Einführung in das Thema und biblische Sintflutursachen
Guten Tag, meine Damen und Herren, ich begrüße Sie herzlich zu diesem Nachmittagsvortrag mit dem Thema Eiszeit, Mammut, Höhlenmenschen und die Wiebel.
Ich beginne direkt mit der weltweiten Sintflut, wie sie in der Bibel beschrieben wird, im 1. Mose 6 bis 9. Ich zitiere aus Kapitel 7, Vers 10: „Und es geschah nach 7 Tagen, da kamen die Wasser der Flut über die Erde.“ Und weiter in Vers 11: „Im zweiten Monat, am 17. Tag des Monats, an diesem Tag brachen auf alle Quellen der großen Tiefe, und die Fenster des Himmels taten sich auf.“
Wir erkennen deutlich, dass die Bibel zwei Ursachen der Sintflut nennt: Nicht nur den bekannten Regen vom Himmel, sondern auch alle Quellen der großen Tiefe, die aufgebrochen sind. Was sintflutartige Regenfälle sind, wissen wir alle. Und damals, in der Sintflut, waren sie nicht nur sintflutartig, sondern es war tatsächlich ein Sintflutregen.
Viel bedeutender für die Folgen der Sintflut war jedoch die zweite Ursache, die Quellen der Tiefe. Heute nennen wir diese Quellen hydrothermale Quellen der Tiefsee. Hier sehen wir einen wissenschaftlichen Querschnitt durch eine solche Quelle. Es ist ein ganz interessantes Phänomen, das wir da vor uns haben.
Diese Quellen werden auch anderswo in der Bibel erwähnt, zum Beispiel im Buch Hiob. Dort wird die Geschichte eines Mannes erzählt, der am Ende des dritten Jahrtausends vor Christus gelebt hat – also in den Jahrhunderten nach der Sintflut. Im Hiob Kapitel 38, Vers 16 stellt Gott die Frage: „Bist du gekommen bis zu den Quellen des Meeres? Und hast du die Gründe der Tiefe durchwandelt?“
Im Hebräischen handelt es sich hier um Poesie, typisch für die hebräische Dichtung. Es sind zwei Zeilen, die parallel verlaufen. Es gibt verschiedene Grundtypen, hier haben wir den sogenannten synonymen Parallelismus: Zwei Zeilen drücken den gleichen Gedanken mit verschiedenen Worten aus. Gott fragt also: „Bist du gekommen bis zu den Quellen des Meeres?“ Das geht parallel mit der Frage: „Hast du den Meeresboden der Ozeane schon einmal durchwandert?“
Das macht deutlich, dass diese Quellen des Meeres in den Ozeantiefen zu finden sind. Das hebräische Wort „Thehome“, hier übersetzt mit „Tiefe“, werden wir heute noch mehrfach antreffen. Es bezeichnet die Ozeantiefen.
Die sogenannten hydrothermalen Quellen sind Quellen, die man in Ozeantiefen von 700 bis 4000 Metern antrifft. Der erste Mensch, der eine solche Quelle mit eigenen Augen gesehen hat, tat dies im Jahr 1977 – damals mit einem Tiefsee-U-Boot.
Man erkennt also, dass die Frage ein besonderes Gewicht hat, wenn Gott im dritten Jahrtausend vor Christus einem Menschen diese Frage stellt: „Bist du gekommen bis zu den Quellen des Meeres? Und hast du die Gründe der Tiefe durchwandert?“ Die Menschheit musste noch Jahrtausende warten, bis dies möglich wurde. Und nun ist es möglich.
Hydrothermale Quellen und ihre Bedeutung für die Sintflut
Bei diesen Quellen kann, je nach Tiefe im Meer, Wasser mit einer Temperatur von über 464 Grad heiß austreten. Sie fragen sich vielleicht, wie das möglich ist. Zuhause wäscht man ja meist bei 95 Grad, und höher geht es normalerweise nicht. Aber Sie wissen doch, wie das mit dem Dampfkochtopf funktioniert. Warum werden darin Kartoffeln viel schneller weich als in normalen Pfannen? Weil man dort unter Druck arbeitet. Dadurch kann man den Siedepunkt erhöhen und somit mit deutlich mehr als 100 Grad kochen.
Stellen Sie sich vor, wir befinden uns in den Tiefen des Ozeans, ganz unten. Dort herrschen unglaubliche Druckverhältnisse, die es ermöglichen, Wasser mit über 464 Grad Hitze anzutreffen. Diese Tiefseequellen stoßen pro Jahr etwa 160 Kubikkilometer Wasser in die Ozeane aus. Ein wirklich eindrucksvolles Phänomen, das die moderne Wissenschaft erst vor wenigen Jahrzehnten so klar erkannt hat. Wovon wir allerdings schon längst aus der Bibel wussten.
Hier sehen Sie ein echtes Bild einer hydrothermalen Tiefseequelle – ein großartiges Naturphänomen. Man findet sie typischerweise in Gebieten mit unterseeischen Vulkanen. Daraus ergibt sich folgende Information: Wenn die Bibel bei der Sintflut sagt, „brachen auf alle Quellen der Tiefe“, bedeutete dies mit anderen Worten auch ein Aufbrechen des Ozeanbodens und der Vulkane in den Ozeanen.
Was geschieht dann? Natürlich ist das mit enormen Erdbeben und unvorstellbaren Tsunamis verbunden. Diese Vulkane sind im Meer ausgebrochen. Das kann natürlich nicht getrennt von den Vorgängen auf dem Festland gesehen werden. Wenn alle diese Vulkane in den Meeren ausbrechen, brechen auch Vulkane auf dem Festland aus. Die unterseeischen Vulkane waren jedoch maßgeblich für die Entstehung der Tsunamis verantwortlich, die dann das Festland überfluteten.
Hier sehen Sie eine Computerdarstellung eines unterseeischen Vulkans. Auf dieser Weltkarte sind mit blauen Ringen die weltweiten Gebiete markiert, in denen noch heute unterseeische Vulkane in allen Ozeanen der Welt zu finden sind. Man sieht, dass dieses Phänomen überall vorkommt.
Auf diesem Bild sehen Sie, wie unterseeische Lava im Ozean austritt.
Die Folgen der vulkanischen Aktivitäten während der Sintflut
Nun, wie gesagt, bei der Untersuchung der Quellen gab es nicht nur Tsunamis, sondern Mega-Tsunamis, die alles, was wir aus der jüngeren Geschichte kennen, in den Schatten stellen. Ich erinnere an den schrecklichen Tsunami an Weihnachten 2004, der etwa 300.000 Todesopfer forderte – in Thailand, Indien, auf den Malediven und anderen Orten.
Aber im Vergleich zu diesen Tsunamis waren diese Mega-Tsunamis eine ganz andere Größenordnung – fast schon eine Nebensache.
Die Bibel berichtet, dass Noah, seine Frau, seine drei Söhne und deren Frauen die Sintflut überlebt hätten. Sie waren in einer Arche untergebracht, einem gigantischen Boot von ungefähr 150 Metern Länge. Ein Schiff dieser Größenordnung wurde erst wieder Ende des 19. Jahrhunderts gebaut.
Weiterhin wird berichtet, dass die Sintflut insgesamt etwas mehr als ein Jahr dauerte. Im Laufe der ersten Monate kam es zur Landung der Arche auf dem Gebirge Ararat. Der Ararat ist ein Gebirge, das sich bis auf 5.137 Meter über dem Meeresspiegel erhebt. Damit stellt es alle Schweizer Berge in den Schatten. Das sage ich als Schweizer.
Typisch ist, wie Sie auf dem Bild sehen können, die zwei Erhebungen des Ararat-Gebirges. Ich habe dieses Bild im April aufgenommen, als ich dort vorbeiflog – auf dem Weg nach Malaysia für Vorträge in chinesischen Gemeinden.
Ich erwähne chinesische Gemeinden, weil es für Malaien absolut verboten ist, Vorträge mit Bezug zur Bibel oder zum Evangelium zu halten. Wäre ich unter Malaien gewesen, hätte ich Gefängnis riskieren müssen. In Kuala Lumpur leben etwa 60 % Chinesen, und dort ist das möglich.
Das war nur ein Nebensatz. Es war natürlich Zufall, dass ich mit der Boeing 777 am Ararat-Gebirge vorbeiflog. Im Flugzeug gab es keine Informationen oder Erklärungen dazu. So etwas erlebt man nicht bei jedem Flug nach Fernost so eindrucksvoll wie hier. Beim Rausschauen dachte ich mir: Ja, das war nach dieser Chronologie im Jahr 2463 vor Christus, als Vater Noah landete.
