Die Täuschung durch verlockende Versprechen
Achtung! Viele Frauen unter uns und auch alle Männer im Schönheitswahn müssen jetzt richtig stark sein. Diese Woche meldet Stiftung Warentest: Folgende Anti-Faltencremes zeigen keine sichtbare Wirkung. Und damit ihr mir wirklich glaubt, noch einmal schwarz auf gelb. Schockierend, oder?
Egal wie teuer die Cremes sind, egal welche Stoffe die Anbieter verwenden – diese Produkte bringen nichts, zumindest die, die getestet wurden. Es gibt ja so Versprechen wie „sichtbar reduzierte Falten in 14 Tagen“ – gelogen! „Tiefe Falten werden gemildert und die Haut wird sichtbar straffer“ – gelogen, alles nicht wahr. Das hat jetzt gesessen, oder?
Okay, vielleicht habe ich das jetzt auch ein bisschen zu dramatisch eingeführt, denn ich glaube, uns ist allen bewusst, dass wir der Werbung nicht immer vertrauen sollten. Da wird so manches geschönt, und manches ist einfach mal schlicht gelogen. Und doch hat Werbung einen gewissen Reiz auf uns, oder?
Also, ich frage jetzt nicht, wer alles schon Anti-Faltencremes benutzt hat, möchte aber die Gunst der Stunde nutzen, da wir ja nicht so viele in diesem Raum sind. Selbst ich, in meinem zarten Alter, habe schon mal dazu gegriffen. Jetzt weiß ich: Das Geld kann ich mir sparen.
Warum locken uns solche Produkte so? Warum? Gewinn ist das, was die Leute treibt, die sie vertreiben. Aber uns locken sie, weil solche Produkte mit unseren Sehnsüchten spielen – mit dem, was wir ganz tief in uns wünschen. Wer will nicht jung bleiben, attraktiv?
Deshalb greift man zur Anti-Faltencreme. So tickt Werbung: Sie greift auf, was unsere Bedürfnisse sind, was unsere Sehnsüchte sind, was auch unsere Ängste und Sorgen sind. Dann kommt ein pfiffiger Erfinder und liefert uns die Lösung für unser Problem. Nur sind diese Lösungen oft Täuschungen.
Die Offenbarung als Spiegel der geistigen Täuschung
Wir werden heute in unserem Abschnitt aus der Offenbarung sehen, dass es dort ebenfalls um eine Werbelüge geht. Im Gegensatz zu den Antifaltencremes, bei denen man am Ende vielleicht noch einige Falten hat, ist diese Werbelüge jedoch viel schlimmer.
Ich möchte das heute mit euch genauer betrachten. Es ist sozusagen eine Nahaufnahme des Textes, den wir letzte Woche angeschaut haben. In den Kapiteln 15 und 16 haben wir gesehen, wie das Gericht Gottes durch Plagen über diese Welt kommt. Jetzt schauen wir noch einmal genauer hin.
Wir sehen einen Engel, der die Zornesschalen bringt und Johannes zeigt, was sich eigentlich hinter dieser Welt, hinter dem Geist dieser Welt, verbirgt. Ich hoffe, dass uns das Wort Gottes heute die Augen öffnet für die verhängnisvollen Lügen, die hinter dieser Welt stehen.
Möge Gott schenken, dass wir eines Tages alle vor seinem Thron stehen und ihm Lob, Preis und Dank bringen. Dank dafür, dass er uns die Augen geöffnet hat für die Realität, die hinter dieser Welt steht. Dass er uns die Augen geöffnet und durch die Wahrheit freigemacht hat.
Dafür möchte ich noch beten, bevor wir uns diese Kapitel anschauen:
Vater im Himmel, wir danken dir so sehr für dein Wort. Wir danken dir dafür, dass du uns darin die Wahrheit zeigst, dass du dich selbst darin zeigst und uns damit die Augen öffnen möchtest – für unseren Zustand und dafür, wer du bist, Herr.
