Vom Heimatort zum Wirkungszentrum
Wir lesen aus Matthäus 4,13: Es geht um den Umzug von Jesus Christus von Nazareth nach Kapernaum.
„Und er verließ Nazareth und kam und wohnte in Kapernaum, das am See liegt, im Gebiet von Zebulon und Naftali.“ (Matthäus 4,13)
In Vers 17 heißt es: „Von da an begann Jesus zu predigen und zu sagen: Tut Buße, denn das Reich der Himmel ist nahegekommen.“
Hier auf der Karte sehen Sie, wo Nazareth liegt und wo wir Kapernaum am See Genezareth finden. Das war also der neue Ausgangspunkt: Kapernaum. Von dort aus durchreiste Jesus Christus das ganze Land Israel und sogar über die Grenzen hinaus, zum Beispiel bis nach Libanon.
Auf Hebräisch heißt Kapernaum „Qwar Nachum“, zu gut Deutsch „Dorf des Trostes“. In Matthäus 9,1 wird es „seine Stadt“ genannt. Kapernaum wird sechzehnmal im Neuen Testament erwähnt. Ich habe hier alle Stellen aufgeführt.
Interessant ist, dass „Qwar Nachum“ im Stammesgebiet von Naftali liegt, während Nazareth im Stammesgebiet des Stammes Sebulon liegt. Beide werden im Zitat aus Matthäus 4,13 erwähnt: Zebulon und Naftali.
Sebulon heißt auf Deutsch „Wohnung“. Dort, in Nazareth, im Gebiet von Sebulon – ausgesprochen „Zwolun“ – hat Jesus Christus die meiste Zeit seines Lebens gewohnt.
Der Kampf und die Bedeutung der Stammesgebiete
Dann, als er begann zu predigen, war das ein Kampf – ein Kampf gegen die Widerstände der Finsternis. Das geschah im Stammesgebiet von Naftali, was so viel bedeutet wie „mein Kampf“.
Wenn man den direkten Weg von Nazareth nach Kapernaum zu Fuß nimmt, führt dieser automatisch durch das Taubental, das Sie hier sehen. Durch das Taubental gelangt man nach Magdala, und von dort ist man schon am See Genezareth.
So können wir den Weg Jesu genau nachvollziehen: Er ging zuerst nach Magdala, von wo Maria Magdalena stammt. Dann zog er weiter nach Norden nach Kapernaum. Von dort aus begann er zu predigen.
Die Evangelien berichten, dass er die meisten seiner Wunderwerke in Kapernaum, Chorazin und Bethsaida wirkte. Diese Orte sind heute archäologisch belegt und liegen sehr nahe beieinander.
Aus diesem Grund wird dieser Bezirk auch als das „Evangeliendreieck“ bezeichnet. Dort fand ein großer Teil der Ereignisse statt, die in den Evangelien beschrieben werden.
Das Licht in der Dunkelheit des Nordens
Hier auf dem Bild sehen Sie einen Teil der Ruinen von Chorazin. Dort sollte der Messias nach der Prophetie des Jesaja sein Licht in die Dunkelheit der Menschheit bringen.
In Jesaja 9,1 heißt es: „Doch nicht bleibt Finsternis dem Land, welches Bedrängnis hat. Um die frühere Zeit hat er das Land Sebulon und das Land Naftali verächtlich gemacht.“ Diese Stelle bezieht sich auf alttestamentliche Zeiten, insbesondere auf die Zeit nach der Wegführung nach Assyrien. Damals wurde dieses Gebiet besonders verachtet.
Der Prophet Jesaja sagt jedoch, dass dieses Gebiet eines Tages zu Ehren kommen wird. Später bringt er zu Ehren den Weg am See, das jenseitige Jordanland, das Galiläa der Nationen. Er erklärt den Grund dafür: „Das Volk, das im Finstern wandelt, hat ein großes Licht gesehen. Die da wohnen im Land des Todesschattens, Licht hat über sie geleuchtet.“
Zu diesem Text gibt es eine wunderbare Bassarie von Händel, die Sie sich unbedingt anhören sollten. Sie bringt genau das zum Ausdruck, was hier gesagt wird: Der Messias sollte sein Licht aufgehen lassen – nicht zuerst in Jerusalem, der Hauptstadt, sondern im verachteten Norden. Gerade dieser Norden sollte besonders geehrt werden, wenn der Messias kommt und sein Licht in Galiläa aufgehen lässt.
Jesus lehrt in Kapernaum
Nun lesen wir in den Evangelien, genauer in Markus 1,21. Im Zusammenhang geht es um Jesus Christus und seine Jünger. Sie gehen nach Kapernaum hinein, und alsbald, an einem Sabbattag, betritt Jesus die Synagoge und lehrt dort.
