Guten Abend, meine Damen und Herren, ich möchte Sie alle ganz herzlich zu diesem Abend mit dem Thema „Völker, Gene, Hautfarben – woher?“ begrüßen.
Wir wollen gemeinsam entscheidende Argumente gegen Rassismus näher betrachten. Heute Abend geht es um Fragen wie diese: Warum gibt es verschiedene Hautfarben – schwarz, weiß, rot und gelb? Wie entstanden verschiedene Menschenrassen?
Sie sehen, ich habe diesen Ausdruck „Menschenrassen“ in Anführungs- und Schlusszeichen gesetzt.
Wie eng sind die verschiedenen Völker der Welt eigentlich miteinander verwandt? Stammt die gesamte Menschheit von einem einzigen Elternpaar ab? Inwiefern bestätigt die moderne Genforschung die Aussagen der Bibel?
Außerdem wollen wir betrachten, wie man anhand der Bibel Rassismus, Rassenvorurteile und Diskriminierung überzeugend und wirksam widerlegen kann.
Einführung in das Thema Rassismus und Evolutionslehre
In einem ersten Teil möchte ich das Thema Evolutionslehre und Rassismus anreißen. Es ist bekannt, dass der Vater der modernen Evolutionslehre Charles Darwin im neunzehnten Jahrhundert war. Er hat zwei bedeutende Evolutionsbücher geschrieben: 1859 „Die Entstehung der Arten“ und 1871 „Die Abstammung des Menschen“.
Dadurch wurde zunächst in der akademischen Welt hier im Westen der Gedanke der Evolutionslehre populär. Im zwanzigsten Jahrhundert gelangte diese Lehre dann auch in die breiten Massen.
Was folgt aus dieser Evolutionslehre? Demnach habe sich der Mensch durch natürliche Prozesse aus dem Tierreich heraus entwickelt. Die verschiedenen Völker der Welt hätten sich unabhängig voneinander auf den verschiedenen Erdteilen unterschiedlich schnell aus Vorstufen entwickelt. Daraus ergibt sich eine Unterscheidung zwischen primitiven Völkern, die noch näher bei der Affenwelt stehen, und höher entwickelten Völkern.
Nun, es ist klar, dass dies ein totaler Kontrast zu dem war, was über Jahrhunderte, man könnte sogar sagen Jahrtausende, durch das Evangelium und die Bibel in Europa verbreitet worden ist. Nach der Bibel ist der Mensch im Bild Gottes erschaffen worden. Das heißt, der Mensch spiegelt in seinem Wesen etwas von Gottes Weisheit und Gerechtigkeit wider. Das war seine ursprüngliche Aufgabe.
Biblische Sicht auf den Menschen und die Menschenwürde
Im Schöpfungsbericht heißt es in 1. Mose 1,27: „Und Gott schuf den Menschen in seinem Bild, im Bild Gottes schuf er ihn; Mann und Frau schuf er sie.“ Das beschreibt den Menschen vor dem Sündenfall.
Aus dem Neuen Testament wissen wir, dass Johannes 3,16 sagt: „So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern ewiges Leben hat.“ Daraus folgt: Es gibt keine Untermenschen. Alle Menschen auf der ganzen Welt – jede einzelne Person, nicht nur pauschal die Menschheit – sind von Gott geliebt. Gott war bereit, das Höchste zu geben, seinen Sohn, um uns mit sich zu versöhnen.
Daraus ergibt sich, dass jeder Mensch, unabhängig davon, aus welchem Volk, Stamm oder welcher Sprache er stammt, eine einzigartige Würde besitzt. Es folgt, dass Gott jeden Menschen dieser Welt liebt. Es gibt keine Untermenschen.
Mit dem Aufkommen der Evolutionslehre wurde die Bibel in unserer westlichen Kultur mehr und mehr, schließlich vollends, zur Seite geschoben. Damit änderte sich auch die Sicht auf den Menschen. Wer ist der Mensch? Oder wie es im Psalm 8 im Alten Testament heißt: „Was ist der Mensch, dass du an ihn denkst?“ Der Mensch wurde ganz anders gesehen, und die Folgen davon sind deutlich wahrnehmbar.
Die Verbindung von Evolutionslehre und Rassismus in der Geschichte
Stephen Jay Gould, der weltbekannte Evolutionist, der im Jahr 2002 verstorben ist, hat sich einmal in seinem Buch „Ontogenie und Phylogenie“ folgendermaßen geäußert: Biologische Einwände zugunsten des Rassismus mögen vor 1850, also vor den Büchern von Darwin, üblich gewesen sein, nahmen aber nach Annahme der Evolutionslehre enorm zu.
Das lässt sich sehr eindrücklich an vielen Beispielen belegen. Eines möchte ich besonders erwähnen: Kennen Sie Ota Benga aus dem Kongo? Dieser Pygmäe wurde nämlich 1906 zur Propagierung der Evolutionslehre im Bronx Zoo von New York im Affenhaus ausgestellt. Dort konnten die Besucher ihn über längere Zeit bewundern.
Das stieß natürlich auch auf Kritik. Insbesondere setzte sich Pastor James A. Gordon dafür ein. Er war ein afroamerikanischer Prediger und sagte: „Hört doch bitte auf mit solchen Dingen! Hat man uns Schwarzen nicht schon genügend Leid angetan, dass man uns sogar noch auf diese Weise demütigen muss, indem man uns so im Zoo ausstellt?“
Doch diese Kritik stieß nicht auf allgemeines Verständnis. In den New York Times gab es sogar eine Verteidigung dieser Haltung – nämlich die Ausstellung von Ota Benga im Affenhaus.
Heute gibt es viele Evolutionisten, die sagen, Darwin sei einfach falsch verstanden worden. Aus der Evolutionslehre folge ganz logisch nicht der Rassismus. Das sei ein Missverständnis, Sozialdarwinismus, das, was Hitler daraus gemacht habe.
Ist das so?
Darwins eigene Aussagen zur menschlichen Entwicklung und Gesellschaft
Ich lese vor aus dem Buch „Die Abstammung des Menschen“ von Charles Darwin, Seite 173, in der deutschen Ausgabe von 1875. Bis jetzt habe ich den Fortschritt des Menschen von einem früheren halbmenschlichen Zustand zu dem der jetzt lebenden Wilden betrachtet.
Bei Wilden werden die an Geist und Körper Schwachen bald beseitigt, und diejenigen, die überleben, zeigen gewöhnlich einen Zustand kräftiger Gesundheit. Auf der anderen Seite tun wir zivilisierte Menschen alles nur Mögliche, um diesen Prozess der Beseitigung aufzuhalten. Wir bauen Zufluchtsstätten, Städte, Einrichtungen für Schwachsinnige, Krüppel und Kranke.
Wir erlassen Armengesetze, und unsere Ärzte setzen ihre größte Geschicklichkeit daran, das Leben eines jeden bis zum letzten Moment zu erhalten. Übrigens war Charles Darwins Vater Arzt. Dadurch kommt es, dass auch die schwächeren Glieder der zivilisierten Gesellschaft ihre Art fortpflanzen.
Niemand, der sich mit der Zucht domestizierter Tiere beschäftigt hat, wird daran zweifeln, dass dies für die menschliche Rasse im höchsten Grad schädlich sein muss. Es ist überraschend, wie schnell ein Mangel an Sorgfalt oder eine unrechtgeleitete Sorgfalt zur Degeneration einer domestizierten Rasse führt.
Mit Ausnahme des Menschen selbst ist wohl kaum ein Züchter so unwissend, dass er seine schlechtesten Tiere zur Nachzucht zuließe. Ich zitiere aus einem Brief, den Francis Darwin in der Briefsammlung „The Life and Letters of Charles Darwin“ überliefert hat.
