Einführung in die Thematik und Überblick über die Gliederung
Guten Abend, meine Damen und Herren. Ich möchte Sie herzlich zu diesem Vortragsabend zum Thema „Ist die Erde ein junger Planet?“ begrüßen.
Zunächst gebe ich eine kurze allgemeine Einleitung in das Thema. Anschließend beschäftigen wir uns mit drei Unterthemen. Erstens: Vorgeschichte und Geschichte, also Prähistorie und Geschichte. Zweitens: Erdschichten und Fossilien. Und drittens: Datierungsmethoden.
Die Bibel beginnt mit der Erschaffung der Erde. Das zeigt, wie wichtig dieses Thema im Buch der Bücher ist. Der erste Vers lautet: „Im Anfang schuf Gott den Himmel und die Erde.“ Übrigens enthält der hebräische Originaltext, den Sie hier sehen, sieben Wörter. Die Zahl sieben gilt in der Bibel als Zahl der Vollkommenheit. Es sind sieben Wörter mit jeweils viermal sieben Buchstaben. Sie können gerne nachzählen.
Die Bibel ist eine Sammlung von Dutzenden von Büchern, im Alten und im Neuen Testament. Sie beginnt mit dem 1. Buch Mose, Kapitel 1, und endet mit dem letzten Buch, der Offenbarung. Die Bibel beschreibt die gesamte Zeitleiste der Weltgeschichte – vom Anfang mit der Schöpfung bis zur Vollendung in der Offenbarung, wenn Gott ein neues Universum erschaffen wird.
Die Zeit dazwischen, all die Jahrtausende, wird ebenfalls beschrieben. Dabei unterteilt die Bibel diese Zeit deutlich in verschiedene Zeitalter.
Die biblische Einteilung der Weltgeschichte in Zeitalter
Insgesamt gibt es eine Einteilung der Bibel in sieben Zeitalter. Jedes dieser Zeitalter beginnt damit, dass Gott einen Bund mit Menschen schließt.
Ganz am Anfang steht der Bund mit Adam. Später beginnt eine neue Zeit mit dem Bund mit Noah. Darauf folgt der Bund mit Abraham, dann der Bund mit Israel am Sinai. Später kommt der Bund mit König David, noch viel später der Bund mit König Zedekiah. In der Zukunft wird Gott einen neuen Bund mit Israel schließen.
Wir sehen also, dass die Bibel die Geschichte nach einem göttlichen Plan beschreibt. Jedes Zeitalter beginnt mit Bund und Segen. Danach folgt ein Niedergang, denn die Menschen sind untreu. Das Zeitalter endet mit Gottes Gericht. Anschließend beginnt ein neues Zeitalter, wieder mit Bund und Segen – und so weiter.
Dieses Schema zeigt, dass die Geschichte einem göttlichen Plan folgt. Es gibt einen logischen und sinnvollen Verlauf durch alle Zeiten, der auf eine Vollendung hinführt. Diese Vollendung ist schließlich die neue Schöpfung.
Die Bibel beschreibt diese neue Schöpfung in Offenbarung 21. Dort heißt es, dass es keine Tränen mehr geben wird, keinen Schmerz, kein Geschrei und keinen Tod mehr. So stellt die Bibel das alles dar.
Das Zentrum der Weltgeschichte: Das Kreuz von Golgatha
Man muss festhalten, dass im Zentrum der ganzen Weltgeschichte nach der Bibel das Kreuz von Golgatha steht.
Das Ereignis vor bald zweitausend Jahren, dass Jesus Christus in diese Welt gekommen ist, um schließlich als Opfer für unsere Sünden am Kreuz zu sterben – der Gerechte für uns, die Ungerechten.
Damit führt er uns zu Gott und kann uns schließlich in die Vollendung der Geschichte hineinführen.
Vergleich der biblischen Schöpfung mit der Evolutionslehre
Wenn wir das jetzt mit der Evolutionslehre vergleichen, und zwar mit der Evolutionslehre im weitesten Sinn, dann beginnt sie mit dem Urknall vor 13,7 Milliarden Jahren. Es gab nichts: keine Materie, keine Energie und auch keinen Raum.
Plötzlich entstand aus dem Nichts an einem Punkt das ganze Potenzial für unser Universum. Der Raum entstand im gleichen Moment und dehnte sich mit enormer Geschwindigkeit aus – sogar schneller als das Licht. Theoretisch kann sich der Raum schneller als das Licht ausdehnen, sonst wäre das nicht möglich. Dies geschah explosionsartig, eben der Urknall.
Erst viel später, vor 4,7 Milliarden Jahren, entstand nach dieser Lehre die Erde. Wir sehen also einen Zeitstrahl, der beim Urknall beginnt und sich über Milliarden von Jahren erstreckt. Alles geschieht demnach durch Zufall – alles, alles durch Zufall, lauter Zufall.
Dabei wird immer wieder betont, dass alles planlos und ziellos ist. Die Evolution hat kein Ziel, sie ist blind und ungeregelt. Es gibt keinen leitenden Verstand dahinter, keine Absicht und somit auch keine Ethik. Aus dieser Sicht lässt sich nicht ableiten, was richtig oder falsch ist.
Veranschaulichung der Zeitspanne der Evolution im Jahresmaßstab
Wenn wir diese Lehre, diese Sichtweise, auf eine Zeitspanne von einem Jahr übertragen, können wir uns das besser vorstellen. Stellen wir uns vor, die 13,7 Milliarden Jahre vom Urknall bis heute entsprechen einem Jahr.
Der Urknall wäre dann am 1. Januar. Bis Mitte Februar entstehen die ersten Galaxien, diese gigantischen Sternansammlungen. Doch viel später, erst Anfang September, entsteht nach dieser Lehre unser Sonnensystem mit der Erde und den anderen Planeten wie Mars und Jupiter.
Mitte Oktober formt sich langsam das Sonnensystem, und die Erde selbst, zunächst ein Feuerball, wird ebenfalls auf Mitte Oktober datiert. Am 19. Dezember entstehen Pflanzen und Wirbeltiere. Noch weiter im Kalender, am 31. Dezember um 20 Uhr, entsteht der Mensch – vor etwa 2,4 Millionen Jahren.
Wenn wir das weiterverfolgen, dann fällt die Geburt Christi vor etwa 2000 Jahren auf nur vier Sekunden vor Mitternacht am 31. Dezember, also kurz vor Neujahr. So gesehen ist Jesus Christus gerade noch am Rande der Geschichte.
Wenn man noch weiter denkt, sagt man, dass sich das Universum weiterhin verändert. In einigen hundert Millionen Jahren wird die Sonne ein roter Riese sein und schließlich alles Leben in unserem Sonnensystem, also auch auf der Erde, verbrennen.
