Herr Präsident! Die ersten drei Kapitel sind sehr einfach gegliedert. Der erste Punkt entspricht Kapitel eins, der zweite Punkt Kapitel zwei und der dritte Punkt Kapitel drei.
Überblick über die Struktur der ersten drei Kapitel
Im ersten Kapitel finden wir zwei Gebete. Das erste ist ein Lobpreis, und das zweite ist ein Bericht über seine Fürbitte. Während er betet, spricht er über die Heilsvorrechte. Das heißt, er integriert in sein Gebet die Vorrechte, die wir in Christus haben, und lobt Gott dafür.
Anschließend betet er, dass der Herr den Ephesern die Augen öffnet, damit sie sehen, wie reich sie in Christus sind. Das ist der Inhalt des ersten Kapitels. Die Heilsvorrechte sind hier der Gegenstand des Gebets, und daraus können wir etwas lernen.
Auch unsere Gebete sollten sich auf das konzentrieren, was wir in Christus haben. Unsere Gebete sollten von diesen Dingen widerhallen. Wenn man uns beten hört, sollte man die Heilsvorrechte erkennen, die wir besitzen. Außerdem dürfen wir beten, dass der Herr uns die Augen öffnet, damit wir den Reichtum erkennen, den wir in Christus haben.
Wir sollen die herrliche Hoffnung sehen, die wir besitzen, und die größte Kraft, mit der Gott an uns wirkt. Das ist der Inhalt von Kapitel eins.
Persönliche und gesellschaftliche Auswirkungen des Heils
In Kapitel zwei geht es darum, dass er sagt: Denkt daran! Er erinnert uns an unsere Heilsvorrechte. Zuerst spricht er von den persönlichen Auswirkungen. Er sagt: „Auch euch, die ihr tot wart, hat er lebendig gemacht und hat euch mit sitzen lassen in Christus Jesus“ und so weiter.
Wie hat sich das Heil persönlich ausgewirkt? Denkt daran! Er ruft uns dies in Erinnerung. Das ist der erste Teil von Kapitel zwei.
Im zweiten Teil von Kapitel zwei geht es darum, wie sich das Heil in der Gesellschaft ausgewirkt hat. Früher gab es eine getrennte Gesellschaft, in der Heiden und Juden getrennt waren. Jetzt sagt er, dass Gott in Christus aus Heiden und Juden eine einzige Gesellschaft gemacht hat.
Diese Zweispaltung der Welt in Heiden und Juden gibt es in Christus nicht mehr. Sobald jemand Christ wird, gibt es nur noch Christen. Es gibt keinen Unterschied mehr zwischen Judenchristen und Heidenchristen. Es gibt einfach nur Christen.
Manche haben das heute vergessen. Sie sprechen immer noch von messianischen Christen und anderen Heidenchristen. Doch dieses Denken ist unbiblisch. Es gibt nur noch eine große Körperschaft, und die heißen Christen.
Das wird im zweiten Teil von Kapitel zwei behandelt. Und...
Paulus’ Gebet um Heilsvorrechte im dritten Kapitel
Im Kapitel 3 sind die Heilsvorrechte noch einmal Gegenstand von Paulus’ Bitte. Er betet also erneut. Paulus betet überhaupt sehr viel. Wenn er einen Brief schreibt, schämt er sich nicht, offen zu sagen, wie viel er betet, oder dies entsprechend zu formulieren.
So schreibt er zum Beispiel: „Deshalb beuge ich meine Knie“. Danach beginnt er zu beten und fügt in einem großen Klammersatz in Kapitel 3, Verse 1 bis 13, weitere Gedanken ein. Anschließend setzt er in Kapitel 3, Vers 14, den begonnenen Gedanken fort: „Darum beuge ich meine Knie vor dem Vater“ und zeigt dann, wofür er betet.
Das bedeutet: Warum er betet, wird in den ersten dreizehn Versen von Kapitel 3 erläutert. Wofür er betet, beschreibt er in den Versen 14 bis 21 desselben Kapitels. Diese Themen möchten uns in diesen Tagen beschäftigen. Es sind sehr wichtige Dinge.
Paulus beginnt mit diesen grundlegenden Themen. Er startet nicht damit, wie Ehepartner leben sollen. Das behandelt er erst in Kapitel 5, was ebenfalls wichtig ist. Doch mit diesem Thema beginnt er nicht, weil er weiß, dass er zuerst ein Fundament legen muss.
