Guten Abend, ich möchte alle ganz herzlich begrüßen. Wir haben ein ganz bewegendes Wochenende vor uns. Es geht um das prophetische Wort. Der Obertitel der nun folgenden sieben Vorträge lautet: Der Countdown läuft.
Wir beschäftigen uns mit der Endzeit und mit dem, was das Wort Gottes darüber zu sagen hat. Dabei beginnen wir nicht mit den dunklen Wolken, die sich über der ganzen Welt zusammengetan haben – gerade in unseren Tagen, in denen wir am Rand eines Weltkrieges stehen.
Kürzlich habe ich mir gesagt, dass man da plötzlich denken könnte: „Oh, ich sehne mich zurück nach dieser Pandemiezeit. Das war ja alles nicht schlimm, ein bisschen Maske tragen und so weiter. Und jetzt, das ist wirklich schlimm.“
Aber heute Abend, in diesem ersten Vortrag, soll es um die lebendige Hoffnung gehen, die wir als Erlöste in einer dunklen Welt haben. Was lehrt die Bibel über die Entrückung?
Wir können heute Abend nicht alle Stellen im Neuen Testament über die Entrückung studieren. Aber einige ganz entscheidend wichtige Stellen wollen wir miteinander sehr genau anschauen.
Der Brief, der im Neuen Testament am ausführlichsten über die Entrückung berichtet, ist der erste Thessalonicherbrief. Er wurde an eine ganz junge Gemeinde geschrieben, die gerade erst entstanden war. Diese Gemeinde wurde jedoch sofort verfolgt. In Thessalonich brach eine Verfolgung aus, und Paulus musste fliehen. Dennoch blieben diese Gläubigen treu.
Etwas später sandte Paulus Timotheus, der viel unauffälliger auftrat als Paulus selbst. Timotheus konnte wieder in die Stadt hineingehen, um sich zu erkundigen, was aus den jungen Gläubigen geworden war. Diese Situation war für Paulus sehr beunruhigend. Die Frage war, ob sie am Glauben festhalten würden oder ob sie abfallen würden – denn sie hatten eben erst den Glauben angenommen und wurden nun einer so harten, schweren Prüfung unterzogen.
Timotheus kam zurück, und Paulus schreibt im ersten Thessalonicherbrief: Er brachte uns die gute Nachricht von euch, Thessalonicher, dass ihr treu geblieben seid. Das war ein wesentlicher Beweis dafür, dass die Bekehrung dieser Menschen echt war. Wenn jemand jung bekehrt wird und eine schwere Prüfung durchläuft – so dass es nach der Bekehrung schwieriger wird als davor – und trotzdem treu am Herrn und seinem Wort festhält, dann ist das ein starker Beweis dafür, dass die Bekehrung echt und nicht nur äußerlich war. Es zeigt, dass die Person wirklich wiedergeboren ist.
Darum schreibt der Apostel Paulus in Kapitel 1 des ersten Thessalonicherbriefs, Vers 4: „Wissend von Gott, geliebte Brüder, eure Auserwählung.“ Wie wusste Paulus, dass diese Thessalonicher auserwählt waren? Hat er etwa in den Büchern Gottes im Himmel nachgesehen? Nein. Es war klar, denn wenn sich jemand echt bekehrt und diese Bekehrung durch Schwierigkeiten bestätigt wird, zeigt das, dass jemand wiedergeboren ist. Die Wiedergeborenen werden in der Bibel als die Auserwählten bezeichnet. Darum konnte Paulus mit Freimütigkeit sagen: Ihr gehört zu den wahren Gläubigen.
Weiter schreibt er in Vers 6: „Und ihr seid unsere Nachahmer geworden und die des Herrn, indem ihr das Wort aufgenommen habt in vieler Drangsal mit Freude des Heiligen Geistes, so dass ihr allen Gläubigen in Mazedonien und in Achaia zu Vorbildern geworden seid. Denn von euch aus ist das Wort des Herrn erschollen, nicht allein in Mazedonien und in Achaia, sondern an jedem Ort ist euer Glaube an Gott ausgebreitet worden, so dass wir nicht nötig haben, etwas zu sagen, denn sie selbst berichten von uns, welchen Eingang wir bei euch hatten und wie ihr euch von den Götzenbildern zu Gott bekehrt habt, um dem lebendigen und wahren Gott zu dienen und seinen Sohn aus den Himmeln zu erwarten, den er aus den Toten auferweckt hat, Jesus, der uns errettet vor dem kommenden Zorn.“
Was wird hier gesagt? Ja, im Klartext, dass diese Thessalonicher zu ganz treuen Christen geworden sind, die ein Herz für die Evangelisation haben. Es wird gesagt, dass sich das Wort nicht nur in der Provinz Mazedonien ausgebreitet hat, sondern auch in der Provinz Achaia und sogar an jedem Ort.
Wie war das möglich? Nun, in Thessalonich gab es einen sehr wichtigen, großen Schiffshafen. Offensichtlich haben sie begonnen, die Schiffsleute zu evangelisieren. Diese Schiffsleute trugen das Evangelium weiter – ja, an jeden Ort. Sie erkannten die Möglichkeit, die sich ihnen bot, um wirksam zu evangelisieren, und nutzten den Schiffshafen dafür aus.
Vielleicht gibt es an anderen Orten keinen Schiffshafen, aber es gibt andere Möglichkeiten, die man erkennen und für die Evangelisation nutzen muss. So ist das Wort verbreitet worden. Es wird erzählt, dass die Thessalonicher den Apostel Paulus und sein Wort mit Freude aufgenommen haben. Sie wandten sich ganz klar von den Götzen ab, die sie früher verehrt hatten – Götzen aus der römisch-griechischen Religion – und bekehrten sich zu Gott.
Von da an war es ihr Anliegen, dem lebendigen, wahren Gott zu dienen. In der Grafik sehen wir das erste Symbol: ihre Bekehrung, eine echte Umkehr um hundertachtzig Grad gegenüber früher.
Jetzt geht es weiter in ihrem Leben. Der Pfeil am Boden drückt aus, dass sie jeden Tag mit dem Herrn Jesus leben und dem lebendigen und wahren Gott dienen. Das war ihr Lebensinhalt geworden – und zwar mit einer klaren Erwartung: Sie erwarteten täglich den Sohn Gottes aus dem Himmel, Jesus, der sie vor dem kommenden Zorn errettet.
Sie lebten in einer täglichen Erwartung der Wiederkunft Christi zur Entrückung für die Gläubigen. Das ist ganz grundlegend, denn es zeigt uns: Von Anfang an war für die Gläubigen klar, dass sie nicht erst auf ein ganz bestimmtes Zeichen oder eine bestimmte Prophetie warten mussten, um dann mit dem Warten auf den Herrn Jesus zu beginnen. Damals war es schon so, dass sie jederzeit mit dem Kommen des Herrn rechnen konnten.
Diese Haltung ist über die zweitausend Jahre bis heute geblieben. Es ist nicht so, dass zuerst die Juden aus aller Welt heimkehren und den Staat Israel wieder gründen müssten. Nein, damals warteten sie jeden Tag auf den Herrn.
Sie mussten auch nicht warten, bis ein Antichrist erscheint und dann die Entrückung stattfindet. Sie mussten auch nicht warten, bis die Bibel die große Drangsal über die ganze Welt bringt, und erst dann auf den Herrn hoffen. Nein, das ist nicht davon abhängig – und ich werde noch genauer erklären, warum.
Das Wort „X“ ist dabei etwas ganz Wichtiges. In der Bibel bezeichnet die Zeit zwischen der Entrückung und dem Moment, wenn die große Drangsalzeit beginnen soll, eine Zeit „X“. Heute sehen wir viele Zeichen, die uns klar machen, dass die Drangsalzeit bald kommt und der Antichrist bald erscheinen wird. Aber zwischen der Entrückung und dem Kommen des Antichristen sowie der großen Drangsal liegt eben diese Zeit „X“.
Diese Zeit „X“ wird immer kleiner. Die „Schachfiguren“ – das werden wir sehen, wenn wir den Countdown in diesen Tagen betrachten – sind die Ereignisse, die erst nach der Entrückung stattfinden können. Diese Ereignisse werden bereits aufgestellt und vorbereitet.
Damit wird klar: Weil wir noch vor dem großen Zorn Gottes – wie er in der Offenbarung beschrieben wird – entrückt werden müssen, wird die Entrückung immer dringlicher.
