Herzlich willkommen zum Predigt-Podcast von Neuland. Wir freuen uns, dass du eingeschaltet hast und hoffen, dass du von der folgenden Predigt viel für deine Beziehung zu Gott und für dein Leben mitnehmen kannst.
Ich freue mich auf jeden Fall sehr, dass wir alle wieder zusammen sind – nach einer langen Pause. Gefühlt war die Pause sehr lang, auch wenn sie eigentlich gar nicht so lang war. Für mich kam sie trotzdem ziemlich lang vor.
Umso mehr freue ich mich, dass wir heute Morgen wieder zusammenkommen können, um gemeinsam Gottesdienst zu feiern. Das ist richtig schön. Ich habe mich im Vorfeld sehr auf diesen Tag gefreut: darauf, mit euch zusammen zu singen, Gott anzubeten und später gemeinsam Pizza zu essen. Dabei haben wir Zeit, miteinander zu quatschen und Gemeinschaft zu erleben.
Für mich ist genau das das, was Gemeinde ausmacht: dass wir als Gemeindefamilie zusammenkommen, Zeit miteinander verbringen, gemeinsam feiern und unseren Vater im Himmel groß machen. Wir freuen uns an ihm.
Ich hoffe, ihr konntet euch auch schon darauf freuen, den Gottesdienst genießen und die Lieder aus ganzem Herzen mitsingen. Denn ein Gottesdienst ist eine Feier.
Und was wir mit der Predigtreihe, die wir jetzt anfangen, machen wollen, ist Folgendes: Es ist total schön und cool, wenn wir hier alle zusammenkommen und feiern. Aber wenn du mit Jesus unterwegs bist, dann kann – und soll – jeder Tag in deinem Leben ein Gottesdienst sein.
Das ist nicht immer eine Feier, so wie wir sie jetzt sonntags erleben. Trotzdem dürfen wir jeden Tag in der tiefen Freude über diesen Gott leben und das für uns innerlich feiern. Diese Freude kommt hoffentlich auch nach außen, sodass sie sichtbar wird. Wir haben eine tiefe Freude in uns. Wir reden nicht nur über Freude, sondern diese Freude ist wirklich da.
Freude ist ein wunderschönes Thema. Ich habe zu Beginn eine Frage an euch: Worüber hast du dich das letzte Mal so richtig gefreut? Ruft einfach mal rein, was das letzte Mal war, wo ihr euch so richtig gefreut habt. Das kann ganz einfach sein, zum Beispiel: „Hey, mein großer Fuß hat gerade gewackelt, ich war voll emotional!“ Vielleicht gibt es auch Extrovertierte unter euch, die sagen: „Ja, mega cool!“
Worüber habt ihr euch das letzte Mal richtig gefreut? Hotelzimmer im Urlaub? Das ist doch super! Was noch? Einen Tag am Meer? Wie schön! Urlaub!
Ich weiß noch jemanden: Simone, worüber hast du dich gefreut? Du hast uns am Montag erzählt, dass du so viel Freude hast. Und du weißt es: Deutschland ist Basketball-Weltmeister. Da haben sich wahrscheinlich nicht so viele darüber gefreut, aber du hast tiefe Freude. Vielleicht haben sich manche von euch gefreut, dass Deutschland mal wieder ein Spiel gewonnen hat. Vielleicht hat der eine oder andere auch innerlich gejubelt, keine Ahnung.
Ich habe mich auch gefreut: Bevor wir in den Urlaub gefahren sind, habe ich an unserem Bus herumgeschraubt. Er hat neue Vordersitze bekommen. Der Bus hat jetzt 400.000 Kilometer drauf, und die Sitze waren natürlich ein bisschen durchgesessen. Also habe ich neue Sitze eingebaut – und das ist der Hammer!
Ich bin gefahren, und wenn du in die Kurve fährst, fliegst du nicht mehr aus dem Sitz raus. Du hast wieder eine richtige Schale drin. Die meisten von euch haben wahrscheinlich gut gepolsterte Sitze, aber bei uns musste man sich vorher irgendwo festhalten, damit man nicht aus der Kurve fliegt. Jetzt kannst du wieder voll in die Kurven legen mit unserem schnittigen Bus.
Das war richtig gut, ich habe mich mega gefreut. Aber nach drei Fahrten habe ich mich irgendwie schon daran gewöhnt. Dann dachte ich: „Ja, es ist nett, aber was kann ich jetzt schrauben?“ Jetzt kann man wieder etwas Neues machen.
Vielleicht kennt ihr das auch: Ihr erlebt etwas richtig Cooles und Schönes, das euch mit Freude erfüllt. Ihr sagt: „Oh ja, mein Herz blüht auf!“ Aber dann verblüht diese Freude auch wieder mehr oder weniger schnell.
Diese Freude, die wir erleben, ist oft relativ schnell wieder weg. Du freust dich auf den Urlaub, und auf einmal ist der Urlaub wieder vorbei. Du freust dich auf die Ferien, und schwups, sind sechs Wochen vorbei. Die Freude ist weg.
Manchmal sind es nicht mal sechs Wochen. Für manche ist die Freude vielleicht schon nach den ersten zwei Wochen vorbei. Dann denkst du: „Ja toll, jetzt habe ich zwar Ferien, aber was soll ich eigentlich machen? Irgendwie ist es langweilig.“ Die Freude verfliegt leider oft schnell.
Die Frage ist: Warum ist das so? Johannes hat es ja auch gerade schon gesagt: Warum ist das so? Ich glaube, wir haben das einfach so hingenommen, dass es normal ist. Aber es ist doch seltsam.
Wir füllen Freude in unser Herz hinein, aber eigentlich sollte sie doch da bleiben. Ich sollte immer noch mit dem gleichen Freudigkeitspegel unterwegs sein – aber ich bin es nicht.
Ihr solltet auch, selbst wenn euer Urlaub vorbei ist, mit dem gleichen Freudigkeitspegel über euren Urlaub nachdenken. Aber das seid ihr nicht. Manche von euch haben vielleicht schon den nächsten Urlaub gebucht, um diesen Freudenbooster wieder zu bekommen und etwas Neues in Aussicht zu haben.
