Guten Morgen, ich möchte alle herzlich begrüßen. Hat jeder ein Büchlein als Skript bekommen? Bitte melden Sie sich, wenn nicht. Dann wird das noch nachgeholt. Alles klar.
Zu Beginn möchte ich etwas aus 2. Timotheus 4,2 vorlesen. Ich lese:
„Predige das Wort, halte daran in gelegener und ungelegener Zeit, überführe, strafe, ermahne mit aller Geduld und Lehre. Denn es wird eine Zeit kommen, da sie die gesunde Lehre nicht ertragen, sondern nach ihren eigenen Lüsten sich selbst Lehrer aufhäufen werden, indem es ihnen in den Ohren kitzelt. Sie werden die Ohren von der Wahrheit abwenden und sich den Mythen zuwenden. Du aber sei nüchtern in allem, leide Trübsal, tu das Werk eines Evangelisten, vollführe deinen Dienst.“
Weiter lese ich aus 2. Thessalonicher 2,1-4:
„Wir bitten euch aber, Brüder, um der Ankunft unseres Herrn Jesus Christus willen und unseres Versammeltwerdens zu ihm hin, dass ihr nicht schnell erschüttert werdet in der Gesinnung, noch erschreckt, weder durch Geist, noch durch Wort, noch durch Brief als durch uns, als ob der Tag des Herrn da wäre. Lasst euch von niemandem auf irgendeine Weise verführen, denn dieser Tag kommt nicht, es sei denn, dass zuerst der Abfall komme und der Mensch der Sünde offenbart werde, der Sohn des Verderbens, welcher widersteht und sich selbst erhöht über alles, was Gott heißt oder ein Gegenstand der Verehrung ist, sodass er sich in den Tempel Gottes setzt und sich selbst darstellt, dass er Gott sei.“
Bis dahin!
Gesellschaftlicher Wandel und spirituelle Suche nach dem Zweiten Weltkrieg
Wenn wir uns heute mit Esoterik, Okkultismus und neuer Spiritualität beschäftigen, sind wir uns wohl alle bewusst, dass in den vergangenen Jahrzehnten eine große Veränderung stattgefunden hat. Unsere Zeitgenossen zeigen ein großes Interesse an Astrologie, Spiritismus, Paramedizin und kosmischem Bewusstsein.
Dabei beobachten wir, dass diese Veränderung ganz langsam und nahezu lautlos erfolgte, besonders seit den sechziger Jahren. Man kann diese Entwicklung zu Recht als eine sanfte Revolution bezeichnen.
Heute möchten wir versuchen, diese Prozesse zu verstehen und in einen größeren Zusammenhang einzuordnen. Dazu müssen wir uns zunächst kurz mit der Entwicklung unserer Gesellschaft und dem Denken in den vergangenen Jahrzehnten beschäftigen. Dies wollen wir im Licht der Bibel tun.
Zunächst beginnen wir mit dem Zweiten Weltkrieg. Der Zweite Weltkrieg hat das Abendland gewissermaßen auf den Nullpunkt gebracht, durch die schrecklichen Verwüstungen. Alles lag am Boden. Doch es war erstaunlich, dass es nach 1945 einen unerhört starken Wiederaufbauwillen gab.
Die Wirtschaft wurde angekurbelt – damals durch die gewaltigen Bedürfnisse, die es in jeder Hinsicht gab. Die Nachfrage war riesengroß. Deshalb konnte man dem auch ein immer größeres Angebot entgegenstellen. Das war sozusagen der Motor in der Nachkriegszeit.
Besonders in Deutschland, dem wichtigsten Land des Zweiten Weltkrieges, ereignete sich ein Wirtschaftswunder. Es kam die Zeit, in der schließlich die Bedürfnisse gestillt waren. Dann merkte man, dass man neue Bedürfnisse wecken musste.
Die Massenmedien und die Werbung leisteten einen großen Beitrag dazu, damit dieses Angebot-Nachfrage-System weiter funktionieren konnte. So entwickelte sich von den 50er Jahren bis in die 60er Jahre hinein eine Art Jagd nach Statussymbolen.
Wichtig waren ein schönes Haus, ein schnelles Auto und Ähnliches. Überhaupt wurde immer mehr das Motto gültig: Wer etwas sein will, muss etwas haben.
Die Jugendbewegung der 1960er Jahre und ihre spirituellen Sehnsüchte
Aber dann kamen die sechziger Jahre, und die Jugend bemerkte damals, dass das, was ihre Eltern vorlebten – mühsame Arbeit zwar selbstverständlich, aber letztlich in eine Sackgasse führend – nicht mehr stimmte. Man erkannte, dass die Befriedigung materieller Werte nichts brachte und dabei die Grundbedürfnisse vernachlässigt wurden.
So war es zu Beginn der sechziger Jahre, dass viele Jugendliche aus dieser inhaltslosen Ideologie des Materialismus aussteigen wollten. Sie empfanden ein tiefes Unbehagen, das die Eltern jedoch nicht verstehen konnten. Diese Hinterfragung führte in den sechziger Jahren immer mehr zu einem Generationenkonflikt.
Für immer breitere Massen von Jugendlichen wurde klar, dass dieses kapitalistisch-materialistische System, in dem es nur noch ums Haben und noch mehr Haben geht, so nicht weitergehen kann. Der Wunsch nach Ekstase und spiritueller Erfahrung erwachte bei vielen. Die religiöse Fassade, die äußere Religiosität der Elterngeneration, die zum guten Ton gehörte, konnte die Jugendlichen nicht mehr befriedigen.
Es entstand ein Verlangen nach mystischen und ekstatischen Erfahrungen. Genau in dieser Zeit kam die Rockmusik auf. Die ersten großen Rockkonzerte fanden Anfang der sechziger Jahre statt. Die ganze Zuhörerschaft konnte in Ekstase versetzt werden. Das war überraschend, auch für die Rockmusiker selbst. Sie fragten sich: Was geschieht hier eigentlich? Was geht hier vor?
So begannen sich auch Rockmusiker, angeregt durch die Effekte ihrer Musik, darüber Gedanken zu machen, was Ekstase ist und wie man sie erleben kann. Dadurch wuchs auch das Interesse an Drogen. Dieses Interesse wurde wiederum in den Texten propagiert.
In den sechziger Jahren entstanden so neue Ideale: freier Drogengenuss, freie Sexualität, östliche Mystik und Okkultismus. Doch dieser anfängliche Enthusiasmus führte letztlich nur dazu, dass man erkannte, in eine neue, totale Krise hineinzukommen. Denn mit diesen Entwicklungen begann die Drogenwelle unaufhaltsam über den Westen zu rollen.
Niemand war mehr in der Lage, diese Probleme zu lösen oder echte Alternativen und Antworten zu geben.
Die Rolle von Aleister Crowley und die bewusste Planung spiritueller Strömungen
Wenn wir die sechziger Jahre vor Augen haben, ist es sehr interessant zu wissen, dass vieles davon schon lange geplant war. Die allerwenigsten ahnten damals, dass genau diese Wünsche von einem der größten Satanisten des zwanzigsten Jahrhunderts stammten: Alistair Crowley. Er lebte von 1875 bis 1947 und verspürte bereits in seinen Zwanzigern den starken Wunsch, die Jugend in den Satanismus einzuführen.
Übrigens kam er aus einer christlichen Familie, deren Hintergrund sogar in der Brüderbewegung lag. Mit achtzehn Jahren bemerkte er jedoch starke dämonische Belastungen. So entwickelte er sich zu einem der bedeutendsten Satanisten überhaupt. Möglicherweise hängt das damit zusammen, dass seine Mutter aus dem fernen Osten stammte und diese Belastung eventuell von dort zu erklären ist.
Jedenfalls schlug Crowley drei Methoden vor, wie man die Jugend für den Satanismus empfänglich machen könnte. Er empfahl erstens stark rhythmusbetonte Musik, zweitens Drogenmissbrauch und drittens freie Sexualität. Dazu entwickelte er eine Sexmagie. Viele Rockgruppen gerieten unter den direkten oder indirekten Einfluss von Crowley, vermittelt durch verschiedene Kanäle.
Als die Elterngeneration in den sechziger Jahren diese Entwicklungen betrachtete, waren sie oft fassungslos. Wie konnte die Jugend so undankbar sein? Nach dem Krieg hatte man mühsam etwas Schönes, Gutes und Angenehmes aufgebaut, doch die Jugendlichen waren damit nicht zufrieden und nicht dankbar. Sie wollten etwas anderes. Viele Eltern hatten auch den Eindruck, dass der Materialismus, ihre Ideologie, nicht falsch sein könne, denn er habe ja eine wissenschaftliche Grundlage.
Die Denkgrundlage des Materialismus liegt im neunzehnten Jahrhundert. Um 1859 veröffentlichte der Engländer Charles Darwin sein Buch „Über die Entstehung der Arten“. 1871 folgte ein weiteres Buch mit dem Titel „Die Abstammung des Menschen“. Darwin machte die Evolutionslehre populär. Er war zwar nicht der Erfinder der Evolutionslehre, doch er verbreitete sie weitläufig.
Man findet die Idee der Evolution bereits bei den alten Griechen. Verschiedene griechische Philosophen hatten ähnliche Gedanken. Man kann sogar noch weiter zurückgehen: Bei den Babyloniern findet man im Prinzip dieses Denken, dass die Natur sich entwickelt. Naturkräfte, die als Götter bezeichnet wurden, entfalten und entwickeln sich.
Doch zu Darwins Zeit, 1859, stieß sein Buch über die Entstehung der Arten auf breites Interesse unter Akademikern. Die Zeit war reif für dieses Denken. Schon sein Großvater Erasmus Darwin hatte ein Buch über Evolution veröffentlicht, das jedoch völlig unbekannt blieb. Damals war das Denken noch nicht vorbereitet, doch im Laufe der Zeit wurde die intellektuelle Entwicklung reif, und viele Intellektuelle nahmen Darwins Ideen mit Begeisterung auf.
