Unser Hauptthema in diesen Tagen, an denen Martin Vetter, Wolfgang Bühne und ich hier die Vorträge halten, ist der zweite Petrusbrief. Dieser Brief ist ein Endzeitbrief, den Petrus aus der Todeszelle in Rom geschrieben hat. Er enthält sehr konkrete Anweisungen, die genau für unsere Zeit gelten.
Kurz vor einigen Tagen, also kurz vor der Veranstaltung, wurde angefragt, ob man zu Beginn nicht noch ein anderes Thema behandeln könnte. Man wollte wissen, wie man den Krieg in Gaza nach 150 Tagen im Licht des prophetischen Wortes einordnen soll und wie es eigentlich weitergeht. So entstand das Thema für heute Abend unter dem gleichen Haupttitel wie die gesamte Tagung: Licht an einem dunklen Ort. Diesmal jedoch mit dem Spezialthema zur Eröffnung der Tagung: Krieg in Gaza – Was kommt danach?
Wie gesagt, der Krieg dauert nun bereits mehr als 150 Tage. Er begann mit dem abscheulichen Massaker am 7. Oktober 2023. Heute ist, ganz genau genommen, der Tag 154. Ich habe zu diesem Thema bereits Beiträge im Internet veröffentlicht. Das soll heute aber keine Wiederholung dessen sein, was schon gesagt wurde.
Wir wollen uns gerade unter dem Eindruck dieses schrecklichen Bildes vom zerstörten Gazastreifen daran erinnern, was Gott einst zu Abraham gesagt hat. Als der Gott der Herrlichkeit Abraham in Ur in Chaldäa erschien, berief er ihn dazu, Stammvater des Volkes Israel zu werden. Gleichzeitig sollte Abraham auch Stammvater des Messias sein, der ein Segen für die ganze Welt und für alle Völker sein würde.
In 1. Mose 12,3 sagte Gott vor über viertausend Jahren zu Abraham: „Und ich will segnen, die dich segnen, und wer dir flucht, den werde ich verfluchen; und in dir sollen gesegnet werden alle Geschlechter der Erde.“
Das ist eine wunderbare Botschaft, die klar macht: Die Erwählung Israels bedeutet nicht die Ablehnung oder Verwerfung der anderen Völker. Viele verstehen Erwählung falsch und meinen, dass Erwählung bedeutet, andere abzulehnen, wenn man jemanden erwählt. Das ist jedoch nicht so in der Bibel. Vielmehr sehen wir, dass die Erwählung Israels eine Chance für alle Menschen, alle Stämme, Völker und Nationen ist.
Hier haben wir die Verheißungen an Abraham im Hinblick auf den Messias, den Erlöser der Welt, der aus dem Volk Israel hervorkommen sollte. „In dir sollen gesegnet werden alle Geschlechter der Erde.“ Das Wort „Geschlechter“ (hebräisch: Mischpacha) kann man auch mit „Stämme“ übersetzen. Es kann Familie bedeuten und eben auch Stämme. Hier ist es im Sinne von allen Stämmen der Erde gemeint.
Der Ausdruck wird in der Offenbarung 1 aufgegriffen, genau aus dieser Stelle. Dort im Neuen Testament ist das griechische Wort für „Stämme“ ebenfalls „alle Stämme der Erde“.
Bereits in 1. Mose 12 liegt mit der Erwählung Israels der Kern des Evangeliums: Gottes Liebe für die ganze Welt. Die Bibel zeigt uns einen Gott, der Liebe ist – nicht nur Liebe in seinem Herzen hat. „Gott ist Liebe“, sagt Johannes 1,4. Das heißt, sein Wesen ist geprägt von Liebe.
Diese Liebe drückt sich in einem Satz zusammengefasst in Johannes 3,16 aus: „Also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe.“
Es ist aber nicht so, dass alle automatisch die Liebe Gottes erfahren und dies für alle Ewigkeit gilt. Der einzelne Mensch muss sich entscheiden. Dennoch gilt die Liebe Gottes jedem Menschen – und das gilt auch jedem Volk.
Die stärkste Haltung gegen Rassismus ist die Haltung des Evangeliums. Dort wird klargemacht, dass jedes Volk in Gottes Augen wertvoll ist. Gott liebt jedes Volk und jeden Einzelnen, der das Volk ausmacht, ganz persönlich und möchte Gemeinschaft mit ihm haben – in alle Ewigkeit.
In Johannes 3,16 heißt es: "Denn so sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern ewiges Leben hat." Wer sich also falsch entscheidet und die Liebe Gottes sowie seinen Plan nicht annimmt, kommt nicht in den Genuss des Segens, sondern des ewigen Fluches.
In 1. Mose 12 finden wir die Aussage: "Und ich will segnen, die dich segnen, und wer dir flucht, den werde ich verfluchen." Hier wird deutlich gemacht, dass das Wohl und Weh jedes Menschen von seiner Haltung gegenüber dem Erlöser abhängt, der ein Jude sein sollte.
Dies ist ein Ärgernis für die Welt, denn der einzige Ausweg aus unserer Misere ist ein Jude. Nur durch den Glauben an diesen Juden, den Sohn Gottes, den ewigen Gott, der Mensch geworden ist, kann man von Gott ewig gesegnet werden. Er wurde ein Jude, und nur so kann man den Segen empfangen, indem man ihn annimmt.
In dieser Aussage ist der Fokus pauschal auf den Messias, den Erlöser, gesetzt, der aus dem jüdischen Volk hervorkommen sollte. Wenn Gott so zu Abraham, dem Stammvater Israels, spricht, dann hängt das Schicksal auch davon ab, wie der einzelne Mensch und die Völker sich in ihrem Verhältnis zu Israel entscheiden.
Und es ist so: Wir könnten heute Abend die gesamte Geschichte Israels gemeinsam durchgehen. Von Station zu Station würden wir eindrücklich sehen, wie sich diese Worte erfüllt haben.
Beginnend mit der Zeit des Auszugs aus Ägypten, etwa 1606 vor Christus, als Israel als Sklavenvolk in Ägypten lebte – und eigentlich schon davor, als die Großfamilie Jakobs unter Joseph als oberstem Herrscher nach Ägypten kam. Man kann genau erkennen, wie sich das Wort erfüllt: „Ich will segnen, die dich segnen, und wer dir flucht, den werde ich verfluchen.“
Von dort aus könnten wir durch die gesamte Geschichte bis heute, ins 21. Jahrhundert, gehen. So lässt sich die Weltgeschichte viel besser verstehen. Denn wir sehen, dass die Weltgeschichte ganz direkt davon abhängt, wie die Völker sich gegenüber dem jüdischen Volk, dem Volk Israel, verhalten haben.
Beginnen wir mit der Großfamilie Jakobs in Ägypten, den zwölf Patriarchen, den Stammvätern der zwölf Stämme Israels. Das war die Zeit, als Joseph Herrscher über Ägypten war – direkt nach dem Pharao. Die Ägypter akzeptierten Joseph als Herrscher und verbeugten sich sogar vor ihm. Dadurch wurde Ägypten reich gesegnet. Es gab eine schreckliche Hungersnot von sieben Jahren, doch Ägypten litt nicht, weil es genügend Essen hatte.
Das lag daran, dass Gott Ägypten unter Joseph sieben Jahre Überfluss geschenkt hatte. Doch später versklavte ein anderer Pharao das Volk Israel. Damit handelte er nach dem Prinzip: „Wer dir flucht, den werde ich verfluchen.“ Schließlich kamen die zehn Plagen über Ägypten, die das ägyptische Reich zerstörten. Es wurde am Boden zerschlagen, und so erfüllte sich das Wort „Wer dir flucht, den werde ich verfluchen.“
Wir könnten weiter durch die Geschichte gehen und einige Beispiele herausgreifen. Zum Beispiel zerstörte das assyrische Weltreich um 721 v. Chr. das Königreich der zehn Stämme Israels. Viele wurden in die Gefangenschaft nach Assyrien, im heutigen Nordirak, geführt. Schließlich kam das Gericht über Assyrien: Das assyrische Reich brach zusammen. 612 fiel Ninive, und nach einigen Jahren Krieg war das assyrische Reich am Boden.
Dann kam das Babylonische Reich an die Macht. Doch auch dieses griff das jüdische Volk an, was schließlich zum Zusammenbruch Babylons führte. Später griff das medopersische Reich das jüdische Volk an. Es zerbrach, als Alexander der Große aus Europa mit zehntausend Soldaten das damalige Weltreich eroberte, das sich von Afrika über den Nahen Osten bis nach Indien erstreckte. Auch das griechische Reich Alexanders zerfiel später unter den Diadochen, nachdem es sich am jüdischen Volk vergriffen hatte. Es wurde vom römischen Reich abgelöst.
Doch auch das römische Reich handelte gegen das jüdische Volk. Über das römische Reich kam ein furchtbares Gericht.