Die Menschen waren sehr erstaunt über seine Lehre, denn er lehrte sie wie jemand, der Vollmacht hat, und nicht wie die Schriftgelehrten. Hier wird die Synagoge von Kapernaum ausdrücklich im Neuen Testament erwähnt.
Daher ist es interessant, dass im zwanzigsten Jahrhundert die Ruinen von Kapernaum ausgegraben wurden. Dabei fand man auch die Überreste dieser Synagoge. Es gibt ein Fundament aus Basalt, einem typischen vulkanischen Stein aus der Gegend. Darüber sieht man einen Bau aus Kalkstein. Das ist ungewöhnlich, denn Kalkstein ist in dieser Region nicht heimisch und musste von weiter her importiert werden.
Die Fundamente stammen aus dem ersten Jahrhundert nach Christus. Das ist das originale Fundament der Synagoge, die in den Evangelien erwähnt wird. Im dritten oder vierten Jahrhundert nach Christus wurden die Juden in Kapernaum offenbar etwas wohlhabender. Deshalb bauten sie später eine teure, luxuriöse Synagoge aus Kalkstein.
Auf den Spuren Jesu in Kapernaum
Wir befinden uns hier an dem originalen Ort, an dem Jesus Christus gepredigt hat. Johannes 6 gibt eine ausführliche Predigt in der Synagoge von Kapernaum wieder. Ich habe diesen Abschnitt auch schon an Ort und Stelle vorgelesen. Das ist wirklich fantastisch, nicht wahr? Man kann so direkt auf den Spuren Jesu wandeln und steht hier auf archäologisch und wissenschaftlich soliden Boden.
Ein weiterer Bericht findet sich in Markus 1, direkt anschließend in den Versen 29-31: „Und alsbald gingen sie aus der Synagoge und kamen in das Haus Simons und Andreas mit Jakobus und Johannes. Die Schwiegermutter Simons aber lag fieberkrank danieder, und alsbald sagen sie ihm von ihr. Er trat zu ihr und rechnete sie auf, indem er sie bei der Hand ergriff, und das Fieber verließ sie alsbald, und sie diente ihnen.“
Nicht weit von der Ausgrabung der Synagoge entfernt, wo man viele Privathäuser gefunden hat, entdeckte man die Ruinen einer achteckigen byzantinischen Kirche. Die Ausgräber waren überrascht, denn sie wussten nichts davon. Eine byzantinische Kirche bedeutet eine Kirche aus dem vierten oder fünften Jahrhundert nach Christus.
Das an sich ist nicht so außergewöhnlich, denn viele byzantinische Kirchen wurden gefunden. Aber innerhalb dieser byzantinischen Kirche fand man Grundmauern aus dem ersten Jahrhundert nach Christus. Zudem entdeckte man alte Inschriften auf den Steinen, die darauf hinweisen, dass dies das Wohnhaus von Petrus war. Sehen Sie,
Das Haus des Petrus und seine Bedeutung
So kommt man in der Archäologie von Epoche zu Epoche, weil man in der byzantinischen Zeit an dem Ort, an dem man noch wusste, wo das Wohnhaus von Petrus war, eine Kirche gebaut hatte. Diese Kirche ging zwar unter, doch durch neue Ausgrabungen findet man die Kirche und dann auch das ältere Original.
Es wurde klar, dass es sich um das Wohnhaus eines reichen Mannes handelte. Es war kein gewöhnliches Wohnhaus, sondern schon von größerer Art. Das macht deutlich, dass Petrus nicht nur ein kleiner, nebensächlicher Fischer am See Genezareth war, sondern ein Mann, der ein großes Unternehmen hatte.
Das zeigt umso mehr, was es bedeutete, als Jesus Christus ihn rief: „Folge mir nach!“ Petrus war bereit, all das aufzugeben. Ja, wenn man nichts hat, ist es viel einfacher zu gehen, als wenn man etwas besitzt.
Hier habe ich auf dem Foto den Weg von der Synagoge zum Haus von Petrus eingezeichnet. Die beiden lagen also ganz nahe beieinander. So können wir also auf Schritt und Tritt durch die Archäologie zurück in die Zeit Jesu gelangen.
Der letzte Weg nach Jerusalem
Drei Jahre lang hat Jesus Christus gepredigt, und dann begann sein letzter Weg nach Jerusalem. Das Lukas-Evangelium macht deutlich, dass er zuvor noch durch Jericho hindurchging und von dort aus hinauf nach Jerusalem, um dort schließlich als Opfer für unsere Sünden zu sterben.