Und deswegen starten wir mit dieser Serie überrascht von Freude. Ich bin hundertprozentig davon überzeugt, dass es ganz egal ist, wo du auf deinem Lebensweg gerade unterwegs bist. Und ich sage es mal so: Auch auf deinem Glaubensweg mit Jesus.
Manche von euch sind hier altgefahrene Veteranen, die sagen: „Ich habe schon zwanzig Jahre auf dem Kerbholz mit Jesus.“ Andere wiederum sagen: „Ich weiß noch gar nicht, ob ich mich darauf einlassen will. Keine Ahnung, die Bibel ist mir irgendwie suspekt, und mit Gott kann ich noch nichts Richtiges anfangen.“
Ganz egal, wo du stehst – ich bin hochgradig überzeugt, dass das Evangelium, also die gute Botschaft von Jesus, die Kraft hat, dich mit Freude zu überraschen. Dass das Evangelium diese Kraft hat.
Und warum sage ich das? Nicht einfach nur, weil wir irgendeinen Text brauchen, sondern weil Gott selbst das immer wieder sagt. Gott selbst ist ein Gott der Freude. Er sagt die ganze Zeit: „Ich kann euch Freude geben, die alles übertrumpft, was ihr jemals erlebt habt. Ich kann euch eine Freude geben, die vor allem bleibt. Ich kann euch eine bleibende, tiefe Freude geben.“
Und das sagt er nicht nur einmal oder zweimal, das sagt er immer wieder. Also: Gott ist ein freudiger Gott, und er möchte uns an seiner Freude teilhaben lassen. Das wollen wir zusammen entdecken – ganz egal, wo du auf deiner Reise mit Jesus gerade bist.
Ich wünsche dir das von Herzen. Ich wünsche es dir, und ich wünsche es mir auch. Es ist nicht so, dass ich die ganze Zeit „happy clappy“ unterwegs bin, aber ich wünsche mir, dass ich diese Freude immer mehr entdecke. Dass ich das Evangelium und die Schönheit davon in meinem eigenen Leben immer mehr erfahre.
Wenn wir jetzt so ins Leben schauen, dann ist es ja so, dass wir klassische Bereiche haben, in denen wir nach Freude suchen. Johannes hat gerade schon ein paar genannt, zum Beispiel Autofahren – aber nur, wenn du BMW fährst, dann erlebst du Freude.
Ich glaube aber, ganz klassisch ist ein Punkt, wo wir nach Freude suchen und Freude erleben: Beziehungen. Das können romantische Beziehungen sein, deine Partnerschaft, deine Ehe, aber auch Familie oder Freundschaft. Das sind Bereiche, in denen wir Freude erleben.
Wenn ich an unseren Urlaub als Familie zurückdenke, dann hatten wir viel Freude in der Zeit. Es war richtig schön, Zeit miteinander zu verbringen.
Ein anderer Bereich, in dem wir Freude erleben, sind sicherlich Hobbys. Vielleicht malst du gerne oder werkelst im Garten und erfüllst dich mit Freude, wenn du Unkraut rauszupfst – ich weiß nicht genau, wo da der Freudenfaktor liegt, aber jedem das Seine. Vielleicht machst du auch gerne Sport oder gehst in die Natur und erlebst in der Stille und Schönheit eine tiefe Freude.
Manche erleben Freude im sozialen Engagement: Sie helfen anderen, tun Gutes und merken, dass sie dadurch mit Freude erfüllt werden und es ihnen gut tut.
Dann gibt es wieder andere, die finden Freude eher in der Selbstoptimierung. Wenn sie morgens ihre Routine noch besser optimieren und eine Minute mehr herausholen, dann erfüllt sie das mit Freude.
Es gibt also ganz unterschiedliche Bereiche, in denen wir Freude erleben, und alle sind gut. Wir können dankbar sein für all die Freude, die wir erleben. Und ich bin mir sicher, jeder von euch hat so einen Bereich, in dem er Freude erlebt.
Und jetzt habt ihr mal 30 Sekunden Zeit, in denen ihr euch einfach mal zu eurem Nachbarn umdreht und ganz kurz sagt, wo ihr Freude erlebt. 30 Sekunden – los geht’s: Wo erlebt ihr Freude? Was macht euch fröhlich?
Gut, genug der Freude. Ihr habt viel zu viel Freude. Ich weiß gar nicht, warum wir überhaupt über Freude reden. Freude – mich hat niemand gefragt, wo ich Freude erlebe, deswegen sage ich es euch jetzt.
Als ich darüber nachgedacht habe, ist eines der großen Freudenspektakel für mich jedes Jahr mein Männertrip, den ich einmal im Jahr mit meinem Bruder und einem Freund von uns mache. Dort kommen viele Aspekte von Freude zusammen: Beziehungen, wir sind fünf Minuten zusammen und haben gleich die coolsten, tiefsten Unterhaltungen. Aber auch viel Freude und Spaß. Wir sind draußen, erleben ein bisschen Abenteuer, schlafen draußen und brutzeln unser Fleisch über dem Feuer. Das ist richtig schön und erfüllt mich mit Freude.
All das sind die Dinge, die ihr euch gerade auch ausgetauscht habt. Das sind schöne Sachen, über die wir wirklich dankbar sein können. Dafür dürft ihr Gott auch danken, dass er sie euch schenkt.
Aber jetzt kommt das „Aber“ wieder. Das Problem mit dieser Freude ist, dass sie wieder verschwindet. Sie geht wieder, sie verflüchtigt sich irgendwie. Und die Frage ist ein bisschen: Warum ist das eigentlich so?
Für viele von uns ist es sicherlich etwas, wo wir sagen: Es ist ganz normal, so ist nun mal das Leben, Punkt. Es gibt aber einige sehr große Denker, die sich auch diese Frage gestellt haben: Warum müssen wir andauernd der Freude hinterherlaufen? Warum ist sie nichts Bleibendes? Wie kann das sein?
Ich habe euch heute Morgen zwei von ihnen mitgebracht, die ich mal mit euch anschauen will.