Wenn wir durch die weitere europäische Geschichte gehen, sehen wir, was mit Spanien und Portugal geschah. Diese Länder stiegen zu Großmächten auf, griffen aber das jüdische Volk an und verloren letztlich alles.
Was geschah mit dem britischen Reich? Dieses wurde ein Weltreich und wurde reich gesegnet, als es sich dem Volk Israel gegenüber gut verhielt. Doch als es sich im 20. Jahrhundert von Israel abwandte, zerfiel auch das britische Reich.
Wir kommen zum sogenannten Dritten Reich unter Hitler. Es sollte ein tausendjähriges Reich werden, in dem das jüdische Volk ausgelöscht werden sollte. Sechs Millionen Juden wurden ermordet – neuere Untersuchungen sprechen sogar von sechseinhalb Millionen. Einfach, weil sie Juden waren.
Was geschah? Nach zwölf Jahren, nicht tausend, brach das Dritte Reich tosend und krachend zusammen. Es gab zwölf Millionen Tote, Verletzte und Vermisste.
Auch die moderne Geschichte zeigt deutlich, dass dieses Wort Gottes an Abraham durch alle Zeiten Gültigkeit besitzt. Es wurde nie aufgehoben: „Wer dir flucht, den werde ich verfluchen.“
Hier sehen wir etwas von dem schrecklichen Luftangriff auf Dresden und was danach folgte.
Nun muss man Folgendes wissen: 1945 war es aus mit dem Dritten Reich. Aber noch vor diesem Ende gab es ein ganz wichtiges Treffen zwischen Adolf Hitler und dem Mann hier links auf dem Bild. Das ist der Großmufti Amin Hadsch al-Husseini. Er traf sich mit dem Führer am 28. November 1941.
Er war der Führer der Araber im Nahen Osten, man kann sagen, er war der Führer der Palästinenser. Adolf Hitler legte ihm ans Herz, die Vernichtung der Juden im Nahen Osten durchzuführen. Das sei seine Aufgabe, das Erbe der Nazis im Nahen Osten auszuführen. Diesen Auftrag nahm er sich zu Herzen.
Nach dem Krieg erlebte das jüdische Volk eine Art Auferstehung. Das wird auch so im Buch Hesekiel, Kapitel 37, beschrieben. Das Zurückkehren des jüdischen Volkes ins Land der Väter und die Wiederentstehung des Staates wird dort mit einer Auferstehung aus den Toten verglichen.
1948, am 14. Mai, wurde der Staat Israel nach fast zweitausend Jahren Unterbrechung wieder gegründet – im Land der Väter, in dem Land, das Gott Abraham und seiner Nachkommenschaft versprochen hatte. An diesem Freitagnachmittag, kurz vor Beginn des Schabbats, verkündete Ben Gurion im Radio: „Hier Staat Israel.“
Zweitausend Jahre sind vergangen. Wenn für Gott die Zeit gekommen ist, kann niemand Gott widerstehen. Ein Rabbi stand auf und betete das Gebet, das jedes jüdische Kind kennt, das im Judentum aufgewachsen ist: Baruch Atah Adonai Elohenu, Melech Haolam, Scheche Janu, Wekimanu, Wehigi Anu, Lasman Azeh. Gepriesen seist du, Herr, unser Gott, König der Welt, der du uns am Leben erhalten hast und uns geführt hast bis auf diesen Zeitpunkt.
Frau Golda Meir war unter den 400 Zionisten damals in Tel Aviv. Sie sagte: „Wir hatten alle Tränen in den Augen.“ Dieses Gebet, das jedes Kind kennt, hatte noch nie eine solche Bedeutung wie in diesem Moment. Man muss sich vorstellen, es war 1948, gerade nach 1945, als die Konzentrationslager geöffnet wurden und der ganze Schrecken des Massakers an dem jüdischen Volk, einfach weil sie Juden sind, ans Licht kam.
Nun verkündete Ben Gurion in seiner Ansprache: „Wir strecken die Hand aus zum Frieden mit unseren arabischen Nachbarn.“ Das war das Angebot. Um rund sechs Uhr begann der Schabbat. In dieser Nacht vom 14. auf den 15. Mai brach der totale Krieg aus.
Neun hochgerüstete Armeen, die sich bereits an den von der UNO vorgesehenen neun Grenzen massiert hatten, stürzten sich auf das jüdische Volk. Das Ziel war die Auslöschung des jüdischen Volkes – also der Plan von Amin Hadsch al-Husseini, übrigens ein entfernter Verwandter von Jassir Arafat, dem späteren Führer der Palästinenser. Er war sein politisches Vorbild und sogar ein Verwandter in weiterer Linie.
Sie wollten das jüdische Volk auslöschen – so kurz nach der Judenvernichtung in Europa, nach der Shoah, schrecklich! Das Volk Israel hatte damals am Anfang des Krieges fast keine schweren Waffen und nur wenige Flugzeuge. Insgesamt waren es neun hochgerüstete Armeen, die gegen Israel antraten.
Und was geschah? Nach eineinhalb Jahren war Israel auf dem Vormarsch und hat als Nation überlebt. Was war geschehen? Das konnte nicht sein – aber es war so. Dann befahl die UNO einen Waffenstillstand. Das passiert gewöhnlich immer dann, wenn Israel auf der Gewinnerseite ist; dann kommt die UNO und bremst, damit es einfach nicht zu einem endgültigen Sieg kommt.
Ja, es war so, dass das jüdische Volk überlebt hatte. Das war eine Erschütterung für die Völker rundherum. Wie ist das möglich? „Wir sind als riesige Übermacht gekommen, und es war klar, wir werden das jüdische Volk auslöschen können.“ Aber es ist nicht geschehen.
1. Mose 12,3: Wer dir flucht, den werde ich verfluchen. Und dieses Wort ist bis heute gültig geblieben.
Und dann hat man sich gesagt: Wir machen das später. Die Sowjetunion hat die arabischen Nationen rund um Israel modern hochgerüstet, sodass die Überzeugung entstand, 1967 werde man Israel auslöschen können.
Im Mai 1967 sagte Nasser, der Präsident von Ägypten und damals der panarabische Führer, also der Führer der arabischen Nationen: Unser Hauptziel besteht in der Vernichtung Israels. In den Junitagen brach dann der Sechstagekrieg aus. Nach sechs Tagen herrschte Ruhe an allen Fronten, und das jüdische Volk hatte wieder überlebt.
Dies war eine Erschütterung für die arabischen Nationen rundherum. Wie war das möglich? Sie waren so hochgerüstet, modern ausgestattet mit sowjetischen Waffen, und dennoch hatte Israel überlebt. Es heißt: Wer dir flucht, den werde ich verfluchen. Nasser sank daraufhin tief in eine Depression. Das Erlebnis hatte ihn völlig desillusioniert und erschüttert.
Hätte er in der Bibel gelesen, hätte er gewusst, worum es wirklich geht und wie man zum Segen kommt. Wer dich segnet, den werde ich segnen. Er hätte auch wissen können, dass es einen Weg gibt, auf dem jeder Mensch errettet werden kann, ewiges Leben erlangen kann – aber dazu muss er Israel segnen. Das heißt, anerkennen, dass Gott dieses Volk erwählt hat, diesem Volk ein Land gegeben hat und dass dieses Volk als Segen für alle Völker gesetzt ist. Denn aus diesem Volk sollte einmal der Erlöser, der Messias, der Herr Jesus Christus, kommen.
Die arabischen Nationen sagten jedoch: Wir werden es später machen. Und zwar als Überraschungsangriff. 1973 kam es zum Jom-Kippur-Krieg. An Jom Kippur, einem Tag, an dem kein Radio und kein Fernsehen liefen, um die Reservearmee zu mobilisieren, und die meisten Menschen in den Synagogen beteten, brach der Krieg aus.
Der Jom-Kippur-Krieg, auch Oktoberkrieg genannt, war wirklich eine Katastrophe. Das stehende Heer hatte kaum die Kraft, die Angreifer zurückzudrängen. Doch schließlich konnte die Reservearmee mobilisiert werden. Man ging in die Synagogen, berief die Soldaten und erklärte: Es ist Krieg. Danach drehte sich das Blatt, aber viele Menschen starben in diesem Krieg.
Es war also eine Katastrophe in Bezug auf die Verluste an Menschenleben. Es war ein weiterer Versuch, Israel zu verfluchen. Doch schlussendlich war die israelische Armee auf dem Vormarsch und schon auf dem Weg nach Damaskus. Wieder erlebte man: Wer dir flucht, den werde ich verfluchen.
Und nun, was ist geschehen? Am 7. Oktober 2023 griff die Hamas, eine Terrororganisation, die von vielen Nationen der Welt Milliarden an Spenden erhalten hatte, um das Leben in Gaza zu verbessern, Israel an. Statt diese Gelder für den Wiederaufbau zu nutzen, hat die Hamas Abermilliarden dazu verwendet, einen Terrorbunker in Gaza zu errichten – eine Anlage, wie sie die Militärgeschichte so noch nie gesehen hat. Sie glaubten, dies sei ihre Chance, Israel zu vernichten.