Das war wichtig: Man soll jederzeit auf den Herrn warten. Wenn man glaubt, dass zuerst der Antichrist kommen muss und die Drangsalzeit stattfinden muss, und erst dann die Entrückung, dann kann man nicht jeden Tag den Herrn erwarten.
Gott hat absichtlich diese Zeit „X“ nicht in der Bibel bekannt gegeben, damit die tägliche Erwartung des Kommens des Herrn durch alle Generationen des Gemeindezeitalters lebendig bleiben konnte.
Ich muss noch sagen: In jedem Kapitel des ersten Thessalonicherbriefs, also in allen fünf Kapiteln, spricht der Apostel Paulus über die Wiederkunft Christi.
Nun kommen wir zu Kapitel 3, Vers 13. Paulus sagt dort, ich beginne schon mit Vers 12: „Euch aber mache der Herr völlig und überströmend in der Liebe zueinander und zu allen, wie auch wir euch gegenüber sind, um eure Herzen zu befestigen, dass ihr untadelig seid in Heiligkeit vor unserem Gott und Vater bei der Ankunft unseres Herrn Jesus mit allen seinen Heiligen.“
Hier spricht er ebenfalls über die Wiederkunft Christi. Das griechische Wort „Parousia“ bezeichnet die Wiederkunft Christi. Aber hier lesen wir von der Wiederkunft unseres Herrn Jesus mit allen seinen Heiligen. Wie ist das zu verstehen?
In Kapitel 1 haben wir gelesen, dass die Heiligen auf der Erde sind, dem lebendigen Gott dienen und darauf warten, dass Jesus kommt, um sie vor dem kommenden Zorn zu retten.
Die Lösung ist folgende: In diesem Vers ist nicht die Entrückung beschrieben, sondern das Kommen des Herrn Jesus als Richter und König der Welt. Das ist das Kommen, wenn er mit allen Erlösten erscheint.
Die Entrückung hingegen ist sein Kommen für die Erlösten, die hier auf der Erde sind und ihn erwarten. Für diese kommt er. Wenn er dann in Macht und Herrlichkeit kommt, erscheint er mit den Gläubigen.
Also beachte den Unterschied: Die Bibel spricht manchmal vom Kommen für die Erlösten und manchmal vom Kommen mit den Erlösten. Das ist nicht dasselbe.
Immer wenn deutlich wird, dass der Herr in der Beschreibung mit den Erlösten kommt, dann ist klar: Das ist nicht die Entrückung, sondern das Kommen in Macht und Herrlichkeit als König und Richter der Welt.
Der Apostel Paulus hat die Thessalonicher, die jung im Glauben waren, sehr genau unterrichtet. Er hat ihnen erklärt, was die Entrückung ist und was das Kommen des Herrn mit allen Gläubigen bedeutet.
Jetzt wenden wir uns 1. Thessalonicher 4,13-18 zu. Das ist der ausführlichste Abschnitt im Neuen Testament über die Entdrückung. Diesen Abschnitt wollen wir uns genau anschauen.
In Vers 13 heißt es: „Wir wollen aber nicht, dass ihr, was die Entschlafenen betrifft, unwissend seid, damit ihr nicht betrübt seid, wie auch die Übrigen, die keine Hoffnung haben.“ Was ist hier geschehen? In der Zwischenzeit sind Gläubige in der Gemeinde gestorben, möglicherweise gerade durch die Verfolgung, und die Thessalonicher sind dadurch in Not geraten.
Der Apostel Paulus hat uns gesagt, dass der Herr Jesus mit allen Gläubigen kommen wird. Aber wie ist es mit denen, die verstorben sind? Wir leben jetzt auf der Erde und dienen dem lebendigen Gott. Wir warten darauf, dass der Herr Jesus kommt, um uns zu holen. Dann wird er mit uns noch einmal kommen. Aber was ist mit den Verstorbenen?
Der Apostel nimmt dies zum Anlass, um zu erklären, dass es zwei Gruppen unter den Erlösten bei der Wiederkunft zur Entdrückung gibt. Es gibt solche, die bereits verstorben sind, und solche, die dann noch leben. Nun sagt er im Blick auf diese Entschlafenen – er nennt sie übrigens nicht die Toten, denn die Toten sind tot. Man nennt sie „entschlafen“, weil dieser Ausdruck nur für Gläubige benutzt wird. Er zeigt, dass die Bitterkeit und der Stachel des Todes für die Gläubigen genommen sind, weil der Herr Jesus gestorben und auferstanden ist.
Darum wird in Verbindung mit dem Tod der Gläubigen von „entschlafen“ gesprochen. Es ist also so, als würde jemand schlafen und man weckt ihn mit einem leichten Stoß. Ein Engel hat zum Beispiel Petrus in Apostelgeschichte 12 mit einem solchen Stoß geweckt. Deshalb kann man das so verstehen. Ich wecke meine Frau natürlich nie so, aber Petrus war ein gestandener Mann, und er wurde von dem Engel so geweckt.
So ist es auch bei der Auferstehung der Gläubigen: Sie ist so, als würde jemand, der schläft, einfach geweckt werden. Für Gott ist das Wunder der Auferstehung so einfach wie das Wecken eines Schlafenden.
Der Apostel Paulus sagt nun, dass wir auf keinen Fall traurig sein sollen, weil wir falsche Gedanken haben und so werden wie die Ungläubigen, die keine Hoffnung haben. Ich musste einmal eine Beerdigung für einen ungläubigen Mann halten. Das ist etwas ganz Spezielles, vor allem wenn man die Angehörigen sieht, die keine Hoffnung über das Grab hinaus haben. Das ist sehr traurig, mit ihnen am Grab zu stehen, ohne Hoffnung.
Die Situation war besonders dramatisch: Der Mann war drogensüchtig gewesen und schließlich in so schlechtem Zustand, dass seine Lunge geplatzt ist und alles nur noch geblutet hat. So ist er elendiglich verstorben. Da sie aus der Kirche ausgetreten waren, hatten sie keinen Pfarrer. Mein Hausarzt fragte mich, ob ich die Abdankung machen könnte, denn sonst hätte niemand das getan. Das war eine Gelegenheit, das Evangelium zu verkündigen – nicht mehr für den Verstorbenen, sondern für die Angehörigen.
Wenn man am Grab steht, spricht man natürlich auch über die Hoffnung derer, die den Herrn Jesus als Retter angenommen haben, über das Grab hinaus. So zeigt man, dass jetzt die Chance ist. Bei jeder Beerdigung kann man die versammelten Menschen fragen: „Jetzt ist er gestorben. Wer ist der Nächste?“ Das Leben geht weiter, aber man muss sich darauf vorbereiten.
Es ist so traurig, wenn die Übrigen keine Hoffnung haben. Bei den Gläubigen soll es ganz anders sein: Wir haben eine lebendige Hoffnung.
Der Apostel Paulus erklärt nun weiter in Vers 14 ganz grundsätzlich: „Denn wenn wir glauben, dass Jesus gestorben und auferstanden ist, so wird auch Gott die durch Jesus Entschlafenen mit ihm bringen.“ Wovon spricht er hier? Von der Entdrückung? Nein, er sagt, dass Gott die Verstorbenen mit Jesus bringen wird. Das ist das Kommen des Herrn mit allen Erlösten.
Der Apostel Paulus macht hier im Klartext deutlich: Ihr müsst keine Bedenken haben. Die verstorbenen Gläubigen werden auch dabei sein, wenn der Herr in Macht und Herrlichkeit kommt. Nun stellt sich die Frage: Wie geht das? Das kommt gleich.
Noch etwas möchte ich sagen: Es ist schön, wie hier über den Tod gesprochen wird – die „durch Jesus Entschlafenen“, nicht einfach nur die Entschlafenen. Das ist eigentlich schon etwas Wunderbares, denn hier wird die Bitterkeit des Stachels des Todes genommen.
In Hiob 18 wird der Tod als „König der Schrecken“ genannt. Für die Erlösten ist diese Bitterkeit nicht völlig weg, denn es ist jedes Mal traurig, wenn einer von uns geht. Es ist eine Trennung. Aber es ist so viel von der Bitterkeit genommen, weil wir wissen: Er ist ein Entschlafener.
Hier heißt es „die durch Jesus Entschlafenen“. Das bedeutet, dass im Moment des Sterbens der Herr Jesus da ist und den Gläubigen vom Leben hinüber in den Tod führt.