Denken Sie daran, wie groß noch vor wenigen Jahrhunderten die Gefahr für die europäischen Völker war, von den Türken überrannt zu werden – damals im sechzehnten Jahrhundert. Und wie lächerlich eine derartige Vorstellung heute im neunzehnten Jahrhundert ist.
Die zivilisierteren sogenannten kaukasischen Rassen, das sind die Weißen aus Europa, haben die Türken im Kampf ums Dasein völlig überwunden. Stellen wir uns die nahe Zukunft vor: Eine endlose Zahl niedriger Rassen wird überall auf der Welt durch die höher zivilisierten Rassen vernichtet worden sein.
Historische Einordnung der Menschenrassen im 19. Jahrhundert
Wir haben jetzt schon mehrmals den Begriff der Menschenrassen verwendet. Dazu muss ich erklären, dass es im 19. Jahrhundert üblich war, zumindest diese vier Hauptrassen zu unterscheiden.
Erstens die Kaukasier, also die weiße Rasse in Europa. Zweitens die Negroiden, das sind die Schwarzen aus Schwarzafrika. Drittens die Mongoliden, das sind die Asiaten und die mit ihnen eng verwandten Indianer. Und schließlich die Australoiden, damit bezeichnet man die Aborigines, die Ureinwohner Australiens.
Ich lese etwas aus dem Notebook I von Charles Darwin vor, das noch aus den 1830er Jahren seines Lebens stammt. Darwin schreibt: Wenn zwei Menschenrassen sich begegnen, verhalten sie sich genauso wie zwei Tierarten. Sie bekämpfen sich gegenseitig, fressen sich gegenseitig und bringen einander Krankheiten.
Doch dann kommt der entscheidende Kampf: Wer hat die effizienteste Organisation oder den besseren Instinkt? Beim Menschen ist das zum Beispiel die höhere Intelligenz, mit der sich eine Rasse durchsetzen kann.
Darwins Weltreise und seine Eindrücke von den Feuerländern
Es ist vielen bekannt, dass Darwin die Gelegenheit hatte, zwischen 1831 und 1836 eine Weltreise mit dem englischen Vermessungsschiff Beagle zu unternehmen. Dabei gelangte er bis an die Enden der Erde, besonders auf der südlichen Halbkugel, nach Südafrika, Südamerika, Australien und weiteren Orten.
Eine Ortschaft, die er besuchte, sehen Sie hier auf der Karte: das Südende von Südamerika, Feuerland. Diese wunderbare Gegend, Patagonien in Argentinien, ist definitiv eine Reise wert. In Feuerland kam Darwin mit den dort lebenden Indianern, den Feuerländern, in Kontakt.
Über sie sagte er, dass sie das Zwischenglied zwischen Affe und Mensch seien oder, wenn nicht wirklich das fehlende Zwischenglied, so doch ganz nahe daran. Er schrieb: „Wenn sie nicht das fehlende Zwischenglied sind, sind sie auf jeden Fall nicht weit davon entfernt, es zu sein.“
An Professor Henslow schrieb Darwin 1833: „Ich glaube nicht, dass irgendein Schauspiel interessanter sein kann als der erste Anblick von Menschen in ihrer ursprünglichen Wildheit. Es ist ein Interesse, welches man sich nicht gut vorstellen kann, bis man es selbst erfahren hat. Ich werde das nie vergessen, als wir in die Good Success Bay einfuhren. Der Schrei, mit welchem uns eine Partie Feuerländer empfing – sie saßen auf einer Felsspitze, von dem dunklen Buchenwald umgeben. Wie sie ihre Arme wild um ihre Köpfe herumwarfen und ihr langes Haar flatterte, schienen sie unruhige Geister aus einer anderen Welt zu sein.“
Übrigens muss ich noch erklären: Auf dem Schiff Beagle waren zwei Feuerländer, die schon früher einmal dort abgeholt worden waren und nach England gekommen waren. Dort erhielten sie die Möglichkeit, eine englische beziehungsweise britische Erziehung zu genießen. Diese wurden dann wieder zurückgebracht und reisten zusammen mit Darwin auf dem Schiff zurück.
Als sie heimkehrten, war es nur eine kurze Zeit, bis sie – trotz ihrer schönen englischen Kleidung, die sie offenbar noch mit Krawatten trugen, nicht so wie ich heute Abend – diese wieder ablegten. Sie liefen wieder so wild herum, wie es für die Feuerländer üblich war.
Viele Menschen in England waren von da an überzeugt, dass diese Feuerländer nur halbe Menschen seien. In einem Brief an Whitley schrieb Darwin 1834: „Ich habe aber nichts gesehen, was mich vollständiger in Erstaunen gesetzt hätte, als der erste Anblick eines Wilden. Es war ein Dackter Feuerländer, sein langes Haar wehte umher, sein Gesicht war mit Farbe beschmiert. In ihren Gesichtern liegt ein Ausdruck, welcher, glaube ich, allen, die ihn nicht gesehen haben, ganz unbegreiflich wild vorkommen muss.“
Auf einem Felsen stehend, stieß er Töne aus und machte Gestikulationen, gegen welche die Laute domestizierter Tiere weit verständlicher sind – also etwa Mu Mu zum Beispiel oder Wow Wow. Er zweifelte daran, dass sie wirklich eine Sprache sprechen würden.
Kontrastierende Sichtweisen auf die Feuerländer
Aber es gab auch andere Engländer. Es gibt Engländer und Engländer, Schweizer und Schweizer sowie Deutsche und Deutsche, ja? So einer war Thomas Bridges.
Er lebte von 1842 bis 1898 und war ein tiefgläubiger Mann. In den Feuerländern sah er Menschen, die Gott liebt. Für sie gilt Johannes 3,16: „Denn so sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern ewiges Leben hat.“
Aus diesem Glauben heraus zog er nach Feuerland, nach Ushuaia. Heute ist das natürlich eine viel größere Stadt, eine argentinische Stadt in Feuerland. Von dort aus widmete er sich seiner Vision, unter den Feuerländern zu arbeiten.
Zuerst versuchte er, ihre Sprache zu lernen. Er erstellte ein Wörterbuch mit etwa 30.000 Wörtern. Das ist ein Wortschatz, den wohl niemand von uns aktiv beherrscht. Passiv kennt man zwar viel mehr, aber aktiv ist das sehr, sehr ungewöhnlich.
Thomas Bridges sammelte also die Wörter dieses Volkes und widmete sich den Feuerländern, um ihnen die frohe Botschaft von Jesus Christus zu bringen. Doch durch den bereits entstandenen Kontakt mit den Weißen starben die Feuerländer nach und nach aus.
Das war kein Völkermord, sondern, wie so oft bei Kontakten mit Indianern, starben unzählige Indianer einfach durch den Kontakt mit den Weißen. Sie hatten keine Abwehrkräfte gegen die europäischen Krankheiten.
Die Auswirkungen der Evolutionslehre im 20. Jahrhundert
Aber die Geschichte ging nach Darwin weiter. Schließlich kam es 1914 zum Ersten Weltkrieg. Man kann wirklich sagen, dass die deutsche Militärführung damals etwas Einzigartiges in der Weltgeschichte war. Sie war geprägt durch die Evolutionslehre, insbesondere durch den Gedanken der Selektion, der Auswahl: Der Stärkere behauptet sich, der Schwächere muss weichen.
Dies sei das Gesetz der Natur, damit sich alles weiter und höher entwickelt. So sei es immer gewesen. Durch dieses Prinzip habe sich überhaupt eine Evolution, eine Höherentwicklung ereignet.