Wir wollen dich bitten, dass du dein Wort heute gebrauchen mögest, um unsere Herzen zu bewegen und zu verändern. Dass niemand aus diesem Raum gehen muss und sagen: „Ich habe heute Gott nicht gesehen.“
Herr, öffne uns allen die Augen und bringe uns weiter in der Beziehung zu dir. Danke für deine Gegenwart. Amen.
Die große Hure als Symbol geistlicher Untreue
Im heutigen Abschnitt erhält Johannes einen tiefen Einblick in die geistige Realität, die hinter dem Geschehen dieser Welt steht. Dabei begegnet ihm einer der letzten Engel des letzten Gerichts. Dieser Engel kommt zu ihm und zeigt ihm die Wahrheit über die unerlöste Menschheit.
Wir lesen in Offenbarung 17, Verse 1 bis 6 (17,1-6). Ihr könnt das auf Seite 292 im hinteren Teil nachschlagen:
„Und es kam einer von den sieben Engeln, die die sieben Schalen hatten, redete mit mir und sprach: Komm, ich will dir zeigen das Gericht über die große Hure, die an vielen Wassern sitzt, mit der die Könige auf Erden Hurerei getrieben haben, und die auf Erden wohnen, sind betrunken geworden von dem Wein ihrer Hurerei.
Und er brachte mich im Geist in die Wüste, und ich sah eine Frau auf einem scharlachroten Tier sitzen, das war voll lästerlicher Namen und hatte sieben Häupter und zehn Hörner.
Und die Frau war bekleidet mit Purpur und Scharlach und geschmückt mit Gold und Edelsteinen und Perlen und hatte einen goldenen Becher in der Hand, voll von Gräuel und Unreinheit ihrer Hurerei.
Und auf ihrer Stirn war geschrieben ein Name, ein Geheimnis: das große Babylon, die Mutter der Hurerei und aller Gräuel auf Erden.
Und ich sah die Frau, betrunken von dem Blut der Heiligen und von dem Blut der Zeugen Jesu, und ich wunderte mich sehr, als ich sie sah.“
Johannes sieht hier die Hure Babylon. Wenn wir die Bibel aufmerksam lesen, besonders das Alte Testament, dann erkennen wir, dass die Hure der Inbegriff für die Versuchung zur Untreue gegenüber Gott ist. Immer wieder hat Gott im Alten Testament Heidenstädte mit Huren verglichen.
Ninive zum Beispiel, das kennen wir aus dem Buch Jona. Ninive wurde von Gott als Hure bezeichnet. Auch Tyros wird als Hure bezeichnet, und ebenso Babylon, wie wir es hier in der Offenbarung wiederfinden.
Doch Gott hat nicht nur Städte als Huren bezeichnet, sondern auch sein eigenes Volk, das Volk Israel, der Hurerei beschuldigt. Er sagte: „Ihr werft euch immer wieder anderen Göttern an den Hals.“ Das ist Hurerei, weil sie in Unreinheit leben und dem wahren Gott untreu werden.
Die große Hure, die wir hier in Kapitel 17 sehen, sitzt laut dem Text an vielen Wassern, so sagt es der Engel. Später, in Vers 15, erklärt der Engel diese Wasser noch genauer. Er sagt: „Die Wasser, die du gesehen hast, an denen die Hure sitzt, sind Völker und Scharen und Nationen und Sprachen.“
Durch dieses Bild sollen wir erkennen, dass die Hure mit ihren Versuchungen einen riesigen Einfluss hat. Nicht nur auf das Volk Israel, sondern auf alle Völker dieser Welt. Sie beeinflusst die Menschen auf mächtige Weise. Ihr großes Ziel ist es, Menschen von Gott wegzuziehen und von ihm zu trennen. Und offensichtlich gelingt ihr das sehr gut.
