Guten Abend, meine Damen und Herren, und auch an alle, die über den Livestream zugeschaltet sind, herzlich willkommen! Unser Thema heute sind die chinesischen Schriftzeichen und ihre verborgene Botschaft.
Wie bereits in der Einleitung angekündigt, geht es zunächst einmal nicht um chinesisches Essen. Davon später beim Aperol – aber darauf müssen Sie sich noch ein wenig gedulden.
Alle, die über den Livestream zuschauen: Leider sind wir noch nicht so weit, das zu übertragen. Vielleicht können wir später mit KI wenigstens den Geschmack rüberbringen.
Heute Abend geht es auch nicht um einen chinesischen Reisebericht. Das wäre zwar schön und interessant. Die Chinesische Mauer und die chinesischen Großstädte sind wirklich imposant. Aber wie Sie ja aus der Einladung wissen, dreht sich der Abend um die chinesische Schrift.
Diese ist wirklich eine sensationelle Erfindung, die vor Jahrtausenden gemacht wurde – wirklich sensationell. Es handelt sich um eine Bilderschrift, das heißt, die Zeichen stellen Bilder dar.
Chinesische Schriftzeichen stehen für ein Wort, also nicht für einen Laut, wie wir es aus europäischen Sprachen gewohnt sind. Dort bezeichnet man Laute wie t, k, l, m, o, a. In der chinesischen Schrift steht ein Zeichen für ein ganzes Wort.
Deshalb gibt es auch Zehntausende von Schriftzeichen. Das macht das Ganze etwas schwierig. Man muss sich aber nicht von der großen Anzahl abschrecken lassen, denn die Kenntnis von etwa 2000 Zeichen reicht aus, um 97 Prozent der Texte lesen und verstehen zu können.
Was noch hinzukommt: Chinesisch ist nicht nur eine Sprache, sondern eine ganze Gruppe von Sprachen. Man spricht oft von chinesischen Dialekten, aber eigentlich würde ich lieber von chinesischen Sprachen sprechen. Der Abstand zwischen den einzelnen Varianten ist zum Teil sehr gering, zum Teil aber auch so groß, dass man sich mündlich gar nicht verständigen kann. Das funktioniert einfach nicht.
Über die Schrift hingegen können die verschiedenen chinesischen Sprachen miteinander kommunizieren. Die gleichen Schriftzeichen werden von jemandem, der zum Beispiel Hokkien spricht, anders gelesen als von jemandem, der Mandarin spricht. Die Aussprache ist ganz verschieden, doch beide verstehen sich. Das funktioniert wirklich. Es ist wirklich grandios.
Man muss sich vorstellen, wir hätten in Europa ein Schriftsystem, mit dem wir einfach mit allen kommunizieren könnten – egal ob Ungarn, Portugiesen, Rumänen oder Russen. Das funktioniert hier nicht, doch in China ist es so. Deshalb sage ich: Es ist wirklich eine fantastische Erfindung.
Noch etwas Spezielles, das für uns Europäer besonders ist: Es gibt keine Formen bei Verben. Zum Beispiel das Verb „gehen“: Ich gehe, du gehst, ihr geht, wir gehen – all das gibt es im Chinesischen nicht. Das Verb „gehen“ ist einfach ein Block. Das gilt für alle Personen, ob ich, du, er, ob Einzahl oder Mehrzahl.
Es gibt auch keine Vergangenheitsformen wie „wir gingen“ oder zukünftige Formen wie „wir werden gehen“. Natürlich kann man ausdrücken, dass etwas in der Zukunft oder Vergangenheit liegt, aber man ändert das Verb nicht. Die Wörter sind feste Einheiten.
Auch bei den Nomen gibt es keine Unterscheidung zwischen männlich, weiblich oder sächlich. Ebenso gibt es keine Einzahl oder Mehrzahl. Es ist einfach ein Block. Trotzdem kann man alles klar ausdrücken. In jeder Sprache kann man alles sagen, was man möchte. Das ist fantastisch.
Und falls wirklich etwas nicht ausgedrückt werden kann, kann man auch neue Wörter einführen. Sprachen sind offene Systeme, überall. Man kann alles ausdrücken. Das ist grandios.
Heute Abend geht es um chinesische Sprachen, aber auch um Chinesen und China. Was wäre China ohne seine Menschen? Weltweit gibt es fast 1,5 Milliarden Chinesen. Der größte Teil lebt in China, aber natürlich auch in Taiwan, Singapur und Malaysia. Dort gibt es große chinesische Gemeinschaften, insbesondere erfolgreiche Geschäftsleute. Zudem sind Chinesen weltweit verstreut, etwa in Kanada, den USA, der Schweiz und anderen Ländern.
Also etwa 1,5 Milliarden Menschen – das ist beeindruckend! Vor kurzem wurde ich von Chinesen in Malaysia zu Vorträgen eingeladen. Dabei habe ich etwas gesagt, das sie gerne hörten: Gott muss die Chinesen sehr lieben, sonst hätte er nicht so viele von ihnen geschaffen. Schließlich ist jeder fünfte Mensch auf diesem Planeten ein Chinese.
Dabei habe ich mich sorgfältig ausgedrückt. Ich sagte, Gott muss die Chinesen sehr lieben, aber damit meinte ich nicht, dass er sie mehr liebt als andere. Dennoch hat er so viele von ihnen gemacht.
Übrigens geht man heute davon aus, dass es in China zwischen 80 und 120 Millionen Christen gibt. Viele davon gehören zur Untergrundkirche, die vom kommunistischen Staat beargwöhnt und teilweise verfolgt wird. Man kann nicht genau sagen, wie viele es sind, aber es ist diese Größenordnung. Das bedeutet, prozentual gibt es in China mehr überzeugte Christen als zum Beispiel in der Schweiz.
Ich meine hier nicht Christen mit einem Taufschein, die im Alltag kein Interesse an Gott oder der Bibel zeigen, sondern überzeugte Christen, die glauben, dass die Bibel Gottes Wort ist. Das ist bemerkenswert. Darauf werden wir später noch zurückkommen: Warum hat sich das Christentum so stark in China ausgebreitet?
Denn, ich muss sagen, für China ist die Bibel etwas ganz Fremdes. Viele denken, die Bibel kommt aus Europa und die europäische Kultur müsse man nicht unbedingt in China übernehmen. Aber das ist nicht richtig. Die Bibel kommt aus Asien.
Praktisch alle Bibelschreiber waren Juden, also Israeliten. Israel ist ein asiatisches Land – allerdings nicht ostasiatisch, sondern westasiatisch. Von dort stammt die Bibel. Sie kam nach Europa und wurde dort als etwas Fremdes betrachtet. Aber wir werden sehen, dass sie auch für Europa nicht ganz fremd ist – und für China erst recht nicht.