Der erste ist sicherlich allen ein Begriff aus dem Matheunterricht: Blaise Pascal, 15. Jahrhundert, Mathematiker, aber eben auch Theologe. Er hat ganz viel über Freude nachgedacht, was sehr interessant ist. Wenn ihr das nächste Mal im Matheunterricht sitzt und etwas mit Blaise Pascal zu tun habt, denkt daran: Er war richtig fröhlich! Obwohl er Mathematiker war, geht das also. Mathe und Freude passen zusammen.
Blaise Pascal hat Folgendes gesagt: Was verkündet diese Sehnsucht und Hilflosigkeit? Damit meint er die Sehnsucht nach Freude und die Hilflosigkeit, weil diese Freude immer wieder verschwindet. Wir müssen sie immer wieder auffüllen, immer wieder neu erleben. Das ist das, was er meint.
Was verkündet diese Sehnsucht und Hilflosigkeit anderes, als dass es in jedem Menschen einmal ein wahres Glück gab? Von diesem Glück ist jetzt nur noch der leere Abdruck und die Spur übrig. Wir versuchen vergeblich, diese Sehnsucht mit allem zu füllen, was uns umgibt. Doch nichts kann die Leere wirklich füllen. Diese unendliche Leere kann nur mit etwas gefüllt werden, das unendlich und unveränderlich ist.
Wenn ihr eure Handys dabei habt, könnt ihr diese schlauen Sprüche gerne abfotografieren. Wir gehen jetzt schnell darüber hinweg, aber diese Gedanken sind wirklich tiefgründig. Blaise Pascal hat lange darüber nachgedacht. Was er letztlich sagt, ist: Die Tatsache, dass wir immer wieder diesen „Refill“ brauchen, ist ein Hinweis darauf, dass es einmal ein wahres Glück in uns gab. Wir haben noch einzelne Abdrücke davon, eine Ahnung, eine Idee.
Jetzt versuchen wir, mit allem, was wir Fröhliches und Gutes erleben, zu denken: „Ah, das ist es jetzt, das muss mich erfüllen.“ Mein Urlaub muss mir die Erfüllung geben, mein Partner muss es, meine Zeit draußen, mein Männertrip oder was auch immer es bei euch ist, muss jetzt die Erfüllung bringen, nach der ich ultimativ suche. Blaise Pascal sagt: Das geht nicht, weil es diese Erfüllung nicht geben kann. Denn das sind alles endliche Dinge. Wir brauchen aber etwas Unendliches.
Als ich die Predigt geschrieben habe, war es richtig heiß. Ich habe überlegt, wie man das gut darstellen kann. Ich dachte, es ist so, als ob du dich auf dein Lieblingseis freust. Für mich wäre das Karamell mit einer leichten Salznote – mega lecker. Du gehst zum Kühlschrank, machst die Tür auf, da steht dein Eis. Du reißt es raus, packst es auf und dann ist es leer. Komplett leer.
Du schaust hinein und denkst: „Das kann doch nicht sein, das war mein Eis!“ Dann siehst du in deinem Kühlschrank, dass hinten eine Eiskruste ist. Du kratzt die Kruste ab und isst sie. Es ist zwar kein Karamell mit Salz, aber es ist wenigstens Eis. So in der Art ist das, wie wir leben.
Wir denken, die Dinge um uns herum können uns jetzt erfüllen. Aber sie können es nicht, weil sie eben nicht das Karamell mit Salz sind. Sie sind nur die Kruste hinten im Gefrierfach.
Ein anderer, den wir hier oft zitieren, ist C. S. Lewis. Ihr kennt ihn vielleicht aus den Chroniken von Narnia, aber er hat unheimlich viele sehr, sehr tolle Bücher geschrieben. Wir haben auch einige auf dem Büchertisch hier. Lustigerweise habe ich erst später herausgefunden, dass die Biografie seines Lebens „Überrascht von Freude“ heißt.
Das war für ihn ein Thema, das ihn tatsächlich zum Glauben geführt hat. Er war Atheist und sagte, es sei alles, es gebe nichts Sinnloses. Er hat darüber nachgedacht: Wie kann es sein, dass diese Leere in mir ist und gleichzeitig diese Sehnsucht? Wie kann es sein, dass ich eine Sehnsucht empfinde, die durch nichts gestillt werden kann?
Er hat Folgendes geschrieben: Die Bücher oder die Musik, in denen wir die Schönheit gefunden zu haben glauben, werden uns enttäuschen, wenn wir uns auf sie verlassen. Denn sie sind nicht die Sache selbst, sie sind nur der Duft einer Blume, die wir selbst nicht gefunden haben, das Echo einer Melodie, die wir selbst nicht gehört haben, Nachrichten aus einem Land, das wir nie besucht haben.
Also, was Lewis im Endeffekt sagen will, ist: Es ist nicht die Sache an sich, die dich erfüllen wird. Wenn du dich auf die Sache an sich verlässt, wenn du dich auf deinen Urlaub verlässt, dass er dich erfüllt, kann er dich nur enttäuschen. Wenn du dich auf deinen Partner verlässt, dass er dich erfüllen soll, kann er dich nur enttäuschen. Wenn du dich auf deinen Erfolg verlässt, dass er dir Freude schenken soll, kann er dich nur enttäuschen.
Was Lewis sagt, ist: Dein Urlaub ist eigentlich mehr so ein Hinweis auf eine Ruhe und Entspannung, die du dir wünschst, die aber noch viel größer ist. Dein Hobby, das du hast, ist eigentlich nur eine Ahnung von einer vollkommenen Freude und Erfüllung, die dich noch viel mehr befriedigen wird.
Also, was Lewis im Endeffekt sagt, ist: Die Sehnsucht, diese Sehnsucht in dir, diese ganzen Versuche, Freude zu finden, sind eigentlich wie ein Kompass. Sie sind wie ein Hinweisschild auf eine größere Realität. Ich habe euch hier dieses Hinweisschild mitgebracht, und auf diesem Schild steht ganz groß: Gott.
Deine Sehnsüchte sind gut, aber sie sind ein Hinweis auf Gott. Und an der Stelle, wo du versuchst, deine Sehnsüchte zur Sache an sich zu machen, wo du sagst: „Das ist es jetzt, was mich erfüllen wird, jetzt bin ich endlich angekommen, jetzt habe ich es“, dann sagt Lewis: Nein, es wird dich nur enttäuschen können.