Interessant ist Folgendes: Wenn man die Evangelien liest, findet man unterschiedliche Angaben zu einer Heilung eines Blinden namens Bartimäus. In einem Evangelium steht, dass Jesus Christus diesen Blinden heilte. In einem anderen Evangelium wird berichtet, dass er aus Jericho hinausging und dann den Blinden heilte. In einem weiteren Evangelium heißt es hingegen, dass er den Blinden heilte und danach nach Jericho hineinging.
Kritiker sagen oft: „Das ist wieder ein deutliches Beispiel dafür, wie sich die Schreiber an solchen kleinen Details irren.“ Nun liegt der Ball bei Ihnen. Was soll man dazu sagen? Man sollte sich vielmehr freuen, wenn ein Kritiker einen scheinbaren Widerspruch in der Bibel aufzeigt, denn die Lösung ist wirklich phantastisch.
Ich habe das über Jahrzehnte immer wieder erlebt: Die Lösung liegt in den archäologischen Ausgrabungen in Jericho. Diese haben gezeigt, dass es zwei Stadtbereiche gab. Jesus Christus ging also durch Jericho A hindurch hinaus. Vor Jericho B saß Bartimäus und bettelte. Danach ging Jesus nach Jericho B hinein.
So ging er also aus Jericho hinaus, heilte den Blinden und ging dann nach Jericho hinein. Das entspricht genau den Tatsachen, die man bei den Ausgrabungen gefunden hat. Steine können wirklich schreien. Nun,
Der Weg nach Jerusalem und das Opfer
Wenn Sie von Jericho kommen – das ist die tiefstgelegene Stadt der Welt, weit unter dem Meeresspiegel – und hinauf nach Jerusalem gehen, müssen Sie durch das Wadi Kelt hindurchgehen. Dort sieht man noch heute die Römerstraße, die hinaufführt durch die Wüste nach Jerusalem. So heißt es auch in Lukas 19,28: „Und als er dies gesagt hatte, zog er voran, indem er hinaufging nach Jerusalem.“
Wir können also Jesus Christus auf einer schönen Wanderung durch das Wadi Kelt über die Römerstraße nach Jerusalem begleiten. Das war sein letzter Gang. Wenn ich an diese Römerstraße denke, erinnere ich mich gern an das Lied von Margret Birkenfeld: „Für mich gingst du nach Golgatha.“ Er wusste, was dieser schwere letzte Weg zu bedeuten hatte, nämlich dass er als Lamm Gottes für unsere Sünden sterben sollte.
Johannes der Täufer hatte ja damals, drei Jahre vorher, unten am Jordan gesagt, als Jesus Christus kam: „Siehe, das Lamm Gottes, welches die Sünde der Welt wegnimmt.“ Das war ein Verweis auf Jesaja 53. Dieses Kapitel wurde etwa 700 Jahre vor Christus geschrieben und beschreibt, dass der Messias für unsere Sünden sterben sollte, von seinem Volk verworfen, geschmäht und verachtet werden würde. Dennoch sollte er für unsere Sünden sterben.
Nehmen Sie einmal die Rabbinerbibel zur Hand und schauen Sie im Targum Jonathan ben Uzziel bei Jesaja 52,13 nach, wo die Prophetie über den leidenden Gottesknecht beginnt: „Siehe, mein Knecht“, und dann wird eingefügt „Meschicha“, das heißt der Messias. In jeder Rabbinerbibel steht, dass dieser Knecht Gottes, der für unsere Sünden stirbt, der Messias ist.
Ein Bekannter von mir, Jacques Gavison, lebt heute in Montreal. Er ist in einer orthodoxen Familie in Casablanca, Nordafrika, aufgewachsen. Schon als kleiner Junge besuchte er alle Synagogenzusammenkünfte und genoss den Kinderunterricht, um die hebräischen Schriften zu lernen. Er beschreibt, wie er später auf Jesaja 53 hingewiesen wurde, als er es in seiner Bibel las. Seine erste Reaktion war: „Als orthodoxer Jude dachte ich, hier wurde etwas aus dem Neuen Testament in unsere hebräische Bibel geschmuggelt.“ Dabei steht Jesaja 53 in jeder jüdischen Bibel, und es wurde nichts hineingeschmuggelt.
Bei den jährlichen Lesungen in den Synagogen ist genau festgelegt, wie alle Kapitel der Tora, der fünf Bücher Mose, in einem Jahreszyklus durchgelesen werden, ebenso viele ausgewählte Kapitel aus den Propheten. Jesaja 53 ist jedoch nicht dabei. Wenn Sie nicht selbst die hebräische Bibel von Anfang bis Ende zuhause lesen, werden Sie nie auf Jesaja 53 stoßen. Aber wenn Sie das nächste Mal einen orthodoxen Juden treffen, können Sie ihm sagen: „Lies doch mal in deiner Bibel Jesaja 53.“ Das wirkt oft wie eine Bombe.