Dieses Ereignis läge dann am 12. Januar – das Ende des Lebens. Das Universum geht weiter, doch alle Energie wird aufgebraucht. Die Sterne beginnen langsam zu verlöschen, und schließlich endet alles im Dunkeln, in der Finsternis, dem absoluten Nullpunkt.
Alles erscheint sinnlos, weil kein Sinn darin liegt.
Grundlegende Gegensätze zwischen Schöpfung und Evolution
In dieser Einleitung sehen wir, dass Schöpfung und Evolution unvereinbare Gegensätze sind.
Die Schöpfung geht auf die Bibel zurück, die sich als Gottes Wort bezeichnet. Die Evolution hingegen beruht auf ihrem Begründer, Charles Darwin, der von 1809 bis 1882 lebte.
Die Bibel spricht von Jahrtausenden, nicht von Jahrmilliarden. Die Evolutionslehre hingegen behauptet, es seien Jahrmilliarden und nicht Jahrtausende gewesen.
Vorgeschichte und Geschichte: Begriffsklärung und historische Einordnung
Jetzt kommen wir zu Vorgeschichte und Geschichte. Vorgeschichte ist als Fremdwort Prähistorie. Sie beschäftigt sich mit all dem, was prähistorisch ist. Danach folgt die Geschichte.
Wir beschäftigen uns heute Abend mit der Zeit und ihrem fortschreitenden Ablauf. In diesem Zusammenhang spricht man von der Geschichte des Universums ab dem Urknall. Oder, wenn es um Fossilien und hunderte von Millionen Jahren auf der Erde geht, spricht man von der Naturgeschichte. Im Zusammenhang mit prähistorischen Hominiden, also den ersten Menschentypen, spricht man von Vorgeschichte oder auch Urgeschichte.
Man verwendet auch den Begriff Menschheitsgeschichte und dann einfach Geschichte im allgemeinen Sinn.
Jetzt möchte ich aus all diesen Begriffen zwei besonders herausnehmen und erklären: die Begriffe Vorgeschichte und Geschichte.
Die eigentliche Geschichte beginnt mit Ereignissen, die durch archäologisch aufgefundene schriftliche Quellen belegt sind. Das können Keilschriften oder Tafeln sein, die Jahrtausende alt sind. Es können Inschriften auf Stein oder auf Scherben sein, sogenannte Ostraka. Aber auch Papyrushandschriften sind möglich.
Geschichte meint also Geschichte, die durch schriftliche Quellen belegt ist.
Ganz wichtig ist die Geschichte des Nahen Ostens. Möglicherweise haben Sie in der Schule mit der Geschichte des Nahen Ostens begonnen, zum Beispiel mit den Sumerern oder den alten Ägyptern. Das ist an manchen Orten so üblich.
Die Geschichte des Nahen Ostens kommt im dritten Jahrtausend vor Christus aus dem Nebel der Vorgeschichte heraus. Ich sage Nebel, weil nur wenige von uns etwas über die prähistorischen Helvetier, die ersten Schweizer, wissen. Das ist alles im Nebel. Es wird erst klar, sobald schriftliche Quellen da sind.
Und das ist eben Geschichte: die Geschichte des Nahen Ostens ab dem dritten Jahrtausend vor Christus.
Für Europa ist es ein bisschen anders. Die Geschichte der Römer, Griechen und Germanen kommt erst im ersten Jahrtausend vor Christus aus dem Nebel der Vorgeschichte heraus.
Während die Bibel schon längst über die Zeit davor berichtet und auch konkrete Personen und Ereignisse erzählt, ist das bei uns noch Prähistorie in Europa. Im ersten Jahrtausend vor Christus kommt die Geschichte in Europa dann auch aus dem Nebel heraus.
Bei anderen Kulturen ist es noch viel später. Zum Beispiel die Geschichte der amerikanischen Indianer beginnt erst richtig ab 1492 nach Christus. Das war die Zeit, als Columbus Amerika entdeckte und die Geschichte aus dem Nebel der Vorgeschichte herauskam. Davor ist es weitgehend Prähistorie.
Biblische Generationen und die Grenze zwischen Vorgeschichte und Geschichte
Bezogen auf die Bibel sehen Sie hier die Generationenabfolge, die in der Bibel berichtet wird: von Sem über Apakschat und Schälach bis hin zu Abraham. Das sind zehn Generationen von Sem, dem Sohn von Noah, bis zu Abraham, dem Stammvater Israels. Diese Männer wurden im Bereich des dritten Jahrtausends vor Christus geboren, ungefähr in dieser Zeit.
Genau in dieser Epoche tritt die älteste Geschichte des Nahen Ostens aus dem Nebel der Prähistorie hervor. Die Vorgeschichte oder Prähistorie beschäftigt sich mit der Zeitspanne vor der eigentlichen Geschichte. Ihre Grundlage bilden archäologische Objekte, wie zum Beispiel der chalkolithische Tempel von Engedi, einer wunderschönen Oase am Toten Meer.
Der Tempel, den ich dort fotografiert habe, wird in der säkularen Archäologie auf etwa 4000 bis 3000 v. Chr. datiert. Man sieht daran auch, wie unscharf die Datierung ist – ob tausend Jahre mehr oder weniger, das kann niemand genau sagen. Es sind also noch archäologische Objekte, aber alles befindet sich noch in der Prähistorie. Schriftliche Quellen gibt es zu dieser Zeit nicht.
In diesem Sinne fallen die älteren Generationen vor der Sintflut, die in der Bibel beschrieben werden – die zehn Generationen von Adam über Seed, Enosch und so weiter bis zu Noah – natürlich in die Zeit der Prähistorie. Denn sie reichen zurück bis ins fünfte Jahrtausend vor Christus.
Beim Nachdenken über dieses Thema fällt vielleicht etwas auf: Die Sintflut wird in der Bibel auf das dritte Jahrtausend vor Christus datiert. Diese Sintflut markiert eigentlich die Barriere zwischen Vorgeschichte und Geschichte. Doch hier besteht ein Problem: In der Evolutionslehre gilt eine weltweite Flut als Märchen, die es nie gegeben hat. Die Bibel hingegen bezeichnet die weltweite Flut als eine historische Tatsache des dritten Jahrtausends vor Christus.
Interessant ist gerade im Zusammenhang mit dem dritten Jahrtausend und der Sintflut, dass wir hier an die Grenze eines Ereignishorizontes gelangen. Dahinter wird es schwierig, davor ist es einfacher. Wir teilen die Zeit also klar in Vorgeschichte und Geschichte ein – zwei Bereiche, zwischen denen dieser Ereignishorizont im dritten Jahrtausend vor Christus mit der Sintflut liegt.
