Einführung in die Einheit der vier Siegel und ihre Bedeutung
Ich hoffe, Sie sind bereit für den zweiten Teil. Jetzt geht es um die Vierergruppe am Anfang der sieben Siegel. Diese bilden zusammen eine Einheit.
Wir werden sehen, dass dieses Prinzip so weitergeht. Auch die ersten vier Posaunen bilden eine klar abgegrenzte Gruppe für sich. Ebenso bilden die vier goldenen Schalen am Anfang eine eigene, klar abgegrenzte Gruppe. Auch hier zeigt sich eine innere Ordnung.
Die ersten vier Siegel bestehen aus den vier apokalyptischen Reitern, wie man sie nennt. Der erste Reiter sitzt auf einem weißen Pferd. Er trägt einen Bogen und eine Krone und zieht siegreich aus. Danach folgt ein weiterer Reiter auf einem Pferd, der ein großes Schwert trägt und ein furchtbares Blutbad auslöst.
Der dritte Reiter bringt Hungersnot, und schließlich kommt der vierte Reiter, der den Tod auf einem Pferd bringt. Er wird den Tod für ein Viertel der Menschheit verursachen.
Wenn man sich das heute vorstellt, bei etwa acht Milliarden Menschen, entspricht ein Viertel etwa zwei Milliarden. Zum Vergleich: Der Zweite Weltkrieg war eine der furchtbarsten Katastrophen in der Geschichte der Menschheit. Er forderte etwa siebzig Millionen Menschenleben.
Doch allein der vierte apokalyptische Reiter wird einen Viertel der Menschheit in den Tod führen.
Die Identität des ersten Reiters und die Rolle Europas in der Offenbarung
Jetzt brauche ich kurz Hilfe, offensichtlich habe ich da unten keinen Strom. Es geht um den ersten Reiter.
Man könnte denken, dass dieser Reiter Jesus Christus ist. Denn in Offenbarung 19,11 wird die Wiederkunft Christi beschrieben: Er kommt gekrönt auf einem weißen Pferd. Auch dieser erste Reiter ist gekrönt und reitet ein weißes Pferd. Doch es ist nicht Jesus Christus, sondern jemand, der so tut, als wäre er der Messias.
Das ist der kommende Antichrist. Antichrist bedeutet „der gegen Christus ist“. Dabei müssen Sie wissen, dass „Christus“ griechisch ist für das hebräische Wort „Messias“. Der Antichrist ist also der Gegen-Messias. „Anti“ bedeutet auch „außer“, „gegen“ oder „anstelle von“. Der Antichrist setzt sich an die Stelle des Messias und gibt sich als Messias aus.
Nach der Entrückung der Gemeinde wird als erstes Gericht, das die Stunde der Versuchung eröffnet, der Antichrist kommen. Wir werden später noch mehr über den Antichrist hören.
Der zweite Reiter bringt furchtbares Blutvergießen.
Nun müssen Sie Folgendes bedenken: Das Erstaunliche ist, dass sich die Offenbarung sehr stark auf Europa fokussiert, und zwar auf das Römische Reich. Deshalb spielt im Buch der Offenbarung das Tier mit sieben Hörnern eine so große Rolle. Lesen Sie zum Beispiel Offenbarung 13.
Aus dem Buch Daniel weiß man schon seit alttestamentlichen Zeiten, dass vier Weltreiche aufeinander folgen werden: Zuerst das Babylonische, dann das Medopersische, dann das Griechische Reich Alexanders. All das war vorausgesagt. Danach sollte das Römische Reich kommen, beschrieben als eine Bestie mit zehn Hörnern.
Diese Bestie spielt in der Offenbarung eine ganz wesentliche Rolle. Das heißt, die Offenbarung fokussiert sehr stark auf Europa und das Römische Reich – sowohl in der Vergangenheit als auch in der Zukunft.
Das mag erstaunen, nicht wahr? Ich habe über diese Themen im Fernost, auch in Südamerika und so weiter gesprochen. Dort könnten die Menschen sich fragen: Warum spielt nicht zum Beispiel Südostasien eine große Rolle in der Prophetie? Warum immer diese Europäer?
Die besondere Rolle Europas und der Einfluss des Evangeliums
Als Jesus Christus vor zweitausend Jahren kam, wurde er an einem Knotenpunkt der drei Kontinente geboren: Asien, Afrika und Europa. Israel liegt dabei geografisch immer noch in Asien.
Die frohe Botschaft von Jesus Christus verbreitete sich im ersten Jahrhundert sofort in Asien, Europa und Afrika. Damals war jedoch noch nicht klar, welcher Kontinent besonders christlich geprägt, also kulturell durch das Christentum verändert und durchdrungen werden würde.
Dieses Wissen konnten wir bereits aus dem Propheten Jesaja ableiten. In Jesaja 49 spricht der Messias in einer der Gottesknecht-Prophetien ganz speziell die Iyim an, die Inseln. Wichtig zu wissen ist, dass Iyim in der Bibel, wie bereits Kail und Delitzsch in ihrem zehnbändigen Kommentar zum Alten Testament deutlich gemacht haben, ganz speziell das Gebiet von der heutigen Türkei bis nach Spanien sowie die Inseln im Mittelmeer auf der europäischen Seite bezeichnet. Iyim ist in der Bibel der Fachausdruck für Europa.
Der Messias sagt in seiner Botschaft in Jesaja 49 besonders zu den Iyim: „Hört auf mich!“ In Jesaja 42, wo der Messias ebenfalls als Gottesknecht beschrieben wird, heißt es, die Iyim werden auf seine Lehre harren. So wusste man, dass das Evangelium zu allen Nationen gehen muss, aber Europa ganz besonders hervorgehoben wird.
Und so kam es auch. Die Offenbarung macht jedoch deutlich, dass dieser Kontinent später die Botschaft des Messias ganz besonders verwerfen und sogar mit Füßen treten würde.
