Ja, jetzt haben wir natürlich Sommer draußen. Da kann man sich schön draußen aufhalten, und das ist angenehm.
Ich bin Papa von vier Kindern, und im Winter ist es immer ein bisschen kritischer, die Kinder zu beschäftigen, wenn sie drinnen sind. Da ist auch das Stresslevel und das Thema Beziehung höher. Aber wir haben eine ganz coole Sache, die uns phasenweise hilft, über die dunklen Tage zu kommen. Ich habe euch mal ein paar Bilder mitgebracht.
Das hier ist meine kleine, süße Tochter. Ist sie nicht süß? Das ist die Amy. Sie spielt mit diesen Hölzern – vielleicht kennt ihr die noch. Gibt es die heute noch in Häusern? So Holz anfassen und so, also ohne Digital. Sie macht damit solche Sachen und baut sich einen Zoo mit den Hölzern.
Mein etwas Älterer spielt damit anders. Er stellt nicht einfach einen Elefanten hier rein, sondern baut umfangreichere Werke. Er hat einen Zug gebaut. Das hat er irgendwo gesehen, auf der Verpackung war der Zug abgebildet. Dann hat er den Zug ein bisschen höher gebaut, so sieht das aus. Er dachte, das sei immer noch sehr stabil, aber unten macht er es mal ein bisschen wackeliger. Dann sah das so aus. Oben war immer noch der Zug drauf. Das war seine Beschäftigung. Er hat verschiedene Dinge ausprobiert und hatte richtig Spaß daran an den dunklen Tagen.
Die Mama hat der Oma mitgeholfen. Manchmal sind die Konstruktionen schon ganz schön wackelig. Dieses Konstrukt hier fand ich echt beeindruckend, was sie da zustande gebracht haben.
Das Ende von diesem speziellen Werkstück möchte ich euch jetzt noch mal zeigen. Das ist der Blick von oben hinein. So sieht es aus. Es steht wirklich nur auf vier Hölzern. Ihr habt es gesehen: vier Hölzer unten, die aufrecht stehen. Und das Ding hat tatsächlich gehalten – bis zu einem speziellen Moment.
Diesen Moment zeigen wir jetzt mal kurz, glaube ich. Das ist dieser Moment in Zeitlupe. Der klingt nicht wirklich so, mein Sohn. Vielleicht bin sogar ich, der den Countdown runterzählt. Sieht doch gut aus, oder? Sieht gut aus.
Ich fand es ziemlich nett und spektakulär. Ich habe euch das mitgebracht, weil ich heute über einige Beziehungskiller mit euch sprechen möchte. Für mich war das so ein plastisches Bild dafür, wie etwas, das man sehr mühevoll aufgebaut hat, wo man lange gebraucht hat, bis es so schön aussieht und so toll ist, wo die Leute reinkommen und sagen: "Wow, hast du das geschafft?" – bei Kindern, die dafür loben und man Freude daran hat – plötzlich durch einen einzigen Move wieder zerstört werden kann.
Egal, wie lange du daran gearbeitet hast, mit diesem einen Move ist plötzlich alles wieder passé.
Und wisst ihr, das ist ein kleines, kleines, kleines Bild dafür, wie zerstörerisch Sünde ist. Weißt du, was Sünde ist? Es gibt eine ganz einfache Definition, die mir sehr hilft: Sünde ist all das, was nicht Gottes Wesen entspricht. Das ist Sünde.
Ja, es gibt auch andere Definitionen, wie zum Beispiel Zielverfehlung oder vieles andere, die auch richtig sind. Aber wenn du dich im Alltag fragst, ob etwas Sünde ist oder nicht – ich habe es im ersten Teil schon angekündigt oder angedeutet – dann überlege dir: Entspricht es Gottes Wesen?
Denn wenn es Gottes Wesen entspricht, wird es immer Beziehung bauen, auch wenn es sich im Moment vielleicht mal hart anhört, weil es ein Tadel ist oder weil es mal ja sogar... Wir hatten im ersten Teil das Thema Zorn. Der menschliche Zorn ist selten beziehungsfördernd, der göttliche ist es.
Sünde ist immer zerstörerisch und hat so viel Macht. Ein einziger Fehltritt kann Dinge zerstören, die über Jahre, vielleicht Jahrzehnte, aufgebaut und gewachsen sind. Das ist der Hammer, Leute!
Deswegen ist es so wichtig, dass wir bewusst leben und als Jesusnachfolger unser Leben unter die Leitung des Geistes Gottes stellen. Immer wieder ganz bewusst sagen: Herr, in mir drin ist das Zeug, die Beziehungen in meinem Umfeld kaputtzumachen – egal in welchem Bereich, in der Freundschaft, in der Verlobungszeit, in der Ehe, in der Sexualität, am Arbeitsplatz, im Studium, überall.
Hat Sünde das Zeug zur Zerstörung? Ja, und sie wird immer zerstören.
