Gnade sei mit euch und Friede von Gott, dem Vater, und dem Herrn Jesus Christus. Amen.
Ich habe drei Schwager, davon sind zwei Zwillinge. Schon als kleine Knirpse haben sie gern gegessen. Einmal, als die Familie im Restaurant war, so erzählt die Familiengeschichte, dauerte es dem einen Zwilling zu lange, bis das Essen serviert wurde.
Er schlich sich in die Küche, lächelte die Köchin an und kam prompt mit einer Bockwurst zurück. Als sein Zwillingsbruder das sah, hielt es ihn nicht mehr auf dem Stuhl. Er raste ebenfalls in die Küche, lächelte auch die Köchin an. Diese rieb sich die Augen und musste erst überzeugt werden, dass dieser Hungerleider noch keine Bockwurst bekommen hatte.
Sie glaubte es erst, als die Zwillingsbrüder nebeneinander standen. Kein Wunder, waren sie doch zum Verwechseln ähnlich.
Die Bedeutung der Ähnlichkeit im Leben und Glauben
Zum Verwechseln ähnlich – das ist unser Thema heute Morgen. Zum Verwechseln ähnlich sind auch die beiden Häuser, mit denen Jesus seine Bergpredigt abschließt. Beinahe Zwillingshäuser, von außen zum Verwechseln ähnlich.
Diese Beispielgeschichte gehört wohl zu den bekanntesten der Bibel überhaupt. Sie ist so einfach und so klar, dass ein kleines Kind sie sofort nacherzählen kann. Und doch ist sie besonders ernst.
Sie finden den Text auf Ihrem Zettel. Wir wollen ihn jetzt gemeinsam lesen. Ich bitte Sie, sich zu erheben vor dem Wort Gottes.
Da sagt Jesus:
„Darum, wer diese meine Rede hört und sie tut, der gleicht einem klugen Mann, der sein Haus auf Fels baute. Als nun ein Platzregen fiel und die Wasser kamen und die Winde wehten und stießen an das Haus, fiel es doch nicht ein, denn es war auf Fels gegründet.
Und wer diese meine Rede hört und sie nicht tut, der gleicht einem törichten Mann, der sein Haus auf Sand baute. Als nun ein Platzregen fiel und die Wasser kamen und die Winde wehten und stießen an das Haus, da fiel es ein, und sein Fall war groß.“
Wir beten noch einmal: Herr Jesus Christus, nun hilf uns zu erkennen, was du selbst mit diesen Worten gemeint hast. Hilf, dass jeder von uns das Lebensfundament findet, das ihn trägt auf ewig. Amen!
Nehmen Sie bitte wieder Platz!
Jesus malt schwarz-weiß, und trotzdem heißt unser Thema „Zum Verwechseln ähnlich“. Warum? So deutlich am Ende jedermann den Unterschied zwischen beiden Häusern sehen kann, so leicht kann man vor dem Sturm den Unterschied übersehen.
Und das macht die Sache so spannend.
Wir müssen heute Morgen fragen, woran es liegt, dass das eine Haus stehen bleibt und das andere zusammenkracht, obwohl sie doch zum Verwechseln ähnlich sind.
Natürlich geht es Jesus nicht um Häuser, sondern um Menschen. Es geht ihm nicht um unseren Eigenheimbau, sondern um unseren Lebensbau. Zwei verschiedene Arten von Menschen hat er hier im Blick.
Die Bergpredigt als Grundlage der Entscheidung
Welche Menschen meint er? Dazu müssen wir uns den Zusammenhang anschauen. Das erste Wort, das Jesus hier sagt, heißt „darum“. Und wir fragen natürlich zurück: „Warum?“
Diese Verse stehen nicht isoliert, sondern bilden den Abschluss der größten Rede, die je auf dieser Welt gehalten wurde. Bekannt ist diese Rede als Bergpredigt. Wir haben bisher in 24 Predigten diese Bergpredigt genauer studiert und werden das am Sonntag abschließen.
Dabei haben wir immer wieder gesehen, dass das Motto, das man über die ganze Bergpredigt legen könnte, „das ganz andere Leben“ heißt, nämlich das Leben der Christen. Die Bergpredigt ist keine weltfremde Ethik für eine bessere Welt, sondern die Richtschnur für Christen. Sie betont den Unterschied zwischen Christen und Nichtchristen, weil diese ganz anders leben.
Jesus stellt in der Bergpredigt dar, wie Christen ihr Verhältnis zu den Mitmenschen gestalten sollen und wie sie ihr Verhältnis zu Gott leben sollen.
Ab Kapitel 7, Vers 13 beginnt dann die Aufforderung zur Entscheidung. Jesus macht immer wieder deutlich: Von dieser Entscheidung hängt dein Leben nicht nur hier auf Erden ab, sondern auch deine Ewigkeit.
Zum Ende hin spitzt Jesus das noch einmal zu und sagt, dass es Leute gibt, die reden wie Christen, die sich für Christen halten, und doch keine sind. Er warnt: Passt auf, dass es euch nicht so ergeht, sonst scheitert ihr.
