Meine Damen und Herren, ich möchte Sie alle ganz herzlich zu diesem Abendvortrag mit dem Titel „Spuren Gottes im Weltall“ begrüßen.
Mein Referat heute Abend besteht aus fünf unterschiedlich langen Teilen.
Erstens beschäftigen wir uns mit dem Thema des nächtlichen Sternenhimmels. Danach geht es um die Frage, wie viele Sterne es gibt.
Im dritten Teil steht das Thema „Gesetze und Ordnungen des Himmels“ im Vordergrund.
Unter viertens betrachten wir das expandierende, sich ausbreitende Universum.
Schließlich, und hier können Sie sich auch ein wenig zurücklehnen – denn heute Abend werden wir zusammen sehr viel arbeiten –, geht es fünftens um die Schönheit des Kosmos.
Dieser letzte Teil lädt einfach zum Staunen ein. Besonders hier werde ich zahlreiche Bilder des Hubble-Teleskops zeigen.
Staunen über den nächtlichen Sternenhimmel
Nun also zum Thema des nächtlichen Sternenhimmels.
Zu allen Zeiten wurden die irdischen Beobachter des nächtlichen Sternenhimmels von einem tiefen Gefühl des Staunens erfüllt. Die Unerreichbarkeit der Sterne und die unauslotbaren Weiten des Alls bringen uns deutlich zum Bewusstsein, wie klein und begrenzt wir Menschen doch sind.
Genau diese Gefühle drückte auch schon König David vor über dreitausend Jahren aus. Er schreibt in Psalm 8, Verse 3 bis 4:
„Wenn ich anschaue deinen Himmel, deiner Finger Werk, den Mond und die Sterne, die du bereitet hast, was ist der Mensch, dass du an ihn denkst?“
Dieser gleiche König von Israel aus dem elften Jahrhundert vor Christus schrieb auch den Psalm 19. Er war ein großer Musiker und hat viele Lieder komponiert und gedichtet für den späteren Tempelchor im salomonischen Tempel, der begleitet wurde durch das levitische Orchester.
In Psalm 19 steht:
„Die Himmel erzählen die Herrlichkeit Gottes, und die Ausdehnung verkündet das Werk seiner Hände. Ein Tag berichtet es dem anderen, und eine Nacht meldet der anderen die Kunde davon. Keine Rede und keine Worte, doch gehört wird ihre Stimme.“
David drückt hier die Überzeugung aus, dass die Natur und insbesondere der Sternenhimmel ein Zeugnis von Gottes Existenz ablegt. Er sagt sogar, dass dieses Zeugnis für alle Menschen auf der Erde verständlich ist. Es ist ein Zeugnis, das nicht an eine bestimmte Sprache gebunden ist. Keine Rede und keine Worte, aber es wird von allen Menschen wahrgenommen und ihre Stimme wird gehört.
Natürlich könnte hier ein Kritiker einwenden und sagen: Ja, David war davon überzeugt, dass der Sternenhimmel von Gottes Existenz spricht, aber das war nur deswegen, weil er sowieso an die Bibel glaubte. Er hatte damals ja schon die fünf Bücher Mose, zum Beispiel die ersten Bücher der Bibel, und diese beginnen mit dem Schöpfungsbericht in Genesis, 1. Mose 1.
Hier der erste Satz auf Hebräisch aus der Bibel:
Bereshit bara Elohim et haschamayim veta aretz.
Im Anfang schuf Gott den Himmel und die Erde.
Nun, wie gesagt, man könnte einwenden, David war überzeugt, dass die Sternenwelt so verstanden werden muss, weil er eben schon an die Bibel glaubte. Aber Menschen, die diesen Bezug gar nicht haben, kämen nicht auf die gleiche Idee.
Wir können jedoch durch die Geschichte hindurchgehen und werden ganz interessante Zeugnisse finden.
Historische Zeugnisse für die Gotteserkenntnis im Weltall
Cicero, römischer Philosoph und Staatsmann (106 bis 43 v. Chr.), schrieb viele Bücher. Eines davon trägt den Titel De natura deorum, über das Wesen der Götter. Darin zitiert er einen Denker namens Quintus Locilius Balbus, der sich folgendermaßen ausdrückte:
„Ist es möglich, dass wir zum Firmament aufschauen und die Himmelskörper betrachten, ohne zu einer Überzeugung von Gottes Dasein zu kommen? Sind wir nicht genötigt, anzuerkennen, dass es eine Gottheit gibt, ein vollkommenes Wesen? Einen alles beherrschenden Verstand, einen Gott, der überall ist und alles durch seine Macht regiert. Wer das bezweifeln wollte, könnte gerade so gut leugnen, dass es eine Sonne gibt, die uns leuchtet. Die Zeit zerstört alle falschen Anschauungen, bestätigt aber die, welche in der Natur der Dinge begründet sind.“
Ein Mensch, der damals keinen Bezug zur Bibel hatte, aber dessen Klarheit und Überzeugung, die daraus spricht, ist sehr beeindruckend.
Gehen wir nun ganz wild quer durch die Geschichte und betrachten ein ganz anderes Beispiel: Ludwig van Beethoven (1770 bis 1827). Man kann ihn nicht als Christen im Sinn der Bibel bezeichnen, und trotzdem schrieb Beethoven:
„Es war nicht das zufällige Zusammentreffen von Atomen, das die Welt schuf. Betrachtet man die Ordnung und die Schönheit im System des Universums, so muss es einen Gott geben.“
Dieses Zitat stammt aus dem Buch von Patrick Cavanaugh „Große Komponisten und ihr Glaube“. Für Beethoven war klar: Um eine fünfte Sinfonie zu schaffen, geht es nicht mit Zufall. Man kann Millionen von Jahren zufällig Notenköpfe auf Notenpapier schreiben und selektieren, alles, was nichts ist oder Schrott ist, wieder zurücknehmen, aber es wird nie eine fünfte Sinfonie von Beethoven herauskommen. Das war für ihn klar.