Vorgeschichte in der Evolutionslehre und biblische Sichtweise
Die Vorgeschichte in der Evolutionslehre wird als die Urgeschichte des Menschen betrachtet. Die Menschheitsentstehung wird auf etwa 2,4 Millionen Jahre datiert. Darauf folgen die Epochen der Altsteinzeit, Mittelsteinzeit, Jungsteinzeit und schließlich das Chalkolitikum, die Kupfersteinzeit. Übrigens stammt der Tempel, den ich vorhin in Engedi gezeigt habe, aus dem Chalkolitikum.
Wenn wir jedoch die Menschheitsgeschichte im evolutionistischen Denken weiter zurückverfolgen, gelangen wir zu einem Zeitpunkt vor etwa drei Milliarden Jahren, als das Leben entstanden sein soll. Noch weiter zurück, vor 4,7 Milliarden Jahren, entstand die Erde. Und noch weiter zurück, vor etwa 13,7 Milliarden Jahren, wird der Urknall angesetzt.
Betrachten wir diese Vorgänge aus biblischer Perspektive, finden wir in der Vorgeschichte die Erschaffung der Welt, die Schöpfung, ganz am Anfang. Darauf folgt der Sündenfall. Danach werden die Generationen von Adam beschrieben, die zehn Generationen bis zu Noah. Diese Zeitspanne umfasst etwa tausendsechshundertfünfundsechzig Jahre und gehört ebenfalls zur Prähistorie.
Anschließend kommt die Sintflut. Gleich nach der Sintflut folgt die Urgesellschaft, die sich in Babel versammelt, um die Stadt Babel und den Turm von Babel zu bauen. Den Turm von Babel kann man übrigens sehr genau in den Ruinenstädten von Babylon lokalisieren.
Wenn wir die Heilsgeschichte betrachten, die in sieben Bündnisse eingeteilt ist, könnte man sagen, dass der Bund mit Adam und der Bund mit Noah noch in die Vorgeschichte fallen. Ab Abraham hingegen lassen sich alle Ereignisse mit der Geschichte und schriftlichen Quellen sehr eindrücklich belegen.
Dies gilt natürlich nur bis zur Gegenwart. Darüber hinaus sind noch zukünftige Ereignisse enthalten.
Die Steinzeit und Herausforderungen der langen Zeitspanne
Im Zusammenhang mit der Prähistorie spielt in der Evolutionslehre die Steinzeit eine sehr wichtige Rolle – und zwar über einen Zeitraum von zweieinhalb Millionen Jahren. Was haben diese Hominiden in dieser Zeit gemacht? Sie schlugen Faustkeile, jagten Tiere, zerteilten sie und nutzten die Werkzeuge für verschiedene Zwecke.
Es gibt jedoch ein großes Problem bei dieser langen Steinzeit. Die Zeitspanne wurde künstlich, wie ein Gummi, auseinandergezogen. Natürlich finden wir archäologische Objekte aus der Steinzeit. Aber das große Problem ist: Wir haben viel zu wenige Steinwerkzeuge. Für die Schweiz und Deutschland sind alle prähistorischen Stätten sehr systematisch untersucht worden. Auch die gefundenen Steinwerkzeuge wurden sehr genau katalogisiert.
Glücklicherweise verrotten Steine nicht. Alles, was aus Holz, Fell oder Stoff gemacht wurde, ist normalerweise nicht erhalten geblieben. Kleine Reste können erstaunlich lange überdauern, aber im Normalfall verrotten sie. Steinwerkzeuge jedoch nicht. Wenn man sich nun die Steinwerkzeuge für einen Zeitraum von zweieinhalb Millionen Jahren anschaut, reicht das, was man findet, bei Weitem nicht aus. Die Funde weisen eher auf eine Zeitspanne von einigen hundert Jahren hin, nicht mehr.
Hinzu kommt, dass man viel zu wenige Gräber findet. Natürlich gibt es steinzeitliche Gräber, aber wenn man bedenkt, wie viele Menschen über diese zweieinhalb Millionen Jahre hinweg gelebt haben müssen, stellt sich die Frage: Wo sind die Überreste? Wenn man sich die Bevölkerungsentwicklung mathematisch anschaut, insbesondere die Bevölkerungsexplosion, dann müssten viel mehr Gräber existieren. Doch sie fehlen fast vollständig.
Man könnte argumentieren, dass die Menschen damals ihre Toten vielleicht oft irgendwo entsorgten oder verbrannten, weshalb es kaum Gräber gibt, die diese lange Zeitspanne belegen. Aber die Steinwerkzeuge kann man nicht einfach ignorieren. Sie sind ja trotzdem noch vorhanden.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Bevölkerungsexplosion. Es gibt ein mathematisches Gesetz, das besagt, dass es nach einer bestimmten Zeit zu einer solchen Explosion kommen muss. Heute leben über sieben Milliarden Menschen auf der Erde. Aber warum gab es diese Explosion nicht schon vor 40 oder 500 Jahren?
Vor 2000 Jahren, zur Zeit von Jesus Christus, lebten weltweit etwa 300 Millionen Menschen. Um 1900 waren es etwa 1,6 Milliarden. Dann begann die berühmte Bevölkerungsexplosion: Im Jahr 2000 waren es sechs Milliarden, und heute sind es über sieben Milliarden.
Das ist ein großes Problem: Warum findet diese Explosion erst jetzt statt? Interessanterweise reicht die Zeit seit der biblischen Sintflut im dritten Jahrtausend vor Christus aus, um von acht überlebenden Menschen auf heute über sieben Milliarden zu kommen – basierend auf vernünftigen Bevölkerungsentwicklungszahlen.
Aber die zweieinhalb Millionen Jahre Steinzeit sind ein großes Problem. In der Fachliteratur werden solche Fragen behandelt, aber in der Schule meist nicht.
Noch etwas: Was haben die Menschen in diesen zweieinhalb Millionen Jahren gemacht? Sie schlugen fast immer die gleichen Steinwerkzeuge. Es gab keine Entwicklung! Wie ist das möglich?
Stellen wir uns vor: Vor 500 Jahren lebten unsere Vorfahren im Mittelalter. Seitdem hat sich viel entwickelt. Heute sind wir längst auf dem Mond gelandet und schicken Sonden ins Sonnensystem hinaus. Warum geschah die Entwicklung erst jetzt so rasant?
In der Geschichte wird berichtet, dass im dritten Jahrtausend vor Christus eine kulturelle Explosion stattfand. Bei den alten Sumerern finden sich kulturelle Errungenschaften, die wir später im Mittelalter wiederfinden. Plötzlich, aus der Steinzeit heraus, gab es eine kulturelle Explosion.
Auch im alten Ägypten entstanden die großen Pyramiden, wie die von Cheops, die zu den ältesten Bauwerken zählen. Wie ist das zu erklären? Über zweieinhalb Millionen Jahre Kultur auf Sparflamme, und dann plötzlich eine Explosion.