Sie wissen, als vor wenigen Jahren eine europäische Verfassung eingeführt werden sollte, wurde bewusst entschieden, Gott nicht zu erwähnen. In diesem Kontinent, der so stark durch das Evangelium geprägt wurde, wird alles verworfen, alles geleugnet und alles über Bord geworfen.
Darum betrifft das Gericht der Offenbarung ganz speziell Europa. Und natürlich auch das, was von hier ausgegangen ist. Die Nordamerikaner sind im Grunde unsere Leute, die über den Teich gegangen sind – einige, weil sie kriminell waren, viele aber auch, weil sie gottesfürchtig waren und hier verfolgt wurden.
In Amerika gab es somit gleichzeitig viele kriminelle und gottesfürchtige Menschen. Im Prinzip ist dies nur eine Expansion des römischen Reiches.
Die Folgen der Gerichte: Blutvergießen, Teuerung und Tod
Ja, und dieses Blutvergießen betrifft ganz besonders Europa. Die Offenbarung macht deutlich, dass Europa eine Diktatur werden wird, eine satanische Diktatur unter dem Tier, wie es in Offenbarung 13 beschrieben wird.
Dieser Diktator, die Bestie aus dem Meer genannt, wird ein Freund des Antichristen sein, der in Offenbarung 13, Vers 11, als das Tier aus der Erde bezeichnet wird. Sie werden zusammenarbeiten. Der kommende Diktator wird mit dem Antichristen und mit Israel unter ihm einen Bund für sieben Jahre schließen.
Damit es jedoch so weit kommen kann, muss ein großes Blutvergießen über das römische Reich hereinbrechen. Die Menschen werden dann bereit sein, auf ihre Freiheit zu verzichten und alle Macht einem starken Mann zu übergeben, der sie aus dem Chaos herausführt.
Dies ist ein wesentlicher Auslöser, der mit dem zweiten Pferd zusammenhängt, aber auch mit dem dritten. Das dritte Pferd bringt eine Teuerung mit sich, die so schlimm ist, dass sie wirklich schmerzt. In Offenbarung 6 wird gesagt, dass ein Liter Weizen einen Dena kostet.
Das ist leicht umzurechnen: Ein Dena ist der Tageslohn eines Arbeiters, wie in Matthäus 20 beschrieben. Folglich muss der Tageslohn eingesetzt werden, um, grob gesagt, ein Kilogramm Weizenmehl bei Aldi zu kaufen. Wenn man als Arbeiter nur einen Euro pro Tag verdient, ist das eine harte Belastung.
Wenn es dann so an die Kasse geht, ist die Masse bereit, alles an einen starken Mann abzugeben. Hier wird also alles vorbereitet, was dann mit der Diktatur weiterkommt.
Das vierte Pferd habe ich bereits erwähnt: Es bringt Zerstörung und den Tod für ein Viertel der Menschheit. Diese Reiter gehören besonders zusammen.
Die Siegel fünf und sechs: Märtyrer und kosmische Erschütterungen
Im gleichen Kapitel sechs werden die Siegel fünf und sechs beschrieben. Beim fünften Siegel sieht Johannes die Seelen der Märtyrer am Fuß des Altars im Himmel. Jetzt befinden wir uns wieder im himmlischen Tempel, allerdings nicht mehr im Allerheiligsten oder im Heiligen beim Leuchter, sondern hier beim Brandopferaltar. Dort, wo man das Blut der Opfertiere im Tempel an den Fuß des Altars goss, sieht Johannes die Seelen der Märtyrer. Es handelt sich um Menschen, die nach der Entrückung zum Glauben kommen und dafür mit ihrem Leben bezahlen. Ihre Seelen gehen sofort in den Himmel.
Aus der Offenbarung lernen wir grundsätzliche Dinge, die auch in der Vergangenheit wahr waren. Wenn ein Mensch Frieden mit Gott hat, seine Schuld Jesus Christus im Gebet bekannt und seine Vergebung angenommen hat, darf er wissen: Wenn ich sterbe, gehe ich sofort ins Paradies. Christen haben eine wunderbare Hoffnung, und sie wissen auch, dass der Herr Jesus dem bekehrten, mitgekreuzigten Verbrecher gesagt hat: "Heute wirst du mit mir im Paradies sein." Dieser Tempel ist das Paradies, und die Märtyrer sind dort.
Muslime hingegen haben diese Hoffnung nicht. Wenn sie sterben, denken sie, sie hören auf zu existieren. Es ist wie ein Schlaf, in dem man nicht existiert. Dann, so glauben sie, wird man am Jüngsten Tag auferweckt. Aber es ist nicht klar, ob die guten Werke helfen. Wenn Allah die Hölle bestimmt, dann kommt man auch in die Hölle, selbst wenn man gut gelebt hat. Er kann tun, was er will. So hat ein Muslim keine Sicherheit. Nur wird gelehrt, dass man, wenn man im Dschihad fällt, sofort ins Paradies kommt.
Jetzt sieht man, warum es überhaupt möglich ist, dass Menschen so etwas Verrücktes tun und Selbstmordattentäter werden. Das zeigt, welche Sehnsucht nach Gewissheit und Sicherheit da ist. Diese Gewissheit kann man wirklich haben, ohne das Leben anderer zu zerstören. Das sind wirkliche Märtyrer. Sie sterben nicht, weil sie andere töten, sondern weil sie an Jesus Christus glauben. Dann wissen sie: Das Beste kommt danach.
Man sieht auch, dass diese Seelen bei vollem Bewusstsein sind. Das heißt, die Seele existiert unabhängig vom Körper weiter und hat ein Bewusstsein. Dort liest man, wie diese Seelen zu Gott sprechen und zu Gott beten.
Dann kommt das sechste Siegel. Da fallen Sterne vom Himmel. Das ist ein Ausdruck für Meteore und Meteoriten. Diese Vorstellung kennt man aus vielen säkularen Filmen. Zwischen Jupiter und Mars gibt es einen Asteroidengürtel, der voller großer, kleiner und winziger Steine ist. Diese Steine kreisen dort anstelle eines Planeten. Wenn etwas geschieht und sie aus der Ordnung geraten, werden sie von der Erde angezogen. Das ist immer wieder in begrenztem Umfang geschehen. Ein Einschlag ist wie viele Atombomben zusammen.