Man kann sich fragen, wie genau das eigentlich beim Sterben ist. Niemand von uns hat wirklich Erfahrung damit – höchstens als Beobachter, aber selbst gestorben ist noch keiner von uns. Das ist etwas Beunruhigendes, wenn dieser Moment kommt, in dem der Tod eintritt und der Übergang stattfindet. Das könnte beängstigend sein.
Wir dürfen wissen: Wir sind in den Armen des Herrn Jesus. In diesem Moment, der für uns so fremd ist, weil wir ihn nie erlebt haben, wird er uns hindurchführen – die durch Jesus Entschlafenen. Diese dürfen wissen, dass sie dann auch dabei sein werden. Sie haben keinen Nachteil.
Wie geht das? Nun, das wird gleich erklärt.
In Vers 15 muss man beachten, dass in der alten Elberfelder Bibel und auch in der sanften Revision der Elberfelder durch die CSV Höckeswagen eine Klammer vorhanden ist. Seht ihr das? Ich meine die, die eine Klammer haben. Dieser Klammersatz erstreckt sich bis zum Schluss von Vers 18. Natürlich wurde im Grundtext nur in griechischen Buchstaben geschrieben, ohne Punkte oder Kommas. Das muss man beim Lesen selbst herausfinden. Damals gab es auch keine Klammern, aber man muss beim Lesen erkennen, wo ein gedanklicher Einschub ist.
Ich möchte nur ein anderes Beispiel geben, als Anregung für das Bibelstudium: 1. Korinther 15 behandelt die Auferstehung ausführlich. Dort heißt es in Vers 20: „Nun aber ist Christus aus den Toten auferweckt …“ Die Elberfelder Bibel hat hier eine Klammer, die bis Vers 28 reicht. Diese Verse sind ein eingeschobener Gedanke. Das bedeutet, was der Apostel Paulus in Vers 19 sagt, geht gedanklich direkt in Vers 29 weiter. Man muss erkennen, dass es ein Einschub ist, dann wird der Text klar.
Ich möchte noch ein letztes Beispiel geben, das reicht – insgesamt drei Beispiele: Epheser 3. Dort sagt der Apostel Paulus, nachdem er wunderbare Enthüllungen gemacht hat, in Kapitel 3, Vers 1: „Deshalb jetzt Schlussfolgerung aus all den Belehrungen von Kapitel 1 und 2: Deshalb ich, Paulus, der Gefangene Christi Jesu für euch, die Nationen.“
Und jetzt, was will er? In der Elberfelder Bibel sieht man eine Klammer: „Wenn ihr nämlich gehört habt von der Verwaltung der Gnade Gottes, die mir in Bezug auf euch gegeben ist.“ Hier fügt er einen Gedanken ein, unterbricht den begonnenen Satz. Dieser Klammergedanke geht bis zum Schluss von Vers 21. Praktisch ist das ganze dritte Kapitel ein eingeschobener Gedanke.
In gewissem Sinn beginnt Kapitel 3, Vers 1 schon der Anfang von Kapitel 4, Vers 1. Dort beginnt nämlich der zweite Teil des Epheserbriefes, der praktische Teil, in dem er die Schlussfolgerungen aus der Lehre zeigt. Aber da schiebt er noch etwas hinein: nochmals Kapitel 3, Vers 1: „Deshalb ich, Paulus, der Gefangene Christi Jesu für euch, die Nationen.“ Und dann kommt der Einschub. Kapitel 4, Vers 1, nach der Klammer: „Ich ermahne euch nun, ich der Gefangene im Herrn, dass ihr würdig wandelt der Berufung.“ Das wollte er sagen.
Wenn man diese Berufung Gottes sieht, wie das in Epheser 1, Vers 2 in Bezug auf unsere Auserwählung, Vorherbestimmung und unsere Segnungen in himmlischen Örtern gesehen wird, hat das praktische Konsequenzen. Jetzt sollen wir auch würdig dieser Berufung Gottes leben. Das sagt der Darb in Kapitel 4. Wenn man das nicht beachtet, kommt man nicht richtig aus dem Epheserbrief heraus. Das hilft.
Und jetzt hilft es uns bei 1. Thessalonicher 4 genau so. Jetzt erklärt er nämlich in diesem Klammersatz von Vers 15 bis 18, wie es kommt, dass die Entschlafenen auch mit dabei sein werden beim zweiten Kommen des Herrn Jesus hier auf dieser Erde in Macht, Vollkommenheit und Herrlichkeit. Und das erklärt er mit der Entdrückung. Die Entdrückung ist die Antwort auf diese Frage.
Ganz wichtig: In Vers 14 habe ich gesagt, der Apostel Paulus spricht über das Kommen des Herrn Jesus in Macht und Herrlichkeit mit allen Gläubigen. Darum schließt Kapitel 5, Vers 1 gedanklich gerade bei Vers 14 wieder an. In Kapitel 5, Vers 1 geht es nicht mehr um die Entdrückung, sondern um den Tag des Herrn, wenn der Herr Jesus in Macht und Herrlichkeit kommen wird – am Ende der Drangsalzeit, um als Richter das letzte Wort hier auf der Erde zu sprechen. Das ist ganz wichtig, sonst entsteht ein völliges Durcheinander.
Viele haben die Entdrückung mit dem Tag des Herrn verwechselt – einfach nur Chaos. Das Ganze könnte man lösen, indem man achtet, wo Klammergedanken sind. Jetzt wollen wir uns diese Klammer anschauen:
„Denn dieses sagen wir euch im Wort des Herrn: dass wir, die Lebenden, die übrig bleiben bis zur Ankunft des Herrn, den Entschlafenen keineswegs zuvorkommen werden. Denn der Herr selbst wird mit gebietendem Zuruf, mit der Stimme eines Erzengels und mit der Posaune Gottes vom Himmel herabkommen, und die Toten in Christus werden zuerst auferstehen. Danach werden wir, die Lebenden, die übrig bleiben, zugleich mit ihnen entrückt werden in Wolken dem Herrn entgegen in die Luft. Und so werden wir allezeit bei dem Herrn sein. So ermuntert nun einander mit diesen Worten.“
Wir sehen also, diese paar Sätze in Klammern sind keine Nebensache, sondern eine sehr wichtige Sache. Das soll Anlass sein, dass wir als Gläubige immer wieder darüber sprechen und uns ermutigen – eben weil die Erwartung des Herrn Jesus tagtäglich ein großer Trost in schwierigen Situationen ist. Manchmal kommen wir als Gläubige nicht an den Trost heran. Dann brauchen wir unsere Geschwister, die uns mit diesen Worten ermutigen. Wir dürfen einander daran erinnern: Wir dürfen den Herrn jeden Tag erwarten. Wir müssen nicht auf etwas Spezielles warten. Der Herr könnte heute kommen.
Nun erklärt der Apostel Paulus nochmals, dass all das, was er ihnen mitteilt, Gottes Wort und nicht Menschenwort ist. Darum sagt er: „Denn dieses sagen wir euch im Wort des Herrn.“ Das ist inspiriert, nicht menschliche Botschaft.
Er sagt: „Dass wir, die Lebenden, die übrig bleiben bis zur Ankunft des Herrn, den Entschlafenen keineswegs zuvorkommen werden.“ Die Gläubigen, die auf der Erde leben, haben also keinen Vorrang gegenüber denen, die bereits gestorben sind.
Wie das ist, wird jetzt erklärt: Vers 16: „Denn der Herr selbst wird mit gebietendem Zuruf, mit der Stimme eines Erzengels und mit der Posaune Gottes vom Himmel herabkommen, und die Toten in Christus werden zuerst auferstehen.“
Der Herr Jesus wird bei der Entdrückung vom Himmel herabkommen, aber es wird nie gesagt, dass er auf die Erde kommt. Was wir hier sehen, ist nur, dass er in den Bereich der Luft, der Wolken, kommt. Er kommt vom Himmel herab.
Darum können wir ganz klar von einem ersten und einem zweiten Kommen Jesu sprechen. Das erste Kommen war vor zweitausend Jahren, als Kind in Bethlehem geboren. Das zweite Kommen wird in der Zukunft sein, wenn seine Füße auf dem Ölberg stehen, Sacharja 14, wenn er in Macht und Herrlichkeit kommt.