Wenn ich vor konkreten Situationen stehe und überlege, was jetzt zu tun ist, frage ich mich auch: Wie ist denn Gott? Dann kann ich natürlich sagen: In den Zehn Geboten steht, ich soll nicht lügen. Aber warum ist Lügen falsch? Nur weil es in den Zehn Geboten steht? Nein, nein. Lügen ist nicht deswegen falsch, weil es in den Zehn Geboten steht, sondern es steht in den Zehn Geboten, weil es nicht Gottes Wesen entspricht. Versteht ihr? Deshalb ist es falsch.
Ich sage das, weil mir dieser Gedanke, den ich im ersten Teil schon angedeutet habe, für das Leben in der Praxis sehr wichtig ist. Es geht nicht nur darum, ob etwas in der Bibel verboten ist oder ob ich es tun darf, sondern ob es Gott entspricht.
Eine Hilfe kann sein, wenn wir jetzt beim Thema Beziehung sind, uns zu fragen: Baut es Beziehungen auf oder zerstört es Beziehungen? Das ist eine konkrete Frage, die bei Entscheidungen helfen kann. Das löst nicht immer alles, aber manchmal muss man sagen: Wenn ich verschiedene Optionen habe und weiß, dass das eine Beziehung aufbaut, das andere auch und das nächste auch, dann entscheide ich mich einfach und gehe mutig darauf los. Ich sage: Herr, segne meinen Weg. Just go for it.
Noch einmal: Lüge ist deswegen falsch, weil Gott die Wahrheit ist. Untreue, Seitensprung und so weiter sind deswegen falsch, bis hinein in die Gedanken untreu zu sein. Jesus hat gesagt, im Bereich der Sexualität ist es eine Sünde, eine Frau nur in Gedanken anzusehen und zu begehren, weil Gott Treue ist. Das ist sein Wesen. Deshalb ist alles, was nicht seinem Wesen entspricht, Sünde.
Warum ist Stolz Sünde? Weil Gott demütig ist. Wusstest du, dass Gott demütig ist? Das hat nichts mit Duckmäusertum zu tun, also nicht mit: „Oh nein, ich kann nichts, ich bin nichts.“ Nein, überhaupt nicht. Gott ist demütig. Jesus sagt von sich selbst: „Ich bin demütig und von Herzen sanftmütig.“
Warum sind Unversöhnlichkeit, Rachsucht, Verbitterung oder Groll Sünde? Weil Gott vergebungsbereit ist. Er vergibt gern. Darauf kann man heute noch einmal eingehen.
Egoismus ist Sünde, weil Gott Liebe ist. Und Liebe ist auf den Nächsten bezogen, nicht auf mich selbst.
Jetzt möchte ich mit euch fünf Beziehungskiller durchgehen. Es sind nicht unbedingt die fünf wichtigsten oder die größten, aber fünf, die häufig vorkommen.
Vielleicht ist es heute Morgen eine gute Aufgabe für dich, während wir diese gemeinsam betrachten, zu überlegen, welcher davon für dich der „Favorit“ ist. Damit ist nicht gemeint, dass du ihn magst, sondern eher, dass du ihn hasst, weil du so oft darauf hereinfällst.
Mit anderen Worten: In welche der fünf Beziehungskiller-Fallen tappst du am häufigsten?
Der erste Punkt, der schon auf dem Bildschirm steht, ist die Lüge. Für mich ist das ein ganz wesentlicher, grundsätzlicher und krasser Beziehungskiller.
Manchmal wäre es, glaube ich, einfacher zu lügen. Ich weiß nicht, wie du zum Verhältnis zur Wahrheit stehst, aber würdest du dich als Lügner bezeichnen? Die meisten von uns würden sagen: „Nein, ich lüge nicht.“ Aber machen wir es mal konkret. Wenn es um Dinge geht, die dich verletzt haben, und dich jemand darauf anspricht, sagst du dann die Wahrheit?
Wie geht es dir denn so? „Ja, alles gut, klar, Bro. Alles im Lot, und bei dir?“ „Passt schon, kein Problem.“ Hat dir das wehgetan? „Nein, nein, alles gut.“ Baut das Beziehung auf? Es gibt natürlich schon sehr kritische Fälle, muss ich sagen.
Zum Beispiel: Deine Freundin kommt in einem ultra hässlichen Kleid auf dich zu und fragt: „Und, wie gefällt’s dir?“ Die Wahrheit wäre natürlich: „Nein, das sieht nicht gut aus.“ Man muss schon vorsichtig damit umgehen. Ihr wisst, Wahrheit in Liebe gehört zusammen, das ist klar.
Aber es sollte uns zu denken geben, wenn die Bibel den Teufel als Vater der Lüge bezeichnet. Das bedeutet: Lüge zerstört immer. Lüge untergräbt das Fundament von Beziehungen, egal ob in Ehe, Freundschaft oder Geschäftsbeziehungen. Das finde ich bei Lügen so plastisch, weil wir merken, dass über Jahre gewachsenes Vertrauen mit einer einzigen Lüge pulverisiert wird.
Mit einer Lüge sagst du vielleicht ein Leben lang: „Ich weiß nicht, ob ich dem wirklich hundertprozentig vertrauen kann, weil der hat mich da mal angelogen.“ Ist das nicht krass? Ich habe vor Jahren einem Mädchen geholfen, das in einer schwierigen Situation war. Sie erzählte mir von Missbrauch und vielen schlimmen Dingen.
