Gottes Auftrag an Noah und der Neuanfang der Erde
Wir sind in 1. Mose, Kapitel 8, gegen Ende, etwa bei Vers 15. Wir wollen kurz lesen: 1. Mose 8, Vers 15.
Da redete Gott mit Noah und sprach: „Gehe aus der Arche, du und deine Frau und deine Söhne und die Frauen deiner Söhne mit dir. Alles, was bei dir ist, von allem Fleisch, an Vögeln, an Vieh, an allem Gewürm, das sich auf der Erde regt, das gehe heraus mit dir, damit sie sich regen auf der Erde und fruchtbar sein und sich mehren auf der Erde.“
So ging Noah heraus, seine Söhne, seine Frau und die Frauen seiner Söhne. Dazu alles wild lebende Getier, alles Gewürm, alle Vögel, alles, was sich auf Erden regt. Alles ging aus der Arche, ein jedes mit seinesgleichen.
Noah baute Jahwe einen Altar, nahm von allerlei reinem Vieh und von allerlei reinen Vögeln und opferte Brandopfer auf dem Altar. Jahwe roch den lieblichen Geruch und sprach in seinem Herzen: „Ich will hinfort nicht mehr den Erdboden verfluchen um der Menschen willen, denn das Dichten des menschlichen Herzens ist böse von seiner Jugend an. Ich will hinfort nicht mehr schlagen alles, was lebt, wie ich getan habe. Solange die Erde steht, sollen nicht aufhören Saat und Ernte, Frost und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht.“
Das Erste, was Noah auf der neuen Erde tut, ist, dass er den Herrn anbetet. Das passt zu dem, was wir heute Morgen schon gehört haben. Die erste Handlung ist die Anbetung Jahwes. Er bringt reine Opfer von den reinen Tieren dar, die so kostbar sind, dass man jedes Tier bräuchte, um die Erde neu zu bevölkern. Für den Herrn ist jedoch nichts zu kostbar.
Hier sieht man die Haltung von Noah: Er ist ein Anbeter. Er war nicht nur ein Prediger der Gerechtigkeit und des Gerichts, und er war nicht nur gehorsam, indem er alles tat, was der Herr gesagt hatte. Er war auch ein Anbeter.
Es heißt hier, Jahwe roch den beruhigenden Geruch. Im Hebräischen ist das ein Wortspiel. Wir haben ja schon gesehen, dass Noach Ruhe, Trost und Frieden bedeutet. Im Hebräischen heißt es, der Herr roch den noachitischen Geruch, den beruhigenden Geruch. In diesem Wort lieblich steckt das Wort Noah drin – den Duft der Ruhe.
Gott findet im Opfer innere Ruhe und freut sich. Gott kann ruhen, wenn die Schöpfung vollkommen ist. Nur durch vollbrachte Erlösung kann Gott ruhen – wenn wir erlöste Menschen sind. Andernfalls muss Gott zornig handeln und richten.
Gottes Bund mit Noah und die neuen Ordnungen für die Menschheit
Jahwe roch den orchidischen Geruch und sprach in seinem Herzen: Ich will hinfort nicht mehr den Erdboden verfluchen. Denn Gott weiß voraus, dass das Herz des Menschen böse geblieben ist und weiterhin böse bleiben wird. Auch die Nachkommen Noachs werden böse Menschen sein. Man müsste die Erde dann erneut schlagen, doch er sagt hier, dass er es nicht tun will. Er will nicht mehr den Erdboden verfluchen um der Menschen willen.
Ich will hinfort nicht mehr schlagen, was lebt, wie ich es getan habe. Solange die Erde steht, soll nicht aufhören Saat und Ernte, Frost und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht – bis der Herr Jesus wiederkommt. Wird es diese Jahreszeiten geben? Wird es Saat und Ernte geben?
Vor der Flut gab es vielleicht nicht in der heutigen Art Jahreszeiten, ich weiß es nicht. Es herrschte ein anderes Klima vor der Flut. Aber jetzt gibt es diese Jahreszeiten, jetzt gibt es Sommer und Winter, Frost und Hitze und so weiter.
Gott schloss dann einen Bund mit Noah. Das ist in Kapitel 9, Verse 1 bis 17 zu finden. Gott fängt nun von vorne an. Darüber haben wir schon gesprochen. Wenn wir uns an ganz am Anfang erinnern, fängt Gott von vorne an. Es wiederholt sich, was Gott zu Adam und Eva gesagt hat.
Gott segnete Noah und seine Söhne und sprach: Seid fruchtbar und mehrt euch und füllt die Erde. Wiederum ein dreifacher Auftrag und Gottes Segen. Stützt euch nicht auf eure vereinten Kräfte, sondern auf Gott und den Segen Gottes.
Und Furcht und Schrecken – die Furcht und der Schrecken vor euch – sei auf allem wildlebenden Getier der Erde und auf allen Vögeln des Himmels, auf allem, was sich auf dem Erdboden regt, und auf allen Fischen des Meeres. In eure Hände sind sie gegeben.
Alles, was sich regt und lebt, soll euch zur Speise sein, wie das grüne Gewächs. Ich gebe es euch alles. Furcht und Schrecken vor euch sei auf allem Getier.
Aber nun werden nicht mehr alle Getiere dem Menschen gehorchen. Es ist eine gestörte Beziehung zwischen Tier und Mensch. Man muss nun mit Gewalt über die Tiere herrschen und Gewalt ausüben, um sie zu bändigen. Das war vor dem Sündenfall nicht der Fall.
Ab nun ist Fleischspeise erlaubt: Alles, was sich regt und lebt, sei eure Speise, wie das grüne Kraut, wie das grüne Gewächs habe ich es euch alles gegeben. Nur das Fleisch mit seinem Blut, mit seiner Seele, sollt ihr nicht essen.
Warum soll man kein Blut essen? Weil im Blut die Seele ist, das Leben ist im Blut. Das lernen wir auch aus 3. Mose 17,14. Die Seele alles Fleisches ist sein Blut. Ich habe zu den Kindern Israel gesagt, dass sie das Blut irgendwelchen Fleisches nicht essen sollen. Denn die Seele alles Fleisches ist sein Blut. Jeder, der es isst, soll ausgerottet werden.
Der Mensch soll kein Leben essen. Hier wird schon vorgebeugt gegen die Verwilderung und Verrohung des Menschen. Es gibt solche brutalen Menschen, die Blut trinken. Das ist furchtbar.
Das war 3. Mose 17,14 und auch Vers 11, beide Verse. Denn die Seele des Fleisches ist im Blut, und ich habe es euch auf den Altar gegeben, um Sühne zu tun für eure Seelen. Denn das Blut ist es, das Sünde tut durch die Seele, nämlich durch das Leben.
Das Leben des Tieres wird auf dem Altar ausgeschüttet, indem das Blut vergossen wird. Wenn das Blut herausrennt, rennt das Leben heraus aus dem Tier, sozusagen.
Also gibt es zwei Gründe: Der eine Grund ist, dass im Blut das Leben ist. Der andere Grund ist, dass Gott das Blut auf dem Altar bekommt als Sühne für die Seelen. Deshalb soll der Mensch kein Blut essen oder trinken.
Das ist etwas Ekelhaftes, wenn Menschen Blut trinken. Abgesehen davon ist es auch ungesund.
Jedoch euer Blut nach euren Seelen werde ich fordern. Von jedem Tier werde ich es fordern. Und von der Hand des Menschen, von der Hand eines jeden, nämlich seines Bruders, werde ich die Seele des Menschen fordern.
