Einführung in die Thematik der Erdgeschichte
Meine Damen und Herren, ich möchte Sie alle ganz herzlich zu diesem Vortrag über das Thema „Ist die Erde ein junger Planet?“ begrüßen.
Die Bibel beginnt mit der Erschaffung der Erde bereits im ersten Vers: 1. Mose 1,1 – „Im Anfang schuf Gott den Himmel und die Erde.“ Auf Hebräisch ist das ein Satz mit sieben Wörtern und viermal sieben Buchstaben: Bereschid bara Elohim et ha-Shamayim v'et ha-Aretz.
Dieser Vers ist durch die Zahl sieben gekennzeichnet, die Zahl der Vollkommenheit. Er bringt hier die vollkommene Erschaffung unseres blauen Planeten zum Ausdruck.
Die Evolutionslehre steht im Gegensatz zur Bibel. Nach dieser Lehre entstand die Erde vor 4,7 Milliarden Jahren aus natürlichen Prozessen, ohne einen Schöpfergott. Es ist klar, dass Schöpfung und Evolution unvereinbare Gegensätze sind.
Die Bibel, Gottes Wort, steht nach ihren eigenen Aussagen im Kontrast zu Charles Darwins Lehre der Evolution, die Gott ausklammern sollte. Die Bibel spricht von Jahrtausenden und nicht von Jahrmilliarden oder Jahrmillionen.
Die moderne Evolutionslehre des 20. und 21. Jahrhunderts, die auf Darwins Arbeit aufbaut, spricht hingegen von Jahrmilliarden und nicht von Jahrtausenden.
Vorgeschichte und Geschichte aus biblischer und wissenschaftlicher Sicht
In Verbindung mit der Geschichte des Weltalls und auch der Geschichte des Menschen unterscheidet die Wissenschaft zwischen zwei wichtigen Bereichen: der Vorgeschichte einerseits und der Geschichte andererseits.
Die Geschichte beginnt mit den Ereignissen, die durch archäologisch aufgefundene schriftliche Quellen klar und eindeutig belegt sind. Die Geschichte des Nahen Ostens tritt daher im dritten Jahrtausend vor Christus aus dem Nebel der Vorgeschichte hervor.
Die Geschichte der Römer, Griechen und Germanen kommt hingegen erst im ersten Jahrtausend vor Christus aus dem Nebel der Vorgeschichte. Die Germanen sogar erst gegen Ende des ersten Jahrtausends vor Christus, während die Römer und Griechen schon viel früher dokumentiert sind.
Die Geschichte der amerikanischen Indianer erscheint eigentlich erst ab 1492 nach Christus, als Kolumbus Amerika entdeckte, aus dem Nebel der Vorgeschichte heraus. Es gibt nur wenige Dinge, die uns durch schriftliche Quellen bereits früher bekannt sind.
Das, was die Bibel in 1. Mose 10 und 11 berichtet, umfasst die Zeit von Noah bis Abraham. Diese Zeitspanne umfasst die zehn Generationen von Sem über Arpachschad, Schelach, Eber, Peleg, Reu, Serug, Nahor, Terach bis hin zu Abraham. Nach der Bibel entspricht diese Geschichte dem dritten Jahrtausend vor Christus.
Sie fällt somit in die Epoche, in der die Geschichte des Nahen Ostens aus dem Nebel der Vorgeschichte hervorgeht.
Die Vorgeschichte und biblische Urgeschichte im Vergleich
Die Vorgeschichte, auch Prähistorie genannt, beschäftigt sich mit dem Zeitraum, der vor der schriftlich überlieferten Geschichte liegt. Ihre Grundlage bilden archäologische, geologische und astronomische Funde.
Auf dem Bild sehen Sie einen kalkulitischen Tempel, den ich in Engedi in der Nähe der Davidsquelle fotografiert habe. Er wird in der säkularen Geschichte auf etwa 4000 bis 3000 v. Chr. datiert. Nach der zuvor vorgestellten Definition handelt es sich hierbei um einen Tempel aus der Prähistorie, also aus der Vorgeschichte.
Was mit den Menschen dort in Engedi damals geschehen ist, können wir nicht aufgrund schriftlicher Quellen sagen, sondern nur durch die archäologischen Indizien und Überreste, die heute noch sichtbar sind.
Die biblische Geschichte reicht jedoch weiter zurück als nur bis in das dritte Jahrtausend vor Christus. So sprechen 1. Mose Kapitel 10 und 11 von den Generationen von Adam über Seth, Enos, Kenan, Mahalalel, Jared, Henoch, Methuselah und Lamech bis hin zu Noah. Diese Zeit fällt vor das dritte Jahrtausend und würde somit im Prinzip mit dem Zeitraum zusammenfallen, den die säkulare Geschichte als prähistorisch bezeichnet.
Die Sintflut, die in der Bibel in 1. Mose 6-9 berichtet wird, bildet eine Grenze zwischen Vorgeschichte und Geschichte. Nach einer strengen biblischen Chronologie fällt die Sintflut in das dritte Jahrtausend vor Christus. Damit liegt sie genau an der Schnittstelle zwischen Prähistorie, Vorgeschichte und Geschichte.
Im Weltbild der Evolution wird die Sintflut – und zwar die weltweite Sintflut, nicht eine lokale Überschwemmung – als ein Märchen oder Mythos betrachtet. Im Gegensatz dazu zeigt die Bibel die weltweite Sintflut als eine historische Tatsache.
Zusammenfassung der historischen Zeiteinteilung und Probleme der langen Steinzeit
Wir fassen zusammen: In der säkularen Geschichte unterscheiden wir zwei Bereiche. Zum einen die Vorgeschichte, die alles umfasst vor dem dritten Jahrtausend vor Christus. Im engeren Sinn meint Vorgeschichte die prähistorische Geschichte des Menschen. Der Begriff wird jedoch auch weiter gefasst und umfasst die gesamte evolutionäre Entstehungsgeschichte, die bis zur Entstehung der Erde vor 4,7 Milliarden Jahren zurückreicht und noch weiter zurück bis zum Urknall vor etwa 13,7 Milliarden Jahren.
Wir haben gesehen, dass die Trennung zwischen Vorgeschichte und Geschichte im dritten Jahrtausend vor Christus stattfindet. Genau in dieser Epoche beschreibt die Bibel die weltweite Sintflut als einen grundlegenden Einschnitt in die Geschichte des Planeten.
Die Vorgeschichte beziehungsweise Prähistorie im evolutionistischen Weltbild umfasst also weit gefasst alles vom Urknall vor 13,75 Milliarden Jahren, über die Entstehung der Erde vor 4,7 Milliarden Jahren, bis hin zur Entstehung des Lebens vor angeblich drei Milliarden Jahren. Weiter geht es bis zur Entstehung des Menschen, die angeblich vor 2,4 Millionen Jahren stattfand.