Diese Vorstellung ist eine Schreckensvision, die man in manchen Horrorfilmen im säkularen Bereich findet. Die Bibel sagt jedoch, dass das wirklich kommen wird. Beim sechsten Siegel wird die ganze Erde durch ein Erdbeben sondergleichen erschüttert, und auch die Ordnung des Himmels wird gestört.
Das bedeutet, dass Meteore ihre Ordnung verlassen und als feurige, katastrophale Verderber auf die Erde fallen. Sterne vom Himmel heißt nicht, dass Jupiter oder irgendeine Sonne auf die Erde stürzt. Der Ausdruck "Sterne vom Himmel" ist ein bekannter Begriff für Meteore, die auf die Erde fallen und Verderben bringen.
Die Siegel sieben und die Siegelung des Überrests Israels
Dann folgt Offenbarung 7, in der Johannes zuerst einen anderen Engel mit dem Siegel Gottes sieht. Wer ist dieser andere Engel? Er tritt noch mehrfach auf. In Kapitel 8, Vers 3, wird er als Priester beschrieben, der am himmlischen goldenen Altar ein Rauchopfer darbringt.
In Kapitel 10 wird dieser andere Engel als König dargestellt. Er brüllt wie ein Löwe, setzt einen Fuß auf die Erde und den anderen auf das Meer. Das bedeutet, er erhebt Anspruch auf die ganze Erde. Wer ist dieser andere Engel?
Auch in Offenbarung 18 tritt dieser Engel wieder auf. Dort kündigt er den Untergang von Babylon als Prophet an. Wer ist das? Ein König, Priester und Prophet zugleich.
Nun muss ich erklären: Das griechische Wort für Engel, Angelos, ist ein neutrales Wort, das einfach „Bote“ bedeutet. Es kann ein Geistwesen sein, das die Bibel auch als Engel oder Bote Gottes bezeichnet. Aber Angelos wurde im Griechischen und auch im Neuen Testament auch für Menschen verwendet. Zum Beispiel wird Johannes der Täufer in Markus 1 als Angelos, also als Bote Gottes, bezeichnet.
Im Alten Testament wird vom Engel des Herrn, Malach Adonai, mit bestimmtem Artikel gesprochen – also „der Engel des Herrn“, nicht „ein Engel des Herrn“. Von diesem Engel des Herrn wird gesagt, dass er der Herr selbst ist, dass er Gott ist (siehe 1. Mose 16). Er wird von Gott gesandt und ist dennoch Gott. Das ist Jesus Christus schon im Alten Testament – Gott, der Sohn, gesandt vom Vater.
In Offenbarung 7 erscheint nun der Herr Jesus mit dem Siegel Gottes und versiegelt 144.000 aus allen Stämmen Israels. Das ist der gläubige Überrest, der sich nach der Entrückung der Gemeinde zum Messias Jesus bekehren wird. Diese 144.000 in Israel werden erkennen, dass Jesus Christus der Messias ist.
Schließlich hat Jesus über dreihundert Prophezeiungen aus dem Alten Testament erfüllt. Er ist der Messias und kam genau am Ende der neunzig Jahrwochen nach Daniel, am Palmsonntag. Es wird eine Erweckung stattfinden.
Jesaja 37, Vers 32 sagt, dass diese Erweckung beim Berg Zion in Jerusalem beginnen wird. Das ist der Tempelberg in Ostjerusalem, dort, wo die Klagemauer und die Davidstadt sind – also genau dort, wo die UNO fordert, dass die Juden das Gebiet verlassen sollen. Doch das ist ihr Herzstück, denn dort stand von alters her der jüdische Tempel.
Von dem Bezirk der Klagemauer aus wird diese Erweckung losgehen. Diese 144.000 werden in Kapitel 14 der Offenbarung nochmals erwähnt. Dort heißt es, sie seien die Erstlingsfrucht. Man muss wissen: Die Erstlingsfrüchte in Israel waren immer die Vorernte, die man zum Tempel brachte, bevor die Haupternte eingebracht wurde. Das bedeutet, diese 144.000 sind nur der erste Teil der Erweckung.
Sacharja 13, Vers 8 sagt, dass schließlich in der großen Drangsal, in den letzten dreieinhalb Jahren, wenn Israel von Norden her katastrophal überrannt wird und ein Weltkrieg ausgelöst wird, ein Drittel von Israel zum Glauben kommen wird. Heute wären das etwa zwei Millionen Juden. Das ist der Überrest aus Israel.
Man muss wissen, dass unter denen, die wir pauschal Juden nennen, alle zwölf Stämme vertreten sind. Denn in der Zeit der Könige gab es von allen zehn Stämmen Überläufer zu den zwei Stämmen Juda und Benjamin. Deshalb gab es zur Zeit Jesu vor zweitausend Jahren im Land Israel alle zwölf Stämme.
Auch Jakobus schreibt seinen Jakobusbrief an gläubige Juden, an die zwölf Stämme, die in der Zerstreuung sind, und sendet ihnen seinen Gruß.
In Kapitel 7 wird gezeigt, dass neben diesen 144.000, die von Gott durch ein Siegel ganz besonders ausgezeichnet und geschützt werden, damit sie unbeschadet durch die Drangsal hindurchkommen, auch eine unzählbare Schar aus allen Völkern zum Glauben kommen wird. Diese Menschen haben das Evangelium vor der Entrückung noch nicht gehört.
Es gibt viele Menschen, die das Evangelium noch nie klar gehört haben. Deshalb erhalten sie eine ganz besondere Chance. Johannes sieht dann, wie diese unzählbare Schar in den zukünftigen dritten Tempel in Jerusalem geht und dort Gott anbetet.