Dann wartete er, bis das Wasser über die ganze Gebirgswelt hier in der Türkei, vor allem über den Ararat, abfloss. Hier sehen Sie ein NASA-Bild mit dem gleichen eindrucksvollen Gebirge. Übrigens ist der Ararat ein Vulkangebirge, das durch Vulkanausbrüche entstanden ist. Das ist nicht typisch für Berge im Allgemeinen.
In 1. Mose 8,4 lese ich: „Und im siebten Monat, am 17. Tag des Monats, ruhte die Arche auf dem Gebirge Ararat.“
Die Wasser nahmen fortwährend ab, bis zum 10. Monat. Am ersten Tag des 10. Monats wurden die Spitzen der Berge sichtbar.
Rückgang der Sintflut und tektonische Veränderungen
Aber da stellt sich die Frage: Wir haben gesehen, wie das Wasser gekommen ist, ja. Aber wie ist es wieder zurückgegangen? Es gibt ja nirgends so eine Einrichtung, wie zum Beispiel bei der Badewanne mit dem Stöpsel. Und dann? Sie wissen, wie das geht: ein Kreis herum, und das Wasser gluckert nach unten. Wie soll denn das Geschehen sein?
Nun, die Bibel gibt auch hier die Antwort. In Psalm 104 wird in Vers 6 die Sintflut beschrieben, die Erde bedeckt von den Wassern. Dort steht: „Mit der Tiefe bedecktest du sie wie mit einem Gewand; die Wasser standen über den Bergen. Vor deinem Schelten flohen sie, vor der Stimme deines Donners eilten sie hinweg. Die Berge erhoben sich, die Täler senkten sich an den Ort, den du ihnen festgesetzt hast.“
Die Bibel berichtet also, dass am Ende oder in der zweiten Hälfte der Sintflut enorme tektonische Kräfte in Bewegung gekommen sind. Diese bewirkten Gebirgsauffaltung und auch die Absenkung von Tälern. Das ist eine sehr erstaunliche biblische Bemerkung, weil man im Altertum glaubte, dass Berge allgemein durch Vulkane entstanden seien. Das kann man nicht mit der Gebirgsfaltung erklären, wie man sie heute in der Schule lernt.
Aber die Bibel sagte es schon: Von alters her gab es eine solche Faltung. Der einzige Unterschied zu dem, was wir in der Schule gelernt haben, ist die Zeitskala. Die Bibel spricht nicht von einem Verlauf über Millionen von Jahren, sondern von einem katastrophischen Ereignis im Zusammenhang mit der Sintflut und danach.
Also ist das Wasser zurückgeflossen, indem weltweit auch die Meeresbecken abgesenkt wurden und die Gebirge emporgehoben wurden. Den meisten ist wohl bekannt, dass die gesamte Erdoberfläche – und damit meine ich nicht nur die Kontinente, sondern auch die Meeresböden – zusammen eine Reihe von Kontinentalplatten bildet. Diese liegen auf dem zähflüssigen Mantel der Erde und bewegen sich.
Dadurch entstehen heute auch Erdbeben. Sie sehen, die ganze Erde ist in verschiedene Kontinentalplatten aufgeteilt. Besonders in den Ozeanen kommen diese Platten zusammen. Genau dort befinden sich auch die Gebiete, die besonders erdbebengefährdet sind.
Diese Kontinentalplatten sind auch heute noch in Bewegung, nur nicht mehr so schnell wie früher. Sie drücken gegeneinander, zerren aneinander und können sich im schlimmsten Fall sogar in den Mantel hinunterdrücken. Durch diese Verschiebungen der Platten – das haben Sie auch in der Schule gelernt – werden Gebirge aufgefaltet, zum Beispiel die Alpen.
Sie entstanden durch enormen Druck von Süden, der die Gesteinsschichten aufgeschoben und hinaufgeschoben hat. Wenn man in den Bergen wandert, sieht man ständig Sedimentschichten mit solchen Faltungen. Woher kommt diese enorme Verformung? Eben durch diese Kontinentalplatten, die so aufgefaltet wurden und die Gebirge gebildet haben.
Dieses Bild ist doch ganz eindrücklich: Hören Sie mal, wie dort die Schichten verformt worden sind!
Geologische Herausforderungen und biblische Perspektive
Nun sagt die säkulare Ideologie, dass dies im Laufe von Millionen von Jahren geschehen sei. Das würde bedeuten, dass diese Sedimentschichten nicht mehr weicher Schlamm waren, der im Wasser abgelagert wurde, sondern bereits zu Gestein verfestigt waren, bevor die Verformung stattfand.
Jetzt muss erklärt werden, wie so harte Schichten auf plastische Weise verformt werden können, ohne zu brechen. Denn Gestein besitzt nicht diese Verformbarkeit oder Plastizität. Normalerweise würden solche Schichten brechen. Doch hier ist deutlich zu sehen, dass sie sich plastisch verformt haben.
Aus biblischer Sicht haben sich diese Sedimentschichten durch die Ablagerung des erodierten Materials nach den Tsunamis der Sintflut gebildet. Wir werden gleich sehen, dass das Ganze noch etwas komplizierter ist. Die Ablagerungen waren zunächst noch weich. Durch die nachfolgende Faltung konnten solche Formen erreicht werden, und erst später verfestigte sich das Gestein.
Übrigens gibt es auch auf dem Mond zahlreiche Gebirge und tausende Krater. Auf dem Mond gibt es jedoch keine Faltgebirge. Die Mondberge sind durch Einschläge von Meteoriten und Meteoren entstanden. Da der Mond keine Atmosphäre besitzt, fehlt die Schutzschicht, die auf der Erde die Gesteine vor dem Einschlag aus dem Weltall schützt. Mit voller Wucht schlagen die Himmelskörper auf den Mond ein und zerschlagen die Oberfläche. So entstand das zerfurchte Gesicht des Mondes.
Die Bibel würde sagen, die Mondberge seien durch Faltung entstanden. Das wäre dann falsch. Auf der Erde sind Gebirge jedoch tatsächlich durch Faltung entstanden.
Ein praktisches Beispiel hatten wir vor einigen Jahrzehnten beim Ausbruch des Mount Saint Helens in den USA. Für die Region war das eine Katastrophe. Der Vulkan schleuderte Unmengen von Material aus, das teilweise sogar in einen See stürzte. Das Wasser des Sees wurde förmlich hinausgespritzt, ganze riesige Waldflächen wurden sofort abgeholzt und zerstört. Dabei bildeten sich viele Erdschichten, und zwar bis zu hundert Meter dicke Schichtpakete.
In der säkularen Geologie zeigt man bei solchen 100 Meter dicken Paketen meist, dass sie ganz allmählich entstanden sind – normalerweise Millimeter um Millimeter, Zentimeter um Zentimeter in Jahrtausenden oder Jahrmillionen. Doch hier kann man sehen, dass hundert Meter dicke Pakete von Erdschichten innerhalb von Stunden, Tagen oder, wenn man will, Wochen entstanden sind. Das ist sensationell!
Natürlich waren diese Schichten am Anfang noch weich. Nach etwa fünf Jahren hatten sie sich bereits zu Gestein verfestigt. Das zeigt, dass es nicht Millionen von Jahren braucht, bis Gestein entsteht.
Doch ich möchte nicht nur bei den Alpen bleiben, sondern wir gehen nach Zentralasien. Dort finden wir die eindrucksvollsten Gebirge, wie den Himalaya und das Pamir-Gebirge, die sich nach der Kollision der Kontinentalplatten gebildet haben. Das ist sensationell. Die Faltung erreichte dort den Mount Everest, der bis zu einer Höhe von 8.848 Metern reicht.
Man sieht noch die Spuren der Verschiebung am Meeresgrund des Indischen Ozeans, die das „Dach der Welt“, wie man den Mount Everest nennt, nach oben geschoben haben. Grandios!
In diesen Gebirgen findet man Meerestiere in den Schichten, auf mehreren tausend Metern Höhe. Natürlich wurden diese Schichten von unten heraufgeschoben.
Übrigens sind 90 % der Erdschichten marine Sedimente, das heißt, sie enthalten Meereslebewesen. Die versteinerten Tiere und Pflanzen, die auf der Erde gelebt und verschüttet wurden, sind deutlich in der Minderheit im Vergleich zu den Meereslebewesen, die man findet.