Er kommt also ein erstes Mal auf die Erde, ein zweites Mal auf die Erde. Aber die Entdrückung ist nicht eine zweite Wiederkunft auf die Erde, sondern ein Ereignis, das es ermöglicht, dass alle Erlösten mit dem Herrn kommen können, wenn er wiederkommt, um auf die Erde zu treten.
Jetzt wird klar: Die Toten in Christus werden zuerst auferstehen. Das Wort „zuerst“ kann man sich speziell anstreichen. Sie haben nichts verpasst, ja, sie haben sogar Vorrang bei der Entdrückung. Das ist das Erste, wenn der Herr kommt – sie werden auferstehen.
Dann erklärt er den Ablauf genau: Vers 17: „Danach werden wir, die Lebenden, die übrig bleiben, zugleich mit ihnen entrückt werden.“ Es gibt also zwei Gruppen: die Entschlafenen und die, die dann noch leben werden.
Die Entschlafenen haben Vorrang im Ablauf, sie werden zuerst auferstehen. Das bedeutet, Gott wird den verwesten Körper auferwecken und zu einem Auferstehungskörper machen. Es wird so sein, dass der Herr der Atome die Atome sammelt und den Körper, der ins Grab gelegt wurde oder beim Unfall verbrannt ist, auferweckt.
Bei der Verbrennung geht kein einziges Atom verloren. Verbrennung ist keine Atombombe, bei der Atome gespalten werden. Die Atome bleiben erhalten. Natürlich besteht der Körper aus viel Wasser, das verdunstet, und man sieht dann, wie viel Kohlenstoff übrigbleibt, der schwarz aussieht. Aber kein Atom geht verloren.
Gott wird also diese Gläubigen zuerst auferwecken. Dann werden die, die in dem Moment noch leben, mit ihnen zusammen entrückt werden. Darum ist hier das Wort „zugleich“ wichtig. Die Lebenden haben keinen Nachteil, keinen Verlust. Sie werden zusammen mit den Auferstandenen entrückt in Wolken dem Herrn entgegen in die Luft.
Er ist in der Luft, er kommt nicht auf die Erde, aber alle werden ihm entgegengerückt.
Warum sagt der Apostel Paulus „wir, die Lebenden, werden entrückt werden“? Manche sagen, Paulus habe sich geirrt, denn er sei ja verstorben, wurde hingerichtet von Kaiser Nero 66/67 in Rom, und habe die Entrückung gar nicht erlebt. Aber Paulus lebte damals auf der Erde. Er sagt, es gibt zwei Gruppen: die Verstorbenen und die, die dann leben. Die Verstorbenen aus Thessalonich waren Vertreter der Entschlafenen. Paulus als damals Lebender war Vertreter der Lebenden, wenn der Herr kommt. Das ist ganz normale Bibelsprache.
Wenn Mose zum Beispiel in 5. Mose 28 seine letzte Rede ans Volk Israel hält, bevor sie mit Josua über den Jordan ins verheißene Land ziehen, sagt er in Vers 45: „Der Herr wird dich zu einem anderen Volk wegführen, dich und einen König, den du über dich setzen wirst, und dort werden dir Götzen dienen.“
Diese Generation ging aber mit Josua ins Land und wurde nie weggeführt. Natürlich nicht. Aber die damals lebenden Israeliten waren Vertreter derer, die später in die babylonische Gefangenschaft geführt wurden – mit ihrem König. So ist es auch hier.
In 5. Mose 28, Vers 64 sagt Mose: „Der Herr wird dich und alle Völker zerstreuen von einem Ende der Erde bis zum anderen.“ Die damals Lebenden wurden nie zerstreut, aber Generationen später, im Jahr 70 und danach, wurde das jüdische Volk unter alle Völker zerstreut. So waren die damals Lebenden Vertreter der später Zerstreuten.
Also sagt Paulus: „Wir, die Lebenden, werden mit den Entschlafenen, die auferweckt sind, entrückt werden.“
Es gibt tatsächlich Leute, die sagen, die Entdrückung sei eine Erfindung. In der Bibel werde nirgends über die Entdrückung gesprochen. Es gibt erstaunliche Leute, die ganz gegen die Lehre der Entdrückung sind und sagen, das komme gar nicht in der Bibel vor. Wenn man aber die Bibel liest, merkt man, dass es doch vorkommt: „zugleich wird ihnen entrückt werden.“
Man könnte einwenden, das Wort „Entdrückung“ kommt als Nomen nicht vor. Es kommt als Verb vor. Aber es geht um die Sache. Das Verb heißt auf Griechisch „harpazo“ und bedeutet „wegreißen“.
Das wird zum Beispiel in der Apostelgeschichte verwendet, als Paulus vor dem Hohen Rat stand und es einen Tumult gab – Pharisäer gegen Sadduzäer. Der hohe Offizier der Burg Antonia hatte Angst, Paulus könnte zerissen werden, und evakuierte ihn. Das Wort dort ist dasselbe wie hier: „harpazo“.
So wird es sein, wenn der Herr Jesus kommt: Er wird die Gläubigen aus dieser Welt wegreißen, damit sie das Schlimmste nicht miterleben müssen. Jesus rettet uns vor dem kommenden Zorn.
Wir sehen hier, dass Entdrückung und Wiederkunft zwei verschiedene Dinge sind. Bei der Entdrückung kommt der Herr Jesus als der Morgenstern. So stellt er sich in Offenbarung 22, den letzten Worten der Bibel, vor: „Ich bin der glänzende Morgenstern.“ Und er sagt: „Ich komme, ich komme bald.“ Er kommt für die Gläubigen als der Morgenstern.
Wenn er aber in Macht und Herrlichkeit kommt, dann wird er nach Maleachi, letztem Kapitel, als die Sonne der Gerechtigkeit mit Heilung in ihren Flügeln kommen. Das sind zwei verschiedene Kommen: Als der Morgenstern und als die Sonne der Gerechtigkeit.
Hier sehen wir den Ablauf der Entdrückung: Es gibt eine Zeitspanne vom ersten Kommen des Herrn Jesus und seiner Himmelfahrt bis zu seinem Kommen in den Luftraum. Er kommt nur in den Luftraum. Die Gläubigen werden ihm entgegengerückt.
Dann folgen sieben Jahre, in denen der Zorn Gottes nach Offenbarung Kapitel 6 bis 19 über diese Welt kommt. Aber die Gläubigen gehen vorher weg.
Diese ganze Zeitspanne von der Himmelfahrt des Herrn Jesus bis zur Himmelfahrt der Gemeinde wird in der Bibel durch einen Leuchter dargestellt – die Gemeinde, die in dieser Welt ein Leuchter ist, in der Gnadenzeit, in der wir leben.
Wie lange das dauern soll, wurde nie gesagt. Es hätte im Prinzip viel kürzer sein können. Aber jetzt wird es immer mehr hinausgeschoben. Die Dinge der letzten sieben Jahre vor der Wiederkunft des Herrn Jesus in Macht und Herrlichkeit werden deutlich vor unseren Augen vorbereitet.
Darum ist es dringlich: Wir gehen bald!
Wir unterbrechen hier ganz kurz und wollen noch zusammen ein Lied singen, einfach damit der Kopf nicht anfängt zu rauchen. Danach fahren wir weiter.
Nun ist uns der Ablauf klar geworden, und Vers 18 fügt hinzu, dass eben diese Dinge unter uns Gläubigen lebendiger gehalten werden müssen. Darum sollten wir immer wieder zusammen darüber sprechen.
Vers 18 sagt: So ermuntert nun einander mit diesen Worten.
Jetzt, geschlossen, kommt Kapitel 5, Vers 1: Was aber die Zeiten und Zeitpunkte betrifft, Brüder, so habt ihr nicht nötig, dass euch geschrieben wird.
Versteht, das bezieht sich jetzt nicht auf die Entrückung, sondern zurück auf Vers 14, dass Gott die durch Jesus Entschlafenen mit ihm bringen wird.
Und jetzt sagt der Apostel Paulus im Blick auf das zweite Kommen des Herrn Jesus in Macht und Herrlichkeit: Was die Zeiten und Zeitpunkte betrifft, muss ich euch gar nicht schreiben.
Vers 2: Denn ihr selbst wisst genau, dass der Tag des Herrn so kommt wie ein Dieb in der Nacht.
Ihr wisst genau, die Jungbekehrten wurden vom Apostel Paulus so genau in Prophetie unterrichtet, dass sie genau wussten, was der Tag des Herrn ist und was entscheidend sein wird, wenn dieser Tag kommt.