Sie dachten: Jetzt können wir uns vom Christentum und der Lehre der Schöpfung befreien. Der Mensch ist die Krone einer Entwicklung, bei der Gott nicht benötigt wird. Diese Ansätze von Darwin wurden im zwanzigsten Jahrhundert weitergeführt und immer weiterentwickelt. Erst im zwanzigsten Jahrhundert konnte dieses Denken jedoch die breite Masse erreichen.
Noch in den zwanziger Jahren des zwanzigsten Jahrhunderts stand in den USA ein Lehrer vor Gericht, weil er die Evolutionslehre in der Schule unterrichtete. Das galt damals als Vergehen. Doch diese Haltung änderte sich schnell, und der Lehrer wurde später rehabilitiert. So breitete sich das Evolutionsdenken in der Gesellschaft aus.
Man kann sagen, dass das Evolutionsdenken eine wesentliche Grundlage des Denkens im zwanzigsten Jahrhundert wurde und das dominierende moderne Weltbild prägte. Für viele im Westen, also in Europa und Nordamerika, wurde die Ansicht, dass Mensch, Pflanzen, Tiere und das Weltall von Gott geschaffen seien, unakzeptabel. Stattdessen sah man eine lange zufällige Entwicklung, die vor etwa zwanzig Milliarden Jahren begonnen haben soll. Es kam also nicht auf ein paar Monate früher oder später an, sondern alles entwickelte sich durch Zufall.
Darwins Lehren breiteten sich auch auf andere Denkbereiche aus: Philosophie, Psychologie, Pädagogik, Soziologie, Theologie, Geschichte, Astronomie und mehr wurden von diesem Denken durchdrungen und bestimmt.
Doch in den sechziger Jahren konnten die Eltern nicht verstehen, warum die Jugend eine Krise mit dem Materialismus hatte. Schließlich sei dieser doch wissenschaftlich belegt. Doch einige Jahrzehnte später, in den Siebziger- und Achtzigerjahren, kam es auch bei den Eltern zu einer Krise.
Die Jagd nach Geld forderte ihren Preis: Stress, Herzinfarkt und psychosomatische Krankheiten aller Art waren die Folgen. Man merkte, dass Technik nicht alle Probleme löst. Zuvor hatte man gedacht, Technik werde immer besser und schließlich alle gesellschaftlichen Probleme lösen. Doch man erkannte Umweltzerstörung, Luft- und Wasserverschmutzung, Bodenverschmutzung, Waldsterben, atomare Verseuchung, Klimakatastrophen und mehr.
So begann man zu überlegen, ob nicht doch etwas nicht in Ordnung sei. Viele empfanden die Problematik so: Irgendwie sind wir durch unseren Lebensstil der Natur entfremdet. Wir sind nicht mehr in Harmonie mit der Natur. Für die Elterngeneration wurde deutlich, dass der Materialismus allein nicht befriedigen kann.
Man müsse ein Problem lösen: Wir müssen wieder in Einklang mit der Natur kommen. Das war in den Siebziger- und Achtzigerjahren. Interessanterweise wurde viel über diese Fragen diskutiert, über die Disharmonie mit der Schöpfung. Doch warum wurde nicht darüber diskutiert, dass wir nicht mehr in Harmonie mit dem Schöpfer sind? Man sah nur das Problem Mensch-Natur, nicht das Problem Mensch-Gott.
Das ist verständlich, denn man glaubte weiterhin, dass das, was Darwin vorgebracht hatte, und was andere weiterentwickelten – der Neodarwinismus – eine wissenschaftliche Tatsache sei. Die Frage, ob wir Gott gegenüber verantwortlich sind, war kein Thema mehr. Das war abgehakt. Man sah nur das Problem in Bezug auf die Schöpfung.
In diesen Diskussionen, wie man Harmonie und Gleichgewicht im Blick auf die Schöpfung und Natur zurückfinden könne, wurde plötzlich ein Angebot gemacht. Durch Mystik, Yoga, autogenes Training, Astrologie, Meditation, Akupunktur, Spiritismus und Ähnliches wurde gesagt, dass man so zurückgewinnen könne, was alte Völker früher kannten. Diese lebten noch in Harmonie mit der Natur, doch wir seien durch Technik und Wissenschaft davon entfremdet worden.
Also müsse man das wieder zurückfinden und von diesen Naturvölkern lernen. So breitete sich allmählich das Interesse an neuer Spiritualität, Okkultismus und Esoterik in unserer Gesellschaft aus.
Wichtig ist, dass hinter all dem auch einige Menschen standen, die dies bewusst planten.
Die New Age Bewegung und ihre astrologischen Grundlagen
Und das führt uns kurz zum Thema New Age, obwohl New Age eigentlich nur eine Bezeichnung für Esoterik und Okkultismus ist. Man kann nicht alles einfach unter der New-Age-Bewegung zusammenfassen. Sie ist gewissermaßen nur eine Erscheinung innerhalb einer größeren esoterischen Bewegung.
New Age bedeutet „neues Zeitalter“. Die Idee, dass jetzt ein neues Zeitalter begonnen habe – das Zeitalter der Mystik und der Esoterik – stammt aus der Astrologie. Am 21. März, dem Frühlingspunkt und der Tag-Nacht-Gleiche, kann man beobachten, in welchem Sternbild die Sonne aufgeht. In den vergangenen 2000 Jahren war das immer im Sternbild der Fische.
Diese astronomische Gesetzmäßigkeit hängt mit der Erdachse zusammen, die ihre Lage im Weltall verändert. Alle 2000 Jahre wechselt sozusagen das Sternbild, das man beim Sonnenaufgang am 21. März sehen kann. Jetzt befindet sich die Sonne im Übergang zum Sternbild des Wassermanns.
Astrologen sagen daher: Wir hatten ein Zeitalter von 2000 Jahren, das Zeitalter der Fische, und jetzt beginnt das Zeitalter des Wassermanns. Sie erklären, dass Fische ein typisches Symbol für das Christentum seien. Schließlich waren einige der Jünger Jesu Fischer, und es gab auch das frühchristliche Fischsymbol, den Ichthys. Wenn man jeden Buchstaben einzeln nimmt, haben die frühen Christen das als Abkürzung für „Jesus Christus, Gottes Sohn, Retter“ verstanden.
So sagen die Astrologen: Das Zeitalter der Fische war das Zeitalter des Christentums. Aber jetzt kommt ein neues Zeitalter. Das Christentum vergeht, und es beginnt das Zeitalter des Wassermanns, das ein Zeitalter der Esoterik sein soll.
Früher war Esoterik nur ein Privileg für eingeweihte Gruppen. Das Wort Esoterik bedeutet eigentlich etwas, das in sich abgeschlossen ist, also nur einem eingeweihten Kreis zugänglich ist. Es stammt aus dem Griechischen. Das Wort Okkultismus kommt aus dem Lateinischen. „Okkultus“ heißt verborgen und meint übersinnliche Kräfte, die nur einem eingeweihten Kreis bekannt sind, für die übrigen aber verborgen bleiben.
Nun soll das Zeitalter des Wassermanns das Zeitalter sein, in dem diese verborgenen Dinge allen Menschen bekannt werden. Alle Menschen sollen gewissermaßen zu Zauberern, Schamanen und Hexen werden.
Allerdings sind sich die Astrologen nicht ganz einig, wann genau dieser Übergang stattgefunden hat. Einige sagen, es war am 5. Februar 1962, andere nennen das Jahr 2000 – was natürlich auch besser klingt – und wieder andere meinen, es dauert noch eine Weile, bis es so weit ist.
Sie sind sich also nicht genau einig, wann der Übergang exakt anzusetzen ist. Aber sie sind sich einig, dass jetzt ein neues Zeitalter kommt.
Sie erklären auch, was alles Platz hat in diesem neuen Zeitalter: eigentlich alles, was mit Übersinnlichkeit zu tun hat. Dazu gehören Aberglauben, Okkultismus, Naturverehrung, östliche Religionen, Anthroposophie, Theosophie, Drogen, Parapsychologie, Spiritismus, Wahrsagerei, Hexenkult, Meditation, Psychoanalyse und so weiter. Alles hat seinen Platz darin.
Ursprung und Ziele der theosophischen Bewegung und New Age
Der Gedanke eines neuen Zeitalters reicht bereits weiter zurück und ist eng mit der theosophischen Gesellschaft verbunden. Diese okkulte Gesellschaft wurde Ende des 19. Jahrhunderts gegründet. Ein bedeutender Name in diesem Zusammenhang ist Madame Blavatsky. Sie war ein großes Medium und prägte diese Bewegung maßgeblich. Ihre Nachfolgerin war die Okkultistin Alice Bailey, die von 1880 bis 1949 lebte.
Für Alice Bailey war es wichtig, die gesamte Gesellschaft in eine okkulte, esoterische Gesellschaft zu transformieren. Nebenbei sei erwähnt: Die Anthroposophie von Rudolf Steiner ist eine Abspaltung der Theosophie. Es gab innerhalb der theosophischen Gesellschaft Konflikte. Rudolf Steiner, selbst ein hochgradiger Okkultist, war mit bestimmten Ansichten nicht einverstanden. Deshalb trennte er sich und gründete die anthroposophische Gesellschaft. Übrigens bedeutet Theosophie „Gottesweisheit“, während Anthroposophie „Menschenweisheit“ heißt.
Wir bleiben jedoch bei Alice Bailey. Sie entwickelte die Idee, die Gesellschaft unbemerkt in eine okkulte Gesellschaft zu transformieren. Dieses Ziel sollte bis 1975 erreicht sein. Interessanterweise veröffentlichte die New-Age-Autorin Marilyn Ferguson nach 1975 das Buch „Die sanfte Verschwörung“. Darin erklärte sie, wie diese unbemerkte Entwicklung bis 1975 durchgeführt wurde.
Laut Ferguson könne man nun offen an die breite Masse herantreten und darüber sprechen. Davor war es gewissermaßen eine Verschwörung, die niemand wissen durfte. In ihrem Buch legte sie dar, welche Methoden der New-Age-Gehirnwäsche bisher angewandt wurden.