Doch dazu später mehr. Es soll ja spannend bleiben, und ich möchte nicht, dass jemand zwischendurch einschläft.
Noch etwas zum Thema Sprachen ganz allgemein: Wer mein Buch über die Entstehung der Sprachen gelesen hat, weiß, dass es weltweit über viertausend verschiedene Sprachen gibt – ohne die Dialekte zu zählen.
Gewisse Sprachen zeigen untereinander eindeutige Verwandtschaftsmerkmale. Zum Beispiel sind Schweizerdeutsch und Englisch verwandt, auch wenn sie etwas weiter auseinanderliegen. Man sagt auf Englisch „I go“ und auf Schweizerdeutsch, je nach Dialekt, „Igo“ oder „Iga“. Die Sprachen sind also sprachwissenschaftlich verwandt und gehören deshalb zu einem gemeinsamen Sprachstamm, nämlich zu den indogermanischen Sprachen. Dazu zählen auch Französisch, Portugiesisch und Russisch.
Weltweit gibt es jedoch einige Dutzend Sprachstämme. Zum Beispiel gehören zum indoeuropäischen Sprachstamm Schweizerdeutsch und Englisch. Dann gibt es den paläoasiatischen Sprachstamm sowie den hamitosemitischen, zu dem Hebräisch, Arabisch, das alte Ägyptisch und auch Babylonisch gehören. Babylonisch ist eine alte Sprache, die vor rund 2000 Jahren ausgestorben ist. Weiterhin gibt es den niger-kordofanischen Sprachstamm in Schwarzafrika und viele weitere.
Nun zu den chinesischen Sprachen: Ich sage bewusst nicht „Dialekte“. Diese Sprachen gehören zu den sinotibetischen oder sinotibetanischen Sprachen.
Sie sehen hier eine Karte mit den wichtigsten Sprachstämmen und ihrer weltweiten Verbreitung. Man erkennt, wie weit verbreitet der indogermanische Sprachstamm ist, dargestellt in Grün und Hellgrün. Die hamitosemitischen Sprachen sind gelb markiert, und die sinotibetischen Sprachen erscheinen in Rot – ein ganz großer Sprachstamm.
Nun, ich möchte nicht nur über die chinesische Sprache sprechen, sondern auch über Chinesen. Deshalb ein Wort zur DNA von Chinesen.
Ich erinnere mich noch, als ich ein kleines Kind war, da war mir das alles so weit weg. Es gab kaum Chinesen hier. Wenn dann eine Begegnung mit Chinesen stattfand, war das in früheren Jahrzehnten hier etwas Besonderes. Genauso war es mit Schwarzafrikanern – eine Sensation.
Das hat sich natürlich alles durch die Globalisierung und die weltweiten Völkerwanderungen geändert. Trotzdem möchte ich sagen, dass die Erbsubstanz, die DNA, die wir in unseren Zellen haben, sich hier in Europa durchschnittlich von einem durchschnittlichen Chinesen in China nur um 0,2 Prozent unterscheidet. Das ist praktisch nichts, also praktisch identisch.
Ganz wichtig: Es gibt keine Rassen. Die Idee von Menschenrassen, wie sie früher vertreten wurde, ist völlig Schnee von gestern. Das können Sie vergessen. Wir sind eine Familie.
Wenn man sich so sieht, ist es ganz anders. Ich erinnere mich, einmal war ich in Bolivien. Dort traf ich Bolivianer mit deutscher Herkunft, und aus den Bergen kamen die Indianer. Wir waren zusammen eine Familie, und alle interessierten sich für die Bibel und biblische Themen. Wir sind eine Familie.
Schauen Sie: Hier ist ein ganz typisches asiatisches Mandelauge, auch Schlitzauge genannt. Und hier ein typisches europäisches Auge mit Augenlidfalten. Aber was ist der Unterschied?
Genetisch gesehen ist der Unterschied absolut minimal. Es ist einfach so, dass sich in der Augenlidfalte beim asiatischen Auge etwas mehr Fett befindet als beim europäischen Auge. Das ist der Unterschied.
Und das, was in der DNA programmiert ist, ist wirklich minimal – nur ein bisschen Fett. Sonst kann man das Fett ja auch irgendwo anders am Körper haben. Also nichts Besonderes.
Ich will einfach sagen: Es ist ein extrem kleiner Unterschied.
Und dann noch etwas: Vor Jahren wurde ich zum ersten Mal mit einer wissenschaftlichen Arbeit konfrontiert, die 1997 von Thomas Parsons, Ed Ali und anderen Wissenschaftlern in Nature Genetics veröffentlicht wurde. Nature Genetics ist eine führende wissenschaftliche Fachzeitschrift. Die Arbeit trägt den Titel „Observed Substitution Rate in the Human Mitochondrial DNA Control Region“.
Was zunächst unverdächtig klingt, ist tatsächlich sehr interessant. Man sieht hier eine Mitochondrie. Mitochondrien sind die kleinen Energiemaschinen, die in allen Zellen unseres Körpers vorhanden sind. Dort gibt es ein ganz kurzes Stück DNA, das nur von der Mutter an ihre Töchter und Söhne weitergegeben wird. Die Söhne können diese mitochondriale DNA jedoch nicht weitervererben, sondern nur die Töchter geben sie an ihre Nachkommen weiter. So lässt sich idealerweise die Mutterlinie aller Menschen verfolgen.
Die Wissenschaftler haben Folgendes untersucht: In dieser mitochondrialen DNA entstehen ständig kleine Kopierfehler von einer Generation zur nächsten. Normalerweise sind diese Fehler unproblematisch und haben keine Auswirkungen auf die Funktion. Zwar gibt es Krankheiten, die in diesem Bereich entstehen können, aber meistens sind diese Mutationen harmlos und werden von Generation zu Generation weitergegeben.
Man kann also die Generationen durchgehen und die Gene erforschen. Daraus ergibt sich ein Muster, das die Abstammung nachvollziehbar macht. Die Abschreibfehler führen zu einem Muster, mit dem man beispielsweise beweisen kann, dass diese Person die Mutter dieses Mannes ist, indem man die mitochondriale DNA vergleicht. So lässt sich auch feststellen, aus welchem Volk jemand stammt – und das bis zu tausend, zweitausend oder dreitausend Jahre zurück. Das ist fantastisch! Auf diese Weise kann man auch die Verwandtschaft der Völker untereinander erkennen.
Die Katastrophe bei dieser Untersuchung von Parsons ist, dass sie zeigt, dass die gesamte heute lebende Menschheit so eng miteinander verwandt ist, dass alle auf eine Urmutter zurückgehen, die vor ungefähr 6500 Jahren lebte. Das ist ein totaler Hammer! Wo sind die Millionen Jahre oder wenigstens Hunderttausende von Jahren aus der Evolution? Das ist vom Tisch! Die Wissenschaftler schreiben das auch so: Die Forschung zeigt, wie schnell Mutationen von einer Generation zur nächsten auftreten. Rechnet man das zurück, kommt man auf etwa 6500 Jahre. Das kann nicht sein, wenn man an eine lange Evolution glaubt und weiß, dass der Mensch viel älter ist. Doch die Tatsachen sprechen eine andere Sprache. Und es entspricht eigentlich dem biblischen Zeitverständnis der Menschheit.