Die meisten der über hunderttausend gläubigen Juden, die weltweit an Jesus als Messias glauben, werden Ihnen bestätigen können, dass Jesaja 53 eine Schlüsselrolle spielt. Johannes der Täufer weist auf ihn hin: „Siehe das Lamm Gottes.“ So ging der Herr Jesus als das Lamm Gottes die Straße hinauf nach Jerusalem.
Man kommt dann zum Ölberg, und schließlich ging er vom Ölberg durchs Kidrontal und zog nach Jerusalem ein. Das war am Palmsonntag.
Nun lesen wir über die genaue Zeit, wann der Messias kommen sollte, in den Propheten Daniel, Kapitel 9. Dort heißt es, dass der Messias nach sieben und zweiundsechzig Jahrwochen nach dem Erlass, Jerusalem wieder aufzubauen, kommen sollte – als Fürst.
Jerusalem lag in Staub und Asche im sechsten und fünften Jahrhundert vor Christus. Das war die Zeit der babylonischen Gefangenschaft im sechsten Jahrhundert. Dann gab der persische König Artaxerxes den Juden die Erlaubnis, die Stadt Jerusalem wieder neu aufzubauen. Das war genau im Jahr 445 v. Chr.
Daniel 9,25 sagt: „Dann sollen sieben Jahrwochen und 62 Jahrwochen vergehen, und dann kommt der Messias als Fürst.“ Eine Jahrwoche, hebräisch „Schawua“, ist nicht einfach eine normale Woche. Auf Hebräisch heißt „Schawua“ Woche, die Mehrzahl normalerweise „Schawuot“. Hier jedoch heißt die Mehrzahl „Schawuim“. Wenn Sie heute mit einem Israeli sprechen und „Schawuim“ sagen, wird er Sie korrigieren und „Schawuot“ sagen.
Aber die Jahrwochen in Daniel sind „Schawuim“, das sind Wochen nicht von Tagen, sondern von Jahren. Eine „Schawua“ dauert sieben Jahre. Die prophetischen Jahre der Bibel dauern 360 Tage. Das sieht man zum Beispiel in Offenbarung 11, wo dreieinhalb Jahre gleichgesetzt werden mit 1260 Tagen. Das ist das Mond-Sonnen-Jahr von 360 Tagen.
Nun können Sie rechnen: 69 Jahrwochen – also sieben plus zweiundsechzig – ergeben 69 mal 7 mal 360 Tage. Das sind 163.088 Tage.
Der Erlass von Artaxerxes wurde im Monat Nisan 445 v. Chr. gegeben, das entspricht März/April 445 v. Chr. Jesus Christus ritt am Palmsonntag im Monat Nisan, also im März oder April, nach Jerusalem ein. Astronomisch lässt sich das genau nachrechnen. Die 163.088 Tage passen exakt hinein.
Jesus kam von Jericho hinauf nach Jerusalem und dann der Einritt nach Jerusalem an diesem Tag.
Der Bibeltext fährt fort: Nach den 62 Jahrwochen, die auf die sieben ersten folgten – während der sieben ersten Jahrwochen wurde die Stadt Jerusalem aufgebaut – wird der Messias nach den 62 Jahrwochen ausgerottet werden und nichts haben.
Fünf Tage nach Palmsonntag war Karfreitag. Jesus Christus wurde vom Sanhedrin, dem jüdischen Gerichtshof, zum Tod verurteilt, und die Römer kreuzigten ihn auf dem Golgatha-Felsen vor den Stadtmauern von Jerusalem.
Die Prophetie geht weiter: Das Volk des kommenden Fürsten wird die Stadt und das Heiligtum zerstören. Man fragt sich als Leser, warum jetzt plötzlich die Zerstörung von Jerusalem und dem Tempel kommt. Das ist die Konsequenz der Verwerfung des Messias. Es folgte der Untergang Jerusalems und des jüdischen Tempels, der im Jahr 70 zerstört wurde und bis heute nie wieder aufgebaut wurde.
Im Judentum betet man seit fast zweitausend Jahren täglich für die Wiedererrichtung des Tempels. Damals ging er unter, und heute sieht man noch die Spuren der damaligen Zerstörung. Die Erfüllung der Prophetie ist archäologisch belegbar.
Vor wenigen Jahren wurde bei Straßenarbeiten in Jerusalem eine Grabeshöhle entdeckt – ein fantastischer Fund! Man fand viele Ossuarien aus dem ersten Jahrhundert nach Christus. Ossuarien sind kleine Särge, in die man die Knochen bereits verwester Körper legte und in Grabeshöhlen aufbewahrte.