Der Tag des Herrn kommt im Alten Testament an vielen Stellen vor, zum Beispiel in Jesaja, Ezechiel und vielen anderen. Ganz besonders in Zephanja 1 kommt der Ausdruck „der Tag“ ständig vor. Man sieht, es ist ein Tag des Krieges und des Kriegsgeschreis, und zwar der schlimmsten Kriege.
Der Tag des Herrn entspricht dem, was der Herr Jesus später in Matthäus 24 nennt: die große Drangsal, die so schrecklich sein wird, dass es sie so noch nie gab seit Anfang der Welt und nie wieder geben wird.
Der Herr Jesus sagt dort auch, dass, wenn diese Tage nicht von Gott verkürzt würden, nämlich auf genau dreieinhalb Jahre – also 360 Tage pro Jahr, insgesamt 1260 Tage – dann würde kein Fleisch gerettet werden.
Er sagt nicht, keine Seele werde gerettet, sondern kein Fleisch. Das heißt, kein Mensch würde überleben. Wir haben so schreckliche Waffen auf dieser Welt, die ausreichen, um die ganze Menschheit mehr als einmal umzubringen.
Der Herr wird also kommen in Macht und Herrlichkeit, um die Selbstauslöschung der Menschheit noch zu verhindern. Das ist der Tag des Herrn.
Der Höhepunkt wird dann sein, wenn nach diesen dreieinhalb Jahren die gewissen Massen wie die Morgendämmerung sind, noch bevor die Sonnenscheibe über dem Horizont erscheint. Dann, wenn der Herr Jesus kommt auf dem Ölberg in Jerusalem (Sacharja 14), wird die Sonne der Gerechtigkeit aufgehen.
Der Tag beginnt schon, aber nach dreieinhalb Jahren ist der Höhepunkt des Tages des Herrn, wenn er kommt als die Sonne der Gerechtigkeit, nicht als der Morgenstern.
Wer hat zum letzten Mal beobachtet, wann die Venus als Morgenstern aufgegangen ist? Ah, eher, aber Jan, so wird das sein mit der Entrückung. Das ist so ein Ereignis, das von den wenigsten erwartet wird, ja, und das wird bei der Entrückung sein.
Die Venus geht auf als Morgenstern, und dann, wenn die Sonne aufgeht, ist das ein Hinweis auf den Herrn Jesus, wenn er kommt in Macht und Herrlichkeit.
Da sagt Paulus: Ihr selbst wisst genau, dass der Tag des Herrn so kommt wie ein Dieb in der Nacht.
Übrigens, ganz wichtig: Immer wieder im Neuen Testament wird über das Kommen des Herrn Jesus wie ein Dieb in der Nacht gesprochen. Und das ist nie die Entrückung, sondern immer sein Kommen als Richter.
Warum? Ich denke, die meisten von uns – oder sagen wir mal viele – lieben Besuch. Und Besuch, ja, wenn es ein guter Besuch ist, ist es eine erfreuliche Sache.
Aber wenn ein Dieb um vier Uhr sechsundzwanzig am Morgen kommt, dann ist das auch ein Besuch, aber ein sehr unerfreulicher.
So wird es sein, wenn Jesus in Macht und Herrlichkeit kommen wird: Er wird kommen wie ein Dieb in der Nacht.
Die Welt wird erschrecken und erstarren, wenn sie sehen, dass der Nazaräer also doch lebt.
Dann sagt der Apostel Paulus: Wenn sie sagen „Friede und Sicherheit“, dann wird ein plötzliches Verderben über sie kommen, wie die Geburtswehen über die Schwangere, und sie werden nicht entfliehen.
Also macht euch klar: Bevor der Tag des Herrn kommt, sagen die Menschen „Friede und Sicherheit“.
Im Griechischen ist „sagen“ ein Durativ. Das bedeutet nicht einmal sagen, sondern immer wieder sagen. Es ist eine fortlaufende, wiederholte Handlung.
Wenn sie immer wieder sagen „Friede und Sicherheit“ – und wir werden diese Tage noch sehen – nach biblischem Verständnis ist die Endzeit ganz besonders geprägt durch die Rückkehr des jüdischen Volkes ins Land der Väter, zurück aus der weltweiten Zerstreuung.
Das hat begonnen 1882. Schon bald kam dann der Erste Weltkrieg, der erste Massenkrieg.
Jesus sagt ja in Matthäus 24, dass in der letzten Zeit Massenkriege sein werden, Nation gegen Nation, Königreich gegen Königreich, und Kriege und Kriegsgerüchte.
So kam also bald, nachdem die Juden begonnen hatten zurückzukehren, 1914 der Erste Weltkrieg und bald darauf der Zweite Weltkrieg – etwas, was es noch nie gegeben hat in der Weltgeschichte.
Plötzlich, in der Endzeit, kommen Massenkriege, und alle fünf Kontinente sind beteiligt gewesen. Alle fünf Kontinente!
Nach dem Ersten Weltkrieg sagte man sich, so etwas darf nie mehr wiederkommen. Darum wurden Verträge geschlossen.
In diesen Verträgen spielt der Ausdruck „for peace and security“ (für Friede und Sicherheit) immer wieder eine wichtige Rolle.
Nach dem Zweiten Weltkrieg geschah genau dasselbe: Man schloss wieder Abkommen, und ständig findet man in diesen Abkommen „Peace and Security“, „Friede und Sicherheit“.
Dann kam der erste Versuch, Israel 1948 auszurotten, und man muss schauen, wie es in den folgenden Jahrzehnten weiterging.
Ständig wurde versucht, den Nahost-Konflikt mit Abkommen und Vereinbarungen zu lösen. Ich könnte diese Dokumente im Detail vorstellen, und in allen steht immer wieder der Ausdruck „Peace and Security“.
Große Politiker der Welt verwenden diese Worte. Ich habe gerade noch in den Ohren eine Rede von Präsident Obama, in der er über das Recht der Palästinenser und auch über das Recht der Israelis sprach, in Frieden und Sicherheit zu leben.
Schauen wir genau hin: Das sind Worte aus der Bibel, und wir leben in dieser Zeit.
Der Apostel Paulus sagt: Ich muss euch nicht schreiben über Zeiten und Zeitpunkte im Blick auf den Tag des Herrn.
Ihr wisst selbst: Wenn sie sagen „Friede und Sicherheit“, „Friede und Sicherheit“, „Friede und Sicherheit“, dann wird plötzliches Verderben über sie kommen, wie die Wehen über die Schwangere.
Das ist ein ganz spezieller Moment. Ich habe es selbst noch nie erlebt, aber miterlebt, dass, wenn es dann plötzlich kommt – aber wirklich die echten Wehen –, dann kann man nicht mehr davonlaufen.
Wenn die da sind, dann sind sie da. Man bringt sie nicht mehr weg. Das ist auch gut so.
Ich sage nur: So ist genau dieser Moment, plötzlich kommt das Verderben, und die Welt kann nicht mehr fliehen. Es wird alles durchgezogen.
Nun gehen wir weiter zu 1. Korinther 15.
Wir haben ja schon gesehen, dass dies das große Kapitel über die Auferstehung ist, und zwar über die Auferstehung des Herrn Jesus.
Auf dieser Grundlage steht unsere Hoffnung, unsere Auferstehung als Gläubige.
Da sagt der Apostel Paulus in 1. Korinther 15,51: Siehe, ich sage euch ein Geheimnis: Wir werden zwar nicht alle entschlafen, wir werden aber alle verwandelt werden, in einem Nu, in einem Augenblick, bei der letzten Posaune.
Denn posaunen wird es, und die Toten werden auferweckt werden unverweslich, und wir werden verwandelt werden.
Denn dieses Verwesliche muss Unverweslichkeit anziehen, und dieses Sterbliche Unsterblichkeit anziehen.
Wenn aber dieses Verwesliche Unverweslichkeit anziehen und dieses Sterbliche Unsterblichkeit anziehen wird, dann wird das Wort erfüllt werden, das geschrieben steht: Verschlungen ist der Tod in Sieg. Wo ist, o Tod, dein Sieg? Wo ist, o Tod, dein Stachel?
Der Stachel des Todes aber ist die Sünde, die Kraft der Sünde aber ist das Gesetz.
Gott aber sei Dank, der uns den Sieg gibt durch unseren Herrn Jesus Christus.
Daher, meine geliebten Brüder, seid fest, unbeweglich, allezeit überströmend in dem Werk des Herrn, da ihr wisst, dass eure Mühe nicht vergeblich ist im Herrn.