Ein weiterer Aspekt stammt aus der modernen Genetik: Heute kann man die mitochondriale DNA, einen Teil unseres Erbguts, erforschen. Diese DNA wird nur von der Mutter an ihre Kinder weitergegeben. In den vergangenen Jahren wurden diese Untersuchungen sehr gründlich durchgeführt.
Anhand von Stammbäumen und der mitochondrialen DNA kann man heute genau nachvollziehen, wie oft Mutationen, also "Schreibfehler", vorkommen. So lassen sich Ursprünge von Völkern bestimmen: Ob die Vorfahren vor dreitausend Jahren Juden waren, Helvetier oder vom Balkan stammten. Übrigens haben etwa zehn Prozent der Schweizer Wurzeln aus dem Balkan.
Eine interessante Studie von Thomas Parsons aus dem Jahr 1997, veröffentlicht in Nature Genetics mit dem Titel "A High Observed Substitution Rate in the Human Mitochondrial DNA Control Region", zeigt, dass die gemeinsame Mutter aller heute lebenden Menschen vor etwa sechstausend Jahren lebte.
Das bedeutet, wir sind mit den australischen Ureinwohnern so eng verwandt, dass wir eine gemeinsame Mutter vor sechstausend Jahren hatten. Ebenso mit den amerikanischen Ureinwohnern. Das ist eine erstaunliche Erkenntnis und stellt ein Problem für die Vorstellung von zweieinhalb Millionen Jahren Steinzeit dar.
Nach der Bibel war die Steinzeit die schwierige Zeit nach der Sintflut und dem Turmbau von Babel. Diese Zeit war auch durch schwere Umweltveränderungen infolge der Sintflut geprägt.
Die Bibel berichtet übrigens über Höhlenmenschen – zum Beispiel in Hiob 30. Aufgrund der biblischen Darstellung müsste man die Steinzeit also auf etwa fünfhundert Jahre zusammenschieben. Dann lösen sich viele Probleme: Es fehlen keine Gräber, es gibt genügend Steinwerkzeuge, und auch die Daten zur mitochondrialen Eva passen besser zusammen.
Weltweite Überlieferungen zur biblischen Urgeschichte
Interessant ist Folgendes: Es gibt weltweite Überlieferungen zu 1. Mose 1-11. Auf allen fünf Kontinenten, bei den eingeborenen Völkern, wurden Überlieferungen von einer weltweiten Sintflut gefunden.
Aber woher kommt das? Bei den australischen Ureinwohnern, bei den amerikanischen Indianern in Nord-, Mittel- und Südamerika ebenso wie in Afrika und Asien findet man diese Geschichten. Unter diesen Überlieferungen gibt es Parallelen zu 1. Mose 1-11, zur Urgeschichte, die nach der Bibel die Urgeschichte der ganzen Menschheit ist. Denn alle Menschen gehen auf die Generationen der biblischen Urgeschichte zurück.
Im Zusammenhang mit der Schöpfung findet man Parallelen zum Sündenfall. Zum Beispiel bei den Karin, einem Stamm in Thailand, mit dem wir als Familie in den vergangenen Jahren Kontakt hatten. Auch die Flut wird weltweit überliefert. Zum Beispiel bei den Toda Embera, einem Indianerstamm in Kolumbien. Ich mag sie besonders, weil sie so nett sind und in den vergangenen Jahren zweimal zu meinen Vorträgen nach Pereira in Kolumbien kamen. Diese Indianer aus dem Urwald wurden erst in den 1990er Jahren mit der Bibel erreicht. Seitdem wird die Bibel in die Sprache der Toda Embera übersetzt.
Ich habe den Führer der Indianer gefragt: „Wie ist das in eurer Überlieferung? Gibt es da auch eine weltweite Sintflut?“ Ja, das kannten die Leute aus dem Urwald. Sie hatten noch keinen Kontakt mit der Bibel, wussten aber davon. Sie wussten auch, dass es einen Schöpfergott gibt.
Das ist nur ein Beispiel, aber solche Völker gibt es weltweit. Das bewegt einen natürlich sehr. Es ist etwas anderes, als wenn man das nur in Büchern liest, wenn man wirklich mit diesen Menschen Kontakt hat.
Daneben gibt es auch Überlieferungen zum Turmbau, zur Sprachenverwirrung und zur Zerstreuung der Menschen. All das findet man weltweit in diesen Überlieferungen. Allerdings gibt es keine Parallelen zu biblischen Geschichten aus späterer Zeit, sondern nur bis zu dem Punkt, an dem nach der Bibel die ganze Menschheit noch einen gemeinsamen Ursprung hatte und sich dann getrennt hat.
Das ist interessant, denn das widerlegt gerade die Missionshypothese. Manche haben gesagt, die Parallelen gäbe es nur, weil Missionare diese Geschichten aus der Bibel erzählt haben und die Völker daraus ihre eigenen Geschichten gemacht hätten. Aber wenn das so wäre, müsste es auch Parallelen zu anderen biblischen Geschichten geben, wie zum Beispiel zu Jona im Bauch des Fisches, zur Vermehrung der Brote für die Fünftausend oder zum Durchzug durchs Rote Meer. Nein, solche Parallelen gibt es nur zur Urgeschichte.
Erdschichten und Fossilien: Entstehung und Deutung
Kommen wir nun zum zweiten Thema: Erdschichten und Fossilien. Wir blicken damit weiter zurück als die Menschheitsgeschichte im evolutionistischen Sinn.
Es ist eine Tatsache, und darin sind sich weltweit alle einig, dass es Erdschichten gibt, so wie man sie hier sehen kann. Die Frage ist: Woher stammen diese Schichten? Weltweit findet man Milliarden von Fossilien – versteinerte Pflanzen, Tiere und auch Menschen.
Wie lässt sich das erklären? In der Evolutionslehre wird das normalerweise so dargestellt: Diese Schichten entstanden durch Ablagerungen, wie man sie auch heute beobachten kann. Bäche und Flüsse transportieren Schutt, erodieren das Gestein, tragen Material ab und lagern es an einem anderen Ort wieder ab. Dieses Material wird weitertransportiert und erneut abgelagert. So entstehen Millimeter um Millimeter, Zentimeter um Zentimeter, über Jahrtausende bis hin zu Jahrmillionen die Schichten.
Die gesamten Schichtenpakete, in denen man viele Fossilien findet, reichen vom Kambrium bis heute. In der Evolution wird dieser Zeitraum mit etwa 542 Millionen Jahren datiert.
Nach der Bibel gab es jedoch eine Sintflut. Als Folge dieser Sintflut traten noch viele weitere Katastrophen auf. Deshalb kann man die Ablagerungen aus biblischer Sicht als katastrophisch erklären – durch die Sintflut und die nachfolgenden Ereignisse. Diese Ablagerungen entstanden also schnell und nicht langsam über Millionen von Jahren.