Ich habe immer versucht, ihr professionelle Hilfe zu verschaffen. Ich erinnere mich heute noch an den Moment, als ich ihr zweifelsfrei nachweisen konnte, dass sie mich in einem speziellen Punkt angelogen hatte. Ich weiß bis heute nicht, was von allem, was sie mir erzählt hat, wirklich gestimmt hat. Das ist doch krass.
Ich weiß noch, wie ich an diesem Abend heimkam und wie ein Baby auf meinem Bett geweint habe. Eine Lüge zerstört Beziehungen. Genauso baut Wahrheit Beziehungen auf.
Sogar in Bezug auf Kleidung: Meine Frau kann mir heute ins Gesicht sagen: „Weißt du, als ich dich kennengelernt habe, hattest du echt keinen Geschmack.“ Und sie hat Recht. Das ist schön, wenn wir in einer Beziehung einen Grad an Ehrlichkeit und Vertrautheit erreicht haben, wo ich ganz genau weiß: „Okay, ich kann zu ihr gehen, kann sagen: Steht mir das? Und sie sagt mir die Wahrheit, nicht nur das, was ich hören will.“
Das baut Beziehung auf. Das ist ein ganz anderes Level und Fundament als eine Geschäftsbeziehung, in der man nur nett sein muss, so ein bisschen Smalltalk-mäßig. Das ist schön.
Deshalb wird uns im Wort Gottes auch gesagt, zum Beispiel in Philipper 4,8: „Richtet eure Gedanken ganz auf die Dinge, die wahr sind, die noch weiter achtenswert, gerecht, rein, unanstoßig sind, die allgemeine Zustimmung verdienen. Beschäftigt euch mit dem, was vorbildlich ist und zu Recht gelobt wird.“
Beschäftige dich mit diesen Dingen, die wahr sind, um deinen Kopf mit Wahrheit zu füllen – nicht mit Lüge. Denn das wird etwas aus dir machen und etwas mit den Beziehungen, in denen du lebst.
Zwangsläufig kannst du dich dem nicht entziehen. Ist es das, was deinen TikTok-Kanal ausmacht? Sind das die Dinge, mit denen du dich beschäftigst? Wahr, achtenswert, unanstoßig, allgemein zustimmungswürdig, rein? Ist das dein Instagram-Feed?
Noch einmal: Wahrheit ist immer gepaart mit Liebe. Es gibt den Spruch: „Vielleicht weißt du nicht immer alles, aber wisse immer, was du sagst.“ Es geht nicht darum, jedem immer jede Wahrheit auf die Nase zu binden.
In den Sprüchen heißt es: „Wie gut tut ein richtiges Wort zur rechten Zeit.“ Also Wahrheit immer gepaart mit Liebe. Das war auch ein cooles Zitat aus Sprüche 27,14: „Wenn einer seinen Nächsten des Morgens früh mit lauter Stimme segnet, so wird ihm das für einen Fluch gerechnet.“
Das kann man nachvollziehen. Jemand kommt in ein Zimmer und sagt: „Gesegnet seist du.“ Okay, komm in drei Stunden nochmal zum Segnen, das ist mir lieber.
Also: Wahrheit in Liebe und zur richtigen Zeit. Deswegen habe auch den Mut, in Beziehungen im Moment, wo es vielleicht schwierig ist, die Wahrheit zu sagen, einfach mal zu sagen: „Dazu möchte ich mich im Moment noch nicht äußern. Ich bin noch nicht bereit. Lass uns morgen oder später darüber reden.“
Mach das! Lass dir und der Beziehung zu deinem Nächsten wert sein, auch mal nicht einfach den einfachen Weg zu gehen, sondern die Extra-Meile zu gehen und zu sagen: „Ich nehme mir jetzt die Zeit, weil ich gerade zu aufgewühlt bin, um das gut rüberzubringen.“
So etwas baut Beziehung auf, weil der andere merkt: „Ich bin ihm nicht egal. Er speist mich nicht einfach nur ab.“ Das ist wohltuend, auch wenn es im Moment Überwindung kostet.
Stichwort Opfer: Wir hatten im ersten Teil Zeug von echter Wertschätzung. Gerade wenn man merkt, der andere macht es nicht nur, um seinem Ego Luft zu machen, weil er etwas auf dem Herzen hat und ich jetzt sein Ventil bin, sondern es ist Wertschätzung im Raum.
Mit unseren Worten können wir extrem viel Positives anrichten, aber auch extrem viel Negatives. Im Jakobusbrief wird die Zunge wie eine kleine Flamme beschrieben, die einen Waldbrand auslösen kann.
Lüge ist also ein ganz wesentlicher Aspekt und Beziehungskiller, der wirklich das Fundament von Beziehungen zerstört.
Für mich als Vater ist das auch etwas vom Krassesten. Ich versuche meinen Kindern zu vermitteln: Wenn Lüge im Raum ist, werde ich wirklich zornig. Denn ich sage: Leute, das zerstört unsere Familie.