Höhere Ordnung und Komplexität verlangen immer höhere Intelligenz. Und was ist schon eine fünfte Sinfonie von Beethoven verglichen mit der Komplexität des Universums?
Gehen wir weiter zu Charles Darwin (1809 bis 1882). Er wird als Vater der modernen Evolutionslehre betrachtet. Interessant ist, dass er in seiner Autobiographie schreibt: „Wenn ich den Sternenhimmel betrachte, kommt der Gedanke wie eine Macht über mich, dass es doch einen Schöpfergott gibt.“ Ist das nicht erstaunlich? Der Vater der Evolution, der Gott völlig aus dem Denken verbannen wollte, spricht so, wenn er die Sterne sieht.
Der Apostel Paulus schrieb im ersten Jahrhundert, im Jahr 57 nach Christus, den Römerbrief. In seiner Eröffnung spricht er über die Völker der Welt außerhalb Israels, die keinen Bezug zur Bibel und zum Alten Testament hatten. Und da sagt er in Römer 1,20:
„Denn das Unsichtbare von ihm, das heißt von Gott, sowohl seine ewige Kraft als auch seine Göttlichkeit, die von Erschaffung der Welt an in dem Gemachten mit dem Verstand wahrgenommen werden, wird geschaut, damit sie ohne Entschuldigung seien.“
Er sagt also, anhand des Verstandes muss der Mensch, wenn er die Natur anschaut, zu der Überzeugung kommen, dass Gott existiert. Denn höhere Ordnung entsteht immer nur durch Intelligenz. Wir kennen keine höhere Ordnung und Komplexität, die nicht durch Intelligenz entstanden ist.
Wenn man nach Afrika ging, noch bevor der große Kontakt zum Abendland da war, stellte man beim tieferen Bohren fest: Das sind nicht einfach Leute, die nur abergläubisch sind und sich die ganze Zeit mit Magie und Geistern beschäftigen. Die klare Überzeugung ist bei praktisch allen Stämmen in Afrika zu finden, dass Gott der Schöpfer existiert.
Aber er wurde in den meisten Stämmen nicht verehrt. Einige Stämme sagten, Gott habe sich weit von uns Menschen entfernt, weil unsere Vorfahren gegen ihn gesündigt haben. Andere meinten, dieser Gott sei so unendlich groß, mächtig und wunderbar, dass wir gar nicht würdig seien, ihn anzubeten.
Doch die Tatsache ist: Es ist universell klar, allein in Afrika, dass Gott existiert. Der Verstand bezeugt das.
Die Anzahl der Sterne und die menschliche Wahrnehmung
Nun kommen wir bereits zum zweiten Teil, der Frage, wie viele Sterne es gibt.
Von Auge sichtbar kann man sagen, dass man hier von Deutschland aus vielleicht etwa 3000 Sterne sehen kann. Aber ganz sicher nicht von Memmingen aus. Dort gibt es nämlich viel zu viel Lichtverschmutzung – so nennt man die vielen Lampen, die nachts brennen, oder zumindest ihre Auswirkungen.
Um wirklich viele Sterne zu sehen, muss man zum Beispiel in die Alpen fahren, weit weg von den Dörfern. Dort entfaltet sich ein Sternenhimmel, der alles übertrifft, was man in größeren und kleineren Städten noch sehen kann. Von hier aus sind es etwa dreitausend Sterne.
Geht man aber nach Südafrika, wird man Sterne sehen, die wir das ganze Jahr über hier nie sehen können. Es ist so: Auf der nördlichen Halbkugel der Erde sieht man ungefähr dreitausend Sterne. Auf der südlichen Halbkugel sind es zusammen von Auge sichtbar etwa sechstausend Sterne.
Der Sternenhimmel wirkt wie ein scheinbares Chaos, diese vielen Lichtpunkte am Himmel. Darum haben sich schon die Menschen im Altertum bemüht, sich zurechtzufinden. Sie versuchten mit Fantasie aus den Bildern oder den Konstellationen der Sterne gewisse Figuren zu projizieren. Hier zum Beispiel der Drache oder hier der Löwe.
Man könnte auch sagen, und vielleicht ist das auch realistischer, das sei ein Schwan. Hier der Luchs, aber man könnte auch sagen, das ist ein Regenwurm. Nun, das ist einfach Fantasie. Das ist ganz subjektiv, hier von der Erde aus gesehen.
Die meisten Sterne am Himmel, die scheinbar eine Konstellation bilden, haben im Weltraum gar nichts direkt miteinander zu tun. Räumlich sind sie ganz verschoben. Das erscheint nur von der Erde aus so subjektiv, sodass man meint, dass dieses und jenes Bild entsteht, wenn man mit Fantasie hinaufschaut.
So gibt es auch den großen Hund, den Walfisch und den Orion. Insgesamt zählt man heute 88 Sternbilder. Übrigens spielen in der Astrologie nur zwölf davon eine Rolle. Man sieht also, wie willkürlich das Ganze ist.