Grandios, nicht wahr? Man kann die gesamte Menschheit auf diese Urmutter zurückführen – biblisch gesehen Eva. Man kann aber auch noch weiter zurückgehen. Es gibt nämlich einen Flaschenhals, bei dem die gesamte Menschheit auf drei Mütter zurückgeht. Diese repräsentieren die sogenannten Haplogruppen L, M und N. Daraus entstanden dann die Haplogruppen der verschiedenen Völker. Die Menschheit wird also auf drei Töchter zurückgeführt.
Natürlich lässt sich das auch über die Männerlinie machen. Dafür nimmt man nicht die mitochondriale DNA, sondern das DNA-Stück im Y-Chromosom. Dieses wird nur von Vätern an ihre Söhne weitergegeben, nicht aber an die Töchter. Denn Töchter haben zwei X-Chromosomen (XX), während Männer ein X- und ein Y-Chromosom (XY) besitzen. Ein kleiner Exkurs: Wenn man XX hat, ist man eine Frau, bei XY ein Mann. Selbst wenn man boxt und XY hat, ist man keine Frau, wenn man in der Frauenkategorie boxt. Milliarden von Zellen sagen also: Du bist ein Mann oder eine Frau. Das nur nebenbei, das ist nicht unser Thema.
Auf dieser Karte sieht man, dass sich die gesamte Menschheit auf diese drei Haplogruppen L, M und N zurückführen lässt. Sie stammen aus dem Mittleren Osten und haben sich von dort aus verbreitet, bis nach Amerika. Von dort aus sind also die Afrikaner ausgewandert, typischerweise mit der Hauptgruppe L. Dann spaltete sich M und N auf. Einige wanderten nach Ostasien, andere nach Europa. Es gibt sogar Hinweise darauf, dass einige von Europa nach Amerika gelangten.
Die meisten Menschen sind jedoch über Ostasien nach Amerika gezogen. Dort finden sich die Haplogruppen A, B und G. Diese haben sich von Norden über Mittelamerika bis nach Südamerika ausgebreitet. Man kann sogar genetisch nachweisen, dass die Ausbreitung von Norden nach Süden verlief. Das ist fantastisch! Die moderne Genetik hat ganz neue Türen geöffnet.
Der lange Rede kurzer Sinn: Wir sind eine Familie mit demselben Ursprung. Wir gehen zurück auf drei Mütter – und natürlich auch auf ihre Männer. Die Bibel erzählt von einem Flaschenhals in der Menschheitsgeschichte. Über 1600 Jahre nach Eva kam die Sintflut, die die Menschheit nahezu auslöschte. Acht Menschen überlebten: Noah, seine Frau, seine drei Söhne und deren Frauen. Diese drei Frauen kann man symbolisch mit L, M und N bezeichnen. Die Bibel nennt nur die Männer: Sem, Ham und Japheth, und ihre Frauen werden nicht namentlich erwähnt. Aber wir können ihnen zumindest einen Buchstaben zuordnen.
Das ergibt zusammen acht Menschen, die die Sintflut überlebten. Sie wurden durch die Arche gerettet, ein gigantisches Schiff, das in dieser Größenordnung erst im Westen im 19. Jahrhundert wieder gebaut wurde. Die Bibel beschreibt die Größe der Arche eindrucksvoll.
In der chinesischen Schrift ist es interessant, sich das Bildzeichen für Boot – besser gesagt Schiff – anzuschauen. Allerdings handelt es sich dabei nicht um die vereinfachte Schrift von Mao Zedong. Mao hat in den 1950er Jahren die chinesische Schrift extra vereinfacht, weil man festgestellt hatte, dass die meisten Chinesen nicht lesen und schreiben konnten. Die Idee war, die Zeichen zu vereinfachen. Dabei gingen jedoch viele bildhafte Elemente verloren, sodass manche Zeichen heute nicht mehr so klar sind wie früher.
Hier sehen Sie mein Zeichen. Es ist die alte Schrift, wie sie bis 1950 verwendet wurde. Viele Menschen können diese Schrift noch lesen, besonders in Taiwan. Dort wollte man die Schrift von Mao nicht übernehmen und behält die traditionelle Schrift bei. Auch in Hongkong wird sie weiterhin verwendet. Ich habe einmal einem Chinesen im Bundesstaat New York gesagt: „Schreib das Zeichen für Schiff.“ Siehst du das Zeichen? Wir schauen uns nun nur einen Teil davon an.
Man erkennt, dass das Zeichen aus mehreren Einzelteilen zusammengesetzt ist. Der linke Teil bedeutet „Boot“. Ich drehe es mal, damit Sie das Boot besser erkennen können. Rechts daneben steht das Zeichen für „acht“. Unten, trapezförmig, befindet sich das Zeichen für „Person“ oder „Mensch“. Ursprünglich stellt es eine Mundöffnung dar, weshalb es auch „Sprache“ oder „Hauch“ bedeuten kann. Zusammengenommen heißt das also: acht Menschen auf einem Boot. Faszinierend!
Die Reaktion des Chinesen, dem ich das gezeigt habe, war beeindruckend. Er malte die Zeichen sehr sorgfältig auf meinem Handy nach und konnte das Zeichen ganz schnell schreiben. Für ihn ist das ganz normal, aber die meisten Menschen überlegen sich nicht, warum das Zeichen so zusammengesetzt ist.
Du kannst beides, oder? Die alte Schrift kannst du auch, oder? Nur die vereinfachte Schrift, aber ein bisschen die alte auch. Ja, siehst du, sie kann lesen. Sie ist zu bescheiden, aber sie kann lesen. Super.
Dieses Zeichen ist eine Erinnerung an die Arche Noah. Vielleicht denken Sie jetzt, das sei eine Behauptung. Das ist mir klar, denn das allein reicht nicht aus, um das zu beweisen. Aber es ist schon mal interessant, nicht wahr? Ich kann die leuchtenden Augen des Chinesen verstehen, dem ich das gezeigt habe.
Doch warum wissen die alten Chinesen vor Jahrtausenden von der Sintflut? Die Schrift ist ja Jahrtausende alt, sie geht zurück bis ins zweite Jahrtausend vor Christus. Nach der Bibel ist klar, dass die gesamte heutige Menschheit einen gemeinsamen Ursprung hat. Solch schwerwiegende Ereignisse wie eine weltweite Sintflut werden von Generation zu Generation weitergegeben.