So kam es zum schrecklichsten Krieg der Menschheitsgeschichte bis dahin – mit 17 Millionen Toten.
Gerade nach dem Ersten Weltkrieg, durch die russische Revolution, entstand die Sowjetunion. Dort spielte die Evolutionslehre im atheistischen Denken der Kommunisten eine ganz grundlegende Rolle. Das wirkte sich praktisch aus. Niemand weiß die genaue Zahl, aber man schätzt, dass etwa 36 bis 100 Millionen Menschen in der Sowjetunion durch die Kommunisten vernichtet wurden.
Stalin spielte dabei eine ganz besonders wichtige Rolle. Er war zunächst auf einem Priesterseminar, bis er ein Buch in die Hände bekam: „Die Entstehung der Arten durch natürliche Selektion“ von Charles Darwin, 1859. Danach hängte er sein Studium an den Nagel und wurde Stalin – früher hatte er einen anderen Namen. Er wurde einer der größten Massenmörder der Menschheitsgeschichte.
Die Evolutionslehre spielte bei ihm eine grundlegende Rolle in der Menschenverachtung. Man spricht schnell von 36 bis 100 Millionen Toten. Vor einiger Zeit sprach ich mit einer älteren Russlanddeutschen, die erzählte, dass Stalin als Kind ihren Vater erschießen ließ. Das war einer von Millionen.
Auch Hitler übernahm diese Gedanken, wie wir sie bei Darwin gelesen haben: Niedere Rassen würden verschwinden, stärkere und gerade intelligentere würden sich durchsetzen. So kam es zum Zweiten Weltkrieg und während dieser Zeit zur Vernichtung von sechs Millionen Juden.
Natürlich kann man sagen, dass Hitler Darwin falsch verstanden hätte. Aber wir haben gelesen, was Darwin gesagt hat, und das ist nicht einfach aus dem Nichts herausgegriffen.
Die Entwicklung des Antirassismus nach 1945
Aber dann, im Frühjahr 1945, da läuten die Glocken. Der Krieg war vorüber – der schrecklichste Krieg bis dahin mit 50 bis 70 Millionen Toten. Nach 1945 verbreitete sich in unserer westlichen Welt stark die Überzeugung des Antirassismus. Die Gründe dafür sind vielfältig, doch ein ganz grundlegender war der Schock über die Gräueltaten der Nazis. Man erkannte: So etwas ist möglich in einer zivilisierten Welt! Deutschland, das muss man wissen, war eine der fortschrittlichsten Nationen der Welt.
Gleichzeitig wurde Antirassismus auch zu einem politischen Propagandamittel der Linken. Sie betonten ihren Abscheu vor Rassismus, um zu zeigen, dass die linke Ideologie ethisch sei. Man suche das Wohl der Armen, der Arbeiter, der Schwachen und der sozial Vernachlässigten. Damit wollte man zeigen, dass dieses System und dieses Denken ein gerechtes System seien, eine Suche nach einer gerechten Welt. So betonte man: „Wir sind ganz anders als die von rechts.“
Doch damit wurde auch enorm von den Gräueltaten der Kommunisten abgelenkt. Das ist ganz eigenartig, nicht wahr? Alex, der die Einleitung gemacht hat, könnte uns erzählen, was er im Schulunterricht über die Hitlerzeit und den Rassismus gelernt hat. Das wurde immer und immer wieder eingeimpft, nicht wahr? Aber eigenartigerweise: Was in der Sowjetunion geschehen ist, wer hat das so gründlich auch hier in der Schweiz in der Schule gelernt? Das ist ganz eigenartig. Man spricht zu Recht so viel vom Nationalsozialismus und seinen Gräueln, aber das andere sollte man nicht unterlassen.
Heute sehen wir gerade durch die Linke gesteuert eine bewusste Überfremdung Europas. Diese soll letztlich dazu führen, dass die christlichen, überlieferten Werte zerstört oder neutralisiert werden. Darum wird auch heute in den Schulen ganz bewusst gefördert, dass man, wenn man über Religionen spricht, nur noch von Gleichwertigkeit spricht. Wehe dem, der das Christentum irgendwie besonders hervorheben würde! Das geht nicht, das wäre Rassismus. Alle sind gleich.
Weiter wurde der Antirassismus auch im Kampf zugunsten von Homosexualität und anderen Themen benutzt. Heute sagt man oft, wer Homosexualität ablehnt, sei ein Rassist. Im Ganzen sehen wir eine erstaunliche Inkonsequenz. Obwohl die Evolutionslehre den Rassismus massiv gefördert hat und zu schrecklichen Früchten in der jüngeren Geschichte führte, wird die Evolutionslehre weiterhin gefördert – gerade auch durch die Linken.
Abtreibung wird seit Jahrzehnten gefördert und als Recht der Frau dargestellt, besonders durch die Linken. Nach Angaben der UNO werden jährlich etwa 40 Millionen Babys weltweit getötet. Seit der Liberalisierung in den USA 1973 wurden bis heute mehr als eine Milliarde Babys auf diese Weise getötet. Ist das kein Rassismus, wenn man die Kleinsten und Schwächsten nicht mehr schützt?
Es gibt auch Menschen, die eine Abtreibung überlebt haben. Nun gibt es Studien über die Entwicklung solcher Menschen, die eine Abtreibung überlebt haben – die Ergebnisse sind verheerend. Was für ein Bild haben sie von ihren Eltern? Das waren die, die mich preisgegeben haben. Was für ein Bild haben sie von einem Staat? Der Staat hat mich nicht geschützt, der Staat hat nicht die Hand über mich gehalten.
So entstehen ganz seltsame, traurige Entwicklungen, die wir durch solche Erfahrungen verstehen können.
Historische Wurzeln des Rassismus in der Antike
Nun möchte ich noch etwas zum Thema Rassismus sagen, und zwar schon aus früheren Zeiten. Dieses Phänomen reicht nämlich zurück bis in die Antike, in die alte Welt, vor zweitausend Jahren und noch länger.
Die alten Griechen betrachteten sich als überlegen gegenüber den Barbaren. Aristoteles, einer der größten Philosophen der Griechen, bezeichnete die Barbaren – also die Menschen aus verschiedenen Stammesgemeinschaften, die nicht Griechen waren – als minderwertig. Er sagte, sie seien wie Tiere zu behandeln und zur Sklaverei geboren.
Die Römer übernahmen in großem Maße das griechische Denken. Dieses hat Europa in den vergangenen zweitausend Jahren stark geprägt. Dabei war es nicht nur die Bibel, sondern auch das griechische Denken – insbesondere Aristoteles und sein Lehrer Platon. Beide waren bedeutende Kräfte, die das Denken Europas entscheidend beeinflusst haben.
Wenn wir schon in der Antike sind: Vor zweitausend Jahren kam Jesus Christus. Er gab seinen Jüngern den Auftrag, die frohe Botschaft von der Liebe Gottes in die ganze Welt hinauszutragen.
Der Missionsauftrag Jesu und die universelle Botschaft des Evangeliums
In Apostelgeschichte 1,8 lesen wir vom Missionsauftrag Jesu Christi an die Jünger: „Aber ihr werdet Kraft empfangen, wenn der Heilige Geist auf euch gekommen ist, und ihr werdet meine Zeugen sein, sowohl in Jerusalem, das war der Ausgangspunkt, als auch in ganz Judäa und Samaria und bis an das Ende der Erde.“
Das bedeutet, dass die Botschaft von Jerusalem aus in alle Welt getragen werden soll – in die entferntesten Erdteile, betrachtet vom Knotenpunkt Jerusalem, der zwischen Europa, Asien und Afrika liegt. Hier wird deutlich: Das Evangelium, die frohe Botschaft von der Liebe Gottes zu den Menschen, ist für alle Menschen bestimmt.