Die Identität und Wirkung der Hure Babylon
Kluge Köpfe haben sich gefragt, vor wem diese Hure stehen könnte. Es musste doch eine Erklärung geben, wer die Hure ist.
Manche sagten, die Hure sei Rom, weil Rom zu dieser Zeit einen mächtigen Einfluss auf alle Länder im Mittelmeerraum hatte. Rom gab den Ton an, und deshalb meinten die Ausleger: Die Hure ist Rom.
Später sagten die Reformatoren: Die Hure ist ganz klar die katholische Kirche, die vom wahren Gott verführt und die Menschen von ihm wegzieht. Das mögen Teilantworten sein.
Ich glaube jedoch, wenn wir das Kapitel genauer betrachten, ist die Hure noch viel mehr. Die Hure ist wirklich der Geist, der in dieser Welt die Menschen von Gott wegzieht und sie verführt.
Das wird auch im weiteren Verlauf von Kapitel 17 deutlich. Dort reitet diese Hure ein Tier, das Köpfe hat. Diese Köpfe sind Könige. Das Tier hat einen Rumpf, und dieser Rumpf ist Satan selbst.
Alle werden von diesem Geist geleitet und geführt. Es ist ein Geist, der von Gott wegzieht und die Menschen von ihm trennen will – Satan und alle, die ihm folgen.
Ja, der Geist der Hure ruft die Völker zum Abfall vom wahren Gott. Das kennen wir schon aus den ersten Kapiteln der Bibel. Dort versucht Satan mit diesem Geist die Menschen. Er flüstert Misstrauen ein, wenn er sagt: „Sollte Gott gesagt haben, dass ihr nicht von diesem Baum essen dürft?“
Viele Menschen – eigentlich alle Menschen – folgen ihm zunächst.
In der Offenbarung sehen wir, dass das Problem der geistlichen Hurerei bestehen bleibt. Es ist keine Sache, die nur im Alten Testament vorkommt oder nur das Volk Israel betrifft.
Dieses Problem bleibt in allen Völkern dieser Welt bestehen. Mit Johannes dürfen wir erkennen, dass dieser Geist die Welt regiert. Es ist ein Geist der Untreue gegenüber Gott und in diesem Sinne ein Hurengeist.
Die Verlockungen und das wahre Wesen der Hure
Und die Versuchungen der Hure sind machtvoll. Sie wird uns hier beschrieben, und wir erhalten gleich das ganze Bild. Wenn wir jedoch nur oberflächlich hinschauen, zeigt sich, dass die Hure sehr viel zu bieten hat.
Wir sehen das in Vers 4: Die Frau war bekleidet mit Purpur und Scharlach. Eine Erklärung, wofür diese Farben stehen, wird nicht gegeben, aber es ist relativ einfach, sich das vorzustellen. Purpur und Scharlach waren in der Antike die Farben der Könige. Diejenigen, die Macht und Einfluss hatten und die Welt regierten, trugen solche Gewänder. Das bedeutet: Die Hure bietet Einfluss und Macht in dieser Welt.
Sie ist geschmückt mit Gold, Edelsteinen und Perlen – prächtige Reichtümer. Damit spricht sie den Wunsch der Menschen an, etwas besitzen zu wollen, etwas zu haben und vorzeigen zu können. Sie verspricht Reichtümer auf dieser Erde.
Außerdem hält sie einen goldenen, prunkvollen Becher in der Hand. Wir können uns vorstellen, was das bedeutet: Es ist ein Zeichen für einen ausschweifenden Lebensstil. Berausche dich an dieser Welt! Du lebst nur einmal, koste es aus! Das Leben mit der Hure verschafft dir Lustbefriedigung, endlich Befriedigung für alle deine Sehnsüchte.
Doch wenn wir genauer hinschauen, erkennen wir, dass diese Hure auch eine hässliche Fratze hat. Es tut gut, dies mit Johannes sehen zu dürfen, denn es ist heilsam zu erkennen, dass das Wesen dieses Weltgeistes nicht gut ist. Es hat uns nichts Gutes zu bieten, sondern ist durch und durch verdorben.