Schauen wir uns das einmal genauer an: Hier sieht man Erdschichten. Wenn man sie betrachtet, fragt man sich, wie lange es wohl gedauert hat, bis sie so entstanden sind – Jahrtausende, Millionen von Jahren? Doch hier steht eine Beschriftung: New Orleans, mit Bezug auf die schwere Überschwemmung vor ein paar Jahren. In dieser kurzen Zeit haben sich solche Schichten gebildet – genau so, wie man das aus der Geologie kennt.
Das Wasser sortiert das Material nach Gewicht und Korngröße, und so entstehen die Schichten. Typischerweise bilden sich Schichten im Wasser, je nachdem in fließendem oder strudelndem Wasser. Dabei entstehen unterschiedliche Formationen.
Vor einigen Jahrzehnten gab es den großen Ausbruch des Mount St. Helens in Nordamerika – eine Mini-Katastrophe. Diese Katastrophe, verbunden mit Überschwemmungen und der Zerstörung riesiger Wälder, führte zur Bildung neuer Schichten, die bis zu hundert Meter dick sind. Nicht in Millionen von Jahren, sondern in Tagen und Wochen.
Wenn man zum Beispiel Fossilien von Bäumen findet, die aufrecht in den Schichten stehen und versteinert sind – manche bis zu siebzehn Meter lang –, dann wird klar, dass diese Erdschichten schnell entstanden sind. Noch bevor das Holz verfaulen konnte. Sonst würde ein Baum verfaulen und nicht versteinern.
Versteinern ist keine gewöhnliche Entwicklung. Als die Weißen in Amerika die Bisons auf den Prärien abschossen, entstanden daraus keine Fossilien. Die Kadaver wurden von Geiern, Bakterien, Würmern und anderen Organismen zersetzt. Millionen von Bisons verschwanden so ohne Fossilien zu hinterlassen.
Ideal für die Fossilbildung ist eine Überschwemmung mit fließendem Wasser, bei der Schutt und Schlamm die Überreste luftdicht verschließen. Dann hat man gute Chancen, dass Fossilien entstehen.
Normalerweise entstehen keine Fossilien. Aber bei Verschüttung in Schlamm und fließendem Wasser können Fossilien gebildet werden. Daher sind diese Milliarden von Fossilien ein sehr eindrückliches Dokument einer weltweiten Katastrophe und ihrer Folgekatastrophen, die sich über Jahrhunderte – auch über die Sintflut hinaus – erstreckten.
All diese Beobachtungen lassen sich biblisch gesehen sinnvoll in eine Geschichte einordnen, die einen Sinn ergibt und ein Ziel verfolgt.
Einfluss der Weltanschauung auf Musik und Kultur
Das hat übrigens unser europäisches Denken derart geprägt, dass auch unsere europäische Musik genau durch dieses Denken beeinflusst wurde. Sie entwickelt sich nach vorne, über mehrere Teile hinweg, ähnlich wie die Zeitalter, und strebt auf eine Vollendung zu.
Wir sind das vielleicht aus der klassischen Musik gewohnt. In Indien hingegen, wenn man einen Raga hört, hat man eher das Gefühl, dass die Musik gerade erst begonnen hat. Man meint, sie sind noch immer am Stimmen. Es gibt dort keinen klaren Anfang. Im Hinduismus wird alles als ein Kreis verstanden, der sich sinnlos dreht, über unendliche Zeitalter hinweg – ähnlich wie bei den Milliarden von Jahren.
Die Musik selbst kennt keine thematische Entwicklung, keine Abspaltung oder Sequenzierung, also kein wiederholtes Aufgreifen desselben Themas auf verschiedenen Ebenen. Eine Entwicklung findet nicht statt. Auch in Afrika, bei der Tamtam-Musik, wird zwei Stunden lang das Tamtam geschlagen. Doch es geht nicht um eine Entwicklung, die auf ein Ziel hinführt.
Diese Vorstellung hat die klassische Musik stark geprägt, denn sie ist gewissermaßen ein Abbild dieser Heilsgeschichte, die Sinn macht. Doch dann kam Darwin, und es ist interessant zu beobachten, wie sich die Musik im zwanzigsten Jahrhundert verändert hat.
Ich meine, es ist die klassische Musik, oder? DRS zwei am Abend – was soll das? Wohin geht das? Was soll das überhaupt? Man hat sogar bewusst Zufallselemente eingebaut, weil die Weltgeschichte ja eigentlich planlos ist.
Diese Veränderung betrifft die E-Musik, also die ernste Musik. Aber auch die U-Musik, die Unterhaltungsmusik, ist betroffen. Man muss nur mal Techno anhören. Ist es bei Techno wichtig, den Anfang des Stückes mitzubekommen? Nein, entscheidend ist, dass es dauernd rattert. Dann lässt man den Geist abschalten, und mit Pillen wirkt das noch stärker. Deshalb spielen Drogen dort auch eine große Rolle.
Doch es geht nicht um Entwicklung. All das hängt mit dem jeweiligen Weltbild zusammen.
Als kleine Auflockerung möchte ich ein Beispiel zeigen: den ersten Satz des Italienischen Konzerts von Bach. Sie können sich dabei ein wenig Gedanken machen, und dann...
Datierungsmethoden: Grundlagen und Bedeutung
Haben wir noch den dritten Teil? Es geht drittens um Datierungsmethoden. Wenn man mit Leuten auf der Straße über Datierung spricht, dann fällt meistens die C14-Methode. Es herrscht ein Volksglaube, dass C14 sehr viel mit Evolution zu tun hätte. Aber das ist nicht richtig.
Die C14-Methode ist zwar die bekannteste radiometrische Datierungsmethode, aber sie ist eigentlich nur für die Archäologie von Bedeutung, und zwar nur, wenn es um Jahrtausende geht. Für Zeiträume von Millionen Jahren wird sie gar nicht verwendet. Trotzdem ist es wichtig, einiges darüber zu wissen.
Die C14-Methode wird nur für Messungen bis etwa 50.000 Jahre verwendet. Manche möchten sie noch bis höchstens tausend Jahre zurückdehnen, aber für Millionen von Jahren hat sie keine Bedeutung.
Jetzt erkläre ich ganz kurz, wie die Methode funktioniert. Wie der Name C14 sagt, geht es um Kohlenstoff. Kohlenstoff ist das Element, das man auch bei jedem Bleistift vorne hat, in einer bestimmten Form. Wenn man ein Feuer macht, bleibt viel Kohlenstoff übrig. Chemisch und physikalisch ist Kohlenstoff normalerweise C12. Ich brauche nicht zu erklären, was die Zahlen bedeuten, aber es ist wichtig zu wissen, dass normaler Kohlenstoff als C12 bezeichnet wird.
Für die C14-Methode ist C14 wichtig, das ist radioaktiver Kohlenstoff. Es gibt also den Unterschied: C12 ist normaler Kohlenstoff, C14 ist radioaktiv.