Die Lage ist ernst. Die Bergpredigt stellt uns vor eine dramatische Entscheidung. Deshalb, weil die Lage so ernst ist, weil man so genau hinschauen muss und weil so viel auf dem Spiel steht, passt der Vergleich mit den beiden Häusern, die sich so ähnlich sind und am Ende doch so verschieden.
Eben darum, weil es am Ende nur ein Entweder-oder gibt, lässt sich das Leben vieler Menschen, vielleicht auch unter uns, mit der Beispielgeschichte von den beiden Eigenheimen beschreiben.
Gemeinsamkeiten der beiden Lebenshäuser
Wir werden uns diese beiden Lebenshäuser jetzt genauer ansehen und miteinander vergleichen. Zuerst fragen wir, was sie gemeinsam haben. Zweitens schauen wir, was sie unterscheidet. Drittens stellen wir die Frage: Woran kann ich erkennen, zu welchem dieser beiden Häuser mein Lebenshaus gehört?
Erstens: Was ist gleich? Auf den ersten Blick, wenn man das Endergebnis nicht kennt, sind diese beiden Häuser, diese beiden Menschen, zum Verwechseln ähnlich. Das übersehen wir meistens, weil wir wissen, wie die Sache ausgeht. Stellen Sie sich diese Häuser bitte zehn Tage vor dem großen Sturm vor.
Diese Menschen hören beide Gottes Wort und kennen beide den Weg zur Rettung (vgl. Johannes 8,24). Es geht hier also nicht auf der einen Seite um Christen und auf der anderen Seite um Atheisten, auch nicht um Christen und Muslime, die den Koran lesen. Nein, es geht um Leute, die beide das Wort Gottes hören, zur selben Kirche gehen und dieselben Predigten hören.
Sie sind vielleicht am selben Taufstein getauft, im selben Jahrgang konfirmiert, vom selben Pastor kirchlich getraut worden. Vielleicht arbeiten sie sogar in derselben Gemeindegruppe mit. Beide hören Gottes Wort.
Beide Häuslebauer haben denselben Wunsch: Sie wollen ein sicheres Haus bauen, ein sicheres Lebenshaus. Beide Menschen wollen inneren Frieden und Trost haben. Sie suchen Vergebung für ihre Schuld und Orientierung für ihre Alltagsentscheidungen. Beide wollen ein sinnvolles Leben führen, in den Himmel kommen und das ewige Leben erhalten. Sie haben denselben Wunsch: ein sicheres Lebenshaus.
Eine weitere Gemeinsamkeit ist, dass beide Häuslebauer dieselbe Erwartung haben. Beide rechnen damit, dass ihr Haus gut und solide gebaut ist. Beide ziehen mit ihrer ganzen Familie, mit Sack und Pack, ein. Beide sind überzeugt, Christen zu sein, und glauben, dass ihr Weg in die richtige Richtung führt. Beide fühlen sich religiös gut versorgt und sind innerlich zufrieden. Beide scheinen sich erfolgreich für Gott oder die Kirche einzusetzen.
Außerdem bauen beide offenbar in derselben Wohngegend. Warum? Weil sie beide von denselben Wetterbedingungen betroffen sind. In Matthäus 7,25 heißt es: „Als nun ein Platzregen fiel und die Wasser kamen und die Winde wehten“ – und in Vers 27 wird das noch einmal betont. Beide sollen demselben Sturm standhalten.
Beide Menschen leben also unter denselben äußeren Umständen. Vielleicht haben sie die gleiche Nationalität und leben in der gleichen Kultur. Sie sind denselben gesellschaftlichen Strömungen ausgesetzt, lesen die gleichen Zeitungen, sehen die gleichen Fernsehsendungen. Sie leiden an denselben Krankheiten, haben die gleichen Geldprobleme und leben unter denselben Umständen.
Das Wetter meint hier noch mehr als nur die Umstände. Im Letzten steht das Endgericht Gottes dahinter. Das sehen wir schon im Alten Testament, zum Beispiel in Hesekiel 13, bei den Propheten. Das Unwetter ist ein Bild für das abschließende Gericht Gottes. Dort heißt es, es wird ein Platzregen kommen, Hagel wie Steine fallen und ein Wirbelwind losbrechen. Gott sagt: „Ich will einen Wirbelwind losbrechen lassen in meinem Grimm und einen Platzregen in meinem Zorn und Hagel wie Steine.“ So wird Gott richten.
Beide Lebenshäuser müssen also demselben letzten Test standhalten, nämlich dem Gericht Gottes. Im Neuen Testament wird das ebenfalls deutlich, etwa im Hebräerbrief 9,27: „Es ist dem Menschen bestimmt, einmal zu sterben, danach aber das Gericht.“
Eine letzte Gemeinsamkeit ist, dass beide nicht nur in derselben Wohngegend stehen und denselben Wunsch sowie dieselbe Erwartung haben, sondern dass sie äußerlich dieselbe Art von Haus bauen – und zwar mit der Firma „Christlicher Wohnungsbau“. Woran kann man das sehen?