Die Bedeutung des Fundaments in Christus
Und er hat Menschen vor sich, die eine schreckliche Vergangenheit haben. Letztlich geht es den Leuten dort nicht anders als uns. Wir sind alle schwierige Menschen. Der eine kommt aus schwierigeren Verhältnissen als der andere, aber schwierig ist doch jeder.
Wie geht Paulus nun vor, damit unser Leben verändert wird? Er fängt nicht einfach an mit Predigen: „Du, verändere dich!“ Stattdessen beginnt er mit Christus und zeigt die Vorrechte auf.
Zuerst wollen wir noch einmal das Grußwort lesen.
Paulus’ Selbstvorstellung und Berufung
Vers 1
Er stellt sich selbst vor: Paulus. So beginnt er – er ist der Grüßende. Sein Name ist Paulus, der Kleine. Paulus bedeutet „der Kleine“. Aber Gott hat ihn durch Christus groß gemacht und groß gebraucht. Paulus selbst war klein. Das ist gut zu wissen, oder? Sehr ermutigend für uns, denn letztlich sind wir alle klein. Doch Gott möchte uns groß machen.
Paulus ist Apostel Jesu Christi. Apostel ist sein Beruf, also ein Gesandter, ein Sendbote. Es gibt zwei Arten von Aposteln. Heute unterscheiden wir oft zwischen Aposteln und Missionaren. Im Neuen Testament aber spricht man von Aposteln in zwei Gruppen: Die einen Apostel haben den Herrn Jesus persönlich gesehen, die anderen nicht.
Paulus hat den Herrn Jesus gesehen und zählt zu den besonderen Aposteln. Da waren die zwölf Apostel plus Paulus, also dreizehn. Vielleicht zählt man auch Jakobus, den Bruder des Herrn, dazu – dann wären es sogar vierzehn. Man denkt sich, es müssten doch zwölf sein. Ja, es ist wie im Alten Testament: Wie viele Stämme gibt es? Zwölf? Falsch, eigentlich dreizehn, vielleicht sogar vierzehn, weil einer sich links und rechts vom Jordan verteilt hat.
So ist es auch bei den Aposteln: Es gibt zwölf, aber eigentlich mehr. Die zwölf Apostel sind fundamentale Apostel, sie haben uns das Fundament gelegt. Paulus und Jakobus, der Bruder des Herrn, haben uns ebenfalls Briefe hinterlassen. Jakobus gehörte zu den Säulen der Gemeinde in Jerusalem, er wird auch Jakobus der Gerechte genannt.
Daneben gab es noch Missionare, oder wir können auch sagen: Apostel mit kleinem „a“. Also nicht die großen Apostel, sondern die kleinen Apostel. Barnabas war so einer, ebenso Timotheus, Titus, Apollos, Silas – Leute, die unterwegs waren. Apostel sind Menschen, die unterwegs sind, um neue Arbeiten zu beginnen, das Evangelium zu verkündigen, oder als Verbindungsleute zwischen Gemeinden.
Es gibt lehrende Apostel: Johannes war ein lehrender Apostel, ein korrigierender Apostel. Besonders im Alter hat der Herr ihn gebraucht, um zu korrigieren. Paulus war ein lehrender Apostel und gleichzeitig auch ein evangelisierender Apostel.
So gibt es durch die ganze Kirchengeschichte hindurch Menschen, die am Ort bleiben, und Menschen, die unterwegs sind. Beides braucht die Gemeinde Jesu. Wir sind angewiesen auf Menschen, die am Ort bleiben und die Arbeit tun. Wir brauchen Hirten am Ort, aber auch Leute, die unterwegs sind.
Die Gemeinde Jesu lebt davon, dass wir uns austauschen. Dabei hat keiner Autorität über den anderen. Die Hirten am Ort, die Ältesten, sind die höchste Autorität. Es gibt keine höhere Autorität auf Erden, keinen Papst und keinen Bischof – zumindest nicht nach evangelischer Manier. Es gibt nur den Aufseher, Hirten, Ältesten – das ist alles dasselbe.
In Epheser 4,11 heißt es: Christus gab einigen als Apostel, anderen als Propheten, anderen als Evangelisten, anderen als Hirten und Lehrern. Das sind die führenden Leute, aufgebaut auf der Grundlage.