Vertiefung der Ozeane und die Bedeutung der Tiefseerinnen
Nun haben wir einerseits die enorme Auffaltung der Erdoberfläche betrachtet. Dabei dürfen wir jedoch nicht die Vertiefung der Ozeane vergessen. Das Extremste sind natürlich die Tiefseerinnen.
Die Ozeane haben eine durchschnittliche Tiefe von etwa -3,8 Kilometern. Das Festland hingegen weist eine durchschnittliche Höhe von plus 230 Metern auf. Das klingt nicht nach viel, hängt aber damit zusammen, dass es etwa zehnmal mehr Flachland als Gebirge auf der Erde gibt. Wenn Sie also irgendwo auf mehr als 230 Metern leben, sind Sie bereits überdurchschnittlich hoch angesiedelt, was den Wohnort betrifft.
Übrigens wäre die Erdoberfläche völlig ausgeglichen, wenn man die Ozeanbecken und die Berge zusammenzählt. Die Wassermenge auf der Erde würde ausreichen, um den gesamten Planeten fast drei Kilometer hoch zu bedecken.
Nun stellt sich die Frage: Haben wir das Wasser auf der Erde für eine weltweite Sintflut? Es kann sich dabei nicht um eine lokale Überschwemmung handeln, denn die wäre nur durch Auswandern zu überstehen gewesen. Ein gigantisches Boot zu bauen wäre zwar schwierig, aber machbar. Doch hier geht es um eine weltweite Sintflut.
Wir haben das Wasser auf der Erde, aber auf der Venus gibt es dieses Wasser nicht. Auch auf dem Mars fehlt es. Dort ist man froh, jeden Wassertropfen zu finden, den man entdecken kann. Man sucht dort geradezu verzweifelt nach Wasser. Auf unserem Planeten hingegen haben wir genug Wasser, um die gesamte Erde zu bedecken.
Aber wo ist dieses Wasser untergebracht? In den Meerestiefen und bis hinunter in die Tiefseerinnen. Hier sehen Sie Südamerika mit den Anden. Diese Berge ragen bis zu 6000 Meter und noch höher empor.
Ich hatte im Juni dieses Jahres die Gelegenheit, von Lima aus zuerst aufs Meer hinauszufahren. Dort befindet sich eine Tiefseerinne, die bis auf minus 8065 Meter hinabreicht. Wenn man dann ein Stück über das Meer hinausfliegt, muss das Flugzeug an Höhe gewinnen, um die Berge zu überqueren.
Man sieht deutlich die 6000 Meter hohen Berge, die zu dieser Jahreszeit sogar schneebedeckt sind. So haben wir hier eine Differenz von etwa 15.000 Metern – von der Tiefseerinne bis zu den Berggipfeln. Das ist sehr eindrücklich.
Wenn man von Tiefseerinnen spricht, muss man natürlich den Marianengraben besonders erwähnen. Das ist der tiefste Punkt der Ozeane. Er liegt bei etwa -11.034 Metern. Fantastisch, nicht wahr?
An dieser Stelle hat wirklich eine Kontinentalplatte die andere heruntergedrückt. So ist diese enorme Tiefe entstanden.
Symbolik der Tiefen des Meeres in der Bibel
Eine kleine Parenthese, ein Einschub: Im Propheten Micha, Kapitel 7, Vers 19, will Gott erklären, wie vollständig er vergibt, wenn er vergibt. Dort findet sich folgende Aussage: „Gott wird sich unser wieder erbarmen, wird unsere Ungerechtigkeiten niedertreten. Und du wirst alle ihre Sünden in die Tiefen des Meeres werfen.“
Ich habe mir überlegt, die Schuld meines Lebens in den Meerestiefen zu versenken – am besten im Marianengraben, nicht wahr? Rund 11.000 Meter tief, niemand von ihnen hätte je eine Gelegenheit, im Leben darauf zurückzukommen. Ein schönes Bild für vollkommene Vergebung. Wenn man das erfasst hat, kann ich Ihnen sagen, dann kann man gut schlafen – außer man hätte irgendwelche physiologischen Störungen, die gibt es natürlich auch.
Nun, Sie haben gesehen: Diese ganze Schlussphase der Sinkflut und auch die Zeit danach sind ganz entscheidend wichtig für die Geologie der Erde. Es handelt sich um die Phase des Absenkens, Verteilens und Auffaltens der Gebirge. Dabei kamen natürlich die nachsintflutlichen Gebirge höher als die vorsintflutlichen, denn diese mussten ja mit etwa drei Kilometern Wasser bedeckt sein.
Durch dieses Emporheben und Absenken gab es einen enormen Rückfluss, der natürlich über das Sintflutjahr hinaus weiterdauerte. Was ist dann geschehen? Die Sedimentschichten, also die Erdschichten, waren bereits mit erodiertem Material abgelagert, aber noch weich. Wenn diese Rückflüsse kamen – und Sie können sich das dynamisch vorstellen –, dass Wasser zurückfließt, dann zum Teil wieder zurückkommt und dann erneut geht, wurde die Landschaft nochmals bearbeitet und geformt.
So kompliziert, dass Sie sich vorstellen müssen: Es gab Zeiten, an denen an einer Stelle ein Flachmeer war, wo heute kein Meer mehr ist. Dort findet man noch Sedimentschichten aus dieser nachsintflutlichen Zeit des Rückflusses, Jahrhunderte später. Diese Landschaftsverformung war sehr wichtig. Beim Rückfließen wurde bereits abgelagertes, erodiertes Material zum Teil wieder erodiert und anderswo erneut abgelagert. Jetzt verstehen Sie, warum Geologie so unglaublich kompliziert ist.
Sie sehen: Die Sintflut gibt eine Erklärung für die Bildung der Erdschichten im fließenden Wasser. Das ist auch ein Experiment, das man ganz klar nachvollziehen kann. Das Idealste, um sehr schnell Schichtpakete zu bilden. Viele Schichten wurden während der Flut gebildet, aber auch viele erst nach der Flut.
Man kann grob die Regel nehmen, dass man die Schichten vom Kambrium aufwärts bis zum Sintflutjahr einordnen kann und etwa ab da in die nachsintflutliche Zeit. Dort findet man dann viel Leben auf dem Kontinent, das verschüttet worden ist. In den unteren Schichten vom Kambrium aufwärts findet man vor allem maritimes, also Meeresleben.
Wir haben gesehen, dass es während der Sintflut unzählige Vulkane im Meer gab, die aufgebrochen sind, und auch auf dem Land. Die Folge ist uns allen klar: Es wurden unvorstellbare Mengen an Vulkanasche ausgeschüttet. Was bedeutet das konkret für das Klima der Erde? Verheerendes.
Diese Vulkanasche in der Atmosphäre hat natürlich zu einer Verdunkelung der Sonne geführt. Ein Vulkan kann enorme Bedeutung haben. Wie war das mit der sogenannten kleinen Eiszeit im 19. Jahrhundert in Europa? Viele Bauern litten enorm unter diesen schrecklichen Missernten. Das Klima in Europa war deutlich kühler als heute. Das hing mit einem Vulkan zusammen, der in Fernost ausgebrochen war.
Das wirkte sich so verheerend auf Europa aus, dass man die Geschichte sogar mit der Französischen Revolution verbinden kann. Denn die Aufklärer, die die Massen zur Revolution gegen die herrschende Schicht aufriefen – das war ja schon vor Marx – hatten bei den Bauern ein besonders empfängliches Terrain. Diese waren ja am Hungern und deshalb besonders bereit, eine Revolution mitzumachen.
Das war jetzt nur eine kleine Parenthese in Bezug auf die jüngere Geschichte Europas im weiteren Sinne des Wortes. Damals führte die Verdunkelung der Sonne zu einer starken Abkühlung des Klimas. Das ist ja genauso, wie wir es in der Schule gelernt haben: Mit der Eiszeit wurde es immer kälter, das Klima kühlte ab.
Ich sehne mich manchmal zurück in die Volksschule. Ich habe damals versäumt, dem Lehrer eine Frage zu stellen: Wie war das mit der Eiszeit? Es wurde erklärt, dass das Klima immer kälter wurde, aber nicht, warum. Heute würde ich gerne im Nachhinein fragen: Wie war das dann mit der Verdunstung des Wassers in den Ozeanen?
Wenn die Erde kälter wird, dann verdunstet auch weniger Wasser. Wenn weniger verdunstet, gibt es auch weniger Niederschlag. Aber wir brauchen eine Eiszeit mit enormem Schneefall. Das bleibt aus. Wie sollen da Gletscher entstehen und große Gebiete Europas von Eis bedeckt werden? Wir brauchen eine Energiequelle gleichzeitig bei der Abkühlung.