Es ist nicht mehr so spannend, wenn man ein neues Ossuarium findet, denn es wurden schon viele aus dem ersten Jahrhundert entdeckt. Aber eines war besonders verziert. Unter den unzähligen Ossuarien, die man gefunden hat, gibt es keines, das so aussieht wie dieses. Es war sofort klar: Diese Knochenbox gehörte einem wichtigen Mann aus dem ersten Jahrhundert.
Auf der Seite finden Sie eine Inschrift. Das Original können Sie im Israel-Museum in Jerusalem anschauen. Dort, wo auch die Schriftrollen vom Toten Meer aufbewahrt werden, müssen Sie nur noch etwas weiter gehen, an der Kunstsammlung vorbei, und dort wird es ausgestellt.
Dort steht: „Jehoseph Barkaffa“, Joseph, Sohn oder Mitglied der Kajafas-Familie. Josephus Flavius berichtet, dass der Hohepriester Kajaphas, den wir aus der Bibel kennen und der den Prozess gegen Jesus Christus leitete, Joseph hieß zum Vornamen. Tatsächlich sind in diesem Ossuarium die Knochen eines etwa sechzigjährigen Mannes. Das sind die Originalknochen des Hohenpriesters, der im Sanhedrin saß.
Im Modell sehen Sie hier die kündige Säulenhalle, und ganz hinten war der Sitz des Sanhedrins, der Thron des Hohenpriesters. Dort wurde Jesus Christus zum Tod verurteilt. Heute auf dem Tempelplatz ist es genau diese Ecke. Alles ist genau belegbar, wo was war. Wir können wirklich auf den Spuren Jesu bis zum Schluss gehen.
Jetzt lese ich aus Jesaja 53, Vers 3: Diese Prophetie über den Messias ist in prophetischer Vergangenheitsform geschrieben. Der Prophet beschreibt die Zukunft, als ob sie schon geschehen wäre oder gerade vor seinen Augen in der Vision abläuft.
„Er war verachtet und verlassen von den Menschen, ein Mann, der Schmerzen und mit Leiden vertraut ist, und wie einer, vor dem man das Angesicht verbirgt. Er war verachtet, und wir haben ihn für nichts geachtet.
Fürwahr, er hat unsere Leiden getragen und unsere Schmerzen auf sich geladen, und wir hielten ihn für bestraft, von Gott geschlagen und niedergebeugt.
Doch um unserer Übertretungen willen war er verwundet, um unserer Missetaten willen zerschlagen. Die Strafe zu unserem Frieden lag auf ihm, und durch seine Striemen ist uns Heilung geworden.“
So steht das im Alten Testament und wurde nicht aus dem Neuen Testament hineingeschmuggelt.
Nun noch etwas: Nach dem Sechstagekrieg in diesem Jahr wird es ein fünfzigjähriges Jubiläum geben, 1967 bis 2017. Die arabische Welt versuchte zum zweiten Mal, Israel auszurotten. Dann kam es zum Sechstagekrieg, und Ostjerusalem wurde erobert.
Ostjerusalem ist der Platz des jüdischen Tempels. Dort wurde auch das jüdische Viertel wiederaufgebaut, das die arabische Welt zuvor entjudaisiert hatte. Die Juden wurden dort abgeschlachtet, die übrigen vertrieben und durch eine Mauer abgetrennt.
Wir kamen zurück ins jüdische Viertel. Man sagte sich: „Jetzt bauen wir das jüdische Viertel wieder auf.“ Doch bevor man das tat, grub man alles archäologisch auf.
Bei diesen Ausgrabungen vor bald 50 Jahren, nach 1967, wurde die zweite Stadtmauer aus der Zeit Jesu entdeckt. Man fand das Gennat-Tor, das direkte Tor nach Golgatha, zum Felsen im Steinbruch hinaus.
Hier sehen Sie das Gennat-Tor. Der Schutt müsste noch weggeräumt werden. Wir stehen draußen vor dem Tor, das auf dem Bild zu sehen ist. Das ist die Originalstadtmauer aus der damaligen Zeit, nicht der Beton, der heute sichtbar ist.
Hier sehen Sie nur Schutt. Um 2000 Jahre zurückzugehen, muss man sich durch einige Meter Schutt hindurchkämpfen.
Wir stehen draußen vor dem Gennat-Tor, dem direkten Tor nach Golgatha hinaus, dem Weg zum Kreuz.
Ich lese noch Jesaja 53, Vers 6: „Wir alle irrten umher wie Schafe, jeder wandte sich auf seinen eigenen Weg. Und der Herr hat ihn treffen lassen, die Schuld von uns allen.“
Wir können Jesus Christus und seinen Weg bis nach Golgatha wirklich verfolgen, dorthin, wo er unsere Stelle einnahm, um unsere Schuld auf sich zu nehmen und von Gott bestraft zu werden. So müssen wir nicht in Ewigkeit von Gott bestraft werden.