Das Massaker vom 7. Oktober 2023 sollte noch viel größer werden, wie man später durch das Auffinden von Geheimdokumenten in Gaza erfahren hat. Nun weiß man deutlich mehr als zuvor. Doch die Rechnung der Hamas ging nicht auf. Sie verfolgten mehrere Ziele.
Zum einen wollten sie mit diesem Massaker die Terroristen aus den israelischen Gefängnissen befreien – jene, die bereits inhaftiert waren. Doch nach 154 Tagen hat sich das Gegenteil ereignet: Die Zahl der von Israel gefangengenommenen Terroristen hat sich vervielfacht. Es gab keine Befreiung, sondern eine deutliche Zunahme der Gefangenen.
Zum anderen wollten sie israelisches Territorium erobern. Doch stattdessen verloren sie ganz Gaza. Der Gazastreifen ist heute fast vollständig unter israelischer Kontrolle und zu einem großen Teil zerstört. Man findet Zahlen, die besagen, dass 60 bis 70 Prozent aller Häuser zerstört und nicht mehr bewohnbar sind. Diese Gebäude waren überwiegend über Terror-Tunnel gebaut – eine regelrechte Terrorhochburg, wie man sie bisher noch nie gesehen hat.
Aus diesem Grund wollte Israel die Bevölkerung vom Norden in den Süden verschieben. Die Hamas versuchte, dies zu verhindern, denn sie setzt auf die Bevölkerung als lebende Schutzschilde. Sie missbrauchen die Menschen. Je mehr Tote unter der Zivilbevölkerung, desto mehr gilt das für sie als Erfolg. Das ist schrecklich und zeigt ihre bösartige Gesinnung.
Trotzdem hat Israel es geschafft, die Zahl der zivilen Opfer im Verhältnis zu den Kämpfern so gering wie möglich zu halten. Wenn man die Statistik genau betrachtet, gibt es in der Militärgeschichte kaum ein Beispiel, bei dem das Verhältnis von betroffenen Zivilisten zu betroffenen Kämpfern so niedrig war. In den meisten anderen Kriegen ist dieses Verhältnis viel höher. Wer daran zweifelt, kann gerne Beispiele aus anderen Kriegen nennen, die anders verlaufen sind als hier.
Israel hat in den vergangenen Jahren enorm viel in diesem Bereich gelernt, insbesondere im Häuserkampf. Die Hamas weiß, dass Häuserkampf das Schrecklichste ist, was es gibt. Vor einigen Tagen sprach ich mit einem Oberstleutnant aus Deutschland, der Soldaten im Häuserkampf ausgebildet hat. Er sagte mir, dass dies die schlimmste Form des Kampfes sei.
Dennoch ist die Zahl der gefallenen israelischen Soldaten überraschend niedrig – viel niedriger, als man hätte erwarten können. Das bedeutet, dass Israel eine Technik erreicht hat, die man in anderen Armeen bisher so noch nicht gesehen hat. Das ist wirklich unglaublich.
Zusammenfassend wollte die Hamas israelisches Territorium erobern, doch sie verloren ganz Gaza. Ungefähr die Hälfte der Terroristen lebt nicht mehr. Das ist erschütternd. Jeder tote Terrorist ist eine verlorene Seele. Sie glauben, dass sie als Märtyrer ins Paradies kommen und dort 72 Jungfrauen erhalten würden. Doch das ist eine Lüge.
Darum greifen sie Juden an, weil sie denken, als Märtyrer sicher ins Paradies zu gelangen. Doch es ist, wie es im Lukas-Evangelium Kapitel 16 beschrieben wird. Der Herr Jesus erzählt dort eine Geschichte, keine Gleichnis, denn in Gleichnissen kommen keine Eigennamen vor, wie Abraham, Mose oder Lazarus. Außerdem wird nicht gesagt, dass es ein Gleichnis sei.
Der Herr Jesus berichtet von einem reichen Mann, der ohne Gott lebte und sich nicht bekehrte. Nach seinem Tod öffnete er im Hades, im Totenreich, seine Augen – eine schreckliche Erfahrung. Man kann im Leben blind sein, aber nach dem Tod, und zwar unmittelbar danach, öffnen sich die Augen und man sieht, dass man verloren ist. Das ist furchtbar.
So ist es auch mit den Terroristen, die glauben, sie kämen ins Paradies. Doch die Realität ist eine andere. Das ist das, was geschehen ist.
Hamas wollte mit diesem Angriff die politische Spaltung Israels ausnutzen, die im letzten Jahr besonders tief war. So eine Spaltung hat es seit der Staatsgründung noch nie gegeben, das Volk war in sich so stark gespalten. Diese Schwächung durch die Politik sollte genutzt werden, um Israel zu schaden.
Doch was ist geschehen? Israel ist dadurch enger zusammengeschweißt worden – das genaue Gegenteil von dem, was vor dem Krieg der Fall war.
Hamas hoffte, dass ihre Verbündeten Israel massiv angreifen würden, vor allem von Libanon aus durch die Hisbollah. Die Hisbollah ist übrigens die am besten ausgerüstete Terrorarmee der Welt, noch viel stärker bewaffnet als Hamas. Hamas hatte eine einzigartige Festung, und ähnlich hat es die Hisbollah im Libanon gemacht. Man spricht noch nicht viel darüber, aber im Libanon gab es etwa 250 Raketen.
Zudem hoffte Hamas, dass ihre Verbündeten aus Libanon, Syrien, Irak, Iran und Jemen in einen totalen Krieg eintreten würden. Doch was ist geschehen? Die Reaktionen ihrer Freunde blieben sehr begrenzt. Es kam nicht zu dem erwarteten Krieg. Die Hamas hat sich hier völlig verrechnet.
Es gibt verschiedene Gründe, warum gerade am Anfang des Krieges der Libanon sich so zurückhielt. Der Libanon wurde ernsthaft bedroht. Israel sagte deutlich: Wenn der Libanon richtig in den Krieg eintritt – also nicht nur so, wie sie es bisher gemacht haben, sondern richtig Krieg führen würde – dann würde die Welt ein Feuer sehen, wie sie es noch nie gesehen hat.
Ein weiterer Faktor war die Bedrohung durch Amerika, das sofort die besten Kriegsschiffe schickte. Auch das trug dazu bei, dass sich der Libanon zurückhielt.
Die Rechnung der Hamas ging überhaupt nicht auf.
Weiterhin hoffte Hamas aus Erfahrung der Vergangenheit, dass wenn Israel angreift, die USA, Europa und die UNO Israel bremsen und eine vollständige Bodenoffensive verhindern würden. Das war das übliche Muster: Nach kurzer Zeit kommt der Druck von UNO, Europa und USA.
Doch diesmal war es anders. Zwar gab es rhetorisch Widerstand, aber es wurde immer wieder betont, dass Israel das Recht hat, sich zu verteidigen.
Auch diese Rechnung ging nicht auf.
Zudem hoffte die Hamas auf eine massive Reaktion aus der islamischen Welt, also von den 52 islamischen Nationen. Doch auch diese Reaktion blieb sehr begrenzt.
Natürlich hat sich die Türkei zum Beispiel durch antisemitische Parolen hervorgetan, aber gleichzeitig betreibt sie bis heute Handel mit Israel. So ist die Realität.
Wenn man die Katastrophe in Gaza betrachtet, erinnert das an 1. Mose 12,3: „Wer dir flucht, den werde ich verfluchen.“
Man muss die direkte Linie sehen von Adolf Hitler über Amin Hadsch al-Husseini, über die palästinensische Bewegung von Jassir Arafat bis zu dem, was die Hamas heute getan hat.
Auch die Charta der Hamas steht in engem Zusammenhang mit der Person Amin Hadsch al-Husseinis. Nicht nur das, aber hier besteht eine direkte Verbindung.
Und wenn man sich das überlegt: Gaza vor dem siebten, zehnten, dreiundzwanzig – das war eine Ortschaft, die nicht so aussieht, wie viele sich das auf der Welt vorstellen. Viele haben gedacht, das sei einfach das schreckliche Elendsviertel der Welt. Nein, es wurden Milliarden von Hilfsgeldern verwendet, nicht nur für die Terrortunnels und für die Terrorwaffen, sondern auch, um etwas aufzubauen, das sich zeigen lässt.
Und nun ist alles kaputt – einfach, weil dieser Grundsatz der Bibel nicht beachtet wurde: „Wer dir flucht, den werde ich verfluchen.“ Und nicht wahr, es gibt ja offene Fragen: Wie war es eigentlich möglich, dass der israelische Geheimdienst nicht eher reagiert hatte am 07.10.23? Es kommen jetzt Dinge ans Licht.