Ja, bis an die Enden der Erde, also bis nach Tasmanien, bis nach Feuerland, bis zu den Eskimos. In Matthäus 24,14 sagt Jesus Christus: „Dieses Evangelium des Reiches wird gepredigt werden auf dem ganzen Erdkreis.“ Er wird nicht als König der Welt zurückkommen, bevor dies und noch anderes geschehen ist.
Das Wort „Erdkreis“ (griechisch „Oikoumene“) meint das bewohnte Festland, also die ganze bewohnte Erde. Das Evangelium soll allen Nationen als Zeugnis verkündet werden, und danach wird das Ende kommen.
Erst im 20. Jahrhundert wurden alle Nationen der Welt mit der frohen Botschaft erreicht. Auch hier wird wieder deutlich: Das Evangelium ist für alle Menschen bestimmt.
Noch einmal sei Johannes 3,16 genannt: „Denn also hat Gott die Welt geliebt“, hat Jesus Christus gesagt, „dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe.“
Diese Botschaft soll verkündet werden: Gott liebt alle Menschen.
Einheit in Christus trotz kultureller Unterschiede
Der Apostel Paulus schreibt im Kolosserbrief, Kapitel 3, Vers 11, Folgendes: Er betont, dass, wenn Menschen zum Glauben an Jesus Christus kommen, sie zusammen ein neues Volk bilden – die Gemeinde oder die Kirche. Dort heißt es, es gibt keinen Unterschied mehr zwischen Grieche und Jude, Beschneidung und Vorhaut, Barbar, Skythe, Sklave oder Freier, sondern Christus ist alles und in allen.
Hier wird deutlich gemacht, dass diese völkischen Unterschiede vor Gott keine Rolle spielen. Ein Barbar ist nicht weniger wert. Besonders erwähnt werden sogar die Skythen. Die Skythen waren ein wildes Reitervolk, das zwischen dem nördlichen Schwarzen Meer und dem Gebiet zwischen dem Schwarzen und Kaspischen Meer lebte – also im heutigen Gebiet der Ukraine – und galten als besonders wilde Barbaren. Deshalb werden sie hier extra genannt.
Nein, Christus ist alles, und er ist in allen, die an ihn glauben. Das Evangelium hebt also die kulturellen Unterschiede vor Gott auf. Darauf kommt es nicht an.
Der Apostel Johannes wurde, als er auf Patmos die Offenbarung empfing, in den Himmel entrückt und sah dort die Gläubigen, die Jesus Christus, das Lamm Gottes, anbeten. In Offenbarung 5, Vers 9 heißt es: „Und sie singen ein neues Lied: Du bist würdig, das Buch zu nehmen und seine Siegel zu öffnen, denn du bist geschlachtet worden und hast für Gott erkauft durch dein Blut aus jedem Stamm und jeder Sprache und jedem Volk und jeder Nation. Und du hast sie unserem Gott zu Königen und Priestern gemacht, und sie werden über die Erde herrschen.“
Hier wird klar, dass einmal Menschen aus allen Sprachen, Völkern und Nationen gerettet sein werden. Besonders wird auch gesagt, dass sie aus jedem Stamm stammen und königliche sowie priesterliche Würde erhalten.
Im 19. Jahrhundert war es völlig undenkbar zu glauben, dass Feuerländer einmal Könige und Priester vor Gott sein würden. Das steht in starkem Kontrast zu damaligen Vorstellungen, doch die Bibel hat das schon immer so gelehrt.
Genetische Grundlagen der menschlichen Vielfalt
Nun kommen wir zu einem weiteren Abschnitt, einem weiteren Thema. Wir fragen uns: Woher kommen eigentlich die sogenannten „Rassen“?
Aber Sie sehen, ich habe „Rassen“ in Anführungszeichen gesetzt – und das aus gutem Grund. Ich denke, wir wissen alle oder fast alle, die hier sind – ich hatte ja auch manche Kinder hier, und das freut mich ganz besonders – wir wissen, dass in unseren Zellen ein Zellkern ist. Darin befindet sich unser ganzes Erbgut, die DNS.
Das ist etwas ganz Besonderes: Diese DNS enthält quasi eine chemische Schrift, die in meinen Zellen aufgeschrieben ist und beschreibt, wie man mich bauen muss. In jeder Zelle des Kohls steht, wie man Kohl baut, und bei jedem Zierfisch im Aquarium steht, wie man einen Zierfisch baut – und so weiter. Also ist darin die Information enthalten.
Beim Menschen hat dieses Erbgut-Molekül die sagenhafte Länge von zweimal einem Meter. Ich spreche hier von Körperzellen mit 46 Chromosomen.
Wie ist das aufgeschrieben? Es ist eine chemische Schrift, die erst in unserer Zeit entdeckt wurde. Sie besteht aus vier verschiedenen „Buchstaben“. Das sind vier verschiedene Arten von Molekülen, die je nachdem, wie sie aneinandergereiht sind, in dieser langen, etwa ein Meter langen Kette, etwas anderes bedeuten.
Man könnte sagen, mit einem Computer geschrieben wäre das A, B, C, D. Diese Schrift ist immer so, dass die Buchstaben in Dreiergruppen angeordnet sind. Das ist ein wirklicher Code.
Ich war bei Mawson, da hatte man nur drei Zeichen: Punkt und Strich. Das ist ein Buchstabe, das ist E. Und die Pausen sind natürlich auch noch ein Zeichen. Kein Zeichen ist auch ein Zeichen, also drei Zeichen.
Aber hier haben wir eine Schrift mit vier Zeichen, und in unserem Erbgut befinden sich also drei Milliarden Buchstaben. Wir sind wandelnde Bibliotheken.
Ja, drei Milliarden Buchstaben – zählen Sie mal die Bücher aus, was das ausmacht! Das ist ja eine ganze Bibliothek, und das in jeder Zelle, nicht nur in einer.
Jetzt hat man in den vergangenen Jahren ganz besonders dieses Erbgut untersucht und versucht, es zu entschlüsseln. Dabei hat sich ergeben: Die Unterschiede von einem Menschen zum anderen – sagen wir also, man nimmt jemanden aus Hunzenschwiel und vergleicht ihn mit einem Zürcher – dann stellt sich heraus, dass der Unterschied im Erbgut nur 0,2 Prozent beträgt. Also ein ganz kleiner Unterschied zwischen einem einzelnen Hunzenschwieler und einem einzelnen Zürcher.
Da fragt man sich aber: Wie ist das mit den Hautfarben? Ein Schwarzafrikaner sieht doch ganz anders aus als ein typischer Hunzenschwieler, meine ich.
Woher kommt eigentlich diese Farbe? Das ist ja schon längst bekannt. Es gibt in unseren Hautzellen einen Farbstoff, der Melanin heißt.
Es gibt Menschen, die haben sehr viel Melanin, sehr, sehr viel Melanin – das sind eben schwarze Menschen. Und es gibt Menschen, die haben sehr, sehr wenig Melanin, sie haben eine ganz helle, weiße Haut, fast durchscheinend, ein bisschen übertrieben gesagt. Dazwischen gibt es alle Abstufungen von Braun.
Das heißt, alle Hautfarben auf der Erde werden wesentlich durch diesen einen Farbstoff bestimmt.
Interessant ist auch, dass man oft von „Rot“ und „Gelb“ spricht. Schauen Sie sich mal die Chinesen genau an. Ich habe das schon gemacht, vor kurzem, als ich in Malaysia war und Vorträge für Chinesen gehalten habe. Die haben gar keine gelbe Haut. Sie sieht gar nicht so anders aus als die Haut, die man bei uns als typischen Schweizer finden würde.