Wer Menschenblut vergießt, durch den Menschen soll sein Blut vergossen werden. Denn im Bilde Gottes hat er den Menschen gemacht.
Also hat Gott versprochen, dass er nicht mehr direkt eingreifen wird, um die Sündigen gleich zu vernichten. Jedenfalls wird er nicht mehr global eingreifen.
Daher war es nun wichtig, dass man durch Gesetze dem Bösen, dem Überhandnehmen des Bösen, eine Barriere setzt.
Und hier kommt jetzt ein Gesetz. Das Gesetz hier lautet: Wer Menschenblut vergießt, durch den Menschen soll sein Blut vergossen werden. Das ist die Todesstrafe, die hier eingeführt wird.
Warum? Denn im Bilde Gottes hat Gott den Menschen gemacht. Also darf der Mensch nicht den anderen Menschen töten, weil der andere nach dem Bilde Gottes geschaffen ist.
Wenn ich das Bild Gottes angreife, greife ich Gott selbst an. Wenn ich das Bild einer Autoritätsperson angreife, dann richte ich mich gegen die Person selbst.
Wenn der Mensch das Bild Gottes ist, dann darf ich nicht den anderen Menschen, deren Bild Gottes geschaffen ist, angreifen. Ich darf nicht das Leben wegnehmen. Das ist ein Angriff gegen Gott, ein Rebellionsakt gegen Gott selbst.
Und die Menschen sind Brüder. Hier wird ganz klar gesagt, in Vers 5 habt ihr gelesen: Die Hand eines jeden, seines Bruders, von der Hand eines jeden, seines Bruders werde ich die Seele des Menschen fordern.
Jeder Mensch ist ein Bruder des anderen. Sem, Ham und Japheth waren Brüder. Japheth war Bruder von Sem und Ham, und alle Nachkommen sind daher auch Brüder.
Wir haben alle einen gemeinsamen Vorfahren, der heißt Noah. Und die, die hier sitzen, sogar den Japheth. Wir kommen noch auf die Verteilung der Völker und die Entstehung der Völker zu sprechen.
Die Rolle der Obrigkeit und die Bedeutung der Todesstrafe
Die Todesstrafe finden wir auch in Römer 13. Die Obrigkeit trägt das Schwert nicht umsonst. Ich schaue gerade nach, welche Verse das genau sind. Ja, es ist schon Vers 4: „Eine Rächerin zum Zorn für den, der Böses tut; sie trägt das Schwert nicht ohne Grund“ (Römer 13,4).
Die Obrigkeit hat also das Recht zur Todesstrafe. Nicht nur das Recht, sondern sogar die Pflicht zur Todesstrafe für bestimmte Vergehen. Ein solches Vergehen ist Mord. Wer anderen mordet, der verdient die Todesstrafe. Hier geht es nicht um Totschlag, sondern um Mord.
Kann man das noch auf das heutige Leben übertragen? Kann man das auch für heute anwenden? Das ist ein allgemeiner Grundsatz. Natürlich richten sich die meisten Obrigkeiten heute nicht mehr danach. Man hat fast überall die Todesstrafe abgeschafft, außer in Amerika und einigen islamischen Ländern.
Grundsätzlich hat die Todesstrafe aber gute Auswirkungen. Wenn man merkt, dass hier scharf durchgegriffen wird, dann bekommen die Menschen einen großen Respekt vor der Obrigkeit und vor solchen Straftaten. Wenn man aber nur ein paar Jahre Gefängnis bekommt, wo man fernsehen kann und vieles mehr, dann erscheint das nicht so schlimm.
Natürlich hat die Obrigkeit die Pflicht, jedes Vergehen gründlich zu untersuchen. Dafür ist sie von Gott verantwortlich. Die Obrigkeit hat eine doppelte Aufgabe, die in Römer 13 beschrieben wird: Sie soll das Gute belohnen und das Böse bestrafen.
„Tu das Gute, so wirst du Lob von ihr haben. Die Obrigkeit ist Gottes Dienerin dir zum Guten. Wenn du Böses tust, fürchte dich, denn sie trägt das Schwert nicht ohne Grund. Sie ist Gottes Dienerin, eine Rächerin zum Zorn für den, der Böses tut“ (Römer 13,3-4).
Auch im 1. Petrusbrief finden wir etwas über die Obrigkeit. Dort wird ebenfalls die doppelte Aufgabe der Obrigkeit erwähnt. In 1. Petrus 2,13-15 heißt es: „Seid untertan der Obrigkeit, sei es dem König als dem Obersten oder den Statthaltern, die durch ihn gesandt sind zur Bestrafung der Übeltäter, aber zum Lob derer, die Gutes tun.“
Diese zwei Aufgaben – Rechtsvollzug über Übeltäter und Lob derer, die Gutes tun – sind wichtig. Das zweite wird von der Obrigkeit relativ selten wahrgenommen, sollte aber unbedingt geschehen. Ein guter Staat sollte die ehren, die Gutes tun. Manchmal werden Lebensretter oder andere ehrenwerte Personen ausgezeichnet, aber das ist eher die Ausnahme.
Das Töten ist verboten, weil die Menschen Brüder sind und weil sie nach dem Bild Gottes geschaffen sind. Wenn man jedoch sagt, der Mensch sei nur ein höher entwickeltes Tier, dann wird Töten als weniger schlimm angesehen. Das ist eine Auswirkung der Evolutionslehre und zeigt die negativen Folgen einer antigöttlichen, antichristlichen Lehre.
Jesu Haltung zur Todesstrafe und Vergebung
Ehebruch zu Jesus zu bringen bedeutet, jemanden buchstäblich vor Jesus hinzulegen und zu sagen, dass er nach dem Gesetz getötet werden soll. Jesus bestätigt in diesem Fall jedoch nicht die Todesstrafe. Das ist keine Ausnahme, oder? Wie war das bei der Schlange? Dort wurde die Todesstrafe nicht grundsätzlich angewandt.
Es geht hier um Unzucht und Vergebung. Offensichtlich gibt es die Möglichkeit der Begnadigung in gewissen Fällen. Die Fragesteller wollten Jesus eine Falle stellen: Wenn er sagt, die Frau müsse gerichtet werden, widerspricht er seiner sonstigen Lehre von der Gnade Gottes und der Vergebung. Wenn er sagt, sie solle nicht gerichtet werden, steht er gegen das Gesetz, das die Todesstrafe für Unzucht, insbesondere Ehebruch, fordert.
So haben sie Jesus in eine Klemme gebracht. Jesus antwortet: Die Todesstrafe soll zwar vollzogen werden, aber derjenige soll den ersten Stein werfen, der ohne Sünde ist. Damit will er den Menschen zeigen, dass sie alle das gleiche Urteil verdient hätten. Sie hätten ebenfalls die Todesstrafe verdient, weil sie an anderer Stelle das Gesetz gebrochen haben.
Im Licht Gottes, das Jesus als das Licht der Welt bezeichnet, erkennen sie ihre Schuld. Sie werden von diesem Licht getroffen und ziehen sich zurück. Wenn das Licht etwas aufdeckt, entfernt man sich am besten davon, wenn man keine Buße tun oder sich nicht reinigen lassen will. So ziehen sie sich zurück, und Jesus bleibt allein.
Jetzt sagt Jesus zur Frau: „Hat dich niemand verurteilt? Ich verurteile dich auch nicht. Geh hin und sündige nicht mehr.“ Hier zeigt sich die Vergebung für einen bußfertigen Sünder.