Hier aber sagt Paulus von sich selbst, dass er Apostel ist. Der, der ihn sendet, heißt Jeshua. Jeshua bedeutet „Gott gibt Heil“. Jesus Christus ist der, der ihn sendet. Der Gesalbte, wie er heißt, ist auch Jesus, der Gesalbte, der Messias. Ein Gesalbter ist ein ganz besonderer Mensch – ein König, Priester oder Prophet wurde gesalbt. Christus ist der Gesalbte schlechthin.
Er hat Paulus gesandt, und Paulus ist ihm verantwortlich. Es heißt weiter: Apostel nach Gottes Willen. Das ist seine Bestimmung. Paulus weiß: Das, was ich bin, bin ich nach Gottes Willen. Wäre er nur Fischer, würde er sagen: Ich bin Fischer nach Gottes Willen. Wäre er Lehrer, würde er sagen: Ich bin Lehrer nach Gottes Willen.
Jeder darf sich akzeptieren als das, wo Gott ihn hingestellt hat. Ich bin Hausfrau nach Gottes Willen, ich bin Mutter nach Gottes Willen und habe hier meinen Dienst. Paulus ist Apostel nach Gottes Willen, und Gott ist sein Auftraggeber – und wir auch. Der Herr stellt uns an den Platz, und das tun wir nach Gottes Willen. Wir sind dankbar und zufrieden.
Die Gegrüßten sind die Heiligen. Wen meint Paulus hier? Er grüßt an die Heiligen. So sprechen wir selten, oder? In England oder Amerika trifft man das noch an: „Did you meet the saints?“ – die Heiligen. Bei uns sprechen wir weniger davon. Aber wir sollten uns das vielleicht angewöhnen, uns Heilige zu nennen. Das hilft, an den zu denken, der uns heilig gemacht hat.
Wir sind Heilige. Die Epheser sind auch Heilige, obwohl sie aus schlimmsten Verhältnissen kommen, aus dem Schmutz der Sünde. Der Herr hat sie gereinigt. Heiligen bedeutet reinigen – das ist ein anderes Wort für heiligen. Aber es bedeutet noch mehr: heiligen heißt auch absondern, also herausnehmen aus dem üblichen Gebrauch.
Wenn man zu Hause besonderes Geschirr hat und sagt, das nehmen wir nur für Festtage und besondere Gäste, dann ist das geheiligtes Geschirr. So sind wir Christen auch Heilige: Wir sind herausgenommen aus dem Leben für Gott, zugeordnet und abgesondert von der Sünde und vom üblichen normalen Leben. Das ist schön, wenn man sich so betiteln darf.
Und sie heißen nicht nur Heilige, sie heißen auch Gläubige. In unseren Bibeln steht Gläubige, man könnte aber auch Treue übersetzen. Das griechische Wort für Gläubige und Treue ist haargenau dasselbe. Ob gläubig oder treu übersetzt wird, weiß man nicht genau. Am besten wäre beides: an die Gläubigen und Treuen.
Paulus betont: Sie sind nicht nur heilig, sondern auch treu. Sie haben mit Gott ein Treuebündnis geschlossen. Als sie sich bekehrten, haben sie Gott die Treue gelobt und öffentlich bezeugt in der Taufe. Die Taufe ist ein Zeichen der Jüngerschaft: Ich stelle mich zu dem Herrn, auf den ich mich taufen lasse. Er ist jetzt mein Herr.
Man lässt sich auf Jesus Christus taufen oder auf Gott, den Vater, den Sohn und den Geist. Aber man lässt sich auf Gott taufen – er ist jetzt mein Herr. Die Taufe ist ein Bekenntnis der Loyalität und Treue gegenüber diesem Herrn.
Sie sind treu, das heißt, sie sind Gläubige, die dem Herrn die Treue geschworen haben: „Herr, du bist unser König, dir gehören wir.“ Das ist wie in der Ehe. Da gibt es einen Tag, an dem man sich gegenseitig die Treue schwört, man verlobt sich, sagt sich zu und heiratet.
Zuerst verlobt man sich, dann sagt man sich zu, und dann gibt man die Unterschrift dazu und sagt: Ich bleibe dir treu. Das schließt nicht aus, dass es manchmal auch Probleme geben kann.