Damals hatte ich auch öffentlich gesagt, man sollte besser jetzt nicht darüber sprechen und warten, bis die Dinge ans Licht kommen. Das braucht eine gewisse Zeit. Und es kommt mehr und mehr. Für mich noch nicht genug, aber doch schon so viel, dass man Hinweise hat. Man dachte, Gaza sei so gut versorgt und der Lebensstandard sei in solch ausgezeichneter Weise gehoben, dass die gar kein Interesse an so etwas hätten. Man hat ja gemerkt, dass in der Nacht plötzlich 3000 SIM-Karten aktiviert wurden. Das wurde bemerkt, und man dachte, es sei eine Übung.
Ja, aber eben, ich drücke mich auch jetzt noch sehr vorsichtig aus. Es wurde auch bereits veröffentlicht, dass der Premierminister, also Benjamin Netanjahu, erst in den Morgenstunden informiert wurde – also streiflich zu spät. Aber das ist auch ein wichtiger Punkt, den man wissen muss.
Nun, es ist schrecklich, was hier geschehen ist. Wir lesen aus Hesekiel 25,15 eine Prophetie über dieses Gebiet, denn es wird dort gesprochen über den Überrest an der Küste des Meeres. Es geht um die Philister.
Ich muss erklären: Die Philister sind ein Volk, das im zweiten Jahrtausend vor Christus aus der Ägäis nach Ägypten eingewandert ist. 1. Mose 10 spricht darüber, dann auch der Prophet Amos und noch weitere Hinweise. Dort finden wir deutliche Stellen, wie sie nach Ägypten eingewandert sind. Dann sind sie über den Weg entlang des Mittelmeers in das Gebiet des heutigen Gazastreifens und darum herum eingezogen.
In der biblischen Prophetie werden die alten Völkernamen auch für die heutige Zeit verwendet. Wenn die Bibel über die Menschen im Gebiet von Gaza spricht, dann meint sie die Philister. Wenn die Bibel über Jordan spricht, dann meint sie Ammon, Moab und Edom.
Ammon ist in der biblischen Geschichte ein Volk im heutigen Nordjordanien, dort, wo Amman die Hauptstadt ist. Amman kommt noch von Ammon, von diesem Volksnamen. Jenseits des Toten Meeres liegt das Gebiet von Moab, von wo Ruth in der biblischen Geschichte stammt. Südlich davon, immer noch in Jordanien, liegt das Gebiet von Edom, wo Esau und seine Nachkommen siedelten.
Die Bibel benutzt diese Namen immer noch, auch für die heutige Zeit. Sie sagt also nicht Jordanien, sondern Ammon, Moab und Edom. So ist es auch mit den anderen Völkern im Nahen Osten. Gott benutzt diese alten Namen.
Jetzt möchte jemand sagen: Ja, aber die Palästinenser im Gazastreifen sind doch die Philister. Gut, heute haben wir die Möglichkeit, Gentests durchzuführen. Es ist interessant, dass man sieht: Die meisten Menschen sind ein Mosaik.
Wenn man zum Beispiel bei – ich will jetzt keine Schleichwerbung machen für eine Organisation, die Gentests durchführt – sagen wir, für 50 Euro, dann würden sie Ihnen nach ein paar Wochen mitteilen, dass Sie so viel Prozent spanische Abstammung haben, so viel aus dem Balkan, so viel aus der Schweiz, so viel aus Schweden – ja, ich phantasiere jetzt. Sie sind ein Mosaik, aber Sie sind Deutscher.
Man kann vielleicht sagen: Meine Vorfahren sind Deutsche, meine Großeltern auch, also meine Eltern, meine Mitvorfahren, und dann die Großeltern, die Urgroßeltern – wir sind richtige Deutsche. Und dann ist man überrascht beim Gentest: Oh, da ist spanisches Blut drin, also spanische Merkmale eher auf der DNA.
In der Schweiz ist es zum Beispiel so: Leute, die wirklich Urschweizer sind, machen einen Test und sind dann überrascht, dass sie eine starke Abstammung aus dem Balkan haben. Wirklich! Und das lange vor der modernen Balkaneinwanderung, Immigration.
Die Geschichte war bewegt, und so ist es eben: Wer sind die Deutschen? Das ist ein Mischvolk. Wer sind die Philister? Das ist ein Mischvolk. Natürlich haben sie sich im Laufe der Zeit vermischt, und trotzdem ist es so, dass man solche Leute, die gemischt sind, in der Schweiz Schweizer nennt und in Deutschland Deutsche.
So spricht die Bibel über diese Menschen: Das sind Philister, also ein Mischvolk. Sie haben saudische Gene, ägyptische Gene, syrische Gene. Man kann das übrigens auch anhand der Familiennamen zeigen. Man kann zeigen, dass diese Sippen in Gaza sogar erst im 19. Jahrhundert aus Ägypten eingewandert sind.
Den gehörte das Land nicht schon seit Jahrtausenden. Das sind moderne Immigranten – modern im geschichtlichen Sinne. Für einen Historiker ist das 19. Jahrhundert ja von gestern.
So kann man also sagen, dass diese Leute in der Bibel Philister genannt werden. Und es ist auch so: Palästinenser heißt auf Arabisch Filastini. Das ist das gleiche Wort, das man in der arabischen Bibel für einen Philister verwendet. Das Wort Palästinenser geht also sprachgeschichtlich über Umwege auf das Wort Philister zurück.
Nun lese ich Hesekiel 25, Vers 15: So spricht der Herr, der Ewige: Weil die Philister mit Rachsucht gehandelt und Rache geübt haben, mit Verachtung des Lebens zur Zerstörung in ewiger Feindschaft, darum spricht der Herr, der Ewige:
Siehe, ich werde meine Hand wieder gegen die Philister ausstrecken und werde die Kreter ausrotten.
Kreter? Das bezieht sich auf die Einwanderung aus der Ägäis, die Kreter und andere Inselbewohner des Mittelmeers. Sie sind über Ägypten eingewandert.
Nochmals: Siehe, ich werde meine Hand wieder gegen die Philister ausstrecken und werde die Kreter ausrotten. Ich werde den Überrest an der Küste des Meeres zugrunde richten. Und ich werde durch Züchtigung des Grimmes große Rache an ihnen üben. Sie werden erkennen, dass ich der Ewige bin, wenn ich meine Rache über sie bringe.
Das ist das Prinzip: Wer dir flucht, den werde ich verfluchen.
Diese Prophetie ist teilweise erfüllt, aber noch nicht vollständig. Denn diese ewige Feindschaft ist auch jetzt nicht am Ende – das ist das Traurige.
Doch es ist so: Der einzelne Mensch kann sich dagegen entscheiden. Er kann sagen, damit will ich nichts zu tun haben.
Wie viele waren das am Ende des Zweiten Weltkriegs in Europa, die sagten: Das war alles eine Lüge, was die Nazis uns erzählt haben. Und wir haben das geglaubt, aber damit will ich nichts mehr zu tun haben.
Viele Deutsche konnten für sich sagen: Mit dieser Ideologie hatte ich nie etwas gemeinsam. Ich habe sie immer abgelehnt und gesehen, dass sie Fluch bringt, wie die Bibel sagt: Wer dir flucht, den werde ich verfluchen.
Es ist sehr wichtig, das zu sehen. In der Vergangenheit sind so viele Pauschalverurteilungen geschehen, und das muss man sich nicht gefallen lassen. Man muss sagen: Nein, damit habe ich nie etwas zu tun gehabt.
Die jüngere Generation kann sowieso sagen: Wir waren nicht in dieser Zeit, und damit hatte ich gar nichts zu tun. So etwas würde ich vollkommen verurteilen.
Dann ist man nicht in der gleichen Kiste. So einfach ist das nicht.
Die Bibel sagt in Hesekiel 18: Die Seele, welche sündigt, soll sterben. Mit "Seele" ist die Person gemeint, also der Mensch.
Wer gegen Gott sündigt, kommt unter das Gericht. Dort steht nicht, dass Kinder für die Sünden der Eltern bestraft werden. Wenn man jedoch auf dem gleichen Weg wie die Eltern weitergeht, kommt man unter das Gericht.
Aber nicht einfach, weil die Eltern gesündigt haben, werden die Kinder bestraft. Nein, so ist es nicht.
Das ist auch wichtig im Gazastreifen. Dort gibt es Menschen, die sagen: Das war so abscheulich, was am 7. Oktober geschehen ist. Damit habe ich nichts zu tun.
Das Palestinian Research Center AWRAD hat eine Befragung im Westjordanland durchgeführt. Die Palästinenser dort wurden gefragt, wie sie das Ereignis vom 7. Oktober einschätzen.
Es zeigte sich, dass 84 Prozent das unterstützt haben. Das ist schrecklich, denn sie hatten damit nichts zu tun im Westjordanland.
Aber sie haben es unterstützt, und damit macht man sich mitschuldig. Dann kann man nicht mehr sagen, ich bin ein unschuldiger Zivilist.