Offensichtlich ist das Ereignis nicht nur in der Bibel überliefert, die aus Westasien stammt, sondern auch in Ostasien bekannt.
Aber ich muss Ihnen natürlich sagen: Das wäre schon mal interessant, aber das Ganze ist noch viel überwältigender. Es gibt weltweit bei den Stämmen und Völkern Hunderte von Sintflutgeschichten.
Ich habe mal hundert davon gelesen. Vor einiger Zeit, als ich in Amerika war, habe ich eine Entdeckung gemacht. Wow, so ein tolles Buch: "Ararat – Echos vom Ararat". Das ist ja der Berg, auf dem nach der Bibel die Arche Noah gelandet ist. Dieser Berg in der Osttürkei ist 5.137 Meter hoch – wirklich fantastisch. Wenn Sie mal da oben standen, wow, das war toll.
Wir haben dort oben zusammen gebetet, nachdem wir die Kapuze abgenommen hatten. Danach sind wir wieder runter. Es war kalt, mit viel Schnee und starkem Wind.
In dem Buch "Echos vom Ararat – A Collection of Over 300 Flood Legions from North and South America" finden Sie 300 Erzählungen von den Indianern in Nordamerika, aus allen möglichen Stämmen, Mittelamerika und Südamerika. Grandios!
Und zwar mit Details wie der Sache mit der Taube, den Tieren, die mit auf der Arche waren, und so weiter – alle möglichen Details, die man sonst als Nebensache abtun würde. Ja, Volltreffer!
Weltweit gibt es Hunderte solcher Geschichten, und zwar auf allen fünf Kontinenten: auch in Schwarzafrika, Australien, Asien und im alten Europa. Wie kommt das? Ganz einfach: Wir sind eine Familie. Wir stammen alle von L, M und N ab und ihren Männern Sam, Ham und Japheth – und letztlich zurück bis auf Eva und Adam.
Die Bibel erzählt, dass nach der Sintflut die Menschheit zunächst noch zusammenblieb. Sie wollten sich nicht ausbreiten, obwohl Gott zu Noah gesagt hatte, sie sollen die ganze Erde füllen, also die Kontinente bevölkern. Doch man wollte nicht. Es war Rebellion: Nein, wir machen, was wir wollen.
Man baute den Turm von Babel in Westasien. Die Bibel erzählt dann, dass alle nur eine Sprache sprachen. Doch es kam die Sprachenverwirrung. Die verschiedenen Arbeiter am Turm konnten sich nicht mehr verständigen. Plötzlich hatten sie ganz unterschiedliche Sprachen: der eine Hindu-Germanisch, der andere Sino-Tibetisch, und wieder ein anderer Kordofanisch und so weiter.
Dann trennten sie sich und begannen, die Erde zu bevölkern.
Nun ist es interessant, wenn wir uns das Wort „Turm“ auf Chinesisch ansehen. Schauen wir uns die einzelnen Bestandteile an: Ein Teil bedeutet „Unternehmen“, dazu kommt „Erde“.
Lesen Sie die Geschichte über den Turmbau in 1. Mose 11 nach. Dort sagen die Menschen in Babel: „Lasst uns aufwachen, wir wollen einen Turm bauen.“ Und zwar mit Ton, Unternehmen und Erde.
Doch betrachten wir das genauer: Das Zeichen für „Unternehmen“ setzt sich zusammen aus „vereinigt“. Dies bedeutet „Unkraut“. Unkraut ist ja nicht gerade etwas Positives. Diese Menschen haben sich in ihrer Rebellion gegen Gott vereinigt. Sie sagten: „Wir wollen uns nicht zerstreuen, wir bleiben zusammen.“ Globalisierung lässt grüßen.
Wenn man das Zeichen „vereinigt“ noch einmal genau anschaut, sieht man, dass es aus zwei Teilen besteht: „Menschheit“ und einem Zeichen, das für „ein“ und „Mund“ steht. Die Menschheit hatte eine gemeinsame Sprache.
Man kann verstehen, dass die Chinesen mit ihren Augen leuchten, wenn sie überrascht sind. Missionare aus dem Westen, die nach China gingen, nutzten dies und sagten den Menschen: „Wir bringen euch nichts Fremdes.“ Sie zeigten auf ihre Schrift und erklärten: „Ho, ho, ho“ – so sagen die Chinesen, wenn sie überrascht sind.
In diesem Ausdruck steckt eine ganze Geschichte. Unsere Vorfahren haben davon gewusst.
Wenn man an China und das Thema Religion denkt, kommen einem oft Taoismus und Akupunktur mit Meridianen in den Sinn. Diese Meridiane durchziehen das gesamte Weltall und sollen Lebensströme darstellen, die man aktivieren kann. Allerdings gibt es diese Lebensströme nicht wirklich; sie sind nicht mit unseren Nerven zu verwechseln. Taoismus ist eine Religion, die allerdings erst im sechsten Jahrhundert in China entstanden ist.
Die alten Chinesen kannten den Taoismus mit seinen Konzepten von Yin und Yang, den Gegenkräften, die eine Einheit bilden – das Böse und das Gute, Licht und Finsternis, alles als eine Einheit.
Weiterhin denkt man vielleicht an den Konfuzianismus, eine religiöse Philosophie von Konfuzius. Diese entstand ebenfalls erst ab dem sechsten Jahrhundert vor Christus, zur Zeit von Konfuzius. In China wird er als großer Weiser verehrt.
Vielleicht kommen einem auch die vielen Götter des Buddhismus in den Sinn. Doch der Buddhismus kam erst im zweiten Jahrhundert vor Christus nach China.
Was glaubten die alten Chinesen also ursprünglich? Sie verehrten Shangdi. Das ist der Herr des Himmels, der oberste Herrscher, der Schöpfer des gesamten Universums – von Himmel und Erde, von Menschen und Tieren.
Der Tempel des Himmels in Peking ist diesem Shangdi gewidmet. Von alters her hat der Kaiser in Ostchina jedes Jahr Shangdi verehrt. Dabei wurde Shangdi niemals durch ein Bild dargestellt, denn das war verboten. Auch heute gibt es im Tempel des Himmels in Peking keine Statue von Shangdi. Es gibt jedoch ein spezielles Gebäude mit einer Inschrift, in der der Name Shangdi feierlich festgehalten ist.
Ich möchte aus diesen Ritualen etwas vorlesen, und zwar ein Lied aus der Ming-Dynastie. Diese Zeitspanne reicht von 1368 bis 1644, doch das Lied geht auf die alten, alten Chinesen zurück.
Darin heißt es: Ganz am Anfang gab es ein großes Chaos, formlos und dunkel. In der Bibel steht es ähnlich: „Im Anfang schuf Gott den Himmel und die Erde, und die Erde war wüst und leer, und Finsternis lag über der Tiefe.“ Merken Sie sich das. Ganz am Anfang gab es also ein großes Chaos, formlos und dunkel.