All das wird in Kapitel 7 beschrieben. Tag und Nacht dienen sie Gott im Tempel in Jerusalem.
Beginn der Posaunen-Gerichte und ihre Auswirkungen
Jetzt kommen wir zu Kapitel 8. Nach dem Einschub von Kapitel 7 wird das siebte Siegel geöffnet, und es entsteht eine Ruhe vor dem Sturm. Es geschieht zunächst nichts. Dann sieht Johannes den anderen Boten am goldenen Altar – das ist Jesus, der himmlische Hohepriester, der in Kapitel 1 als Hohepriester auftrat. Er verbrennt wohlriechendes Rauchwerk auf dem goldenen Altar. Die Bibel sagt dazu, dass dies geschieht, um den Gebeten der Gläubigen auf der Erde Kraft zu verleihen.
Dieses wohlriechende Rauchwerk steht für die Herrlichkeit der Person des Herrn Jesus. Unsere Gebete allein sind wenig, doch wenn Jesus Christus die Herrlichkeit seiner Person unseren Gebeten beifügt, erhalten sie vor Gott ein unbegreifliches Gewicht.
Der Herr Jesus hat in Matthäus 24 zu den Gläubigen gesprochen. Er spricht dort den gläubigen Überrest an und sagt: Wenn dann die große Drangsal beginnt, müsst ihr beten, dass die Flucht, die ihr auf die Berge ergreifen müsst, nicht an einem Sabbattag stattfindet. Denn dann gibt es keinen öffentlichen Verkehr mehr. Man darf nicht mehr nach Hause gehen, sondern muss sofort fliehen, wo man sich gerade befindet, sobald das Signal für die große Drangsal kommt.
Zweitens sagt er, man solle beten, dass diese Flucht nicht im Winter stattfindet. Wenn man in die Berge fliehen muss, wie der Herr Jesus es in Matthäus 24 beschreibt, ist es sehr verheerend, wenn dies im Winter geschieht. So werden die Gläubigen aus Israel beten, dass die Flucht weder auf den Sabbat noch in den Winter fällt. Der Herr im Himmel gibt ihren Gebeten Kraft.
Gleich danach, in Offenbarung 8, posaunen die sieben Engel. Wir wissen genau, um welche Posaunen es sich handelt, denn im Tempel in Jerusalem wurden täglich zu sieben Gelegenheiten die sieben silbernen Posaunen geblasen, jeweils in Verbindung mit den Opfern. Wie diese Posaunen aussahen, wissen wir ebenfalls sehr genau.
Eine Darstellung aus dem ersten Jahrhundert zeigt einen Titusbogen in Rom. Die Römer brachten bei der Zerstörung Jerusalems im Jahr 70 viele Tempelschätze nach Rom, wie hier zu sehen ist: einen goldenen Leuchter aus dem Tempel, Teile des Schaubrot-Tisches und eben auch die silbernen Posaunen. Man kann von der Darstellung ableiten, wie lang diese Posaunen ungefähr waren. Es sind Posaunen ohne Luftlöcher, die nur durch Überblasen gespielt wurden, ähnlich wie ein Schweizer Alphorn. So konnten die Obertöne erzeugt werden.
Diese Tempelinstrumente werden in der Offenbarung verwendet, um das Gericht über die Welt in sieben weiteren Phasen zu beschreiben. Dabei bilden die ersten vier Posaunen eine Einheit für sich. Lesen Sie in Ihrer Bibel nach: Das erste Gericht betrifft das Festland, die Erde; die zweite Posaune betrifft das Meer; die dritte Posaune betrifft Flüsse und Quellen; die vierte Posaune betrifft die Himmelskörper – Sonne, Mond und Sterne. Das wird genauso bei den ersten vier Schalen sein. So bildet das eine klare Gruppe.
Bei der ersten Posaune kommt wieder ein Bombardement über die Erde mit Feuer, das die Bäume verbrennt und vernichtet. Es handelt sich um eine ökologische Katastrophe. Man vermutet, dass um 1900 ein riesiger Teil der Wälder in Sibirien plötzlich durch ein Feuer vernichtet wurde, möglicherweise durch einen Meteoriteneinschlag. Glücklicherweise geschah dies damals in einem unbewohnten Gebiet, aber die Spuren waren sichtbar und furchtbar.
Dieses Ereignis wird nun in großem Maßstab bei der ersten Posaune geschehen. Besonders die Bäume werden vernichtet.
Die zweite Posaune beschreibt einen Einzelschlag von gewaltigem Ausmaß. Ich lese vor: „Und der zweite Engel posaunte, und wie ein großer, mit Feuer brennender Berg wurde ins Meer geworfen, und der dritte Teil des Meeres wurde zu Blut. Der dritte Teil der Geschöpfe, die im Meer lebten, starb, und der dritte Teil der Schiffe wurde zerstört.“
Sie sehen also einen Schlag vom Himmel durch einen riesigen Meteorit, der wie ein Berg brennt, weil er beim Eintritt in die Atmosphäre entzündet wird. Dieser vernichtet nun nicht das Festland, wie bei der ersten Posaune, sondern das Meer.
Nach diesem verheerenden Schlag über das Meer folgt die dritte Posaune, die ähnlich ist, aber einen anderen Bereich betrifft. „Und der dritte Engel posaunte, und es fiel vom Himmel ein großer Stern, brennend wie eine Fackel, und er fiel auf den dritten Teil der Ströme und auf die Wasserquellen. Der Name des Sternes heißt Wermut, und der dritte Teil des Wassers wurde zu Wermut. Viele Menschen starben durch das Wasser, weil es bitter geworden war.“
Nochmals ein Schlag vom Himmel, der das Trinkwasser unbrauchbar und giftig macht.
Die vierte Posaune wird ein Schlag im Weltall sein, der das Licht von Sonne, Mond und Sternen verringert. Wir sehen also, dass die Chaosbewegungen im Weltall weitergehen.