Das ist vergleichbar mit jungen Leuten, die sagen: Ich bin ein Neonazi. Die sind nicht unschuldig. Das sind Menschen, die sich durch eine Entscheidung, durch eine falsche Entscheidung, schuldig gemacht haben.
Auch solche Menschen können umkehren. Ja, denn die frohe Botschaft richtet sich an alle Menschen.
In dieser Untersuchung fanden sich 3,6 Prozent, die sagten: Wir sind voll dagegen. Sie sagen nicht nur, das war nicht so gut oder man hätte es anders machen können, nein, sie fanden das wirklich falsch.
Aber es ist schrecklich, dass ein so hoher Prozentsatz das unterstützt.
Wie ist es in Gaza? Wie viele Menschen dort haben das unterstützt?
Dann kann man nicht einfach sagen, alle seien unschuldig. Es hängt davon ab, wie man sich selbst entscheidet und zum Bösen Stellung nimmt.
Jetzt haben wir gesehen, dass Hesekiel 25 genau über den Überrest an der Küste des Meeres spricht. Und das ist genau der Gazastreifen an der Küste des Meeres.
Dann lese ich aus Zephanja 2,4, eine Stelle, die vielen bekannt ist. Ich habe schon früher darüber gesprochen und wiederhole nicht nochmals, was ich da gesagt habe. Keine Angst! Zephanja 2,4: „Denn Gaza wird verlassen werden.“ Wir haben gesehen, wie eine Million Menschen Gaza verlassen hat und nach Süden gegangen ist. Aschkelon wird eine Wüste sein, Aschdod wird am hellen Mittag vertrieben, und Ekron wird entwurzelt werden.
Ich habe Ihnen in einem früheren Vortrag erklärt, wie sich das alles in der Zeit von 1948, in diesem ersten Krieg, um Israel auszurotten, erfüllt hat. Aber das mit Gaza hat sich erst heute erfüllt. Das heißt, die ganze Prophetie erfüllt sich in Etappen, wie das sehr üblich ist in der biblischen Prophetie.
Weiter, Vers 5: „Wehe den Bewohnern des Landstrichs am Meer!“ Auch hier wieder dieser Ausdruck „der Landstrich am Meer“, der Nation der Kreter, eben weil sie im zweiten Jahrtausend von dort hier eingewandert sind. Das Wort des Ewigen kommt über euch, Kanaan, Land der Philister, und ich werde dich zerstören ohne Bewohner.
Der Landstrich am Meer wird zu Weideland voll Hirtenzisternen und Kleinviehhürden werden. Das hebräische Wort für Hirtenzisternen ist ganz interessant, es meint so Löcher im Boden. Dort kann man Tunnels ausnutzen und mit Wasser füllen. Es wird ein Landstrich sein, der landwirtschaftlich genutzt wird.
Das ist noch nicht jetzt der Fall. Wir haben ja das Thema: Was kommt danach? Es wird ein Landstrich für den Überrest des Hauses Juda sein, also schließlich in israelischer Hand. Heute ist es besetzt, aber es wird in der Zukunft in israelische Hand kommen. Sie werden darauf weiden; die Schafe können dort grasen, ebenso die Ziegen, und am Abend sich lagern in den Häusern Aschkelons, einer Großstadt ganz nahe beim Gazastreifen, die in der Vergangenheit viel unter Raketenangriffen gelitten hat.
Denn der Ewige, ihr Gott, wird sich ihrer annehmen und ihr Schicksal wenden. Auch hier ist es eindrücklich, wie ausdrücklich über diesen Landstrich am Meer gesprochen wird.
Dann hat jemand dazwischen Sacharja erwähnt, und ich bin einfach nicht darauf eingegangen, aber mit gutem Grund. Es war nicht genau das in Sacharja, aber Sacharja spricht natürlich auch über die Philister. Und da gibt es eine interessante Stelle in Sacharja 9,6b, gerade davor.
Dort wird prophetisch berichtet, was sich in der Zeit von Alexander dem Großen erfüllt hat. Das ist nicht auf die heutige Zeit bezogen, sondern hat sich schon erfüllt. Aber dann geht der Prophet, wie es sehr oft üblich ist, auf die Endzeit ein und sagt, was Gott ihm gesagt hat:
„Und ich werde den Hochmut der Philister ausrotten, und ich werde sein Blut aus seinem Mund wegnehmen und seine Gräuel zwischen seinen Zähnen hinwegtun. Und auch er wird übrig bleiben unserem Gott und wird sein wie ein Fürst in Juda, und Ekron wie der Jebusiter.“
Das heißt also, es wird aus den Palästinensern heraus einen Überrest geben, der umkehren wird und der auch in der Zukunft, wenn Jesus Christus als König wiederkommen wird, in das Reich des Friedens eingehen wird. Ist das nicht wunderbar? Es wird wirklich eine Wende geben für viele – ein Überrest.
„Ich werde sein Blut aus seinem Mund wegnehmen und seine Gräuel zwischen seinen Zähnen hinwegtun, und auch er wird übrig bleiben unserem Gott und wird sein wie ein Fürst in Juda.“ Das heißt, er wird im Staat Israel eine Würdestellung bekommen. Das sagt die Bibel, die hebräische Bibel.
Auch die einst philistäische Stadt Ekron, von der wir gelesen haben, wird entwurzelt werden. Aber dort wird ein Überrest eine Stellung einnehmen, wie die Jebusiter, die eben auch als Kanaaniter eine Fortsetzung in der Geschichte erlebt haben, im Zusammenhang mit Israels Geschichte.
Wir gehen also hiermit vorwärts in die Zukunft, wenn Jerusalem einst die Stadt des Friedens für die ganze Welt sein wird, wenn der Herr Jesus von hier aus über die ganze Welt regieren wird im Frieden. Dann wird ein Überrest aus dem Volk der Philister, der Palästinenser, sogar eine Ehrenstellung einnehmen.
Aber es wird eine Wende geben, eine Abkehr vom Bösen, von der Sünde, von diesem Hass und von der Verachtung des jüdischen Volkes. Und das musste auch so sein nach dem Zweiten Weltkrieg. Da mussten viele sich ganz bewusst von der Ideologie der Nazis abwenden und vom Judenhass. Viele hatten diesen Hass gar nie.
In Hesekiel 47 wird beschrieben, wie im tausendjährigen Friedensreich, wenn also Jesus Christus bald wiederkommen wird als König der Welt, das Land Israel unter den zwölf Stämmen Israels neu aufgeteilt werden wird. Übrigens sind unter denen, die Juden sind, alle zwölf Stämme vertreten.
Das wissen viele nicht. Ich werde oft konfrontiert mit Leuten, die sagen, das sei alles Unsinn, mit eurer Prophetie von Israel und so weiter. Jetzt seien ja nur noch zwei Stämme zurück, Juda und Benjamin, ja, vielleicht auch noch ein dritter, Levi. Denn alle Juden, die Levi heißen oder Livi oder Lippi usw., das sind ja auch Nachkommen des Stammes Levi.
Auch „Fürst“ ist ein typischer Name für solche aus dem Stamm Levi. Also sind sie auch noch da. Aber es ist so, dass nach dem Tod von Salomo, der über alle zwölf Stämme regiert hatte, Israel sich in zwei Nationen spaltete: Israel mit den zehn Stämmen im Norden und Juda mit Benjamin, den zwei Stämmen im Süden.
Lesen Sie bitte Zweite Chronik 11 und 12. Das ist Hausaufgabe, die brauchen Sie auch. Dort sehen Sie, dass von allen zehn Stämmen viele zum Südreich Juda übergelaufen sind, so dass alle zwölf Stämme im Süden vertreten waren.
Fahren Sie weiter mit der Lektüre: Zweite Chronik 13, 14, 15. Dort sehen Sie auch wieder diese Überläufer, die erwähnt werden. Ich lese zum Beispiel Zweite Chronik 15,9:
„Und er versammelte ganz Juda und Benjamin und die Fremden, die aus Ephraim und Manasse und aus Simeon bei ihnen lebten; denn in Menge liefen sie aus Israel zu ihm über, zu dem König von Juda.“
Auch später in der Geschichte von Hiskia lesen Sie weiter in Zweite Chronik. Es ist alles so schön und interessant, und dort sehen Sie wieder diese Überläufer.
Es gab alle zwölf Stämme im Südreich; sie gingen nach Babylon und kamen aus Babylon zurück. Darum war in der Weihnachtsgeschichte die Prophetin Hanna (Lukas 2) aus dem Stamm Asser. Asser gehört zu den zehn Stämmen.
Paulus sagt doch in seiner Rede vor König Agrippa: „Unser zwölfstämmiges Volk dient Gott Tag und Nacht.“ Zwölfstämmiges Volk – ja, natürlich, weil alle zwölf Stämme da waren.
Jakobus schreibt seinen Brief an Messias-gläubige Juden und grüßt „die zwölf Stämme in der Diaspora“. Und im Jahr 70, als Jerusalem zerstört wurde und das jüdische Volk zerstreut wurde, waren alle zwölf Stämme vertreten.