Die fünf Planeten hatten noch nicht begonnen zu kreisen, auch nicht die Sonne und der Mond. Dort wird Shangdi angerufen, mit einem weiteren Namen: Herrscher, Du, o Herrscher, trennst Du die gröberen Teile von den reineren? Seit dem Schöpfungstag gibt es diese Trennung von oben und unten, Wasser oben, Wasser unten, Ozeane, Wolken und ihr Wasser.
Dann heißt es weiter: Du schufst den Himmel, Du schufst die Erde, Du schufst den Menschen, und alles erhielt die Kraft, sich zu vermehren.
Es ist so, dass wir in der Schrift und in der Tradition der alten Chinesen grandiose Parallelen zu den ersten Kapiteln der Bibel finden, nämlich 1. Mose 1-11. Das ist die sogenannte Urgeschichte. Ab Kapitel 12 beginnt dann die Geschichte mit Abraham, dem Stammvater Israels.
Der Fokus wird von der ganzen Welt auf ein Volk zusammengezogen, Israel, weil aus diesem Volk später der Erlöser kommen sollte – für alle Völker. Denn Gott liebt nicht nur die Chinesen, sondern alle Völker, alle Stämme und alle Nationen.
Die Urgeschichte ist also das gemeinsame Erbe der Menschheit, bis es zur Trennung kam bei der Sprachenverwirrung und dem Turmbau von Babel.
Interessant ist, dass man weltweit Parallelen zur Sintflut bei verschiedenen Völkern findet. Ebenso gibt es Parallelen zur Schöpfung, wie in 1. Mose 1,2. Ich habe Ihnen ein Beispiel aus China gezeigt, aber ich könnte auch Beispiele von den Ureinwohnern Australiens nennen. Diese Parallelen sind grandios. Ebenso finden sich solche bei den alten Ägyptern.
Die Schöpfung wird in 1. Mose 1,2 beschrieben. Dann folgt das Thema Sündenfall in 1. Mose 3. Die Zivilisation vor der Flut wird in den Kapiteln 4 und 5 geschildert. Die Sintflut selbst wird in 1. Mose 6 bis 9 beschrieben. Danach folgen der Turmbau, die Sprachenverwirrung und die Völkerwanderung in 1. Mose 10 und 11.
Ja, jetzt schauen wir uns noch ein paar Zeichen an. Dieses Zeichen im Chinesischen bedeutet Garten. Es ist ein ganz einfaches Zeichen.
Übrigens, Kinder, ihr müsst jetzt wirklich gut aufpassen. Ich weiß, ihr habt schon vorher aufgepasst, sonst wärt ihr gar nicht hier. Aber jetzt müsst ihr euch die Zeichen gut merken. Beim Apero geht ihr dann zur Früchteschale. Dort seht ihr ein chinesisches Zeichen. Wenn ihr herausfindet, was es bedeutet, geht ihr zu meiner Frau – wo ist sie? Da, Mirja! Sie hat Zettel dabei, auf die man schreiben kann, was das Zeichen bedeutet.
Es gibt auch eine kleine Einwurfkiste dort drüben, in die ihr eure Zettel einwerfen könnt. Wer es richtig hat, bekommt einen Preis: einen Büchergutschein. Damit könnt ihr noch mehr so interessante Sachen lesen, wie wir sie heute Abend anschauen.
Übrigens gibt es ganz tolle Bücher, zum Beispiel von Herrn Kang, einem Chinesen. Ihm ist etwas mit dem Wort „Schiff“ aufgegangen. Er hat weitergesucht und diese grandiose Entdeckung gemacht. Es war ein Chinese, der es entdeckt hat und einem anderen erzählt hat. Das Buch heißt „Erinnerung an die Genesis – die Chinesen und die biblische Urgeschichte“, verfasst von C. H. Kang und Ethel R. Nelson.
Dann gibt es hier noch ein schönes Buch, das ich vor kurzem von einem Chinesen bekommen habe, als ich in Singapur war. Er hat mir dieses Buch geschenkt. Ich dachte zuerst, ich darf nichts sagen, weil ich es schon habe. Aber toll, ich kann ein Buch auch zweimal brauchen und dann jemandem schenken.
Das Buch ist fast dasselbe wie das von Ethel R. Nelson, aber zusammen mit Richard Broadbury: „God's Promise to the Chinese“. Es gibt noch mehr solche schönen Bücher, die dieses Thema weiter entfalten.
Übrigens, falls Sie ganz kritische Fragen haben und denken, ich hätte es hier mit den Zeichen und ihrer Zusammensetzung zu einfach erzählt, dann schauen Sie sich alle Gegenargumente in der Literatur an. Herr Kang hat sehr gut gearbeitet und alle Angriffe vom Tisch gewischt. Die Sache steht.
Also, das Wort Paradies bedeutet „eingezäunter Garten“. Es setzt sich zusammen aus dem Begriff für Einzäunung. Man sieht hier auch ein Kreuz, das vier Flüsse symbolisiert. So kann man das interpretieren.
Die Bibel erzählt in 1. Mose 2, dass das Paradies, dieser wunderbare Garten für die ersten Menschen, eine Quelle hatte. Aus dieser Quelle flossen vier Flüsse: Euphrat, Tigris und noch zwei weitere. Diese vier sind die Paradiesflüsse. Die geographische Lage in 1. Mose 2 wurde durch die Sintflut völlig verändert. Heute ist es nicht mehr so, dass Euphrat und Tigris aus der gleichen Quelle kommen und es noch zwei weitere Flüsse gibt. Das war vor der Sintflut, aber diese vier Paradiesflüsse gab es damals.
Ein anderes Wort für Garten heißt ebenfalls Garten, wird aber anders ausgesprochen. Dieses Wort setzt sich aus verschiedenen Teilen zusammen: Es bedeutet Staub, und dann gibt es das Zeichen für Mund, Person oder auch Hauch. Außerdem gibt es wieder eine Einzäunung. Übrigens bedeutet Paradies genau das: ein eingezäunter Garten.
Ein weiteres Zeichen steht für Person, und auch dieses Zeichen bedeutet Person. In 1. Mose 2 heißt es, dass Gott den Menschen aus Erde erschaffen hat und ihm den Odem des Lebens eingeblasen hat. Dadurch wurde der Mensch lebendig.
Unser Körper besteht genau aus denselben Atomen, die sich im Erdboden befinden. Darum, wenn Menschen sterben und nicht kremiert werden, kehren sie wieder zum Staub zurück. Das ist das Gleiche.
Also: Staub, Hauch des Mundes, zwei Personen in einem eingezäunten Garten. Grandios!
Oder hier das Wort Glück oder glücklich sein. Schauen wir uns das mal genauer an.