Das kennen wir auch aus dem Alten Testament. Dort, wo ein Sünder Buße tut, verzichtet Gott manchmal auf die Todesstrafe. David ist das beste Beispiel dafür — Gott hat auf die Todesstrafe verzichtet und David stirbt nicht.
Zur Zeit Jesu wurde die Todesstrafe bei Ehebruch meist kaum noch vollzogen. Zum einen waren die Juden unter römischer Herrschaft, und die Römer achteten nicht immer darauf, wie man am Beispiel Stephanus sieht. Zum anderen wurde die religiöse Todesstrafe bei den Juden schon damals nicht mehr so konsequent angewandt.
Es gab also schon Vergebung und Begnadigung. Das ist der Fall, und das muss man so sagen.
Die Bedeutung der neuen Ordnungen nach der Sintflut
Ich hätte auch noch eine Frage: Die Dinge, die jetzt hier nach der Sintflut neu geordnet werden, haben sie die Qualität von Schöpfungsordnungen? Zum Beispiel das Verbot, Blut zu essen? Es ist zwar nicht direkt die Schöpfung, aber es ist doch ein Neubeginn. Steht das im Zusammenhang mit der Persönlichkeit in Kapitel 15?
Ja, also hier, das ist in 1. Mose 9, und es ist unabhängig vom Gesetz Mose. Das ist ja nicht das Gesetz Mose, sondern wirklich eine Schöpfungsordnung. Von daher gilt es für alle Menschen, nicht nur für das Volk Israel und diejenigen, die unter Mose stehen. Obwohl Gott das später bei Mose im dritten Buch Mose aufgreift.
Ich denke, das ist hier auch etwas Allgemeines. Gott gibt eine allgemeine Anordnung für alle Menschen, die auch bis heute gültig bleibt. Blut essen und Blut trinken ist wirklich etwas Ekelhaftes. Es trägt offensichtlich auch zur Verrohung des Menschen bei.
Ich spreche jetzt aus praktischen Überlegungen. Das ist nicht nur eine Behauptung, sondern man weiß das aus der Geschichte. Brutale Menschen sind oft solche, die auch Blut trinken, oder umgekehrt: Bluttrinker können sehr brutale Menschen werden.
Das ist auch der Grund, warum ich zum Beispiel keine Blutwurst esse. Das ist meine persönliche Überzeugung. Es gibt Leute, die haben kein Problem damit, Blutwurst zu essen, aber es ist sehr offensichtlich: Blut zu verarbeiten, ist etwas Besonderes.
Hier muss jeder selbst für sich klar werden, wie er damit umgeht. Blut zu trinken ist uns wahrscheinlich allen klar, dass das problematisch ist. Aber bei manchen Speisen, bei denen das nicht so offensichtlich ist, muss man sich selbst eine Meinung bilden.
Gott sagt, es ist etwas Ekelhaftes, etwas Gräuliches, Blut zu essen oder zu trinken.
Zu Vers 7 wird noch einmal wiederholt: "Seid fruchtbar und mehrt euch und bereitet euch aus auf der Erde, dass ihr zahlreich werdet auf ihr."
Und Gott sagte zu Noah und seinen Söhnen mit ihm: "Siehe, ich richte mit euch einen Bund auf." Jetzt kommt also dieser Bund Gottes mit Noah und seinen Nachkommen.
"Ich richte einen Bund auf mit euren Samen, mit eurer Nachkommenschaft." Das heißt auch mit uns, denn wir sind auch Nachkommen von Noah.
Und mit allem lebendigen Wesen bei euch, mit den Vögeln, dem Vieh und allem wilden Getier und der Erde bei euch, mit allen, die aus der Arche gegangen sind – was für Tiere es auch seien auf der Erde.
"Ich richte meinen Bund mit euch auf, dass hinfort nicht mehr alles Fleisch vertilgt werden soll durch die Wasser der Flut, und hinfort keine Flut mehr kommen soll, die die Erde verderbe."
Und es wird dann der Regenbogen als Zeichen des Bundes eingesetzt.
Möglicherweise gab es den Regenbogen wirklich erst ab jetzt, denn erst ab der Flut gab es Regen in dieser Art. Das nehmen wir an, weil vorher die Erde anders befeuchtet wurde. Wir nehmen das mal so an, jedenfalls in dieser Art. Vielleicht war der Regen vorher in einer anderen, feineren Art vorhanden.
Jedenfalls setzt Gott den Regenbogen in den Wolken als Bundeszeichen für die Geschlechter aller Zeiten bis zum Ende der Welt.
Kann man mit Genauigkeit sagen, dass das der Regenbogen ist? Weil hier ja stets nur von einem Bogen die Rede ist. Was wäre die Alternative?
Hier spricht Gott von den Wolken: "Meinen Bogen habe ich gesetzt in die Wolken." Und wenn es geschieht, Vers 14, dass sich Wolken über der Erde zusammenballen und der Bogen in den Wolken erscheint, dann kann man wahrscheinlich nicht auf etwas anderes kommen als auf den Regenbogen.
Der Regenbogen heißt im Hebräischen einfach nur "Bogen". Ich habe gerade nachgeschaut, um sicherzugehen: 1. Mose 9,13 – "Meinen Bogen", der Bogen einfach. Wir sagen Regenbogen, aber es ist einfach der Bogen in den Wolken. Man könnte auch Wolkenbogen sagen.
Es ist etwas Interessantes: Wenn man einen Regenbogen sieht, freut sich fast jeder. Haben Sie das schon bemerkt? Wer einen Regenbogen sieht, freut sich.
Wir hatten ein Hochzeitsfest von einem Ehepaar, das sich bekehrt hatte. Sie hatten vorher zusammengelebt, dann bekehrt, und festgestellt, dass sie jetzt heiraten müssten. Sie haben also nachträglich geheiratet, um alles in Ordnung zu bringen.
An dem Tag gab es gerade erst das Fest zum Heiraten, erst am Nachmittag. Als wir hinausgingen, gab es einen prächtigen, herrlichen Regenbogen.
Sie haben sich sehr gefreut. Das ist ein Zeichen der Treue Gottes, und so soll es auch in der Ehe sein: ein Zeichen der Treue zueinander.
Es hat sehr gut gepasst, dieser Regenbogen am Hochzeitsfest.
Der Regenbogen als Zeichen von Gnade und Bundestreue
Was stellt dieser Regenbogen nun dar? Zum einen Gnade im Gericht. Gnade im Gericht ist wie die Sonne, die durch das dunkle Gewölk scheint. Einerseits sind die Wolken des Gerichts noch da, andererseits scheint die Sonne durch. Auf der gegenüberliegenden Seite der Sonne entsteht dann der Regenbogen.
Der Himmel durchwirkt das Irdische. Gott setzt Grenzen im Gericht. Gottes Liebe durchdringt das Dunkel der Menschen. Auch in der Offenbarung lesen wir davon: Der Bogen um den Thron Gottes ist ein Zeichen, das an die Treue und Gnade Gottes erinnert. Das Offenbarungsbuch ist ja ein Gerichtsbuch, aber Gottes Gnade gilt denen, die sich diesem Gott zuwenden.
Die 24 Ältesten sitzen sozusagen im Schatten dieses Bogens, rings um den Thron. Die 24 Ältesten sind ein Symbol für das Volk Gottes, zwölf plus zwölf oder so. Jedenfalls sitzen sie dort, wo Gott Gnade walten lässt. Gnade im Gericht, Friede zwischen Gott und Menschen – der Bogen verbindet Himmel und Erde. Gott spannt einen Bogen.