Die Menschen wurden über verschiedene Medien beeinflusst: Zeitungsartikel, Fernseh- und Radiobeiträge, Filme, Musik, Malerei sowie Abhandlungen in wissenschaftlichen Zeitschriften. Auch Vorträge, gesellschaftliche Anlässe, die Schule, Diskussionen zwischen Schülern und Lehrern sowie Gespräche in der Kaffeepause bei der Arbeit spielten eine Rolle. Darüber hinaus wurden Ratgeber zu Themen wie Ernährung, Sport, Gesundheit, Geschäftsmanagement, Selbstverteidigung, Stress, zwischenmenschlichen Beziehungen und Selbstvervollkommnung genutzt.
Über all diese Kanäle wurde bewusst an einer Transformation unserer Gesellschaft gearbeitet. Betrachtet man das Ganze, kann man sagen, dass diese Beeinflussung recht erfolgreich war. Die breite Masse ließ sich davon beeinflussen. Doch das geschah nicht zufällig, sondern die Zeit war dafür reif.
Vor dem Zweiten Weltkrieg wäre eine solche Entwicklung nicht denkbar gewesen, da die Menschen damals nicht bereit dafür waren. Man sieht also, dass verschiedene Zeitabschnitte in der Geschichte entweder offen oder verschlossen für bestimmte Gedanken sind.
Dies lässt sich auch anhand der Evolutionslehre zeigen. Zur Zeit von Darwins Großvater war diese Lehre undenkbar, doch Darwin traf den richtigen Zeitpunkt. Ähnlich verhält es sich mit der Esoterik.
Abschließend stellt sich die Frage: Woher kommt dieses Denken eigentlich? Wo liegen die wirklichen Wurzeln?
Die biblische Perspektive auf die Ursprünge von Okkultismus und Esoterik
Und das führt uns zurück in die Genesis, ins erste Buch Mose, 1. Mose 11,1: „Und die ganze Erde hatte eine Sprache und einerlei Worte.“ Es geschah, als sie nach Osten zogen, dass sie eine Ebene im Lande Schinar fanden und dort wohnten.
Sie sprachen zueinander: „Wollan, lasst uns Ziegel streichen und hart brennen.“ Der Ziegel diente ihnen als Stein, und das Erdharz diente ihnen als Mörtel. Dann sagten sie: „Wollan, bauen wir uns eine Stadt und einen Turm, dessen Spitze bis an den Himmel reicht, und machen wir uns einen Namen, damit wir nicht zerstreut werden über die ganze Erde.“
Der Herr fuhr hernieder, um die Stadt und den Turm zu sehen, die die Menschenkinder bauten. Der Herr sprach: „Siehe, sie sind ein Volk und haben alle eine Sprache; dies haben sie angefangen zu tun, und nun wird ihnen nichts verwirrt werden, was sie zu tun ersinnen.“ Darauf sagte er: „Wollan, lasst uns herniederfahren und ihre Sprache dort verwirren, damit sie eine der anderen Sprachen nicht verstehen!“
Der Herr zerstreute sie von dort über die ganze Erde, und sie hörten auf, die Stadt zu bauen. Darum gab man ihr den Namen Babel, denn dort verwirrte der Herr die Sprache der ganzen Erde, und von dort zerstreute er sie über die ganze Erde.
Diese Verse führen uns zurück in die erste Zeit nach der Sintflut. Wir haben hier eine Beschreibung der ersten nachsintflutlichen Hochkultur. Bemerkenswert ist, dass in der modernen Archäologie festgestellt wurde, dass man, wenn man im Zweistromland gräbt, plötzlich auf eine Hochkultur stößt, ohne eine greifbare Entwicklung dahin. Sie ist plötzlich da, weshalb man auch von einer Zivilisationsexplosion spricht. Für nichtchristliche Archäologen ist das ein Phänomen, denn plötzlich ist gewissermaßen alles an Können vorhanden.
Von der Bibel her verstehen wir das gut, denn das Wissen vor der Sintflut war gewaltig. Wenn man an Noah denkt, der eine Arche bauen musste – etwa hundertfünfzig Meter lang – so ein Schiff in dieser Größenordnung wurde erst Ende des 19. Jahrhunderts wiedergebaut. Also war ein technologisches Wissen vor der Flut vorhanden, und über Noah wurde es hinübergebracht. So konnte die Urgesellschaft nach der Sintflut sehr plötzlich wieder eine Hochkultur aufbauen, ohne eine lange Entwicklung zu benötigen.
Der Turm, der hier erwähnt wird, stand im Zusammenhang mit Okkultismus und Magie. Das sehen wir aus Jesaja 47,12. Dort wird von der Jugend Babels gesprochen, eben als Babel jung war. Jesaja 47,1 sagt: „Steige herunter und setze dich in den Staub, Jungfrau, Tochter Babel.“ Die Stadt Babel wird als Frau gesehen, weil „Stadt“ auf Hebräisch weiblich ist, wie auch im Deutschen. Darum wird sie als Frau beschrieben.
In Vers 12 heißt es: „Tritt doch auf mit deinen Bandsprüchen und mit der Menge deiner Zaubereien, worin du dich abgemüht hast von deiner Jugend an. Vielleicht kannst du dir Nutzen schaffen, vielleicht wirst du Schrecken einflößen. Du bist müde geworden durch die Menge deiner Beratungen. Sie mögen doch auftreten und dich retten, die Himmelszerleger, die Sternbeschauer, welche jeden Neumond kundtun, was über dich kommen wird.“
Siehe, sie sind wie Stoppeln geworden, Feuer hat sie verbrannt. Ironisch spricht hier Gott die Magie und die Astrologie Babels an und sagt: „Jetzt bringe ich das Gericht über Babel, aber ihr könnt euch mit eurem Okkultismus nicht retten.“
Was nun aber wichtig ist für uns, ist die Bemerkung, dass Magie und Zauberei von Jugend an in Babel betrieben wurden. So haben wir hier einen Hinweis, dass es bereits in der Frühzeit um Okkultismus ging.
Man hat etwa zwei Dutzend Stufentürme im Zweistromland ausgegraben. Das sind spätere Kopien von diesem ursprünglichen Turm von Babel. Diese Türme verlaufen in Stufen, und seitlich gibt es gewaltige Treppenaufgänge bis auf die höchste Plattform. Dort gab es jeweils einen kleinen Tempel mit einer Götterfigur.
Auch dieser erste Turm hatte eigentlich eine religiöse Bedeutung. Der Mensch versuchte, zu den Göttern hinaufzugehen über diese Stufen und so gewissermaßen Kontakt mit den Himmelsgöttern zu haben. Man betrachtete die Sternbilder des Tierkreises und die Planeten als Gottheiten.
Diese Türme dienten dazu, diese Götter auf den Berg herunterzubringen, um so eine Begegnung mit dem Menschen zu ermöglichen. Ich sage „Berg“ zum Turm, denn das akkadische babylonische Wort für einen solchen Turm, „Zikkurat“, bedeutet eigentlich „Bergspitze“.
Das Zweistromland ist ganz eben und sehr flach, man hat kaum Berge. Darum bauten sie mit diesem Stufenturm in Babel gewissermaßen einen künstlichen Tempelberg und setzten oben den Tempel hin. Der Ursprung liegt in 1. Mose 11.
Das Prinzip der Mikro-Makrokosmos-Lehre in der Astrologie und Esoterik
Und was ist das Grunddenken bei der Astrologie zum Beispiel? Das führt uns nun zu dem wichtigen Punkt der Mikro-Makrokosmos-Lehre. Die Menschen gingen also in Babel davon aus, dass die ganze Natur eine Einheit bildet. Man nahm an, dass man in den Sternen, im Sternenhimmel gewissermaßen den großen Kosmos hat – das ist der Makrokosmos. Dieser wird aber im Menschen abgebildet beziehungsweise gespiegelt.
Der Mensch sei also gewissermaßen ein kleiner Kosmos, eine kleine Welt für sich, ein Mikrokosmos. Daher könne man aus dem Makrokosmos das Schicksal, den Charakter und so weiter des Mikrokosmos ableiten. Das ist das Grunddenken in der Astrologie: Alles ist eine Einheit, und alles innerhalb dieser Einheit spiegelt sich. So wird die Astrologie begründet.
Wir haben gelesen, dass durch die Sprachenverwirrung in Babel diese Urgesellschaft in ihre Sippen aufgetrennt wurde, sodass sich diese Urstämme über die ganze Erde zerstreuten. Nun ist interessant: In allen fünf Kontinenten findet man in den Naturreligionen diese Grundgedanken des Mikro-Makrokosmos. Sei es in Südamerika, in China oder wo auch immer – überall findet man diese Gedanken. Woher kommt diese Einheit? Für uns ist das eigentlich kein Problem, denn wir sehen, dass sie alle den gleichen Ursprung haben.
Diese Mikro-Makrokosmos-Lehre wurde entwickelt und auf viele weitere Gebiete ausgeweitet. Zum Beispiel das Handlinienlesen: Das ist genau das gleiche Prinzip. Man sagt, der Mensch selbst sei wiederum ein großer Kosmos, ein Makrokosmos, und die Teile innerhalb des Menschen spiegeln ihn wider. Deshalb sei die Hand eine Abspiegelung des ganzen Menschen, und man könne in den Handlinien das Schicksal des Menschen ablesen.
Eine weitere Idee ist die Augendiagnostik. Man sagt, die Iris, das Farbige im Auge, sei ebenfalls eine Widerspiegelung des ganzen Menschen. Darum könne man darin Krankheiten des Menschen ablesen, wenn man dieses System verstanden hat.
Dann gibt es die Fußreflexzonenmassage. Diese teilt die Fußsohle in Zonen ein, die dem Aufbau des menschlichen Körpers entsprechen. Wenn man in der Mitte reibt, trifft man zum Beispiel die Eierstöcke bei Frauen und kann sie so beeinflussen. Wenn man weiter oben reibt, trifft man die Augen. Das Denken beruht wieder auf der Mikro-Makrokosmos-Lehre.
Das hat jedoch nichts damit zu tun, dass vom Mittelbereich des Fußes direkte Nervenbahnen zu den Eierstöcken führen und weiter oben zu den Augen. Das lässt sich von der Anatomie des Menschen überhaupt nicht begründen. Physiotherapeutische Massage hat natürlich eine große Wirkung, aber nicht so, dass man am Fuß die Augen behandeln kann.