Aber er sagt: Wenn du es siehst als einen Hinweis, dass du sagst: „Hey, eigentlich sehne ich mich danach, und ultimativ werde ich meine Sehnsucht bei Gott gestillt bekommen“, dann sind sie gut. So weist er uns hin, dass das, wonach wir uns eigentlich zu tief sehnen, Gott ist – in all unserer Sehnsucht, in all dem Sehnen, das wir in unserem Herzen erleben.
Wir sehnen uns nach Gott, weil er die Quelle und der Ursprung aller Freude ist. Lewis hat es so gesagt: Wenn ich in mir eine Sehnsucht spüre, die durch keine Erfahrung dieser Welt gestillt werden kann, ist die wahrscheinlichste Erklärung dafür, dass ich für eine andere Welt geschaffen wurde.
Das ist es, was Blaise Pascal gesagt hat: Da sind noch Spuren des Glücks, des vollkommenen Glücks, in uns zu finden. Lewis sagt: Was du hier erlebst, dafür bist du eigentlich gar nicht geschaffen worden. Du bist für eine andere Welt geschaffen worden.
Alles Sehnen, alles Suchen ist im Endeffekt eine Sehnsucht und eine Suche nach Gott. Deine Sehnsucht und deine Freude sind eigentlich so etwas wie Hinweisschilder, die dich auf Gott hinweisen.
Und die große Frage ist: Wenn wir uns das alles anhören – glaubst du das? Kannst du das glauben? Hier sind Männer, die sehr tief und intensiv nachgedacht und beobachtet haben. Sie kommen zu dem Schluss, dass ihre Seele erst dann zufrieden sein wird, wenn sie in Gott Frieden und Freude gefunden hat.
Aber glaubst du das? Wenn ihr mir das vor zwanzig Jahren erzählt hättet, hätte ich definitiv nein gesagt, absolut nein. Für mich war Gott eher der Freudenkiller. In meiner Vorstellung war Gott wie eine dunkle Wolke über Mordor, die sich über fruchtbares Land schiebt und alle Freude sowie Helligkeit nimmt. Dann ist das Leben nur noch grau und traurig. Gott und Freude gingen für mich überhaupt nicht zusammen.
Glaube – ja, das hatte ich vielleicht. Manche von euch waren vielleicht in Italien oder Griechenland im Urlaub. Wenn man dort in eine Kirche geht, ist das Erste, was gesagt wird: Kopf runter! Das ist ja in Ordnung, denn es gibt Momente, in denen wir eine heilige Scheu haben dürfen. Aber oft ist das unser ganzes Bild von Gott: Wir denken, Gott begegnet man so – man soll sich klein machen und sich verstecken. Das ist das Bild, das wir mitbringen. Wir denken: Gott und Freude passen nicht zusammen.
Vor allem für euch Jugendliche ist das eine große Herausforderung. Ihr lebt in einer super glamourösen, bunten Welt, die euch alles verspricht. Sie sagt in allen Farben: „Bei mir findest du Freude, Freude über Freude!“ Auf der anderen Seite steht Gott, und man denkt: „Da muss ich irgendwie Sonntagmorgen in den Gottesdienst, und dann wollen die noch andere Dinge von mir.“ Das passt irgendwie nicht zusammen – Gott und Freude.
Deshalb ist die Frage, die ich dir stellen will: Glaubst du, dass Gott dir Freude schenken kann? Glaubst du, dass Gott tatsächlich die ultimative Quelle der Freude ist? Das ist auch der Grund, warum wir diese Predigtreihe machen.
Vielleicht sagst du jetzt nicht so extrem wie ich früher: „Nee, Gott nimmt mir die Freude.“ Vielleicht bist du nicht so weit. Aber trotzdem denkst du: „Hm, ich weiß nicht, ob Gott mir wirklich Freude schenken kann.“ Ob Gott wirklich derjenige ist, der diese Sehnsucht in mir stillen kann – da bist du dir unsicher.
Deshalb möchte ich euch alle einladen, euch auf diese Frage einzulassen. Egal, wo du gerade stehst: Sag nicht einfach „Ja, klar glaube ich das“ oder „Nein, glaube ich nicht“, sondern lass uns gemeinsam auf die Suche gehen.
Wie Johannes es gerade in der Einleitung gesagt hat: Christen reden häufig davon, eine Beziehung zu Gott zu haben und in dieser Beziehung Glück und Freude zu finden. Es ist sogar Teil unserer Vision hier bei Neuland, dass wir sagen: „Hey, wir träumen von Menschen, die Gott entdecken und ihn genießen.“ Gott genießen – richtig so!
Vielleicht sitzt du da und fragst dich: „Ich weiß gar nicht, was es bedeutet, eine Beziehung zu Gott zu haben, denn ich sehe ihn ja nicht. Wie kann ich dann eine Beziehung zu ihm aufbauen? Und vor allem: Wie kann ich Freude in dieser Beziehung entdecken?“
Genau darüber wollen wir nachdenken: Wie können wir diesen Gott kennenlernen und eine Beziehung zu ihm genießen?
Und eine Sache müssen wir dabei unbedingt unterscheiden, das ist sehr wichtig. Etwas über Gott zu wissen, ist nicht dasselbe wie Gott wirklich zu kennen.
Du kannst viel wissen. Es gibt wahrscheinlich viele Theologen, die hundertmal mehr wissen als wir. Das bedeutet aber nicht, dass sie Gott wirklich kennen.
Vielleicht kennst du dich mit Fußball aus. Ich weiß nicht, wer gerade populärer ist, Messi oder Ronaldo – das ist egal. Vielleicht weißt du alles über deinen Lieblingsfußballer: sein Vermögen, seine Tore, sein Körpergewicht, seine Muskelmasse und vieles mehr.
Aber stell dir vor, Messi ruft dich an und sagt: „Ich würde dich gerne mal zum Essen einladen.“ An diesem Punkt lernst du ihn wirklich kennen. Davor wusstest du nur etwas über ihn.
Deshalb ist es wichtig, dass wir nicht nur kopfmäßig etwas über Gott wissen, sondern dass wir ihn wirklich kennen.
Im Alten Testament gab es einen Mann namens Hiob. Für ihn war das genauso. Er hat in über 40 Kapiteln viele Dinge über Gott gesagt, manche davon waren falsch. Am Ende begegnet Gott ihm persönlich.