Wenn sie mal daneben greifen, laut sind oder etwas kaputt machen – das ist nicht so dramatisch. Aber wenn Lüge reinkommt, dann ist das Fundament für Beziehungen gefährdet.
Der zweite Beziehungskiller, den ich euch mitgebracht habe, ist Bequemlichkeit.
Ich weiß nicht, wie du dir den Himmel vorgestellt hast. Vielleicht im Schlaraffenland, wo die gebratenen Tauben einem in den Mund fliegen. Ja, manche stellen sich das so vor: extrem chillen bis zum Abwinken, eine große Hängematte, ein großer Vergnügungspark – irgendwie sowas. Wenn du so denkst, dann bist du nah dran an irgendwelchen Paradiesvorstellungen, an Vorstellungen aus verschiedenen Religionen, aber nicht am wirklichen Himmel, glaub mir.
Warum weiß ich das? Ich habe eine Bibelstelle, über die ich immer wieder nachdenke, weil sie mich so fasziniert. In Lukas 12,37 heißt es nämlich, dass Jesus höchstpersönlich – er, der alles mit Worten in die Existenz gerufen hat, der das Lamm ist und den Mittelpunkt des ganzen Himmels bildet – sich selbst die Schürze umbinden wird und die bedienen wird, die dort sind. Ich hoffe, dass du dabei bist. Dort heißt es also, dass Jesus dich und mich bedienen wird. Das ist doch krass, oder?
Schon als er auf der Erde war, hat er gesagt, der Sohn des Menschen – so bezeichnet er sich selbst – sei nicht gekommen, um sich dienen zu lassen, sondern um zu dienen. Jesus hat sozusagen den Putzlappen geschnappt und die versiffte Toilette am Hamburger Hauptbahnhof sauber gemacht. Das wäre so in etwa unser emotionales Pendant dazu, dass er sich hingekniet hat und die Füße der Jünger gewaschen hat. Das tut unser Vorbild, unser Herr Jesus.
Nach dieser Fußwascheinheit sagt Jesus zu den Leuten: „Ihr nennt mich Herr und Meister, und das habt ihr auch Recht. Handelt so, wie ich es euch gerade eben vorgemacht habe. So sollt ihr einander auch die Füße waschen.“ Und wenn ihr das wisst, seid ihr glücklich, ja sogar gesegnet, wenn ihr es auch tut, sagt er. Man kann viel wissen, aber das, was wirklich glücklich macht und zum echten Glück führt, ist nicht bloß Kopfwissen.
Ihr könnt heute Abend hier rausgehen und viel gelernt haben, aber das bringt euch gar nichts, wenn es nicht in die Umsetzung kommt. Stichwort: Haus auf Felsen, Haus auf Sand – das ist der Unterschied. Nicht das Wissen zählt, sondern ob wir es umsetzen.
Viele Leute halten Dinge für wahr, die wir hier miteinander besprechen, auch am Jugendtag, aber sie kommen nicht zur Umsetzung, weil sie zu bequem sind. Jesus nimmt uns an die Hand und sagt: „Hey, geh doch mit mir den nächsten Schritt. Willst du nicht dahin kommen, wofür du geschaffen bist? Ein Abbild meines Charakters zu sein.“ Das bedeutet, anderen zu dienen, in Demut.
Und ich sage jetzt mal ein bisschen salopp: Der Himmel wird so voll sein mit Dienern, dass man kaum Leute finden wird, die es zu bedienen gibt, oder? Es ist nicht so, dass wir sagen: „Mensch, wenn unser Herr und Meister sich die Schürze umbindet, dann brauche ich auch eine.“ Versteht ihr? Wie schön ist es, in einer Gemeinschaft von solchen Leuten zu sein und nicht so: „Okay, man reiche mir meinen Drink, wo kommt der Nächste?“ Das ist schwierig.
Dienen baut Beziehungen auf. Aus der Bequemlichkeit herauszukommen, das hat Jesus uns vorgemacht.
Mit der Bequemlichkeit verwandt ist mein nächster Punkt, den ich Unbeherrschtheit genannt habe. Unbeherrschtheit, Disziplinlosigkeit oder fehlende Selbstbeherrschung – so kann man es nennen.
Ich weiß nicht, ob dir das bewusst ist, aber Selbstbeherrschung gehört zur sogenannten Frucht des Geistes. Das finden wir im Galater 5,22. Weißt du, was das bedeutet, wenn Selbstbeherrschung eine Frucht des Geistes ist? Das bedeutet, wir brauchen Gottes Hilfe, um nicht Sklaven von uns selbst zu sein. Genau das bedeutet es.
Ohne die Hilfe von Gottes Geist sind wir versklavt an uns selbst – an dem, worauf wir Lust haben, was unser Fleisch, wie die Bibel es teilweise nennt, unsere menschliche Natur, sich wünscht. Wo unser Ego uns hinzieht, daran sind wir versklavt. Jesus lädt uns ein: Lass das beiseite, baue Beziehungen auf. Aber das funktioniert nicht, wenn du nicht selbst beherrscht bist.