Wir sehen also, dass hinter all dem das gleiche Denken steckt. Oder nehmen wir die Akupunktur. Die Akupunktur geht davon aus, dass alles eine Einheit ist und von Lebensströmen durchzogen wird. Auch der Mensch wird von diesen Lebensströmen, die das All durchziehen, durchzogen. Wenn nun ein solcher Lebensstrom einen Stau aufweist, dann gerät der Mensch in Disharmonie. Es entsteht Krankheit, es entstehen innere psychische Probleme.
Dann müssen die Punkte, an denen die Lebensenergie des Alls nicht mehr fließen kann, behandelt werden. Dadurch wird der Mensch gesund. Daraus leitet sich die ganze Akupunktur mit der Nadeltherapie ab.
So könnte man mit vielen anderen Methoden weitermachen. Wenn man aber einmal dieses Prinzip verstanden hat, kann man auch eine Methode verstehen, die nächste Woche neu herauskommt. Etwas völlig Neues. Wenn man es genau anschaut, stellt man fest: Aha, wieder Mikro-Makrokosmos-Lehre. Das ist uralt.
New Age heißt zwar „neues Zeitalter“, aber es ist eigentlich alles uralt. Es ist nicht modern, sondern altmodisch.
Das Prinzip der Passivität im Okkultismus und seine Ablehnung in der Bibel
Nun kommen wir zu einem zweiten Grundprinzip des Okkultismus: dem Prinzip der Passivität. Okkultisten behaupten, dass der Mensch, um die Einheit mit dem Kosmos und der Natur überhaupt spüren und erleben zu können, in einen Zustand der Passivität versetzt werden muss. Dabei ist es wichtig, dass der Geist des Menschen gewissermaßen unterdrückt, zurückgedrängt oder ausgeschaltet wird.
Es gibt viele verschiedene Methoden, die alle dasselbe Ziel verfolgen. Das kann zum Beispiel Yoga sein. Bei den ersten Yogaübungen merkt man natürlich nicht, dass es verschiedene Stufen gibt. Wenn man jedoch die letzte Stufe erreicht, hat man Visionen. Diese körperlichen Vorbereitungen dienen dazu, den Geist in diesen Zustand der Passivität zu versetzen. Das wird trainiert.
Auch durch Meditation, zum Beispiel Mantra-Meditation, kann dieser Zustand erreicht werden. Dabei wiederholt man ständig ein bestimmtes Wort. Das ist ähnlich wie bei einem langweiligen Vortrag, bei dem man einschläft, weil nichts Neues geboten wird. Die ständige Wiederholung macht den Menschen schläfrig und versetzt ihn in einen Zustand der Passivität.
Drogen können diesen Zustand ebenfalls bewirken, ebenso Hypnose, autogenes Training und bestimmte Atemübungen. All diese Methoden verfolgen dasselbe Ziel. Die Okkultisten sagen also, dass sie auf diese Weise die Einheit erleben können.
Sehen wir uns das Mikro-Makrokosmos-System an. Es ist gewissermaßen das intellektuelle Grundprinzip des Okkultismus. Das Prinzip der Passivität hingegen ist das praktische, erfahrbare Prinzip.
In Verbindung mit dieser Lehre der Einheit wird im Okkultismus auch die schrankenlose Sexualität und Homosexualität propagiert. Denn der Mensch soll erleben, dass alles eine Einheit ist. Deshalb soll er sich vereinigen, wo immer es möglich ist. Dieses Denken ist pervers.
Im gleichen Zusammenhang steht auch in der New-Age-Bewegung das Ziel des androgynen Menschen. Das bedeutet, der Mann-weibliche Mensch, bei dem das Männliche und das Weibliche nicht mehr getrennt sind. Alles soll eine Einheit sein.
Die heutigen Esoteriker sagen, dass das Zeitalter des Christentums das Zeitalter des logischen Denkens war, in dem man die Dinge auseinander genommen und analytisch betrachtet hat. Man hat die Dinge getrennt. Jetzt sollen wir jedoch wieder neu erleben, dass alles eine Einheit ist und wir nichts trennen sollen.
Das ist natürlich eine verdrehte Darstellung. Denn die Bibel lehrt uns, wie wir Dinge unterscheiden müssen. Zum Beispiel, dass der Mensch Geist, Seele und Leib ist. Gleichzeitig betont die Bibel, dass er eine Einheit aus Geist, Seele und Leib bildet. Es geht also nicht darum, diese Dinge mit dem Messer zu trennen, sondern sich bewusst zu sein, dass es drei verschiedene Ebenen des Menschen sind, die eine Einheit bilden.
Wenn diese Einheit zerbrochen wird, ist der Mensch tot. Das ist die Trennung von Seele, Geist und Körper. Trotzdem wird dem Christentum vorgeworfen, es sei das Denken des Trennens und Analysierens. Und nun soll der Mensch wieder die Einheit neu entdecken und finden. Deshalb sollen auch die geschlechtlichen Differenzierungen aufgehoben werden.
Das passte gut in die Zeit der 1960er Jahre, in der Männer lange Haare und Frauen kurze Haare hatten. Das war quasi eine Vermischung der Geschlechter und gehört alles in diesen Zusammenhang.
Nun ist es wichtig zu sehen, wie die Bibel über Passivität denkt. 2. Timotheus 4,5 ist eine Schlüsselstelle. Dort heißt es: „Du aber sei nüchtern in allem.“ Das Wort „nüchtern“ wird im Standardwörterbuch von Walter Bauer zum Neuen Testament so erklärt: Abwesenheit von jeglicher geistigen und seelischen Trunkenheit, Überstürzung, Verwirrnis und Exaltiertheit.
Die Bibel betont also die Nüchternheit: „Du aber sei nüchtern in allem.“ In 1. Petrus 4,7 wird sogar gesagt: „Seid nun besonnen und sei nüchtern zum Gebet.“ Es besteht die Gefahr, dass man beim Beten abhebt, wie ein Flugzeug. Ich habe zum Beispiel schon erlebt, dass ich beim langen Beten und Fasten plötzlich das Zungenreden bekam und „abgehoben“ bin.
Der Petrusbrief mahnt deshalb: „Seid nüchtern zum Gebet.“ Überhaupt wird im Neuen Testament elfmal zur Nüchternheit aufgerufen und vierzehnmal zum Wachen, etwa in Markus 13,37. Das zeigt, dass das biblische Christentum Passivität ablehnt und verbietet.
Es ist ein aktives Christentum, das zur Widerstandsfähigkeit, Nüchternheit und zum Kampf aufruft – etwa den „guten Kampf des Glaubens“. Das ist Aktivität, keine Passivität des Geistes.
Nun ist es Zeit für eine Pause. Wir sind beim Prinzip der Passivität stehen geblieben. Ich hoffe, dass das ausreichend deutlich geworden ist. Wenn man diese beiden Prinzipien – das Prinzip des Mikro-Kosmos und das Prinzip der Passivität – verstanden hat, kann man viele Dinge im Dschungel der esoterischen Angebote besser einordnen und begreifen.
Es wird deutlich, dass das biblische Christentum Passivität vollständig ablehnt und davor warnt. Interessant ist auch, dass seit den 1960er Jahren innerhalb der esoterischen Welt ein Aufbruch, eine Jagd nach Ekstase stattgefunden hat. Man spricht hier von der charismatischen Bewegung ab den 1960er Jahren.
Diese Entwicklung verlief parallel zu Rockmusik, Drogen und östlicher Mystik, nur in einem rein christlichen Gewand. Auch dort spielte das Zurückdrängen des Geistes eine wichtige Rolle, um „abzuheben“.
Die Rockmusik selbst spielt eine Schlüsselrolle in dieser Bewegung. Erst durch diese Musik kann die Masse so richtig in Stimmung versetzt werden, dass sie das Gefühl des Abhebens bekommt. Auch heute wird stark betont, dass Anbetung mit solchen „abgehobenen“ Gefühlen zu tun hat.
Die biblische Bedeutung von Anbetung und Selbstbeherrschung
In diesem Zusammenhang ist es interessant zu beachten, wo in der Bibel das Wort „anbeten“ zum ersten Mal vorkommt. Immer wenn ein Thema in der Bibel zum ersten Mal behandelt wird, finden wir dort die grundlegenden Prinzipien. Dieses Prinzip gilt allgemein für die Bibelauslegung.
Zum ersten Mal begegnet uns das Anbeten in 1. Mose 22. Abraham musste dort seinen Sohn opfern. Er war völlig am Boden zerstört. Alle seine Hoffnungen und Erwartungen schienen gewissermaßen in den Staub gelegt zu sein. Und gerade dort, in dieser Situation, sagt Abraham, dass er dorthin gehen will, um anzubeten (Vers 5).
Was wir in 1. Mose 22 sehen, ist ein Mensch, der gefühlsmäßig absolut am Boden liegt, aber dennoch Gott die Ehre gibt. Abraham erkennt, dass Gott über allem steht, und anerkennt seine Autorität, Majestät und Größe. Das ist im Prinzip Anbetung. Der Mensch sieht, wie klein er selbst ist, und wie groß und erhaben Gott ist.
Dabei ist Anbetung in erster Linie keine Frage des Gefühls. Das Gefühl kann total am Boden sein. Auch jemand, der in einer Depression steckt, kann anbeten. Er muss also nicht erst aus der Depression herauskommen, um ein Anbeter zu werden.
Wenn beim Anbeten auch Freude da ist, ist das natürlich wunderbar. Gott möchte Freude sogar in großer Ausprägung, wie Psalm 100, Vers 1 sagt: „Dienet dem Herrn mit Freuden, kommt in seine Vorhöfe mit Frohlocken.“ Natürlich wünscht Gott sich das, aber nicht unkontrolliert. Der Mensch muss sich absolut beherrschen.