Gnade und Friede werden hier durch den Bogen dargestellt. Das heißt: Wenn Gott den Bogen sieht, erinnert er sich. „Ah, da gab es ja mal einen Bund.“ Und er erinnert sich. In Vers 15 steht: „Dann werde ich mich erinnern an meinen Bund, werde ich gedenken meines Bundes zwischen mir und euch, immer wenn der Bogen in den Wolken erscheint.“
Der Regenbogen ist also eine Erinnerungshilfe für Gott. Natürlich ist das menschlich gesprochen, aber es ist schön, dass Gott auf unsere Ebene kommt und so mit uns redet. Er sagt: „Schau, ich denke dann daran, ich denke an euch und ich halte mein Wort, meinen Bund mit euch.“
Wir haben mindestens vier solche Bundeszeichen in der Bibel: den Noah-Bund, dessen Zeichen der Bogen ist; den Abraham-Bund, dessen Zeichen die Beschneidung ist; den Sinai-Bund, dessen Zeichen Gottes Bund am Sinai mit dem Volk ist; und schließlich den Neuen Bund in Jesus Christus.
Die Lade ist nicht direkt das Zeichen, aber es gibt eine Stelle, die von einem Zeichen spricht. In 2. Mose 31, Vers 13 heißt es: „Meine Verwahrung, meine Sabbate sollt ihr beobachten, denn sie sind ein Zeichen zwischen mir und euch bei euren Geschlechtern.“ Hier wird zwar gesagt, dass es kein Zeichen des Bundes ist, aber im Zusammenhang mit der Bundesschließung wird der Sabbat als ein Zeichen des Bundes zwischen Gott und seinem Volk genannt.
Auch in Vers 17 steht: „Er ist ein Zeichen zwischen mir und den Kindern Israel ewiglich.“ Das heißt, Israel ist auf den Sabbat festgelegt als Zeichen des Sinai-Bundes.
Der Neue Bund ist ja in Jesus Christus geschlossen worden, und dabei hat sich einiges geändert. Der Sabbat war schon ein Bundeszeichen bis zu dem Neuen Bund. Der Neue Bund ist nicht nur zukünftig, er hat eigentlich schon begonnen. Manche Ausleger meinen, der Neue Bund sei nur zukünftig, aber wir leben jetzt schon im Neuen Bund.
Paulus spricht ganz klar davon, zum Beispiel in 2. Korinther 3, dass er ein Diener des Neuen Bundes ist. Jesus hat gesagt: „Dieses Blut ist der Neue Bund, dieser Kelch ist der Neue Bund in meinem Blut.“ Das ist übrigens das vierte Zeichen.
Der Sinai-Bund hat als Zeichen den Sabbat, und der Neue Bund hat als Zeichen den Kelch. In Lukas 22, Vers 20 heißt es: „Dieser Kelch, dieser Becher ist der Neue Bund in meinem Blut, das für euch vergossen wird.“
Der Becher ist das Zeichen für den Neuen Bund. Natürlich kann der Becher kein Bund sein, aber er ist das Zeichen. Es ist ein ganz normaler Becher, kein goldener Kelch der katholischen Kirche, sondern ein ganz normaler Becher.
Ist das das Zeichen des Neuen Bundes? Zeichenhaft, ja. Wir trinken kein wirkliches Blut. Die Jünger hätten niemals Blut getrunken, niemals! Wenn sie geglaubt hätten, da sei Blut drin, dann hätte keiner das getrunken. Das wäre ein Gräuel vor Gott gewesen.
Das zeigt wieder, dass die katholische Kirche irrt, völlig irrt! Keine Verwandlung hat an diesem Abend stattgefunden. Es ist ein Zeichen, das Herr Jesus hier genommen hat, und nicht eine Realität. „Das ist mein Leib“ ist ein Zeichen, nicht wirklich.
Übrigens kommt das oft vor, zum Beispiel auch in 1. Korinther 10, Vers 16: „Der Becher, der Kelch des Lobens, über den wir loben, ist er nicht ein Teilhaben an dem Blut des Christus?“ Das Wort „ist“ hat hier die Bedeutung von „bedeutet“. Das ist uns ohnehin klar, aber bei der römischen Kirche ist das nicht klar.
„Der Becher des Lobens, über den wir loben, er ist ein Teilhaben“ – er bedeutet, das bedeutet, dass wir teilhaben. „Ist“ heißt hier „bedeutet“. Das kommt öfter vor: „ist“ heißt „bedeutet“.
Wenn der Herr Jesus sagt: „Dies ist mein Leib“, dann heißt das „ist“ = „bedeutet“. „Dies bedeutet mein Leib.“ Wenn man solche Stellen sucht, findet man immer mehr davon.
Neuerlich im Buch Jesaja kam er auch an einer Stelle vor, da sagt er: „Der Traum ist dieses“ – der Traum bedeutet dieses. „Ist“ heißt „bedeutet“.
Der Hebräer sagt manchmal statt „bedeutet“ „ist“, aber der Traum ist nicht das, sondern der Traum bedeutet das. Das kommt sehr oft vor, wenn man es sich bewusst macht.
Von daher ist es überhaupt kein Problem, wenn der Herr Jesus sagt: „Das ist mein Leib“, dass er meint: „Das bedeutet mein Leib.“ Das ist hebräische Ausdrucksweise, aramäisch und auf Griechisch übersetzt. Auch im Griechischen ist das so.
Die Nachkommen Noahs und die Verteilung der Völker
Aber zurück zu Noah. Wir haben hier verschiedene Bündnisse: den Noah-Bund, den Abraham-Bund, den Sinai-Bund und den Neuen Bund. Für jeden gibt es ein Zeichen des Bundes, ein Bundeszeichen.
Nun zu Kapitel 9, Vers 18: „Und die Söhne Noas, die aus der Arche gingen, waren Sem, Ham und Jaffet.“ Ham ist der Vater Kanaans. Diese drei sind die Söhne Noas, und von ihnen aus wurde die Erde zerteilt.
Das Wort „zerteilt“ steht hier im Sinne von „in Teilen auseinandergetrieben“. Wie wird die Erde zerteilt? Indem die Bevölkerung zerteilt wird. Die Zerteilung der Erde geschieht also durch die Zerteilung der Bevölkerung. Wie hat Schlacht hier übersetzt? Die Erdbevölkerung tatsächlich. Das hebräische Wort sagt „die Erde“, aber im Sinne von Erdbevölkerung, also sinngemäß richtig. Wenn man es ganz wörtlich nimmt, steht hier „die Erde“, gemeint ist aber die Erdbevölkerung. Das heißt, von diesen hat sich die Erdbevölkerung ausgebreitet. In diesem Sinne ist das zu verstehen.
Es ist gut, dass wir wissen, dass die Bibel das Wort „Erde“ auch im Sinne von Erdbevölkerung verwendet. Das ist ganz legitim. Auch wir verwenden es ja so, oder? Manchmal sprechen wir auch von „die ganze Welt“, und meinen damit die ganze Weltbevölkerung.