Gott weiß genau von jedem, aus welcher Linie er kommt, ob aus Dan, aus Manasse. Man kann auch schon mit Gentests interessante Dinge herausfinden.
Hier sehen wir die Verteilung, die zukünftige. Das ist also die Geographie der Zukunft. Bis hinauf nach Syrien und Libanon wird das Land im tausendjährigen Friedensreich unter den zwölf Stämmen neu verteilt werden.
Nun lese ich in Hesekiel 47, wo das beschrieben wird, Vers 21:
„Und dieses Land sollt ihr unter euch verteilen nach den Stämmen Israels. Und es soll geschehen euch und den Fremdlingen – also mit Fremdlingen sind Nichtisraeliten gemeint – und den Fremdlingen, die in eurer Mitte weilen und welche Kinder in eurer Mitte gezeugt haben, sollt ihr es als Erbteil verlosen. Sie sollen euch sein wie Eingeborene unter den Kindern Israels. Mit euch sollen sie um ein Erbteil losen inmitten der Stämme Israels. Und es soll geschehen, in dem Stamme, bei welchem der Fremdling weilt, daselbst sollt ihr ihm sein Erbteil geben, spricht der Herr, der Ewige.“
Gott gibt Palästinensern Grundbesitz und erkennt an, dass, wenn jemand schon in der zweiten Generation im Land ist und Kinder gezeugt hat, diese Kinder hier vorgesehen sind, Grundbesitz in Israel zu erhalten – anerkannten Grundbesitz.
Ja, aber wie geht es weiter? Ich habe ja in Vorträgen zum Thema Gaza in jüngerer Vergangenheit schon erklärt, was ab dem 7. Oktober geschehen ist.
Es war eigentlich wie eine Generalprobe vor Ort, denn der Westen – USA, Europa – spielte eine ganz wichtige Rolle und positionierte sich sofort militärisch. Dann hat China Militärschiffe in den Nahen Osten geschickt.
Libanon, Syrien, Irak – die Verbündeten dort mit der Hamas – haben auch schon kriegerisch reagiert, wenn auch nicht mit einem totalen Krieg. Das entspricht genau dem, was die Bibel beschreibt, was in der Zukunft losgehen wird, aber als totaler Krieg.
Jesus spricht in Matthäus 24,21 über die Zeit, die übrigens erst nach der Entrückung der Gemeinde stattfinden wird. Er nennt sie die große Drangsal. Das sind die dreieinhalb letzten Jahre, bevor er wiederkommt als König.
Wenn wir hier die Übersicht haben: Die sieben letzten Jahre vor der Wiederkunft Christi sind ganz entscheidend. Zuerst die Entrückung der Gemeinde, dann beginnen die Siegelgerichte der Offenbarung – eins, zwei, drei, vier, fünf, sechs, sieben.
Mit dem siebten Siegel wird die große Drangsal eröffnet, die dreieinhalb Jahre dauert. Dort werden die Gerichte der sieben Posaunen und der sieben Schalen in Erfüllung gehen.
Schrecklich, was über diese Welt kommt. Aber es ist so, dass der Herr Jesus das letzte Wort sprechen wird. Er wird wiederkommen auf dem Ölberg und alle Kriege beruhigen, wie wir in den Psalmen lesen, bis an die Enden der Erde.
Er wird Frieden bringen in einer Welt, die so von Hass und Krieg erfüllt ist. Was geschehen ist, war ein Vorgeschmack, eine Generalprobe vor Ort. Aber es wird kommen und viel, viel schrecklicher.
Wenn der Herr Jesus in Jerusalem erscheinen wird, wird er alle Völker zum Gericht der Lebendigen im Tal Josaphat versammeln.
Hier auf dem Bild stehen wir auf dem Ölberg und schauen rüber zur Altstadt von Jerusalem, zum Tempelplatz. Dazwischen sieht man das Tal, das ist das Kidrontal.
Das Tal hat in der Bibel verschiedene Namen. In der Geschichte von Abraham heißt es das Tal Shave (1. Mose 14). Dort wird es auch das Königstal genannt.
In Johannes 18 wird es Kidrontal genannt, und in Joel 4 heißt es das Tal Josaphat. Jehoschafat bedeutet: Der Ewige richtet.
Dort lesen wir in Joel 4,1:
„Hört die Stimme des Messias, also des Jesus, der spricht: Siehe, in jenen Tagen und zu jener Zeit, wenn ich das Schicksal Judas und Jerusalems wenden werde, dann werde ich alle Nationen versammeln und sie in das Tal Josaphat hinabführen. Und ich werde da selbst mit ihnen rechten über mein Volk und mein Erbteil Israel, welches sie unter die Nationen zerstreut haben.“
Ich möchte mich erinnern: Ich war ein Teenager, als ich diese Stelle las, und ich bekam große Freude. Ich las: „Denn siehe, in jenen Tagen und zu jener Zeit“, also in dieser Epoche, „wenn ich das Schicksal Judas und Jerusalems wenden werde.“
Das heißt in der Zeit, in der das Schicksal des jüdischen Volkes, das ja in der Vergangenheit geprägt war durch das Bild des von Ghetto zu Ghetto wandernden Juden – gehasst, geächtet, abgelehnt, einfach weil er Jude ist –, dass Gott dieses Schicksal wenden würde.
Und das haben wir erlebt ab 1882. Da begann die erste große Einwanderung von Juden wieder heim ins Land der Väter, dann die zweite, die dritte bis heute. Der Staat Israel ist wieder entstanden, und Jerusalem, auch Ostjerusalem und der Tempelberg, sind wieder in jüdischer Hand.
Das ist genau die Zeit, wenn „ich das Schicksal Judas und Jerusalems wenden werde“. Also nicht mehr geprägt durch das Bild des von Ghetto zu Ghetto wandernden Juden.
In der Vergangenheit war es oft so: Als Jude musste man sagen, wir wohnen zwar hier, aber wir sind nicht erwünscht. Wir sind nirgends erwünscht auf dieser Welt.
Und plötzlich kann es sein, dass man bei Nacht und Nebel mit seinen sechs Kindern fliehen muss. Was macht man mit dem Hausrat? Kann man ja nicht mitnehmen.
Viele haben sich überlegt: Am besten machen wir doch Handel mit kleinen Steinen, die wertvoll sind.
Darum haben dann manche Leute den Namen Rubinstein bekommen. Manche konnten auch gut Klavier spielen. Rubinstein, Goldstein, Goldschmidt, Blauenstein und so weiter – das hängt damit zusammen.
Man hat einfach die paar Steine in den Sack gepackt, die Kinder an der Hand genommen und ist geflohen.
Aber das ist nicht mehr das Bild des Juden. Das Schicksal wurde in unserer Zeit gewendet.
Nun, warum habe ich damals als Teenager so große Freude gehabt? Weil da steht: „Denn siehe, in jenen Tagen und zu jener Zeit, wenn ich das Schicksal Judas und Jerusalems wenden werde, dann werde ich alle Nationen versammeln und sie in das Tal Josaphat hinabführen. Und ich werde da selbst mit ihnen rechten.“
Das heißt, in dieser Epoche der Geschichte, wenn das Schicksal gewendet wird, wird Jesus Christus hier auf dieser Erde als Richter sein – natürlich schon nach der Entrückung, aber das ist in dieser Epoche.
Darum fragt mich jemand oft, das ist so eine Versuchung: „Was denken Sie, wie viele Jahre es noch geht?“ Ich habe nie nachgegeben. Ich habe gesagt: „Wenn die Entrückung heute wäre, wäre es eigentlich keine Überraschung.“
Viele wissen schon, was ich dann noch weiter sagen würde. Aber wenn es dann passiert, ist es doch eine Überraschung, nicht wahr? Wenn plötzlich die Posaune heute Abend tönt.
Natürlich werden wir überrascht sein, aber es wäre eigentlich keine Überraschung. Es könnte heute sein, das reicht mir.
Aber es ist in dieser Epoche, in der das jüdische Schicksal gewendet wird. Und da sagt der Herr Jesus: „Dann werde ich alle Nationen versammeln und in das Tal Josaphat hinabführen, und ich werde da selbst mit ihnen rechten über mein Volk und mein Erbteil Israel, welches sie und die Nationen zerstreut haben.“
Da wird natürlich geschaut werden, wer sich bekehrt hat und wer nicht. Es wird auch geschaut werden, wie man sich gegenüber dem jüdischen Volk verhalten hat. Hat man bei der Zerstreuung der Juden in aller Welt mitgeholfen?
Dann lesen wir weiter: „Und mein Land haben sie geteilt, und über mein Volk das Los geworfen, und den Knaben haben sie um eine Hure gegeben und das Mädchen um Wein verkauft, den sie getrunken haben.“
„Und auch ihr, was wollt ihr mir, Tyrus und Sidon und alle ihr Bezirke Philistäas?“ Da wird über die Bezirke von Philistäa in der Mehrzahl gesprochen.