Alle weiteren Epochen – Altsteinzeit, Mittelsteinzeit, Jungsteinzeit und schließlich Chalkolithikum – fallen in diese Zeitspanne. In dieser Zeit fällt auch der zuvor gezeigte Tempel aus Engedi. All das gehört zur Vorgeschichte. Erst danach wird die Geschichte wirklich konkret, tritt aus dem Nebel heraus und wird greifbar.
Das, was in der säkularen Geschichte als Vorgeschichte bezeichnet wird, lässt sich auch auf die Bibel übertragen. Die Bibel beschreibt als Geschichte vor dem Schnitt mit der Sintflut die Zeit, die in 1. Mose 1-11 im Zusammenhang mit der Schöpfung, dem Sündenfall und den zehn Generationen von Adam bis Noah dargestellt wird. Diese Epoche umfasst 1656 Jahre.
Nach der Bibel erfolgte dann die Sintflut, und danach breitete sich die Urmenschheit von Noah und seinen Söhnen aus bis hin zum Turmbau von Babel. Diese Zeit würde also mit der Vorgeschichte zusammenfallen.
Die Steinzeit ist nach der Evolutionslehre eine Periode von zweieinhalb Millionen Jahren. Diese lange Zeitspanne bringt jedoch große Probleme mit sich. Man findet viel zu wenige Steinwerkzeuge für all diese Generationen, die in diesen zweieinhalb Millionen Jahren gelebt haben sollen. Jede Generation hätte ja wieder Steinwerkzeuge hergestellt. Steinwerkzeuge zerfallen nicht wie Gegenstände aus Holz, Fell oder Leder.
Doch die heute gefundenen Überreste von Steinzeitkulturen sind zahlenmäßig so gering, dass man sagen muss, sie reichen bei weitem nicht für eine so lange Steinzeit aus. Zudem findet man viel zu wenige Gräber. Betrachtet man mithilfe mathematischer Modelle, wie viele Menschen in diesen zweieinhalb Millionen Jahren gelebt haben sollten und wie viele gestorben sind, passen die steinzeitlichen Gräber überhaupt nicht zu dieser enormen Zahl an Verstorbenen. Es gibt nur wenige solcher Gräber, was auf eine viel kürzere Steinzeit hinweist.
Ein weiteres großes Problem ist, dass es in der Steinzeit nie eine Bevölkerungsexplosion gab. Betrachtet man mathematische Modelle zur Bevölkerungsentwicklung, dann hätte es schon längst eine solche Explosion gegeben haben müssen – und nicht erst im zwanzigsten Jahrhundert, als die Menschheit von wenigen Millionen bis zum Jahr 2000 auf 6,5 Milliarden angewachsen ist.
Warum hat es nicht schon vor einer Million Jahren eine Bevölkerungsexplosion gegeben? Oder vor 500.000 Jahren? Oder vor 100.000 Jahren? Oder vor 10.000 Jahren? Oder vor 5.000 Jahren? Das stellt ein Problem für die Evolutionisten dar, die sich vorstellen, dass über zweieinhalb Millionen Jahre hinweg die Kultur auf Sparflamme gestanden haben soll.
Die Menschen haben stets ihre Steinwerkzeuge hergestellt, doch kaum eine kulturelle Weiterentwicklung erlebt. Und dann? Plötzlich gibt es eine kulturelle Explosion zu Beginn der Geschichte.
Am Anfang der Geschichte sehen wir eine Explosion der Kultur in Sumerien im Zweistromland, dort, wo die Stadt Babel war. Ebenso in Ägypten und etwas zeitversetzt im Industal. Wie lässt sich das erklären? Zweieinhalb Millionen Jahre lang keine große Entwicklung – und plötzlich diese enorme kulturelle Explosion, die zu Höchstleistungen in Architektur und vielen anderen Bereichen führte.
Ein weiteres Problem für die Annahme einer langen Steinzeit ist die Tatsache, dass die mitochondriale Eva, also die letzte gemeinsame Mutter der Menschheit, nach jüngsten Berechnungen auf der Grundlage empirischer Daten der DNS in den Mitochondrien unserer Zellen und realen Stammbäumen bestimmt wurde. Nach dieser neuesten Berechnung, die auch in Nature Genetics veröffentlicht wurde, lebte die mitochondriale Eva vor etwa sechstausend Jahren.
Das ist für die Evolutionslehre vernichtend, denn es bedeutet, dass die letzte gemeinsame Mutter aller Menschen – ob in Europa, Amerika, Australien oder anderswo – vor nur sechstausend Jahren gelebt haben soll. Dieser Zeitrahmen entspricht dem der Bibel.
Die Steinzeit müssen wir daher im geschichtlichen Rahmen der Bibel verstehen. Sie ist nicht eine lange Periode von zweieinhalb Millionen Jahren, sondern eine Zeitspanne von etwa fünfhundert Jahren nach der Sintflut. Die Steinzeit ist demnach im Licht der Bibel einfach die schwierige Zeit nach Sintflut und Turmbau.
Bedeutung der Erdschichten und Fossilien für die Interpretation der Erdgeschichte
In Verbindung mit der Vorgeschichte, also der Prähistorie im weitesten Sinne, sind die Erdschichten und Fossilien von großer Bedeutung. Es ist eine Tatsache, die jeder beobachten kann: Weltweit gibt es unzählige Erdschichten und Sedimentablagerungen. Ebenso gibt es in diesen Erdschichten Milliarden von versteinerten Lebewesen – Fossilien von Pflanzen, Tieren und auch Menschen. Darin sind sich alle einig, dass dies Tatsachen sind.
Die Frage ist nur, wie man ihre Entstehung erklären soll. Die Evolutionslehre betrachtet die meisten Ablagerungen als das Ergebnis gleicher Phänomene und Abläufe in der Natur, wie sie heute durch Erosion entstehen. Nach dieser Lehre sind die Erdschichten allmählich entstanden, Millimeter um Millimeter, Zentimeter um Zentimeter, über Jahrtausende und Jahrmillionen. Alle Sedimentschichten werden als eine Dokumentation von insgesamt etwa 542 Millionen Jahren gesehen, beginnend ab dem Kambrium bis zu den jüngsten Schichten.
Oben auf der Folie sieht man Ablagerungen in Spanien. Der Evolutionist betrachtet diese Aufeinanderschichtung von Ablagerungen als ein Produkt langer Zeitepochen. Sobald er Schichten in der Natur sieht, denkt er an lange Zeiträume. Doch ist das tatsächlich notwendig?
Im Bild unten sehen wir ebenfalls Ablagerungen mit den typischen Merkmalen verschiedener aufeinanderfolgender Schichten. Die Fotografie zeigt Schichten, die durch eine Überschwemmung vor einigen Jahren in New Orleans entstanden sind. Dieses eindrückliche Schichtpaket ist nicht über Jahrtausende oder Millionen Jahre gewachsen, sondern innerhalb kürzester Zeit durch eine Katastrophe. Diese Katastrophe verfolgte die ganze Welt mit Spannung und Mitgefühl.