Noah aber fing an und wurde ein Mann des Erdbodens und pflanzte einen Weinberg (Vers 20). „Ein Mann des Erdbodens“, ein Erdbodenmann, auf Hebräisch „Ijsch Ha Adamar“, ein Mann, der ganz wörtlich ein Mann des Erdbodens ist. Luther übersetzt das mit „Ackerbauer“ oder so. Wir sind überhaupt Menschen des Erdbodens, wir sind mit dem Erdboden verbunden, wir kommen daher und wir gehen dorthin, und wir arbeiten mit dem Erdboden. Natürlich bedeutet das im Sinne, dass er ein Landwirt wurde, ein Ackerbauer. Er pflanzte einen Weinberg, also war er Ackerbauer, Gärtner und Weingärtner.
Als er von dem Wein trank, wurde er betrunken und entblößte sich mitten in seinem Zelt. Ob er wusste, was die Kraft des Alkohols bewirkt, wissen wir nicht. Wir wollen ihm nichts Böses unterstellen, deshalb denken wir, dass er es nicht wusste. Dieser Fall dient dazu, die Herzen seiner Söhne offenbar zu machen. Gott hat es zugelassen.
Ham, Kanaans Vater, sah die Blöße seines Vaters. Interessant: Ham wird jetzt als Kanaans Vater vorgestellt. Offensichtlich hatte Ham zu dieser Zeit schon einen Sohn. Es sind also schon einige Jahre vergangen, oder er hat das Baby in der Arche bekommen – wahrscheinlich nicht, denn es gingen ja nur acht Personen aus der Arche. Nach der Flut bekam die Frau von Ham also schon ein Kind, das war Kanaan.
Ham, Kanaans Vater, sah die Blöße seines Vaters und sagte es seinen beiden Brüdern draußen. Dass er es sagte, steht nicht explizit im Text, aber wir müssen aus dem, was später folgt, schließen, dass es etwas Spöttisches oder eine schändliche Freude war. So etwas wie: „Schaut mal, der Papa da!“ Jedenfalls betrachtete er die Scham seines Vaters, der nackt dalag.
Das ist die erste Schamlosigkeit. Und dass er es den anderen noch gesagt hat, ist die zweite Schamlosigkeit – eine doppelte Schamlosigkeit von Ham.
Da nahmen Sem und Jaffet das Gewand, legten es auf ihre Schultern und gingen rückwärts hinzu, um die Blöße des Vaters zu bedecken. Ihr Gesicht war abgewandt, damit sie die Blöße ihres Vaters nicht sehen mussten. Welch heilige Ehrfurcht diese jungen Männer vor ihrem Vater hatten! Sie wollten seine Blöße nicht sehen und gingen rückwärts hinein.
Gott will nicht, dass Kinder die Schande und Nacktheit ihrer Eltern sehen. Dass Ham es gesehen hat, hat er einfach gesehen. Er hätte dann aber schnell handeln sollen, so wie die Brüder es taten: nichts sagen, sondern schnell zudecken. Aber er ging hinaus und erzählte es den Brüdern. Offensichtlich hat er gesündigt, denn er wird später verflucht. Es war also auch eine Schamlosigkeit, nicht nur, dass er es gesehen hat, sondern vor allem, dass er es weiter erzählt hat.
Noah erwachte von dem Wein und erfuhr, was sein jüngerer Sohn getan hatte. Andere übersetzen „kleiner Sohn“, Kaldäisch meint „jüngerer“ oder „kleinerer“. Das Hebräische lässt beides zu. Gemeint ist hier der Jüngere, nicht der von der Körpergröße, sondern vom Alter. Ham war also nicht der Älteste von den dreien.
Noah sprach: „Verflucht sei Kanaan, und ein Knecht von Knechten sei er unter seinen Brüdern!“ Und er sprach weiter: „Gelobt sei Jahwe, der Gott Sems, und Kanaan sei sein Knecht! Gott breite Jaffet aus und lasse ihn wohnen in den Zelten Sems! Kanaan sei sein Knecht!“ Dreimal wird hier betont: „Kanaan sei ein Knecht!“
Bevor ich darauf eingehe, noch ganz kurz zum Schambewusstsein. Schambewusstsein beinhaltet also ein Bedürfnis zur Bedeckung, Berührungsscheu und Sichtscheu – also die Scheu, sich zu zeigen. Man will also bedecken, nicht berühren und nicht zeigen.
In geistlicher Weise gibt es auch ein Schambewusstsein. Ein Bruder hat mich mal darauf aufmerksam gemacht: Es gibt auch geistliches Schambewusstsein. Wir haben Hemmungen, uns jedem einfach zu entblößen. Es gibt auch eine geistliche Berührungsscheu vor Bösem, vor Irrlehren. Manche sagen, sie hätten keine Scheu vor Irrlehren – das ist aber gefährlich. Wir sollen eine gewisse Scheu vor Irrlehren haben und uns fernhalten von Bösem, auch lehrmäßig Bösem.
Nun zur großen Frage: Warum trifft der Fluch die Nachkommen, und warum wird Kanaan verflucht und nicht Ham? Weil die geistliche, sittliche Natur des Vaters sich auf die Nachkommen vererbt. Das haben wir gesehen bei Kain und den Kainiten, das werden wir später sehen bei Ruben und den Rubeniten, das sehen wir bei Adam und den Adamiten.
Wir haben alle die Natur Adams geerbt, nicht die Erbsünde oder Erbschuld, sondern eine Natur, die zur Sünde tendiert. Diese Natur haben alle Kinder. Die Kainiten haben etwas geerbt, so auch die Hamiten. Hier lernt man, dass der Charakter eines ganzen Volkes schon im Vater des Volkes vorgebildet wird. Es gibt so etwas wie einen Volkscharakter.
Die Kreter sind Lügner und faule Bäuche. Das ist keine Übertreibung, das sagt Gott in seinem Wort durch Inspiration. Paulus spricht hier durch Inspiration. Die Leute, die dort in Kreta wohnten, waren ein faules und moralisch heruntergekommenes Volk.
Können wir davon ausgehen, dass die Leute aus Sodom und Gomorra auch abstammen? Ja, von Kanaan. Die Sodomiter stammen von Kanaan ab. Das wird später in der Völkertafel ganz klar zum Ausdruck gebracht (1. Mose 10).
Warum wird nur einer der Söhne Hams verflucht? Wahrscheinlich waren die anderen Söhne noch nicht geboren. In dem einen Sohn konnte man schon etwas von diesem Wesen erkennen. Das steht nicht im Text, aber wir müssen es annehmen.
Noah war ein Prophet, das dürfen wir nicht vergessen. Wenn hier jemand etwas ausspricht, dann hat Gott ihm auch etwas geoffenbart. Noah sah schon keimartig die zukünftige Entwicklung seiner Söhne prophetisch voraus. Das hat sich auch so erfüllt.
Jaffet wurde derjenige, der sich am meisten ausbreitete. Kanaan und die Hamiten, also die hamitischen Völker, wurden Völker, die viel mit sexueller Sünde zu tun hatten und viel Not bereiteten.
Es gibt Charaktersünden und einen Volkscharakter. Das heißt nicht, dass jeder Einzelne genau diesen Charakter hat, aber das Volk wird durch diesen Charakter charakterisiert. Das heißt nicht, dass man nicht aus diesem Kreis ausbrechen kann. Das sehen wir ja in der Apostelgeschichte Kapitel 8-10: Zuerst bekehrt sich ein Hamit, dann ein Semit und dann ein Jafetit.
Kapitel 8: der Hamit, der Eunuch aus Äthiopien; Kapitel 9: Saulus, der Semit; Kapitel 10: der Hauptmann Cornelius, der Jafetit. So haben wir alle der Reihe nach. Alle können rauskommen und alle können zum Herrn kommen.