Orion, großer Wagen, Schwan – das zählt nichts. Es sind einfach zwölf Sternbilder ausgewählt, die anderen haben keine Bedeutung. Und wie gesagt, die Bilder sind völlig subjektiv. Man kann nicht sagen, der Löwe strahlt Löwenkraft aus. Man könnte auch sagen, der strahlt Schwangesang aus. Das ist rein subjektiv.
Diese Sterne haben normalerweise, mit wenigen Ausnahmen, nichts direkt miteinander zu tun. Im Lauf des Jahres verändert sich der Sternenhimmel: Frühling, Sommer, Herbst und, was uns besonders interessiert, der Winterhimmel.
Schon im Altertum konnte man als Beobachter zu der Überzeugung kommen, dass es in der Größenordnung etwa dreitausend Sterne gibt. In der Bibel, im Alten Testament, steht in Jeremia 33,22, geschrieben um 600 vor Christus, die Behauptung, dass das Sternenheer des Himmels nicht gezählt werden kann.
Die Bibel sagt also, man kann die Sterne unmöglich zählen. In gewissem Sinn war das natürlich ein Widerspruch zur Wissenschaft im Altertum. Man konnte ja, wenn es sternklar war und die Wolken verzogen waren, eins, zwei, drei, zweitausendneunhundertneunundneunzig zählen.
Hier, so nebenbei gesagt, sehen Sie das Sternbild Orion mit den vier typischen Trapezsternen und hier den Gürtel mit drei Sternen ganz nah beieinander. Es ist ein sehr typisches Wintersternbild. Wenn Sie das gefunden haben – es ist einfach zu finden –, dann gehen Sie ein bisschen nach unten. Dort sehen Sie einen ganz hellen Stern, das ist Sirius, der Hundsstern, der im altägyptischen Kalender eine wichtige Rolle spielte.
Bibel und Wissenschaft standen also im Widerspruch. Doch 1610 richtete Galileo Galilei sein Fernrohr zum Sternenhimmel und stellte fest: „Wow, es gibt viel mehr Sterne!“ Er kam auf etwa dreißigtausend Sterne. Plötzlich wurde die Zahl der Sterne um den Faktor zehn erweitert.
Übrigens waren Galileo Galilei und auch andere große Wissenschaftler dieser Zeit tief gottgläubige Menschen. Galileo war überzeugt, dass die Bibel Gottes Wort ist. Er sah keinen Widerspruch zwischen Wissenschaft und Bibel. Sein Problem war die griechische Philosophie, die als führende Lehre von der katholischen Kirche festgehalten wurde. Aber mit der Bibel hatte er kein Problem. Das ist ganz wichtig.
Die Milchstrasse und die Struktur der Galaxien
Nun, die Wissenschaft hat seit Galileo Fortschritte gemacht. Die Teleskope wurden besser. Schönfeld stellte um 1862 einen Katalog mit 324 Sternen zusammen. Ein paar Jahre später fügte er noch 100 hinzu. Er war sehr fleißig und hat gut gearbeitet.
Man konnte ja immer das nebelige Band der Milchstraße am Himmel sehen. Wenn man mit dem Fernrohr darauf schaut, erkennt man plötzlich: Das ist ja gar nicht einfach so ein Lichtnebel. Es ist auch nicht ausgegossene Milch, wie man im Altertum in Europa meinte. Daher kommt ja der griechische Ausdruck Galaxie, Milchstraße, von dieser Vorstellung.
Es ist auch nicht, wie die Indianer glaubten, der Rauch des Lagerfeuers in den ewigen Jagdgründen. Mit dem Fernrohr sieht man, dass es eine gewaltige Ansammlung unzähliger Einzelsterne ist.
Ein Stern ist im Prinzip dasselbe wie eine Sonne. Unsere Sonne ist auch ein solcher Stern. Wir sehen die Sterne nicht so wie unsere Sonne, weil sie so weit entfernt sind. Darum sind sie nur noch als Lichtpunkte wahrnehmbar.
Die Fortschritte in der Wissenschaft haben Folgendes ergeben: Diese Milchstraße, diese Ansammlung von Sternen, gehört zu einem größeren Ordnungssystem, zu dem wir selber auch gehören. Die Milchstraße, die Galaxie, ist eigentlich nichts anderes als ein Spiralsystem mit circa zweihundert Milliarden Sternen oder Sonnen, wenn Sie wollen.
Diese Spirale dreht sich um einen Mittelpunkt mit gewaltigem Tempo, etwa 3000 Kilometer pro Sekunde. Ein unglaubliches Tempo. Der Durchmesser von einem Rand zum anderen beträgt etwa 100.000 Lichtjahre.
Das ist keine Zeitangabe. Ein Lichtjahr ist die Distanz, die das Licht, das ja heute messbar 300.000 Kilometer pro Sekunde zurücklegt, in einem Jahr zurücklegt.
Das Licht legt in einer Sekunde 300.000 Kilometer zurück, ungefähr siebenmal um die Erde. Das ist eine Lichtsekunde, diese Distanz. Mal sechzig ergibt eine Lichtminute. Sind Sie dort? Gut, dann mal sechzig ergibt eine Lichtstunde, mal vierundzwanzig einen Lichttag, mal dreihundertfünfundsechzig ein Lichtjahr. Und dann eben hunderttausend Lichtjahre.
Das ist gewaltig, phänomenal. Wir mit unserer Sonne befinden uns etwa hier, in diesem Bereich. Sie denken vielleicht: Oh, nicht gerade sehr ehrenhaft, so im äußeren Bereich zwischen zwei Spiralarmen. Ich möchte lieber im Zentrum sein. Das wäre die größte Dummheit.