Die Wehe-Posaunen und die dämonischen Heuschrecken
Und jetzt kommen wir zur Offenbarung Kapitel neun. Zunächst haben wir die fünfte und sechste Posaune vorgestellt. Diese letzten drei Posaunen werden jedoch Wehe-Posaunen genannt, weil sie noch schrecklicher sein werden als die ersten vier.
Sie sehen, es gibt eine Gruppe von vier Posaunen und dann drei weitere, die Wehe-Posaunen genannt werden. Nun schauen wir uns die erste Weheposaune in Kapitel neun an. Ich lese: „Und der fünfte Engel posaunte, und ich sah einen Stern, der vom Himmel gefallen war auf die Erde.“
Dabei sieht Johannes nicht einfach einen Stern, der gerade herunterfällt, sondern einen Stern, der bereits gefallen war. Dieser gefallene Stern ist eine Beschreibung von Satan, der ursprünglich von Gott als Cherub erschaffen wurde. Sie können das alles in Hesekiel 28,12 und folgende sowie Jesaja 14,12 und folgende nachlesen. Satan hatte einen eigenen Willen und entschied sich, gegen Gott zu rebellieren. Dadurch wurde er zum Satan.
Wie kann ich wissen, dass dieser gefallene Stern kein Meteor ist? Weil er im Text weiter beschrieben wird. In Vers elf hat dieser Stern zwei Namen: Apollyon, was „Verderber“ bedeutet, und hebräisch Abaddon, was ebenfalls „Verderben“ heißt. Er wird als Führer von Dämonen beschrieben – das ist Satan.
Also sieht Johannes diesen gefallenen Engel, und dann heißt es weiter: „Und es wurde ihm der Schlüssel zum Schlund des Abgrundes gegeben.“ Er erhält einen Schlüssel und kann den Abyssos öffnen. Der Abyssos ist in der Bibel das Jenseits, in dem Menschen sind, die im Unglauben und ohne Vergebung von Gott gestorben sind. Er wird auch Hades genannt oder der Ort der Qual, wie in Lukas 16 beschrieben.
An diesem Ort sind aber auch gewisse gefallene Engel, die sich sexuell mit Menschen verbunden hatten, wie in 1. Mose 6 berichtet. Diese besonders schlimmen Engel, die die Schöpfungsordnung durchbrochen haben, sind im Abyssos eingesperrt worden, wie es in 2. Petrus 2 und im Judasbrief steht.
Sie müssen sich vorstellen: All die Dämonen, die heute frei umhergehen, sind Engel, die mit Satan von Gott abgefallen sind. Doch die allerschlimmsten sind diese Gebundenen, die nichts tun können. Die anderen sind weltweit aktiv, aber diese Gefangenen sind machtlos. Nur wenn dieser Schlüssel benutzt wird, um sie freizulassen, werden sie für eine kurze Zeit in der kommenden großen Drangsal aktiv.
Ich lese weiter: „Und es wurde ihm der Schlüssel zum Schlund des Abgrundes gegeben, und er öffnete den Schlund des Abgrundes, und ein Rauch stieg auf aus dem Schlund wie der Rauch eines großen Ofens. Und die Sonne und die Luft wurde von dem Rauch des Schlundes verfinstert. Und aus dem Rauch kamen Heuschrecken hervor auf die Erde, und es wurde ihnen Gewalt gegeben, wie die Skorpionen der Erde Gewalt haben. Und es wurde ihnen gesagt, dass sie nicht beschädigen sollten das Gras der Erde, noch irgendetwas Grünes, noch irgendeinen Baum, sondern die Menschen, welche nicht das Siegel Gottes an ihren Stirnen haben. Und es wurde ihnen gegeben, dass sie sie nicht töteten, sondern dass sie fünf Monate gequält würden. Und ihre Qual war wie die Qual eines Skorpions, wenn er einen Menschen sticht. Und in jenen Tagen werden die Menschen den Tod suchen und werden ihn nicht finden und werden zu sterben begehren, und der Tod flieht vor ihnen.“
Diese heuschreckengestaltigen Wesen, die Johannes in der Vision sieht, sind Dämonen, die für fünf Monate freigesetzt werden, um die Menschen seelisch zu quälen. Die Qual ist so groß, dass die Menschen sterben möchten, doch sie können nicht einmal sterben.
Die sechste Posaune und die Vernichtung durch moderne Kriegswaffen
Und dann kommt die sechste Posaune. Vom goldenen Altar, von seinen Hörnern, ertönt ein Befehl für einen weiteren Schlag des himmlischen Tempels gegen die Erde. Es wird gesagt, dass die vier Engel, die am Euphrat gebunden sind, losgelassen werden sollen.
Hier sehen wir nochmals eine besondere Gruppe von Engeln. Es gibt Satan, der über alle freien Dämonen weltweit herrscht. Dann gibt es die Gefallenen, die im Abgrund (Abyssos) gefangen sind. Doch hier ist von vier Engeln die Rede, die am Euphrat gebunden sind. Nicht im Jenseits, sondern im Diesseits – an diesem Fluss, der aus der Türkei kommt, durch Syrien und den Irak fließt und schließlich in den Persischen Golf mündet.
Der Text sagt, wenn diese vier Engel losgelassen werden, beginnt eine Katastrophe. Hunderte Millionen Soldaten werden gegeneinander kämpfen. Wenn Sie „hunderte Millionen“ hören, bedenken Sie, dass das der Gesamtzahl aller Soldaten weltweit entspricht, einschließlich aller Armeen und großer Reservearmeen. Der Bibeltext sagt in Vers 15, dass ein Drittel der Menschheit getötet wird.
Wir hatten zuvor bereits ein Viertel erlebt, jetzt bleiben noch 75 Prozent übrig. Ein Drittel von 75 Prozent sind nochmals 25 Prozent. Damit wäre die Menschheit allein durch diese beiden Gerichte auf die Hälfte reduziert – abgesehen von allen anderen Ereignissen. Das ist unvorstellbar.