Das hat sich so entwickelt, auch aus einer gewissen Farbsymbolik heraus, dass man von den „Gelben“ spricht. Nein, es ist nicht gelb.
Und man spricht von „Rothäuten“, aber das war ein sehr verächtlicher Ausdruck für Indianer. Haben Sie sich mal Indianer angeschaut? Ja, das habe ich natürlich auch immer wieder gemacht in Nordamerika und Südamerika. Die sind gar nicht rot.
Natürlich gab es gewisse Bemalungen der Indianer, die typisch rot waren, und davon kommt das Rot heute. Aber die Hautfarbe ist braun, und sie haben verschiedene Abstufungen von Braun.
Also gibt es einfach alle Abstufungen von Schwarz über Braun bis zu ganz Hell. Das hängt davon ab, wie viel Melanin man hat.
Es ist so, dass die UV-Strahlung die Bildung von Melanin in unseren Zellen anregt. Gerade jetzt, wo die Sonne so schön scheint, werden manche Menschen ganz schnell braun, andere versuchen es und schaffen es einfach nicht.
Das hängt eben davon ab, wie viel Melanin sie haben. Die, die viel Melanin haben, werden schnell braun.
Melanin ist natürlich nützlich, gerade in Ländern mit sehr starker Sonnenstrahlung. Dort schützt es vor Hautkrebs.
Wenn man sich die Karte anschaut, wo dunkelhäutige Menschen leben, sieht man, dass sie ganz wesentlich um den Äquator herum verteilt sind – dort, wo man den Schutz gegen Hautkrebs gut braucht.
Aber es gibt auch unter diesen Völkern Albinos, die durch einen Fehler im Erbgut gar kein Melanin bilden können. Hier sehen Sie ein Albino-Kind bei den Aborigines in Australien. Die Mundlippenformen sind noch typisch, aber aus der Ferne könnte man das Kind sehr schnell für europäisch halten, nicht wahr?
Wenn es Heiraten zwischen Schwarzen und Weißen gibt, entstehen Mulattenkinder. Ein Kind ist weiß, eines braun, eines schwarz.
Da haben Sie verschiedene „Rassen“ in einer Familie – aber es sind eben „Rassen“ nur in Anführungszeichen.
Die moderne Genetik der vergangenen Jahre hat gezeigt: Der Unterschied im Erbgut zwischen zwei zufällig ausgewählten Menschen – nicht nur aus der Schweiz, wie ich vorhin gesagt habe, sondern aus aller Welt – beträgt circa 0,2 Prozent.
Das war natürlich eine riesige Überraschung für die Evolutionisten. Das hätten sie nicht erwartet. Aber es passt genau zur Bibel.
Der Unterschied im Erbgut bezüglich der sogenannten „Rassenmerkmale“ – also die dunkle Haut, besonders breite Lippen und so weiter oder Schlitzaugen – beträgt nur 0,012 Prozent.
Der Unterschied sogenannter Rassen ist minimal, also ein Bruchteil dessen, was einen durchschnittlichen Europäer von einem anderen Europäer unterscheidet. Er ist minimal, ich würde sagen, banal.
Darum spreche ich bewusst nicht mehr von Rassen. Es gibt gar keine Rassen.
Ein Kongolese könnte Ihnen näherstehen als irgendeiner aus Hunzenschwiel mit weißer Hautfarbe.
Plötzlich brauchen Sie Blut. Sie holen schnell Blut bei Ihrem Nachbarn, und das könnte Ihr Leben beenden, weil er nicht die gleiche Blutgruppe hat. Nehmen Sie doch die Blutgruppe von einem Kongolesen, der die gleiche Blutgruppe hat wie Sie – und es funktioniert.
Es gibt in unserem Körper noch viel mehr Unterschiede von Mensch zu Mensch, die in der eigenen Kultur große Abstände sein können und zu einer anderen Kultur ganz kleine Abstände.
Der Mensch ist noch viel komplizierter gebaut.
Wir können jetzt schließen: Wir sind weltweit eine Familie.
Das hat Apostel Paulus schon längst gesagt, als er diese Rede in Athen gehalten hat (Apostelgeschichte 17,26): „Und er hat aus einem Blut jede Nation der Menschen gemacht, um auf dem ganzen Erdboden zu wohnen, indem er verordnete Zeiten und die Grenzen ihrer Wohnung bestimmt hat.“
Beispiele für menschliche Vielfalt und frühere Fehlannahmen
Schauen Sie sich diese vier Typen an: Der erste wäre ein Afro-Karibe. Er fällt durch gewisse Besonderheiten auf, zum Beispiel durch die breiten Lippen. Übrigens möchte ich noch betonen, dass man das in der früheren Literatur gar nicht festgestellt hat. Wir typischen Europäer haben sehr schmale Lippen und gleichen damit den Schimpansen viel mehr als jene mit breiten Lippen. Interessant ist, dass man das früher nie erzählt hat. Manche Dinge wurden einfach ausgeblendet.
Früher hat man auch viel vermessen, zum Beispiel die Schädel, um Rassenunterschiede festzustellen. Dabei hat man plötzlich gemerkt, dass der Schädelinhalt, also die Schädelgröße, bei Eskimos und Malaien – also Menschen aus Malaysia – im Durchschnitt viel größer ist als bei Europäern. Daraus hat man dann geschlossen, dass ein größeres Gehirn etwas mit Intelligenz zu tun hat. Doch man ist davon wieder abgekommen.
Sie sehen also, mit welchen Augen man diese ganze Thematik schon früher betrachtet hat. Hier stehen wir: Das ist der Afro-Karib, das ist ein typischer Europäer, das ist ein Ostasiate und das ist ein Westasiate. Sehen Sie, die Augen sind da ein bisschen anders. Aber in Wirklichkeit ist das alles der gleiche Mensch.
Der Computer macht es möglich, diese Unterschiede sichtbar zu machen. Er hat ein bisschen gearbeitet, die Haut aufgehellt, das Gesicht etwas gestreckt und auch die Augen ein wenig bearbeitet. Schon kann man aus einem Menschen vier sogenannte Rassen herstellen. Die Unterschiede sind nicht riesig, sie sind banal.
Hier sehen Sie das asiatische Mandelauge. In der Augenlidfalte befindet sich etwas mehr Fett als bei einem europäischen Auge. Deshalb fällt das Lid so über das Auge. Wenn Sie möchten, kann man das Fett ergänzen – dann bekommen Sie auch diese Augen. Im Erbgut ist dieser Unterschied ein ganz, ganz kleiner Unterschied, völlig nebensächlich.
Im Vergleich dazu gibt es bei Europäern durch den Mangel an Fett eine viel stärkere Falte. Ja, Hunde haben uns gezeigt, was möglich ist. Heute zählt man über 300 verschiedene Hunderassen. Die meisten dieser Rassen haben sich in den letzten hundert Jahren herausgebildet. Doch alle gehen auf dieselben Vorfahren zurück.
Wie kann man diese Vielfalt erreichen? Das ist erstaunlich. Beim Hund ist das besonders interessant. Nehmen wir an, wir haben eine Tierart mit einer Herde. Diese Herde bleibt über eine Generation, zwei oder drei Generationen ziemlich gleich.
Jetzt machen wir einen Züchtertrick: Wir nehmen eine kleine Gruppe aus der großen Herde heraus. Diese Gruppe darf sich nur noch untereinander vermehren und nicht mehr zurück zur Ursprungspopulation. Dann nehmen wir eine zweite kleine Gruppe heraus und machen dasselbe. Eine dritte Gruppe ebenfalls. Diese Gruppen können sich jetzt nur noch untereinander fortpflanzen.