Das Zentrum hier ist nämlich ein schwarzes Loch. Dort gibt es so viel Materie, die beieinander ist, dass dadurch eine derartige Anziehungskraft ausgelöst wird, dass die Materie in sich selbst zerfällt, zum Zentrum. Diese Anziehungskraft ist so gewaltig, dass selbst Lichtstrahlen, die da in die Nähe kommen, verschluckt und abgelenkt werden und nicht mehr herauskommen.
Allgemein gibt es in diesem mittleren Bereich auch unglaublich gefährliche Strahlung, die Leben überhaupt nicht ermöglichen würde. Aber wir sind eigentlich am optimalsten Ort, zwischen zwei Spiralarmen. Hier ist es lebensfreundlich.
Es ist auch so, dass unsere Position genau so ist, dass man von dort aus am besten das Weltall beobachten kann. Optimal zur Beobachtung des Weltalls. Wären wir anders situiert, wäre es zwar möglich, dass wir leben könnten, aber wir könnten sehr schlecht beobachten.
Es ist also wirklich so platziert, dass wir gut beobachten können. Man sieht hier sogar einen Plan in der Positionierung. Aber darauf kommen wir später zurück.
Die Fortschritte in der Wissenschaft haben heute klargemacht: Es gibt natürlich nicht nur unsere Galaxie, sondern etwa hundert Milliarden Galaxien im bis heute sichtbaren Universum.
Wenn Sie ungefähr hundert Milliarden mal hundert Milliarden rechnen, jede Galaxie mit etwa 100 Milliarden Sternen, dann ergibt das heute die geschätzte Zahl im sichtbaren Universum von 10 hoch 25 Sternen. Das ist eine Eins mit 25 Nullen. Völlig unvorstellbar.
Ich habe mir überlegt: Einer der schnellsten Computer der Welt, ein sogenannter Supercomputer, hat in jüngster Vergangenheit eine Spitzenleistung von 280 Billionen Rechenoperationen pro Sekunde erreicht. Wie lange bräuchte er, um alle Sterne, also jede Zahl einer Rechenoperation, durchzuzählen? Sie können es daheim nochmals nachrechnen: 1132 Jahre.
Aber Sie wissen, Computer sind nach fünf Jahren Schrott, manchmal noch ein bisschen später. Der könnte es gar nicht zählen.
Die Bibel sagt von Gott, dem Schöpfer, in Psalm 147,2: "Der Herr baut Jerusalem, die Vertriebenen Israels sammelt er, der die Zerbrochenen heilt und ihre Wunden verbindet, der da zählt die Zahl der Sterne und sie alle mit Namen nennt." Das ist natürlich sehr eindrücklich unter diesem Hintergrund, den wir gleich gesehen haben.
Dieser Gott, der das alles kann, der mit Computern unerfasslich ist, ist derselbe Gott, der sich für unsere Nöte interessiert, der die zerbrochenen Herzen heilt und ihre Wunden verbindet.
Wir haben gesehen, unsere Galaxie, unseren speziellen Platz in der Galaxie. Und dieser ist nicht im Zentrum. Aber betrachten Sie die Tatsache: In der Bibel ist der Mensch nie im Zentrum.
Früher meinten die Menschen, auch in biblischen Zeiten, wir Menschen seien der Mittelpunkt. Aber die Bibel sagt immer: Gott ist im Zentrum, im Zentrum der Wichtigkeit und Bedeutung, nicht der Mensch.
Erst der Humanismus, eine Philosophie, die der Bibel konträr ist, hat versucht, den Menschen ins Zentrum und als Maß aller Dinge darzustellen.
Hier in dieser interessanten Darstellung der Milchstraße sehen Sie verschiedene Sternbilder, das heißt Arme von gewissen Sternbildern: Hier Orion, hier Schwan, Perseus und ihre Lage in unserer Galaxie. Hier ist die Position der Sonne und der Erde.
Sie sehen also, wie diese Sterne ganz weltverstreut in der Galaxie vorkommen. Wäre unsere Sonne und die Erde, die sie umkreist, irgendwo ganz für sich allein im Weltall und nicht Teil einer Galaxie, würden wir nachts nichts sehen.
Der Sternhimmel wäre schwarz, weil alle Sterne, die wir von Auge sehen, zu unserer Galaxie gehören und nicht zu den anderen hundert Milliarden.
Im Buch Hiob in der Bibel, einem der ältesten Bücher der Bibel, wird eine Geschichte aus dem dritten Jahrtausend vor Christus behandelt. Bedenken Sie: Was war im dritten Jahrtausend hier in Europa? Das war die Jungsteinzeit. Alles im Nebel, wir wissen nichts über konkrete Menschen.
Die Bibel spricht da zum Beispiel über Hiob und seine konkrete Geschichte, einen Mann im heutigen Südjordanien, im Lande Utz. Hiob sagt in Hiob 9,9 über Gott: "Der den großen Bären gemacht hat, den Orion und die Plejaden und die Kammern des Südens, der Großes tut, dass es nicht zu erforschen ist, und Wundertaten, dass sie nicht zu zählen sind."
In diesem selben Buch Hiob aus der Jungsteinzeit finden wir Folgendes: Ein Zwiegespräch. Gott sagt in Hiob 38 zu Hiob: "Kannst du knüpfen das Gebinde der Plejaden oder lösen die Fesseln des Orion?"