Deshalb wird der Heilige Geist in 2. Timotheus 1, Vers 7 als ein Geist der Selbstbeherrschung genannt: „Denn Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern der Kraft und der Liebe und der Selbstbeherrschung.“ Das griechische Wort kann mit Selbstbeherrschung, Besonnenheit oder Selbstzucht übersetzt werden.
Das bedeutet, der Heilige Geist unterdrückt nie den Geist des Menschen, sondern hilft ihm, sich selbst zu kontrollieren – und zwar auf jeder Ebene: Geist, Seele und Körper.
Wie gesagt, es ist hochinteressant zu sehen, dass ähnliche Phänomene seit den sechziger Jahren parallel aufgetreten sind.
Die Wurzeln des Okkultismus in der Geschichte der Menschheit
Wenn wir das Problem des Okkultismus noch weiter zurückverfolgen wollen, finden wir die ersten Wurzeln bereits in 1. Mose 3. Dort wird die Geschichte vom ersten Medium der Welt erzählt: der Schlange, die mit Eva im Garten Eden gesprochen hat. Natürlich war die Schlange kein übernatürliches Wesen – eine Schlange kann ja nicht sprechen. Aber Satan missbrauchte die Schlange als Medium. Somit haben wir das erste Medium der Welt, das zeitlich weit vor dem Turmbau zu Babel liegt.
Ich lese aus Kapitel 3, Vers 4 und 5: „Und die Schlange sprach zu der Frau: Mitnichten werdet ihr sterben, sondern Gott weiß, dass an dem Tag, an dem ihr davon esst, eure Augen aufgetan werden und ihr sein werdet wie Gott, erkennend Gutes und Böses.“
Hier wollen wir vier Punkte festhalten. Diese sind in dem ausgeteilten Büchlein auf Seite 22 nachzulesen:
- Die Schlange bestritt die Wahrheit dessen, was Gott gesagt hatte. Sie behauptete, Gott sei ein Lügner und was er gesagt habe, stimme nicht.
- Die Schlange leugnete das Verhängnis des Todes: „Mitnichten werden wir sterben!“
- Die Schlange stellte in Aussicht, Gott gleich zu sein oder zu werden: „Ihr werdet sein wie Gott!“
- Die Schlange wollte ein Verlangen nach höherer Erkenntnis wecken: „Ihr werdet sein wie Gott, erkennend Gutes und Böses.“
Diese vier Punkte bilden auch heute noch das Fundament und die Taktik der modernen esoterischen Bewegung.
Erstens wird von der Esoterik alles an Religionen akzeptiert, auch die Charismatik. Natürlich würden sich Charismatiker dagegen massiv wehren, aber aus Sicht der Esoteriker gehören sie dazu. Allerdings akzeptieren sie nicht den Glauben, dass die Bibel zu 100 Prozent Gottes Wort ist und absolute Autorität besitzt. Dadurch lehnen sie auch die meisten Charismatiker ab, denn die meisten Charismatiker – nicht alle – glauben, dass die Bibel zu 100 Prozent Gottes Wort ist.
Der Fundamentalismus des Christentums – verstanden als die Überzeugung, dass die Bibel das verlässliche Fundament des Glaubens ist – wird von der Esoterik abgelehnt und hat keinen Platz. Sonst kann man alles, so widersprüchlich es auch sein mag, zusammenbringen.
Die Schlange bestritt also die Wahrheit dessen, was Gott gesagt hatte. Das ist logisch, denn die Bibel lehnt die Esoterik mit all ihren Spielarten fundamental ab.
Zweitens leugnet die Schlange das Verhängnis des Todes. Die Reinkarnationslehre spielt in der Esoterik eine Schlüsselrolle. Dort wird der Tod nicht mehr als Verhängnis angesehen, sondern als Übergang – mit der großen Chance, in eine höhere Ebene zu gelangen. Danach kehrt man in einen neuen Körper zurück.
Dabei zeigt sich auch, dass die Esoterik den Körper verachtet. Für sie ist es nicht wichtig, dass der Körper, der ins Grab gelegt wird, wieder aufersteht. Stattdessen sagt man, die Seele schlüpft in einen neuen Körper – sei es ein Stein, eine Blume, ein Tier oder ein hochintelligenter Mensch. Der Körper selbst ist dabei unwichtig.
Man sieht also, dass Esoterik letztlich eine Verachtung des Körpers bedeutet, auch wenn heute oft von Körperbewusstsein gesprochen wird. Nur im Christentum, wo die klare Lehre von der Auferstehung des Körpers besteht, wird der Körper als Gottes Werk wirklich geachtet.
Wir haben bereits gesehen, dass in der Esoterik auch der Geist des Menschen verachtet wird. Dieser Geist ist nämlich ein Hindernis, um das Gefühl der Einheit mit dem Kosmos in der Ekstase zu finden. Deshalb muss der Geist des Menschen unterdrückt werden.
Der Mensch wird also nicht in seiner Einheit als Geist, Seele und Leib akzeptiert. Stattdessen werden wesentliche Aspekte des Menschen verachtet.
Die Reinkarnationslehre leugnet somit das Verhängnis, die Katastrophe des Todes, und sieht den Tod nur als Übergang in ein anderes Dasein, das vielleicht sogar besser ist als das jetzige Leben auf Erden.
Der dritte Punkt ist das Versprechen, Gott gleich zu sein. Das wird lautstark verkündet: Alles sei eigentlich Gott, alles sei göttlich, und deshalb sei auch der Mensch im Wesentlichen göttlich. Er müsse dies nur wieder neu entdecken.
Dazu braucht es Methoden der Passivität, damit der Mensch den inneren Eindruck bekommt, göttlich zu sein. „Ihr werdet sein wie Gott“ – das ist die alte Lüge aus Eden.
Der vierte Punkt betrifft eine höhere Erkenntnis, die in Aussicht gestellt wird. Das wird schon durch den Begriff „Esoterik“ deutlich. Esoterik bedeutet etwas Abgeschlossenes, das nur einem eingeweihten Kreis zugänglich ist – ein verborgenes Wissen, das nur Auserwählte kennen dürfen.
In der New-Age-Bewegung, dem „neuen Zeitalter“, soll dieses Wissen nun allen zugänglich gemacht werden, sodass alle diese höhere Erkenntnis erhalten.
Diese vier Punkte haben nicht zum Glück des Menschen geführt. In Eden begann mit ihnen die Katastrophe der Menschheitsgeschichte mit all ihrem Elend, Blut und Tränen.
Okkultismus führt den Menschen ins Verderben. Das lässt sich an eindrücklichen Beispielen festmachen.
Zum Beispiel war die Freimaurerei von jeher eine esoterische Bewegung. Es ist kein Geheimnis, dass freimaurerische Kräfte maßgeblich zur französischen Revolution beitrugen, die mit Strömen von Blut verbunden war.
Diese Revolution führte nicht zu der erhofften Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit („Liberté, Égalité, Fraternité“), sondern zu blutigen Auseinandersetzungen.
Ein noch jüngeres Beispiel ist Hitler, der für die Vernichtung von sechseinhalb Millionen Juden und den Tod von mehr als fünfzig Millionen Menschen weltweit verantwortlich ist. Er gehörte dem okkulten Thuleorden an und war stark okkult beeinflusst.
Seine Ideen des Judenhasses wurden dadurch wesentlich bestärkt und gefördert. Was brachte er? Nicht die erhoffte Freiheit oder ein tausendjähriges Reich, sondern eine Katastrophe für die ganze Welt.
Das ist ein direkter Ausfluss des Okkultismus.
Das muss auch gegenüber Lehrern oder Kindergärtnerinnen gesagt werden, die glauben, mit esoterischen Methoden könnten sie Schüler fördern und deren Konzentrationsfähigkeit verbessern.
Man muss sehen, wohin Okkultismus tatsächlich führt.
Das sind Katastrophen im Großen. Aber auch in der Seelsorge sieht man, wie Menschen, die sich auf solche Dinge eingelassen haben, in schwere innere Nöte geraten – bis hin zu Selbstmordgedanken und tiefsten Depressionen.
Man kann nachweisen, dass diese Probleme von der esoterischen Verstrickung herrühren. Wenn solche Menschen ihre Schuld vor Gott erkennen, reuig im Gebet bekennen und die Vergebung annehmen, hören die Depressionen oft ganz plötzlich auf.
Es ist wichtig, Depressionen nicht vorschnell mit esoterischen Ursachen in Verbindung zu bringen. In der Medizin werden etwa zwanzig verschiedene Typen von Depressionen unterschieden, und nur ein Typ hängt mit esoterischen Ursachen zusammen.
Beim Beurteilen muss man also sehr vorsichtig sein.
In der Praxis zeigt sich, dass jemand, der zu Depressionen neigt, als Christ Probleme mit dem Glauben haben kann. Wenn er kein Christ wäre, hätte er Probleme in einem anderen Bereich seines Lebens. Die Ursache liegt also nicht grundsätzlich im Glauben.
Aber an den Stellen, wo man eindeutig zeigen kann, dass Menschen in Okkultismus verstrickt waren, und sie diese Dinge vor Gott bekennen, verschwinden die Symptome oft.
Auch Wahnvorstellungen, wie das Hören von Stimmen, die bis zum Wahnsinn treiben, können plötzlich aufhören.
Dann ist der Beweis sehr deutlich, dass hier eine Ursache-Wirkung-Beziehung besteht.
Die biblische Warnung vor Okkultismus im Alten Testament
Wir wollen 5. Mose 18 betrachten, wo die Bibel schon im Alten Testament eindringlich vor bestimmten Praktiken warnt. Israel war damals auf dem Weg ins verheißene Land. In diesem Abschnitt wird beschrieben, welche esoterischen Praktiken die Kanaaniter, die Urbewohner, betrieben haben.
Ich lese 5. Mose 18,10: „Wenn du in das Land kommst, das der Herr, dein Gott, dir gibt, so sollst du nicht lernen, nach den Gräueln dieser Nationen zu tun. Es soll keiner unter dir gefunden werden, der seinen Sohn oder seine Tochter durchs Feuer gehen lässt, keinen, der Wahrsagerei treibt, kein Zauberer oder Beschwörer oder Magier oder Bandsprecher oder Totenbeschwörer oder Wahrsager oder der die Toten befragt. Denn ein Gräuel für den Herrn ist ein jeder, der diese Dinge tut.“
Um dieser Gräuel willen treibt der Herr, dein Gott, diese Völker vor dir aus. Du sollst vollkommen sein gegenüber dem Herrn, deinem Gott. Denn diese Nationen, die du austreiben wirst, hören auf Zauberer und Wahrsager. Du aber sollst das nicht tun, denn der Herr, dein Gott, hat dir das nicht gestattet.