Jesus vergleicht hier nicht eine Bruchbude mit einem Palast und sagt, wenn der Sturm kommt, kracht die Bruchbude ein und der Palast bleibt stehen. Er vergleicht auch kein Campingzelt mit einem Luftschutzbunker und sagt, wenn der Sturm kommt, kracht das Campingzelt ein und der Luftschutzbunker bleibt stehen.
Nein, der einzige Unterschied liegt im Fundament. Ansonsten sind die beiden Häuser gleich. Das heißt: Beide bauen ihr Leben auf die gleiche Weise auf. Sie lesen dieselbe Bibel, beten beim Essen, zahlen Kirchensteuer an dieselbe Konfession und geben vielleicht großzügige Spenden.
Sie leben beide als verantwortliche Staatsbürger, setzen sich für kranke Menschen ein und für den Schutz der Ungeborenen im Mutterleib. Vielleicht beteiligen sie sich beide an Demonstrationen gegen die Abtreibungsgesetzgebung. Beide sind treue Eheleute und engagierte Eltern.
Sie geben sich beide viel Mühe mit der Erziehung ihrer Kinder, lesen ihnen die Kinderbibel vor und haben vielleicht sogar denselben Lebensstil. Auf den ersten Blick, bei oberflächlicher Betrachtung, sind die beiden Häuser ganz ähnlich.
Am Tag vor dem Sturm könnte man von beiden Häusern ein Foto machen. Auf dem Foto würde man keinen Unterschied finden. Sie kennen das vielleicht aus der Zeitung oder aus Rätselheften: Zwei Bilder zeigen dieselbe Szene, zum Beispiel Kinder auf dem Spielplatz. Nur bei genauerem Hinsehen entdeckt man den Unterschied – vielleicht fehlt bei einer Mütze die Bommel oder der Schal hat zwei Streifen mehr.
Man muss genau hinschauen. Und genau das wollen wir jetzt im zweiten Schritt tun. Wir wollen fragen: ...
Die entscheidenden Unterschiede zwischen den Lebenshäusern
Was ist unterschiedlich? Was unterscheidet also diese beiden Häuser, diese beiden Menschen, die doch so viel gemeinsam haben? Halten Sie das bitte noch einmal fest: Die Unterschiede sind nicht offensichtlich. Die einen sind echte Christen, die anderen sind Scheinkristen oder Pseudochristen. Und es ist nicht leicht zu erkennen. Erst der Sturm, erst Gottes Gericht bringt den Unterschied offenkundig ans Licht, dann unübersehbar.
Aber was der Sturm entlarvt, ist vorher schon da. Es ist vorher schon erkennbar, vielleicht nicht von außen, vielleicht nicht für andere Menschen. Doch es ist erkennbar, wenn wir unser Leben dem Licht der Bibel und auch dem Licht der Bergpredigt aussetzen. Nun müssen wir genau hinschauen: Worin unterscheiden sich diese beiden Lebenshäuser?
Der erste Unterschied: Sie haben ein unterschiedliches Fundament. Der eine hat eine stabile Grundlage, er baut auf Fels. Der andere lebt gewissermaßen mit seinem Haus auf einem Pulverfass, denn er baut auf Sand. Ein naiver Betrachter an einem sonnigen Tag könnte sagen: Was macht das schon? Hauptsache die Mauern sind solide, die Wärmedämmung stimmt, die Türen sind verschließbar, das reicht doch. Aber jeder vernünftige Mensch weiß: Das Fundament entscheidet über die Standfestigkeit.
Das hat vor einigen Jahren jemand schmerzhaft erfahren müssen. Er war wohl nicht besonders praktisch veranlagt und kaufte sich ein altes Häuschen mit einem Anbau. Das wollte er renovieren. Der Anbau hatte einen starken Riss in der Wand, aber der Architekt sagte ihm: „Na, es ist nicht so schlimm, Sie sollen das nicht überbewerten.“ Nun, als Laie ließ er sich das sagen und war erst einmal beruhigt. Das änderte sich blitzartig, als er beim Ausschachten folgende Entdeckung machte: Drei Steine lagen unter der Erdoberfläche, dann war plötzlich kein fester Boden mehr, sondern was lag da? Ein bisschen Schotter war darunter, ein paar Steine, fertig.
Nun war ihm klar: Das konnte ja nicht gut gehen, das muss ja Risse geben in der Wand. Ein bisschen Schotter ist kein Fundament, das ist eine Fallgrube, ein Dauerrisiko. Wenn er das nur eher entdeckt hätte. Auf welchem Fundament steht Ihr Lebenshaus? Jesus sagt: Wer diese meine Rede – wörtlich: wer diese meine Worte hört und tut. Damit meint Jesus die Bergpredigt, aber auch das Neue Testament und die Bibel insgesamt, weil er sich immer wieder voll hinter deren Autorität gestellt hat.