Hier haben wir noch mehr Verse über die Entrückung, als könnte man sagen, als in 1. Thessalonicher 4, aber hier geht es vor allem um die Auferstehung bei der Entrückung.
Die Entrückung selbst wird ausführlicher beschrieben in 1. Thessalonicher 4, aber hier wird ausführlich das Erste, die Auferstehung, behandelt.
Der Apostel Paulus sagt: Siehe, ich sage euch ein Geheimnis.
Wir müssen wissen, dass das Wort „Geheimnis“ im Neuen Testament etwas bedeutet, das im Alten Testament noch nie offenbart worden ist.
Also ist das Thema der Entrückung im Alten Testament eine verborgene Wahrheit gewesen.
Erst im Neuen Testament wurde das enthüllt.
Zum Beispiel finden wir allein in Paulus Briefen acht Geheimnisse, und alle stehen im Zusammenhang mit der Gemeinde.
Es sind Dinge, die man im Alten Testament nirgends offenbart findet, in Bildern illustriert, ja, aber nicht im Klartext mitgeteilt.
Die Apostel und Propheten, so heißt es in Epheser 3, denen wurden eben diese Geheimnisse jetzt in der Zeit der Gnade mitgeteilt.
Darum haben wir das im Neuen Testament.
Der Apostel Paulus hat also acht – aber es gibt noch mehr – Geheimnisse im Neuen Testament offenbart, und dazu gehört die Entrückung.
Dann erklärt er: Nicht alle Gläubigen werden sterben, aber er sagt nicht sterben, sondern entschlafen.
Nicht alle, aber alle werden verwandelt werden.
Jetzt erklärt er, was wir in Thessalonicher 4 nicht gesehen haben:
Die Verstorbenen, die Entschlafenen, werden auferstehen.
Gott wird ihren Körper wieder zusammensetzen und daraus einen vollkommenen Auferstehungskörper machen, genauso wie der Körper des Herrn Jesus bei seiner Auferstehung.
Das wird auch so gesagt in Philipper 3, Vers 20, dass der Körper dem Körper des Herrn Jesus als er auferstanden ist, gleichgestaltet werden wird, auch so wunderbar wie er.
Hier wird gesagt, dass die, die leben bis dahin, ja, nicht sterben und auferstehen, sondern leben und der Körper ohne zu sterben umgewandelt wird in einen Auferstehungskörper.
Das ist der Punkt.
Also werden nicht alle entschlafen, aber alle werden verwandelt werden.
Jetzt gibt es Leute, die sagen: Ja, die treuen Gläubigen werden dann entrückt und so umgewandelt, aber die Untreuen müssen sich noch weiter auf der Erde bewähren und durch die Drangsal gehen.
Erst dann werden sie dasselbe erfahren.
Das nennt man die Lehre von der Auswahlentrückung.
Und das ist eine falsche Lehre.
Warum? Weil hier ganz klar steht: Wir werden aber alle verwandelt werden.
Ja, klar, aber in verschiedenen Phasen? Nein.
In einem Nu, in einem Augenblick.
Alle in einem Augenblick.
Ja, aber das bezieht sich nur auf die ganz, ganz treuen Gläubigen?
Im ersten Korintherbrief haben wir so viele Probleme.
Das beginnt in Kapitel 1 und geht durch den ganzen Brief.
Der Apostel Paulus geht bei den Korinthern von wahren Gläubigen aus.
Er nennt sie von Anfang an Heilige, aber mit vielen Problemen.
Trotzdem sagt er, werden alle verwandelt werden in einem Nu.
Das heißt also, alle wirklich Bekehrten, wie die Korinther, werden bei der Entrückung dabei sein.
Alle in einer Phase, in einem Nu, in einem Augenblick, bei der letzten Posaune.
Denn Posaune wird es.
Die Toten werden auferweckt, unverweslich.
Oh, da wird noch Musik tönen, jawohl, die Posaune Gottes.
Von der haben wir ja schon gelesen: Erst in Thessalonicher 4 wird gesagt, der Herr wird herabkommen mit der Posaune Gottes.
Die Posaune Gottes wird tönen, und das wird gewissermaßen das Signal sein zur Auferstehung und Entrückung.
Man denke daran: Bei der Gesetzgebung am Sinai, 2. Mose 19, hörte man akustisch ein Schofarhorn blasen, und das wurde immer lauter.
Das war kein menschliches Schofarhorn, das war die Posaune Gottes.
Diese Posaune Gottes wird klingen bei der Entrückung.
Da könnte einer sagen: Ja, aber das ist vielleicht symbolisch.
Darum sagt der Apostel bei der letzten Posaune: Den Posaunen wird es nicht symbolisch sein.
Es wird wirklich die Posaune Gottes gehört werden, und er nennt sie die letzte Posaune.
Manche denken, aha, das ist die letzte Posaune der Offenbarung, die siebte Posaune.
Aber die ist noch in der großen Drangsal.
Man muss nicht jeden Tag warten.
Zuerst müssen das erste Siegel, zweite Siegel, dritte Siegel und so weiter gebrochen werden bis zum siebten.
Dann erste, zweite, dritte, vierte, fünfte, sechste Posaune, und dann kommt die Entrückung.
Letzte Posaune.
Das wird doch manchmal gesagt.
Es ist vollkommen falsch, weil die siebte Posaune gar nicht die letzte ist.
Wollen wir mal schauen, wo die letzte Posaune kommt? Noch später!
In der siebten Posaune kommen ja die ersten Schalengerichte, dann das zweite, dritte, vierte bis siebte Schalengericht.
Erst danach kommt der Herr Jesus in der Offenbarung.
In Matthäus 24 sehen wir, dass eine große Posaune schallen wird, wenn er kommt in Macht und Herrlichkeit.
Matthäus 24, Vers 30: Dann wird das Zeichen des Sohnes des Menschen am Himmel erscheinen.
Dann werden alle Stämme der Erde wehklagen, und sie werden den Sohn des Menschen kommen sehen auf den Wolken des Himmels mit Macht und großer Herrlichkeit.
Er wird seine Engel aussenden mit einer großen Posaune.
Sie werden seine Auserwählten versammeln von den vier Winden her, von dem einen Ende des Himmels bis zum anderen Ende.
Das steht also ganz wörtlich im Grundtext: „aussenden mit einer großen Posaune“.
Im Text steht wörtlich „mit großem Posaunenschall“, wörtlich „mit großer Posaune“.
Nun, das ist die Posaune aus Jesaja 27, Vers 13.
Das ist kein Geheimnis.
Alttestamentlich war diese große Posaune bekannt, die schallen wird, wenn der Herr Jesus in Macht und Herrlichkeit kommt.
Ich lese Jesaja 27, ab Vers 13:
„Und es wird geschehen an jenem Tag, da wird der Herr Getreide ausschlagen von der Strömung des Euphrat bis zum Bach Ägyptens, also vom Irak, Euphrat, bis nach Ägypten.
Und ihr werdet zusammengerufen werden, einer nach dem anderen, ihr Kinder Israels.
Und es wird geschehen an jenem Tag, da wird eine große Posaune gestoßen werden, und die Verlorenen im Land Assyrien und die Vertriebenen im Land Ägypten werden kommen und den Herrn anbeten auf dem heiligen Berg in Jerusalem.“
Die große Posaune wird den Überrest aus Israel, der noch im Ausland sein wird bis dann, versammeln.
Und zwar nicht in den Himmel, sondern zum heiligen Berg in Jerusalem, zum Tempelberg.
Das wäre, wenn schon, die letzte Posaune.
Aber da kommt ja der Herr in Macht und Herrlichkeit mit den Gläubigen der Gemeinde.
Wie sollen wir die letzte Posaune verstehen?
Aus dem Zusammenhang von damals:
Die Korinther wussten, wie es im römischen Reich war.
Polybios, ein antiker Schriftsteller, beschreibt in seiner Historia, Buch sechs, Abschnitt vierzig, den Ausmarsch des römischen Heeres.
Er erklärt: Erste Posaune wird geblasen, Zelte werden abgebrochen, das Gepäck wird zusammengepackt.
Zweite Posaune: Das Gepäck wird auf die Lasttiere aufgebunden.
Dann kommt die letzte Posaune, die dritte, die letzte Posaune: Das ganze Lager setzt sich in Bewegung.
Das war ein fester Ausdruck.