Auf diese Weise entstehen innerhalb weniger Generationen neue Rassen. Das funktioniert. Das ist eben Züchten.
Biblische Erklärung der Entstehung von Völkern und „Rassen“
Nun, die Bibel sagt uns, dass alle Menschen von Noah abstammen, der mit seinen Söhnen und deren Frauen die Sintflut überlebt hat. Nach der Sintflut lebte die Nachkommenschaft Noahs zunächst zusammen. Sie wollten den Turm von Babel bauen, doch dann kam die Sprachenverwirrung, und schließlich wurden sie zerstreut.
Viele Japhethiten zogen nach Europa, die Semiten breiteten sich in Asien aus, und die Hamiten zogen nach Afrika. So entstanden die Voraussetzungen, dass sich beim Menschen sogenannte „Rassen“ bilden konnten, also solche Unterschiede, wie wir sie heute sehen.
Die Bibel berichtet von der Sintflut, die vor etwa 4.500 Jahren stattgefunden hat. In 1. Mose 7,7 heißt es: „Und Noah und seine Söhne und seine Frau und die Frauen seiner Söhne mit ihm gingen in die Arche vor den Wassern der Flut.“ Die ganze Erde wurde überschwemmt, und am Ende landete die Arche auf dem Gebirge Ararat. Dieses reicht bis auf 5.537 Meter Höhe. Vor einigen Wochen habe ich dieses Bild beim Vorbeifliegen aufgenommen und mir gedacht, dass dort Vater Noah im Jahr 2463 v. Chr. gelandet ist.
In 1. Mose 10 lesen wir, wie die Völker sich verteilten: „Das sind die Familien der Söhne Noahs nach ihren Geschlechtern, in ihren Nationen.“ Von ihnen aus breiteten sich die Nationen nach der Flut auf der Erde aus. Paulus sagt in Apostelgeschichte 14,16 rückblickend: Gott habe in den vergangenen Generationen alle Nationen ihre eigenen Wege gehen lassen.
Noah und seine Söhne hatten alle Gene in ihrem Erbgut. Deshalb war ihr Genpool sehr groß, ähnlich wie beim Urhund, der ebenfalls einen großen Genpool hatte. Doch aus einem Pudel kann man keinen deutschen Schäferhund mehr züchten, denn durch Züchtung geht Vielfalt im Erbgut verloren. Man kann also ein Spezialist sein, aber dann ist man auch ein wenig einseitig.
So war es auch bei Noah und seinen Söhnen: Sie hatten einen großen Genpool. Wären die Menschen immer zusammengeblieben, hätten sich keine „Rassen“ gebildet. Doch als Folge der Sprachverwirrung gingen den einzelnen Volksgruppen durch die Absonderung gewisse Gene verloren. Deshalb können wir aus durchschnittlichen Europäern keinen „Züchten“, der schwarze Haut hat, weil diese Gene im Erbgut verloren gegangen sind.
Wenn aber eine Europäerin einen Schwarzafrikaner heiratet, haben ihre Kinder eine Mischung aus schwarz, braun und weiß – also verschiedene Hautfarben und Merkmale, die aus unterschiedlichen Menschengruppen stammen.
1. Mose 10 spricht zum Beispiel über die Söhne Japhets, einem der Söhne Noahs: Gomer, Magog, Madai, Javan, Tubal, Mesech und Tiras. Von ihnen aus verteilten sich die Bewohner Europas, das im Alten Testament „Iyim“ genannt wird. Sie zogen in ihre Länder, jede Gruppe nach ihrer Sprache, ihren Familien und Nationen.
Vers 6 nennt die Söhne Hams: Kusch, Mitzraim, Put und Kanaan. Wir wissen über diese Namen Folgendes: Kusch wurde der Vater der Schwarzafrikaner, zunächst der Sudanesen, Mitzraim der Vater der Ägypter, Kanaan der Vater der Kanaaniter und so weiter.
1. Mose 10,22 berichtet von den Söhnen Sems: Elam, Assur, Aparxad, Lud und Aram. Elam wurde der Stammvater der Elamiter in Persien, Assur der Stammvater der Assyrer im Nordirak. So können wir weitermachen.
Es ist ganz interessant, wie die Bibel beschreibt, wie die verschiedenen Völker entstanden sind.
Genetische Forschung zur gemeinsamen Abstammung der Menschheit
Vor ein paar Jahren richtete die Forschung den Fokus auf einen ganz kleinen Abschnitt des Erbguts, der sich in unseren Zellen in den Mitochondrien befindet. Diese Mitochondrien sind winzige Energiemaschinen in den Zellen.
Dieser Abschnitt des Erbguts wird normalerweise nur von der Mutter an ihre Söhne und Töchter weitergegeben. Allerdings können die Söhne dieses Erbgut nicht mehr weitervererben; nur die Töchter sind dazu in der Lage.
Man hat diesen Abschnitt genau untersucht und festgestellt, dass aufgrund der Struktur der Moleküle alle Menschen von einer einzigen Frau abstammen. Das ist interessant! Heute spricht man von der mitochondrialen Eva. Das bedeutet, dass man hier die Spuren der letzten gemeinsamen Mutter aller heute lebenden Menschen findet.
1987 untersuchte ein Team der Berkeley University dieses Thema genau und kam zu dem Ergebnis, dass die letzte gemeinsame Mutter der gesamten Menschheit auf allen Kontinenten vor etwa 200.000 bis 100.000 Jahren lebte. Das ist eine Überraschung, denn für Evolutionisten ist das ein sehr kurzer Zeitraum.
Die Idee, dass die gesamte Menschheit auf eine einzige Mutter zurückgeht, widerspricht der bisherigen Evolutionslehre. Dort dachte man, dass sich die verschiedenen Volksgruppen unabhängig voneinander aus Homo erectus und Homo habilis entwickelt haben – einige schneller, andere langsamer. Nun aber gibt es plötzlich eine gemeinsame Mutter.
Ich erinnere mich noch, wie meine Mathematiklehrerin am Gymnasium im Zusammenhang mit der gemeinsamen Abstammung der Menschheit einen Schüler fragte: „Glaubst du noch an Adam und Eva?“ Das war eine spöttische Bemerkung, die den Gedanken, dass die ganze Menschheit von einem Paar abstammen könnte, lächerlich machen sollte. Heute ist diese Vorstellung jedoch allgemein anerkannt.
Es wird sogar noch besser: 1997 berechnete ein Forscherteam um Parsons und andere ganz konkret, wie schnell Mutationen in diesem Abschnitt des Erbguts auftreten, also kleine Veränderungen der Buchstaben.
Heute untersucht man Stammbäume sehr intensiv, auch in den letzten Generationen. Man kann genau zeigen, wie nah zwei Menschen verwandt sind, wenn man ihr Erbgut vergleicht. Dabei erkennt man Muster von Mutationen und kann abschätzen, ob die beiden Personen etwa zehn oder drei Generationen zurück verwandt sind. Diese Methode spielt auch in der Kriminalistik eine wichtige Rolle, zum Beispiel wenn festgestellt werden muss, ob jemand der Vater eines Kindes ist.
Das Forscherteam stellte nun fest, dass diese Veränderungen viel schneller auftreten, als man früher annahm. Sie konnten die Mutationsrate konkret über Generationen hinweg im Zusammenhang mit Stammbäumen berechnen und fanden heraus, dass sie etwa zwanzigmal höher ist als bisher gedacht.
Das bedeutet, dass Eva, also die letzte gemeinsame Mutter der Menschheit, vor etwa 6.000 bis 6.500 Jahren lebte. Das ist ein Schock für viele Evolutionisten.