Das heißt: Wer sich auf Jesus und die Bibel verlässt und sich daran hält, der baut auf Fels, der hat ein Fundament. So wie wir es gesungen haben: „Wer Gottes Wort viel hört und tut, ist klug und baut sein Leben gut.“ Wer sich nicht auf Jesus und die Bibel verlässt, sondern auf menschliche Ideen, auf seine eigene Weisheit, der baut auf Sand. Dessen Lebenshaus steht auf Schotter, er hat eine Fallgrube statt eines Fundaments. Die Risse in seinem Leben werden auf Dauer immer größer.
Und sehen Sie, genau das ist das Problem der Scheinkristen. Sie gehen auch in die Kirche, sie kennen auch die Bibel. Der Scheinkrist weiß auch einigermaßen, was Jesus gesagt hat, aber er bindet sich nicht daran, er ordnet sich der Bibel nicht unter. Er gibt dem Wort Gottes nicht die oberste Priorität. Der Scheinkrist sagt: Die Bibel ist für mich ein wertvoller Gesprächspartner, aber sie hat nicht das letzte Wort.
Wie steht es um Ihr Fundament – Fels oder Sand? Verlassen Sie sich in letzter Instanz auf die Bibel oder auf irgendetwas anderes? Auf Ihren gesunden Menschenverstand, auf Professor Doktor XY, auf das Horoskop oder auf die allgemeine Meinung? Worauf verlassen Sie sich in letzter Instanz? Bauen Sie Ihr Leben nach Gottes Bauplan oder nach Ihrem eigenen? Drehen Sie sich in erster Linie um sich selbst und um andere Menschen oder drehen Sie sich um Gott? Daran hängt Ihre Sicherheit, sagt Jesus.
Der Scheinkrist hat zwar auch ein religiöses Lebensgefühl, er hat ein beruhigtes Gewissen, aber er hat keinen Halt. Und der Sturm wird es an den Tag bringen. Israel ist dafür bekannt, dass es dort manchmal sturzbachartige Regenfälle gibt. Dann kann so ein ausgetrocknetes Flussbett in kürzester Zeit zu einem reißenden Strom werden. Und dann wehe dem Haus, das nicht verankert ist.
Das ist also der erste Unterschied zwischen den beiden Häusern, zwischen Christ und Scheinkrist: Sie haben ein anderes Fundament.
Die Haltung der Bauherren als weiterer Unterschied
Und dazu gehört nun ein weiterer Unterschied, der die beiden Bauherren betrifft. Der eine ist klug, der andere töricht, also dumm.
Die Bibel versteht unter Klugheit nicht einfach angeborene Intelligenz oder erworbene Ausbildung. Vielmehr geht es darum: Was macht den Klugen klug und den Dummen dumm? Das müssen wir wissen. Die Antwort hat Jesus selbst gegeben. Er hat nämlich das Beispiel vom Haus in einer anderen Situation noch einmal erklärt und dabei eine kleine Passage hinzugefügt.
In Lukas 6 steht: Jesus sagt, der kluge Mann ist der, der ein Haus baut, tief gräbt und den Grund auf Fels legt. Er gräbt tief. Und was macht der andere? Der baut auf die Erde, ohne Grund zu legen, sagt Jesus.
Also: Der Kluge gräbt tief und legt den Grund auf Fels. Er geht gründlich vor. Der Dumme baut oberflächlich. Der Kluge geht den schweren Weg, der Törichte den leichten.
Wir wollen uns das genauer anschauen. Der Kluge sucht Hilfe beim Architekten. Er lässt sich gründlich beraten und belehren. Er geht den Dingen auf den Grund. Der Kluge achtet auch auf die Einzelheiten, kniet sich richtig rein und informiert sich über mögliche Gefahrenquellen – zum Beispiel, ob ein Fluss in bestimmten Wettersituationen über die Ufer treten kann.
Was heißt das ohne Bild? Der Kluge lässt sich von Jesus belehren. Er wählt Jesus als seinen Chefarchitekten. Der Kluge nimmt die Bibel ganz ernst, gräbt tief und will sie immer besser verstehen, bis hinein in ihre Einzelheiten. Er will Gott so gut wie möglich kennenlernen, seinen Willen besser verstehen.
Und der Dumme? Der macht genau das Gegenteil. Der Dumme ist Pragmatiker. Er sagt: Hauptsache schnelle Ergebnisse. Hauptsache, es passiert was. Hauptsache, hier steht so ein Häuschen möglichst schnell. Hauptsache, es gibt was zu sehen. Und auf den ersten Blick klappt das ja auch.
In Israel kann es während der Trockenzeit durchaus sein, dass der Sand steinhart wird. Warum nicht draufbauen? Warum große Fundamente graben? Bauen wir lieber gleich in die Höhe, sparen wir Kosten und Zeit, und schon ist das Häuschen fertig.
Aber wie geht es ohne Bild? Der törichte Mann betrachtet Jesus nicht als seinen Chefarchitekten. Er fragt nicht nach Belehrung, geht den Dingen nicht auf den Grund und kümmert sich nicht groß um die Bibel, schon gar nicht um die Einzelheiten. Hauptsache, er kennt so die große Linie. Das andere ist nicht so wichtig.