In der Luft gibt es verschiedene Gase, darunter Stickstoff, der chemisch N14 genannt wird. Aus dem Weltall kommt kosmische Strahlung, die die Atome in unserer Atmosphäre beschießt. Diese Strahlen treffen auf die Stickstoffatome N14 und verwandeln sie in Kohlenstoff. So entsteht aus N14 radioaktiver Kohlenstoff, also C14.
Diese radioaktiven Atome sind nicht stabil, sie zerfallen. Niemand kann vorhersagen, wann genau ein einzelnes Atom zerfällt, aber man kann sagen, dass bei einem Kilogramm radioaktivem Kohlenstoff in 5730 Jahren nur noch die Hälfte davon vorhanden ist. Das nennt man die Halbwertszeit. Nach weiteren 5730 Jahren ist die Hälfte der verbliebenen Menge zerfallen, und so weiter.
Wir atmen die ganze Zeit Sauerstoff (O2) ein, aber Pflanzen nehmen CO2 auf. CO2 ist kein Abfallprodukt, sondern ein sehr wertvoller Stoff, den Pflanzen brauchen. Also bitte nicht schlecht über CO2 reden.
CO2 kann aus normalem Kohlenstoff (C12) bestehen, aber es gibt auch CO2 mit radioaktivem Kohlenstoff (C14). Pflanzen nehmen beide Arten von CO2 auf. Menschen, die ihr Leben lang Pflanzen essen, nehmen also sowohl normalen als auch radioaktiven Kohlenstoff in ihren Körper auf.
In Argentinien habe ich gelernt, dass arme Leute, die hauptsächlich Asado (Rindfleisch) essen und kaum Gemüse, oft Zahnprobleme bekommen. Es ist also wichtig, Gemüse, Salat und Früchte zu essen. Diese enthalten CO2 mit normalem und radioaktivem Kohlenstoff, der in unseren Körper eingebaut wird.
Mit dem Tod hören wir auf, Pflanzen zu essen, und somit gelangt kein neues C14 mehr in unseren Körper. Das vorhandene C14 zerfällt dann nach der Halbwertszeit.
Man kann bei toten Lebewesen messen, wie viel C14 im Verhältnis zu C12 noch vorhanden ist. Daraus lässt sich berechnen, wie lange es her ist, dass das Lebewesen gestorben ist. So funktioniert die C14-Methode.
Diese Methode war eine sensationelle Idee von Mr. Libby, der dafür 1960 den Nobelpreis erhielt. Aber es gibt Voraussetzungen: Man muss annehmen, dass das Verhältnis von normalem zu radioaktivem Kohlenstoff in der Atmosphäre immer gleich war. Wissenschaftliche Hinweise zeigen jedoch, dass das nicht so ist.
Die Entstehung von radioaktivem Kohlenstoff hängt von der Stärke der kosmischen Strahlung ab, die wiederum von der Sonnenaktivität beeinflusst wird. Die Sonne verändert sich ständig. Auch das Erdmagnetfeld ist entscheidend, denn es hält einen Teil der kosmischen Strahlung ab. In den letzten 150 Jahren wurde gemessen, dass das Erdmagnetfeld kontinuierlich abnimmt. Früher war der Schutz höher als heute.
Außerdem hängt das Verhältnis vom Standort der Erde in der Galaxie ab. Der Kohlenstoffgehalt in der Luft wird auch durch Vulkanismus beeinflusst. Bei Vulkanausbrüchen entweichen große Mengen CO2.
Nach der Bibel gab es während der Sintflut enormen Vulkanismus. In 1. Mose 8 heißt es, dass bei der Sintflut alle Quellen der Tiefe aufbrachen, was bedeutet, dass der Ozeanboden vulkanisch aufgebrochen wurde. Dadurch gelangten große Mengen CO2 in die Atmosphäre, und das war normaler Kohlenstoff.
Früher war die Konzentration von normalem Kohlenstoff viel höher als heute. Wenn man Menschen aus dieser Zeit datiert, scheint es, als seien sie sehr alt, weil sie wenig radioaktiven und viel normalen Kohlenstoff hatten. Das führt zu einer Verfälschung der Datierung, je weiter man zurückgeht, besonders vor dem dritten Jahrtausend vor Christus.
Nun zu einigen Überraschungen: Man hat Kohle mit der C14-Methode datiert. Ein Geologe würde sagen, das sei unsinnig, denn Kohle ist Millionen Jahre alt, und es sollte kein radioaktiver Kohlenstoff mehr darin sein. Doch Christen, die diese Untersuchungen durchführten, fanden C14 in Kohle aus verschiedenen geologischen Zeitaltern: Känozoikum, Mesozoikum und Paläozoikum, also Schichten, die bis zu 542 Millionen Jahre alt sein sollen.
Alle Kohleproben enthielten nachweisbar C14. Das ist ein Schock, denn nach 80.000 Jahren sollte kein C14 mehr nachweisbar sein. Noch schlimmer: Die Kohle aus den verschiedenen Zeiten zeigte denselben C14-Gehalt. Das würde bedeuten, dass die Kohle alle ungefähr zur gleichen Zeit entstanden ist.
Nach biblischer Auffassung stammen diese Erdschichten aus der Sintflut und der Zeit danach, was diese Ergebnisse erklären würde. Das zerstört jedoch die gesamte geologische Zeittafel von Hunderten von Millionen Jahren.
Die Wissenschaft wehrt sich und behauptet, dass radioaktive Stoffe in den Schichten neues C14 erzeugen. Experimentell konnte das bisher nicht nachgewiesen werden, bis in jüngerer Zeit.
Noch schlimmer ist die C14-Datierung von Diamanten. Diamanten bestehen aus Kohlenstoff, aber so schön als Gitter angeordnet, dass sie als Edelsteine glänzen. Diamanten sollen ein bis drei Milliarden Jahre alt sein. Nach 80.000 Jahren sollte kein C14 mehr nachweisbar sein, aber man konnte C14 in Diamanten nachweisen. Das würde bedeuten, dass Diamanten nur Jahrtausende alt sind.
Für die Zeit um die Sintflut und danach müssen wir also mit einem veränderten Verhältnis von C14 zu C12 rechnen. Interessanterweise bestätigt die Bibel ab circa 1500 vor Christus die C14-Datierungen.
Beispielsweise wurde die Mauer von Jericho auf etwa 1560 v. Chr. datiert. Nach der strengen biblischen Chronologie ist das Jahr 1566 v. Chr., was sehr gut übereinstimmt.
Auch Salomos Wassertor in Jerusalem wurde mit der C14-Methode datiert und ergab ungefähr 1015 bis 975 v. Chr. Salomo war nach biblischer Chronologie von 1016 bis 976 v. Chr. König – ein Volltreffer.