Auf ihrer Stirn sind lästerliche Namen geschrieben. In der Übersetzung kommt das nicht ganz fein heraus, aber diese lästerlichen Namen sind Lästerungen gegen Gott. Es ist Gotteslästerung, was auf ihrer Stirn geschrieben steht. Alle, die ihr folgen, lästern Gott mit ihrem Leben wie diese Hure.
Die Hure wird auch als Mutter aller Hurerei beschrieben. Ihr Lebensziel ist es, Menschen von Gott wegzulocken. Sie will Menschen dazu bewegen, Gott untreu zu werden. Sie vergiftet die Beziehung zwischen Gott und den Menschen und infolgedessen auch die Beziehungen zwischen Mensch und Mensch.
Sie ist eine Vergifterin aller Beziehungen. Außerdem wird sie als Mutter aller Gräuel bezeichnet. Der Abfall des Menschen von Gott ist die Wurzel allen Leids auf dieser Welt – allen Leids.
Als der Mensch sich von Gott trennte, kam das Leid in die Welt. Dieses Gräuel trifft, so wie wir hier sehen, besonders die, die Gott nachfolgen, also Gottes Kinder. Die Hure trinkt ihr Blut und berauscht sich daran, wenn es den Kindern Gottes in dieser Welt schlecht geht und sie leiden müssen.
Die Schuld der Freier und der Preis der Trennung von Gott
Aber natürlich nicht nur, wenn die Kinder Gottes leiden müssen, sondern auch generell am Leid dieser Welt. Ja, die Hure hat etwas zu bieten, aber zu welchem Preis? Wer sich mit ihr einlässt, versündigt sich an Gott und an den Menschen. Sie ist eine mächtige Feindin Gottes. Verstehen wir, warum sie das Gericht Gottes verdient hat?
Doch auch die Freier der Hure sind mitschuldig. Wir können uns das vorstellen: Ein Mann, der zur Prostituierten geht, kann danach nicht zu seiner Ehefrau nach Hause kommen und sagen: „Aber Schatz, sie sah so gut aus, sie hat so gut gerochen und war so einladend.“ Nein, er hat die Treue zu seiner Ehefrau gebrochen. Dafür verdient er die Strafe.
Wer der Hure folgt, hat keine Ausrede gegenüber Gott. Er verdient es, gerichtet zu werden für den Abfall vom wahren Gott. Das ist der Preis. Jede Hure hat einen Preis, so auch diese Hure. Der Preis, den diese Hure fordert, ist: „Lös dich von Gott, komm mit mir.“ Und dieser Preis der Trennung von Gott ist der Preis, den wir alle bezahlen müssten.
Denn die Wahrheit ist ja: Wir alle haben dieser Hure gedient und uns mit ihr eingelassen. Kennst du die Sehnsucht nach dem, was die Hure, was diese Welt bietet? Die Sehnsucht nach Macht und Einfluss, vielleicht im Büro oder auch in der Familie? Kennst du die Sehnsucht nach Besitz, etwas vorweisen zu können, vielleicht die nächste Gehaltserhöhung, vielleicht ein neues Statussymbol?
Kennst du die Sehnsucht nach Lustbefriedigung, vielleicht nach einem richtig großen Fressen, nach dem nächsten Alkoholrausch oder nach einem sexuellen Abenteuer? Hast du es erlebt oder erlebst du es in diesen Tagen, dass da Dinge sind, nach denen es dich mehr verlangt als nach Gott? Dinge, die dich von Gott wegziehen wollen?
Ich glaube, bei ehrlicher Prüfung müssen wir alle sagen: Ja, solche Sehnsüchte kennen wir. Das kennen wir immer wieder, dass uns solche Gedanken kommen. Wir müssen zugeben, auch wir haben hier und da vom Angebot der Hure Gebrauch gemacht und unsere Sehnsüchte befriedigt.