Also, dieses Teil hier bedeutet Gott. Und dieser Strich, das kennen Sie schon. Bei Turm hatten wir das schon: Eins, Einheit und dann wieder die Person, den Menschen. Danach folgt nochmals der Garten mit den vier Flüssen.
Also ein Mensch im Paradies, in Gemeinschaft mit Gott, mit Gott in Harmonie, eins – das ist glücklich sein. Wahres Glück hat der Mensch, wenn er in Harmonie und Gemeinschaft ist mit dem Schöpfer, mit Zhangdi, dem Herrn des Himmels.
Übrigens wird Gott in Apostelgeschichte 17 von Paulus als der Herr des Himmels genannt.
Wenn man das Wort „verboten“ auf Chinesisch übersetzt, zum Beispiel „Zhangdi“, setzt es sich aus zwei Bäumen zusammen. So schreibt man „Baum“ ganz einfach. Man kann das zuhause ein bisschen üben, und dann geht es ganz schnell. Also: Bäume, und das bedeutet „befehlen“, und das heißt „verboten“.
1. Mose 2 sagt, dass Gott zuerst Adam erschaffen hat. Er erklärte ihm, dass er zwar von allem essen darf, aber es gibt eine Ausnahme. Es gibt zwei besondere Bäume: den Baum des Lebens und den Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen. Von diesem einen Baum darf er nicht essen. Von allem anderen darf er essen, aber dieser Baum ist verboten.
Gott hat zu Adam gesprochen und ihm befohlen, sich von diesem Baum zu enthalten. Das ist ein Verbot, weil Gott es so gewollt hat. Das Wort für „enthalten“ setzt sich zusammen aus „Baum“ und „Mensch“ oder einfach „Mund“. Eva hätte sich von diesem Baum enthalten sollen, also die Frucht nicht durch den Mund aufnehmen. Das bedeutet „enthalten“ – sich beherrschen. Das ist etwas ganz Wichtiges.
Das Wort für „töten“ oder „hinrichten“ sieht so aus: Wir nehmen es auseinander. Dieser Teil hier heißt „Worte“, das ist das Zeichen für „Leben“ – nur so ein Strich –, dann „Staub“ und „Baum“. Gott hat durch sein Wort zu Adam gesprochen und ihm gesagt: Wenn du von diesem verbotenen Baum isst, wirst du sterben. Dann sollen wir zum Staub zurückkehren durch natürliche Verwesung. Dann ist das Leben beendet.
Nun zum Wort für „Versucher“. Wenn wir die Einzelteile ansehen, bedeutet das für sich genommen „Teufel“. Das ist der Ausdruck für „verborgen“, „verhüllt“ oder „versteckt“ und zwei Bäume. 1. Mose 3 macht klar, wie Satan als Medium verdeckt agiert. Er kam nicht offen als Satan. Er hat eine Schlange als Medium missbraucht und durch sie zu Eva gesprochen, um sie zu verführen, von dem verbotenen Baum zu nehmen. Das heißt, Gottes Wort zu brechen, mit Gott zu brechen, den Bund, den Gott mit Adam geschlossen hat.
Das ist das Wort für „versuchen“ in der Schrift. Dann gibt es den Ausdruck „Begierde“, also böses, falsches Verlangen. Das besteht aus dem Zeichen für „Bäume“ und einem neuen Zeichen, das „Frau“ bedeutet. Die Bibel sagt, dass Eva diese Frucht, die verbotene Frucht, aß. Es war übrigens kein Apfel. Ich weiß nicht, wie die Leute die Bibel lesen und denken, es sei ein Apfel gewesen. Es steht gar nichts vom Apfel.
Es gibt ein Wortspiel im Lateinischen mit „Malus“ und „Malum“, was „Böse“ und „Apfel“ bedeutet. Das klingt fast gleich, funktioniert aber nicht im Hebräischen. In der Bibel wird nur von einem Baum und einer Frucht gesprochen. Diese Frau sah die verbotene Frucht an und dachte, es wäre toll, sie zu essen. Sie hätte alles andere haben können. Es war klar, dass Gott Menschen liebt und ihnen alles gibt – mit einer Ausnahme.
Der Versucher sagt: „Ist es wahr, ihr dürft von keinem Baum essen?“ Das ist unglaublich, die Taktik. Gott meint es nicht gut mit dir. Das macht der Böse bis heute: Er spricht den Menschen ein, Gott meint es nicht gut mit dir. Dann gerät man ins Wanken.
Hier ist noch das Wort „Schweiß“. Nach dem Sündenfall von Eva und Adam sagt Gott: Von jetzt an wirst du das Paradies verlassen. Das wird später klar. Von nun an wird die Arbeit nicht mehr nur Freude sein, sondern auch mit Mühe verbunden. Arbeit ist paradiesisch. Für diejenigen, die nicht arbeiten wollen und denken, das sei paradiesisch, ist das nicht richtig. Arbeit ist paradiesisch, aber seit dem Sündenfall gibt es eine mühsame Komponente. Das wird mit dem Wort für „Schweiß“ ausgedrückt.
Wie setzt sich das zusammen? Aus dem Zeichen für Wasser sieht man eine kleine und eine größere Spritze. Das ist Wasser, also Schweiß. Das kam, nachdem Adam zum Übertreter wurde. Dieses Zeichen heißt „hinausgetrieben“. Der Mensch musste aus der Gemeinschaft mit Gott hinaus, durch das Osttor.
Hier sehen wir das Ehepaar. Die Gemeinschaft mit Gott war durch Rebellion gegen Gott gebrochen worden. Das ist die Ursünde: Rebellion gegen Gott, das Wort Gottes nicht zu glauben und dem Feind zu glauben, der sagt: „Gott meint es nicht gut mit dir“, „Gott liebt dich nicht“.
Und dann ein Zeichen, das ich ganz besonders liebe. Sehen Sie das? Das ist ein Lamm. Man erkennt die Hörner und die Beine. Das bedeutet Lamm.
Und das Zeichen darunter bedeutet „Ich“. Es ist aber auch das Zeichen für „gerecht“. Abel, einer der Söhne von Adam und Eva, wusste, dass seine Eltern alles verloren hatten. Doch Gott hatte gesagt, dass einmal ein Retter kommen wird.
Dieser Retter wird der Schlange den Kopf zertreten und dabei ein Todeswunder erleben. Es wird ein Retter kommen, der uns wieder zu Gott zurückbringt, und dieser Retter muss sterben.
Darum hat Abel aus Glauben Lämmer geopfert. Er verstand, dass einer für seine Schuld sterben muss. Doch unter dem Lamm wird er gerecht und Gott kann vergeben. Das ist eigentlich das Evangelium.
Hier in der Druckschrift steht oben „gerecht“. Stimmt das so? Tja, und das ist jetzt die neue Schrift. Oder möchtest du sie noch ein bisschen vereinfachen?