Jeder von uns weiß, dass es nicht angenehm ist, mit Menschen zusammen zu sein, die nicht selbst beherrscht sind. Egal ob es ums Essen geht – wer will schon als Erster am Buffet sein? Oder in der Sexualität: Wer da nicht selbstbeherrscht ist und diesen Weg zu Ende geht, der läuft Gefahr, dass es zu Vergewaltigung und Kindesmissbrauch kommt. Versteht ihr? So dramatisch sind die Folgen.
Im Bereich der Worte ist es genauso. Wenn jemand immer nur „Hb Männchen“ spielt, bei jedem Stichwort ausrastet und an die Decke geht, dann ist man nicht gern mit solchen Menschen zusammen. Das ist doch klar. Das zerstört Beziehungen.
Mir persönlich hilft da eine Sache immer wieder, und ich versuche, das auch so zu praktizieren – mal mit mehr, mal mit weniger Erfolg: Wenn mich Dinge aufregen – und das gibt es ja, uns Menschen regen manchmal Dinge auf, in Beziehungen erst recht, in der Familie oder wo auch immer –, dann denke ich mir in dem Moment: Das kann doch nicht sein, nicht jetzt und nicht mit mir.
Dann bete ich ein Stossgebet gen Himmel und sage: Stopp, ich will diese Reaktion, die gerade in mir hochkommt, nicht rauslassen. Ich sage einfach mal: Okay, ich vertage das, was mir jetzt gerade so auf der Zunge brennt, auf morgen. Wenn es mir dann noch wichtig ist, kann ich es zur Sprache bringen.
Das hilft mir manchmal ganz praktisch. Einfach zu sagen: Okay, hey, ich habe doch Recht, ja, okay, kann ja sein. Aber in dem Moment, wenn du dich aufregst, sind die Sinne vernebelt. Du kannst dir sagen: Okay, sprich mit dir selbst, vielleicht hast du ja Recht, aber denk morgen noch einmal darüber nach.
Und wisst ihr, was echt krass ist? In 99,9 % der Fälle, wenn ich mich wirklich aufrege und in dem Moment wirklich in Gefahr bin, Sachen loszulassen, die die Beziehung kaputtmachen – weil ich Vorwürfe mache, ungehalten bin, laut werde oder wie auch immer –, ist es wichtig, das zurückzuhalten. Und in 99,9 % der Fälle ist es mir am nächsten Tag nicht mal mehr wert, das zur Sprache zu bringen. Dinge, bei denen ich in der Emotion Beziehungen aufs Spiel setzen würde.
Ist das nicht abgefahren, Freunde? Ist das nicht abgefahren?
Deswegen ist Selbstbeherrschung so wichtig. Und deswegen dürfen wir Gott immer wieder bitten: Herr, beherrsche du mich, meine Sinne, meine Wahrnehmung, meine Augen, meine Ohren, meinen Verstand, das, was in meinem Herzen ist. Denn das kommt zwangsläufig früher oder später raus. Deshalb stelle ich mich bewusst immer wieder unter seine Herrschaft.
Killer Nummer vier: Selbstgerechtigkeit.
Selbstgerechtigkeit – ich weiß nicht, wie es dir damit geht. Bist du jemand, der sehr selbstgerecht ist, oder denkst du eher: „Nein, bei mir haben immer die anderen Recht“? Es ist natürlich auch eine Typsache, wie jemand auftritt und ob er sehr bewusst kommuniziert, dass nur die eigene Meinung zählt. Doch die Schuld beim anderen zu suchen – da sind wir wohl alle in Gefahr. Wenn etwas nicht so läuft, wie wir uns das vorstellen, oder wir merken, dass etwas nicht gut ist, neigen wir oft dazu, sofort mit dem Finger auf andere zu zeigen.
Ich fand es ganz interessant, das mal im Garten Eden zu verfolgen, wie es dort allgemein passiert ist. Die ersten drei Kapitel der Bibel – Wahnsinn! Es ist unglaublich, wie viel Wahrheit und Grundlegendes darin steckt. Wenn ich über den Glauben nachdenke und manchmal auch Zweifel habe, ob alles so stimmt, dann sind solche Texte wie 1. Mose 1-3 für mich eine echte Hilfe. Da ist so viel tiefe Wahrheit drin, das kann sich kein Mensch ausdenken. Das ist wirklich krass.
Schaut mal kurz rein, ich erzähle es euch kurz der Zeit halber: Adam und Eva fallen in Sünde. Als Gott dann Adam konfrontiert, wie rechtfertigt er sich? Er sagt: „Die Frau, die du mir gegeben hast, das war das Problem.“ Merkst du, was krass ist? Die erste Sünde der Menschheit – warum Sünde? Weil sie nicht Gott entsprach. Was war es? Es war Beziehungszerstörung. Sie sagten: „Nein, ich weiß selbst am besten, was gut für mich ist. Ich brauche niemanden, der mir etwas sagt.“ Das war die Einstellung von Adam und Eva. Entspricht das Gott? Nein.
Jesus sagt von sich, dass er alles tut, was der Vater sagt. Gehorsam ist nicht nur deshalb wichtig, weil es irgendwo in der Bibel steht – natürlich steht es in der Bibel –, sondern weil es Gottes Wesen entspricht. Deswegen ist es so wichtig, dass wir in Gottes Wort zu Hause sind, denn es zeigt uns Gott in seinem Wesen. Auf jeder Seite dieses Buches finden wir Gott in seinem Wesen. Deshalb baut Beziehung, und Selbstgerechtigkeit zerstört sie.