Die Gemeinde Laodizea als Beispiel für geistliche Verblendung
Und liebe Christen, mit der Hure lassen sich nicht nur die Menschen da draußen ein.
Wir lesen in Offenbarung 3 von einer Gemeinde, die sich ganz eng mit dem Geist dieser Welt verbunden hat. Es ist die Gemeinde in Laodizea, in Kapitel 3 der Offenbarung. Diese Gemeinde sagt von sich selbst: „Wir haben alles, wir haben Wohlstand, wir leben in Saus und Braus, uns geht es doch gut.“
Doch Jesus Christus sagt zu dieser Gemeinde: „Du sprichst: Ich bin reich und habe genug und brauche nichts.“ Dabei weißt du nicht, dass du elend und jämmerlich bist, arm, blind und bloß.
Gott rät dieser Gemeinde im Folgenden, sich Augensalbe von ihm zu kaufen – neben verschiedenen anderen Dingen. Warum Augensalbe? Weil Augensalbe ihnen die Augen öffnen kann für die Wahrheit Gottes. Sie kann ihnen die wahre Sicht auf diese Welt geben.
Viele Menschen begreifen, dass mit dem Angebot der Hure etwas nicht stimmt. Der Drogensüchtige etwa wollte sich anfangs nur einmal berauschen und hatte noch einen richtig guten Trip. Doch nach und nach merkt er: Ich komme nicht mehr los von dem Zeug. Langsam steigt die Verzweiflung in ihm auf.
Oder da ist der Manager, der Woche um Woche hart gearbeitet hat – für den Erfolg seiner Firma und seine eigene Karriere. Dabei hat er die Familie vernachlässigt. Jetzt will sich seine Frau von ihm trennen, und er fragt sich: War es das wirklich wert?
Oder da ist die junge Frau, die sich so sehr nach Liebe sehnt. Sie versucht es mit einem Mann nach dem anderen, doch alle lassen sie wieder fallen. Sie hat das Gefühl, sie wurden nur an ihrem Körper interessiert und haben sie einfach benutzt.
Das scheinbar so verlockende Angebot der Hure nach Erfüllung durch die Mittel dieser Welt erweist sich schon hier und jetzt immer wieder als eine Lüge und als ein leeres Versprechen. Es kann uns nicht wirklich befriedigen.
Und doch scheint es fast so, als würden viele die Lüge der Hure nicht erkennen.
Die Befreiung durch Jesus Christus und die Wahrheit
Aber Jesus, Jesus öffnet uns die Augen. Nur wenn er uns Augensalbe gibt, dürfen wir begreifen, wie es eigentlich um uns bestellt ist. Dann können wir verstehen, was er für uns getan hat. So sind wir in der Lage, aufrichtig zu bereuen und zu Gott umzukehren.
Wir brauchen seinen Blick auf diese Welt. Denn Jesus Christus ist der Einzige, der dem Hurengeist dieser Welt machtvoll widerstanden hat. Er lebte sein ganzes Leben in Treue zum Vater. Und wir dürfen nicht glauben, dass Jesus nicht auch versucht wurde. Satan hat ihn mächtig versucht und ihm wie der Hure alles Mögliche angeboten, was er in dieser Welt haben könnte. Jesus schlug ihn in die Flucht – mit dem Wort Gottes.
Die Oberen seiner Zeit konnten nicht ertragen, was Jesus sagte und tat. Sie waren den Täuschungen der Hure erlegen. So brachten sie ihn unter fadenscheinigen Begründungen ans Kreuz, wo er hing und elend verblutete. Für eine kurze Zeit sah das nach einem Triumph der Lüge aus.
Aber dann ist Christus auferstanden. Er hat triumphiert – nicht nur über den Tod, sondern auch über die Lüge, die hinter dieser Welt steht, der wir uns alle verschrieben haben. Christus hat triumphiert und kann so alle freimachen, die sich an ihn wenden. Er befreit von den Lügen und Zwängen dieser Welt.