Peter Fung hat mir das gerade vor kurzem noch geschickt. Du hast den Ausdruck verwendet, oder? Ja, also man sieht oben das Lamm und darunter meine Person. Ich stehe unter dem Lamm, gerecht.
Und ich habe gesagt, das Evangelium, die frohe Botschaft der Bibel, hat in China total eingeschlagen.
Und warum? Zuerst haben die Chinesen, als die Engländer als Missionare kamen, gesagt: Das sind diese fremden Teufel. Ja, sie brachten uns Fremdes, das hat mit uns nichts zu tun.
Doch dann konnten die Missionare zeigen: Eure Vorfahren haben Shangdi verehrt. Diesen Gott bringen wir euch, das ist der Schöpfer. Und dieser Gott durfte nie durch ein Bild dargestellt werden. Unsere Vorfahren haben das so gemacht. Der Kaiser hat immer Opfer gebracht.
Natürlich waren diese Opfer ein Hinweis darauf, dass einmal der Retter kommen wird, der die Strafe, die wir in Ewigkeit verdient haben, auf sich nimmt, damit wir gerecht werden können. Stimmt. So sind viele Chinesen zum Glauben gekommen.
Ich sage also: Heute muss man sagen, Chinesen sollten in die Schweiz kommen, um die frohe Botschaft zu verkündigen. Denn das ist ein heidnisches Land, das nur noch ein bisschen weiss von einem Schöpfergott. Ja, noch ein bisschen versteckt ist noch etwas da.
Früher war es einmal umgekehrt. Da sind die Europäer gekommen und haben gesagt: Eure Vorfahren wussten noch, ja stimmt, Shangdi. Und hier ist die chinesische Bibel. In chinesischen Übersetzungen ist es üblich, das Wort für Gott mit Shangdi wiederzugeben.
Zum Beispiel: Am Anfang schuf Gott den Himmel und die Erde. Auf Chinesisch heißt es: Am Anfang schuf Shangdi den Himmel und die Erde. Oder die frohe Botschaft der Bibel kann man mit einem Satz zusammenfassen, Johannes 3,16: „Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe.“
Schauen Sie mal, eine Kurzauslegung, konzentriert: Der Satz beginnt mit „Denn also“ – das ist die grösste Begründung, die es gibt. Gott, das ist der Größte. Shangdi heißt der Höchste, der Oberste, der Herr des Himmels.
„Denn also hat Gott die Welt“ – das ist die grösste soziale Einheit. Es gibt noch kleinere Einheiten: Nationen, Völker, Stämme, Clans, Familien, Ehen – Mann und Frau – und noch kleiner einzelne Personen, die als einzelne Menschen vollwertige Menschen sind.
Also hat Gott die Welt – die grösste soziale Einheit – geliebt. Diese Liebe ist die grösste Liebe, die es gibt, ganz im Kontrast zu der Lüge aus dem Paradies: „Was, Gott hat euch verboten, von allen Bäumen etwas zu nehmen?“ Nein, alles war erlaubt, mit einer Ausnahme.
Er hat seinen einzigen Sohn gegeben – das ist das grösste Geschenk, das Gott uns machen konnte. In der chinesischen Bibel heißt es hier: „Denn also hat Shangdi die Welt geliebt, dass er seinen einzigen Sohn, das grösste Geschenk, gab.“
Dieses Geben ist die grösste Tat, die es gibt. „Auf dass jeder“ – der Satz geht weiter – „der an ihn glaubt“ – das ist das grösste Angebot – „nicht verloren gehe.“ Das ist die grösste Entscheidung.
Das wünsche ich jedem hier, der diese Entscheidung noch nicht gefasst hat: Sie heute zu fassen. Das ist die grösste Entscheidung. Man nehme sich die 120 Millionen Chinesen, die sich entschieden haben, als Vorbild und natürlich Menschen aus allen Nationen, die es ebenfalls getan haben.
„Der an ihn glaubt, wird nicht verloren gehen.“ Gott ist gerecht und müsste jede Schuld in unserem Leben bestrafen. Wir alle haben genügend Schuld aufgeladen, gegen unser eigenes Gewissen gehandelt. Aber Gott müsste uns in seiner Gerechtigkeit ewig bestrafen.
Doch hier steht nicht „verloren gehen“, sondern „sondern“ – und dieses Wort „sondern“ ist der grösste Kontrast, den es gibt: ewiges Leben. Das ist das Grösste, das grösste Glück. Ewiges Leben gibt Gott. Und Sie merken: Es ist Präsenz, nicht Zukunft. Nicht „haben wird“, sondern „habe“.
Das ist der grösste gegenwärtige Besitz. Grandios, nicht wahr?
Und jetzt, um noch eins draufzusetzen: Wir gehen von den Chinesen ganz allgemein zu einem speziellen Volk auf Besuch, dem Volk der Miao. Sie haben nicht viele Katzen, so heißen sie. Ich habe sie auch unter dem Namen Hmong kennengelernt.
Ich erinnere mich noch, an einem Sonntagmorgen waren meine Frau, weitere Familienmitglieder und ich bei den Hmong zu Besuch und haben Gottesdienst gehalten. Die Miao leben in China, auch in Thailand. Dort hat ein Missionar aus dem Westen mit ihnen gearbeitet. Sie erzählten ihm eine Geschichte aus ihrer eigenen Tradition:
Lo Han zeugte Kusa und Maesai, Lo Shan zeugte Elan und Ngaschur. Ihre Nachkommen wurden zu Stämmen und Völkern. Diese Nachkommen gründeten Niederlassungen und Städte. Ihr Gesang bestand aus denselben Melodien und derselben Musik. Ihr Sprechen vollzog sich mit denselben Wörtern und derselben Sprache.
Dann sagten sie: „Lasst uns eine sehr große Stadt bauen, lasst uns einen sehr hohen Turm bis zum Himmel errichten.“ Das war falsch, doch sie führten ihren Entschluss aus. Es war nicht recht, doch unbesonnen beharrten sie darauf.
Da schlug Gott sie und änderte ihre Sprache und ihren Akzent. Herabgekommen in Zorn verwirrte er Töne und Stimmen. Das Einsprechen hatte keine Bedeutung mehr für den anderen, der ihn hörte. Er sprach mit Worten, doch sie konnten ihn nicht verstehen.
So wurde die Stadt, die sie bauten, nie vollendet. Der Turm, den sie machten, steht nun unvollendet da. In Hoffnungslosigkeit trennten sie sich und verteilten sich unter dem ganzen Himmel. Sie verließen einander und gingen um die Welt. Sie kamen zu sechs Ecken und sprachen die sechs Sprachen.
Das steht so nicht genau in der Bibel mit den sechs Sprachen. Aber man erkennt bis ins Detail die Turmbaugeschichte aus der Bibel wieder. Diese Tradition hatten sie, bevor sie mit der Bibel konfrontiert wurden. Das ist weltweit so, wie ich schon gesagt habe.