Schauen wir uns die Beschreibung an, die der Prophet auf Patmos von den eingesetzten Waffen liefert. Ich lese ab Vers 17:
„Und ich sah die Pferde und die darauf saßen. Im Altertum waren Pferde die Fortbewegungsmittel in der Armee. Doch jetzt sehen Sie, was für Pferde das sind in der modernen Armee: Sie hatten feurige, jahrzehntelange und schwelende Panzer. Die Köpfe der Pferde waren wie Löwenköpfe, und aus ihren Mäulern kamen Feuer, Rauch und Schwefel hervor.“
Von diesen drei Plagen wurde ein Drittel der Menschen getötet – durch das Feuer, den Rauch und den Schwefel, die aus ihren Mäulern kamen. Die Gewalt der Pferde liegt in ihrem Maul.
„Und in ihren Schwänzen, denn ihre Schwänze sind wie Schlangen und haben Köpfe, mit denen sie Schaden anrichten.“
Die übrigen Menschen, die durch diese Plagen nicht getötet wurden, taten keine Buße für die Werke ihrer Hände.
Was hier beschrieben wird, entspricht genau den modernen Waffen, die zur Vernichtung eines so großen Teils der Menschheit führen werden. Das übertrifft alles, was in früheren Kriegen geschehen ist.
Der andere Engel mit dem geöffneten Büchlein und die Bedeutung Jerusalems
Und dann folgt Offenbarung 10, ein weiterer Einschub. Johannes sieht erneut einen anderen Engel, der seinen Anspruch auf die ganze Welt erhebt. Ein Fuß steht auf der Erde, der andere auf dem Meer. Es ist klar, wer dieser andere Bote ist: Er ist sowohl Priester als auch Prophet.
Es gibt ein wunderbares christliches Lied mit dem Titel "Welch ein Freund ist unser Jesus?" Dort heißt es, wenn wir von Freunden verlassen sind, fliehen wir zu Jesus Christus im Gebet. Eine weitere Verszeile lautet: "So ist uns Jesus alles, König, Priester und Prophet." Ja, Jesus Christus ist wirklich die Zuflucht und Hilfe für alle, die auf ihn vertrauen. Doch hier in der Offenbarung wird er als der brüllende Löwe dargestellt, der seinen Anspruch auf die ganze Welt erhebt.
Johannes sieht, dass dieser andere Gesandte ein geöffnetes Büchlein in der Hand hält. Das bildet den stärksten Kontrast zum Buch mit den sieben Siegeln. Es ist kein Buch, sondern ein Büchlein, und es ist nicht versiegelt, sondern offen. Was bedeutet das?
Beim Buch mit den sieben Siegeln haben wir einen weiten Blick über Europa und die ganze Welt gesehen. Das geöffnete Büchlein hingegen betrifft einen kleineren Bereich, der in den Kapiteln 11 und 12 beschrieben wird. Dort geht es um Israel und die Stadt Jerusalem.
Die Bedeutung Jerusalems ist enorm. Wer wird am 15. Januar in Paris zusammenkommen? Siebzig Nationen, um über die Zukunft Jerusalems zu beraten. Israel und die Palästinenser sind nicht eingeladen. Sie werden später nur über die Beschlüsse dieser siebzig Nationen informiert. Die ganze Welt beschäftigt sich mit dieser kleinen Stadt.
Das ist der Gegenstand des geöffneten Büchleins, und es ist offen, weil diese Dinge bereits im Alten Testament mitgeteilt wurden. Das, was Sie heute über das Buch mit den sieben Siegeln gelernt haben, findet sich im Alten Testament nicht. Es ist eine Ergänzung.
Im Alten Testament gibt es viele Prophetien, doch diese könnten nicht vollständig verstanden werden ohne das Neue Testament. Besonders das letzte Buch der Bibel, die Offenbarung, ist dafür notwendig. So entsteht ein geschlossenes, in sich aufgehendes prophetisches System.
Das geöffnete Büchlein betrifft also einen kleinen Bereich, Jerusalem. Es ist nicht versiegelt. Außerdem wird von dem Geheimnis Gottes gesprochen, das bald erfüllt wird. Dieses Geheimnis betrifft die Gemeinde.
Das war etwas, das im Alten Testament nie mitgeteilt wurde. Die Gemeinde, die Kirche Gottes im richtigen Sinn verstanden, findet man nur im Neuen Testament. In den Briefen des Paulus finden sich acht Geheimnisse über die Gemeinde.
In Offenbarung 10 wird gesagt, dass all das, was Gott im Zusammenhang mit der Gemeinde beschlossen hat, bei der Ankunft des Königs zur Aufrichtung des tausendjährigen Reiches zur völligen Vollendung kommen wird. Das Geheimnis Gottes wird dann erfüllt werden.
Die zwei Zeugen und die große Drangsal in Jerusalem
Kommen wir noch ganz kurz zu Kapitel 11. Dort sieht Johannes den kommenden dritten Tempel in Jerusalem. Er sieht die Juden, die im inneren Vorhof anbeten.
Es wird beschrieben, dass während 1260 Tagen in Jerusalem zwei Zeugen auftreten, die Zeichen tun wie Mose und Elija. Sie repräsentieren das Gesetz Mose und die Propheten. Das Alte Testament wird pauschal als „Gesetz und Propheten“ bezeichnet. Elija war einer der mächtigsten Propheten überhaupt. Deshalb vollbringen die beiden Zeugen Tunzeichen wie der Gesetzgeber und wie der Prophet.
Diese ersten dreieinhalb Jahre, also 1260 Tage, treten sie in Jerusalem auf und legen ein deutliches Zeugnis ab. Am Ende dieser Zeit wird der kommende Diktator sie umbringen. Ihr Leichnam wird auf den Straßen von Jerusalem liegen.
Die Bibel sagt: Die Völker und Nationen werden sie für dreieinhalb Tage sehen, wie sie tot auf der Straße liegen. Sie werden sich freuen, dass sie endlich tot sind. Früher hat man über solche Aussagen in der Bibel gelacht. Man nannte sie Märchenbücher. Dort steht tatsächlich, dass zwei Leichname in Jerusalem auf dem Boden liegen und das weltweit verfolgt wird.