Wir haben es vorher in der Lesung gehört: Christus selbst spricht: „Wenn ihr bleiben werdet an meinem Wort, so seid ihr wahrhaftig meine Jünger, und ihr werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen“ (Johannes 8,31-32).
Wenn du mit der Lüge in deinem Leben brechen willst, musst du Jesus Christus vertrauen. Kehre um zu ihm – am besten hier und heute. Kehre um! Nur er kann dich von der Macht der Lüge befreien und deinen gottlosen Weg beenden.
Das gilt nicht nur für die, die Jesus noch nicht kennen. Es gilt für jeden von uns, wenn wir der Lüge wieder verfallen sind. Was sagt Jesus der Gemeinde in Laodizea? „Siehe, ich stehe vor der Tür und klopfe an. Wer mich hineingelassen wird, zu dem werde ich hineingehen und mit ihm das Abendmahl feiern, er wird wieder Gemeinschaft mit mir haben“ (Offenbarung 3,20).
Also, wenn du das Gefühl hast: Ich bin in diesen Tagen weggelaufen, ich bin der Lüge wieder verfallen – Jesus steht vor der Tür. Lass ihn in dein Leben, bitte ihn um Vergebung und fange neu mit ihm an.
Das gerechte Gericht über Babylon und die endgültige Befreiung
In Kapitel 18 sehen wir das Gericht, das Gott über Babylon bringt – das gerechte Gericht über diese Hure. Johannes beschreibt Babylon nun nicht mehr als Hure, sondern als eine Stadt. Dabei wird deutlich: Nichts von dem, was Babylon angeboten hat, hat Bestand. Weder die Macht, noch der Reichtum, noch die Lustbefriedigung.
Gott entlarvt all das als große Lüge – ein für alle Mal. Er zieht Babylon für diese Verführungen zur Rechenschaft. Es ist ein wirklich gutes und gerechtes Gericht an diesem Lügengeist. Die Verse 5 bis 8 lassen daran keinen Zweifel:
„Gott handelt gut und gerecht. Warum? Denn ihre Sünden reichen bis an den Himmel, und Gott denkt an ihren Frevel. Bezahlt ihr, wie sie bezahlt hat, und gebt ihr zweifach zurück nach ihren Werken. In den Kelch, in den sie euch eingeschenkt hat, schenkt ihr zweifach ein, wie viel Herrlichkeit und Üppigkeit sie gehabt hat. So viel Qual und Leid schenkt ihr ein, denn sie spricht in ihrem Herzen: ‚Ich thronen hier und bin eine Königin, und ich bin keine Witwe, und Leid werde ich nicht sehen.‘ Darum werden ihre Plagen an einem Tag kommen: Tod, Leid und Hunger. Mit Feuer wird sie verbrannt werden, denn stark ist Gott, der Herr, der sie richtet.“
Die wahrscheinlich größte Sünde der Hure Babylon ist ihre Selbstherrlichkeit. Sie sagt: „Ich sitze hier, ich bin die Königin, und mir kann keiner etwas.“ Diese unglaubliche Selbstüberschätzung stellt sie gegen den mächtigen Gott und Schöpfer dieser Welt. Was für eine Überheblichkeit, zu behaupten, sie wisse es besser als dieser Gott!
Doch so groß und mächtig sie auch erschien, sie vergeht an einem Tag. An einem Tag kommt das Gericht – sehr zum Entsetzen derer, die ihr Herz an diese Hure gehängt haben und es an sie verschenkt haben.