Doch die Vergebung durch das Opfer des Lammes Gottes geschieht nicht automatisch. Die Bibel sagt, dass nur die Menschen, die ihre persönliche Schuld Gott im Gebet bekennen, diese Vergebung erhalten.
Sie brauchen dazu keinen Mittler. Wir können laut Bibel direkt zu Gott kommen. Aber jeder, der seine persönliche Schuld Gott im Gebet bekennt, bereut, glaubt und dankt, dass Jesus Christus das Gericht Gottes am Kreuz draußen vor dem Gennat-Tor getragen hat – dem wiederentdeckten Tor –, wird von Gott gerechtfertigt.
Der Messias ist nicht nur für Israel gekommen. Israel wurde das zuerst angeboten, doch die Mehrheit lehnte damals ab. Danach ging die Botschaft an alle Völker und hat heute alle Nationen der Welt erreicht.
Wir haben immer mit zwei Gruppen von Menschen zu tun: solche, die das einfach beiseitelassen oder sogar ganz ablehnen, und solche, die es wirklich für sich persönlich annehmen. Die Entscheidung liegt bei jedem Einzelnen.
Gott gibt uns wirklich die Möglichkeit der völligen Vergebung durch das Opfer von Jesus Christus.
So sehen wir, dass ein großer Graben zwischen uns und der Zeit von Jesus Christus im Neuen Testament liegt. Wir können aber zu diesen Ereignissen zurückkehren, nicht nur historisch und dann vorbei, sondern um zu sehen, was das ganz persönlich für uns bedeutet.
Das kann uns den Weg öffnen in die Gemeinschaft mit Gott.
An dieser Stelle möchte ich einen Punkt machen: Wir werden heute Abend mit einem Thema weitermachen, das einige Berührungspunkte haben wird, aber völlig anders in der Art ist.
Vielen Dank fürs Zuhören.
Die Zeit des Messias nach Daniel
Nun lesen wir in den Propheten Daniel, Kapitel 9, über die genaue Zeit, wann der Messias kommen sollte. Es heißt, dass der Messias nach sieben und zweiundsechzig Jahrwochen nach dem Erlass, Jerusalem wieder aufzubauen, kommen sollte. Er sollte als Fürst erscheinen.
Zu dieser Zeit lag Jerusalem im sechsten und fünften Jahrhundert vor Christus in Staub und Asche. Dies war die Zeit der babylonischen Gefangenschaft im sechsten Jahrhundert. Ein persischer König namens Artaxerxes gab den Juden die Erlaubnis, die Stadt Jerusalem wieder neu aufzubauen. Dies geschah genau im Jahr 445 v. Chr.
Daniel 9, Vers 25 sagt: "Dann sollen sieben Jahrwochen und 62 Jahrwochen vergehen, und dann kommt der Messias als Fürst."
Eine Jahrwoche, hebräisch Schawua, ist jedoch nicht einfach eine normale Woche. Auf Hebräisch heißt Schawua "Woche". Die Mehrzahl ist Shavuot. Doch hier heißt die Mehrzahl nicht Shavuot, sondern Schawuim. Wenn man heute mit einem Israeli spricht und "Schawuim" sagt, wird man meist korrigiert und hört: "Nein, man sagt Shavuot." Für normale Wochen stimmt das auch.
Aber die Jahrwochen in Daniel sind Schawuin. Das bedeutet Wochen nicht von Tagen, sondern von Jahren. Eine Schawua dauert sieben Jahre. Die prophetischen Jahre der Bibel dauern 360 Tage. Das sieht man zum Beispiel in Offenbarung 11, wo dreieinhalb Jahre mit 1260 Tagen gleichgesetzt werden. Das ist das Mond-Sonnen-Jahr von 360 Tagen.
Nun kann man rechnen: 69 Jahrwochen (also sieben plus zweiundsechzig) mal sieben Jahre mal 360 Tage ergeben 163.080 Tage.
Der Erlass von Artaxerxes wurde im Monat Nisan im Jahr 445 v. Chr. gegeben, also im März oder April 445 v. Chr. Jesus Christus ritt am Palmsonntag, ebenfalls im Monat Nisan (März/April), nach Jerusalem ein. Diese Daten lassen sich astronomisch nachrechnen. Die 163.080 Tage passen exakt in diesen Zeitraum.
Jesus kam von Jericho hinauf nach Jerusalem und ritt dann an diesem Tag, dem Tag Jerusalems, in die Stadt ein.
Der Bibeltext geht danach weiter, und...
Die Verwerfung des Messias und die Zerstörung Jerusalems
Nach den 62 Jahrwochen, die auf die sieben ersten Jahrwochen folgten, wurde während der sieben ersten Jahrwochen die Stadt Jerusalem wieder aufgebaut. Danach kamen die 62 Jahrwochen. Jetzt, nach den 62 Jahrwochen, wird der Messias ausgerottet werden und nichts haben.