Das hätte den Unterricht ein bisschen interessanter gemacht. Nun, mit dem Sintflut-Modell haben wir genau die Antwort. Übrigens: Michael Oard ist ein amerikanischer Meteorologe, also ein Spezialist für Klima. Er hat dieses Modell entwickelt auf der Grundlage der Bibel, das ich jetzt vortrage. Er ist so bekannt in den USA, dass man ihn liebevoll „Mister Ice Age“ nennt. Beiträge von ihm finden Sie auch auf YouTube.
Wir haben diese Vulkane im Meer während der Sintflut, die für eine starke Erwärmung der Ozeane sorgten. Genau das brauchen wir: kalte Kontinente und ein warmes Weltmeer. Warme Ozeane führen zu starker Verdunstung, wie zum Beispiel im Golf von Mexiko bei Florida. Dort hat das tropische Meer etwa 37 Grad – das ist enorm.
Es gibt starke Verdunstung, viel Wolkenbildung und dadurch auch viel Niederschlag. Unter diesen Umständen fällt der Niederschlag auf den kalten Kontinenten nicht als Regen, sondern als Schnee. Damit verbunden sind unvorstellbare Hurrikane mit enormen Schneemassen. Das Problem der Hurrikane war damals natürlich viel schlimmer als heute.
Diese Stürme brachten auf den kalten Kontinenten viel Schnee. Da die Kontinente kalt waren, gab es auch wenig Schneeschmelze im Sommer. Mit der verdunkelten Sonne und dem kalten Klima konnte aus Schnee Eis werden. So bildeten sich Gletscher, wie zum Beispiel der Aletschgletscher, auf den wir Schweizer so stolz sind.
Wir haben ja nichts Besonderes, nur dass wir den Gletscher in der Schweiz haben – ein kleines Land. Sie wissen, warum die Schweiz so klein ist? Weil wir eben nicht Platz hätten für alles. Wenn man die Schweiz auseinanderfalten würde, wäre sie so groß wie Deutschland. Diesen Platz gibt es in Mitteleuropa nicht.
Der Computer macht es möglich, dass wir heute sehen: In den nördlichen Teilen der Erdkugel war das Klima besonders abgekühlt. Dort konnten sich über Europa enorme Gletscher bilden, auch in Nordamerika. Das war allerdings noch nicht das Maximum der Eiszeit. Die Eisschichten und Gletscher reichten damals weiter bis nach Spanien.
Dort findet man in der Natur noch Überreste der Landschaftsformung durch Gletscher. Geht man nach Ägypten, Libyen oder Marokko, findet man keine Gletscherspuren, denn dort gab es natürlich auch keine Gletscher. Aber in Südafrika findet man wieder Spuren, ebenso in Patagonien in Südamerika. Das ist heute das Land der Gletscher, aber große Landstriche waren damals ebenfalls von Gletschern bedeckt.
Auch in Australien gibt es Gebiete, in denen man diese Eiszeit dokumentieren kann – sowohl in den nördlichen als auch in den ganz südlichen Teilen der Erdkugel.
Die Nachkommen Noahs und die Völkerwanderung
Nie wieder wird berichtet, wie sich nur Söhne und ihre Frauen vermehrt haben? Sie können in 1. Mose 10 nachlesen, dort finden Sie die sogenannte Völkertafel. Dort wird über diese Nachkommen und deren Nachkommen berichtet. Insgesamt finden Sie dort 70 Namen. Die Bibel sagt, von diesen Nachkommen aus hat sich die ganze Erdbevölkerung gebildet.
Offensichtlich hatten wir damals ziemlich viele Kinder. Wenn Sie jetzt nachlesen und die Söhne durchzählen, denken Sie auch an die Töchter. So sehen Sie, wie groß die Familien waren. Und ich kann Ihnen sagen: Wenn alle mitmachen, geht das ziemlich schnell.
Ich glaube, ich habe das schon einmal erzählt, in einem anderen Zusammenhang. Nach einem Vortrag in Deutschland kam ein Mann zu mir und sagte ganz stolz: „Wir haben 10 Kinder.“ Das ist schon viel. Er fügte hinzu, seine Frau komme aus einer Familie mit 10 Kindern. Das ist schon speziell. Dann sagte er, er habe ausgerechnet, wenn alle mitmachen würden, wären wir in 300 Jahren eine Milliarde Menschen.
Das gibt natürlich den Schlüssel, wenn jemand Angst vor Überfremdung Europas hat. Das ist kein Problem. Aber eben müssten die Familien wieder mehr Kinder haben wollen. So ein Reichtum ist aber nicht unser Thema.
Wir sehen also in 1. Mose 10 Berichte über diese Nachkommen, die sich sehr schnell in den ersten Generationen vermehrten. Aber sie blieben zusammen, obwohl Gott Noah in 1. Mose 9 gesagt hatte, sie sollen die Erde, das Festland, füllen. Doch sie blieben zusammen. Schon im Ansatz war ein Gedanke der Globalisierung vorhanden: Zusammen sind wir stark.
Dann kam noch etwas dazu, als sich im Rat aus der Linie von Ham ein Herrscher aufschwang. Er vereinigte die Menschheit mit dem Gedanken: Wir bauen im Südirak die Stadt Babylon und einen Turm. Dieser Turm war kein Aussichtsturm, denn der Irak ist sehr flach, ähnlich wie Holland. Es war ein Kurat, ein religiöser Stufenturm, wie man ihn hier sehen kann. Es war gewissermaßen ein Tempelberg, ein künstlicher. Je höher man die Terrassen hinaufstieg, desto heiliger sollte es werden, und ganz oben war das Allerheiligste.
Aber dieser Turm war nicht für den Schöpfergott bestimmt, den Gott, den schon Noah kannte. Sondern er war bestimmt für irgendwelche Naturgötter, zum Beispiel für die Geister der Sonne, des Mondes usw.
Was war geschehen? Die Bibel zeigt uns, dass die Menschheit den Schöpfergott verlassen hatte und begann, die Natur und angebliche Kräfte in der Natur zu verehren anstelle Gottes. So war dieser Turm von Babel ein Unternehmen des Abfalls vom Schöpfergott.
Dann sagt die Bibel, dass Gott, der nicht Teil der Natur ist – er ist, wie es in 1. Mose 1,1 heißt: „Im Anfang schuf Gott den Himmel und die Erde“ – eingegriffen hat. Im Satz ist Gott das Subjekt, und Himmel und Erde sind das Objekt. Die Bibel unterscheidet vom ersten Satz an klar zwischen Gott und der Natur, so wie wir zwischen Subjekt und Objekt unterscheiden.
Vielleicht ist das für Sie selbstverständlich, aber sprechen Sie mal mit Buddhisten oder Hindus. Die setzen die Natur mit Gott gleich und sagen, in uns ist das Göttliche. Es geht nicht um Gott, der nichts mit der Natur zu tun hat und nicht zur Natur gehört. Für sie ist die Natur Gott.
Ich habe einmal in Thailand einen Taxifahrer gefragt, was er denkt: Wer hat diese Bäume, die Tiere und die Sterne gemacht? Während der Fahrt schaute er mich an, als wäre ich blind, und sagte: „Was soll das? Das ist nicht fair.“ Ich antwortete: „Ich glaube an einen Gott, der uns Menschen liebt und alles erschaffen hat.“ Aber man muss Buddhisten erklären, dass es ganz anders ist: Dieser Gott ist nicht Teil der Natur, man kann nicht die Natur verehren.
Damals hatten sich die Menschen vom Schöpfergott abgewandt und die Natur verehrt. Die Bibel sagt, Gott hätte dann mit der Sprachenverwirrung eingegriffen. Weil die verschiedenen Stämme in Babel sich nicht mehr verstanden, trennten sie sich. So entstand die erste Völkerwanderung der Geschichte.
Sie sind ausgewandert, und die Bibel berichtet in 1. Mose 10, wie Nachkommen von Jafet nach Europa ausgewandert sind. Tatsächlich steht in der Bibel, dass sie die Inseln des Meeres besiedelten. Dieses Wort „Jesra“ bezeichnet die Inseln des mittelenglischen Meeres auf der europäischen Seite zusammen mit den Küstenstrichen von der Türkei bis nach Spanien.