Adam gibt Gott die Schuld und gibt Eva die Schuld: „Die Frau, die du mir gegeben hast.“ Klar, merkst du, was hier passiert? Mensch – Gott, Mensch – Mensch, das sind die Probleme, so argumentiert er sozusagen.
Ich weiß nicht, ob es dir schon aufgefallen ist, aber die Bibel spricht immer dich persönlich an. Wenn wir ehrlich werden und mit offenem Herzen die Bibel lesen, dann ist es eigentlich nicht möglich, sie nur für andere zu lesen. Wir neigen ja oft dazu, eine gute Stelle zu finden und zu denken: „Das sollte meine Freundin mal lesen“ oder „Der Bruder in der Gemeinde, der immer so abgeht, der sollte das mal lesen.“ Verstehst du? Wie oft hören wir Dinge so, weil wir nicht mit offenem Herzen dran gehen. Sonst würden wir merken: Die Bibel spricht immer mich an.
Wenn wir selbstgerecht rangehen, dann landen wir da, wo die Pharisäer und Schriftgelehrten gelandet sind. Nicht alle, aber einige von ihnen, die sich am Ende dafür ausgesprochen haben, dass Jesus ans Kreuz kommt. So weit geht Selbstgerechtigkeit. Ist das nicht krass, wie zerstörerisch Sünde ist? Sie macht alles kaputt.
Jesus sagt einmal: Wenn du auf dem Weg zum Tempel bist, um ein Opfer zu bringen – und er spricht hier in die Kultur des Alten Testaments hinein, zu Leuten, die die Tora gelesen haben und befolgen wollten –, dann sagt er: „Wenn du da auf dem Weg bist zu deinem vorschriftsmäßigen Gottesdienst und dir einfällt, dass dein Bruder, dein Nächster – gilt auch für die Schwestern – etwas gegen dich hat, dann geh zuerst hin und versöhne dich mit deinem Bruder und komm dann und bring deine Opfergabe.“
Die Botschaft für uns: Was bringen schöne Lieder? Was bringt Anbetung, wenn du es nicht in deinem Alltag umsetzt? Wenn du in deinen Beziehungen nicht göttlich lebst, dann brauchst du kein einziges Anbetungslied zu singen. Gott wird sich nicht angebetet fühlen.
Der Prophet Amos sagt einmal zum Volk: „Tut den Lärm eurer Lieder von mir weg.“ Ich bin in einer etwas konservativen Gemeinde aufgewachsen. Dort wurden Schriften verteilt, und man legte es so aus: „Der Lärm der Lieder ist, weil die Musik zu modern ist. Das mag Gott nicht hören, wenn da Schlagzeug dabei ist.“ Irgendwann habe ich die Bibelstelle genauer gelesen und wie es weitergeht. Da heißt es: „Tut den Lärm eurer Lieder von mir weg, euer Harfenspiel mag ich nicht hören.“ Das ist interessant, oder? Harfen waren bei uns erlaubt.
Was ist also Lärm in Gottes Ohren? Es geht nicht um den Stil oder darum, wenn jemand schief singt. Lärm in Gottes Ohren ist, wenn ich mit dem Mund etwas sage, das ich anders lebe, wenn ich heuchle, wenn ich eine Lüge lebe. Das ist Lärm in Gottes Ohren.
Zum Thema Selbstgerechtigkeit: Wenn ich mit dem Finger auf andere zeige, ist das Lärm in Gottes Ohren.
Und wisst ihr, es gibt immer Lebenssituationen, die man kennt. Manche Lebensphasen sind easy, da freut man sich. Dann gibt es Lebensphasen, die schwieriger sind. Wenn es schwieriger wird, hat das oft mit Beziehungen zu tun. Es gibt Herausforderungen wie Prüfungen oder Klausuren, das ist auch schwer. Aber was wirklich an die Substanz geht, sind oft Beziehungsprobleme. Schwierigkeiten mit den Eltern, mit der Gemeinde, mit dem Chef auf persönlicher Ebene – solche Dinge zehren an uns.
Wenn dann Leute das Gespräch suchen – und das ist sehr wichtig – wenn wir in der Gemeinde das Gespräch suchen, manche nennen das Seelsorge, aber eigentlich sollte jedes Gespräch in der Gemeinde Seelsorge sein. Wir sollten uns kümmern, dass es der Seele des Anderen gut geht. Das wäre schön.
Wenn Leute ins Gespräch gehen, ehrlich werden und darüber reden, dann erwarten sie manchmal vom Gegenüber, egal ob es Seelsorge ist oder einfach nur jemand, dass dieser ihnen hilft. Manchmal ist es extrem schwierig. Oft ist es schwierig, weil Menschen selbstgerecht sind und vom Gegenüber erwarten, dass dieser rechtfertigt, dass sie die Richtigen sind. Dass endlich erkannt wird, dass sie nicht die Bösen in der Situation sind und dass es nicht an ihnen liegt, dass es so ist, wie es ist.