Das ist die Mauer von Joshua, mit Tonziegeln, die auf der Steinmauer nach außen gefallen sind. Der Hiskiatunnel, ein beeindruckender Tunnel, wurde von König Hiskia um 700 v. Chr. gebaut. Nach biblischer Chronologie war Hiskia König von 727 bis 698 v. Chr. Die C14-Datierung von Holzresten im Tunnel ergab circa 700 v. Chr. – passt wunderbar.
Die berühmte Jesajarolle aus Qumran wurde an der ETH Zürich mit C14 datiert und auf etwa 200 bis 100 v. Chr. datiert. Handschriften können auch ohne C14 datiert werden, allein anhand der Schriftzeichen (Paläographie). Diese Methode ergab für die Jesajarolle etwa 125 v. Chr., was gut mit der C14-Datierung übereinstimmt.
Nun geht es um Milliarden von Jahren. Die Evolution stützt sich heute auf Datierungsmethoden, die als Langzeituhren bezeichnet werden. Sie sollen beweisen, dass die Erdschichten im Lauf von Millionen und die Erde im Lauf von Milliarden Jahren entstanden sind.
Ich erkläre kurz, wie das funktioniert, anhand eines Beispiels: die Uran-Blei-Methode. Uran-238 ist radioaktiv und zerfällt mit der Zeit zu Blei-206. Man kann messen, wie lange es dauert, bis nur noch die Hälfte des Urans vorhanden ist. Das sind nicht nur ein paar Tausend Jahre, sondern Milliarden.
Man rechnet mit dieser Methode wie mit einer Sanduhr: Oben ist Uran-238, das zerfällt und wird zu Blei-206 unten. Wenn man die Zerfallskonstante kennt, kann man berechnen, wie lange die Uhr schon läuft.
Das Problem ist, dass man nur rechnen kann, wie lange die Uhr läuft, wenn man annimmt, dass am Anfang alles Uran oben war und kein Blei unten. Das ist eine unbewiesene Annahme. Es könnte sein, dass bei der Entstehung des Gesteins bereits Blei vorhanden war.
Gemessen wird der Moment, wenn das Magma aus der Erde hervortritt und erstarrt. Mit dieser Methode kommt man auf etwa 4,7 Milliarden Jahre für das Alter der Erde – aber nur, wenn man die genannten Annahmen trifft und davon ausgeht, dass der Zerfall immer konstant war. Das ist nicht beweisbar, sondern nur plausibel.
Was können wir tun? Wir müssen die Methode an Gesteinen testen, von denen wir wissen, wann sie entstanden sind. Das hat man gemacht.
Man hat Gestein vom Mount Ngauruhoe in Neuseeland untersucht. Renommierte Institute führten die Messungen durch, und man wusste genau, wann das Gestein ausgeflossen war. Das Ergebnis lag zwischen 270 Millionen und 3,9 Milliarden Jahren – obwohl das Gestein erst vor wenigen Jahren entstanden ist.
Ein weiteres Beispiel: Zwölf Datierungen von Gestein, das um 1800 bei einem Ausbruch auf Hualalai auf Hawaii entstand, ergaben Altersangaben zwischen 160 Millionen und circa drei Milliarden Jahren. Dabei misst man immer den Moment, wenn das Magma erstarrt, nicht wie alt das Magma selbst ist.
Mondgestein von Apollo 11 wurde ebenfalls datiert. Verschiedene Methoden ergaben Unterschiede von bis zu sechs Milliarden Jahren. Mondgestein von Apollo 16 wurde auf 18 Milliarden Jahre datiert, was problematisch ist, weil das vor dem Urknall läge.
Verschiedene Methoden können also sehr unterschiedliche Daten liefern. Man kann wählen, welches Ergebnis am besten zur eigenen Theorie passt. Noch schlimmer: Dasselbe Gestein kann mit derselben Methode mehrfach unterschiedlich datiert werden. Auch hier kann man das Ergebnis auswählen, das zur Theorie passt.
In der Praxis werden Datierungen, die nicht in das Schema der Evolutionslehre passen, oft als fehlerhaft oder durch Verunreinigungen beeinflusst abgetan. Solche Ergebnisse erscheinen meist nicht in der Literatur. Es gibt leider keine umfassende Studie über all diese unveröffentlichten Datierungen. Das wäre eine Sensation und eine lohnende Doktorarbeit.
Im Grand Canyon ergaben Basaltgesteine aus jüngeren Schichten oben ein Alter von 1,34 Milliarden Jahren. Basaltgesteine aus älteren Schichten unten ergaben 1,07 Milliarden Jahre. Das bedeutet, dass das jüngere Gestein 270 Millionen Jahre älter ist als das ältere – ein großes Problem.
Ich habe das einmal in einem Gespräch mit einem französischen Geologen erlebt. Ich fragte ihn, wie man erklären könne, dass diese Methode bei neu entstandenen Gesteinen nicht anwendbar sei, aber bei alten Gesteinen schon. Er fühlte sich ertappt und konnte keine befriedigende Antwort geben.
Zum Schluss möchte ich noch Datierungsmethoden vorstellen, die ein junges Alter der Erde ergeben. In der Ozeanographie, der wissenschaftlichen Erforschung der Weltmeere, wurde viel geforscht. Neben Wasser enthält das Meer Salz und andere Elemente wie Gold, Silber, Blei. Diese Stoffe werden durch Flüsse weltweit ins Meer transportiert und bleiben dort praktisch erhalten.
Der Salzgehalt der Ozeane beträgt etwa 3,5 Prozent. Man kennt die jährliche Zufuhrrate von Salz und anderen Elementen aus den Flüssen. Daraus kann man berechnen, wie alt die Meere höchstens sein können, wenn man annimmt, dass am Anfang kein Salz vorhanden war.
Das Ergebnis für das höchstmögliche Alter der Meere liegt bei etwa 62 Millionen Jahren – viel zu jung im Vergleich zu den drei Milliarden Jahren, die die Evolution annimmt.
Ähnliche Berechnungen mit Magnesium, Uran, Kalium, Gold usw. ergaben ebenfalls deutlich jüngere Alter: Magnesium 45 Millionen, Uran 500 Jahre, Kalium elf Millionen, Gold 560.000, Kupfer 50.000, Silber 2,1 Millionen, Quecksilber 24.000, Nickel 18.000 und Zinn 100.000 Jahre.
Warum wird uns das in der Schule nicht erzählt? In einer offenen Gesellschaft sollte man doch alles sagen dürfen.
Ich habe das einmal auf einem öffentlichen Podiumsgespräch mit dem Direktor des Naturmuseums St. Gallen, einem promovierten Biologen mit Nebenfach Chemie, angesprochen. Ich fragte ihn, wie er sich diese niedrigen Altersangaben erkläre. Seine Antwort: „Es gibt viel wichtigere Dinge, zum Beispiel den Klimawandel.“ Er wich meiner Frage aus, und das Gespräch blieb freundlich, aber ohne eine Antwort.