Der Kämmerer aus Äthiopien könnte auch ein Semit gewesen sein. Warum? Die Königin hatte ihn angestellt, und die Leute für die Waisen standen. Wenn er ein Jude gewesen wäre, dann wäre er Jude gewesen, aber er war kein Jude, sondern ein Judengenosse, das heißt, einer, der zum Judentum konvertierte. Er ging nach Jerusalem, um zu beten, verstand aber Jesaja nicht.
Kann ein Nichtjude Jude werden? Ja, er musste sich beschneiden lassen, um Jude zu werden. Das sind die sogenannten Proselyten, Menschen, die zum Judentum übertreten. Das Wort kommt vom Griechischen „pros“ (herzu) und „erchomei“ (kommen), also ein Herzugekommener ist ein Proselyt, der von den Heiden hergekommen ist.
Zurück zu Ham: „Verflucht sei Kanaan, und ein Knecht von Knechten sei er unter seinen Brüdern!“ Nicht Ham selbst wird verflucht, sondern sein Sohn Kanaan. Ham selbst war gesegnet, das steht in Kapitel 9, Vers 1: „Gott segnete Noah und seine Söhne.“ Die Söhne waren von Gott gesegnet. Vielleicht ist das der Grund, warum Noah es sich scheute, den Gesegneten zu verfluchen.
Zusätzlich gibt es einen wichtigen Gedanken: Ham wird durch seinen Sohn bestraft, so wie Ham an seinem Vater gesündigt hatte. Ham behandelte seinen Vater nicht richtig, und jetzt soll Ham lernen, was es heißt, von einem Sohn schlecht behandelt zu werden. Das ist ein Prinzip, das man oft in der Geschichte findet: Wie wir unsere Eltern behandeln, so werden unsere Kinder uns behandeln.
Auf diese Weise wird Ham durch seinen Sohn bestraft – so wie Ham an seinem Vater gesündigt hatte, kommt die Strafe auf ihn zurück. Es ist schwer für einen Vater, es ist eine furchtbare Strafe, zu erleben, wie der eigene Sohn gegen ihn ist, wie der Sohn ihn missachtet und schlecht behandelt. Das ist demütigend und sehr schwer zu tragen für Eltern.
Noah spricht hier als Prophet, nicht einfach aus Ärger oder Zorn. Gott hat das so bestimmt. Die Hamiten, also die Kanaaniter und weitere Nachkommen Hams, waren verflucht. Sie mussten tatsächlich Knechte sein. Schwarzafrika leidet bis heute darunter, ein Knecht für andere zu sein.
Es ist eine Gesetzmäßigkeit, dass die Sünde der Täter nicht immer direkt bestraft wird, sondern oft die nachfolgende Generation unter Druck oder Unterdrückung gerät. Ob das immer so ist, müsste man in der Bibel genauer untersuchen. Natürlich gibt es Vergebung und Buße, und dieser Kreislauf kann durchbrochen werden.
Vielleicht kann uns jemand dabei helfen. Bei David zum Beispiel. Ob man das immer so durchziehen kann, weiß ich nicht, ich glaube es nicht. Aber es gibt Fälle, in denen es gerecht war.
Es gibt Situationen, in denen die Kinder nicht für die Sünden der Eltern verantwortlich sind, aber dennoch leiden. Das heißt, dieser Zyklus kann durchbrochen werden. Wenn ein Vater sündigt und ein Sohn sich bekehrt, trägt der Sohn nicht die Nachteile.
Natürlich gibt es gewisse Nachteile. Wenn die Eltern Trinker waren, leiden die Kinder darunter. Aber das heißt nicht, dass sie verloren gehen. Sie können sich bekehren und zu Christus finden.
Wie oft hat man erlebt, dass aus einer schlimmen Familie Kinder zum Glauben kamen. Ich habe gerade vor kurzem eine Geschichte gehört: In Moldawien war die Familie verwahrlost, Vater und Mutter tranken, die Kinder waren etwa 13 bis 16 Jahre alt. Ein Bruder, der mein Übersetzer war, hatte Kontakt zu einem Verwandten im Westen. Er brachte der Familie Kleider, damit sie zur Versammlung gehen konnten. Fünf von ihnen bekehrten sich. Das war vor zehn Jahren. Als wir dort waren, reiste der älteste von ihnen viele Kilometer, um einen Übersetzer zu treffen und ihm Anerkennung zu zeigen.
Solche Geschichten gibt es viele, und sie bewegen mich.
In Israel, bei den Königen, ist es ähnlich. Bei den Siedlern gibt es kein echtes Gottesdienstleben.
Aber hier haben wir die Stammväter – die Stammväter der gesamten Bevölkerung der zukünftigen Erde: Sem, Ham und Jaffet. Hier sieht man schon den Charakter vorgeschattet, prophetisch, und auch diese Strafe.
Sicher ist, dass Ham ein Knecht der Knechte wurde, also ein niedriger Sklave. Alle Nachkommen Hams wurden von diesem Fluch betroffen. Die Hamiten wurden sehr oft Knechte. Man kann es nicht in jedem Punkt sagen, aber der Charakter ist klar und die allgemeine Linie ist klar: Sie wurden Knechte.
Zum Beispiel in Josua Kapitel 9, Vers 21 und folgende: Dort wird beschrieben, dass die Kanaaniter zu Holzhauern und Wasserschöpfern für die Semiten wurden. Auch später, im Richterbuch, sieht man oft, wie die Kanaaniter von Sem, also den Israeliten, unterworfen werden.
Die hamitischen Phönizier, Punier und Ägypter wurden von den japhethitischen Medopersern und Römern unterjocht. Die Schwarzen wurden von den Weißen unterjocht – über viele Jahrhunderte.
Vers 26: „Und er sprach weiter: Gelobt sei Jahwe, der Gott Sems, und Kanaan sei sein Knecht!“ Hier kommt etwas zum ersten Mal vor: dass Gott der Gott eines Menschen ist. Das soll man bedenken.
Was bedeutet es, wenn Gott der Gott eines Menschen ist? Wenn Jahwe mein Gott ist, dann habe ich alles. Das ist Segen, das ist das Höchste, was man bekommen kann. Gott zu haben ist das Höchste.
Sem heißt „Name“, und er wird hier zum Träger des Namens Gottes, des Gottes Sems. Sem wird berufen, der Träger des Namens Gottes zu sein – der Erste in der Bibel, der mit Gottes Namen verbunden wird: der Gott Sems. Aus Sem kommt Israel.
Sem wird eines Tages Jahwe als Bundesgott haben – Israel, der Gott Israels. Sem wird die Kanaaniter unter Jochen unterwerfen, unter Josua.
Gelobt sei Jahwe, der Gott Sems! Gott breite Jaffet aus! Jaffet breitete sich im Norden und Westen aus: die Kelten, Perser, Griechen, Römer, germanische Völker – alle stammen von Jaffet ab.
Kanaan wurde auch Jaffets Knecht. Die Griechen eroberten die Phönizier, die Römer eroberten die Punier, die Türken eroberten die Ägypter, die Marokkaner und Amerikaner unterwarfen die Schwarzen. Die Kolonialisten aus Europa – Engländer, Franzosen, Holländer und andere – alle zusammen.