Vor einigen Jahrzehnten, in den 1980er Jahren, brach der Mount St. Helens in den USA aus. Dabei entstand eine lokale Katastrophe mit enormen Überschwemmungen und Waldverwüstungen. Im Vergleich zur Sintflut war dies eine kleine Katastrophe. Dennoch entstanden auch hier Erdschichten, und zwar bis zu einer Höhe von etwa hundert Metern. Diese Schichtpakete bildeten sich nicht über Jahrtausende oder Jahrmillionen, sondern innerhalb kürzester Zeit. Anfangs waren die Schichten weich, nach fünf Jahren jedoch wurden sie verhärtet und versteinert.
In den weltweit beobachtbaren Erdschichten gibt es viele Hinweise, die deutlich machen, dass diese von einer weltweiten Katastrophe zeugen. Die enormen Größen und Ausdehnungen der Schichten sprechen dafür, dass sie katastrophisch in kurzer Zeit entstanden sind. Man findet, wie auf der Folie zu sehen, Bäume, die aufrecht bis zu siebzehn Meter in den Erdschichten stehen. Solche Fossilien belegen, dass die Erdschichten sehr schnell gebildet wurden – nämlich bevor das Holz verfaulen konnte. Dies widerspricht der Vorstellung von Millimeter um Millimeter, Zentimeter um Zentimeter über Jahrtausende hinweg. Vielmehr entstanden die Schichten katastrophisch, ähnlich wie die Schichtpakete bei der Mount-St.-Helens-Katastrophe.
Es ist auch eine Tatsache, dass normalerweise keine Fossilien entstehen. Lebewesen, die sterben, werden abgebaut. Das Aas wird von verschiedenen Tieren gefressen, und im normalen Zyklus der Natur werden alle Überreste schließlich so zersetzt, dass nichts mehr übrig bleibt.
Wie entstehen also Fossilien? Dafür braucht es bestimmte Vorbedingungen. Besonders günstig ist eine Verschüttung in Schlamm und fliessendem Wasser. Unter solchen Umständen können Versteinerungen und Fossilien entstehen.
Vor einigen Jahren wurde in den USA der versteinerte Fuß eines Cowboys entdeckt. Der versteinerte Knochen war noch im Stiefel erhalten. Menschen, die sich mit Cowboy-Stiefeln auskennen, konnten sagen, dass diese Person vermutlich um 1950 katastrophisch ums Leben gekommen sein muss. Auch hier zeigt sich, dass Versteinerungen keine großen Zeiträume benötigen, sondern eine Katastrophe, bei der jemand luftdicht verschüttet wird. Wenn dann die chemische Zusammensetzung im Schlamm stimmt, kann es zu einer Versteinerung und somit zu einem Fossil kommen.
Betrachtet man die Tatsache, dass es weltweit Milliarden von Fossilien gibt, weist das auf eine weltweite katastrophale Überschwemmung hin. Fossilien sind somit Zeugen einer weltweiten Katastrophe. Ein Teil der Erdschichten kann durch die Sintflut selbst erklärt werden, ein weiterer Teil durch Nachfolgekatastrophen als Folge der Sintflut.
Einführung in die radiometrische Datierung und die C-14 Methode
Heute wird mit Nachdruck betont, dass man die langen Zeiträume, die in der Bibel erwähnt werden und die diese Zeiträume übersteigen, mittels radioaktiver Datierungsmethoden beweisen und belegen kann. Deshalb wollen wir uns in diesem Vortrag mit solchen Datierungsmethoden beschäftigen.
Wir beginnen mit der C-14-Methode – nicht, weil man mit dieser Methode Millionen oder Milliarden Jahre belegen möchte. Das wird so nicht gemacht. Aber der Mann auf der Straße kennt die C-14-Methode im Vergleich zu anderen Methoden am besten. Für ihn ist „Datierungsmethode“ gleichbedeutend mit „C-14-Methode“.
Gerade die C-14-Methode wird im evolutionistischen Weltbild nicht für lange Zeiträume verwendet, sondern nur für Messungen bis zurück etwa 50.000 Jahre, mit neueren Hilfsmitteln bis zu 80.000 Jahren. Die C-14-Methode hat also keine Bedeutung für Alter von Millionen Jahren. Sie ist aber sehr wichtig für die Archäologie und auch für die angeblichen Jahrtausende der Prähistorie, der Vorgeschichte.
Wir wollen die C-14-Methode genauer betrachten und erklären, wie diese Methode funktioniert. Normaler Kohlenstoff, der in großen Mengen in der Atmosphäre, also in der Luft, vorkommt, hat ein Atomgewicht von zwölf. Deshalb nennt man den normalen Kohlenstoff C-12. Er ist zwölfmal schwerer als ein Wasserstoffatom.
In der Luft gibt es auch Stickstoff, der die Bezeichnung N-14 trägt. Stickstoff ist also vierzehnmal schwerer als Wasserstoff. Die Erde wird ständig durch kosmische Strahlung aus dem Weltall beschossen. Dabei wird normaler Stickstoff N-14 in Kohlenstoff umgewandelt, und zwar in C-14 – also nicht in den gewöhnlichen Kohlenstoff C-12, sondern in C-14.
C-14 ist im Gegensatz zu C-12 radioaktiv. Das heißt, C-14 ist ein Atom, das zerfällt und nicht stabil ist. So zerfällt C-14 regelmäßig in Stickstoff N-14. Heute können wir berechnen, wie lange es dauert, bis eine bestimmte Menge an C-14 in N-14 zerfallen ist. Nach 5730 Jahren ist nur noch die Hälfte des ursprünglichen C-14 übrig. Nach weiteren 5730 Jahren ist wiederum nur die Hälfte der Hälfte vorhanden, und so weiter.
Pflanzen nehmen bekanntlich CO2 auf. Dabei können sie nicht unterscheiden zwischen CO2, das aus Kohlenstoff mit dem Atomgewicht zwölf besteht, und CO2, das Kohlenstoff mit dem Atomgewicht vierzehn enthält. Pflanzen nehmen also beides auf. Sie geben dafür Sauerstoff O2 ab.
Wir Menschen atmen diesen Sauerstoff ein und geben beim Ausatmen wieder CO2 ab. Menschen essen ihr Leben lang Pflanzen. Diese Pflanzen enthalten natürlich sowohl CO2 mit Kohlenstoff-Atomgewicht zwölf als auch CO2 mit Kohlenstoff-Atomgewicht vierzehn. So nimmt der Mensch während seines Lebens radioaktiven Kohlenstoff in sich auf.