Die Frage ist interessant. Warum? Hier sehen Sie die Plejaden, das sogenannte Siebengestirn. Von Auge sehen Sie sechs Sterne ganz nah beieinander, übrigens ziemlich in der Nähe von Orion. Unter guten Bedingungen sieht man manchmal neun Sterne.
Mit dem Fernrohr sieht man, dass es eine Fülle von über tausend Sternen ist. Ausnahmsweise ist dies ein Sternbild, in dem diese Einzelsterne ganz direkt durch die Schwerkraft miteinander verbunden sind. Sie fliegen alle in die gleiche Richtung im Weltall. Sie sind durch die Schwerkraft direkt zusammengebunden.
Gott sagt hier: "Kannst du knüpfen das Gebinde der Plejaden?" Im gleichen Vers kommt die Frage: "Oder lösen die Fesseln des Orion?"
Wir schauen uns den Orion genauer an. Im Altertum stellte man sich dort einen Helden mit Gürtel vor. Sehen Sie die Trapezsterne und den Gürtel, diese drei Sterne ganz nah beieinander? Heute wissen wir, dass diese drei Sterne sich auseinander bewegen. Der Gürtel, das Gebirge des Orion, löst sich.
Die Frage in der Bibel stimmt also mit der Realität überein: "Kannst du lösen die Fesseln des Orion?" Das ist ziemlich erstaunlich, oder?
Im selben Buch Hiob 38 stellt Gott die Frage: "Kannst du die Bilder des Tierkreises hervortreten lassen zu ihrer Zeit und den großen Bären leiten samt seinen Kindern?"
Die Bilder des Tierkreises sind die zwölf Sternbilder, die in der Astrologie eine wichtige Rolle spielen. Man muss aber klar sein: In der Astrologie werden diese Konstellationen missbraucht. In Wirklichkeit ist es einfach die Phantasie des Menschen, die Sterne so zu bilden und zusammenzufassen.
Die zwölf Tierkreisbilder sind für den Kalender des Menschen aber ganz interessant. Monat für Monat steht ein anderes Sternbild hinter der Sonne, wenn sie im Osten aufgeht.
Der Sternhimmel verschiebt sich im Lauf des Jahres, und so kann man anhand der Position dieser Konstellationen das Jahr in zwölf Monate einteilen.
Im Schöpfungsbericht der Bibel, 1. Mose 1, wird gesagt, dass Gott die Sterne erschaffen hat, unter anderem zur Bestimmung von Zeiten und Jahren. Gerade damit kann man die Zeit einteilen und messen, was für uns Menschen sehr wichtig ist.
Mose schreibt im Psalm 90: "So lehre uns den Zählen unsere Tage, damit wir ein weises Herz bekommen." Wir müssen uns mit dem Sterben und Altwerden beschäftigen, und zwar nicht erst, wenn wir alt sind, sondern schon, wenn wir jung sind.
Die Zeitmessung ist möglich: Die zwölf Monate, der Monat selbst kann durch den Verlauf der Mondphasen eingeteilt werden. Das gibt den Mondmonat. Unser Wort „Monat“ kommt ja vom Mond.
Der Tag in seinem Ablauf kann wieder anhand der Position der Sonne gemessen werden. So sehen wir, dass der Himmel unter anderem zur Zeitmessung gegeben ist.
Gott sagt zu Hiob: "Kannst du das bewirken, dass eben die richtigen Bilder zur richtigen Zeit hervorkommen und so eine Zeitmessung möglich machen?"
Weiter wird gesagt: "Kannst du den großen Bären leiten?" Sie sehen hier den großen Wagen, mit der Deichsel und dem Wagen, aber leider fehlen die Räder. Das ist eben Phantasie.
Im Altertum sah man einen großen Bereich von Sternen als einen Bären. Sehen Sie den Bären da mit den Tatzen vorne? Die drei Deichselsterne sind nicht Deichselsterne, sondern die drei Jungen des Bären, seine Kinder.
Das nächste Mal, wenn Sie den großen Wagen sehen, suchen Sie seine Kinder.
Ordnung und Harmonie im Weltall
Wir kommen nun zum dritten Thema: den Gesetzen und Ordnungen des Himmels. Gott stellt Hiob die Frage in Hiob 38,33: "Kennst du die Gesetze des Himmels?" Gibt es also Gesetzmäßigkeiten? Ja, natürlich! Das haben wir schon früher gesehen, allein schon in der Möglichkeit, die Zeit zu messen und einzuteilen.
Die Forschung des Menschen, zu der die Bibel übrigens ermutigt – sie fordert dazu auf, die Werke des Herrn in der Natur zu erforschen –, hat immer mehr solcher Gesetze entdeckt. Besonders seit der Zeit großer Astronomen wie Galilei, Kepler, Newton und anderen. Diese waren tiefgläubige Männer, die Gottes Herrlichkeit in seinen Werken sehen wollten.
In der Zeit von Newton und seinen Vorgängern wurden vor allem die Planeten mit ihren Bahnen richtig entdeckt. Man konnte sie plötzlich mathematisch berechnen und beschreiben. Ganz Europa staunte über diese Ordnung, die immer mehr mathematisch erfasst werden konnte. Das prägte Europa so sehr, dass die Musik damals bewusst als Abbild der Ordnung am Himmel komponiert wurde.