Im weiteren Verlauf lesen wir von Königen, Kaufleuten und Seeleuten, die alle bitter jammern und klagen über das, was geschehen ist. Exemplarisch betrachten wir die Klage der Könige, die immer ähnlich ist (Verse 9 bis 10):
„Und es werden sie beweinen und beklagen, die Könige auf Erden, die mit ihr gehurt und geprasst haben, wenn sie den Rauch von ihrem Brand sehen, in dem sie verbrennt. Sie werden fernab stehen aus Furcht vor ihrer Qual und sprechen: ‚Weh, weh, du große Stadt Babylon, du starke Stadt! In einer Stunde ist dein Gericht gekommen.‘“
Weh, weh – so trauern die, die Babylon geliebt haben. Ihre Klage ist riesengroß. Doch wir sehen hier in Kapitel 18, dass sie ihren Blick nicht von dieser Stadt abwenden können. Sie schauen weiter auf Babylon, sie können es nicht fassen. Auch in ihrer Not bleiben ihre Augen fest auf der Lügenstadt gerichtet.
Anstatt auf den zu schauen, der die Wahrheit hat – auf Jesus Christus –, richten sie ihren Blick auf die Stadt. Denn hier trifft es alles, was für sie im Leben wichtig war. Hier geht alles unter, was ihnen irgendetwas bedeutet hat.
Sie wollen nicht zu Gott umkehren, sondern haben ihr ganzes Leben mit dieser Hure verbracht. Jetzt können sie auch nicht mehr der Wahrheit folgen. Deshalb klagen sie so jämmerlich beim Anblick der zerstörten Stadt. Denn dort geht alles unter – alles, was ihnen kostbar war in diesem Leben.
Die Freude der Gläubigen über das gerechte Gericht
Die Kinder Gottes werden ganz anders auf den Untergang Babylons reagieren. Für sie wird das Gericht über Babylon ein Freudentag sein. Das lesen wir in Vers 20. Dort steht die Aufforderung zur Freude darüber, dass Babylon, der Lügengeist, untergeht. Es heißt: „Freut euch über sie, Himmel, und ihr Heiligen, Apostel und Propheten, denn Gott hat sie gerichtet um eureretwillen.“
An diesem Tag werden wir die endgültige Befreiung von allen Versuchungen, allem Leid und allem Bösen in dieser Welt erleben. Wer zu Jesus Christus gehört, verliert bei diesem Gericht nichts. Im Gegenteil, er ist dankbar, dass es geschieht.
Die Sünde erscheint uns oft süß und verlockend. Doch zugleich ist es ein großer Kampf für uns, der Hure nicht mehr zu folgen. Es belastet und plagt uns, wenn Dinge dieser Welt uns versuchen und angreifen. Wir wollen das alles nicht mehr.
Wir können eigentlich nur, wie Paulus sagt, beten: „Das Gute, das ich will, das tue ich nicht, und das Böse, das ich nicht will, das tue ich, ich elender Mensch.“ Es ist traurig, dass wir die Welt und ihre Freuden oft noch wichtiger nehmen als unseren Herrn und Heiland Jesus Christus. Das muss uns immer wieder betrüben.
Aber auch das ist wahr: Gott arbeitet durch seinen Heiligen Geist schon jetzt an uns. Er schenkt uns immer wieder Siege über die Lüge, entlarvt sie und bringt uns weiter. Ich werde mein Leben nicht vergessen, wie Gott mich durch seine Wahrheit von meiner Zigarettensucht befreit hat.
Wie Geschwister mit mir gebetet haben – und ich frei geworden bin! Was für ein schöner Tag, als ich realisieren durfte: Es ist vorbei. Die Sucht, die Lüge, an die ich geglaubt habe, hat keine Macht mehr.
Gott schenkt uns Siege. Ich möchte euch ermutigen: Kämpft! Lasst euch nicht von der Lüge täuschen. Schaut auf Christus, er will euch den Sieg schenken.
Wo wir das erleben, ist es ein Vorgeschmack auf die große Freiheit, die wir am Ende dieser Zeit erfahren werden. Es ist nur ein Vorgeschmack, weil wir noch kämpfen müssen. Aber es wird der Tag kommen, an dem Babylon mit all ihrer Versuchung untergeht.