Solange jemand auf diesem Trip ist, kannst du ihm nicht helfen. Beziehungen werden nicht in Ordnung kommen. Beziehungen können erst dann heilen, wenn Menschen anfangen zu sagen: „Okay, was kann ich dazu beitragen?“ Vorher geht es nicht.
Ist das nicht interessant? Selbst wenn du nur einen Teil der Schuld hast und der andere 99, bringt es nichts zu sagen: „Ja, aber der hat 99.“ Kann sein. Arbeite an deinem einen Teil. Das baut Beziehung auf. Anders geht es nicht.
Beziehungskiller Nummer fünf – ich weiß nicht, ob du den erwartet hast: Es sind Erwartungen. Wahrscheinlich hättest du das nicht erwartet. Vor einigen Jahren habe ich bei verschiedenen Candlelight-Dinners, die im Gemeinderahmen für Ehepaare veranstaltet wurden, schon einmal darüber gesprochen. Für mich war das damals sehr eindrücklich. Es ist etwas, worüber man nicht so schnell stolpert, aber ich möchte es heute mit euch teilen, weil es für mich sehr bedeutsam war. Auch in meiner Persönlichkeit und in meiner Ehe habe ich das sehr bewusst erlebt. Ebenso in anderen Beziehungen und in der Gemeinde erlebe ich Erwartungen als einen echten Beziehungskiller.
Ich möchte euch kurz erklären, warum das so ist. Als ich es selbst einmal erklärt bekam, war das für mich sehr eindrücklich. Wisst ihr, wenn wir Erwartungen in einer Beziehung haben, dann ist das so, als ob wir die Beziehung auf ein bestimmtes Level setzen. Wenn wir Erwartungen haben, gehen wir im Prinzip ins Minus dieser Beziehung. Wir sagen: „Okay, du musst das und das und das und das tun, dann sind wir okay. Das gehört sich so, das muss so sein, und das haben wir ja vereinbart.“
Was bedeutet es nun, wenn der andere all das tut, was ich von ihm erwarte? Wisst ihr, was das heißt? Wir sind maximal bei Null. Das heißt: Wenn ich mit Erwartungen in eine Beziehung gehe, zerstöre ich den Raum für Liebe. Liebe lebt davon, dass ich dem anderen etwas geben kann, worin er einen Liebesbeweis sieht. Wenn ich jedoch mit Erwartungen hineingehe, zerstöre ich diesen Raum.
Ein Beispiel: „Oh, du hast mir einen Strauß Blumen geschenkt.“ – „Ja, das war aber auch mal längst überfällig.“ Versteht ihr?
Wo mir das sehr praktisch deutlich wird und ich es sehr plastisch finde, ist die Verliebtheitsphase. In der Verliebtheitsphase ist es schön, weil wir nichts vom anderen erwarten. Gar nichts. Da gehst du hinein und erwartest nichts. Du denkst: „Boah, die hat mich angesehen!“, „Boah, der hat mit mir zwei Minuten geredet!“, „Wow, sie hat mir zugehört!“, „Sie hat mir etwas mitgebracht!“, „Sie hat gefragt, ob ich sie mitnehmen soll!“ Alles ist irgendwie „Wow!“.
Man hätte das gar nicht erwartet. Mit anderen macht das nicht so viel, aber mit mir – versteht ihr? Das ist schön. Ich bin überzeugt, Gott hat diese Phase in unser Leben gelegt. Nicht jeder erlebt das und nicht jeder erlebt es gleich, das ist klar, aber dieses Konstrukt ist uns bekannt. An eurem Grinsen vorhin habe ich gesehen, dass ihr wisst, wovon ich spreche. Wir kennen das. Gott hat es in unser Menschsein hineingelegt, damit wir es prinzipiell kennen, auch wenn wir es selbst vielleicht noch nicht so intensiv erlebt haben oder anders als andere.
Wir nehmen diese Phase als etwas Schönes wahr – es sei denn, wir sind gerade neidisch auf diejenigen, die gerade verliebt herumturteln. Aber ihr wisst, was ich meine: Dort stehen keine Erwartungen im Raum, und es ist Raum für Liebe.
Das Gegenteil davon wäre: „Das ist das Mindeste, was man erwarten kann.“ Ich habe dir immer so viel geholfen, und jetzt ist es so eine Kleinigkeit – warum hilft er mir nicht? Genau.
Und wisst ihr, auch bei diesem Punkt, bei den Erwartungen, ist es nicht nur deshalb ein Beziehungskiller, weil ich das hier sage, sondern weil es nicht Gottes Wesen entspricht. Ich möchte euch eine Stelle aus Römer Kapitel 5 vorlesen. Dort heißt es: Gott beweist seine Liebe. Liebe ist das, was Beziehungen baut. Gott beweist seine Liebe zu uns dadurch, dass Christus für uns gestorben ist, als wir noch Sünder waren.