Mit dem Tod endet diese Aufnahme, denn nach dem Tod isst man keine Pflanzen mehr. Von dem Moment des Todes an wird die Menge an C-14 im Körper des Menschen – oder auch im Körper eines pflanzenfressenden Tieres – immer kleiner.
Das Verhältnis der Anzahl von C-14- zu C-12-Atomen kann daher bei jedem toten Überrest eines Menschen oder eines pflanzenfressenden Tieres bestimmt werden. Aufgrund der Messung dieses Verhältnisses kann eine Altersbestimmung vorgenommen werden.
Wenn nur noch die Hälfte des C-14 in einem Körper nachgewiesen werden kann – das heißt, die Hälfte der Menge, die zum Zeitpunkt des Todes vorhanden war –, dann kann daraus geschlossen werden, dass dieser Überrest 5730 Jahre alt ist.
Voraussetzungen und Probleme der C-14 Methode
Nun muss man beachten, dass alles auf gewissen Voraussetzungen beruht, die erfüllt sein müssen. Andernfalls stimmt die gesamte Berechnung überhaupt nicht. Die Voraussetzung, die Evolutionisten als gegeben annehmen, ist, dass das Verhältnis zwischen C-12 und C-14 in der Luft immer gleich war.
Es gibt jedoch wichtige Hinweise darauf, dass es hier ein Problem gibt, nämlich dass dieses Verhältnis nicht immer konstant war. Die kosmische Strahlung ist beispielsweise nicht immer gleich, denn sie hängt ab von der Sonnenaktivität. Außerdem ist sie abhängig vom Erdmagnetfeld, das seit Beginn der Messungen im 19. Jahrhundert ständig abnimmt.
Ein weiterer entscheidender Faktor ist die Position der Erde in der Galaxie. Dabei ist wichtig, ob die Erde gerade durch eine magnetische Wolke hindurchreist, während sie das Galaxiezentrum umrundet, oder nicht. All diese Faktoren könnten die C-14-Methode verfälschen.
Doch es gibt noch mehr. Besonders wichtig ist der Kohlenstoffgehalt in der Luft, der vom Vulkanismus beeinflusst wird. Nach der Bibel brachen bei der Sintflut alle Quellen der großen Tiefe auf – eine Bezeichnung für hydrothermale Tiefseequellen, die typischerweise in der Nähe von unterseeischen Vulkanen zu finden sind. Durch diesen enormen Vulkanismus bei der Sintflut wurde eine große Menge an CO2 in die Atmosphäre abgegeben.
Dabei handelt es sich natürlich nicht um CO2 mit C-14, sondern um CO2 mit C-12. Dies würde eine Datierung grundsätzlich verändern. Das bedeutet, dass Menschen in der Zeit nach der Sintflut im Verhältnis eine größere Anzahl von C-12 aufweisen als Menschen heute. Wenn man sie mit der C-14-Methode datiert, würden sie deshalb viel älter erscheinen, obwohl das Verhältnis von C-12 zu C-14 in der Atmosphäre einfach anders war.
Die Sintflut führte außerdem zu einem weltweiten Zusammenbruch der Flora. Diese Flora musste sich in den Jahrhunderten danach langsam wieder aufbauen. Auch das bewirkte eine Veränderung des Kohlenstoffgehalts in der Atmosphäre.
Wenn man bedenkt, dass die enormen Mengen an Kohle und Erdöl darauf hinweisen, dass früher viel größere Mengen an Kohlenstoff gebunden waren – aus biblischer Sicht vor der Sintflut – muss das alles mit berücksichtigt werden.
Heute zeigt die Messung der Atmosphäre ein deutliches Ungleichgewicht zwischen dem Entstehen von C-14 und dessen Zerfall. Aus evolutionistischer Sicht dürfte das eigentlich nicht so sein, denn in einem natürlichen Prozess müsste nach etwa 30.000 Jahren ein Gleichgewicht entstanden sein.
Der Erfinder der C-14-Methode, Libby, der dafür den Nobelpreis erhielt, stellte dieses Ungleichgewicht bereits fest. Da er jedoch von einem evolutionistischen Weltbild ausging, nahm er an, dass dieses Ungleichgewicht auf Ungenauigkeiten bei der Messung zurückzuführen sei.
In der Folgezeit konnte jedoch klar belegt werden, dass das Ungleichgewicht tatsächlich besteht. Das würde bedeuten, dass man dieses Ungleichgewicht so erklären müsste, dass die Atmosphäre jünger ist als 30.000 Jahre. Denn nach 30.000 Jahren sollte ein Gleichgewicht erreicht sein.
Wenn es diese 30.000 Jahre nie gegeben hat, kann man verstehen, warum heute ein Ungleichgewicht besteht.
C-14 Nachweis in Kohle und Diamanten – Herausforderungen für die lange Erdgeschichte
Wissenschaftler, die Christen sind und von der Glaubwürdigkeit der Bibel überzeugt sind, haben beschlossen, Kohle mithilfe der C-14-Methode zu datieren. Offensichtlich war dies bis dahin nicht üblich, da es für alle, die im evolutionistischen Weltbild denken, keinen Sinn macht, Kohle zu datieren. Kohle müsste ja bereits viele Millionen Jahre alt sein. Deshalb sollte sich darin kein C-14 mehr nachweisen lassen. Denn alles, was älter als 50 oder höchstens 80.000 Jahre ist, enthält kein nachweisbares C-14 mehr. Das liegt daran, dass der Kohlenstoff-14-Isotop so weit zerfallen ist, dass man ihn mit den heutigen Messmethoden nicht mehr feststellen kann.
Diese besagten Wissenschaftler entnahmen Kohleproben aus verschiedenen Zeitaltern der geologischen Zeittafel. Sie wählten Proben aus dem Kenozoikum, dem jüngeren Teil, dem Mesozoikum, dem mittleren Teil, und dem Paläozoikum, dem ältesten Teil. In allen Fällen konnte C-14 in der Kohle nachgewiesen werden – und zwar jeweils in vergleichbarer Konzentration.
Das würde bedeuten, dass diese Kohleproben aus allen Zeitepochen jünger sein müssten als 80.000 Jahre. Außerdem wären alle Kohleproben, obwohl sie aus verschiedenen geologischen Zeitabschnitten stammen, etwa gleich alt.
Natürlich gab es Proteste. Man sagte, das könne gar nicht sein, denn C-14 könne man nach 80.000 Jahren nicht mehr nachweisen. Wenn dennoch C-14 gefunden wurde, müsse das an einer Verunreinigung der Proben liegen. Auch wurde eingewendet, dass gewisse natürliche Prozesse dazu geführt haben könnten, dass nachträglich C-14 in die Kohle eingedrungen sei.
Alle diese Argumente wurden ernst genommen und überprüft. Es konnte jedoch ganz klar gezeigt werden, dass keine Verunreinigung vorlag. Auch konnten die Prozesse, die nachträglich C-14 eingetragen hätten, ausgeschlossen werden.