Diese Dinge werden hier ganz klar als Gräuel beschrieben.
Die biblische Sicht auf die heutige Zeit und die Endzeit
Wenn wir heute die Entwicklungen betrachten und wie ihnen die Bezeichnung „New Age“ – also „Neues Zeitalter“ – gegeben wird, zeigt die Bibel, dass diese Bezeichnung sehr unzutreffend, ja völlig falsch ist. Die Bibel spricht nämlich nicht von einem neuen Zeitalter, sondern von den letzten Tagen, von der letzten Zeit.
Es wäre daher besser, von einem „Last Age“ statt von einem „New Age“ zu sprechen. Ich möchte dazu 2. Timotheus 3 aufschlagen. Bewusst habe ich zu Beginn aus 2. Timotheus 4 gelesen, wo gesagt wird, dass eine Zeit kommen wird, in der die Menschen nicht mehr bereit sind, auf die Wahrheit der Bibel zu hören. Stattdessen möchten sie Dinge hören, die ihnen in den Ohren kitzeln. Sie wenden sich von der Wahrheit, also von der Bibel, ab und wenden sich Mythen zu.
Was ist ein Mythos? 2. Timotheus 4, Vers 4 nennt Mythen auch „Fabeln“ – das sind religiöse Phantastereien, die nicht wirklich in Raum und Zeit verwurzelt sind. Ich habe gelesen, dass es eine Zeit geben wird, in der die Menschen sich von der Wahrheit abwenden und den Fabeln zuwenden.
Diese Zeit wird genauer beschrieben in Kapitel 3, Vers 1: „Dieses aber wisse, dass in den letzten Tagen schwere Zeiten da sind.“ Denn die Menschen werden eigenliebig sein, geldliebend, prahlerisch, hochmütig, Lästerer, den Eltern ungehorsam, undankbar, unheilig, ohne natürliche Liebe, unversöhnlich, Verleumder, unenthaltsam, grausam, das Gute nicht liebend, Verräter, verwegen, aufgeblasen.
Weiter heißt es: „Mehr das Vergnügen liebend als Gott, die eine Form der Frömmigkeit haben, ihre Kraft aber verleugnen. Von diesen wende dich weg!“ In Vers 8 wird gesagt: „Gleicherweise aber wie Jannes und Jambres Mose widerstanden, so widerstehen auch diese der Wahrheit – Menschen, verderbt in der Gesinnung, unbewehrt hinsichtlich des Glaubens.“
Hier wird von den letzten Tagen gesprochen, nicht von einem neuen Zeitalter, sondern von einem „Last Age“. Dann werden die Menschen moralisch beschrieben. In Vers 8 wird gesagt, dass der Wahrheit widerstanden wird, genau wie damals die Zauberer in Ägypten, Jannes und Jambres.
Wie haben sie Widerstand geleistet? Indem sie göttliche Wunder imitierten. Aus dieser Stelle wird deutlich, dass dieses „Last Age“ ein Zeitalter von Zeichen und Wundern sein wird, in dem Göttliches imitiert wird – letztlich jedoch, um gegen die Wahrheit der Bibel zu kämpfen.
In Vers 13 heißt es: „Böse Menschen und Wundertäter (griechisch: goes, was Wundertäter oder auch Gaukler bedeutet) werden im Bösen fortschreiten, indem sie verführen und verführt werden.“ Das „Last Age“ ist also ein Zeitalter der Verführung, in dem sogar die Verführer selbst verführt sind.
Es ist erstaunlich: Wir würden verführte Menschen normalerweise als Opfer sehen. Hier aber werden die Verführten nicht als Opfer betrachtet, sondern dass sie verführt wurden, gilt bereits als Schuld. Das ist Gottes Urteil.
Vers 14 zeigt die Reaktion: „Du aber bleibe in dem, was du gelernt hast und wovon du völlig überzeugt bist, da du weißt, von welchen Personen du gelernt hast.“ Im Grundtext steht „von welchen Personen“ in der Mehrzahl.
Weil Timotheus von Kind auf die Heiligen Schriften kennt, die vermögen, ihn weise zu machen zur Seligkeit durch den Glauben, der in Christus Jesus ist. Was ist das Rezept? An der biblischen Wahrheit festhalten! So kann man bewahrt bleiben: „Du aber bleibe!“
In Vers 15 wird gesagt, dass Timotheus von Kind auf die Heiligen Schriften kannte. Er kam aus einer jüdischen Familie; seine Mutter und Großmutter waren Jüdinnen. Sie hatten ihn von Kindesbeinen an mit der Bibel vertraut gemacht. So lernte er die Heiligen Schriften kennen.
Übrigens bezeichnet das Wort „Kind“ hier im Griechischen (πρὸς φῶς) den Säugling. Es meint also ein Kleinkind im Säuglingsalter. In der damaligen Gesellschaft könnte das Alter bis drei oder vier Jahre gegangen sein – etwas länger als heute üblich.
Bereits in diesem Alter wurde Timotheus ins Alte Testament eingeführt. Das zeigt uns, wo wir bei Kindern ansetzen müssen: nicht erst warten, bis sie „eh nichts verstehen“, sondern gleich anfangen, ihnen Geschichten zu erzählen. Kinder lieben das, und so bekommen sie ein Fundament.
Vers 15 spricht über das Fundament des Alten Testaments. Vers 14 dagegen sagt, Paulus: „Du aber bleibe in dem, was du gelernt hast und wovon du völlig überzeugt bist, da du weißt, von welchen Personen du gelernt hast.“ Das waren Paulus, Lukas und andere, also Personen, die zum Neuen Testament beigetragen haben.
In Vers 16 folgt die Zusammenfassung: „Alle Schrift ist von Gott eingegeben.“ Das Wort „alle“ meint nicht nur das Alte Testament, sondern auch die neutestamentlichen Offenbarungen. Sie sind alle von Gott inspiriert.
Hier haben wir gewissermaßen den Kompass, um uns in einem Zeitalter der Esoterik orientieren zu können. Darum ist es so wichtig, die ganze Heilige Schrift als von Gott inspiriert und als absolutes Fundament des Glaubens anzusehen. Nur so können wir uns in diesem Wirrwarr zurechtfinden.
Für überzeugte Christen sind die krassen Dinge des Okkultismus meist keine große Gefahr – außer wenn sie subtil schon im Kindergarten eingeführt werden. Das ist hinterhältig.
Schon im Kindergarten beginnen manche mit Traumreisen – eine Technik aus dem Buddhismus. Wenn man diese konsequent lernt, kann das dazu führen, dass man meint, außerkörperliche Erfahrungen zu machen. Das visionäre Vermögen des Menschen wird dadurch geschult.
Das wird bereits im Kindergarten praktiziert. Eltern werden nicht gefragt, ob sie das erlauben, und die Kinder nicht befragt. Die Kinder werden einfach aufgefordert, sich auf den Boden zu legen, die Augen zu schließen, während New-Age-Musik gespielt wird. So soll es hineingebracht werden.
Hier besteht eine Gefahr, und Eltern müssen klar dagegenhalten. Glücklicherweise haben wir das Recht auf unserer Seite: das Recht auf Gewissens- und Glaubensfreiheit, das respektiert werden muss.
Im Allgemeinen sind diese krassen Dinge für bibeltreue Christen nicht so gefährlich. Aber wenn sie unter dem Deckmantel von Passivität und Verdrängung des Geistes christlich verbrämt präsentiert werden – sogar vermischt mit dem wirklichen Evangelium –, dann entsteht eine Gefahr.
Glücklicherweise haben wir viel Information. Ich habe gezeigt, dass der Zweite Timotheusbrief ein „Last Age“-Brief ist. Ich habe einmal ausgezählt, wie viele Befehlsformen es in diesem Brief gibt, zum Beispiel „Du aber sei nüchtern“, „tue das Werk eines Evangelisten“, „vollführe deinen Dienst“.
Ich habe etwa dreißig Befehle gefunden. In meiner Bibel habe ich diese Befehle alle speziell markiert, damit ich sie auf einen Blick finde. So haben wir dreißig Gebote für das Verhalten im „Last Age“ für Christen. Man weiß, was zu tun ist.
Und es wird noch schöner: Der erste Johannesbrief ist ebenfalls ein Endzeitbrief. In Kapitel 2, Vers 18 wird von der „letzten Stunde“ gesprochen. Auch dort gibt es ganz konkrete Verhaltensanweisungen für Christen in der letzten Stunde.
Oder nehmen wir den zweiten Petrusbrief: In Kapitel 3 spricht er auch über die letzten Tage. Auch dort finden wir einen ganzen Brief voller Anweisungen für die Endzeit, für das letzte Alter.
Das Gleiche gilt für den Judasbrief und den zweiten Thessalonicherbrief. Wir haben also eine ganze Reihe von Briefen im Neuen Testament, die sich speziell mit dem „Last Age“ beschäftigen.
Die biblische Bedeutung der letzten Tage und die Rückkehr Israels
Nun muss ich noch etwas erklären, nämlich das „Last Age“ nach der Bibel, die letzten Tage. Das ist die Zeit, in der das jüdische Volk aus einer weltweiten Zerstreuung ins Land der Väter zurückkehren wird. Die erste moderne Einwanderungswelle fand im Jahr 1882 statt. Am 14. Mai 1948 wurde der Staat Israel gegründet – nach fast zweitausend Jahren Unterbrechung. Die Einwanderung geht weiterhin aus allen fünf Kontinenten und aus über hundertvierzig verschiedenen Ländern.