„Wollt ihr mir eine Tat vergelten oder wollt ihr mir etwas antun? Schnell, eilends werde ich euer Tun auf euren Kopf zurückbringen.“
Gott wird mit den Völkern abrechnen. Er sagt, sie haben mein Land geteilt – das Land, das Gott gehört.
Hier habe ich versucht, von der Straße, gerade neben Gethsemane, möglichst einen schönen Blick ins Kidron-Tal, das Tal Josaphat, zu bekommen.
Dort werden nach und nach die Völker versammelt werden. Dieses Gericht der Lebendigen vor dem tausendjährigen Reich wird nicht eine Woche oder einen Monat dauern, das wird eine längere Zeit in Anspruch nehmen.
Das tausendjährige Reich kommt nicht sofort nach der Wiederkunft Christi. Es gibt eine Übergangszeit. Dort werden alle, die die große Drangsal überlebt haben, aus allen Völkern versammelt werden.
Der Herr wird die Schafe von den Böcken scheiden, wie Matthäus 25 erklärt. Die Verlorenen werden ins ewige Feuer geschickt, die Geretteten, die an ihn geglaubt haben und in ihren Werken gezeigt haben, dass ihr Glaube echt war, werden eingeladen und gesagt: „Geht ein in das Reich, das euch bereitet ist von Grundlegung der Welt an.“
Das wird hier geschehen, aber es wird auch darüber gesprochen werden, dass sie „mein Land geteilt haben“. Und es wird auch über die Bezirke Philistinas gesprochen, die sich gegen Gott gewendet haben.
Sehen wir hier den Gazastreifen auf der Karte, auf der modernen Karte? Das ist ein Bezirk von Philistina. Hier haben wir das sogenannte Westjordanland, einen zweiten Bezirk von Philistina.
Nach dem Ersten Weltkrieg war der Begriff Palästina für das gesamte Gebiet von heute Israel, inklusive Gaza und Westjordanland. Diese Einheiten gab es damals noch nicht; sie sind erst später entstanden. Ganz Jordanien gehörte dazu, das war Palästina.
Die Engländer haben in der Balfour-Erklärung von 1917 dem jüdischen Volk eine nationale Heimstätte in Palästina versprochen, ohne genau zu sagen, wo.
1921 haben die Engländer dann alles östlich vom Jordan abgeschnitten und wollten das den arabischen Palästinensern geben, nicht den Juden – 73 Prozent von Palästina. Das ist ein weiterer Bezirk von Palästina.
Also Gaza, Westjordanland, Jordanien – das sind die Bezirke Philistinas.
Dann sagt der Messias: „Mein Land haben sie geteilt.“ Und das ist geschehen. Nach dem Ersten Weltkrieg war Palästina das ganze Gebiet, Israel und Jordanien.
1921 haben die Engländer die erste Teilung von Palästina durchgeführt und alles östlich vom Jordan abgetrennt.
Das war eine fatale Entscheidung, denn das Versprechen, das kurz vorher in der Balfour-Erklärung gegeben wurde, klang doch anders. Da blieben nur noch 23 Prozent für die Juden.
Ich habe gesagt: Das britische Reich hat sich nach dem Ersten Weltkrieg gewendet, und der Untergang der britischen Großmacht kam dann als Großmacht.
Nach dem Zweiten Weltkrieg hat die UNO beschlossen, das rechte Bild hier, dass die 23 Prozent nochmals geteilt werden. Nur die blauen Gebiete hier sollten die Juden bekommen, inklusive der Negevwüste im Süden.
Das sollte Israel werden, und aus dem Rest wollte man einen zweiten Palästinenserstaat für Araber machen – 12,6 Prozent für die Juden, der Rest für die arabischen Palästinenser.
Das waren fatale Entscheidungen, und das hängt ganz direkt zusammen mit all dem, was nachgekommen ist.
Die arabischen Palästinenser haben gesagt: Nein, diese Teilung anerkennen wir nicht, wir wollen alles vom Meer bis zum Fluss, bis zum Jordan, alles, Juden nichts.
Das hat den schrecklichen Krieg 1948/49 gegeben, dann 1967, dann 1973 und jetzt diesen Gaza-Krieg. Das sind alles Folgen davon, dass man diese fatale Entscheidung getroffen hat, das Land nochmals so zu teilen.
Es waren Fehlentscheidungen, aber Gott wird alle Fehlentscheidungen korrigieren.
Ich möchte mit diesem Bild von Jerusalem noch einmal schließen.
Jesus wird wiederkommen auf dem Ölberg, am Ende der Drangsal, mit allen erdrückten Erlösten, die dort auf dem Ölberg erscheinen.
Manche haben mir schon gesagt: „Ich komme nicht mit dir nach Israel, ich spare mir das Geld, ich werde es ja sowieso sehen.“
Aber ich muss sagen, es ist etwas Besonderes, wenn man dort unten steht und dann denkt: Da oben komme ich dann hin. Also wir kommen mit dem Herrn zusammen, wenn er auf dem Ölberg erscheint, um die Friedensherrschaft über die ganze Welt in Jerusalem anzutreten.
So lernen wir aus dieser ganzen Geschichte, wie wichtig es ist, Gottes Wort vollkommen ernst zu nehmen, wenn er sagt: „Wer dich segnet, den werde ich segnen, wer dir flucht, den werde ich verfluchen.“
Und wir sollten nochmals an Johannes 3,16 denken:
„Also hat Gott die Welt geliebt, jeden von uns, auch jeden, der jetzt über den Livestream zuhört, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern ewiges Leben hat.“
Wenn wir unsere Schuld Gott im Gebet bekennen, bereuen im persönlichen Gebet und glauben, dass der Herr Jesus dafür gestorben ist, bekommen wir das ewige Leben und werden eingeladen in die Gemeinschaft mit dem Vater und dem Sohn durch den Heiligen Geist.
Jesus spricht in Matthäus 24,21 über eine Zeit, die erst nach der Entrückung der Gemeinde stattfinden wird. Er nennt diese Zeit die große Drangsal. Dabei handelt es sich um die dreieinhalb letzten Jahre vor seiner Wiederkunft als König.
Wenn wir eine Übersicht haben, sehen wir, dass die sieben letzten Jahre vor der Wiederkunft Christi ganz entscheidend sind. Zuerst kommt die Entrückung der Gemeinde. Danach beginnen die Siegelgerichte der Offenbarung: eins, zwei, drei, vier, fünf, sechs, sieben. Mit dem siebten Siegel wird die große Drangsal eröffnet, die dreieinhalb Jahre dauern wird. In dieser Zeit werden die Gerichte der sieben Posaunen und der sieben Schalen in Erfüllung gehen. Das, was über diese Welt kommt, ist schrecklich.
Doch der Herr Jesus wird das letzte Wort sprechen. Er wird auf dem Ölberg wiederkommen und alle Kriege beruhigen, wie wir in den Psalmen lesen, bis an die Enden der Erde. Er wird Frieden bringen in eine Welt, die von Hass und Krieg erfüllt ist. Was bisher geschehen ist, war nur ein Vorgeschmack, eine Generalprobe vor Ort. Das, was noch kommt, wird viel, viel schrecklicher sein.
Wenn der Herr Jesus in Jerusalem erscheint, wird er alle Völker zum Gericht der Lebendigen im Tal Josaphat versammeln. Auf dem Bild stehen wir auf dem Ölberg und blicken zur Altstadt von Jerusalem, zum Tempelplatz. Dazwischen sieht man das Tal, das Kidron-Tal. Dieses Tal hat in der Bibel verschiedene Namen: In der Geschichte von Abraham heißt es das Tal Shave (1. Mose 14) und auch Königstal. In Johannes 18 wird es Kidron-Tal genannt, in Joel 4 das Tal Josaphat. „Jehoshaphat“ bedeutet: Der Ewige richtet.
In Joel 4,1 lesen wir: „Hört die Stimme des Messias, also Jesus, der spricht: Siehe, in jenen Tagen und zu jener Zeit, wenn ich das Schicksal Judas und Jerusalems wenden werde, dann werde ich alle Nationen versammeln und sie in das Tal Josaphat hinabführen. Dort werde ich selbst mit ihnen über mein Volk und mein Erbteil Israel richten, das sie unter die Nationen zerstreut haben.“
Ich erinnere mich noch gut: Als Teenager habe ich diese Stelle gelesen und große Freude empfunden. Dort steht: „Siehe, in jenen Tagen und zu jener Zeit, wenn ich das Schicksal Judas und Jerusalams wenden werde.“ Das bedeutet, dass in dieser Epoche das Schicksal des jüdischen Volkes gewendet wird. Dieses Volk war in der Vergangenheit geprägt durch das Bild des von Ghetto zu Ghetto wandernden Juden, der gehasst, geächtet und abgelehnt wurde, nur weil er Jude war.