Dieses Wort „Jesra“ kommt in der Bibel sehr oft vor. Im Alten Testament ist es der geografische Begriff für Europa. Ich habe darüber auch eine PowerPoint-Präsentation gemacht: Europa im Alten Testament.
So geht man davon aus, dass von Jafets Sohn Jawan die Griechen abstammen, die Hellenen. Im Hebräischen heißt Griechenland noch heute so. Dann gibt es einen Sohn namens Gomer, von dem die Kelten und Germanen abstammen. Und so weiter.
Die Bibel berichtet auch, wie Nachkommen von Ham nach Afrika ausgewandert sind. Ein Sohn hieß Mizraim, und das ist bis heute das Wort für Ägypten. Die Änderung „aj“ ist eine Dualform, das heißt, Mizraim besteht aus zwei Teilen. Im Arabischen sagt man für Ägypten „Misr“. Das ist nicht falsch, weil man ja Ober- und Unterägypten unterscheidet.
So wurde Mizraim zum Stammvater der alten Ägypter. Ein weiterer Sohn war Kanaan. Von ihm stammen die Kanaaniter ab, im heutigen Israel und Libanon. Ein weiterer Sohn hieß Kus, was „Schwarz“ bedeutet. Kus wird in der Bibel später mit Äthiopien übersetzt. Im weiteren Sinn bezeichnet Kus das Land südlich von Ägypten, den Sudan.
In der Apostelgeschichte 8 wird ein Kämmerer aus Äthiopien erwähnt, der aus dem Königreich Kus kam, dem heutigen Sudan. Das wurde früher Äthiopien genannt. Von dort stammen die Schwarzafrikaner, die sich von dort aus über den Kontinent bis nach Südafrika ausbreiteten.
Viele Nachkommen von Sem lebten im Nahen Osten. Ein Sohn hieß Aram, von dem die Aramäer abstammen, die wirklichen Syrer in Syrien. Elam ist ein weiterer Sohn; das war das ursprüngliche Elam im Südwesten des heutigen Iran. Und so weiter.
Ich möchte nicht im Detail darauf eingehen, sondern nur andeutungsweise zeigen, wie sich diese Nachkommen auf die drei Kontinente ausbreiteten. Die Besiedlung Amerikas kam später.
Wir haben bereits gesehen, dass es in Nordafrika und dem Mittleren Osten keine Eiszeit gab. Deshalb konnten sich die Völker, die sich dort angesiedelt hatten, sehr schnell kulturell entfalten. Vielleicht begann hier auch der Geschichtsunterricht mit der Hochkultur in Rumänien.
Interessant ist, dass sich im heutigen Südirak, dort, wo Babylon war, eine Kultur entfaltete, die nach dem Turmbau von Babel entstand. In der Archäologie spricht man hier von einer Kulturexplosion. Es gibt keine allmähliche Entwicklung von steinzeitlichen Kulturen hin zu einer höheren Kultur. Plötzlich findet man in den Erdschichten eine fertige Kultur. Eine Entwicklung sieht man nicht.
Etwas zeitversetzt geschah Ähnliches in Ägypten. Die gigantischen Pyramiden von Gizeh stammen nicht aus der späteren Geschichte Ägyptens, sondern aus deren Frühzeit. Sie spiegeln die Baukunst der Kurat von Babel wider. Es ist immer gigantisch, wenn es möglich ist.
Etwas zeitversetzt entstand dann die Kultur in Indus. Auch das war eine Hochkultur. Aber dort war das Eiszeit-Problem nicht vorhanden.
Die Nachkommen von Gomer hatten dagegen Probleme in Europa. Sie mussten Wohnsitze an den Rändern der Eisdecken suchen. Es war praktisch, Höhlen als Unterschlupf zu benutzen, nicht weil sie primitiv waren, sondern um sich den Gegebenheiten anzupassen.
Wir wissen heute, dass diese Steinzeitkulturen in Europa eine sehr gute Fleischernährung hatten. Sie waren nicht schlecht, sondern gut versorgt, aber das Leben war schwierig.
Die Höhlenmalereien zeigen, dass diese Menschen nicht primitiv waren. Sie konnten besser malen als viele von uns heute. Ich stelle mich auf die Seite derer, die das nicht kennen.
Zum Beispiel in Chauvet in Frankreich sagt der Fremdenführer, die Höhlenmalereien seien vor 31.000 Jahren entstanden. Ich staune manchmal, dass Leute das einfach glauben. Wenn das stimmen würde, würde ich jedem jungen Mann, der eine Firma gründen will, raten: Mach doch eine Malerfirma auf, kopiere diese Farben aus Chauvet und biete sie an. Dann kannst du sagen, die Farbe hält 30.000 Jahre. Das wäre doch ein Angebot, gerade jetzt in der Zeit mit den Dichtungen, die man überall macht.
Das Problem ist, dass wegen der Dichtungen immer mehr Schimmel entsteht, wenn man gewisse Dinge nicht beachtet. Das bedeutet nicht, dass man das Haus aufgeben muss, aber man muss immer wieder die Fassade streichen. Möglichst mit Farbe vermischt mit Fungiziden, also pilzabtötenden Mitteln.
Ganz ähnlich ist es in Australien. Dort gibt es riesige Felsen voller Malereien, nicht in Höhlen, sondern unter freiem Himmel. Der Fremdenführer der Ureinwohner sagt, die Malereien seien vor 10.000 Jahren entstanden. Aber als Tourist fragt man: Warum habt ihr über der Malerei ein kleines Dach gebaut? „Wegen der Niederschläge“, sagt er. „Wir haben das Problem, dass die Farbe abgewaschen wird.“ Also 10.000 Jahre? Das geht nicht.
Das Buch Hiob handelt von der Zeit nach der Sintflut. Auch dort werden Höhlenmenschen erwähnt. Hiob beschreibt Menschen, die sich gegen andere nicht durchsetzen konnten und in Höhlen wohnten. In 30,46 heißt es: „In grausigen Klüften müssen sie wohnen, in Erdlöchern und Felsenhöhlen, zwischen Dorngestrüpp sind sie hingestreckt, Kinder von Verworfenen, Kinder von Ehelosen, sie sind ausgepeitscht aus dem Lande.“
Aber sie waren nicht dumm. Es war einfach schwierig.
In diesem Zusammenhang möchte ich erklären, dass Hiob im dritten Jahrtausend vor Christus lebte, kurz nach der Sintflut. Das Land Uz, wo Hiob lebte, kann man genau lokalisieren. Es befindet sich in Südjordanien.
Auf dem Bild stehen wir in Südisrael, in der Negev-Wüste. Jenseits der jordanischen Grenze sehen Sie ein Gebirge, das sich von Norden nach Süden bis nach Elat erstreckt. Dort war das Land Uz, dort war Hiob zu Hause.
Wenn Sie das Buch lesen, finden Sie ein ganz anderes Klima beschrieben als heute. Südjordanien gehört heute zu den heißesten und trockensten Gebieten der Welt. Zusammen mit Qumran, wo die Schriftrollen mehr als 2000 Jahre überleben konnten, wegen des trockenen Klimas.
Kein Bibelbuch spricht so oft von Eis, Hagel und Schnee wie das Buch Hiob. Es werden auch viele Katastrophen erwähnt: Tsunamis, Erdbeben, Erdverschiebungen.
Dort werden sogar Land- und Wassersaurier beschrieben. Der Behemoth wird beschrieben, und die Beschreibung passt wunderbar auf einen Diplodocus oder Brontosaurus. Diese riesigen Tiere waren bis zu 12 Meter hoch und 50 Tonnen schwer, aber Pflanzenfresser.
Das Buch Hiob sagt, der Behemoth frisst Gras wie das Rind. Er geht durch den Jordanfluss, und keine Überschwemmung beeindruckt ihn. Das ist nicht das Nilpferd.
Behemoth ist einfach das Riesenvieh, im Plural „Behemoth“ bedeutet „viel“. Im Deutschen: das Riesenvieh.
Es heißt dort, er wiegt seinen Schwanz gleich einer Zeder. Beim nächsten Zoobesuch schauen Sie bitte den Schwanz vom Nilpferd an. Der ist nicht wie eine Zeder.
Noch eindrücklicher wird der Leviathan beschrieben, ein gewundener Mensch und dieses Tier ist nicht das Krokodil. Das Krokodil wurde in der Antike gejagt. Offensichtlich hatten Frauen damals schon gerne schöne Taschen oder so.