Es ist eindeutig: C-14 ist klar nachweisbar – und zwar in Konzentrationen, die sich durch nachträgliches Eindringen oder Ähnliches nicht erklären lassen. Dies widerlegt die gesamte geologische Zeittafel mit ihren Hunderten von Millionen Jahren. Es ist ein Hinweis darauf, dass die Erdschichten vom Kambrium bis zu den jüngsten Schichten in kurzer Zeit entstanden sind.
Weiterhin beschlossen diese Wissenschaftler, auch Diamanten auf C-14 zu untersuchen. Offenbar gab es bis dahin keine derartigen Untersuchungen in naturwissenschaftlichen Publikationen. Nach dem evolutionistischen Weltbild sind Diamanten ein bis drei Milliarden Jahre alt. In Diamanten sollte daher kein C-14 mehr enthalten sein.
Diamanten sind zudem so aufgebaut, dass ein nachträgliches Eindringen von C-14 weitgehend ausgeschlossen werden kann. Trotzdem konnte in Diamanten ganz deutlich C-14 nachgewiesen werden.
Das würde bedeuten, dass Diamanten nach den Prinzipien der C-14-Methode lediglich Jahrtausende alt sind – und nicht Jahrmilliarden oder sogar Jahrmillionen.
Modell der atmosphärischen Veränderungen nach der Sintflut und biblische Chronologie
Wir sehen, dass es in der Vergangenheit Veränderungen auf unserem Planeten gab, die dazu führten, dass ältere Proben nicht in ihrem Alter gleich behandelt werden können wie jüngere Proben. In einem wissenschaftlichen Modell, das die Sintflut und die damit verbundene Veränderung des C12-Gehalts in der Atmosphäre ernst nimmt, kann man davon ausgehen, dass es etwa tausend Jahre nach der Sintflut eine gewisse Normalisierung im Verhältnis zwischen C14 und C12 gab.
Nun ist es interessant, archäologische Objekte, die mit C14 datiert wurden, aus der Zeit etwa tausend Jahre nach der Sintflut und später im Zusammenhang mit der strengen biblischen Chronologie zu betrachten.
Es gibt eine konsequente biblische Chronologie, die alle Zahlen der Bibel ernst nimmt und alle Zahlen in einem geschlossenen System ohne nachträgliche Korrekturen synthetisch zusammenführen kann. Ich habe diese Chronologie aufgestellt. Sie kann als Skript angefordert werden unter info@rogelivi.ch.
Gemäß dieser strengen Chronologie fand der Mauerfall von Jericho zur Zeit von Joshua, vierzig Jahre nach dem Exodus aus Ägypten, statt. Das entspricht dem Jahr 1566 vor Christus. In den Schichten von Tel Jericho, dem Zivilisationsschutthügel, der auf die alttestamentliche Zeit zurückgeht, wurden Schichten gefunden, die der Zeit um 66 vor Christus entsprechen. Dort hat man eine Doppelmauer entdeckt, die nach außen heruntergestürzt ist – so wie es in Joshua 6 beschrieben wird. Außerdem fand man dort enorme Mengen Getreide, das im anschließenden Brand von Jericho zu Kohle wurde. Diese Proben konnten mit C14 untersucht werden.
Das Ergebnis: Der Mauerfall von Jericho muss um circa 1560 v. Chr. stattgefunden haben. Das entspricht genau der konsequenten biblischen Chronologie. Die Übereinstimmung ist absolut frappierend.
Schauen wir uns ein ganz anderes Beispiel an, in Jerusalem. Gerade in den letzten Jahren wurde das Wassertor von Salomo auf dem Ofel schön ausgegraben. Es ist nun seit neuestem auch für Besucher zugänglich gemacht worden. Auf dem Bild sehen Sie das Wassertor von Salomo: eine Torseite links, die andere rechts, dazwischen der Eingang in die Stadt.
Man hat dort kein Material gefunden, das man mit C14 datieren könnte. Aber Keramik wurde gefunden, und Keramik ist ein sehr gutes Mittel für relative Datierung. In jedem Zeitabschnitt der Geschichte gab es besondere Moden. Die Menschen bevorzugten zu bestimmten Zeiten bestimmte Arten von Geschirr. So findet man für jede Epoche typisches Geschirr, typische Keramik.
In den tiefsten Schichten des Wassertors wurde Keramik gefunden, die mit dem Ausgrabungsort beim Tal Ela übereinstimmt. Dort fand die Schlacht zwischen David und Goliath statt (1. Samuel 17). In Kejafa hat man pflanzliche Überreste gefunden, die mit C14 bestimmt werden konnten. Dabei ergab sich eine Zeitspanne von 1015 bis 975 vor Christus.
Die Archäologin, die sich besonders um die Ausgrabung des Wassertors von Salomo, des königlichen Gebäudes von Salomo und der Stadtmauer auf dem Ofel bemüht hat, ist Elad Mazza. Sie ist übrigens die Enkelin des berühmten Archäologen Benjamin Mazza, der durch seine Ausgrabungen am Tempelberg bekannt wurde.
Elad Mazza hatte eine Schwierigkeit: Für sie war klar, dass das Wassertor mit der Zeit von Salomo übereinstimmen muss. Doch das passte in der üblichen Chronologie der Bibel, die von vielen vertreten wird, nicht. Dort wird Salomo später angesetzt, etwa ab 975 v. Chr. Das führt zu einem Problem. Wie sollte man das Wassertor von Salomo auf 1015 bis 975 v. Chr. datieren? Das wäre ja gerade vor der Zeit von Salomo.
Nach der konsequenten biblischen Chronologie regierte Salomo nämlich von 1016 bis 976 v. Chr. Damit stimmt die C14-Berechnung exakt mit der strengen biblischen Chronologie überein.
Nehmen wir ein weiteres Beispiel: Die Bibel berichtet in 2. Chronik und 2. Könige über König Hiskia. Er ließ zur Rettung Jerusalems einen besonderen Tunnel von etwa einem halben Kilometer Länge bauen, der die Wasserversorgung Jerusalems sicherstellen sollte – ein Lebenswerk, wie 2. Könige 20 betont.
Nach strenger biblischer Chronologie war Hiskia König in der Zeit von 727 bis 698 vor Christus. In dem Hiskia-Tunnel konnten pflanzliche Reste freigelegt werden, und zwar in den untersten feinen Kalkschichten, die sich auf dem Felsen als Folge des Wasserdurchflusses abgelagert hatten.
In diesen untersten Feinschichten des Kalks fand man Spuren von Holz, die mit der C14-Methode datiert wurden. Das Ergebnis ergab ungefähr 700 vor Christus.
So bestätigt die C14-Methode die Datierung der Bibel für Hiskias Leben. Oder umgekehrt könnte man sagen: Die biblische Datierung bestätigt die Datierung mit der C14-Methode.