Die Bibel hat dies klar vorausgesagt, zum Beispiel im Alten Testament bei Hesekiel 36,24: „Ich werde euch aus den Nationen holen und euch sammeln aus allen Ländern und euch in euer Land bringen.“ Das ist eine ganz klare Aussage. All diese Aussagen beziehen sich auf die letzte Zeit.
So spricht auch Hesekiel 38,8 über einen Angriff: Israel wird aus dem Norden von einer feindlichen Macht angegriffen werden. Der Angreifer wird angesprochen: „Nach vielen Tagen sollst du heimgesucht werden, am Ende der Jahre, Ende der Jahre.“ „Ende der Jahre“, „letzten Tage“ und „letzte Zeit“ sind Ausdrücke für dasselbe.
„Am Ende der Jahre sollst du in das Land kommen, das vom Schwert wiederhergestellt ist, das aus vielen Völkern gesammelt ist, auf die Berge Israels, welche beständig verödet waren, und es ist herausgeführt aus den Völkern, und sie wohnen in Sicherheit, allesamt.“ Hier sehen wir, dass die Rückführung Israels in die letzte Zeit versetzt wird – am Ende der Jahre, wenn auch das verwüstete Land Palästina wieder aufgeblüht ist wie ein Garten.
So können wir biblisch belegen, dass unsere Zeit tatsächlich die letzte Zeit ist, aber nicht das neue Zeitalter. Glücklicherweise haben wir viele Briefe, die speziell für diesen Zeitabschnitt geschrieben wurden und zeigen, wie wir uns als Christen in dieser Zeit verhalten sollen.
Was auch auffällt: In keinem dieser Endzeitbriefe wird gesagt, dass wir als Christen selbst echte Zeichen und Wunder vollbringen sollen. Man kann für sich eine Liste machen mit all den Befehlsformen: Was sollen Christen in der Endzeit tun? Was ist wichtig?
Wir haben einiges davon gesehen. Zum Beispiel ist es wichtig, nüchtern zu sein. Es ist wichtig, an der Heiligen Schrift, Altes und Neues Testament, festzuhalten: „Du aber bleibe in dem, was du gelernt hast.“ So haben wir verschiedene Dinge gesehen. Es ist wichtig, in dieser Zeit zu evangelisieren. Wir haben gelesen: „Tue das Werk eines Evangelisten.“ Das sind alles ganz konkrete Anweisungen.
Aber nirgends wird gesagt, wir sollten echte Zeichen und Wunder tun, so wie es die Apostel getan haben. Das kann eine Hilfe sein, um zu wissen, wie wir uns in dieser Zeit als Christen orientieren sollen.
Deutlich ist: Die Gesellschaft der letzten Tage ist gekennzeichnet durch diese 18 Punkte, die wir in 2. Timotheus 3 gefunden haben. Vers 2 nennt sie: eigenliebig, geldliebend – das passt gut zur Nachkriegsgesellschaft, die den Materialismus gefördert hat –, prahlerisch, hochmütig, lästerlich, den Eltern ungehorsam, undankbar usw.
Jetzt könnte natürlich jemand sagen: „Halt, halt! Diese Dinge finden wir doch auch schon bei den alten Griechen.“ Dort gibt es viele Klagen über die Jugend, die sich gegen die Elterngeneration auflehnt. Das ist doch nichts Neues, ein Generationenkonflikt. Und all diese Dinge sind tatsächlich nicht neu.
Nach der Bibel ist das auch nichts Neues. In Römer 1, wo die Heidenvölker beschrieben werden, werden viele dieser Ausdrücke ebenfalls von Paulus erwähnt, im Blick auf die Heidenvölker. Aber in 2. Timotheus 3 geht es um die Christenheit.
Und zwar heißt es in Kapitel 2, Vers 19: „Doch der feste Grund Gottes steht und hat dieses Siegel: Der Herr kennt, die sein sind, und jeder, der den Namen des Herrn nennt, stehe ab von der Ungerechtigkeit.“
In einem großen Haus aber sind nicht allein goldene und silberne Gefäße, sondern auch hölzerne und irdene, und die einen zur Ehre, die anderen aber zur Unehre. Paulus hat in diesem Brief das große Haus im Blickfeld. Schon im ersten Brief sagt er in Kapitel 3, Vers 15, sein Hauptziel war, zu beschreiben, wie man sich im Haus Gottes verhalten soll (1. Timotheus 3,15).
Jetzt schreibt er über das große Haus und sagt, dass es eine gewaltige Vermischung gibt von solchen, die zur Ehre Gottes sind, und solchen, die zur Unehre Gottes sind. Er sieht also die Christenheit im weitesten Sinn, wo nicht nur echte Christen sind, sondern eine Vermischung.
In Kapitel 3 beschreibt er die Endzeit und wie die Menschen dann sein werden. Dabei beschreibt er nicht das Heidentum, sondern die abgefallene Christenheit. So können wir sagen: Viele dieser unmoralischen Dinge aus Römer 1 sind durch das Christentum und das Evangelium verdrängt worden.
Heute lebt ein großer Teil unserer abendländischen Gesellschaft in einem nachchristlichen Zeitalter, in dem das Christentum aufgegeben wurde. Und da kommen diese alten heidnischen und moralischen Dinge wieder neu hervor. Das ist der Punkt.
Der erste Punkt übrigens ist eigenliebig. Heute macht man Megatrendforschungen, um die Marktentwicklung abzutasten. Man muss das Angebot bringen, bevor die Nachfrage da ist, man muss bereit sein, sobald die Nachfrage kommt.
So sieht man in der Trendforschung, dass Selbstliebe ein Megatrend in unserer Gesellschaft ist. Diese Selbstverliebtheit ist der erste Punkt hier: Die Menschen werden eigenliebig sein.
Man könnte nun alle Punkte durchgehen und zeigen, wie sie unsere Zeit effektiv charakterisieren. Wir können nicht flüchten, und sollen es auch nicht. Aber wir sollen als Christen diesen Anweisungen nachkommen, um in einer orientierungslosen Gesellschaft einen Ausweg zu zeigen.
Wichtig ist nun noch: Wir haben in 2. Thessalonicher 2 gelesen, dass der Tag des Herrn – die Zeit, wenn Jesus Christus wiederkommen wird zum Gericht – nicht kommen kann, bevor nicht zuerst der Abfall stattgefunden hat.
In 2. Thessalonicher 2,3 heißt es: „Denn dieser Tag kommt nicht, es sei denn, dass zuerst der Abfall komme.“ Der zweite Thessalonicherbrief wurde um 51 nach Christus geschrieben und sagt voraus, dass vor der Wiederkunft Jesu Christi ein massiver Abfall in der Christenheit stattfinden muss.
Das Phänomen des 20. Jahrhunderts, dass das Christentum zurückgeht, hat man in zweitausend Jahren Kirchengeschichte noch nie erlebt. Das Christentum hat sich zweitausend Jahre lang immer ausgedehnt – auf welche Weise auch immer. Es geht mir nur darum: Es hat sich ausgedehnt, aber jetzt ist es zum ersten Mal in zweitausend Jahren so, dass es zurückgeht.
Wir haben keine große Erweckung im Abendland, auch wenn oft davon gesprochen wird, dass das, was jetzt losgeht, der Beginn einer gewaltigen Erweckung sei. Nichts davon – es geht zurück!
Vielleicht noch etwas: In den USA hat man sogar Statistiken durchgeführt. Man hat als Erweckung dargestellt, dass es heute bereits vier Megachurches in den USA gibt. Eine Megachurch ist eine Kirche mit tausend oder mehr Gottesdienstbesuchern am Sonntagmorgen.
Man kann tatsächlich zeigen, dass diese zahlenmäßig zugenommen haben, und das wird als Erweckung gewertet. Andere haben jedoch eine Gesamtstatistik der USA gemacht und festgestellt, dass der Gesamtbestand der bibeltreuen Christen gleichgeblieben oder eher abnehmend ist.
Kleine Gemeinden gehen zugrunde, weil viele abwandern in große Kirchen, wo professionell ein Programm geboten wird, das mitreißt. Die kleinen Gemeinden gehen also zugrunde. Es gibt gewissermaßen Abflussbecken, die in Sammelbecken zusammengeführt werden.
Aber es ist keine Erweckung, es nimmt nicht zu. Die Verantwortung der Einzelnen nimmt ab, weil man sich in riesigen Sammelbecken zusammenfindet.
Der langen Rede kurzer Sinn: Wir haben keine Erweckung, es ist auch keine Erweckung zu erwarten, sondern der große Abfall ist voll im Gang. In diesem Sinn leben wir, was für viele Zeitgenossen wahr ist, in einer nachchristlichen Zeit.
Es ist natürlich nicht wirklich nachchristlich, denn sonst dürften keine Christen mehr da sein. Aber für die, die abgefallen sind, ist es eine nachchristliche Zeit.
So sehen wir, wie die biblischen Voraussagen zusammenpassen wie ein Puzzle und uns zeigen, wie wir uns als Christen in dieser Situation verhalten sollen.
Wenn wir das Ganze so anschauen, ist es doch erstaunlich, wie sich in ein paar Jahrzehnten die Meinung der Masse so geändert hat – vom Materialismus zum Spiritualismus.
Wenn man das gut überlegt, ist das überhaupt kein Wunder. Nun will ich noch etwas zeigen: Materialismus und Spiritualismus sind im Wesentlichen dasselbe.
Wir schauen kurz den ersten Vers der Bibel an: „Im Anfang schuf Gott die Himmel und die Erde.“ Ich habe vor kurzem an einer Bibelschule in Deutschland acht Stunden Esoterik unterrichtet, also das Thema etwas ausführlicher als heute.
Dabei habe ich diesen Vers genommen und die Schüler gefragt: Was ist das Subjekt im Satz? Gott ist das Subjekt. Was ist das Objekt im Satz? Die Himmel und die Erde.
Das ist der biblische Ausdruck für den Kosmos. Gott ist Subjekt im ersten Satz der Bibel, Himmel und Erde sind Objekt – ganz klar voneinander geschieden.
Typisch in der Esoterik – und da gehört alles mit hinein, Hinduismus, Buddhismus usw. – wird die Natur als göttlich gesehen. Es wird also nicht zwischen dem Schöpfer, Gott, und dem Geschöpf unterschieden.