So ist es.
Fazit und persönliche Stellungnahme
Jetzt möchte ich ein Fazit ziehen. Die Beweise für eine alte Erde sind überhaupt nicht überzeugend. Als Christ stehe ich keineswegs unter Druck, irgendwelche Milliarden von Jahren in die Bibel hineinzuschmuggeln.
Zweitens werden Hinweise auf eine junge Erde normalerweise ausgeblendet und ignoriert. Wenn ich so etwas erlebe, wird einfach geschwiegen.
Drittens sollen wir die Bibel nicht durch die Brille atheistischer Forschung auslegen. Wir müssen uns nicht dem Zwang von Datierungsmethoden unterwerfen, sondern einfach die Bibel studieren. Was steht dort? Das ist wichtig.
Viertens sollen wir die Bibel das sagen lassen, was sie wirklich sagt, ohne Umdeutungen.
Fünftens soll menschliche Forschung durch das Wort Gottes beurteilt werden. Eisen wird durch Diamant geschliffen, nicht umgekehrt.
Ich habe bereits angedeutet, wie die C14-Methode in bestimmten Bereichen, in denen sie sehr gut funktioniert, anhand der Bibel bestätigt werden kann. Die Bibel ist der Diamant, und mit ihr schleift man das Eisen, die Wissenschaft.
Die Bibel beweist selbst, dass sie mehr ist als ein menschliches Buch, durch die hunderten von erfüllten Prophezeiungen über die Zukunft. So etwas gibt es in der Wissenschaft nicht, aber in der Bibel. Das zeigt, dass das Buch von Gott kommt. Deshalb ist es für mich einfach, die Vorstellung von Millionen und Milliarden von Jahren in der Vorgeschichte abzulehnen. Ich sehe keinen Zwang, das akzeptieren zu müssen.
Stattdessen kann ich die biblische Urgeschichte einfach so stehen lassen: mit Schöpfung, Sündenfall, Adam bis Noah, Sintflut, Turmbau von Babel und so weiter. Die Geschichte Abrahams und des Volkes Israel bis heute ist ebenfalls biblisch überliefert. Vorgeschichte wird so zu wirklicher Geschichte, und darüber haben wir sogar schriftliche Dokumente.
Was die Evolution und die 4,7 Milliarden Jahre betrifft, kann ich das ablehnen. Deshalb kann ich ohne Probleme zur Bibel zurückkehren: "Im Anfang schuf Gott den Himmel und die Erde." Das Leben hat einen Sinn. Es ist nicht einfach nur Zufall, Zufall, Zufall, sondern Gott hat den Menschen mit einem Plan geschaffen.
Die Weltgeschichte hat einen Sinn und einen Plan, und jeder von uns ist ein Teil dieser Geschichte. Man könnte denken: "Es gab ja schon so viele Milliarden von Menschen, wer bin ich schon?" Aber das ist gerade das Schöne.
In Johannes 3,16 lesen wir: "Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe." Gott hat alle Menschen geliebt, jeden einzelnen. Weil er so groß ist, sind wir ihm nicht zu klein, sondern sehr wichtig.
Die Bibel sagt, dass Gott für uns das ewige Leben möchte, damit wir das Ziel der Geschichte, diese Vollendung, einmal ohne Schmerzen erleben. Es gibt Menschen, die haben dauernd Schmerzen. Was muss das für sie sein, wenn sie lesen, dass es in Offenbarung 21 heißt: "Es wird ein neuer Himmel und eine neue Erde sein, Schmerz wird nicht mehr sein, noch Trauer." Es heißt sogar, Gott wird alle Tränen von unseren Augen abwischen.
Es gibt Dinge, über die wir in unserem Leben schon geweint und uns gefragt haben, warum das so ist. Einmal zu erleben, dass Gott alle Tränen abwischt, ist wunderbar.
Aber die Bibel macht ganz klar: Das geschieht nicht automatisch, dass wir an dieser Vollendung teilhaben. Denn "Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigen Sohn gab." Jesus Christus ist gekommen, ist am Kreuz für uns gestorben. Er hat die Strafe getragen, die wir von einem gerechten Gott für all unsere Schuld verdient haben.
Gott hat ihn am Kreuz an unserer Stelle leiden lassen, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe.
Die Bibel sagt, wir als einzelne Menschen können an Gottes Plan teilhaben. Aber es ist nötig, dass wir Gott wirklich zugeben, was wahr ist, und zu unserer Vergangenheit stehen. Die Vergangenheit ist da, wir können nicht zurück, aber es ist geschehen, was geschehen ist.
Doch es gibt Vergebung, und das ist das Fantastische. Die Bibel sagt: Wenn wir unsere Schuld Gott bekennen – im persönlichen Gebet, dazu brauchen wir niemanden, das kann man ganz allein tun – und bereuen, was geschehen ist, dann verspricht Gott in seinem Wort, dass er uns die ganze Schuld auslöscht und vergibt.
All das Schwere, das wir vielleicht im Leben erfahren haben, dürfen wir wissen, dass Gott uns darüber hinweghilft. Und eines Tages wird er sogar alle Tränen abwischen.
Man kann sich fragen, warum in der Bibel erst am Schluss ausdrücklich steht, dass Gott die Tränen abwischen wird, wenn ja dann alles vorbei ist. Das ist manchmal so, wie bei tapferen Kindern: Es gibt Kinder, die sind sehr tapfer und halten Schmerz aus. Wenn sie dann plötzlich sehen, dass jemand beobachtet hat, was sie erlebt haben, und Mitgefühl zeigt, beginnen sie zu weinen. Dann darf man noch einmal alles herausweinen, was wahr war.
Aber Gott wird definitiv einen Schlussstrich ziehen. Es gibt eine Vollendung, eine herrliche Ewigkeit mit Jesus Christus. Das wünsche ich jedem, der hier ist.
Zum Schluss schlage ich vor, gemeinsam ein Lied zu singen, als Vorbereitung für den Apéro. Doch zuvor möchte ich noch mit uns beten:
Herr Jesus Christus, danke, dass du uns die Bibel gegeben hast. Danke, dass wir in diesem Buch lernen, dass unser Leben einen Sinn hat, dass du der Schöpfer bist und einen Plan mit uns und der ganzen Welt hattest. Danke, dass wir nicht blindem Schicksal ausgeliefert sind.
Herr Jesus, danke, dass es die Möglichkeit gibt, mit Gott in Ordnung zu kommen durch dein Opfer von Golgatha. Ich bitte dich, Herr Jesus, dass jeder, der noch nicht wirklich Frieden mit Gott hat, diesen Frieden heute in Anspruch nimmt. Amen.