Die Korinther verstanden bei der letzten Posaune, dass es die Posaune zum Aufbruch ist.
Dann gehen wir nach Hause.
Darum geht es.
Die sieben Posaunen waren damals noch gar nicht offenbart.
Das kam ja erst Jahrzehnte nach dem ersten Korintherbrief.
Niemand wusste etwas von den sieben Posaunen.
Die siebte Posaune ist auch nicht die letzte.
Hier geht es um die Posaune zum Aufbruch.
Dann wird gesagt: Die Toten werden auferweckt, unverweslich, ein vollkommener Körper, der nicht mehr sterben kann.
Und wir werden verwandelt werden.
Denn dieses Verwesliche muss Unverweslichkeit anziehen, und dieses Sterbliche Unsterblichkeit anziehen.
Wenn aber dieses Verwesliche Unverweslichkeit anziehen und dieses Sterbliche Unsterblichkeit anziehen wird, dann wird das Wort erfüllt werden, das geschrieben steht:
Verschlungen ist der Tod in Sieg.
Dann kommen zwei Fragen:
Wo ist, o Tod, dein Sieg?
Wo ist, o Tod, dein Stachel?
Jetzt muss man wissen, was man dann sagen muss.
Wenn die Posaune schallt, was sagen wir?
Hier haben wir dann noch Freimütigkeit.
Hoffentlich, wenn wir mit dem Herrn leben, dann heißt es in 1. Johannes 3, dass wir dann Freimütigkeit haben können, wenn er kommt, und nicht beschämt werden.
Wenn wir Freimütigkeit haben, das heißt Freiheit zu sprechen, dann werden die, die verstorben sind, sagen müssen: Wo ist, o Tod, dein Stachel?
Er konnte uns nicht umbringen.
Bei der Beerdigung dachte man, der Körper wird ins Grab gelegt, und es scheint so, als wenn es fertig wäre.
Nein, wir müssen sagen: Der Tod ist nicht ein Punkt, sondern ein Doppelpunkt – Fortsetzung folgt.
Der Gläubige wird auferstehen und sagen können: Wo ist, o Tod, dein Sieg?
Das bei der Abdankung damals war nur ein Präludium.
Die, die noch leben, hoffentlich wir alle, was sollen wir sagen?
Wir müssen dann sagen als Lebende: Wo ist, o Tod, dein Stachel?
Denn der Tod konnte uns gar nicht töten.
Wir leben bis dahin.
Die Entschlafenen sagen dann: Wo ist, o Tod, dein Sieg?
Weil bei der Beerdigung das nicht das Letzte war.
Wo ist der Sieg?
Jetzt ist das letzte Wort gesprochen.
Das müssen wir jetzt einfach in Gedanken korrigieren.
Die Entschlafenen sagen: Wo ist, o Tod, dein Stachel?
Wir, die Lebenden, sagen: Wo ist, o Tod, dein Sieg?
Dann heißt es: Gott aber sei Dank, der uns den Sieg gibt durch unseren Herrn Jesus Christus.
Warum steht hier nicht „den Sieg geben wird“?
Weil das Präsens immer wieder gebraucht wird für eine ganz sichere Zukunft.
Es ist kein bisschen Zweifel dabei.
Gott aber sei Dank, der uns ganz sicher den Sieg geben wird.
Das ist die Bedeutung des Präsens „durch unseren Herrn Jesus Christus“.
Folgerung ganz praktisch:
Daher, meine geliebten Brüder, seid fest, unbeweglich, allezeit überströmend im Werk des Herrn.
Das hat Auswirkungen.
Die Lehre der Entrückung auf unser praktisches Leben macht uns fest, unbeweglich und hilft uns, allezeit überströmend zu sein im Dienst für den Herrn.
Dieses Geheimnis ist da enthüllt.
Dann möchte ich noch kurz auf Johannes 14 eingehen.
Da sagte der Herr Jesus am Vorabend der Kreuzigung etwas so Wunderbares.
Zu einer Zeit, als diese Geheimnisse noch nicht offenbart waren, sagte der Herr Jesus:
Johannes 14, Vers 2: In dem Haus meines Vaters sind viele Wohnungen.
Wenn es nicht so wäre, hätte ich es euch gesagt.
Ich gehe hin, euch eine Stätte zu bereiten.
Und wenn ich hingehe und eine Stätte bereite, so komme ich wieder und werde euch zu mir nehmen, damit, wo ich bin, auch ihr seid.
Der Herr hat in Johannes auch diesen Ausdruck für den Tempel in Jerusalem verwendet.
Jetzt sagt er an diesem Vorabend im Obersaal: Im Haus meines Vaters sind viele Wohnungen.
Wir merken, der Herr sprach nicht vom Tempel in Jerusalem, sondern vom originalen Tempel Gottes im Himmel.
Offenbarung 11, Vers 19 spricht über den Tempel Gottes im Himmel.
Genau wie in Jerusalem – man sieht hier das Bild auf der Nordseite dieses Gebäudes, das heißt Beth Hamoked, das Haus der Feuerstelle.
Das war der Ort, wo die Priester, die im Tempeldienst tätig waren, wohnten und übernachteten.
Der Herr Jesus sagt: Im Haus meines Vaters sind viele Wohnungen.
Ich gehe hin, euch eine Stätte zu bereiten.
Ich werde wiederkommen und euch zu mir nehmen, damit, wo ich bin, auch ihr seid.
Also die Entrückung ist die Heimkehr ins Vaterhaus, in den himmlischen Tempel.
Dort sind wir zu Hause.
Darum, immer wieder, wenn ich dieses Gebäude anschaue, das Haus der Feuerstelle, das so wunderbar ist, spricht es davon, wo wir zu Hause sind.
Der Herr bereitet das vor, und er wird kommen und uns holen.
Er sagt: So komme ich wieder.
Warum sagt er nicht „so werde ich wiederkommen“?
Weil das Präsens eine ganz sichere Zukunft ausdrücken kann.
So komme ich ganz sicher wieder und werde euch zu mir nehmen.
Noch Johannes 11,25:
Das war anlässlich dieser traurigen Tage, als Lazarus verstorben war.
Jesus tröstet in Johannes 11, Vers 25 die Martha, Schwester von Lazarus.
Jesus sprach zu ihr: Ich bin die Auferstehung und das Leben.
Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt.
Und jeder, der lebt und an mich glaubt, wird nicht sterben in Ewigkeit.
Glaubst du das?
Sie spricht zu ihm: Ja, Herr, ich glaube, dass du der Christus bist, der Sohn Gottes, der in die Welt kommen sollte.
Was der Herr hier sagt, ist grandios.
Er sagt, ich bin die Auferstehung einerseits und andererseits bin ich auch das Leben in Person.
Dann sagt er zwei Dinge:
Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt.
Und zweitens: Jeder, der lebt und an mich glaubt, wird nicht sterben in Ewigkeit.
Was jetzt?
Stirbt man oder wird man nicht sterben?
Es kommt darauf an, zu welcher Gruppe man gehört.
Die Gemeinde besteht aus zwei Gruppen: solchen, die entschlafen sind, und für die gilt: Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er durch den Tod gehen muss.
Die andere Gruppe: Jeder, der lebt – im Griechischen ein Durativ, jeder, der fortdauernd lebt – und an mich fortdauernd glaubt, wird nicht sterben in Ewigkeit.
Das ist die zweite Gruppe, die sagen wird: Wo ist, o Tod, dein Stachel?
Die anderen werden sagen: Wo ist, o Tod, dein Sieg?
Das sagt er da.
Er stellt die Frage an Martha: Glaubst du das?
Sie antwortet nicht: Ja, natürlich, ich freue mich.
Sie sagt einfach: Ja, Herr, ich glaube, dass du der Messias bist, der Sohn Gottes, der in die Welt kommen soll.
Sie weiß, was der Herr sagt, das stimmt doch alles.
Aber verstanden hat sie es garantiert nicht, denn das wurde ja auch erst später im Neuen Testament entfaltet.
Man kann mit dem Herzen mehr erfassen als die Vernunft begreift.
Ein Herz des Glaubens kann auch ganz schwierige Dinge einfach im Glauben aufnehmen, auch wenn man sie nicht im Detail versteht.
So spricht der Herr also über diese zwei Gruppen, die dann gehen werden.
Ganz kurz noch Römer 5, Vers 8:
Da heißt es: Gott aber weist seine Liebe, seine Liebe zu uns darin, dass Christus, da wir noch Sünder waren, für uns gestorben ist.