Fünf Tage nach Pansontag war Karfreitag. Jesus Christus wurde vom Sanhedrin, dem jüdischen Gerichtshof, zum Tod verurteilt. Die Römer kreuzigten ihn auf dem Golgatha-Felsen vor den Stadtmauern Jerusalems.
Die Prophetie geht weiter: Das Volk des kommenden Fürsten wird die Stadt und das Heiligtum zerstören. Als Leser fragt man sich, warum jetzt plötzlich die Zerstörung Jerusalems und des Tempels kommt. Die Antwort liegt in der Konsequenz der Verwerfung des Messias. Der Untergang Jerusalems und des jüdischen Tempels folgte darauf. Dieser Tempel wurde im Jahr siebzig zerstört und bis zum heutigen Tag nie wieder aufgebaut.
Im Judentum betet man seit fast zweitausend Jahren täglich für die Wiedererrichtung des Tempels. Damals jedoch ging er unter, und heute sind noch die Spuren dieser damaligen Zerstörung sichtbar. Die Erfüllung der Prophetie ist archäologisch belegbar.
Und nun noch etwas...
Archäologische Funde aus der Zeit Jesu
Vor wenigen Jahren wurde bei Straßenarbeiten in Jerusalem eine Grabeshöhle entdeckt. Ein fantastischer Fund! Man fand zahlreiche Ossuarien darin, und zwar aus dem ersten Jahrhundert nach Christus.
Ossuarien sind kleine Särge, in die man nur die Knochen bereits verwester Körper legt. Diese werden dann in Grabeshöhlen untergebracht. In Jerusalem hat man viele Ossuarien aus dem ersten Jahrhundert gefunden. Deshalb ist es heute nicht mehr so spannend, wenn man ein neues Ossuarium entdeckt.
Doch unter all diesen Funden gab es eines, das besonders verziert war. Wenn Sie unter den unzähligen bereits gefundenen Ossuarien eines suchen, das so aussieht wie dieses, werden Sie keines finden. Sofort war klar, dass diese Knochenbox einem sehr wichtigen Mann aus dem ersten Jahrhundert gehörte.
Tatsächlich finden Sie auf der Seite eine Inschrift. Das Original können Sie übrigens im Israel Museum in Jerusalem anschauen. Dort, wo auch die Schriftrollen vom Toten Meer aufbewahrt werden. Sie müssen einfach ein Stück weiter nach oben gehen, an der Kunstsammlung vorbei, und dort werden Sie es finden.
Dort steht: Jehoseph Barkaffa – Joseph, Sohn oder Mitglied der Kajafas-Familie. Josephus Flavius berichtet, dass der Hohepriester Kajafas, den wir aus der Bibel kennen und der den Prozess gegen Jesus Christus leitete, Joseph als Vornamen trug. Tatsächlich befinden sich in dem Ossuarium die Knochen eines etwa sechzigjährigen Mannes.
Dies sind die originalen Knochen des Hohenpriesters, der im Sanhedrin den Prozess leitete. Im Modell sehen Sie hier die große Säulenhalle. Ganz hinten war der Sitz des Sanhedrins, der Thron des Hohenpriesters. Dort wurde Jesus Christus durch ihn zum Tod verurteilt.
Heute befindet sich auf dem Tempelplatz genau in dieser Ecke das entsprechende Gelände. Alles ist genau belegbar, wo was war. So können wir wirklich auf den Spuren Jesu bis zum Schluss gehen. Und...
Jesaja 53 – Das Leiden des Messias
Jetzt lese ich aus Jesaja 53, Vers 3. Diese Prophetie auf den Messias ist in prophetischer Vergangenheitsform verfasst. Der Prophet beschreibt die Zukunft, als sei sie bereits geschehen oder gerade vor seinen Augen in einer Vision ablaufend.
Er war verachtet und verlassen von den Menschen, ein Mann, der Schmerzen und Leiden vertraut ist, und wie jemand, vor dem man das Angesicht verbirgt. Er war verachtet, und wir haben ihn für nichts geachtet, das ist wahr.
Er hat unsere Leiden getragen, und unsere Schmerzen hat er auf sich geladen. Wir aber hielten ihn für bestraft, von Gott geschlagen und niedergebeugt. Doch um unserer Übertretungen willen war er verwundet, um unserer Missetaten willen zerschlagen. Die Strafe zu unserem Frieden lag auf ihm, und durch seine Striemen ist uns Heilung geworden.
So steht es im Alten Testament und wurde nicht aus dem Neuen Testament hineingeschmuggelt. Und jetzt sehen Sie noch etwas.