Man kann den Unterschied zwischen den beiden Bauherren so zusammenfassen: Der Kluge beurteilt sich selbst durch die Brille der Bibel. Der Dumme beurteilt die Bibel durch die Brille seiner eigenen Vorstellungen.
Der Kluge beurteilt sich selbst durch die Brille der Bibel. Der Dumme beurteilt die Bibel nach seinen eigenen Vorstellungen und sucht sich dann auch von Gott heraus, dass Gott eben nur Liebe ist – obwohl in der Bibel genauso steht, dass Gott auch heilig ist und richtet.
Ich denke, das ist eine wichtige Frage an jede Gemeinde, an jede Gemeindearbeit – hier in Deutschland und in der ganzen Welt: Produzieren wir kluge oder produzieren wir törichte Bauleute? Helfen wir den Menschen, dass sie in die Bibel hineinwachsen? Lernen sie bei uns, sich um Gott und sein Wort zu drehen? Oder wollen wir, dass sie sich in erster Linie wohlfühlen und Lebenshilfe bekommen?
Was ist das Ziel in erster Linie? Natürlich soll man sich in einer Gemeinde auch wohlfühlen. Ich hoffe doch, dass sich die meisten von Ihnen hier so richtig wohlfühlen bei uns. Eine bessere Lebenshilfe als den christlichen Glauben kann ich mir gar nicht denken.
Aber was ist das Hauptziel? Ist unsere Gemeindearbeit auf Gottes Ziel konzentriert oder auf menschliche Bedürfnisse? Wollen wir uns um Gott drehen, oder soll Gott sich um uns drehen?
Vor wenigen Tagen sprach ich mit einem nachdenklichen und ehrlichen Mann. Er sagte: „Herr Nesvogel, ich möchte eigentlich Christ werden, aber ganz ehrlich“ – und er sagte das mit Tränen in den Augen – „ein Grund, warum ich Christ werden will, ist, dass ich mir davon eine Lebenshilfe verspreche. Ich kann nicht aus Überzeugung sagen, dass ich hinter der Bibel stehe. Ich will nicht unbedingt Jesus gehören, aber wenn ich seine Lebenshilfe kriege, nehme ich das andere in Kauf.“
Sagen Sie, reicht das aus, um Christ zu werden? Sie wollen etwas von Gott, aber Sie wollen nicht Gott selbst. Sie nehmen sein Wort notfalls in Kauf, aber Sie wollen ihm nicht mit brennendem Herzen gehorchen. Und auf so etwas lässt Gott sich nicht ein.
Dann fragte er weiter: „Ja, was soll ich tun? Was soll ich denn dann tun?“ Ich sagte: „Wissen Sie, bitten Sie Gott, dass er Ihre Einstellung verändert. Bitten Sie Gott, dass er Ihr stolzes Herz beugt. Lesen Sie weiter in der Bibel und geben Sie nicht auf, bis Sie wirklich überzeugt sind.“
Sehen Sie, dieser Mann hat glasklar den Unterschied erfasst, um den es Jesus hier geht. Der törichte Bauherr ist mehr interessiert an den Nebenprodukten des Glaubens als an seiner eigentlichen Frucht. Er will in erster Linie Lebenshilfe, Lebenserleichterung.
Aber wer will nicht in erster Linie Gott gefallen? Er kümmert sich wenig um Gottes Gebote, um Gottes Ehre, um Gottes Wort.
Worum dreht sich Ihr Leben? Was wollen Sie von Gott? Daran wird sich entscheiden, was am Ende aus Ihrem Lebenshaus wird.
Die Zukunft der Lebenshäuser
Und das ist der letzte große Unterschied, den wir zwischen diesen beiden Häusern entdecken: Sie haben ein unterschiedliches Fundament, einen unterschiedlichen Bauherrn und eine unterschiedliche Zukunft.
Beim ersten Haus heißt es, als der Sturm kommt, fiel es nicht ein, denn es war auf Fels gegründet (Matthäus 7,25). Beim zweiten Haus heißt es am Schluss: „Und es fiel ein, und sein Fall war groß“ (Matthäus 7,27). Damit betont Jesus am Ende der Bergpredigt – das sind die letzten Worte der Bergpredigt – dass sein Fall groß war.
Punkt. Damit unterstreicht Jesus nochmals, was er seit Vers 13 in immer neuen Variationen wiederholt hat: Wie wirst du durchkommen in Gottes letztem Gericht? Wirst du gerettet werden oder verloren gehen? Gehst du auf dem schmalen Weg zum ewigen Leben oder auf dem breiten Weg in die ewige Verdammnis? Wirst du deine Ewigkeit im Himmel verbringen oder in der Hölle?
Ich habe mal gezählt: In den letzten fünfzehn Versen der Bergpredigt warnt Jesus viermal vor der Hölle. Das ist häufiger als alle vier Verse. Jesus macht deutlich: Das Ziel deines Lebens ist nicht einfach das Ende. Es wird weitergehen. Nur auf welcher Seite wird es weitergehen?