Hiob sagt dann: „Vom Hörensagen hatte ich von dir gehört, jetzt aber haben meine Augen dich gesehen.“ Er hatte also eine Vorstellung von Gott, kannte ihn aber nicht wirklich.
Als Gott ihm begegnete, bekam er eine Beziehung zu ihm. Jetzt konnte er ihn wirklich kennen und mit ihm leben.
Ich möchte heute Morgen mit euch eine andere bekannte Person aus dem Alten Testament, also aus dem ersten Teil der Bibel, betrachten: Mose.
Mose war der Mann, den Gott berufen hat, um das Volk Israel aus der ägyptischen Sklaverei in die Freiheit zu führen. Ihr habt vielleicht schon von den zehn Plagen gehört, die Gott über Ägypten brachte. Dann teilte sich das Meer, und das Volk Israel ging hindurch. Die Ägypter, die das Volk verfolgten und töten wollten, ertranken schließlich im Meer.
Das Volk kam in die Wüste, doch eigentlich waren sie auf dem Weg in ein verheißendes Land, das Gott ihnen versprochen hatte. Mose hatte die Aufgabe, dieses große Volk in das verheißene Land zu führen – eine sehr herausfordernde Aufgabe.
Gott sagte dem Volk: „Passt auf, ich gebe euch meine Regeln. Wenn ihr euch daran haltet, bin ich euer Gott, und alles wird gut. Wenn nicht, dann gibt es Probleme.“ Die Israeliten waren jedoch sehr eigensinnig und wollten oft nicht gehorchen. Wo es ging, widersetzten sie sich.
Irgendwann sagt Gott: „Mir reicht es, ich habe genug.“ Dann spricht er zu Mose: „Geh hinauf mit dem Volk, das du aus Ägypten geführt hast, in das Land, das ich Abraham, Isaak und Jakob geschworen habe. Deinen Nachkommen will ich es geben.“
Ein kurzer Einschub: Abraham, Isaak und Jakob sind die Stammväter des Volkes Israel. Das ganze Volk stammt von diesen drei Männern ab. Gott hatte ihnen allen dreien versprochen: „Das Land, in dem ihr lebt, werde ich euren Nachkommen schenken. Es wird euer Land sein.“ Und Gott hält sein Versprechen.
Jetzt sagt Gott zu Mose: „Ich werde einen Engel vor dir her senden und die Kanaaniter, Ammoniter, Hethiter, Perisiter, Hewiter und Jebusiter vertreiben.“ Das sind die Völker, die gerade in diesem Land leben. Gott verspricht, dass das Land frei sein wird, wenn das Volk kommt.
Er beschreibt das Land als ein Land, das von Milch und Honig überfließt. Es ist das Paradies. Während sie jetzt in der Wüste mit Staub und Sand sind, wird es dort alles geben, was sie sich wünschen.
Aber dann kommt der entscheidende Punkt: „Denn ich werde nicht in deiner Mitte hinaufziehen, weil ihr ein halsstarriges Volk seid, damit ich euch nicht auf dem Weg vernichte.“ Gott ist also richtig sauer. Er sagt nicht einfach: „Lasst mich in Ruhe, das Land ist sowieso verloren.“ Stattdessen sagt er zu Mose etwas Interessantes:
„Nimm diese Pfosten und führ das Volk ins Land. Ich werde den Weg frei machen, ihr müsst nichts tun. Geht einfach hin. Aber ich komme nicht mit, mir reicht es.“
Und jetzt überlegt mal kurz, was da passiert. Mose bekommt hier das Ziel seines Lebens auf dem Silbertablett präsentiert: Deine Berufung – du kannst sie haben. Deine Berufung ist, bring das Volk dahin. Go for it!
Bezieht das mal kurz auf euch. Mal angenommen, Gott begegnet dir in irgendeiner Form. Er schickt einen Engel oder sonst etwas, er begegnet dir und sagt: Pass mal auf, ich schenke dir ewiges Leben. Einfach so. Du kannst es haben. Leb einfach weiter, wie du willst. Am Ende deines Lebens ist alles safe, alles gut. Du kommst in den Himmel rein, es wird alles super. Okay, aber ich bin nicht dabei, ich bin raus. Ja, mach einfach weiter. Am Ende alles safe, alles gut.
Du musst nicht in den Gottesdienst kommen. Du musst auch in keine Kleingruppe gehen, Bibel lesen ist eh viel zu anstrengend. Beten, Spenden und Gutes tun – all diesen christlichen Kram kannst du dir sparen. Am Ende bist du safe, aber ich bin raus.
Was wäre deine Antwort? Was würdest du sagen? Ganz ehrlich: Kein Pain, ja, du bist safe, leb dein Leben – ohne mich.
Und ich bitte dich, gib hier keine schnelle Antwort ab, denn das ist eine mega wichtige und tiefe Frage. Die Antwort darauf hat richtig große Auswirkungen auf dein Leben und darauf, wie du dein Leben leben wirst.
Hier kommt, was Mose dazu gesagt hat, okay? Pass auf: Mose sagt Folgendes: „Wenn dein Angesicht nicht mitgeht, dann führe uns nicht von hier hinauf.“
Und das ist echt eine krasse Antwort. Wenn du nicht mitkommst, dann will ich nicht gehen. Das ist eine ganz außergewöhnliche Antwort, Leute. Denn in gewissem Maße wird Mose hier das gesamte Ziel seines Lebens einfach geschenkt – einfach so.
Wenn ihr im 2. Mose weiterlesen, dann im 3. und 4. Mose, dann sieht man: Boah, der hat so viel Stress, der arme Kerl. Er hätte sich das alles sparen können. Und es wäre sogar ein richtig heiliges Ziel gewesen, wenn er gesagt hätte: Hey, ich führe hier das auserwählte Volk ins heilige Land. Was gibt es denn für eine höhere Berufung? Ich mache das, und Gott hat gesagt, ich soll es machen. Es ist doch alles gut.
Aber Mose sagt: Nein, wenn du nicht mitgehst, dann will ich nicht gehen. Dann will ich nicht gehen.