Doch Gott wird dieses Schicksal wenden. Das haben wir ab 1882 erlebt. Damals begann die erste große Immigration von Juden zurück ins Land der Väter, gefolgt von weiteren Einwanderungswellen bis heute. Der Staat Israel ist wieder entstanden, und Jerusalem, auch Ostjerusalem und der Tempelberg, sind wieder in jüdischer Hand. Das ist genau die Zeit, in der Gott das Schicksal Judas und Jerusalems wenden wird. Es ist nicht mehr das Bild des von Ghetto zu Ghetto wandernden Juden.
Früher war es oft so, dass Juden sich sagten: „Wir wohnen zwar hier, aber wir sind nicht erwünscht. Wir sind nirgends auf der Welt willkommen.“ Manchmal musste man bei Nacht und Nebel mit den Kindern fliehen. Was konnte man mitnehmen? Oft nur kleine Steine, die wertvoll waren. Viele haben deshalb den Namen Rubinstein, Goldstein, Goldschmidt oder Blauenstein bekommen, weil sie diese Steine in Säcken mitnahmen. Manche konnten auch gut Klavier spielen, wie zum Beispiel Rubinstein.
Doch dieses Bild des Juden, der flieht und kaum etwas besitzt, ist heute nicht mehr aktuell. Das Schicksal wurde in unserer Zeit gewendet.
Warum habe ich damals als Teenager so große Freude gehabt? Weil dort steht: „Siehe, in jenen Tagen und zu jener Zeit, wenn ich das Schicksal Judas und Jerusalams wenden werde, dann werde ich alle Nationen versammeln und sie in das Tal Josaphat hinabführen, und ich werde dort selbst mit ihnen über mein Volk und mein Erbteil Israel richten.“ Das heißt, in dieser Epoche wird Jesus Christus als Richter auf dieser Erde sein – natürlich erst nach der Entrückung.
Manchmal werde ich gefragt, wie viele Jahre es noch dauern wird. Das ist eine Versuchung. Ich habe nie eine genaue Zahl genannt. Ich sage immer: Wenn die Entrückung heute wäre, wäre das keine Überraschung. Und wenn sie dann tatsächlich geschieht, ist es doch eine Überraschung, wenn plötzlich die Posaune ertönt.
Es könnte also heute sein. Das reicht mir als Antwort.
In dieser Epoche, in der das jüdische Schicksal gewendet wird, sagt der Herr Jesus, dass er alle Nationen versammeln und in das Tal Josaphat hinabführen wird. Dort wird er selbst mit ihnen über sein Volk und sein Erbteil Israel richten, das sie unter die Nationen zerstreut haben.
Dann wird geprüft, wer sich bekehrt hat und wer nicht. Es wird auch geschaut, wie sich die Nationen gegenüber dem jüdischen Volk verhalten haben. Haben sie bei der Zerstreuung der Juden in der Welt mitgeholfen?
Weiter lesen wir: „Mein Land haben sie geteilt und über mein Volk das Los geworfen. Den Knaben haben sie um eine Hure gegeben und das Mädchen um Wein verkauft, den sie getrunken haben. Und ihr, was wollt ihr mir, Tyros und Zidon, und alle ihr Bezirke Philistäers?“ Hier wird über die Bezirke der Philister gesprochen, in der Mehrzahl.
Es heißt weiter: „Wollt ihr mir eine Tat vergelten oder wollt ihr mir etwas antun? Schnell und eilends werde ich euer Tun auf euren Kopf zurückbringen.“ Gott wird also mit den Völkern abrechnen. Sie haben sein Land geteilt – ein Land, das Gott gehört.
Hier habe ich versucht, von der Straße neben Gethsemane aus möglichst einen schönen Blick in das Kidron-Tal, das Tal Josaphat, zu bekommen. Dort werden nach und nach die Völker versammelt.
Das Gericht der Lebendigen vor dem tausendjährigen Reich wird nicht eine Woche oder einen Monat dauern. Es wird eine längere Zeit in Anspruch nehmen. Das tausendjährige Reich beginnt nicht sofort nach der Wiederkunft Christi. Es gibt eine Übergangszeit.
In dieser Zeit werden alle, die die große Drangsal überlebt haben, aus allen Völkern hier versammelt. Der Herr wird die Schafe von den Böcken scheiden, wie es in Matthäus 25 erklärt wird. Die Verlorenen werden ins ewige Feuer geschickt. Die Geretteten, die an ihn geglaubt haben und deren Werke ihren Glauben bezeugen, werden eingeladen und hören die Worte: „Geht ein in das Reich, das euch bereitet ist von Grundlegung der Welt an.“
Das wird hier geschehen. Doch es wird auch darüber gesprochen werden, dass sie Gottes Land geteilt haben. Ebenso wird über die Bezirke Philistinas gesprochen, die sich gegen Gott gewandt haben.
Sehen wir hier den Gazastreifen auf der modernen Karte? Das ist ein Bezirk von Philistina. Und hier haben wir das sogenannte Westjordanland, einen zweiten Bezirk von Philistina. Nach dem Ersten Weltkrieg war der Begriff Palästina noch als das gesamte Gebiet des heutigen Israels zu verstehen, einschließlich Gaza und Westjordanland. Diese Einheiten gab es damals noch nicht; sie entstanden erst in späterer Geschichte. Ganz Jordanien gehörte ebenfalls dazu, das war Palästina.
Die Engländer haben in der Balfour-Erklärung von 1917 dem jüdischen Volk eine nationale Heimstätte in Palästina versprochen, ohne jedoch genau anzugeben, wo diese liegen sollte. Im Jahr 1921 schnitten die Engländer dann alles östlich des Jordans ab und wollten dieses Gebiet den arabischen Palästinensern geben, nicht den Juden. Das waren etwa 73 Prozent von Palästina, also ein weiterer Bezirk von Palästina. Gaza, Westjordanland und Jordanien sind demnach Bezirke Philistinas.
Dann sagt der Messias: „Mein Land haben sie geteilt.“ Das geschah, wie gesagt, nach dem Ersten Weltkrieg, als Palästina das gesamte Gebiet umfasste – das heutige Israel und Jordanien. Die Engländer führten 1921 die erste Teilung Palästinas durch und trennten alles östlich des Jordans ab. Diese Entscheidung war fatal, denn das zuvor in der Balfour-Erklärung gegebene Versprechen klang doch ganz anders. Für die Juden blieben nur noch 23 Prozent des Landes übrig.
Ich habe gesagt, dass sich das britische Reich nach dem Ersten Weltkrieg gewendet hat. Der Untergang der britischen Großmacht folgte. Nach dem Zweiten Weltkrieg beschloss die UNO dann die weitere Teilung des Landes. Nur die blauen Gebiete auf der Karte sollten die Juden bekommen, einschließlich der Negev-Wüste im Süden. Das sollte Israel werden. Aus dem Rest wollte man einen zweiten palästinensischen Staat für die Araber schaffen – 12,6 Prozent für die Juden, der Rest für die arabischen Palästinenser.
Diese Entscheidungen waren fatal und hängen direkt mit allem zusammen, was danach geschah. Die arabischen Palästinenser lehnten diese Teilung ab und verlangten das gesamte Land vom Meer bis zum Jordan – alles für sie, nichts für die Juden. Das führte zu den schrecklichen Kriegen von 1948/49, 1967, 1973 und zum aktuellen Gaza-Krieg. All diese Konflikte sind Folgen der fatalen Entscheidung, das Land auf diese Weise zu teilen.
Es waren Fehlentscheidungen, aber Gott wird alle Fehler korrigieren. Ich möchte mit einem Bild von Jerusalem schließen: Jesus wird am Ende der Drangsal auf dem Ölberg wiederkommen, zusammen mit allen erdrückten Erlösten, die dort erscheinen werden.
Manche haben mir schon gesagt: „Ich komme nicht mit dir nach Israel, ich spare mir das Geld. Ich werde es ja sowieso sehen.“ Aber ich muss sagen, es ist etwas Besonderes, wenn man dort unten steht und denkt: „Dort oben werde ich dann sein.“ Wir werden mit dem Herrn zusammenkommen, wenn er auf dem Ölberg erscheint, um dann die Friedensherrschaft über die ganze Welt in Jerusalem anzutreten.
Aus dieser ganzen Geschichte lernen wir, wie wichtig es ist, Gottes Wort vollkommen ernst zu nehmen. Wenn er sagt: „Wer dich segnet, den werde ich segnen; wer dir flucht, den werde ich verfluchen.“ Wir sollten auch nochmals an Johannes 3,16 denken. Gott hat die Welt geliebt, jeden von uns, auch jeden, der jetzt über den Livestream zuhört. Er gab seinen einzigen Sohn, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern ewiges Leben hat.
Wenn wir unsere Schuld Gott im Gebet bekennen, sie bereuen und glauben, dass der Herr Jesus dafür gestorben ist, erhalten wir das ewige Leben. Wir werden eingeladen in die Gemeinschaft mit dem Vater und dem Sohn durch den Heiligen Geist.
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