Welche Zeit war das in der Musikgeschichte? Die Barockzeit, die Zeit von Vivaldi, Händel, Telemann, Bach und anderen. Warum schrieben sie so viele Fugen, so komplizierte Werke, in denen Stimmen parallel verlaufen – ganz mathematisch kompliziert, und doch gibt es kein Chaos? Sie wollten damit zu Gottes Ehre komponieren und die Ordnung im Weltall abbilden.
John Kepler schrieb ein Buch mit dem Titel „Harmonia Mundi“ – die Harmonie der Welt. Dort sieht man schon den Zusammenhang zwischen Musik und der Sternenwelt. So kann man sagen: Barockmusik ist eigentlich kreationistische Musik, Musik, die den Schöpfer Gott verherrlicht. Denken Sie daran, wenn Sie das nächste Mal Bach, Händel oder Vivaldi hören oder spielen.
Schauen wir uns nun unser Planetensystem an. Hier ist unsere Sonne, die von acht Planeten umkreist wird. Ich sage bewusst acht, nicht mehr neun, denn Pluto wurde kürzlich aus der Liste der Planeten gestrichen – und das mit gutem Grund. Pluto hat Eigenschaften, die nicht zu den Planeten passen. Er gehört zu den sogenannten Zwergplaneten, von denen man inzwischen weitere entdeckt hat.
Wir haben also acht Planeten, schön eingeteilt: vier Festkörperplaneten – Merkur ganz innen, dann Venus, Erde und Mars – und vier gasförmige Planeten, die sogenannten Nichtfestkörperplaneten. Dazwischen befindet sich der Asteroidengürtel, in dem viele Steinbrocken kreisen, von riesigen bis zu ganz kleinen. Dieser Bereich ist sehr gefährlich, falls man von Mars nach Jupiter reisen wollte. Man muss hier also sehr vorsichtig sein.
Schon im 18. Jahrhundert stellte ein Astronom fest, dass die Abstände zwischen Sonne und Merkur, Merkur und Venus, Venus und Erde einer mathematischen Reihe folgen. Er konnte genau berechnen, wie weit die Planeten voneinander entfernt sind. Als er weiterrechnete, stellte er fest, dass die Reihe zwischen Mars und Jupiter nicht mehr funktionierte. Er vermutete, dass dort ein Planet existieren müsse, fand ihn aber nicht. Erst später entdeckte man den Asteroidengürtel genau an dieser Stelle.
Die Reihe funktioniert dann wieder weiter, wenn man zu Jupiter geht. Glauben Sie, der Zufall hätte sich so viel Mühe gemacht, die Abstände nach einer schönen mathematischen Ordnung zu gestalten? Vier Festkörperplaneten, vier gasförmige, dazwischen der Asteroidengürtel – und dann gibt es noch Kometen, die auf ganz eigenen Bahnen um die Sonne kreisen. Harmonia Mundi, Harmonie der Welt.
Dankbar können wir sein, dass es zum Beispiel den Jupiter gibt. Er zieht nämlich wild gewordene Meteore und auch Kometen an, die uns gefährlich werden könnten. Vor ein paar Jahren stürzte der Komet Shoemaker-Levy auf den Jupiter. Wir können froh sein, dass das geschehen ist, denn Jupiter wirkt als Schutzschild für die Erde. Auch der Mars hat eine Schutzfunktion, aber besonders Jupiter.
In unserer Galaxie drehen sich die Spiralarme um das Zentrum. Oft fliegen Sonnen in einem Doppelsystem, also zwei Sonnen, die gemeinsam um einen Mittelpunkt kreisen. Sie kommen zusammen, gehen wieder auseinander und so weiter. Es gibt auch Sonnen, die in gleichbleibendem Abstand zueinander kreisen. Alles ist in Bewegung.
Zusätzlich zur Spiraldrehung der Galaxie gibt es diese Drehungen der Sonnen um sich selbst und um gemeinsame Mittelpunkte. Um unsere Sonne kreisen die Planeten, und um die Planeten wiederum Monde – bei der Erde nur einer, bei anderen Planeten viele.
Es gibt auch Dreifachsysteme, also drei Sonnen, die sich auf komplizierte Weise bewegen. Dies ist bekannt aus dem Jonglieren im Zirkus – so ähnlich fliegen sie. Aber es gibt noch viel kompliziertere Systeme als im Zirkus. Quadruppelsysteme sind ebenfalls bekannt, mit verschiedenen Ausprägungen.
Vergessen Sie den Zirkus, schauen Sie nach oben: Alles ist in Bewegung, alles spricht von Harmonie, Schönheit und Bewegung – wie in der Musik.
Ich habe gesagt, wir sehen von der Erde aus nur Sterne aus unserer Galaxie, wenn wir die Lichtpunkte betrachten. Ich muss das etwas präzisieren: Man kann von Auge einen Nebelfleck im Sternbild Andromeda sehen. Es hat sich herausgestellt, dass es sich dabei um eine eigene Galaxie mit etwa hundert Milliarden Sternen handelt.
Schon im Altertum, wenn man diesen Fleck sah, sah man im Prinzip hundert Milliarden Sterne, wusste es aber nicht. Das ist die einzige von Auge sichtbare Galaxie der nördlichen Hemisphäre. Auf der südlichen Hemisphäre gibt es noch zwei weitere Galaxien: die kleine und die große Magellansche Wolke. Das sind ebenfalls Galaxien mit je etwa hundert Milliarden Sternen.
Die Andromedagalaxie hat eine Entfernung von 2,7 Millionen Lichtjahren. Unsere Sterneninsel ist also weit entfernt von der nächsten Sterneninsel.