Weitere Beispiele und Bestätigung der C-14 Methode durch Paläographie
Ein letztes Beispiel: In Qumran wurden in den Jahren 1947 bis 1956 in elf Höhlen Tausende von Fragmenten gefunden. Darunter befanden sich viele Bibelhandschriften aus der Zeit vom dritten Jahrhundert vor Christus bis ins erste Jahrhundert nach Christus.
Besonders bemerkenswert ist die vollständige Jesaja-Rolle aus Höhle I. Sie umfasst alle 66 Kapitel des Propheten Jesaja. Aufgrund der Buchstabenformen kann man das Alter einer Schriftrolle bestimmen. Heute wissen wir, in welcher Epoche die hebräischen Buchstaben jeweils so geschrieben wurden.
Dieser Wissenschaftszweig, der sich mit der Entwicklung der Buchstaben beschäftigt, wird Paläographie genannt. Mithilfe der Paläographie lassen sich Handschriften ziemlich genau historisch einordnen. Aufgrund der Paläographie wurde die vollständige Jesaja-Rolle auf etwa 125 vor Christus datiert.
Vor einigen Jahren wurde ein Stück dieser Rolle verbrannt. So konnte man die übrig gebliebene Kohle mit der C14-Methode messen, und zwar an der ETH Zürich. Das Ergebnis war damals zwar etwas grob, lag aber in der Periode von 200 bis 100 vor Christus.
Damit bestätigt die Paläographie die Brauchbarkeit der C14-Methode auch in dieser Epoche, die über zweitausend Jahre zurückliegt.
Kritik an Langzeit-Datierungsmethoden und deren Voraussetzungen
In der Evolutionslehre wird heute oft behauptet, dass wir über Datierungsmethoden verfügen, sogenannte Langzeituhren, die eindeutig beweisen, dass die Erde vor Milliarden von Jahren entstanden ist. Ebenso gibt es Methoden, mit denen man nachweisen will, dass die Erdschichten im Laufe von Millionen von Jahren entstanden sind.
Was lässt sich daran kritisch einwenden?
Zunächst betrachten wir eine dieser zahlreichen Langzeituhren. Die bekannteste ist wohl die Uran-Blei-Methode. Hierbei betrachten wir speziell die Uran-238-Methode. Uran-238 ist radioaktiv und zerfällt sehr langsam, mit einer sehr langen Halbwertszeit, zu Blei-206. Evolutionisten verwenden diese Methode, um das Alter von magmatischem Gestein zu bestimmen. Dabei ergeben sich Alter von Milliarden Jahren. So kommt man zu der Überzeugung, dass die Erde vor etwa 4,7 Milliarden Jahren entstanden ist.
Wie gesagt, es gibt noch weitere solcher Methoden. Wichtig ist, sich klarzumachen, dass diese Methoden auf bestimmten Voraussetzungen beruhen. So wird beispielsweise angenommen, dass am Anfang kein Blei-206 vorhanden war. Man geht also davon aus, dass sämtliches Blei-206 durch den Zerfall von Uran-238 entstanden ist. Doch das kann niemand beweisen. Es könnte ebenso gut sein, dass Blei-206 bereits zu Beginn vorhanden war.
Auch andere Atome, die durch Zerfall entstehen können, könnten von Anfang an natürlich existiert haben. Diese Annahme, dass am Anfang kein Blei-206 vorhanden war, wird also ohne Beweis getroffen.
Weiterhin wird angenommen, dass die Zerfallsgeschwindigkeit, so wie wir sie heute messen, für alle Zeiten konstant war – auch für die weit zurückliegende Vergangenheit. Deshalb spricht man von einer Zerfallskonstanten. Ob diese Konstante wirklich immer gleich war, kann niemand beweisen. Letztlich ist das ein Glaubenssatz, der einfach angenommen wird.
Außerdem muss bei gültigen Messungen davon ausgegangen werden, dass das Gestein weitgehend ein geschlossenes System war, in dem kein Austausch von Stoffen stattfand. Diese Annahme trifft man, obwohl bekannt ist, dass Gesteine überhaupt keine geschlossenen Systeme sind.
Vergleich der Datierungsmethoden mit einer Sanduhr und deren Probleme
Datierungsmethoden, insbesondere die Uran-Blei-Methode, lassen sich gut mit einer Sanduhr vergleichen. Auf der Folie sehen wir eine Sanduhr. Oben im Glas befindet sich eine Menge Sand, und unten im Glas ist eine andere Menge Sand. Wir beobachten, wie der Sand mit einer festen, konstanten Geschwindigkeit von oben nach unten rieselt.
Wenn man diese Uhr betrachtet, wie sie hier auf dem Bild vor uns steht, könnte man berechnen, wie lange die Uhr bereits die Zeit misst. Die Menge des Sandes oben entspricht dabei der Menge von Uran-238, und die Menge unten entspricht der Menge von Blei-206. Die Sandmenge, die herunterfällt, ist effektiv konstant.
Diese Berechnung ist bei der Sanduhr möglich, weil wir wissen, dass der Sand mit konstanter Geschwindigkeit nach unten fällt. Bei den radioaktiven Methoden wissen wir das jedoch nicht genau. Ein weiterer wichtiger Punkt ist, dass die Sanduhr ein geschlossenes System ist: Es wird kein Sand hinzugefügt oder entfernt. Würde dies geschehen, würde das Ergebnis verfälscht.
Bei Gesteinen stellt sich dieses Problem jedoch anders dar. Gesteine sind grundsätzlich keine geschlossenen, sondern offene Systeme. Das ist eine große Frage und sogar ein großes Problem bei der Datierung. Man hofft jedoch immer auf besondere Fälle, in denen das System weitgehend geschlossen war. In solchen Fällen ergeben sich dann gültige Messwerte.
Überprüfung der Datierungsmethoden an bekannten Gesteinen und deren Widersprüche
Nun, wie können wir die Methoden überprüfen, mit denen Milliarden und Millionen von Jahren bemessen werden? Wir können ja nicht in die Vergangenheit zurückgehen und nachschauen, ob es tatsächlich so war, dass die Erde vor 4,7 Milliarden Jahren entstanden ist, oder das Leben vor 3 Milliarden Jahren begann.
Aber wir können Gesteine messen, von denen wir wissen, wann sie in unserer Zeit entstanden sind. Dabei muss man wissen, dass bei diesen Messungen immer der Moment gemessen wird, in dem Magma aus der Erde ausgetreten ist und erstarrte. Es wird also der Moment der Erstarrung gemessen.