Dort steht, niemand kann mit dem Leviathan kämpfen. Er wird als Wassersaurier beschrieben. Die Beschreibung passt wunderbar auf den Tyrannosaurus aus der Familie der Masosaurier. Das ist das größte Wasserwesen, das bisher gefunden wurde. Interessanterweise wurde ein Skelett in der Negev-Wüste gefunden, unweit von Hiobs Heimat.
Nach der Bibel existierten diese Tiere noch in der Zeit nach der Sintflut und starben allmählich aus. Pflanzen- und Tierarten sterben ständig aus, nicht erst seit der modernen Zeit und Industrialisierung. Das ist ein bekanntes Problem.
Jetzt lese ich aus Hiob 37, 4-6: „Zum Schnee spricht er: Fall zur Erde! Und zum Regenguss und den Gästen seines gewaltigen Regens. Vom Süden kommt der Sturm, vom Norden die Kälte. Alles ist poetischer Text im Reigen Gottes. Eis entsteht, und die Breite der Wasser zieht sich zusammen. Er belädt die Wolken mit Wasser, das Gewölk breitet sich weit aus mit seinen Blitzwolken.“
In Hiob 38, 22 fragt Gott: „Bist du zu den Vorräten des Schnees gekommen? Hast du die Vorräte des Hagels gesehen?“ Nein, der Mensch kommt nicht zu den Vorräten des Schnees und auch nicht zu den Quellen des Meeres. Dort hat Gott die Vorräte des Schnees.
In Hiob 28 heißt es: „Hat der Regen einen Vater? Wer zeugt die Tropfen des Taues? Woher kommt das Eis? Wer gebiert den Reif des Himmels? Wie das Gestein verdichten sich die Wasser, und die Fläche der Tiefe schließt sich zusammen.“ Das beschreibt riesige Gewässer, die vereisen, Ozeantiefen.
In Hiob 41 wird der Leviathan beschrieben, und in Hiob 34, 20 heißt es: „In einem Augenblick sterben sie, und in der Mitte der Nacht wird ein Volk erschüttert und vergeht. Mächtige werden beseitigt ohne Hand, ohne menschliche Vermittlung.“
In Hiob 9, 5 spricht Gott, der Berge versetzt: „Ehe sie es merken, wendet er sie um in seinem Zorn, der die Erde auf Frieden macht.“
Man muss wissen, dass genau dort, wo Hiob lebte, beim Land Israel, zwei Kontinentalplatten zusammenstoßen. Das ist auch der Grund für den ungeheuren Grabenbruch.
Das Land Israel wird durchzogen vom Grabenbruch, der von der Türkei bis zum Roten Meer reicht. Der Jordan fließt in den See Genezareth, der auf -212 Meter liegt. Danach fließt der Jordan weiter ins Tote Meer, das auf weniger als -400 Meter liegt. Das ist der tiefste Ort der Welt.
Wir waren im Death Valley in den USA, ein wunderbarer Ort. Die Amerikaner sagen, das sei der tiefste Ort der nördlichen Hemisphäre Amerikas. Das Tote Meer liegt viel tiefer.
Dann geht es weiter durch die Negev-Wüste. Dort finden Sie eindrückliche Krater, die nicht nur von Meteoriten entstanden sind, sondern auch durch das Zusammensacken der Erdschichten.
Dort kann man wandern gehen, was ich mit meiner Frau gemacht habe. Es gibt interessante geologische Formationen. Wir waren im Februar dort, wenn die Blumen in der Wüste blühen. Wissen und Romantik passen dort zusammen.
Der Grabenbruch zieht sich weiter bis nach Elat und durch das Rote Meer hindurch auf den afrikanischen Kontinent bis nach Südafrika. Gigantisch.
Aber genau in dieser Gegend werden die Berge versetzt, ehe man es merkt. Dort finden sich Zeugnisse in Hiob 14, 18: „Ein Berg stürzt ein, zerfällt, und ein Felsrücken wird von seiner Stelle getrieben. Die Steine treiben, ihre Fluten schwemmen den Staub der Erde hinweg. Du machst zunichte die Hoffnung des Menschen.“
Erosion wird dort poetisch beschrieben.
Wenn ich Theologie unterrichten würde, würde ich solche poetischen Texte beiziehen. Man sollte im Unterricht Beziehungen zu anderen Themen herstellen.
In Hiob 12, 15 heißt es: „Siehe, Gott hemmt die Wasser, sie vertrocknen. Er lässt sie los, und sie kehren das Land um.“ Was wird hier beschrieben? Ein Tsunami.
Die Japaner kennen das, und auch in Thailand muss man das kennen. Das Meer zieht sich zurück, und die Leute merken, dass etwas nicht stimmt. Jetzt ist der Moment, um vor dem Tsunami zu warnen. Wenn das Meer sich zurückgezogen hat, kommt es zurück und überflutet das Festland, genau so, wie es hier beschrieben wird.
In Hiob 7, 12 klagt Hiob, der von seinen Freunden angeklagt wird: „Bin ich ein Meer- oder ein Wassersaurier, dass du eine Wache gegen mich aufstellst?“ Offensichtlich hatten sie in der Zeit von Hiob Wachen aufgestellt, die beobachten mussten, wenn das Meer sich zurückzieht, um die Leute zu warnen.
Natürlich stellt man sich vor, wenn ein Tyrannosaurus Rex in der Gegend gewesen wäre, wäre man sehr dankbar für einen solchen Wächter. Beim Diplodocus ist das kein Problem, da muss man nur aufpassen, dass er einen nicht zertreten kann. Aber das Problem haben wir heute mit Elefanten.
Nach ein paar hundert Jahren hat sich Vulkanstaub immer mehr am Boden abgelagert. Die Sonnenstrahlung wurde wieder wärmer. Die Ozeane kühlten sich ab. Das führte zu weniger Niederschlag.
Jetzt sind wir in einem entspannenden Teil angekommen. Nach ein paar hundert Jahren, in einem Modell von Mr. Ice Age, dauerte diese Epoche etwa 500 Jahre.
Wie kann man das meteorologisch und mit den biblischen Gegebenheiten in ein historisches Schema einfügen? Der Vulkanstaub lagert sich immer mehr ab, die Sonnenstrahlung wird wärmer, die Ozeane kühlen sich ab. Das bedeutet weniger Niederschlag.
Es gab wieder wärmere Sommer, verbunden mit mehr Schneeschmelze. Mit den wärmeren Sommern begannen sich die Gletscher zurückzuziehen. Es wurde einfach angenehmer und weniger schwierig in Europa.
Die Spuren der Eiszeit blieben zurück, wie Findlinge – riesige Gesteinsbrocken, die mitten in einer Ebene stehen. Man sieht keinen Berg, von dem sie heruntergerollt wären.
Wir kennen das Phänomen von Gletschern, die enorme Gesteinsbrocken transportieren können. Wenn die Gletscher weg sind, bleiben die Findlinge zurück.
Täler, die nicht durch Bäche und Flüsse gebildet wurden, sondern durch Gletscher, nennt man U-Täler. Ein schönes Beispiel findet man in der Schweiz, wenn man von Zürich nach Graubünden fährt, in Richtung Heidiland. Dort gibt es ein wunderbares Gletschertal, flach und breit, ganz klassisch durch Gletscher gebildet.
Endmoränen sind ebenfalls typische Hügel, die durch Gletscher gebildet und zusammengeschoben wurden. Solche Formen findet man in Ägypten nicht. Sie sind typisch für Eisgebiete der Erde.
Weltweit gibt es noch Tausende von Gletschern, nicht nur Hunderte. Sie sind zurückgezogen und stumme Zeugen der einstigen Eiszeit, verbunden mit der Sintflut.
Auch die Mammuts vermehrten sich. Sie hatten keine Ein-Kind-Politik. Man kann unter natürlichen Verhältnissen davon ausgehen, dass innerhalb von 500 Jahren wieder Herden mit Hunderttausenden von Mammuts entstanden.
Die Endzeit der Gletscherzeit war eine gefährliche Zeit. Es war die Zeit der großen Schmelzwasserüberschwemmungen. Eine schwierige Epoche.
Die meisten von uns wissen, dass man in Sibirien riesige Mammutherden eingefroren im Boden gefunden hat, teilweise mit Fell. Sogar Fressensreste im Maul und im Magen waren noch erhalten, nicht vollständig verdaut.
Offensichtlich starben sie in einer Katastrophe. Die Mammuts wurden von einem Unwetter überrascht, flohen in die falsche Richtung, wurden im Sturm verschüttet und eingefroren. So sind sie heute noch eindrückliche, stumme Zeugen des Endes der Eiszeit.