Die Wissenschaft hat unglaubliche Fortschritte gemacht, besonders in den vergangenen Jahrzehnten. Man wollte andere Galaxien systematischer erfassen. So hat man versucht, das Umfeld der Erde mit einem Radius von fünf Millionen Lichtjahren zu erforschen und dreidimensional darzustellen.
Hier sind wir im Zentrum der Darstellung: die Milchstraße, auf Englisch Milky Way, was einfach Milchstraße oder Galaxie bedeutet. Man sieht viele weitere Galaxien, Milchstraßen mit je etwa hundert Milliarden Sternen, die sich in diesem Raum befinden. Diese fasst man heute zusammen als den lokalen Galaxienhaufen.
Man ging weiter und suchte das Umfeld mit einem Radius von hundert Millionen Lichtjahren ab. Jetzt sieht man etwas ganz Schönes: Diese Lichtpunkte, die sich dort anhäufen, sind nicht einzelne Sterne, sondern Galaxien mit hundert Milliarden Sternen. Es gibt viele weitere lokale Haufen. Jeder Punkthaufen ist ein solcher lokaler Haufen, wie wir einen haben. Im Zentrum befindet sich der lokale Haufen.
Diese lokalen Haufen fasst man in einem riesigen Bereich zusammen als den Virgo-Supergalaxienhaufen mit etwa zweitausend Galaxien. Es ist also wichtig, dass wir unsere Adresse kennen: Wir sind auf der Erde zuhause, in Europa, der dritte Planet rund um die Sonne, zwischen den Spiralarmen der Galaxie.
Wir gehören zum lokalen Haufen, der im Zentrum des Virgo-Supergalaxienhaufens liegt. Dort sind wir zu Hause. Ich sage das nur, falls Sie sich einmal verloren fühlen.
Man ging noch weiter und erforschte das Umfeld mit einem Radius von einer Milliarde Lichtjahren. Hier sind wir im Zentrum des Virgo-Supergalaxienhaufens. Dort sieht man Anhäufungen, helle Flecken, die weitere Supergalaxienhaufen darstellen.
Wenn man genau hinschaut, sieht man ständig solche Blasen, in denen eigentlich nichts zu sehen ist. Diese nennt man leere Kosmosblasen. Die Superhaufen sind speziell an den Rändern dieser leeren Kosmosblasen angeordnet. Das hat die Wissenschaft völlig überrascht – man hatte damit nicht gerechnet.
Es ist sensationell, diese Strukturierung des Weltalls. Mit dem Hubble-Teleskop hat man die bis heute am weitesten entfernten Galaxien entdeckt, in einer Entfernung von 13 Milliarden Lichtjahren in alle Richtungen von der Erde aus.
Wir sind also hier, im Zentrum des Virgo-Supergalaxienhaufens, und das ist der Rand des sichtbaren Weltalls. Die Struktur des Weltalls zeigt gewaltige Supergalaxienhaufen, die an den Rändern von Kosmosblasen angeordnet sind. Das finde ich absolut gewaltig und fantastisch.
Dabei denke ich an 1. Mose 2,1-2: „So wurden vollendet der Himmel und die Erde und all ihr Sternenheer. Und Gott hatte am siebten Tag sein Werk vollendet, das er gemacht hatte.“ Die Bibel spricht von den Sternen als von einer Armee, einem Heer. Das hebräische Wort „Zawah“ meint wirklich eine Armee.
Eine Armee ist kein Chaos, wer sollte das auch wollen? Eine Armee hat eine klare Struktur: Sie beginnt vielleicht mit einem Gruppenführer und fünf Männern, diese kleine Gruppe gehört zu einer größeren Einheit, diese wiederum zu einer noch größeren, und so weiter bis hinauf zu Divisionen. Ganz oben steht der General.
In der Bibel wird Gott oft als „Adonai Zwa'ot“ genannt, der Herr der Heerscharen, der Herr der Armeen. Das bedeutet nichts anderes, als dass Gott das ganze Weltall und seine Strukturierung – mit Supergalaxienhaufen, lokalen Haufen, Sterneninseln (Galaxien genannt) und darin die Sonnensysteme mit Planeten und Monden – in seiner Hand hält.
Er ist der Herr der Heerscharen, oder wie Luther es so schön wiedergibt: der Herr Zebaot. „Zebaot“ ist hebräisch „Zwaot“, ein bisschen deutsch ausgesprochen.
Es ist interessant, dass die Bibel, im Gegensatz zu dem, was wir am Himmel sehen – man meint einen Chaos von Lichtpunkten –, von einer Armee spricht.
Hier sehen Sie das erste Hubble-Bild, das ich heute Abend im Vortrag zeige: Jeder Lichtpunkt ist eine Galaxie mit etwa hundert Milliarden Sternen. Die rötlichen, ganz kleinen Punkte sind Galaxien in größter Entfernung. Man sieht bis an den Rand des heute beobachtbaren Weltalls.
Die am weitesten entfernten Galaxien entfernen sich von uns in alle Richtungen mit annähernder Lichtgeschwindigkeit. Sensationell!
Wir stoßen hier wirklich an Grenzen: Die Lichtstärke der entferntesten Galaxien am Rand des sichtbaren Universums entspricht der Lichtstärke einer glimmenden Zigarette auf dem Mond, gesehen von der Erde aus. Hubble konnte diese Lichtpunkte noch erfassen und fotografieren. Phantastisch, nicht wahr?