Wenn meine Frau sagt, ich soll den Müll rausbringen, und ich vergesse es, dann sage ich: Ja, ich mache es schon. Aber ich vergesse wieder, weil ich bei Habakuk und Malachi bin und sonst wo. Dann kommt sie nach Hause und sagt: Jetzt ist der Müllwagen da, und der Müll steht immer noch hier.
Dann sage ich: Jetzt war ich untreu, bitte vergib mir meine Untreue. Aber das ändert nichts an meiner Ehebeziehung, es tangiert nicht meine grundsätzliche Treue zu meiner Frau. Ich war in diesem Punkt untreu, aber ich bin dennoch ein treuer Ehemann.
So gibt es die grundsätzliche Treue zu Jesus Christus: Wir gehören ihm. Und dann gibt es Dinge in unserem Leben, bei denen wir dem Herrn Unehre bereiten. Dann ist es wichtig, das zu bekennen. Aber damit haben wir nicht die grundsätzliche Treue gebrochen.
Also sie sind gläubige und treue Menschen, und sie wohnen an zwei Orten, heißt es hier: Sie wohnen in Ephesus und sie wohnen in Christus Jesus. Steht es bei Ihnen auch so: die in Ephesus sind und die Gläubigen oder Treuen, die in Christus Jesus sind.
Das sind zwei Lokalitäten, zwei Ortsbestimmungen. Der Gläubige lebt in zwei Welten. Das habe ich heute schon angedeutet: Der Gläubige lebt in Christus und er lebt in Ilvesheim oder wo auch immer, in Mannheim zum Beispiel. Zwei Adressen: eine vorübergehend, eine bleibend.
Ephesus ist die vorübergehende Adresse, Christus die bleibende. Dort sind wir seit unserer Bekehrung, und dort bleiben wir.
Vers 2
Dann kommt das Grußwort, das wir von Paulus kennen: Gnade und Friede. Zuerst Gnade, dann Friede. Gnade bekommt man, wenn man sich bekehrt – die Gnade der Vergebung. Den Frieden bekommt man ebenfalls, wenn man sich bekehrt. Gerechtfertigt aus Glauben haben wir Frieden mit Gott.
Aber nachdem wir uns bekehrt haben, brauchen wir weiterhin Gnade und Friede – jeden Tag. Jeden Tag brauchen wir Gnade und Friede. Zuerst Gnade, dann Friede.
Gnade heißt, dass Gott uns beschenkt. Gott gibt uns etwas, was wir nicht verdient haben. Gnade kommt von Liebe, von der Freundlichkeit Gottes. Gnade ist eine Form von Liebe.
Wenn ich jemanden beschenke, ist das eine Form von Liebe. Gott gibt uns etwas, was wir nicht verdienen. Jeden Tag gibt er uns Gnade, und die Gnade kann verschiedene Formen annehmen.
Man kann Gnade erleben als Kraft, als Hilfe, als Befähigung, als Gnadengabe. Jemand von uns kann etwas gut, und das, was er gut kann, ist eine Gnadengabe, eine Ausrüstung. Jeder hat mindestens eine Gnadengabe zum Dienen.
Jeder kann etwas. Das ist ein Geschenk von Gott. Darauf müssen wir nicht stolz sein, denn auf Geschenke ist man nicht stolz, man darf sich freuen. Aber man darf damit dienen.
Gnade ist Kraft. Der Herr gibt uns Kraft. Manchmal spüren wir sie nicht, fühlen uns kraftlos, aber die Kraft ist dennoch da. Der Herr wirkt durch uns im Verborgenen. Manchmal staunen wir, dass er uns gebraucht hat, weil wir dachten, er hat uns nicht gebraucht.
Der Herr wirkt durch uns, auch wenn wir es nicht merken.
Er gibt uns Frieden. Frieden brauchen wir. Frieden ist Wohlergehen, Schalom, sagt der Hebräer. Schalom heißt Wohlergehen.
Wenn der Hebräer fragt: „Geht es dir gut?“, dann meint er: „Hast du Frieden?“ Antwortet man „Ja, Frieden“, heißt das: Es geht gut, ich habe Wohlergehen, Gelingen, es passt. Mehr noch: Es gedeiht.
Zuerst Gnade – Gott schenkt uns –, und dann merken wir in unserem Leben Frieden. Das ist etwas, was man merkt: „Ah, es gelingt, es geht gut von der Hand.“ Das ist Friede.