Bevölkerungsentwicklung und mathematische Betrachtungen
Nun kann ich mir vorstellen, dass sich jemand Gedanken macht und sagt: Das ist eigentlich alles völlig unhaltbar, was wir heute Nachmittag gehört haben. Denn dann müsste man ja glauben, dass von Noah und seiner Frau, den drei Söhnen und deren Frauen, also von acht Personen, innerhalb von ungefähr viereinhalbtausend Jahren die heutige Menschheit mit etwa sieben Milliarden Menschen entstanden ist. Das kann ja nicht sein.
Aber wir sehen: Mathematik ist oft das Gegenteil von Gefühl. Das ist eine gefühlsmäßige Reaktion. In der Mathematik haben wir jedoch einfache Formeln, mit denen man das Bevölkerungswachstum modellhaft berechnen kann. Heute haben wir eine jährliche Zuwachsrate von 1,9 Prozent – und das trotz zweier Weltkriege mit etwa 90 Millionen Toten, trotz der Verfolgung und Abschlachtung von Dutzenden Millionen Menschen in der kommunistischen Welt, in der Sowjetunion und in China, trotz Seuchen wie der Spanischen Grippe, die 50 bis 100 Millionen Opfer forderte, und trotz Krankheiten wie AIDS.
Diese Zuwachsrate gilt weltweit, nicht in Deutschland oder der Schweiz, aber global gesehen. Diese Rate würde ausreichen, um in deutlich weniger als 2000 Jahren von acht Menschen auf sieben Milliarden zu kommen. Das heißt also, wir müssen effektiv von Noah an mit einer niedrigeren Zuwachsrate als der heutigen rechnen, und so passt das wunderbar.
Aber jetzt bekommen wir umgekehrt ein Problem: Warum haben wir erst heute die Marke von sieben Milliarden erreicht? Und nicht schon vor 2000 Jahren, vor 4000 Jahren oder vor 10.000 Jahren? Im Jahr 2000 lag die Weltbevölkerung bei etwa 6,3 Milliarden, im Jahr 1900 bei 1,6 Milliarden. Vor 2000 Jahren, in der Zeit von Jesus Christus, schätzt man die Weltbevölkerung auf etwa 300 Millionen.
Aber warum hat man diese sieben Milliarden nicht schon vor Jahrtausenden erreicht? Zum Beispiel, weil in der Steinzeit die Ernährung viel schlechter war. Das funktioniert nicht, wenn man heute weiß, wie gut die Fleischernährung war – das habe ich schon angedeutet. In der Fachliteratur wird das besprochen, aber in den Schulen nicht. Das sind Themen, die man auch in der Grundschule und in weiterführenden Schulen ansprechen sollte.
Man hat wirklich ein Problem, wenn man an eine Evolution der Menschheit glaubt und nicht nur 40.000 Jahre zurückgeht, was die Zeit des modernen Menschen ist, sondern bis weit über zwei Millionen Jahre, wie es die Altsteinzeit darstellt. Wo sind die Menschen geblieben? Man muss von einer völlig unrealistischen Bevölkerungsentwicklung ausgehen.
Denn wenn die Menschheit so alt wäre, mit Generationen von Zehntausenden oder sogar Hunderttausenden von Jahren, dann müssten wir doch mehr Spuren finden. Die Menschen wurden ja auch beerdigt, und wir haben steinzeitliche Gräber. Wo sind sie geblieben?
Man kann mal mit einer Formel berechnen, wie viele Menschen theoretisch je gelebt hätten, alle Generationen hindurch. Aber dann fehlen die Gräber. Ich spreche nicht vom Argument, dass vielleicht nur Stammeshäuptlinge begraben wurden und alle anderen anders entsorgt wurden, sodass die Spuren ausgeblieben sind. Aber dann stellt sich die Frage: Wo sind die Steinwerkzeuge geblieben?
Nach evolutionistischen Vorstellungen war die Steinzeit nicht nur eine Zeit von einigen Jahrhunderten nach der Sintflut in den schwierigen Gebieten der Welt, sondern sie soll sich über Jahrtausende erstreckt haben. Die Menschen hätten keine kulturelle Entwicklung erlebt oder nur sehr wenig. Über Jahrtausende hinweg immer die gleichen Faustkeile – nichts geschah. Und dann plötzlich diese Kulturexplosion mit den Summieren, Ägypten, Industriellen Entwicklungen. Das ist merkwürdig, da stimmt etwas nicht.
Sobald es um Holzwerkzeuge oder Dinge geht, die mit Stoff zusammenhängen, muss man nicht davon ausgehen, dass man diese über Jahrtausende findet. Das kann schon mal vorkommen, ist aber eine Ausnahme. Steinwerkzeuge hingegen verrotten nicht. In Deutschland und der Schweiz hat man systematisch steinzeitliche Besiedlungsorte untersucht und die Überreste gesammelt.
Das Problem ist, dass das nicht die Steinwerkzeuge sind, die man für all diese Generationen und Millionen von Menschen brauchen würde, die über Jahrzehntausende und noch mehr gelebt haben. Sie sind nicht da. Die gefundenen Werkzeuge passen zu einer kurzen Steinzeit, wie sie im biblischen Rahmen gesehen wird, und dann funktioniert das.
Diese Themen werden in der Fachliteratur besprochen, aber nicht in normalen Fernsehsendungen oder in der Schule. Dr. Michael Brandt hat sich auf diesem Gebiet spezialisiert und ein Buch geschrieben: „Wie alt ist die Menschheit?“ Fantastisch – dort findet man das wissenschaftliche Material dazu.
Erkenntnisse aus der Genforschung und die gemeinsame Herkunft der Menschheit
Und zum Schluss noch etwas zur Genforschung, und damit kommen wir zum Thema des heutigen Abends. Die meisten von uns wissen, dass unser Erbgut in jeder Körperzelle gespeichert ist, im Zellkern, ganz klein. Dort ist das DNA-Molekül mit einer chemischen Schrift genau so aufgebaut, wie man einen Menschen, ein Krokodil oder eine Rose baut. Diese chemische Information steht dort als Code.
In den vergangenen Jahren hat die Forschung viel Gewicht darauf gelegt, diesen Code zu untersuchen. Manche Forscher konzentrieren sich auf ein kleines Stück unserer Erbinformation, die sogenannte mitochondriale DNA. Das ist ein kleines Stück DNA, das man in den Zellen findet, nicht im Zellkern, sondern in kleinen Energiemaschinen, den Mitochondrien.
Das Interessante daran ist, dass dieser Abschnitt von der Mutter an die Kinder, Söhne und Töchter, weitervererbt wird. Wenn man diesen Abschnitt studiert, kann man etwas über die Herkunft der Mutter herausfinden. Im Lauf der Generationen gibt es kleine Veränderungen im Erbgut, Buchstaben, die verschoben oder verändert werden. Das passiert durch UV-Strahlung, kosmische Strahlung, den Kontakt mit Chemikalien und Ähnliches.
Wenn man weltweit die mitochondriale DNA der Menschen untersucht, kann man sehen, wie eng verwandt die Menschen miteinander sind. Diese Buchstabenverschiebungen ergeben eine Art Muster. Man kann zum Beispiel zwei Personen aus München und Berlin nehmen und mit jemandem aus Areale vergleichen. Es zeigt sich, dass sie etwa auf zehn Generationen zurück verwandt sind.
Noch mehr: Weil man auch das Erbgut aus älteren Gräbern von alten Germanen und anderen Völkern ermitteln konnte, lässt sich heute sogar der Stammbaum zurückverfolgen und das Urvolk bestimmen. Das kostet etwas mehr als hundert Euro, und man kann das machen lassen. Es gibt eine Firma in Adliswil bei Zürich, emea.ch, die das Material nach Amerika in ein Labor schickt. Nach etwa zwei bis drei Monaten erhält man den Bericht.
Dieser kann in einer Datenbank gespeichert werden, wenn man das möchte. Dann bekommt man immer wieder E-Mail-Nachrichten, wenn man Verwandte gefunden hat, die mit einem auf viele Generationen zurück verwandt sind. So hat sich zum Beispiel herausgestellt, dass unsere Familie „Libi“ offensichtlich mit „Levi“ in Amerika verwandt ist – ein Name, den wir vorher gar nicht kannten und von dem wir nicht wussten, dass wir so viele Generationen zurück zusammengehören.