In Jeremia 31,37 sagt Gott: „So spricht der Herr: Wenn der Himmel oben ausgemessen und die Grundfesten der Erde unten erforscht werden können, so will ich auch die ganze Nachkommenschaft Israels verwerfen wegen allem, was sie getan haben, spricht der Herr.“
Hier sagt die Bibel, dass es niemals möglich sein wird, das Universum menschlich auszumessen. Genau wie man das Erdinnere nicht direkt erforschen kann. Durch Grabungen hat man nur die Erdkruste angekratzt und angebohrt. Es ist unmöglich, jemals bis zum Zentrum der Erde vorzudringen.
Gott sagt also: Das Erdinnere kann nicht durch Ausgrabung erforscht werden, und der Himmel, das Weltall, kann nie ausgemessen werden. Heute können wir das verstehen.
Hinter den entferntesten Lichtpunkten, die Hubble gesehen hat, ist keine Mauer. Man kann nicht sagen, dass dort das Weltall endet. Das ist einfach das, was wir bis heute sehen.
Gott sagt in Jeremia 31: Ich werde Israel, das Volk Israel, nie aufgeben, obwohl es viel Böses getan hat. Ich habe es auserwählt und werde es zum Ziel bringen.
Um zu zeigen, wie sicher das ist, sagt Gott: So sicher, wie man nie das Weltall ausmessen kann, so sicher werde ich Israel nie aufgeben.
Nun könnten Sie Achmadinejad eine E-Mail schreiben und ihm sagen: Sie brauchen gar keine Atombombe, Sie müssen nur den Kosmos ausmessen, dann ist Israel sowieso vorbei.
In Jeremia 23,23 sagt Gott: „Bin ich ein Gott aus der Nähe, spricht der Herr, und nicht ein Gott aus der Ferne? Oder kann sich jemand in Schlupfwinkel verbergen, und ich sehe ihn nicht, spricht der Herr? Erfülle ich nicht den Himmel und die Erde, spricht der Herr?“
Hier sagt Gott, dass er allgegenwärtig ist, dass er das ganze Weltall, den ganzen Kosmos ausfüllt. Das heißt, er ist überall gegenwärtig. Selbst wenn man an den Rand des heute sichtbaren Weltalls ginge, könnte man Gott niemals entfliehen. Er ist auch dort, weil Gott nicht an Raum und Zeit gebunden ist.
Darum nennt die Bibel ihn etwa siebentausend Mal „Yahweh“ im Hebräischen – der Ewigseiende, der Unwandelbare, der nicht Raum und Zeit unterworfen ist.
Die Bibel sagt, das hat die Menschen früher immer überrascht: Für Gott ist ein Tag wie tausend Jahre und tausend Jahre wie ein Tag. Das bedeutet, Gott ist dem Lauf der Zeit nicht unterworfen.
Heute wissen wir seit Einstein, dass Zeit und Raum miteinander verknüpft sind. Aber Gott, der allgegenwärtig ist, ist dem nicht unterworfen. Darum ist er auch dem Lauf der Zeit nicht unterworfen – er ist ewig.
Noch etwas: Die Bibel sagt, Gott ist überall im Universum. Aber nicht nur das, sie sagt auch, Gott ist im Jenseits. Gott ist der immanente Gott, überall da im Diesseits, aber auch der transzendente Gott im Jenseits.
Das ist interessant, denn im Hinduismus wird das Göttliche in allen Dingen gesehen. Mit anderen Worten: Die ganze Natur ist nach hinduistischer Auffassung das Göttliche. Gott und Natur werden gleichgesetzt. Darum sagt der Hinduismus, dass eigentlich alle Menschen auch Götter sind, weil sie Teil des Göttlichen sind.
Die Bibel sagt von Anfang an etwas ganz anderes: „Am Anfang schuf Gott den Himmel und die Erde.“ Volksschulgrammatik: In diesem Satz ist Gott das Subjekt, Gott handelt. „Am Anfang schuf Gott den Himmel und die Erde.“ Die Natur ist hier das Objekt.
Die Bibel unterscheidet vom ersten Vers an zwischen Natur und Schöpfer, so wie wir zwischen Ich und Du, zwischen Subjekt und Objekt unterscheiden. Das ist etwas ganz Einfaches, oder? Außer Diebe, die haben Mühe zu unterscheiden, was mein und was dein ist. Aber sonst ist das klar.
Gott wird niemals in der Bibel mit der Natur gleichgesetzt, aber er ist überall gegenwärtig in der Natur. Und er ist auch transzendent.
Im Hinduismus und auch im Buddhismus gibt es keine Transzendenz. Sie erinnern sich vielleicht, als die Beatles damals aus Indien zurückkamen. Sie hatten versucht, von ihren Drogenproblemen beim Guru Maharishi Mahesh Yogi geheilt zu werden und wurden in die transzendentale Meditation eingeführt.
John Lennon kam zurück und sagte, er werde alles einsetzen, um TM im Westen zu verbreiten. Aber es ist ein großes Wort: Im Hinduismus gibt es keine Transzendenz, nur Immanenz. Gott wird mit der Natur gleichgesetzt.
Die Bibel kennt jedoch einen transzendenten Gott. Warum betone ich das? Es gibt Leute, die sagen, Gott sei in allen Religionen dasselbe. Wenn man aber logisch überlegt, merkt man, dass das nicht stimmt. Das sind ganz klar gegensätzliche Aussagen, die nicht gleichzeitig wahr sein können.
Wir haben nun viel gearbeitet. Machen wir jetzt eine musikalische Pause, dann schaffen wir den Rest gut.