Und das, obwohl er alles einfach so haben könnte: kein heiliges Zelt, das immer aufgebaut werden muss, keine Waschungen, keine Sündopfer – diese ganze Heiligkeit, die Gottes Gegenwart mit sich bringt. Einfach: Nö, ist in Ordnung, geh einfach, du kriegst das alles so.
Und Mose sagt: Ich will das alles nicht, ich will nur dich. Ich bleibe in dieser ätzenden, heißen, staubigen, stinkenden Wüste, wenn es bedeutet, dass ich bei dir bleibe. Ich will kein Paradies ohne dich.
Und das ist echt eine Wow-Antwort. Das ist das, was Mose hier sagt: Ich kenne dich nicht nur vom Hörensagen, sondern ich kenne dich. Ich will dieses Land nicht ohne dich, weil ich nur dich will. Und wenn du nicht mitgehst, dann lass uns nicht gehen. Lass uns nicht gehen.
Mose bindet sich vollkommen an seinen Gott und sagt: Du bist mein Gott, und ich will nur da sein, wo du bist.
Mose merkt, am Ende geht es gar nicht darum, dass ich dieses heilige Land irgendwie einnehme und dass wir dort ankommen. Es geht eigentlich um etwas ganz anderes: Es geht um die Beziehung zu Gott.
Deshalb sagt er: Es ist Paradies, ich will es nicht ohne dich.
Und wisst ihr, wie man das nennt, was Mose hier zum Ausdruck bringt, wenn er sagt: Ich will das alles nicht, ich will nur dich? Man nennt es Liebe.
Mose liebt seinen Gott. Er sagt: Ich will nur dich.
Dabei benutzt Mose Gott nicht einfach als Mittel zum Zweck, in dem Sinne: Okay, Gott, ich brauche dich jetzt, um in dieses Land zu kommen. Sondern er sieht ihn nicht als Mittel zum Zweck, sondern er liebt ihn, weil er ihn kennengelernt hat. Er kennt seinen Gott.
Und vielleicht hast du gerade so nachgedacht. Ich weiß, es war nicht viel Zeit. Ich möchte dich voll einladen, noch einmal darüber nachzudenken, was deine Antwort wäre, wenn du dieses Angebot bekommst.
Aber vielleicht hast du gerade so nachgedacht und gesagt: Wenn Gott mir den Himmel so schenkt, würde ich jetzt auch nicht Nein sagen. Er spart mir ja doch einiges irgendwie. Ist ja gar nicht schlecht.
Willst du ja nur etwas von Gott und gar nicht ihn? Weißt du, denk mal darüber nach. Vielleicht willst du ja am Ende deines Lebens in den Himmel kommen und nicht in die Hölle. Ja, fair enough. Und du sagst: Brauche ich halt Gott dazu, gut, dann mache ich es halt mit Gott.
Oder du sagst: Eigentlich wünsche ich mir den perfekten Partner, und irgendwie brauche ich dazu halt Gott. Oder ich wünsche mir Glück und Erfüllung, und jetzt brauche ich halt irgendwie Gott dazu.
Und ich wünsche mir irgendwie Selbstsicherheit oder Hoffnung oder finanzielle Sicherheit oder was auch immer es ist. Du füllst deine Lücke aus, was du dir wünschst und wo du meinst, deswegen brauchst du Gott. Und du willst ihn dafür, aber du willst nicht zwangsläufig ihn.
Weil du meinst, wenn du diese Sache hast, dann wirst du endlich die Freude erleben, nach der du dich sehnst. Und so gebrauchst du Gott eigentlich nur, um diese Dinge zu bekommen. Und ob jetzt Gott dabei ist oder nicht, ist dann eigentlich eher zweitrangig.
Aber ich möchte dir was sagen, und das ist so wichtig, Leute, das ist so wichtig. Denn an der Stelle hapert es, glaube ich, bei ganz, ganz vielen.
Wenn du so bist, wie du gerade bist, wenn du mit dieser Einstellung sagst, eigentlich brauche ich jetzt Gott gar nicht unbedingt dazu und ich möchte da gerne einfach so in den Himmel kommen – wenn du so bist, wie du gerade bist, in den Himmel kommen würdest, könntest du ihn gar nicht genießen. Du könntest es gar nicht genießen.
Weißt du, warum ist der Mensch nie zufrieden? Warum ist der Mensch nie zufrieden? Warum haben wir immer diese Sehnsucht nach mehr?
Im ersten Teil der Bibel, im Alten Testament, gibt es dieses Weisheitsbuch, den Prediger. Es ist total interessant, mega philosophisch, ziemlich verwirrend. Aber da gibt es diesen einen Vers, der heißt: Das Auge wird nicht satt zu sehen und das Ohr nicht voll vom Hören.
Du kannst dir die schönsten Kunstwerke anschauen, du kannst die krasseste Natur angucken. Dein Auge wird niemals satt werden. Es ist niemals so, dass du sagst: Okay, jetzt bin ich voll, es reicht. Dein Ohr wird niemals genug bekommen.
Wenn du Engelsarien hören würdest, würdest du niemals zur Ruhe kommen und zufrieden werden. Der Sonnenuntergang, den du siehst, er ist vollkommen. Der Sonnenuntergang, den du siehst, er ist vollkommen, aber dein Empfinden ist es nicht. Dein Empfinden ist es nicht.
Du hast ein Herz, das unfähig ist, Freude zu erleben. Okay, das müssen wir einfach verstehen: Du hast ein Herz, das unfähig ist, Freude zu erleben.
Wenn dein Herz ein Gefäß wäre – ich möchte euch das mal so darstellen. Ich hoffe, ich mache jetzt keine Riesenplanscherei. Pass auf: Das hier ist euer Herz. Es ist wie ein Gefäß. Und jetzt: Das ist Freude, und ihr schüttet immer wieder Freude hinein.
Hola! Na, ihr seht, was passiert. Euer Herz ist komplett undicht. Es trieft überall heraus, und deswegen ist der Freudentank gleich wieder leer. Jetzt müssen wir wieder nachschütten. Nächste Freude, wieder Freude rein, wieder Freude rein.