Die Bibel macht diese Scheidung und zeigt, dass Gott nicht Teil der Natur ist, sondern der Urheber der Natur.
Nur solche, die Esoterik ablehnen, glauben wirklich an einen transzendenten Gott. Transzendent heißt „jenseitig“. Aber gerade die Esoteriker sprechen dauernd von Transzendenz, von transzendenter Meditation.
Das stimmt überhaupt nicht. Sie glauben ja an Göttliches in der Natur. Das ist mit dem Fremdwort nicht transzendent, sondern immanent, also in der Natur drin.
Gott ist der wirklich transzendente Gott, in dem Sinn, dass er nicht Teil der Natur ist.
Die Materialisten verehren die Materie, Himmel und Erde, anstatt den Schöpfer. Sie sagen, die Materie habe Kräfte in sich, um sich selbst zu entwickeln, um alles Leben hervorzubringen, auch den Menschen.
Sie schreiben also der Materie, der Natur, Kräfte zu, die nur Gott hat. Materialismus ist eigentlich Naturverehrung.
Der Unterschied zu den Esoterikern, den Spiritualisten, ist gar nicht groß. Was verehren sie? Auch die Natur. Aber sie sagen nicht „Alles ist Materie“, sondern „Alles ist Geist.“
Sie haben nur die Wörter ausgetauscht. So wird man aus einem Materialisten ein Spiritualist.
Beides ist Abgötterei, die Verehrung der Natur, der Schöpfung, anstatt des Schöpfers.
Darum überrascht es nicht, dass viele Leute, die in den sechziger Jahren führend im Zusammenhang mit Marxismus und der neuen Linken waren, heute Spiritualisten sind.
In den sechziger Jahren diskutierten sie über Marx, heute diskutieren sie über okkulte Bücher – die gleichen Leute!
Wie konnten sie so schnell die Fahne wechseln? Ganz einfach: Die Dinge sind gar nicht so verschieden. Früher sagten sie „Alles ist Materie“, jetzt sagen sie „Alles ist Geist.“
Aber sie haben früher genauso die Natur letztlich verehrt anstatt den Schöpfer, wie sie es heute tun.
Darum ist es wichtig, dass wir zuerst den Schöpfergott wieder neu vorstellen. Und darauf hinweisen, dass es heute viele Naturwissenschaftler gibt, die starke Argumente bringen, um zu zeigen, dass die Evolutionslehre nur eine Ideologie ist, keine wissenschaftliche Tatsache.
Das ist ein Kampf. Wir müssen zuerst wieder zeigen, dass es einen Schöpfer gibt, der nicht Teil der Natur ist.
Wenn wir einfach mit dem Evangelium und dem Kreuz beginnen, verstehen die Menschen das gar nicht. Sie denken, die Fundamentalisten seien ein bisschen verrückt, wenn sie über Sünde sprechen. Dabei gibt es gar keine Sünde.
Sie müssen zuerst wieder sehen, dass wir dem Schöpfer gegenüber verantwortlich sind. Die Natur kann sich selbst gar nicht entwickeln.
Wir sehen in der Natur nirgends, dass sie sich selbst höher entwickelt. Ordnung braucht einen Ordner, ein Plan braucht einen Planer.
Das wissen wir sehr gut von Computern. Niemand stellt ein Computerprogramm her, indem er blindlings zufällig eintippt. Dann entsteht nichts Gescheites.
Sogar wenn man mit Intelligenz eintippt, laufen die Programme oft gar nicht. Aber wenn die Fehler beseitigt sind – und dazu braucht es Intelligenz, nicht Zufall – dann laufen die Programme wenigstens halbwegs.
Wir wissen also ganz genau: Ordnung und Planung entstehen nie von selbst. Die Natur – und dazu gehören auch Computer, denn sie bestehen aus natürlichen Materialien – organisieren sich nicht selbst höher.
So können wir zeigen, dass es einen Schöpfer braucht, um all die Ordnung und auch unseren wunderbaren Menschenkörper herzustellen.
Erst dann, wenn wir deutlich machen können, dass es einen Schöpfer gibt, dem wir gegenüber verantwortlich sind, können wir den Erlösergott zeigen.
Dieser Gott hat das Problem unserer Schuld, das uns von Gott trennt, gelöst, indem Jesus Christus stellvertretend das Gericht Gottes für uns getragen hat.
Aber erst dann können wir das Evangelium verständlich vermitteln. Oft wird viel zu früh damit begonnen, und die Menschen verstehen es nicht.
In der Apostelgeschichte sehen wir, dass damals, als das Evangelium in einer heidnischen Welt ausgebreitet wurde, immer zuerst der Schöpfer, dann der Erlöser vorgestellt wurde.
Die Gesellschaft damals war eine esoterische Gesellschaft, die immer mehr durch das Christentum verdrängt wurde. Heute, in der Zeit des großen Abfalls, kommt das wieder hervor.
Die Methodik, wie wir die frohe Botschaft glaubwürdig vermitteln, finden wir in der Apostelgeschichte wunderbar beschrieben.
Wir sind am Ende der Zeit, in der Endzeit, und heute Morgen sind wir vielleicht noch bei ein paar Fragen.
Wir haben noch drei Minuten Zeit bis zum Mittagessen.
Eine Frage: Die fernöstlichen Kampfsportarten sind nicht einfach Gymnastik oder Leichtathletik, sondern tief eingebettet in religiöse Systeme. Man kann sie nicht herauslösen.
Wer sich auf solche Kampfsportarten einlässt, kommt automatisch auch in esoterisches Denken hinein oder zumindest wird die natürliche Barriere, die der Mensch hat, abgebaut.
Darum ist das für Christen nicht akzeptabel.
Eine weitere Frage: Es sieht so aus, als hätte Paulus vor zweitausend Jahren alles vorausgesagt, was wir heute erleben.
Ja, das ist tatsächlich so. Paulus war Apostel und Prophet. In Epheser 2,20 heißt es, dass die Gemeinde auf dem Fundament der Apostel und Propheten aufgebaut ist.
So haben wir im Neuen Testament das apostolische und prophetische Fundament, das uns nicht nur die Endzeit, sondern auch die ganze Kirchengeschichte vorausgesagt hat.
Zum Beispiel in Offenbarung 2 und 3, einem ausgesprochen prophetischen Buch. Dort sieht man die ganze Kirchengeschichte in sieben Perioden, die bis in unsere Zeit hineinreichen.
Es ist wunderbar, diese zusammen mit Offenbarung 2 und 3 zu studieren.
Eine weitere Frage: Was ist mit körperbemalen, Vektorieren und Ringen, die heute viele Menschen tragen, wie Nasenringe und Lippenringe?
Das sind Dinge, die man von Naturvölkern kennt. Wir leben in einem Zeitalter, in dem man Jean-Jacques Rousseau ernst genommen hat – zurück zur Natur.
Darum kommen solche Naturvölkerriten jetzt auch bei uns mehr und mehr auf.
Natürlich ist es unterschiedlich, ob jemand darin nur Schmuck sieht oder mehr. Das ist von Person zu Person verschieden.
Aber das passt genau in unsere Zeit, in der man denkt: zurück zu den Naturvölkern, denn die haben noch die Beziehung zur Natur, die uns fehlt.
Wenn sie das konsequent tun wollen, sollten sie die Naturvölker studieren. Praktisch 90 Prozent der Naturvölker kennen einen höchsten Schöpfergott.
Dieser wird aber normalerweise nicht verehrt, weil man sagt, die Vorfahren hätten gegen ihn gesündigt und er sei jetzt weit weg.
Stattdessen plagen sie Geister, die man mit Ritualen günstig stimmen muss.
Die Kenntnis des Schöpfergottes ist also da.
Woher haben sie diese Kenntnis? Warum verehren sie ihn nicht?
Das erklärt Römer 1: Die heidnischen Völker haben ursprünglich den wahren Gott gekannt, sich aber von ihm abgewandt.
Das ist genau das, was unsere Kultur heute tut.
Unsere Kultur hat den einen Gott der Bibel gekannt und ist heute dabei, sich von ihm abzuwenden.
Dann kommt das ganze heidnische Ritual wieder neu auf – die logische Konsequenz.
Noch eine Frage: Was genau ist Kinesiologie?
Kinesiologie ist eine esoterische Methode, die sich sehr wissenschaftlich gibt.
Sie wurde auch von Medizinern – nicht christlichen – untersucht und bewertet. Die wissenschaftliche Begründung wird als ungenügend bewertet.
Dennoch wirkt sie sehr wissenschaftlich, weil Menschen heute sehr empfänglich dafür sind.
Dort spielen Kräfte und Energien eine wichtige Rolle.
Gerade wenn der Begriff „Energie“ fällt, muss man aufhorchen.
Das hängt mit der Vorstellung zusammen, dass alles eine Einheit ist, in der Energien fließen, die korrigiert werden müssen.
In der Kinesiologie spielt die Vorstellung eine große Rolle, dass der Mensch zwei Gehirnhälften hat, die mehr in Einklang gebracht werden müssen – die intellektuelle und die intuitive.
Was dort gespielt wird, ist wissenschaftlich absolut unsinnig.
Man müsste die Gehirnhälften nicht durch Übungen besser verknüpfen. Bei normalen Menschen sind sie wunderbar verknüpft.
Natürlich neigen manche Menschen von Natur aus mehr zum Intellektuellen, andere mehr zum Empfindsamen.
Aber das sind Dinge, die von der Bibel her eine Einheit bilden.
Interessant ist, dass die Bibel, wenn sie vom Herzen spricht, nicht nur das Gefühl meint, sondern Gefühl und Verstand zusammen.
Das ist biblisch.
Die Spaltung kommt nicht vom Christentum, sondern von den alten Griechen, die diese Dinge gespalten haben.
Gott hat uns nicht so geschaffen, dass wir gespalten sind und die Gehirnhälften erst durch Übungen zusammengebracht werden müssen.
Wir müssen einfach wieder neu aus der Bibel lernen, was wirkliches Menschsein ist.
Dann kommt das automatisch.
Danke für das Interesse.