Natürlich wussten die Spötter damals noch nichts von Fernsehen und Internet. Heute ist es keine Frage mehr, wie man weltweit zwei Leichname in den Straßen von Jerusalem zeigen kann und daraus ein weltweites Fest macht. Früher war es undenkbar, die Welt in dreieinhalb Tagen mit dieser Information zu versorgen. Heute ist das möglich.
Nach diesen dreieinhalb Tagen werden die beiden Zeugen auferstehen und in den Himmel entrückt werden. Das ist dann die Zeit, die folgt: die große Katastrophe, die große Drangsal von dreieinhalb Jahren.
Johannes sieht dann nochmals den himmlischen Tempel und die Bundeslade. Warum die Bundeslade? Weil Gott damit aussagt, dass er nichts von all dem vergessen hat, was er Israel gegenüber versprochen hat.
Die Frau Israel, der Drache und die Entrückung des Messias
Ja, und dann kommt Offenbarung 12. Dort sieht Johannes eine Frau mit einer Sternenkrone aus zwölf Sternen auf dem Kopf, bekleidet mit der Sonne, und der Mond ist unter ihren Füßen. Wer ist diese Frau? Es ist Israel. Sie befindet sich in Geburtswehen und schreit. Dann gebiert sie den Messias, den Mann, der nach Psalm 2 einmal die Völker regieren und beherrschen wird.
Anschließend sieht Johannes den feuerroten Drachen. Es wird ausdrücklich gesagt, dass dieser Drache der Satan ist. Sobald das Kind geboren ist, möchte der Drache das Kind verschlingen. Man sieht hier, dass der Teufel den Messias sofort töten wollte – durch den Kindermord in Bethlehem, bei dem er Herodes benutzte. So wird uns erklärt, welche Macht hinter diesem wahnsinnigen Mann aus Edom stand: Satan.
Der Bibeltext beschreibt dann mit der Technik der Rückblende, wie dieses Kind zu Gott entrückt wird, in den Himmel – also eine Zeitraffung. Danach wird beschrieben, dass diese Frau in die Wüste flieht für 1260 Tage, wo sie versorgt wird.
Das ist eben Zeitraffer: Israel brachte in der Vergangenheit den Messias hervor. In der Zukunft, in diesen dreieinhalb Jahren vor der Wiederkunft Christi, wird Israel – genauer gesagt diese Vorhut, diese Erstlingsfrucht, die 144 – ins Ausland auf die Berge und dann ins Ausland nach Jordanien fliehen.
Um es nun auf den Punkt zu bringen: Nach dreieinhalb Jahren wird der Teufel durch den Engel Michael aus dem Himmel hinausgeworfen werden. Das zeigt übrigens, dass der Teufel nicht eine Art Gegengott ist. Er ist ein Engel, ein sehr starker Engel. Aber es gibt mindestens einen Engel, der noch stärker ist als er: Michael. Dieser wirft ihn aus dem Himmel.
Dann sagt die Bibel in Offenbarung 12, dass der Teufel so wütend sein wird, dass er tobt wie noch nie zuvor. Er weiß, dass er nicht mehr viel Zeit hat. Er kennt die Bibel ebenfalls und weiß von den 1260 Tagen. Das löst die große Drangsal aus.
Der Überrest, die 144, werden ins Ausland fliehen. Danach beginnt die totale Katastrophe mit der großen Drangsal.
Die Wiederkunft Jesu und das tausendjährige Friedensreich
Die Offenbarung zeigt, dass Jesus Christus wiederkommen wird. Er wird das letzte Wort über diese Welt sprechen und dann sein Friedensreich von tausend Jahren aufrichten.
Ich bin jetzt bei Folie 99 von 212. Sie sehen, es gäbe noch sehr viel über die Offenbarung zu berichten. Doch im Untertitel habe ich angedeutet, dass dies nur eine Einführung ist, keine vollständige Darstellung. Eine ausführliche und vollständige Behandlung werde ich später an anderen Orten vornehmen. Diese Präsentation soll vor allem Freude am Bibellesen wecken.
Zum Schluss möchte ich noch kurz ans Ende springen, zur Wiederkunft des Herrn Jesus in Offenbarung 19, Vers 11. Dort wird der Himmel geöffnet, und Jesus Christus erscheint zusammen mit allen Gläubigen der Gemeinde und allen Engeln. Jesus kommt auf einem weißen Pferd. Er wird den kommenden Diktator, das Tier aus dem Meer, und den Antichristen vernichten sowie alle Mächte dieser Welt, die sich gegen ihn stellen.
Es wird das große Mahl der Raubvögel geben. Der kommende Diktator, symbolisch dargestellt durch eine Statue, und der Antichrist, der sich als Lamm Gottes ausgibt – deshalb symbolisch durch ein Lamm dargestellt – werden lebendig in den Feuersee geworfen, in die Hölle. Bis heute ist die Hölle leer; niemand ist dort. Diese beiden werden die allerersten Geschöpfe sein, die in die Hölle kommen.
Dann folgt Offenbarung 20. Ein Engel erscheint mit einer Kette und einem Schlüssel. Er bindet Satan mit der Kette, wirft ihn in den Abgrund (Abyssos) und verschließt ihn dort. Danach kommt das Gericht der Lebenden. Jesus Christus wird die Menschen richten, die überleben. Diejenigen, die die Vergebung Gottes angenommen haben, werden in das tausendjährige Friedensreich eingehen, die anderen werden sterben.
Die Märtyrer, die in der Zeit der Drangsal und noch davor nach der Entrückung gestorben sind, werden auferstehen. So gibt es verschiedene Phasen der Auferstehung im Heilsplan Gottes. Dann beginnt das tausendjährige Friedensreich. Jerusalem wird das Zentrum der Welt sein, und es wird wirklich Frieden auf Erden geben.