Das ist unser Herz, und das ist das Problem unseres Herzens, Leute. Wenn du mit diesem Herz in den Himmel kommst, wirst du den Himmel nicht genießen können. Denn das Herz kann das überhaupt nicht halten. Dein Herz braucht Erlösung, verstehst du? Du brauchst ein neues Herz, bevor du überhaupt über diese bleibende Freude nachdenken kannst.
Denn wenn du als unerlöster Mensch mit einem alten Herzen in eine neue Welt kommen könntest – was nicht geht, aber angenommen, du könntest es –, wäre das furchtbar für dich. Du würdest wissen: Hier ist alles vollkommen, aber für mich ist es nicht vollkommen. Das heißt, du könntest das gar nicht genießen.
Was du wirklich brauchst, ist nicht einfach etwas von Gott, sondern du brauchst Gott selbst. Du brauchst Erlösung von Gott. Denn was du wirklich brauchst, ist ein dichtes Herz. Du brauchst ein neues Herz, das das alte, löchrige Herz ersetzt. Du brauchst jemanden, der dir ein neues Herz geben kann.
Im Endeffekt brauchst du, was die Bibel einen Erlöser nennt, der dich neu macht. Du brauchst Erlösung für dein Herz.
Und weißt du, vielleicht siehst du das ja auch: Du willst bisher einfach nur etwas von Gott und nicht zwangsläufig ihn selbst. Aber das ist ja das Entscheidende, Leute: dass du Gott hast, dass wir Gott haben.
Der Schlüssel zu einem Leben in der Freude liegt genau in Gott – nicht in dem, was Gott uns irgendwie nebenher gibt. Über alles können wir uns freuen, das ist großartig. Aber die Freude ist in ihm.
Weißt du, David hat das folgendermaßen gesagt: David war König im Alten Testament und hat viele Psalmen, viele Gebete aufgeschrieben. Da gibt es einen wunderschönen Psalm, Psalm 16. Dort heißt es:
„Du zeigst mir den Weg zum Leben, dort, wo du bist, gibt es Freude in Fülle. Ungetrübtes Glück hält deine Hand ewig bereit.“
Dort, wo du bist, gibt es Freude in Fülle.
Weißt du, was den Himmel eigentlich zum Himmel macht – und was die Hölle zur Hölle macht? Was macht den Himmel zum Himmel, dass er ewig, unendlich, wunderschön und vollkommen ist? Sicherlich sind das alles tolle Aspekte. Aber was den Himmel zum Himmel macht, ist Gottes Gegenwart – dass Gott da ist.
Und was die Hölle zur Hölle macht, ist Gottes Abwesenheit – dass Gott vollkommen abwesend ist.
Es ist seine Gegenwart, die den Himmel erst himmlisch macht.
Deshalb sagt David: „Wo du bist, gibt es Freude in Fülle.“ Das ist nicht so gemeint, dass Gott irgendeinen Ort gefunden hat, der jetzt dieser Ort der Freude ist. Vielmehr ist es so, dass da, wo Gott ist, Freude ist. Und an der Stelle, wo er in dir ist, ist Freude – und zwar in Fülle.
Das ist das Versprechen, das wir haben dürfen: dass wir Freude in Fülle in der Beziehung zu Gott genießen können.
Gott ist der Schlüssel zu einer bleibenden und tiefgehenden Freude.
Und jetzt merkt ihr hier, wie zwei Dinge zusammenkommen, okay?
Da ist auf der einen Seite unser unerlöstes Herz, dieses löchrige Ding, das Vergebung und Heilung braucht, weil es kaputt ist. Auf der anderen Seite brauchen wir die Beziehung zu Gott, um diese Freude erleben zu können.
Ihr merkt jetzt, wie all diese beiden Dinge in einer Person zusammenkommen, nämlich in Jesus. In ihm bekommst du neues Leben, in Jesus bekommst du ein neues Herz. Er ist der Erlöser, den dein Herz braucht, er ist die Rettung für dein Herz. Er hat gesagt: „Ich kann dich neu machen, wenn du willst. Ich kann dir neues ewiges Leben geben.“ Gleichzeitig ist Jesus der Weg in Gottes Gegenwart. Jesus hat gesagt: „Niemand kommt zum Vater als nur durch mich.“ Er hat auch gesagt: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben.“
Okay, das heißt, in Jesus kommt genau das zusammen, versteht ihr? Du bekommst ein neues Herz und du bekommst die Beziehung zu diesem Gott. Und das ist die Rettungsbotschaft, das ist das Evangelium im Endeffekt, die gute Botschaft, die Jesus gebracht hat.
Wisst ihr, Jesus ist nicht nur gekommen, damit wir... Wir kriegen es manchmal so falsch in den Kopf, dass wir sagen können: Alles klar, Jesus ist gekommen, jetzt ist ja alles gut und am Ende meines Lebens komme ich irgendwie in den Himmel. Streicht das komplett. Das ist – sorry, ich sage es mal so klar – Bullshit, das ist Quatsch.
Denn mit deinem unerlösten Herzen wird der Himmel nicht der Himmel sein. Du findest diese Freude nur, wenn du ein neues Herz bekommst, und du findest sie nur in der Beziehung zum Vater. Du brauchst Jesus, du brauchst Erlösung, und du brauchst dieses neue Herz. Gott möchte dir genau das schenken, damit du diese Freude erleben kannst.
Und jetzt pass auf: Dieses neue Herz, das bekommst du ganz allein, indem du Gott darum bittest. Indem du Jesus bittest und sagst: „Schenk mir das.“ Das ist ein Geschenk, das ist das, was die Bibel als Gnade bezeichnet. Du kannst dir das nicht verdienen. Es ist nicht so, dass du jetzt hier sitzt und sagst: „Jetzt habe ich mir einen Punkt gesammelt und jetzt kriege ich das sicher.“ Nein. Es ist ganz allein so, dass du zu Jesus gehst und sagst: „Herr Jesus, ich möchte dieses neue Herz, weil ich diese Freude erleben will, von der du sprichst.“
Du kannst nichts anderes tun. Alles andere, ganz egal, wie sehr du dich bemühst, ob du vielleicht Gutes tust, Geld spendest, in den Gottesdienst gehst oder Bibel liest – das wird alles nichts ändern und nichts bringen. Es ist ganz allein Gottes Wille und Gottes Sache, dir dieses neue Herz zu geben.