Ich erinnere mich an eine Situation in Kolumbien. Dort hielt ich Vorträge. Eine Gruppe von Zuhörern kam aus dem Urwald. Sie gehörten zu einem Indianerstamm, mit dem Missionare erst in den 1990er Jahren in Kontakt gekommen waren und begonnen hatten, ein Projekt der Bibelübersetzung zu starten.
Diese Leute waren sehr zurückhaltend und scheu. Ich ging auf den Führer zu und fragte ihn, ob sie auch eine Geschichte von einer Sintflut hätten. Er sagte: „Ja.“
Das war für mich ein beeindruckendes Erlebnis. Ein Volk, das so bezeugen kann: Ja, wir kennen diese Tradition. Das ist einfach eindrücklich. Und weltweit ist das so. Es beweist einfach, dass die Bibel Recht hat und wir wirklich eine Familie sind.
Zum Schluss kommen wir noch zu den Karin. Sie stammen ebenfalls aus China, sind aber dann nach Indien und Thailand ausgewandert. Dort habe ich die Karin kennengelernt. Später sind sie auch nach Myanmar, früher Burma, gezogen.
Ich erinnere mich, als ich ein Karindorf besuchte und mit den Karin zusammensaß. Ich wollte von ihnen wissen, wie sie den Namen Gottes in ihrer Sprache aussprechen. Ich wollte genau hören, wie sie es sagen. Sie sagten: Yahweh, Yahweh – so wie in der Bibel, auf Hebräisch. Yahweh, der Ewigseiende, der Unwandelbare, der fast siebentausendmal im Alten Testament genannt wird. Ich wollte es wirklich genau hören, und sie sprachen es aus: Yahweh.
Die Karin hatten bereits vor dem Kontakt mit Missionaren und der Bibel Lieder in ihrem Kulturgut. Diese Lieder wurden ihnen von sogenannten Buchos beigebracht, ihren weisen Lehrern im Stamm. Die Buchos lehrten sie zum Beispiel, wer die Welt im Anfang geschaffen hat. Ein Lied sagt: „Jauwe schuf die Welt im Anfang. Jauwe bestimmte alles. Jauwe ist unerforschlich.“
Ein anderes Lied mahnt: „O ihr Kinder und Enkelkinder, betet keine Götzen oder Priester an! Wenn ihr sie anbetet, werdet ihr dadurch keinen Vorteil haben, sondern eure Sünden werden sich sehr vermehren.“ Dieses Lied hinderte viele Karinstämme in früheren Zeiten daran, zum Buddhismus überzutreten. Denn im Buddhismus werden Statuen angebetet und verehrt. Tote Statuen werden als Götter angesehen. Man gibt ihnen zu essen und zu trinken, zum Beispiel ein süßes Getränk mit Röhrchen, das vor die Götterstatuen gestellt wird, damit sie es genießen können.
Ich habe das immer beobachtet und keinen gesehen, der davon trank. Natürlich können die Statuen nicht trinken. Aber die Karin wussten im Stamm, dass sie das nicht tun sollten.
Ein weiteres Lied sagt: „Wenn Yahweh sich nicht unser erbarmt, dann gibt es niemanden, der das noch könnte. Er, der uns errettet, ist der einzige Yahweh.“
Als dann Missionare mit der Bibel kamen, wurden Abertausende von Karen Christen. Sie wussten, dass dieser Gott kein fremder Gott war. Ähnlich war es in China mit Shangdi. Dort erkannten die Menschen, dass es nichts Fremdes war, was ihnen gebracht wurde, sondern das, was ihre Vorfahren kannten, aber im Laufe der Zeit verloren hatten.
Die Kommunisten versuchten seit der Revolution in den 1940er Jahren, dieses Wissen ganz zu verdrängen. Doch in den Familien blieb das Wissen um Shangdi erhalten. Es konnte sein, dass ein Kind den Vater bat: „Erzähl uns etwas von Shangdi, wir wissen nicht viel.“ Dann erzählte der Vater: „Er ist der Herr des Himmels, er hat alles erschaffen.“ So konnte man mit der Bibel dort ansetzen.
Ich habe ja auch erwähnt, dass Europa mit etwas Fremdem konfrontiert wurde, als Paulus, ein Jude aus Asien, der seine Ausbildung in Jerusalem gemacht hatte, dorthin kam. Für die Menschen war das fremd, etwas aus Asien.
Paulus ging in Athen spazieren und erklärte vor dem Areopag, dem Gerichtshof Athens: „Ich bin durch eure Stadt gegangen und habe einen Altar mit der Aufschrift ‚Dem unbekannten Gott‘ gesehen. Diesen Gott verkündige ich euch, den Gott von Athen.“
Um 600 vor Christus gab es in Athen eine Pest. Die Menschen starben wie die Fliegen. Sie opferten allen Göttern, die es in der griechischen Region gab – Apollo, Zeus und vielen anderen. Doch die Pest verschwand nicht.
Daraufhin schickten sie eine Delegation nach Kreta zu einem weißen Mann namens Epimenides. Er wurde geholt und trat vor den Areopag. Er sagte: „Ihr habt allen Göttern geopfert, aber es hat nichts genützt. Ihr habt dem richtigen Gott noch nicht geopfert. Macht Altäre, opfert Lämmer und schreibt darauf ‚Dem unbekannten Gott‘.“
Sie kannten diesen Gott nicht, nur Zeus, Apollo und andere. Sie folgten seinem Rat, und die Pest hörte auf.
Jahrhunderte später, in den fünfziger Jahren des ersten Jahrhunderts, fand Paulus einen solchen Altar. Er kannte die Geschichte, weil er sich für die Geschichte der Völker interessierte. So konnte er die Brücke schlagen: „Diesen Gott, den ihr ohne ihn zu kennen verehrt, verkündige ich euch.“ Den Herrn des Himmels, Shangdi auf Chinesisch, und der Erde.
So brachte Paulus die frohe Botschaft nach Europa und konnte an das Wissen vom Schöpfergott anknüpfen, das die Vorfahren bereits hatten. Ähnlich war es auch mit China.
Und darum habe ich gedacht, dass dieses Thema nicht nur für China relevant ist, sondern auch für die Schweiz. Denn wir müssen wissen: Wie können wir wieder in Harmonie mit Gott kommen und wirklich glücklich werden?
Wie kann ich vor Gott gerecht dastehen, sodass alle Schuld meines ganzen Lebens vergeben ist? Wie kann ich gerecht werden, gleich dem Lamm?
Das wünsche ich jedem, der hier ist.
Zum Schluss wollen wir noch gemeinsam beten. Danach erkläre ich noch etwas zum Apéro.
Vielen Dank an Roger Liebi, dass wir seine Ressourcen hier zur Verfügung stellen dürfen!
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