Dann geht er weiter:
Vielmehr nun, da wir jetzt durch sein Blut gerechtfertigt sind, werden wir durch ihn gerettet werden vom Zorn.
Merken wir zwei Dinge:
Er sagt, wir sind errettet worden durch das Blut, gerechtfertigt, gerechtgesprochen von Gott.
Für die, die wissen: Ich bin gerechtfertigt durch Glauben, dürfen wissen: Wir werden durch ihn gerettet werden vom Zorn.
Der Herr Jesus wird kaum bei der Entrückung kommen und die Gläubigen retten vor den Zorngerichten der Offenbarung.
Dann sagt Paulus noch in Vers 10:
Denn wenn wir, da wir Feinde waren, mit Gott versöhnt wurden durch den Tod seines Sohnes, so werden wir vielmehr, da wir versöhnt sind, durch sein Leben gerettet werden.
Es gibt die Rettung durch seinen Tod, die haben wir schon.
Es gibt die Rettung durch sein Leben, die werden wir bekommen.
Nämlich dann, wenn er erscheinen wird in den Luftraum und die Gläubigen evakuieren wird aus dieser Welt.
Dann werden wir durch sein Leben gerettet werden.
Wovor?
Vor dem kommenden Zorn.
Das heißt also: In der Offenbarung, dem Buch mit den sieben Siegeln, ist der Plan Gottes für die ganze Katastrophe enthalten, die nach der Entrückung kommen wird.
In all diesen sieben Siegeln.
Das siebte Siegel besteht inhaltlich aus sieben Posaunengerichten.
Die siebte Posaune wiederum besteht inhaltlich aus sieben Schalengerichten, und das ist der Zorn Gottes.
Aber der wird die Gemeinde nicht treffen.
Noch kurz Offenbarung 3, Vers 10:
Da sagte der Herr Jesus zur Gemeinde in Philadelphia: Weil du das Wort meines Ausharrens bewahrt hast, so werde auch ich dich bewahren vor der Stunde der Versuchung, die über den ganzen Erdkreis kommen wird, um die zu versuchen, die auf der Erde wohnen.
Ich komme bald.
Halte fest, was du hast, damit niemand deine Krone nehme.
Hier verspricht der Herr Jesus Bewahrung vor der Stunde der Versuchung.
Es ist so: Wir müssen unterscheiden zwischen der Stunde der Versuchung und der großen Drangsal.
Wir wissen, nach der Entrückung werden sieben Jahre eine ganz besondere Rolle spielen, bis der Herr kommt.
Diese sieben Jahre sind eingeteilt in dreieinhalb Jahre und dreieinhalb Jahre.
Die zweiten dreieinhalb Jahre stellen die große Drangsal dar – der letzte, schrecklichste Weltkrieg.
Die ersten dreieinhalb Jahre gehören zur Stunde der Versuchung.
Ich habe hier noch ein x hinzugefügt, nämlich ein x, das immer kürzer wird.
Wir müssen genau sein, denn diese sieben Jahre beginnen erst damit, dass der kommende Diktator des Westens mit Israel einen Bund schließen wird für sieben Jahre.
Dieser Bund muss nicht am Tag der Entrückung geschlossen werden.
Dann haben wir hier x, aber x wird immer kleiner.
Die ersten sechs Siegelgerichte in der Offenbarung werden noch in der Stunde der Versuchung stattfinden.
Das siebte Siegel, das schrecklichste, das aus sieben Posaunen besteht, und die siebte Posaune aus sieben Schalen, das wird dann die große Drangsal sein.
In dieser Stunde der Versuchung wird der schrecklichste Verführer, der Antichrist, auftreten und die Massen verführen.
Vor dieser Stunde (Hora, Periode) kann der Herr die Gläubigen bewahren.
Wie bewahrt er sie?
Indem er kommt.
Darum sagt er: Ich komme bald.
Halte fest.
Das führt uns noch zu Offenbarung 22, Vers 17:
Der Geist und die Braut sagen: Komm!
Und wer es hört, spreche: Komm!
Und wen er dürstet, der komme.
Wer will, nehme das Wasser des Lebens umsonst.
Vers 20:
Da sagt der Herr Jesus, der diese Dinge bezeugt, spricht: Ja, ich komme bald!
Jetzt antwortet die Gemeinde: Amen, komm, Herr Jesus!
Die Gemeinde wartet.
In dieser Zeit, an Pfingsten, kam der Heilige Geist.
Der Pfeil hier herab bedeutet: Der Heilige Geist kam an Pfingsten.
Der Pfeil nach oben bedeutet die Entrückung, wenn der Herr kommt, um die Gläubigen abzuholen.
Die Gemeinde wird im Neuen Testament die Braut des Herrn Jesus genannt.
Zum Beispiel 2. Korinther 11 am Anfang.
Wir sind verlobt mit ihm.
Wenn man verlobt ist, wird man getrennt.
Das ist ganz wichtig.
Es geht nicht, zusammen zu wohnen.
Und es geht auch nicht, zusammen allein in die Ferien zu gehen.
Wenn man verheiratet ist, dann gehe ich mit meiner Frau allein in die Ferien, und wir wohnen zusammen.
Das ist ganz normal.
Aber während der Verlobungszeit nicht.
Darum sind wir jetzt auf der Erde, Jesus im Himmel.
Die Entrückung ist nicht sein Kommen als Dieb in der Nacht.
Eine Hochzeit, bei der der Bräutigam als Dieb kommt, geht nicht.
Die Entrückung ist das Kommen des Bräutigams.
Die Braut und der Heilige Geist wohnen seit Pfingsten in der Braut.
Darum heißt es: Der Geist und die Braut sagen: Komm!
Dann wird Pfingsten umgedreht.
Der Heilige Geist, der in der Gemeinde wohnte, geht mit der Gemeinde weg in den Himmel.
Wunderbar!
Jetzt noch etwas:
Da sagt einer: Ja, aber da steht jetzt schon wieder in der Offenbarung „Ich komme bald“, und das war schon 2000 Jahre.
Man muss eine Elberfelder haben, glaube ich.
Da wird nämlich erklärt in der Fußnote: „Ich komme bald“ oder „schnell“ (griechisch: tachy).
Es ist wirklich so, dieser Ausdruck ist kein Adjektiv und kein adjektivischer Ausdruck, sondern ein adverbialer Ausdruck.
Sie wissen nicht alle, was das bedeutet.
Adjektiv beschreibt, wie ein Ding ist.
Adverb beschreibt, wie ein Verb, eine Tätigkeit ist.
Hier ist es ein adverbialer Ausdruck.
Das heißt, hier wird beschrieben, wie das Kommen ist: schnell!
Wir müssen wirklich aufpassen.
Der Herr könnte in zwei Minuten kommen, und dann geht alles schnell.
Die Ereignisse werden schnell ablaufen.
Das heißt nicht: Ich komme bald als Zeitangabe, sondern: Ich komme schnell.
Das muss man sich merken.
Römer 11, Vers 25 spricht noch darüber, dass Gott eine bestimmte Anzahl festgelegt hat, die zur Gemeinde gehören.
Diese sind auserwählt, um zur Gemeinde zu gehören.
Da lesen wir: Wenn die Vollzahl der Nationen eingegangen ist, also wenn der Letzte, den Gott auserwählt hat, zur Gemeinde gehört und nicht zum Überrest nach der Entrückung, dann wird ganz Israel gerettet werden.
Wenn der Letzte, den Gott festgelegt hat, sich bekehrt, dann schallt die Posaune.
Dann wird in Israel eine Erweckung stattfinden: zuerst 144.000, dann ein Drittel im Land und noch weitere im Ausland.
Auch unter den Heidenvölkern, die noch nichts vom Evangelium gehört haben, werden sich viele bekehren.
Diese sind nicht auserwählt, um zur Gemeinde zu gehören, aber sie werden gerettet werden.
Wenn die Vollzahl eingegangen ist, wird Israel gerettet werden.
So geht alles auf.
Jetzt, in der Gemeindezeit, haben wir gläubige Juden und Nichtjuden.
Die sind eine Gemeinde und werden entrückt werden.
Nach der Entrückung wird es gläubige Juden und gläubige Heiden geben.
Diese werden klar unterschieden in Offenbarung 7.
So hatten wir es: Bis der Letzte sich bekehrt, und dann geht es nach Hause.
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