Die biblische Chronologie gibt an, dass Eva vor 6.131 Jahren entstand, wenn man die biblische Chronologie konsequent durchrechnet. Das ist genau das, was die Bibel schon immer gesagt hat.
Wenn man Evolutionisten auf diesen Punkt anspricht und sie ablehnen, sollte man fragen, warum sie das tun. Meist wird man feststellen, dass sie es ablehnen, weil es nicht in die Evolutionslehre passt. Doch diese Beobachtung wurde tatsächlich gemacht und so gemessen.
Moderne genetische Stammbäume und Haplogruppen
Nun, diese Stammbaumforschung ist so interessant, weil man festgestellt hat, dass die ganze Menschheit eine Familie ist. Diese Familie geht zurück auf eine gemeinsame Mutter und natürlich auch auf einen gemeinsamen Vater. Ich spreche jetzt nur von der Mutter, um das Ganze nicht so kompliziert zu machen.
Man sieht, dass sich nach dieser Mutter die Menschen in verschiedene Volksgruppen aufgeteilt haben. Diese nennt man heute Haplogruppen. Wenn man sein Erbgut untersuchen lassen möchte, kostet das etwas mehr als hundert Franken. Nach der Untersuchung erhält man einen Bericht vom Labor, in dem steht, dass man auf der Mutterlinie beispielsweise die Haplogruppe T oder A hat.
Das ist interessant, denn das würde bedeuten, dass die Vorfahren aus Asien oder Amerika stammen, zum Beispiel von den Indianern. Man sieht hier die Haplogruppen, die über die ganze Welt verteilt sind. Die ältesten Haplogruppen sind L, M und N. Diese findet man im Nahen Osten und in Afrika. Von diesen haben sich alle anderen Haplogruppen abgespaltet.
Merken Sie etwas? Das ist genau das, was die Bibel uns schon immer berichtet hat. Hier sieht man beim Turmbau von Babel die drei Töchter von Noah, die diese Haplogruppen N, M und L hatten. Von diesen aus ist dann die ganze Welt bevölkert worden.
Man sieht auch, wie sich Asiaten bis in den Fernen Osten ausgebreitet haben. Dann sind sie über die Beringstraße nach Amerika gekommen. Die Haplogruppen A, B und C sind in Nord- und Südamerika verbreitet und auch in Asien im Fernen Osten. Das zeigt, dass die fernöstlichen Menschen sehr eng mit den Indianern verwandt sind.
Außerdem hat man entdeckt, dass die Haplogruppe X sowohl in Europa als auch in Nordamerika vorkommt. Das bedeutet, dass es nicht nur die Wanderung über die Beringstraße zu den Indianern gab, sondern auch andere Zustöße.
All das bestätigt wunderbar, was die Bibel uns in den ersten Kapiteln des ersten Buchs Mose erzählt.
Weltweite Parallelen zu den biblischen Erzählungen
Und jetzt kommen wir drittens ganz kurz zu den Parallelen zu 1. Mose 1-11. Weltweit findet man bei den Völkern Erzählungen, die Parallelen zu dem aufweisen, was man in 1. Mose 1-11 liest. Das ist eigentlich zu erwarten. Wenn die Menschheit wirklich auf einen gemeinsamen Ursprung zurückgeht, dann muss es doch sein, dass die Nachkommen Noahs noch wussten, was vorher war.
1. Mose 1-11 erzählt, was vor der Zerstreuung und der Sprachenverwirrung geschah. So findet man weltweit Parallelen zur Schöpfung (1. Mose 1,2), zum Sündenfall (1. Mose 3), zur Sintflut (1. Mose 6-9) sowie zum Turmbau, zur Sprachenverwirrung und zur Zerstreuung (1. Mose 10-11).
Ich möchte ein kurzes Beispiel zeigen. Man hat diese Geschichte bei den Miao in China gefunden. Die Miao heißen so, weil sie nicht etwa Katzen besonders gern haben, sondern das ist ihr Name.
Lohan zeugte Kussa und Messai, Loschan zeugte Elan und Gashur. Ihre gezeugte Nachkommenschaft wurde zu Stämmen und Völkern. Ihre Nachkommen gründeten Niederlassungen und Städte. Ihr Gesang bestand aus den gleichen Melodien und derselben Musik, ihr Sprechen vollzog sich mit denselben Wörtern und derselben Sprache.
Da sagten sie: „Lasst uns eine sehr große Stadt bauen, lasst uns einen sehr hohen Turm bauen bis zum Himmel.“ Dies war falsch, doch sie führten ihren Entschluss aus. Nicht recht war es, doch unbesonnen beharrten sie darauf.
Da schlug sie Gott und änderte ihre Sprache und ihren Akzent. Herabgekommen im Zorn verwirrte er Töne und Stimmen. Das eine Sprechen hat keine Bedeutung für den anderen, der ihn hört. Er spricht mit Worten, doch können sie ihn nicht verstehen.
So wurde die Stadt, die sie bauten, nie vollendet. Der Turm, den sie machten, muss nun unvollendet dastehen. In Hoffnungslosigkeit trennen sie sich und verteilen sich unter dem ganzen Himmel. Sie verlassen einander und umgehen die Welt. Sie kommen zu sechs Ecken und sprechen die sechs Sprachen.
Das ist eine so treffende Parallele zur Bibel. Aber dieses Volk hatte keine Bibel.
Man hat Hunderte von parallelen Geschichten gefunden, weltweit, auf allen fünf Kontinenten bei den Eingeborenen. Ein Beispiel sind die Karien von Burma und Thailand. Die, die im Sommer mit uns nach Thailand kommen werden, werden mit uns zu den Karien gehen, zu diesem Volk.
Sie haben diese Überlieferung: Iwa, das ist Gott, bildete ursprünglich die Welt. Er bestimmte Essen und Trinken, er bestimmte die Frucht der Versuchung, er gab genaue Anweisungen. Mukau-li täuschte und betrog zwei Personen. Er veranlasste sie, die Frucht vom Baum der Versuchung zu essen.
Sie waren ungehorsam und glaubten Iwa nicht. Als sie die Frucht der Versuchung aßen, wurden sie der Krankheit, dem Altern und dem Tod unterworfen. Das ist genau das, was die Bibel sagt.
Komplexität der Sprachen und kulturelle Vielfalt
Und wir sind bald am Schluss. Eigentlich wollte ich noch eine kurze Pause machen, um zu lüften. Aber ich denke, wir ziehen es jetzt gerade durch und lüften dann richtig.
Viertens: Es gibt keine primitiven Sprachen. Die Erforschung der eingeborenen Sprachen auf der ganzen Welt hat ergeben – und das war für die Evolutionisten eine Überraschung – dass es keine primitiven Sprachen gibt.
Zwischen dem Niveau einer Kultur und dem Niveau der Sprachstruktur besteht kein Zusammenhang. Das bedeutet, dass Stämme, die in einer Steinzeitkultur leben, eine hochkomplexe Sprache haben können. Diese kann sogar viel komplexer sein als Französisch oder Russisch.
Eigentümlich, wie ist das möglich? Das hatte man von der Evolutionslehre her nicht erwartet, wohl aber von der Bibel. Denn die Bibel sagt, dass Gott den Völkern die Sprachen gegeben hat. Es war also nicht ihre eigene Erfindung.
Die Untersuchung der ältesten Sprachen der Welt, wie Sumerisch, Altbabylonisch, Altägyptisch und Sanskrit, zeigt ebenfalls, dass diese Sprachen nicht primitiv sind. Man hätte erwartet, dass die ältesten Sprachen, verglichen mit den heutigen, besonders in Europa, eher einfach oder primitiv sind. Doch das Gegenteil ist der Fall: Die ältesten Sprachen der Welt sind hochkomplex.