Der kluge Bauherr baut auf dem Fels, und seine Zukunft findet im Himmel statt. Sein Leben hat Bestand.
Vor einiger Zeit haben meine Frau und ich gute Bekannte besucht, und dort haben wir so einen klugen Bauherrn getroffen. Der Mann zeigte uns oben seine Werkstatt, und da fiel mein Blick auf ein Metermass, ein Maßband, das in einem Holzbalken angebracht war. An dem Maßband befand sich ein verschiebbarer Pfeil, der gerade bei 64 Zentimetern stand.
Ich fragte unseren alten Freund: „Was soll das?“ Er sagte: „Das hängt da, damit ich sehe, wie viel schon abgelaufen ist von meinem Leben. Ich bin jetzt 64 Jahre alt, für jedes Jahr ein Zentimeter. Und wenn ich das Band sehe, denke ich immer daran, dass es auf das Ende dieses Lebens zugeht.“
Psalm 90 sagt: „Lehre uns bedenken, dass wir sterben müssen, auf dass wir klug werden“ (Psalm 90,12). Unser Freund mit dem Maßband sagte das ohne Groll – im Gegenteil. Er sagte es ganz getrost, weil er weiß: „Ich gehöre zu Jesus. Er hat mir meine Schuld vergeben. Ich kenne ihn, ich gehöre ihm, und er wird dafür sorgen, dass ich sicher auf der richtigen Seite ankomme.“
Deshalb, auch wenn der Pfeil immer weiter nach rechts wandert, ist er getrost. Er hat ein Fundament. Ein kluger Bauherr.
Der törichte Bauherr aber baut auf Sand, und seine Zukunft findet in der Hölle statt. Sein Lebenshaus geht krachen – und das ist so tragisch. Warum? Im Augenblick, wo der Sturm kommt und das Unwetter tobt, also in dem Augenblick, wo er das Haus am sichersten braucht, da kracht es ein.
Der Regen prasselt auf das Dach, der Fluss unterhöhlt den Boden, die Winde knallen an die Wände – und dann ist es passiert.
So, sagt Jesus, wird es den Scheinkristen gehen. In dem Augenblick, wo sie den Glauben am dringendsten brauchen, werden sie merken: Was ich für Glauben gehalten habe, war kein echter Glaube. Ich habe die Worte von Jesus im Munde geführt, aber ich habe ihn nicht wirklich geliebt.
So habe ich das zu dem Mann gesagt, der mich so ehrlich fragte: „Reicht das?“ Ich habe gesagt: „Wissen Sie, ich würde Sie gern beruhigen, aber ich würde Ihnen damit nicht helfen und würde Sie laufen lassen in ihr Unglück.“
Zum Verwechseln ähnlich sind die beiden Lebenshäuser. Zum Verwechseln ähnlich sind Christen und Scheinkristen auf den ersten Blick. Sie haben so viel gemeinsam – und doch wiegen die Unterschiede am Ende so schwer, dass die einen gerettet werden und die anderen verloren gehen.
Die entscheidende Selbstprüfung
Und darum zum Schluss die große Frage an mich und an Sie genauso: Drittens – Wo steht mein Haus? Wozu gehört mein Lebenshaus? Welches Fundament haben Sie? Welcher Bauherr sind Sie? Welche Zukunft erwartet Sie? Woran kann ich das jetzt erkennen und prüfen?
Ich muss es ja jetzt wissen. Es nützt mir ja nichts, wenn das erst am Ende herauskommt, wenn der Sturm erst einmal da ist. Dann kann man ja nicht mehr nachbessern, und ein richtiges Fundament kann ein Normalsterblicher nicht nachträglich unter das Haus schieben. Aber solange die Sonne noch scheint, kann man notfalls neu bauen. Das geht. Neu anfangen, mit einem neuen Fundament – das geht.
Also, was ist der springende Punkt für uns? Wozu gehört unser Lebenshaus? Den springenden Punkt finden Sie im ersten Satz dieses Textes. Da sagt Jesus: „Wer diese meine Rede hört und tut sie.“ Und was ist mit dem anderen? Bei dem sagt er in Vers 26: „Wer diese meine Rede hört und tut sie nicht.“ Der Unterschied liegt also nicht im Hören, sondern im Tun.
Aber was heißt jetzt tun? Heißt das etwa, dass wir uns unsere Rettung erarbeiten können? Je mehr einer für Gott tut, umso sicherer kommt er in den Himmel? Das kann es nicht heißen. Das hat Jesus hier immer wieder deutlich gemacht. Er hat gesagt, dass es nicht so ist, sondern dass Gott seinen Sohn geschickt hat, damit alle, die an Jesus glauben, gerettet werden. Und er hat das ja auch am Anfang der Bergpredigt gesagt: „Selig sind die geistlich Armen“, das heißt, die mit ihren leeren Händen zu mir kommen, sich ihre Schuld vergeben lassen und wissen, dass sie es allein nicht schaffen. Die werden gerettet.