Hier auf der Folie sehen wir den Mount Ngarahu in Neuseeland. Dort findet man Gestein, das vor einigen Jahren durch einen Vulkanausbruch entstanden ist. Dieses Gestein ist genau datiert, man weiß, dass es in diesem oder jenem Jahr entstand. Von diesem Gestein hat man Proben genommen und sie renommierten Instituten zur Datierung gegeben. Was kam dabei heraus? Altersangaben von 270.000 Jahren bis zu 3,9 Milliarden Jahren, je nach Gestein. (Donald de Young, „Thousands Not Billions“, 2005, Seite 126)
Das ist natürlich ein Problem, das Evolutionisten Bauchschmerzen bereiten muss. Gestein, von dem wir wissen, dass es nur einige Jahrzehnte alt ist, ergibt Altersangaben von 270.000 bis 3,9 Milliarden Jahren.
Weiterhin wurden zwölf Datierungen an Gestein des Hualalai auf Hawaii durchgeführt. Dieses Gestein entstand durch einen Vulkanausbruch um 1800 beziehungsweise 1801. Die Messungen ergaben unterschiedliche Daten, obwohl das Gestein zur gleichen Zeit entstand – nämlich zwischen 160 Millionen und circa drei Milliarden Jahren.
Die ersten Menschen gingen bekanntlich 1969 mit Apollo 11 zum Mond. Dort wurde Mondgestein mitgenommen, um es in Labors auf der Erde zu untersuchen. Mehrere verschiedene Datierungsmethoden ergaben bei diesem Mondgestein jedoch Altersunterschiede von bis zu sechs Milliarden Jahren. Das ist ebenfalls sehr problematisch.
Es kommt noch schlimmer: Mondgestein, das von der Apollo-16-Mission mitgenommen wurde, ergab ein Alter von 18 Milliarden Jahren. Das ist natürlich nach evolutionistischer Ansicht nicht möglich, denn das wäre 4,3 Milliarden Jahre vor dem Urknall.
Hier sehen wir den Grand Canyon in Amerika. Auch dort wurden Datierungen durchgeführt. Donald de Young zeigt in seinem wichtigen Buch zu Datierungsfragen „Thousands Not Billions“, dass man dasselbe Gestein mehrmals mit derselben Methode datieren kann und dabei verschiedene Ergebnisse erhält. Man kann dann auswählen, welche Datierung am besten zur Theorie passt.
Young sagte außerdem, dass verschiedene Methoden ganz unterschiedliche Daten ergeben können. Natürlich können sie auch gleiche Daten liefern, aber sie können eben auch stark voneinander abweichen.
Im Grand Canyon wurde Basaltgestein aus den jüngsten Schichten, also oben, gemessen. Das Ergebnis war 1,34 Milliarden Jahre. Basaltgestein aus den ältesten Schichten unten ergab allerdings nur 1,07 Milliarden Jahre. Damit wäre das jüngste Gestein in diesem Beispiel 270 Millionen Jahre älter als das älteste gemessene Gestein. Das ist natürlich nicht möglich.
Das überrascht uns jedoch nicht, denn wir wissen, dass Gesteine keine geschlossenen, sondern offene Systeme sind. In der wissenschaftlichen Literatur ist es so, dass Daten, die gut zur Theorie passen, veröffentlicht werden. Daten, die nicht passen, bleiben oft in der Schublade.
Für den Evolutionisten ist klar, dass es Daten gibt, die nicht passen, weil grundsätzlich bekannt ist, dass Gesteine offene Systeme sind. Daher geht man davon aus, dass die Daten, die mit der Theorie übereinstimmen, gute und richtige Daten sind. Dabei wird angenommen, dass das Gestein glücklicherweise im Lauf der Zeit keinen ungewöhnlich starken Austausch erlebt hat und weitgehend ein geschlossenes System war.
Damit sind diese Methoden jedoch ungeeignet, um Menschen zu überzeugen, die nicht an die Evolutionslehre glauben. Sie haben eigentlich nur einen Nutzen für diejenigen, die bereits an die Theorie glauben. Es sind keine Beweise für eine alte Erde.
Ozeanographische Datierungsmethoden und deren Ergebnisse
Dabei muss man bedenken, dass es viele verschiedene Messmethoden gibt, mit denen ganz unterschiedliche Altersbestimmungen möglich sind. In diesem Zusammenhang sind besonders die ozeanographischen Datierungsmethoden zu erwähnen.
Ein Beispiel: Die Flüsse der Erde tragen ihr Material in die Ozeane. Verschiedene Stoffe gelangen so in die Meere, unter anderem auch immer kleine Mengen Kochsalz (NaCl). Süsswasserflüsse enthalten zwar auch ein wenig Salz, jedoch so wenig, dass wir das Wasser beim Trinken nicht als salzig, sondern als süss empfinden. Der Salzgehalt der Ozeane liegt bei etwa 3,5 Prozent.
Heute kennen wir die jährliche Zufuhrrate von Salz aus allen Flüssen der Welt in die Ozeane. Unter den gleichen Denkvoraussetzungen, die bei evolutionistischen Messungen mit radioaktiven Methoden angewendet werden, könnte man auch hier vorgehen. Man nimmt an, dass es am Anfang, als die Ozeane entstanden, noch gar kein Salz gab. Ausgehend von der heutigen jährlichen Salzmenge, die von den Flüssen eingebracht wird, könnte man berechnen, wie viel Zeit nötig wäre, bis der Salzgehalt der Ozeane 3,5 Prozent erreicht hätte.
Diese Berechnung ergibt ein höchstmögliches Alter der Ozeane von nur 62 Millionen Jahren – anstatt von drei Milliarden Jahren (also dreitausend Millionen). Auch dieses Beispiel stellt den gesamten Zeitrahmen der Evolutionslehre infrage.
Natürlich gibt es Prozesse, bei denen Salz entweichen kann. Wenn man am Strand entlanggeht und die Luft tief einatmet, spürt man förmlich die salzige Luft. Das hängt mit natürlichen Vorgängen zusammen, die dazu führen, dass relativ kleine Mengen Salz wieder entweichen können.
In der Berechnung, die 62 Millionen Jahre als theoretisches Höchstalter für die Ozeane ergibt, sind diese Entweichmöglichkeiten bereits berücksichtigt. Die Zahl ändert sich dadurch nicht.
Wenn ich von einem Höchstalter von 62 Millionen Jahren spreche, meine ich nicht das reale Alter. Wenn man annimmt, dass es bereits zu Beginn einen gewissen Salzgehalt im Wasser gab, wäre das tatsächliche Alter entsprechend kleiner.
Die Flüsse bringen nicht nur Kochsalz ein, sondern auch viele andere Atome und Moleküle, zum Beispiel Magnesium. Wenn man dieselbe Berechnung mit Magnesium durchführt, ergibt sich ein Höchstalter für die Ozeane von 45 Millionen Jahren.
Bei Uranium beträgt das Höchstalter nur 500.000 Jahre, bei Kalium 11 Millionen Jahre, bei Gold 560 Jahre, bei Kupfer 50 Jahre, bei Silber 2,1 Millionen Jahre, bei Quecksilber 42 Jahre und bei Nickel 18 Jahre. Nickel ist damit die kleinste ermittelte Zahl mit nur 18 Jahren.