Als ich die Verbformen für Arkadisch und Altbabylonisch lernen musste, stellte ich fest, dass ich für ein Verb gegen tausend Verbformen lernen musste. Französisch ist dagegen ganz einfach; dort muss man nur etwa vierzig Verbformen kennen. Und die Schüler stöhnen schon bei vierzig, nicht wahr? Gegen tausend Formen!
Ich erinnere mich noch, wie die Schüler in Latein stöhnten, weil es hundert siebzig Formen gab. Aber in Arkadisch sind es gegen tausend. Also nichts von primitiver Sprache.
Woher kommt das? Die Bibel gibt einen Schlüssel. Die Evolutionslehre passt überhaupt nicht dazu.
Bevölkerungsstatistik und Zeitrahmen der Menschheitsgeschichte
Und noch etwas Kurzes zur Bevölkerungsstatistik:
Man könnte sagen: „Aber schaut mal, ihr glaubt tatsächlich, wir stammen von Vater Noah ab, der auf dem Berg Ararat landete.“ In viereinhalbtausend Jahren müssten aus acht Menschen – Noah, seine Frau, die drei Söhne und deren Frauen – sieben Milliarden geworden sein, so seit Herbst 2011.
Nichts einfacher als das. Weltweit misst man heute eine Zuwachsrate von 1,7. Das ist erstaunlich hoch, denn es bräuchte weit weniger als 2000 Jahre, um von acht auf sieben Milliarden zu kommen. Man kann noch viele Katastrophen, Kriege, Seuchen und niedrige Fruchtbarkeit mit einbeziehen, und das passt wunderbar. Es ist ganz realistisch, von acht auf sieben Milliarden in viereinhalbtausend Jahren zu kommen.
Aber wenn der Mensch, der Homo sapiens, schon seit hunderttausend Jahren existieren würde – ich spreche hier nicht von zweihunderttausend –, dann gäbe es gar keinen Platz mehr für all die hunderten von Milliarden Menschen auf der Erde.
Warum hat man nicht schon vor zwei oder drei Jahren von Überbevölkerung gesprochen? Das hat es nie gegeben. Ja, jetzt wissen wir warum: Das passt auch nicht.
In der Fachliteratur wird das als ein sehr großes Problem diskutiert, wenn es um Steinzeitkulturen geht. Die Frage lautet: Warum gibt es da nur so wenige Menschen und ihre Überreste? Es müssten ja schon viel mehr gewesen sein, Milliarden. Aber es ist ganz anders.
Gottes Liebe zu allen Menschen und die Bedeutung von Jesus Christus
Jetzt komme ich zu sechstens: Gott liebt alle Menschen. Sie sehen, der Kreis heute Abend schließt sich wieder.
In 1. Mose 11 lesen Sie weiter über die Generationen von Sem, Arpachschad, Selach und so weiter bis zu Abraham in der zehnten Generation. Abraham wurde 2111 vor Christus in Ur in Chaldäa geboren, wie Sie sehen, im heutigen Südirak.
Die Bibel erzählt dann weiter, in Kapitel 11, dass die Völker sich zerstreut und über die ganze Welt verteilt haben. Dann hat Gott einen Mann aus den Semiten ausgewählt: Abraham. Er sollte der Stammvater des Volkes Israel werden.
Gott berief ihn so: „Geh aus deinem Land und aus deiner Verwandtschaft und aus deines Vaters Haus in das Land, das ich dir zeigen werde. Ich will dich zu einer großen Nation machen und dich segnen, und ich will deinen Namen groß machen, und du sollst ein Segen sein. Ich will segnen, die dich segnen, und wer dir flucht, den werde ich verfluchen. In dir sollen gesegnet werden alle Geschlechter der Erde“ (1. Mose 12).
Gott hat Abraham gesagt: Von dir wird einmal der Messias abstammen, der Retter der Welt. Er wird ein Segen für die ganze Welt sein, nicht nur für Israel. Aber dieser Retter wird aus dem Volk Israel, aus den Nachkommen Abrahams, hervorgehen.
Nun gehen wir zum Neuen Testament. Jesus Christus kam vor zweitausend Jahren. In Lukas 3,23 und folgende finden Sie den Stammbaum von Jesus Christus über Eli, den Vater von Maria. Er führt zurück bis auf König David, dann bis auf Abraham, weiter zurück bis auf Noah und schließlich bis auf Adam.
Warum berichtet uns die Bibel das? Weil damit deutlich wird: Jesus Christus, Gottes Sohn, wurde einer von uns. Er kam in unsere Familie hinein und wurde ein wirklicher Mensch.
Warum? Weil wir Menschen gegen Gott gesündigt haben – alle von uns. Bewusst haben wir gegen unser Gewissen gehandelt und Gottes Gebote gebrochen. Weil Gott gerecht ist, müsste er uns ewig bestrafen. Aber weil Gott uns liebt, hat er seinen Sohn gesandt.
Jesus wurde ein wirklicher Mensch, Teil unserer Familie, mit dem Unterschied, dass er kein Sünder war. Er war vollkommen. Am Kreuz hat Gott ihn mit fremder Schuld beladen und ihn geschlagen in den Stunden der Finsternis, in denen Jesus rief: „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“
Gott hat ihn stellvertretend geschlagen und verlassen, damit er ewig bei uns sein kann. Damit nicht wir ewig von Gott getrennt bleiben.
So erklärt die Bibel: Gott liebt jeden von uns, und darum hat er seinen Sohn gegeben. Aber das geschieht nicht automatisch. Die Bibel sagt, dass jeder, der an ihn glaubt, ewiges Leben haben wird.
Wir müssen von unserer Seite her Gott suchen. Das kommt nicht plötzlich über uns. Wir müssen Gott suchen, ihn im Gebet anrufen und ihn bitten, sich uns klar und deutlich zu zeigen.
Wenn wir in der Bibel sehen, dass Jesus Christus für uns gestorben ist, und wenn wir erkennen, dass wir vor Gott schuldig sind, dann sagt die Bibel: Wenn wir im Gebet Gott unsere Schuld bekennen, sie bereuen und glauben, dass Jesus Christus als vollkommener Mensch für uns Sünder gestorben ist, dann geschieht das: Wir werden nicht verloren gehen, sondern ewiges Leben haben.
Wir sind von Gott getrennt, weil wir schuldig sind. Die Bibel beschreibt einen Graben zwischen Gott und uns Menschen. Wir können uns bemühen und gut leben, wie wir wollen, aber wir werden es nie schaffen, diesen Graben zu überbrücken.
Weil wir es durch eigene Anstrengung nicht schaffen, ist Jesus Christus die Brücke geworden. Aber wir müssen diese Retterhand Gottes annehmen. Dann erfahren wir, dass Jesus Christus ein Segen für unsere ganze Familie ist – im weitesten Sinne des Wortes.
Wir Menschen sind eine Familie. So sollen wir einander sehen. Wenn wir Menschen aus ganz anderen Kulturen begegnen, sind sie uns nah. Vielleicht haben wir das bis heute Abend noch nie so gesehen: Sie sind Teil unserer Familie. Sie könnten vielleicht sogar für uns Blut spenden.
Aber hier geht es um mehr: um die Ewigkeit und unsere Versöhnung mit Gott. Diese Versöhnung ist für jeden Menschen möglich. Dieses Angebot möchte ich wirklich jedem ans Herz legen, der diese Entscheidung noch nicht getroffen hat, dass er ganz bewusst diesen Schritt heute Abend macht.