Und alles, was du tun kannst, ist zu sagen: „Herr, bitte gib mir das, ich brauche das, ich will das.“
So, aber jetzt pass auf: All das, was du dann tun kannst – zum Beispiel in den Gottesdienst gehen, in der Kleingruppe sein, Bibel lesen, beten und Gott suchen – all das wird sehr wohl Auswirkungen darauf haben, wie sehr du diesen Gott jetzt genießt und wie sehr du Freude in ihm erlebst.
Ich möchte mit einer letzten Illustration schließen, dann sind wir fertig. Wir hatten ja eine lange Pause, deshalb durfte ich heute auch etwas länger sprechen.
Stell dir vor, ein Mann hat zwei Söhne, Peter und Paul. Peter freut sich jeden Morgen, wenn er aufsteht, weil er mit seinem Vater frühstücken kann. Wenn der Vater dann nach Hause kommt, fragt Peter ihn, ob sie zusammen Fußball spielen oder ins Freibad gehen wollen. Er möchte Zeit mit seinem Vater verbringen.
Währenddessen sitzt sein Bruder Paul die ganze Zeit in seinem Zimmer. Er hat die Musik so laut aufgedreht, dass er nichts von dem mitbekommt, was im Haus passiert. Er will gar nichts hören oder sehen. Die wenigen Male, in denen Paul mit seinem Vater spricht, hört sich das eher wie ein seltsames Gebrummel oder unverständliches Gebrabbel an – mehr Blablabla als richtige Kommunikation.
Wie viele Söhne hat der Vater in der Geschichte? Zwei, richtig? Peter und Paul. Was haben sie getan, um Söhne zu werden? Nichts, sie sind einfach seine Söhne.
Aber nur Peter genießt die Beziehung zu seinem Vater. Nur Peter ist derjenige, der die Nähe zu seinem Vater wirklich erlebt.
Genau darum geht es: Dass du ein neues Herz bekommst und in eine Beziehung mit Gott kommst – dafür kannst du nichts tun. Du kannst nur Gott bitten, dass er dich zu seinem Kind macht. Mehr liegt nicht in deiner Macht, das geschieht ganz allein durch Gott.
Aber wie sehr du diese Beziehung jetzt genießt, darauf hast du sehr wohl Einfluss. Das kannst du mitgestalten, denn diese Beziehung ist von Geben und Nehmen geprägt.
Okay, fassen wir zusammen, wo wir angekommen sind.
Wir haben die Frage gestellt, wie wir diese tiefe und nachhaltige Freude erleben können. Dabei haben wir gesehen, dass die Konzepte unserer Kultur irgendwie nicht nachhaltig sind. Man muss die ganze Zeit nachschütten, damit es irgendwie am Fließen bleibt.
Dann haben wir uns einige große Denker angeschaut und festgestellt, dass sie die Idee eingebracht haben, dass etwas in uns ist. Dieses Etwas weist darauf hin, dass all unsere Sehnsüchte eigentlich ein Hinweis auf Gott sind.
Daraufhin haben wir die These aufgestellt, dass die Freude, nach der wir uns sehnen, eigentlich in der Beziehung zu Gott zu finden ist. Das Problem ist, dass unser Herz kaputt ist. Deshalb können wir keine bleibende Freude erleben, solange wir nicht ein neues Herz haben.
Aber Gott möchte dir genau das schenken. Deshalb hat er seinen Sohn geschickt, damit wir neu gemacht werden können, in Beziehung mit ihm leben und so an seiner göttlichen Freude teilhaben können.
Das war jetzt erst einmal so eine Einleitung. Die Hauptfrage, die ich euch heute Morgen stellen möchte, lautet: Glaube ich, dass Gott mir eine Beziehung schenken kann, die von tiefer, überschwänglicher Freude geprägt ist?
Und wenn das so ist, wie kann ich diese Freude erleben? Das werden wir uns in den nächsten Treffen anschauen, wie das praktisch aussieht. Für heute bleibt die Frage: Glaubst du das eigentlich?
Ich möchte euch nun zu einer kurzen Zeit der Stille einladen, damit das Gesagte etwas sacken kann. Nutzt diese Zeit, um über diese Fragen nachzudenken.
Wir haben immer diese Fragen „Schritt ins Neuland“, dein Schritt ins Neuland. Denn wir wollen nicht einfach nur konsumieren. Ich möchte euch deshalb einladen und eigentlich auch auffordern: Sitzt nicht einfach nur hier, hört zu und sagt „Oh, das war richtig gut“ – und dann geht ihr heim und macht einfach weiter wie vorher. Das wäre Zeitverschwendung.
Deshalb geht einen Schritt. Überlegt euch, was euer persönlicher Schritt sein kann. Ich habe hier drei Dinge, die ihr durchdenken könnt:
Erstens: Wo suchst du bisher nach Freude? Kannst du glauben, dass Gott Freude in Fülle für dich bereithält? Und was lässt dich daran zweifeln?
Zweitens: Genießst du Gott oder willst du nur etwas von ihm? Das ist eine sehr wichtige Frage: Willst du Gott oder willst du nur etwas von ihm?
Die Bibel sagt, dass es bei Gott Freude in Fülle gibt. Deshalb möchte ich dich herausfordern, in den kommenden zwei Wochen jeden Tag eine feste Zeit zu nehmen, in der du Gott suchst, ihm begegnest, mit ihm redest und deine Gedanken, Fragen und Zweifel vor ihn legst.
Fang an, ihn zu suchen. Anders kannst du es nicht machen. Wenn du ihn schon kennst, suche ihn mehr, such die Freude bei ihm und nicht in anderen Dingen. Also: Geh Schritte!
Drittens: Hast du schon ein neues Herz bekommen? Wenn nicht, dann bitte Gott um diese Gnade, dass er dir dieses neue Herz schenkt.
Das war der Predigt-Podcast von Neuland. Wir hoffen, du konntest dir einiges mitnehmen, einen Schritt in dein eigenes Neuland machen und Gott mehr entdecken.
Wenn du Fragen hast oder einfach Kontakt zu uns aufnehmen möchtest, schreib uns gerne eine Mail an hallo@neuland-church.de.
Bis zum nächsten Mal!