Er hat nicht gewartet, bis wir „geliefert“ haben, nicht gesagt: „Okay, das ist das Mindeste, dass ihr mich mal ein bisschen anbetet.“ Nein, als wir noch Sünder waren, als wir seine Feinde waren, hat er schon am Kreuz seine Liebe zu uns unter Beweis gestellt. Vom Kreuz herab hat er sogar seine Mörder in Schutz genommen: „Vater, vergib ihnen, sie wissen nicht, was sie tun.“ Wer macht so etwas? Nehmt eure Mörder in Schutz! Das ist der Schlüssel, das ist echte Liebe.
Jesus hat das unter Beweis gestellt. Das baut Beziehung. Bedeutet das Verzicht? Oh ja. Bedeutet das Opfer? Schau ans Kreuz! Aber ist es das wert? Zu hundert Prozent. Ja, das ist es wert. Und mit Gottes Hilfe dürfen wir lernen, jeden Tag ein bisschen mehr dahin zu wachsen.
Weißt du, bei diesen fünf Punkten, was dein Megakiller war – für die, die mitgeschrieben haben – können sie noch einmal kurz nachschauen. Bei allen Entscheidungen, die wir treffen, wo wir jetzt verschiedene Beziehungskiller durchgehen, gibt es, wie gesagt, noch viel, viel mehr. Man kann überlegen: Falle ich da rein? Falle ich da rein?
Bei allen Entscheidungen ist die letztendliche Frage: Was ist meine Motivation wirklich? Jemand hat es mal gesagt, und ich fand es eigentlich schlüssig: Die ultimative oder die letztendliche Motivation ist immer Gott oder ich selbst. Sieh mal, Gott oder du selbst – das ist interessant.
Warum machst du das? Um Geld zu verdienen. Warum willst du Geld verdienen? Damit ich mir etwas kaufen kann. Warum kaufst du dir etwas? Damit ich ... okay. Und am Ende steht entweder Gott und der Dienst an meinem Nächsten, denn der Dienst am Nächsten ist die Art und Weise, wie ich Gott meine Liebe zeige. Nicht primär das Singen von Anbetungsliedern, Bibellesen und so weiter.
Die Liebe zu Gott, so wie Gott sie von mir gezeigt haben möchte, ist, dass ich meinen Nächsten liebe. Das ist die Art und Weise, wie er geliebt werden möchte. Denn wie kannst du Gott lieben, den du nicht siehst? Was willst du ihm – ein Vesper kaufen oder irgendwie zum Supermarkt für ihn gehen oder ihn irgendwo hinbringen mit dem Auto? Geht nicht, verstehst du?
Dazu sind deine Mitbürger da, deine Mitmenschen sind dazu da. Und deswegen ist bei jeder Frage, bei jeder Entscheidung die Frage nach der letztendlichen Motivation: Entweder steht am Ende Gott oder ich selbst. Wenn Gott dasteht, ist es göttlich und wird Beziehungen bauen. Wenn ich am Ende dastehe, wenn es um mich geht, meine Gefühle, mein Wellness und Wohlbefinden usw., dann wird es Beziehungen kaputtmachen.
Ich möchte, dass wir uns jetzt noch eine Minute Zeit nehmen, jeder für sich, um noch einmal kurz darüber nachzudenken: Was sind so die Beziehungskiller, in die ich immer wieder in die Falle tappe? Dass wir das ganz bewusst vor Gott bekennen und ihn bitten: Herr, hilf mir, mit diesen Dingen fertig zu werden. Ich möchte dir nachfolgen.
Sprich es im Gebet leise für dich aus, sprich es aus, Gott möchte es hören. Wir sind abhängig von ihm. Diese ganzen Dinge sind Frucht des Geistes, die haben wir nicht in uns.
Nehmen wir uns eine Minute Zeit:
Lieber Vater im Himmel, es stimmt wirklich, dass in uns nichts Gutes wohnt. Von Natur aus sind wir Egoisten, denken an uns, drehen uns um uns selbst und stehen immer am Ende jeder Motivationskette.
Herr, das macht kaputt. Sünde zerstört. Egal, wie lange man etwas aufgebaut hat, Sünde macht es kaputt – in dramatischer Art und Weise.
Herr, vergib uns, dass wir so oft so lax damit umgehen, als wäre es gar nicht schlimm, als gehöre es halt dazu, als würden alle es machen, als wäre es normal.
Herr, wir wünschen uns doch, dass wir dein Wesen, deinen Charakter abbilden und widerspiegeln, dass Leute unser Leben, unser Handeln, unsere Motivation anschauen und dich, den Vater im Himmel, preisen, dich anbeten, über deine Schönheit staunen, über deinen Charakter.
So dass wir gemeinsam dastehen können und dich, deinen Leib, abbilden. Herr, das wünschen wir uns, und nur das stillt wirklich unsere Sehnsucht, die du in unser Herz gelegt hast.
Herr, bitte hilf uns, in den ganz konkreten Fragestellungen des Alltags diese Beziehungskiller immer wieder zu entlarven, immer wieder nach dir zu fragen, dich mehr und mehr zu erkennen und zu begreifen, wie du bist.
Um den Dingen aus dem Weg gehen zu können, davonlaufen zu können von allem, was dich nicht widerspiegelt, was Sünde ist.
Wir brauchen dich. Amen.