Die Rückeroberung Jerusalems und das Genna-Tor
Nach dem Sechstagekrieg in diesem Jahr wird es ein Fünfzigjähriges Jubiläum geben: 1967 bis 2017. Die arabische Welt versuchte zum zweiten Mal, Israel auszurotten. Daraufhin kam es zum Sechstagekrieg, bei dem Ostjerusalem erobert wurde.
Ostjerusalem ist der Ort des jüdischen Tempels. Dort befindet sich auch das jüdische Viertel, das zuvor von der arabischen Welt entjudaisiert worden war. Die Juden wurden dort abgeschlachtet, die Überlebenden vertrieben, und das Viertel wurde durch eine Mauer abgetrennt. Nach der Rückeroberung kehrten wir ins jüdische Viertel zurück. Man sagte sich: Jetzt bauen wir das jüdische Viertel wieder auf.
Doch bevor man damit begann, wurde alles archäologisch ausgegraben. Bei diesen Ausgrabungen, die bald 50 Jahre nach 1967 stattfanden, kam die zweite Stadtmauer aus der Zeit Jesu ans Licht. Man fand das Genna-Tor, das direkte Tor nach Golgatha, zum Felsen im Steinbruch hinaus.
Hier sehen Sie das Genna-Tor. Der Schutt müsste noch entfernt werden. Wir stehen jetzt draußen vor dem Tor, das auf dem Bild zu sehen ist. Das ist die Stadtmauer, die original aus der damaligen Zeit stammt – nicht der Beton, den man heute sieht.
Hier sehen Sie nur Schutt. Alles müsste noch ausgegraben werden. Wenn man 2000 Jahre zurückgeht, muss man sich durch einige Meter Schutt hindurchkämpfen. Wir stehen draußen vor dem Genna-Tor, dem direkten Tor nach Golgatha, dem Weg zum Kreuz.
Die Bedeutung des Opfers und die persönliche Entscheidung
Lese noch Jesaja 53,6: „Wir alle irrten umher wie Schafe, wir wandten uns jeder auf seinen Weg, und der Herr hat die Schuld von uns allen auf ihn treffen lassen.“
Wir können wirklich Jesus Christus und seinen Weg bis nach Golgatha verfolgen, wo er unsere Stelle einnahm, um unsere Schuld auf sich zu nehmen und von Gott bestraft zu werden. Dadurch müssen wir nicht in Ewigkeit von Gott bestraft werden.
Doch diese Vergebung erhalten wir nicht automatisch durch das Opfer des Lammes Gottes. Die Bibel sagt, dass nur diejenigen Menschen Vergebung empfangen, die ihre persönliche Schuld Gott im Gebet bekennen. Dieses Gebet ist persönlich und benötigt keinen Mittler. Nach der Bibel können wir direkt zu Gott kommen.
Jeder, der seine persönliche Schuld direkt Gott im Gebet bekennt, bereut, dann auch glaubt und dankt, dass Jesus Christus das Gericht Gottes am Kreuz vor dem Gnadentor getragen hat, dem wird diese Vergebung zugesprochen. Dieses Gnadentor ist das wiederentdeckte Tor, durch das Jesus unsere Sünden getragen hat – auch meine Sünden. Gott rechnet ihm dieses Opfer des Messias zu.
Der Messias kam nicht nur für Israel. Israel wurde diese Botschaft zuerst angeboten, doch die Mehrheit lehnte sie damals ab. Danach ging die Botschaft an alle Völker und hat heute alle Nationen der Welt erreicht.
Wir haben es immer mit zwei Gruppen von Menschen zu tun: Solchen, die diese Botschaft einfach beiseitelegen oder sogar ganz ablehnen, und solchen, die sie wirklich für sich persönlich annehmen. Die Entscheidung liegt bei jedem Einzelnen von uns. Doch Gott gibt uns die Möglichkeit zur völligen Vergebung durch das Opfer von Jesus Christus.
So sehen wir, dass es einen großen Graben zwischen uns und der Zeit von Jesus Christus im Neuen Testament gibt. Wir können wirklich zu diesen Ereignissen zurückkehren – und zwar nicht nur historisch und dann vorbei. Nein, wir können erkennen, was das persönlich für jeden von uns bedeutet.
Das kann uns den Weg öffnen in die Gemeinschaft mit Gott. An dieser Stelle möchte ich einen Punkt machen: Heute Abend werden wir mit einem Thema weitermachen, das einige Berührungspunkte hat, aber völlig anders in der Art ist.
Vielen Dank fürs Zuhören.
Persönliche Bedeutung und Ausblick
Bitte geben Sie den zu überarbeitenden Text ein, damit ich die gewünschten Anpassungen vornehmen kann.