Wir Europäer, die wir hier sitzen, sind solche, die in den Zelten Sems wohnen. Durch die japhethitische Sprache wurde das Evangelium verkündigt, nämlich Griechisch. Wir haben es alle bekommen: Das Heil kommt von den Juden, und wir sind alle dort hineingekommen, wir dürfen in den Zelten Sems wohnen. Das Heil kommt von Sem, von den Juden, über Sem zu den Juden und von den Juden zu uns. So sind wir in seine Hütten gekommen.
Zum Schluss noch einige Analogien zwischen 1. Mose 4 und 1. Mose 9: Man kann die Parallelen selbst anschauen. In 1. Mose 4 gibt es zwei Linien: die Kainiten und die Setiten. In 1. Mose 9 gibt es zwei Linien: die Hamiten auf der einen Seite und die Japhethiten und Semiten auf der anderen.
In 1. Mose gibt es das Opfer: Gott wendet sich zu Abels Opfer (1. Mose 4) und zu Noahs Opfer (1. Mose 8 und 9). In 1. Mose 4 tötet Kain, und das Blut Abels schreit zum Himmel. In 1. Mose 9 ist Blutvergießen verboten – es geht nochmals auf die Sache mit dem Blutvergießen ein.
In 1. Mose 4 schützt Gott Kain durch ein Zeichen, in 1. Mose 9 schützt Gott alle Menschen durch das Zeichen des Regenbogens – Gnade im Gericht, beide Male.
In 1. Mose 4 und 5 am Anfang heißt es, der Mensch wurde nach dem Bilde Gottes geschaffen, in 1. Mose 9, Vers 6, wird das nochmal betont.
Hier gibt es also einige Parallelen: Kain wird verflucht in 1. Mose 4, Kanaan wird verflucht in 1. Mose 9. Adam stirbt in 1. Mose 5, Noah stirbt in 1. Mose 9. Man sieht hier wieder diese Parallelen vor und nach der Flut – der Neubeginn.
Das Ganze führt uns jetzt zum nächsten großen Abschnitt. Wir werden uns nach der Pause dem zweiten Teil des Buches zuwenden. Wir sind jetzt schon in der Mitte, haben die Hälfte hinter uns und kommen zum zweiten Teil des Buches Genesis.
Wir werden uns vor allem dem Leben Abrahams widmen, dem Tod Terachs, also dem, was aus Terach hervorgegangen ist, bis zum Tod Abrahams, Kapitel 10 bis 25, Vers 11. Dort werden wir dann verweilen.
Gut, Pause.
Der Fluch über Kanaan und seine Bedeutung für die Nachkommen Hams
Also, jetzt zurück zu Ham: Verflucht sei Kanaan, und ein Knecht von Knechten sei er unter seinen Brüdern. Nicht Ham selbst wird verflucht, sondern sein Sohn Kanaan. Ham selbst war gesegnet – das steht in Kapitel neun, Vers eins, oder? Nein, nicht Vers eins, sondern ein anderer Vers. Wo steht das, dass sie gesegnet sind? Wir haben es irgendwo gelesen. Bitte, Vers 1? Ah ja, Vers 1: Gott segnete Noah und seine Söhne. Also die Söhne waren von Gott gesegnet, die Söhne selbst. Vielleicht ist das der Grund, warum Noah es sich gescheut hat, den Gesegneten zu verfluchen. Das ist eine Möglichkeit.
Aber zusätzlich dazu gibt es noch einen wichtigen Gedanken: Ham wird bestraft durch seinen Sohn, sowie Noah. Ham hat an seinem Vater gesündigt. Ham behandelt seinen Vater nicht richtig, und jetzt soll Ham lernen, was es heißt, von einem Sohn schlecht behandelt zu werden. Das ist ein Prinzip, das man oft in der Geschichte findet: Wie wir unsere Eltern behandeln, so werden unsere Kinder uns behandeln.
Auf diese Weise wird also Ham durch seinen Sohn bestraft, so wie Ham an seinem Vater gesündigt hatte. Seine Sünde gegen seinen Vater kommt nun als Strafe auf ihn zurück. So wie er sich gegen seinen Vater benommen hat, so wird sein Sohn sich gegenüber ihm verhalten. Es ist schwer für einen Vater; es ist eine furchtbare Strafe, zu erleben, wie der Sohn gegen den Vater ist, wie der eigene Sohn gegen den Vater ist, wie der Sohn missachtet und schlecht über den Vater redet. Das ist demütigend und sehr schwer zu tragen für Eltern.
Nochmal zum Fluch: Ja, Noah spricht hier als Prophet, und er spricht hier nicht einfach aus Ärger und Zorn. Er spricht hier als Prophet. Und es ist tatsächlich so, dass Gott das dann auch so getan hat. Die Hamiten, also die Kanaaniter oder die weiteren Nachkommen Hams, waren verflucht. Sie mussten tatsächlich Knechte sein. Schwarzafrika leidet bis auf den heutigen Tag darunter, dass es ein Knecht geworden ist für die anderen.
Das ist eine Gesetzmäßigkeit, die durchgehend zu sein scheint: Die Sünde der Täter wird nicht direkt bestraft, sondern wirkt sich auf die nächste Generation aus – durch Druck oder Unterdrückung. Da müssten wir die Bibel genauer untersuchen, ob das immer so der Fall war. Natürlich gibt es Vergebung und Buße, und das kann durchbrochen werden, natürlich.
Vielleicht kann uns jemand von uns bei David helfen. Ob man das immer so durchziehen kann, weiß ich nicht, ich glaube nicht. Aber es gibt Fälle jedenfalls. Es wurde gesagt, dass es gerecht ist, dass ich und Herr Seckien das tun. Als Herr Lippert erworben wird, wird die ganze Familie besprochen, aber vor allem der Vater.
Es gibt etwas, wo es reicht, wenn die Kinder nicht für die Eltern sorgen – das geht ja nicht. Richtig, Herr Seckien. Das heißt, dieser Zyklus kann durchbrochen werden. Wenn ein voster Vater einen Sohn zeugt, und der Sohn sich zu Gott bekehrt, trägt er nicht unbedingt Nachteile. Natürlich gibt es gewisse Nachteile. Wenn die Eltern Trinker waren, dann leiden die Kinder darunter. Aber das heißt nicht, dass sie deshalb verloren gehen. Sie können sich bekehren. Sie können zu Christus finden.
Wie oft hat man das erlebt, dass aus einer schlimmen Familie die Kinder zum Glauben kamen? Ich habe gerade vor kurzem eine Geschichte gehört. Das war in Moldawien: Die Frau war Trinker, der Vater auch. Die Familie war verlassen, die Mutter war zeitweise auch weg von den Kindern. Die Kinder waren etwa dreizehn bis sechzehn Jahre alt. Ein Bruder, der mein Übersetzer war, hatte irgendwie Kontakt, eine Adresse von einem Verwandten im Westen, der mit dieser Familie verwandt war. Er sagte, ich bringe ihnen etwas vorbei.
Dann kam dieser Bruder hin und traf die Familie an – verwahrlost, ohne Essen, ohne Arbeit, ohne Eltern und fast ohne Kleider, also gerade das, was sie anhatten. Dann sagte er: „Wie kann ich euch helfen?“ Sie antworteten: „Gib uns Kleider, damit wir in die Versammlung gehen können.“ Er kaufte ihnen Kleider, und sie gingen in die Versammlung. Zwei andere Freunde kamen dazu, zu fünft, und alle fünf bekehrten sich. Das war vor zehn Jahren.