Das, was die UNO nicht schaffen konnte, wird der Herr Jesus vollbringen. Das tausendjährige Reich wird in wenigen Versen beschrieben, weil es im Alten Testament bereits ausführlich dargestellt ist. In der Offenbarung wird nur ein kurzer Bericht darüber gegeben. Ausführlich behandelt werden dagegen die Dinge, die im Alten Testament nicht zu finden sind.
Nach tausend Jahren wird der Teufel noch einmal losgelassen. Er wird eine weltweite Verführung inszenieren. Die Nachkommen derjenigen, die ins tausendjährige Reich eingehen, werden wieder Kinder haben. Diese Kinder werden nicht automatisch Gläubige sein. Sie werden sich zwar äußerlich der Regierung des Herrn Jesus unterwerfen, aber wenn die weltweite Verführung kommt – und das ist nach tausend Jahren Frieden ohne Teufel in der Welt – werden sie einen Aufstand gegen die geliebte Stadt Jerusalem machen.
Die Bibel sagt, dass dann Feuer vom Himmel kommen wird. Satan wird in den Feuersee geworfen. Es ist ein Märchen zu glauben, dass der Teufel in der Hölle die Menschen quält. Nein, er selbst wird in die Hölle als sein Gericht kommen.
Die Bibel berichtet weiter, dass der große weiße Thron erscheinen wird. Jesus Christus wird alle verstorbenen Menschen richten, die ohne Vergebung gestorben sind. Dabei werden Himmel und Erde entfliehen. Petrus schreibt in 2. Petrus 3,10-12, dass alle Elemente im Brand aufgelöst werden. Alle Atome werden wie bei einer Atombombe zerfallen. Das ganze Weltall wird aufgelöst, und die Menschen werden vor dem Richterstuhl stehen.
Die verlorene Menschheit wird sich abwenden, denn sie geht von dem Angesicht Gottes weg und folgt einem eigenwilligen Weg. Dann werden Bücher geöffnet, in denen alle Werke verzeichnet sind. Übrigens: In diesem Buch der Werke steht keine einzige meiner Taten. Sie waren alle darin, aber durch die Vergebung, die man erhält, wenn man seine persönliche Schuld Jesus Christus bekennt und ihn als Retter annimmt, wird das ausgelöscht.
Diejenigen, die diese Vergebung nicht angenommen haben, werden in den Büchern dokumentiert sein. Das ganze Leben wird festgehalten. Dann wird ein weiteres Buch geöffnet, das Buch des Lebens. Gott hat, als er die Welt schuf, die Namen aller Menschen, die je ins Dasein kommen würden, in dieses Buch geschrieben. Es sind nicht nur die Geborenen, sondern auch die Gezeugten, die abgetrieben wurden. Alle sind eingeschrieben, weil Gott das Leben für alle möchte.
Während unseres Lebens haben wir die Möglichkeit, uns zu entscheiden: Nehmen wir die Vergebung Gottes durch den Opfertod Jesu an oder nicht? Wenn wir sterben, ohne diese Vergebung angenommen zu haben, werden wir aus dem Buch des Lebens gelöscht. Die Werke bleiben in den Büchern der Werke, aber der Name ist nicht mehr im Buch des Lebens. Wenn dieses Buch geöffnet wird, sagt Gott: Dein Name ist nicht drin. Natürlich war er einmal drin, aber du hast es nicht gewollt.
Das bedeutet: Jeder, dessen Name nicht im Buch des Lebens steht, wird in den Feuersee geworfen.
In Offenbarung 21 sieht Johannes einen neuen Himmel und eine neue Erde. Gott schafft ein neues Universum. Er sieht auch das geheimnisvolle neue Jerusalem. Diese Zukunft der Gläubigen wird als unvorstellbar herrlich beschrieben.
Doch in Vers 8 wird nochmals erinnert: Die Feiglinge sind draußen. Auch Unzucht, Hurerei, Lügen und andere Sünden werden erwähnt. Aber an erster Stelle stehen die Feiglinge – jene, die zu feige waren, sich zu bekehren, weil sie Angst vor ihren Verwandten hatten oder aus anderen Gründen. Sie sind die erste Gruppe, die genannt wird.
In Offenbarung 22 sieht Johannes noch die wunderbare Quelle aus dem Thron Gottes, die Quelle des Lebens. Am Schluss wird erklärt: Wer jetzt noch etwas zu diesem letzten Buch der Bibel hinzufügt, dem wird Gott die Gerichte der Offenbarung hinzufügen. Also wehe dem, der zur Bibel etwas hinzufügt!
Etwa 500 Jahre später kam Muhammad und behauptete, das, was er bringe, sei das Siegel der Bibel, der Koran. Doch das stand schon ein halbes Jahrtausend vorher in der Bibel. Wer etwas hinzufügt, stellt sich unter das Gericht Gottes. Das kann man in den Manuskripten aus den Jahrhunderten vor Muhammad nachlesen.
Auch Joseph Smith in Amerika sagte: Die Bibel sei gut, aber er habe mit einer besonderen Brille das Buch Mormon lesen können, das als Ergänzung zur Bibel nötig sei. Das verbreiten die Mormonen. Doch die Bibel warnt: Wehe dem, der etwas hinzufügt.
Am Ende dieser vollendeten Bibel, die keine weiteren neuen Propheten mehr braucht – heute gibt es zwar die neue Prophetenbewegung, aber man sollte sie zurückweisen –, steht der letzte Satz: Die Gnade des Herrn Jesus Christus sei mit allen Heiligen. Amen. So sei es.
Am Schluss dieses Buches wird allen, die Jesus Christus vertrauen und deren Sünden vergeben sind – darum werden sie Heilige genannt, weil alle Schuld weg ist –, die Gnade Jesu Christi gewünscht. Diese Gnade soll ihnen helfen, bis zum Wiederkommen des Herrn Jesus durchzuhalten.
Vielen Dank fürs Ausharren. Thank you.