Ich frage noch einmal: Kann es also sein, dass jemand, der echt an Jesus geglaubt hat, der ihn angebetet hat als Gottes Sohn, der im Vertrauen auf seinen Kreuzestod gestorben ist, am Ende verloren geht? Die klare Antwort der Bibel heißt: Nein! Kein Christ geht verloren, nur weil er nicht genügend getan hat.
Aber – und das haben wir in der Bergpredigt schon so oft gesehen – wer wirklich zu Jesus gehört, wer sich im Glauben vor ihm gebeugt hat, wird zwar nicht perfekt sein, aber er wird in seinem Leben echt verändert. In dessen Leben werden Früchte wachsen, die Jesus möglich macht. Mit anderen Worten: Es kann nicht sein, dass jemand an Jesus wirklich glaubt und trotzdem seine Worte beständig und bewusst nicht tut. Das kann nicht sein.
Da tappt jemand sich zum Beispiel dabei, dass er ständig lügt, die Wahrheit ein bisschen verbiegt. Jesus sagt in der Bergpredigt: „Dein Wort sei ja ja und nein nein“, du sollst die Wahrheit sagen. Und wenn er Christ ist, dann wird er sich bemühen, dann wird er versuchen, das zu lernen. Es kann passieren, dass er immer mal wieder in den alten Fehler zurückfällt. Aber was kann nicht passieren, wenn er ein echter Christ ist? Es kann nicht sein, dass er einfach fröhlich weiterlügt, ohne Gewissensbisse. Das kann nicht sein.
Oder ein anderes Beispiel: Da wirft ein Ehemann ständig gewisse Blicke auf andere Frauen. In der Bergpredigt sagt Jesus: „Wer eine Frau auch nur ansieht, um sie zu begehren, der hat schon die Ehe mit ihr gebrochen.“ Wenn ein Christ das liest und sich ertappt fühlt von Jesus, dann wird er Jesus um Vergebung bitten und sich bemühen, dass das anders wird. Es kann passieren, dass ihm dieser Blick immer mal wieder unterläuft. Aber eines kann nicht sein, wenn er Christ ist: dass er damit sorglos weitermacht, ohne dass sein Gewissen sich meldet. Das kann nicht sein!
Noch ein Beispiel: Die Bergpredigt betont, wie wichtig das Beten ist. Da ist einer, vielleicht ein langgedienter Mitarbeiter, der merkt: „Mein Beten wird müde, ich habe keine Lust zum Gottesdienst, wenigstens alle Jubiliare mal.“ Das kann passieren. Aber wenn ein Christ es merkt, dann wird er Jesus um Vergebung bitten, dann wird er sagen: „Herr, so soll es nicht weitergehen, entfache das Feuer neu in meinem Leben.“ Aber es kann nicht sein, es kann nicht sein, wenn der wirklich Christ ist, dass er einfach so weiterlebt ohne Beten, ohne Liebe zur Bibel, ohne Freude auf den Gottesdienst. Es kann nicht sein, dass er einfach so weiterlebt, ohne dass es ihn stört.
Jesus sagt: „Wer meine Worte hört und tut sie.“ Auch Christen wissen, dass sie immer wieder schuldig werden. Auch Christen können sogar in schlimme Sünde fallen. Aber es wird ihnen Leid tun, und sie werden Sehnsucht haben nach Gottes Vergebung, weil sie ja im Grunde ihres Herzens Jesus gehorchen wollen. Sie geben sich nicht damit zufrieden, die Worte Jesu nur zu hören, sondern sie wollen sie auch tun.
Und bitte sehen Sie das ganz genau: Jesus sagt nicht, wer meine Worte perfekt und fehlerlos in jeder Situation tut, der baut auf Fels. Sondern er sagt: Wer meine Worte hört und tut, dessen Leben ist davon geprägt, dass er mir gehorchen will, mir dienen will, mir nachfolgen will. Wer Gottes Worte hört und tut, ist klug und baut sein Leben gut. Dessen Lebenshaus bleibt, wenn der Sturm kommt.
Und der andere? Der baut so, dass der Fall am Ende groß ist. Und damit klingt die Bergpredigt aus. Sie klingt aus auf demselben Ton, der sich wie ein roter Faden, wie ein Cantus firmus, wie ein ständiger Ton durch alle drei Kapitel von Matthäus 5 bis Matthäus 7 durchgezogen hat. Jesus hat uns immer wieder gefordert: Prüf dich selbst, schlag die Bibel auf, geh die Bergpredigt durch. Fang an mit den Seligpreisungen und lies sie weiter.
Ist dir das ein Herzensanliegen, so zu leben? Interessiert dich das überhaupt, was da steht? Hast du Hunger nach Gottes Gerechtigkeit? Willst du so leben, dass er sich darüber freuen kann? Hast du Sehnsucht nach einem reinen Herzen? Möchtest du Jesus ähnlicher werden? Willst du seine Worte tun? Willst du dich um Gott drehen? Willst du seine Ehre suchen? Was ist die Triebfeder deines Lebens?