Wie schön wird es sein, wenn nichts mehr Macht und Kraft hat, uns von Gott wegzuziehen. Dann stehen wir nur noch vor ihm, von Angesicht zu Angesicht. Wir werden ihn anbeten für den Sieg, den er errungen hat – und an dem wir teilhaben dürfen.
Die Entscheidung für die Wahrheit und die Zukunft in Christus
Wie wirst du einmal auf den Untergang der Hure reagieren? Wirst du tief betrübt und traurig sein, weil mit ihr alles untergeht, was dir in dieser Welt wichtig ist? Wirst du so im Bann Babylons stehen, dass du gar nicht mehr von ihr loskommst, sondern auch in ihrem Untergang die Augen fest auf sie gerichtet hast?
Oder wirst du dich freuen, dass im letzten Gericht der Lügengeist endgültig hinfortgenommen wird, im tiefsten Meer versenkt wird, wie es hier in Kapitel 18 heißt? Ja, für alle, die zu Jesus Christus gehören, ist es ein Tag der Freude.
Wir sehen das dann auch in Kapitel 19: Die, die zu Jesus Christus gehören, erwartet ein herrlicher Lohn. Wir werden Gottes Sieg sehen und auf seiner Seite stehen. Die Gläubigen werden hier in Kapitel 19 mit einer Braut verglichen. Was für ein Kontrast zur Hure! Die Hure, die es mit jedem treibt, die Braut steht rein da – durch das Werk Jesu Christi, durch sein Blut, das er am Kreuz vergossen hat.
Die Freude im Himmel ist riesengroß. Das machen die Verse sechs bis neun noch einmal richtig deutlich. Da rufen alle, die zu Jesus Christus gehören – die Menschen und die Wesen des Himmels – mit einer Stimme: Halleluja! Denn der Herr, unser Gott, der Allmächtige, hat das Reich eingenommen.
Lasst uns freuen und fröhlich sein und ihm die Ehre geben! Denn die Hochzeit des Lammes ist gekommen, und seine Braut hat sich bereitet. Es wurde ihr gegeben, sich anzutun mit schönem, reinem Leinen. Das Leinen aber ist die Gerechtigkeit der Heiligen.
Und er sprach zu mir: Schreibe, selig sind die, die zum Hochzeitsmahl des Lammes berufen sind. Berufen zum Hochzeitsmahl des Lammes sind alle, die an Jesus Christus glauben. Wenn du Jesus Christus vertraust, wenn er dein Herr und Heiland ist, dann mach dir keine Sorgen: Du bist dabei, du wirst mitfeiern.
Auch du wirst über die Lüge triumphieren. Deshalb wird auch das Gericht Gottes an seinen Feinden für dich Freude sein. Es wird gut sein, dass er das Böse endgültig wegnimmt und richtet, weil Gott damit Frieden und Freiheit schafft und der Wahrheit die Ehre gibt.
Du wirst Gott mit allen seinen Heiligen für den Sieg anbeten, den er errungen hat. Treibt der Lügengeist der Hure in dieser Welt sein Unwesen, noch versucht er Menschen wegzuziehen. Aber täuschen wir uns nicht: Es kommt der Tag, da wird Jesus Christus, der König aller Könige und Herr aller Herren, dem an einem Tag ein Ende machen.
Glücklich sind wir, wenn wir zu ihm gehören, denn mit ihm gehen wir einer glorreichen Zukunft entgegen. Einer Welt ohne Lüge, ohne Falschheit, ohne Böses, ohne Leid – ja, ohne den Tod. Einer Welt, in der wir Gott von Angesicht zu Angesicht sehen, so verspricht es uns sein Wort.
Gottes Wort verspricht uns das, und im Gegensatz zu allen Werbeversprechen und Werbelügen können wir diesem Wort hundertprozentig vertrauen. Amen.
Wir wollen jetzt gemeinsam O komm, du Geist!