Man kann auch das Urvolk ermitteln und sehen, ob man jüdische Vorfahren vor 3000 Jahren hat, oder ob man von den Helenen, den Griechen, stammt. Oder etwa 10 % der heutigen Schweizer stammen ursprünglich vom Balkan. Es ist gut, so etwas zu wissen, denn das verändert oft die Sicht auf die Nachbarn im Alltag.
Ich werde Ihnen heute Abend noch mehr solcher verblüffenden Dinge erzählen. So sieht man also die Verwandtschaft bis weit zurück.
1987 hat ein Team der Berkeley University versucht zu berechnen, wann die letzte gemeinsame Mutter aller Menschen auf der Erde lebte. Sie gingen davon aus, dass der Schimpanse unser Vorfahre sei und rechneten hypothetisch vom Schimpansen aus. Sie kamen auf eine letzte gemeinsame Mutter, die vor etwa 150.000 Jahren gelebt haben muss. Diese letzte gemeinsame Mutter der australischen Ureinwohner, Afrikaner, Europäer und anderer Völker erregte viel Aufsehen in den Medien.
Doch danach gab es weitere Fortschritte. 1997 wurde eine neue Arbeit veröffentlicht, herausgegeben von Parsons, Thomas und anderen, veröffentlicht in Nature Genetics. Diese Forscher rechneten nicht mehr hypothetisch vom Schimpansen aus. Tatsächlich glaubt heute kaum jemand, dass wir direkt vom Schimpansen abstammen, sondern von einer anderen Linie. Stattdessen nutzten sie nur Stammbäume und DNA-Tests, die mittlerweile viele betreiben.
Dadurch konnte man viel mehr herausfinden. Die Mutationsrate ist etwa zwanzigmal schneller als die von Berkeley angenommen. Das bedeutet, die letzte gemeinsame Mutter muss vor etwa 6.000 bis 6.500 Jahren gelebt haben. Das ist eine sehr überraschende Erkenntnis. Das würde bedeuten, dass die australischen Aborigines von der gleichen Mutter abstammen wie die Engländer.
Durch diese Untersuchungen kann man die Menschheit in verschiedene Haplogruppen einteilen. Stellen Sie sich einen Baum vor: Aus dem Baumstamm, der die gemeinsame Mutter darstellt, gehen verschiedene Äste hervor, die Haplogruppen genannt werden. So hat man die Menschheit untersucht.
In Europa ist die Haplogruppe HTUVWXIJK verbreitet – ich rede hier immer von der Mutterlinie, nicht vom Vater, das wäre komplizierter und vielleicht ein anderes Mal. Diese Gruppe führt zurück in den Nahen Osten. In Asien gibt es Gruppen wie ABCD usw., die auch in Amerika vorkommen. Die amerikanischen Indianer sind sehr eng verwandt mit den ostasiatischen Völkern. Das haben Sie vielleicht in der Schule gelernt: Sie sind über die Beringstraße nach Nordamerika gekommen und von dort bis nach Südamerika gewandert.
Die Aborigines hingegen sind eine Seitenlinie, die direkt aus dem Nahen Osten über Indien nach Australien ausgewandert ist. Im weiteren Sinne des Nahen Ostens findet man die drei Hauptgruppen N, M und L. Schwarzafrika ist typisch für die Haplogruppe L1,2,3.
Aus diesen drei Hauptgruppen N, M und L lässt sich die gesamte Menschheit herleiten. Das entspricht genau dem, was die Bibel sagt: Vom Nahen Osten aus ist die ganze Welt miteinander verwandt, und von dort aus sind die Menschen ausgegangen. Man kann also den Ursprungsort besser im Nahen Osten verorten als in Afrika, wie oft angenommen wird. Aber man kann die drei Haplogruppen auf diese Region zurückführen.
Interessant ist, dass in Europa noch Haplogruppe X vorkommt, die man auch bei den nordamerikanischen Indianern findet. Das deutet darauf hin, dass es nicht nur eine Wanderung über Ostasien gab, sondern dass auch in früheren Zeiten Menschen von Europa nach Amerika gelangt sind und sich mit den Indianern vermischt haben. So sieht die Welt aus dieser Perspektive etwas anders aus.
Wenn die Menschheit so eng miteinander verwandt ist, wie die Bibel sagt, ist es interessant, darauf hinzuweisen, dass die ersten elf Kapitel der Bibel von der Schöpfung bis zur Sprachverwirrung das gemeinsame Ursprungserlebnis der ganzen Menschheit umfassen.
Man kann sich fragen, ob sich in den Erzählungen der Völker weltweit Parallelen zu diesen ersten elf Kapiteln der Bibel finden. Und tatsächlich gibt es Parallelen zur Schöpfung, zum Sündenfall, zur Sintflut, zum Turmbau zu Babel, zur Sprachverwirrung und Zerstreuung.
Manche sagen, das habe nichts mit der Bibel zu tun, sondern sei durch Missionare verbreitet worden, die diese Geschichten in alle Welt getragen haben. Doch dann müsste man auch Parallelen zu späteren biblischen Kapiteln finden, aber das ist nicht der Fall. Weltweite Parallelen gibt es nur in den ersten elf Kapiteln von 1. Mose. Damit ist die Missionshypothese widerlegt.
Hier sehen Sie die Generationen von Noah über Sem bis hin zu Abraham, Generation Nummer zehn. Noah wurde am Ende des dritten Jahrtausends vor Christus geboren. Damit möchte ich schließen.
Gott hat diesen Mann aus Ur in Chaldäa herausgerufen, nachdem die anderen Völker und Stämme ausgewandert waren. Er sollte ins Land Kanaan gehen. Ich lese aus 1. Mose 12: „Und der Herr sprach zu Abraham: Geh aus deinem Land und deiner Verwandtschaft und aus dem Haus deines Vaters in das Land, das ich dir zeigen werde. Ich will dich zu einer großen Nation machen und dich segnen, deinen Namen groß machen, und du sollst ein Segen sein. Ich will segnen, die dich segnen, und verfluchen, die dir fluchen. In dir sollen gesegnet werden alle Geschlechter der Erde.“
Gott hat Abraham berufen und damit seine Nachkommen, das Volk Israel. Die Erwählung Israels bedeutet aber nicht die Verstoßung der anderen Völker. Das wäre ein falsches Verständnis. Gott sagt: „In dir sollen gesegnet werden alle Geschlechter der Erde.“
Aus der Nachkommenschaft Abrahams, aus dem Volk Israel, wird einmal der Erlöser kommen, der Messias. Er wird zum Segen für alle Völker der Erde. So ist Jesus Christus vor 2000 Jahren aus diesem Volk gekommen. Er ist am Kreuz als Erlöser für unsere Schuld gestorben. Er wollte unsere Schuld auf sich nehmen und die Strafe Gottes, die wir verdient haben – die ewige Trennung von Gott, die Verdammnis.
So sagt die Bibel in Johannes 3,16: „Denn so sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern ewiges Leben hat.“
Es geht nicht automatisch, sondern der einzelne Mensch muss an Jesus Christus glauben, seine persönliche Schuld im Gebet ernsthaft bekennen, bereuen und Jesus Christus danken, dass er dafür gestorben ist. Dann nimmt Gott die Schuld bildlich gesprochen in die Tiefen des Meeres.
Diese Botschaft gilt für alle Nachkommen aus der Eiszeit, egal aus welcher Region sie stammen. Es ist fantastisch, wenn man in der Welt herumreist, Chinesen, Indianer in Südamerika, Afrikaner in Westafrika kennenlernt und überall Menschen findet, die wirklich von Herzen an Jesus Christus glauben. Es spielt keine Rolle, aus welcher Haplogruppe jemand stammt.
Ich erinnere mich an eine kleine Geschichte mit einem buddhistischen Taxifahrer, dem ich erklärt habe: „Ich glaube an einen Gott, der alle Menschen liebt und der das alles gemacht hat.“ Er antwortete: „Jetzt können wir weiterfahren.“
Gott hat die Geschichte bis heute geführt und vor 2000 Jahren den Retter in die Welt gesandt. Diese Botschaft von vor 2000 Jahren ist heute zu allen Nationen der Welt gekommen, schon lange nach Deutschland, aber es gibt Länder, die erst heute davon erfahren.
Ich weiß von einem Ureinwohner, der einem Missionar sagte: „Warum seid ihr nicht früher gekommen? Das hätte mein Vater hören müssen.“ Das geht unter die Haut, dieser Vorwurf: Warum habt ihr so lange gewartet? Wir wussten nichts davon.
Damit möchte ich schließen und danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit.