Keiner wird gerettet durch seinen eigenen Gehorsam, sondern allein dadurch, dass er an Jesus glaubt und sich an ihn klammert. Aber wer zum Glauben an Jesus gekommen ist – und das heißt mit anderen Worten: Wer sich Jesus als seinem Chef unterworfen hat – der will nun auch seinen Willen tun. Und wer diesen Willen nicht tun will, sagt Jesus, der gehört nicht zu mir, der baut auf Sand.
Ein amerikanischer Ausleger hat das so formuliert: Er hat gesagt, der Echtheitstest für den Glauben besteht darin, ob er Gehorsam hervorbringt. Das ist der Echtheitstest für den Glauben: ob er Gehorsam hervorbringt, wer diese meine Worte hört und tut. Das ist nicht sündlose Vollkommenheit, aber es ist die unbedingte Bereitschaft, Jesus gehorsam zu sein.
Und genauso haben es dann auch die Apostel weitergesagt. Paulus hat es so weitergesagt, und Johannes – wenigstens den Johannes-Text will ich Ihnen dazu noch vorlesen – hat gesagt: „Daran merken wir, dass wir Gott kennen, wenn wir seine Gebote halten. Wer sagt: Ich kenne ihn und hält seine Gebote nicht, der ist ein Lügner, und in dem ist nicht die Wahrheit. Wer aber sein Wort hält, in dem ist wahrlich die Liebe Gottes vollkommen, und daran erkennen wir, dass wir in ihm sind.“
Der Echtheitstest für den Glauben besteht im Gehorsam zu Jesus. Nur der Glaube rettet. Aber wer gerettet ist, der wird im Gehorsam wachsen, bei allen Rückschlägen, bei allen Brechungen, die es gibt. Aber er wird im Gehorsam wachsen – nicht weil der Gläubige selbst so stark ist, sondern weil Jesus das seinen Leuten schenkt.
Und darum kann er dann sagen: „Wer meine Worte hört und tut, der ist Christ, und wer meine Worte hört und tut sie nicht, der ist scheinbar Christ.“
Wohin gehört Ihr Lebenshaus? Auf welchem Fundament stehen Sie? Wie steht es um Ihre Verbindung zu Jesus? Eines Tages werden Sie Jesus gegenüberstehen. Dann ist die Entscheidung gefallen. Heute haben wir Zeit, uns zu prüfen – heute!
Und wenn diese Prüfung bei Ihnen ergeben sollte, dass Ihr Lebenshaus heute, am 19. Januar 1997, noch auf Sand steht, dann bitte bauen Sie neu! Warten Sie nicht, bis der Sturm kommt! Es ist egal, wie alt Sie geworden sind mit Ihrem Haus auf Sand! Es ist egal, wie gemütlich Sie sich eingerichtet haben in Ihrem selbstbestimmten Leben.
Wenn Sie auf Sand stehen, dann brauchen Sie ein neues Fundament, Sie brauchen ein neues Haus, Sie brauchen einen neuen Chefarchitekten – Sie brauchen Jesus.
In meiner ersten Gemeinde in Borstel gab es einen alten, ehrwürdigen Pfarrer. Er hatte dort dreißig Jahre Dienst getan. Kurze Zeit vor seiner Pensionierung überlegte er – er hat mir später erzählt: „Wo soll ich hin, wenn ich nicht mehr im Pfarrhaus wohnen kann? Wir brauchen eine neue Bleibe.“ Da kam diesem alten Herrn eine kühne Idee: „Ich baue noch mal neu“, sagte er. Und dann suchte er einen Bauplatz, ließ die Fundamente legen und baute ein neues Haus kurz vor der Pensionierung.
Vielleicht geht es ja manchem von Ihnen im übertragenen Sinne so wie meinem lieben alten Amtsbruder. Sie haben jahrzehntelang in Ihrem vertrauten Lebenshaus gelebt, und vielleicht ist Ihr Lebenshaus so ehrwürdig wie unser Pfarrhaus in Borstel. Und vielleicht ist Ihnen heute deutlich geworden: Ich kann hier nicht bleiben in dem Haus. Mein Haus steht auf Sand. Ich gehorche Jesus nicht, ich liebe ihn nicht wirklich. Ich brauche ein neues Fundament, ich brauche ein neues Lebenshaus, ich muss ausziehen. Aber wohin?
Wenden Sie sich an Jesus, sagen Sie es ihm. Er wird Sie hören, wenn Sie zu ihm beten. Und dann werden Sie merken: Jesus lässt Sie nicht im Regen stehen, Jesus lässt Sie nicht in dem rasenden Fluss ertrinken, Jesus lässt es nicht zu, dass der Sturm Sie umbläst. Sondern Jesus baut Ihnen ein neues Haus, ein Haus, das jedem Sturm standhält und das so lange hält, bis Sie einmal ganz zu Hause sind bei Jesus in seinem Reich.