurun genannt.
Er war König über Israel, aber auch Hohepriester – man könnte sagen.
Sein Bruder Aaron war Hohepriester, ja, natürlich, aber Mose noch höher.
Aaron durfte nur einmal im Jahr ins Allerheiligste, Mose konnte jederzeit ins Allerheiligste hineingehen.
So war er König, Priester und Prophet.
Er ist der Erste, der überhaupt biblische Schriften, inspiriert durch den Heiligen Geist, geschrieben hat.
Seine Bücher bildeten die Grundlage für alle weiteren Bücher der Bibel.
König, Priester und Prophet.
Mose sagt: Einen Propheten gleich mir wird der Herr erwecken aus eurer Mitte, und er wird alle Worte zu euch reden, die der Herr ihm sagen wird.
Wer nicht auf ihn hört, von dem werde ich es fordern – eine ernste Warnung, wenn man ihn ablehnt.
Darum sprach man von dem Messias, der durch Mose angekündigt war, als von „dem Propheten“.
Die Masse hat das erkannt: Das ist der Messias, der König, Priester und Prophet, der jetzt nach Jerusalem einreitet.
Die Psalmen im Tempel und der Ablauf der Passionswoche
Und das Gewaltige ist: An diesem Tag hat man im Tempel einen bestimmten Psalm gesungen. Am Sonntag – welcher Psalm war das? Psalm 24. Ich schlage ihn mir noch kurz auf, wenn ich ein paar Minuten haben darf, damit wir das abschließen können.
Psalm 24, Vers 7 lautet: „Erhebt ihr Tore, eure Häupter, und erhebt euch, ewige Pforten, damit der König der Herrlichkeit einziehe!“ Wer ist dieser König der Herrlichkeit, der Herr, stark und mächtig, der Herr, mächtig im Kampf? „Erhebt ihr Tore, eure Häupter, und erhebt euch, ewige Pforten, damit der König der Herrlichkeit einziehe!“ Wer ist er, dieser König der Herrlichkeit? Denn der Herr der Heerscharen, er ist der König der Herrlichkeit. Siehe, er!
Ja, danke. Da wird gefragt: Wer ist dieser? Und die Frage „Wer ist dieser?“ wird beantwortet. Es wird erklärt: Das ist der Prophet, das ist der König der Herrlichkeit, der nach Jerusalem einzieht. Genau an diesem Tag, an Palmsonntag, wurde im Tempel dieser Psalm aufgeführt. Das ist fantastisch!
Und woher weiß man das? Nun, im Talmud – das ist die deutsche Ausgabe von Lazarus Goldschmidt in zwölf Bänden – im Traktat Tamid wird das tägliche Brandopfer beschrieben. Ich lese vor aus Tamid, Kapitel sieben, den Gesang, den die Leviten im Tempel anstimmten: Am Sonntag sangen sie „Dem Herrn gehört die Erde und ihre Fülle, das Weltall und seine Bewohner.“ Das ist Psalm 24,1.
Kann man sich vorstellen, dass der Herr Jesus auf dem Weg, den er mit den Emmaus-Jüngern ging, ihnen, weil er ja in den Schriften bewandert war, alles erklärte, was ihn betraf? Was genau er auf dem Weg nach Emmaus gesagt hat, wissen wir nicht. Aber das war etwas, das alle miterlebten.
Genau an diesem Tag, als er einzog, sangen die im Tempel: „Wer ist dieser?“ Sie fragten: „Wer ist dieser?“ Und die Antwort ist klar: Das ist der Messias.
Und dann wird hier nur kurz angedeutet: Am Montag sangen sie „Groß ist der Herr und hoch gepriesen in der Stadt unseres Gottes auf seinem heiligen Berg.“ Das heißt, am Montag wurde Psalm 48 gesungen.
Und dann wird erklärt: Am Dienstag sangen sie diesen Psalm, am Mittwoch diesen Psalm, am Donnerstag diesen Psalm, am Freitag diesen Psalm, und am Samstag, also am Schabbat, sangen sie diesen Psalm. Wir wissen also genau, an jedem Wochentag, welcher Psalm gesungen wurde.
Und jetzt werden wir sehen, wenn wir nächstes Mal in Matthäus 21 weitergehen, dass uns die ganze Leidenswoche beschrieben wird. Ganz klar: Palmsonntag, dann Montag, Dienstag, Mittwoch, Donnerstag, Freitag, und dann der Schabbat, an dem der Herr Jesus den ganzen Tag im Grab war, und schließlich der erste Tag der Woche, an dem er auferstanden ist.
Jeder Tag, der hier beschrieben wird, entspricht inhaltlich genau diesen Psalmen. Am Sonntag ist ganz klar Psalm 24. Die Tore Jerusalems sollen sich öffnen, damit der Messias einziehen kann. Das ist geschehen.
Was dann am Montag geschieht, am Dienstag und so weiter, werden wir sehen. Und wir werden feststellen, dass es genau mit diesem Gebrauch im Tempel übereinstimmt.
Noch etwas zum Schluss: Was jetzt kommt, ist die Passionswoche. Sie nimmt in den Evangelien etwa ein Drittel des Textes ein – von 33 Jahren Leben Jesu konzentriert sich ein Drittel auf diese eine Woche.
Jetzt sehen wir, wie wichtig jeder dieser Tage sein wird. Nächstes Mal werden wir auch im Markusevangelium sehen, dass wir immer genaue Kalenderangaben haben, wann wieder ein neuer Tag beginnt. So können wir ganz genau festlegen, was am Sonntag war, was am Montag, Dienstag, Mittwoch.
Dort wird auch ganz klar gesagt, dass der Herr am Karfreitag gekreuzigt wurde, dann der Sabbat kam und anschließend der erste Tag der Woche.
Viele stellen das heute in Frage und es werden Theorien aufgestellt, die alles durcheinanderbringen. Aber man muss genau nach dem Wort Gottes gehen. Es wird uns ganz genau jeder Tag angegeben.
Das Wort Gottes gibt dieser einen Woche, der Leidenswoche des Herrn, eine solche Bedeutung, dass sie so ausführlich beschrieben wird.
Für Matthäus, der besonders zeigen wollte, gerade gegenüber den Juden, dass Jesus der wahre König ist – nicht der Kaiser von Rom –, war das von großer Bedeutung. Denn dem Kaiser musste man damals gehorchen, weil er die Regierung war. Aber im Herzen verbunden zu sein, das ist etwas ganz anderes, wenn man mit dem König, dem Messias, dem Herrn Jesus, verbunden ist.
Darum war es für Matthäus etwas ganz Besonderes, zu beschreiben, wie der Herr an diesem Tag nach Jerusalem einzieht – in Erfüllung der alttestamentlichen Prophetie.
Ja, wir wollen hier für heute schließen.