Als wir dort in Moldawien waren, reiste der älteste von ihnen viele Kilometer, um einen Übersetzer zu treffen und ihm einfach Anerkennung zu zeigen. Er hatte erfahren, dass er da ist. Es gibt viele solche Geschichten, aber diese hat mich besonders bewegt.
In Israel, bei den Königen, ist es ja auch so: Bei den Siedlern zum Beispiel gibt es kein echtes Gottesdienstleben. Richtig, ja, genau.
Aber hier haben wir – das sollen wir nicht vergessen – die Stammväter, die Stammväter der gesamten Bevölkerung der zukünftigen Erde: Sem, Ham und Japheth. Hier sieht man jetzt schon den Charakter vorgeschattet, prophetisch, und auch diese Strafe.
Jedenfalls sicher ist, dass Ham ein Knecht der Knechte wurde. Das heißt, ein niedriger Sklave. Und alle anderen Nachkommen Hams wurden von diesem Fluch betroffen. Die Hamiten wurden sehr oft Knechte. Man kann es nicht in jedem Punkt sagen, aber der Charakter ist klar, und die allgemeine Linie ist klar: Sie wurden Knechte.
Zum Beispiel auch in Josua Kapitel 9, der Fluch über Kanaan. Zum Beispiel Josua 9, Verse 21 und folgende. Da geht es darum, dass diese Kanaaniter zu Holzhauern und Wasserschöpfern für die Semiten werden. Die Hamiten werden Holzhauer und Wasserschöpfer für die Semiten.
Auch später, im Richterbuch, sieht man oft, wie die Kanaaniter von Sem, von den Israeliten, unterworfen werden. Die hamitischen Phönizier, Punier, Ägypter werden von den japhethitischen Medopersern und Römern unterjocht in der folgenden Geschichte. Die Schwarzen werden von den Weißen unterjocht – über viele Jahrhunderte.
Vers 26: Und er sprach weiter: „Gelobt sei Jahwe, der Gott Sems, und Kanaan sei sein Knecht.“ Hier kommt etwas zum ersten Mal vor, das man bedenken sollte. Was ist hier das Besondere? Gelobt sei Jahwe, der Gott Sems, und Kanaan sei sein Knecht.
Das erste Mal wird hier Gott als der Gott eines Menschen bezeichnet. Das gab es vorher nicht. Ich habe mich immer gefragt, wo das erste Mal vorkommt, dass Gott der Gott eines Menschen ist. Dann dachte ich: Ja, der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs? Nein, der Gott Sems, der Gott Sems.
Was bedeutet das, wenn Gott der Gott eines Menschen ist? Wenn Jahwe mein Gott ist, dann habe ich alles. Das ist Segen, das ist Segen. Wenn Jahwe, wenn der Herr mein Hirte ist, das ist Segen. Dann habe ich alles. Mehr kann man nicht bekommen.
Das ist das Höchste, was man bekommen kann: Gott. Es gibt nichts Mehr. Gott zu haben ist das Höchste. Wenn Jahwe Sems Gott ist, dann ist Sem der Empfänger all dessen, was Gott zu geben hat. Mehr brauchst du nicht. Wer Gott hat, hat alles, was Gott gibt, denn Gott ist im Wesen ein Gebender. Wenn Gott dein Gott ist, dann ist Gott dein Alles. Dann hast du alles.
Das Beste, was dir passieren kann, ist, dass Gott dein Gott wird. Sem heißt „Name“, und er wird hier zum Träger des Namens Gottes, der Gott Sems. Der Gott Sems wird hier berufen, der Träger des Namens Gottes zu sein – der Erste in der Bibel, der mit Gottes Namen verbunden wird: der Gott Sems.
Und aus Sem kommt Israel. Sem wird eines Tages Jahwe als Bundesgott haben – Israel, der Gott von Israel. Sem wird die Kanaaniter ausrotten und sie unter Jochen, unter Josua, bringen.
Gesegnet, gelobt sei Jahwe, der Gott Sems. Gott breite Japheth aus. Japheth hat sich weit ausgebreitet im Norden und Westen: die Kelten, die Perser, die Griechen, die Römer, die germanischen Völker – alle stammen von Japheth ab.
Kanaan wurde also auch Japheths Knecht. Die Griechen eroberten die Phönizier, die Römer eroberten die Punier, die Türken eroberten die Ägypter, die Marokkaner und die Amerikaner eroberten die Schwarzen und andere auch noch. Die Kolonialisten aus Europa – die Engländer, die Franzosen, die Holländer und so weiter.
Wir Europäer, wir sind alle in den Hütten – naja, lass ihn wohnen in den Hütten Sems, in den Zelten Sems. Also Gott lasse den Japheth in den Zelten Sems wohnen. Wir alle Europäer, die wir hier sitzen, wir sind solche, die in den Zelten von Sem wohnen.
Durch die japhethitische Sprache wurde das Evangelium verkündigt, nämlich Griechisch. Und wir haben es alle bekommen. Das Heil kommt von den Juden, und wir sind alle dort hineingekommen. Wir dürfen wohnen in den Hütten von Sem. Alle aufgenommen. Das Heil kommt von Sem, von den Juden, über Sem zu den Juden und von den Juden zu uns. So sind wir in seine Hütten gekommen.
Parallelen zwischen 1. Mose 4 und 1. Mose 9
Gut, dann habe ich hier noch einige Analogien zwischen 1. Mose 4 und 1. Mose 9. Man kann diese Parallelen selbst anschauen, denn es ist wichtig, nicht stehen zu bleiben.
In 1. Mose 4 gibt es zwei Linien: die Kainiten und die Setiten. In 1. Mose 9 hingegen finden sich zwei Linien, nämlich die Hamiten auf der einen Seite und die Japhetiten und Semiten auf der anderen Seite.
Außerdem gibt es in 1. Mose das erste Opfer: Gott wendet sich dem Opfer Abels zu. In 1. Mose 8 und 9 gibt es das Opfer Noahs.
In 1. Mose 4 tötet Kain seinen Bruder Abel, und das Blut Abels schreit zum Himmel. In 1. Mose 9 wird das Blutvergießen verboten. Es wird also nochmals auf das Thema Blutvergießen eingegangen.
In 1. Mose 4 schützt Gott Kain durch ein Zeichen. In 1. Mose 9 schützt Gott alle Menschen durch das Zeichen des Regenbogens. Beide Male handelt es sich um Gnade im Gericht.
In 1. Mose 4 und 5 heißt es zu Beginn, der Mensch sei nach dem Bilde Gottes geschaffen. In 1. Mose 9, Vers 6, wird dies ebenfalls erwähnt.
Hier gibt es also einige Parallelen: Kain wird verflucht in 1. Mose 4, niemand wird verflucht in 1. Mose 9. In 1. Mose 5 stirbt Adam, und in 1. Mose 9 stirbt Noah.
Man sieht hier also diese Parallelen vor der Flut mit Kain und nach der Flut mit dem Neubeginn.
Das Ganze führt uns nun zum nächsten großen Abschnitt. Nach der Pause wenden wir uns dem zweiten Teil des Buches zu. Wir sind jetzt schon in der Mitte, haben also etwa die Hälfte hinter uns und kommen zum zweiten Teil des Buches Genesis.
Wir werden uns vor allem dem Leben Abrahams zuwenden, dem Tod Terachs – also dem, was aus Terach hervorgegangen ist – bis zum Tod Abrahams, Kapitel 10 bis 25, Vers 11. Dort werden wir heute ein wenig verweilen.
Gut, Pause!