Natürlich liefern alle Methoden sehr unterschiedliche Zahlen. Das ist jedoch kein Widerspruch, denn jede Zahl gibt einfach das höchstmögliche Alter an. Je nachdem, welchen Anfangswert man annimmt, wenn die Ozeane entstanden sind, käme man für alle Methoden schließlich auf dieselbe Jahreszahl als tatsächliches Alter der Ozeane.
Es geht hier nicht darum, das konkrete Alter der Ozeane zu berechnen. Vielmehr soll gezeigt werden, dass man mit diesen Methoden, unter den gleichen Denkvoraussetzungen wie bei den radioaktiven Messverfahren, die als Langzeituhren verwendet werden, vorgehen kann. Dabei zeigt sich, dass das Höchstalter der Ozeane an einer ganz anderen Stelle liegt als bei Methoden wie zum Beispiel Uran-Blei.
Schlussfolgerungen und biblische Perspektive auf die Erdgeschichte
Wir kommen zu einem Fazit, zu einer Schlussfolgerung.
Erstens: Die Beweise für eine alte Erde sind überhaupt nicht beweiskräftig. Es sind keine echten Beweise, sondern nur Bestätigungen für diejenigen, die bereits an die Evolutionslehre und die angeblich alte Erde glauben.
Zweitens: Die Hinweise auf eine junge Erde werden normalerweise ausgeblendet und ignoriert. Wir haben gesehen, dass es Methoden gibt, mit denen man ganz andere, viel kleinere Alter ermitteln kann – und zwar auf der gleichen methodischen Grundlage wie bei den Methoden, die hohe Alter ergeben. Diese Hinweise werden jedoch meist weder in der Schule den Schülern noch an der Universität den Studenten vermittelt. Das zeigt uns, dass hier etwas faul ist. Wie kann eine Gesellschaft offen sein – wie man das heute von unserer Gesellschaft behauptet –, offen und mit freiem Informationsfluss, wenn gerade solche Dinge offensichtlich und systematisch ausgeblendet werden?
Drittens: Wir sollen die Bibel nicht durch die Brille atheistischer Forschung auslegen. Es gibt Bibelleser, die denken, dass wir den Schöpfungsbericht und die Zeitmaßstäbe der Bibel so interpretieren müssen, dass sie der evolutionistischen Forschung entsprechen. Das ist jedoch ein Fehler. Das ist keine Bibelauslegung, sondern Bibeleinlegung. Man bringt eine säkulare, atheistische Weltsicht in die Bibel hinein. Damit kann man aber nicht verstehen, was die Bibel sagt und sagen will. Das ist keine Auslegung, sondern Einlegung. Keine Exegese, sondern Eisegese.
Viertens: Wir sollen die Bibel das sagen lassen, was sie sagt – ohne Umdeutung.
Fünftens: Menschliche Forschung soll durch das Wort Gottes beurteilt werden. Eisen wird durch Diamant geschliffen, nicht umgekehrt. Wir vergleichen also das Wort Gottes mit einem Diamanten und die menschliche Forschung, die an sich eine gute Sache ist, mit Eisen. Doch welchem Bereich kommt mehr Autorität zu? Die Bibel erweist sich, zum Beispiel durch erfüllte Prophetie, als Gottes Wort und nicht als Menschenwort. Menschen können nicht über Jahrtausende hinweg unfehlbar die Zukunft voraussagen, wie es die Bibel getan hat. So wirkt das Wort Gottes wie ein Diamant, der hilft, das Eisen zu schleifen.
Wir haben gesehen, wie 14 Messungen im Zusammenhang mit dem Alten Testament zur Übereinstimmung führen. Man könnte sagen, die C-14-Methode bestätigt die Bibel, wie wir in Jericho, Jerusalem und Qumran gesehen haben. Man könnte aber auch sagen, die Bibel bestätigt in diesen Fällen die Korrektheit der Messungen. Das ist jedoch etwas ganz anderes.
Welcher Bereich hat mehr Autorität? Wir haben gute Gründe zu zeigen, dass die Bibel das Wort Gottes ist. Daher soll das Wort Gottes die Forschung beurteilen – und nicht umgekehrt.
Nun haben wir gesehen, dass all das, was man in der säkularen Geschichte als Vorgeschichte bezeichnet – über das Chalkolithikum, die Jungsteinzeit, Mittelsteinzeit, zurück zur Altsteinzeit, bis hin zur Entstehung des Menschen, des Lebens, der Erde und des Universums mit dem Urknall – ein Bereich ist, der völlig im Nebel liegt.
Konkret wird die Geschichte erst ab dem dritten Jahrtausend vor Christus, also nach der Zeit der Sintflut, fassbar. Eigentlich könnten wir nun aufgrund der Offenbarung der Bibel und aufgrund der Schwächen der evolutionistischen Theorie sagen: Die ganze Vorgeschichte ist keine Geschichte. Diese können wir abstreichen. Wir müssen sie ersetzen durch das, was die Bibel über die Ursprünge vor dem dritten Jahrtausend vor Christus, vor der Sintflut, offenbart.
Das ist die biblische Urgeschichte in 1. Mose 1–11 mit Schöpfung, Sündenfall und den Generationen von Adam bis Noah. Zehn Generationen, ein Zeitraum von 1656 Jahren bis zur Sintflut. Danach folgt die Urmenschheit nach der Flut mit dem Turmbau von Babel, der Sprachenverwirrung und der anschließenden Völkerwanderung.
Danach wird die Geschichte auch durch Quellen außerhalb der Bibel konkret und stimmt mit der biblischen Geschichte überein. So können wir die Vorgeschichte durch die biblische Geschichte ersetzen.
Wir haben also Geschichte vor diesem scheinbaren Erkenntnishorizont des dritten Jahrtausends vor Christus und nach diesem Erkenntnishorizont. Die Heilsgeschichte der Bibel entspricht der Geschichte dieser Welt – davor, vor der Sintflut, und danach.
Wir können also die Sicht der Evolution mit den 4,7 Milliarden Jahren abstreifen. Das sind keine bewiesenen Tatsachen, sondern Projektionen von Menschen, die Gott außen vor lassen wollen. Wir können diese großen Zeitalter abstreichen und an der Offenbarung Gottes in der Bibel festhalten. Diese beginnt mit: „Bereshit bara Elohim et haschamayim ve'et ha'aretz“ – „Im Anfang schuf Gott Himmel und Erde“.
Wir brauchen die langen Zeiträume nicht. Die Evolutionisten brauchen sie, weil sie denken, je länger die Geschichte oder Vorgeschichte gedauert hat, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass alles durch Zufall ohne Gott entstehen konnte. Die Bibel jedoch bezeugt uns Gott als den Schöpfer der Welt. Deshalb brauchen wir diese langen Zeiträume nicht.