Das ist der Gruß, der Inhalt dieses Grußes.
Und wer ist die Quelle? Woher kommen Gnade und Friede? Von Gott, unserem Vater, und von dem Herrn Jesus Christus.
Gnade und Friede können nur von Gott kommen. Er ist unser Vater. Es kommt nicht von Paulus, nicht von einem anderen großen Prediger, sondern von Gott, unserem Vater, und von dem Herrn Jesus Christus.
Er ist der Herr.
Gott ist der Vater, der uns wirklich zum Vater geworden ist. Er hat uns gezeugt, er hat uns geboren. Der Herr Jesus Christus ist unser Herr. Er ist nicht unser Freund, Kumpel oder Kollege, sondern unser Herr.
Wir sind seine Freunde und Brüder, aber er ist unser Herr. Das heißt, er möchte unser Leben bestimmen. Das ist der Herr.
Jetzt beginnt Paulus mit einem sehr langen Satz, den wir uns ein wenig anschauen.
In den Versen 3 bis 14 lobt Paulus Gott für die Heilsegnungen. Diesen Satz schaffen wir heute natürlich nicht mehr ganz, aber wir werden ihn beginnen. Sie dürfen sich gern nachts oder morgen damit befassen.
Paulus liebt lange Sätze. Ich habe mich oft gefragt, warum er so lange Sätze schreibt. Ein Satz geht über ein halbes Kapitel, der nächste Satz ebenso.
In unserer SMS-Zeit ist das problematisch. Kinder wissen oft nicht mehr, was ein Haupt- und was ein Nebensatz ist. Bei SMS gibt es kaum Nebensätze.
Vielleicht hat Gott Paulus gesagt: Schreib es ein bisschen kompliziert, damit die Leute länger nachdenken. Bei langen Sätzen muss man nachdenken. Sonst liest man schnell drüber und merkt nicht, was Kostbares geschrieben steht.
Das sage ich humorvoll, aber wahrscheinlich hat Gott sich das so gedacht.
Schauen wir uns den Satz an:
„Gelobt sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus, der uns segnete durch Christus mit jedem geistlichen Segen in den himmlischen Bereichen.“
Das ist der Hauptsatz mit einem Relativsatz: „der uns segnete“. Dieser Gott und Vater und Herr Jesus Christus segnet uns durch Christus mit jedem geistlichen Segen in den himmlischen Bereichen.
Alles Weitere sind Erläuterungen zu diesem Segen.
Um es leichter zu machen, habe ich versucht, das mit Farben, Unterstreichungen und Punkten am Rand zu kennzeichnen, damit wir die konkreten Punkte sehen.
Wir werden das morgen näher betrachten.
Heute möchte ich den ersten Satz noch einmal betonen: Gelobt sei Gott, der uns segnete.
Das Erste, was ich hier sagen möchte, ist: Er sagt „gelobt sei Gott“, im Griechischen heißt es „gesegnet sei der, der uns segnete“. Im Englischen ebenso: „Blessed is he who blessed us.“
Gesegnet der, der uns segnete.
Der Grieche hat für segnen und loben dasselbe Wort, der Rumäne übrigens auch.
Segnen heißt, etwas Gutes über jemanden sprechen. Wenn man jemandem Gutes zusagt, ist das ein Lob.
Gott wird gelobt für das, was er uns getan hat.
Der Segen kommt von Gott, und wir bringen ihm als Geschenk – unter Anführungszeichen – Lob und Dank zurück.
Lob und Dank hängen im Hebräischen und Griechischen sehr eng zusammen.
Gesegnet sei der, der uns gesegnet hat.
Der Begriff des Segnens ist sehr schön und hat mit Leben zu tun.
Wenn man jemanden segnet, wünscht man ihm, dass er vorwärtskommt.
Das Gegenteil von segnen ist fluchen. Wenn ich jemandem fluche, wünsche ich ihm den Tod oder Zerstörung.
Wenn ich ihn segne, wünsche ich ihm Leben, dass er gedeiht, blüht, vorwärtskommt.
Wenn der Herr Jesus sagt: „Segnet eure Feinde“, heißt das, dass man für sie betet, dass sie lange leben und es ihnen gut geht.
Das ist unnatürlich und kommt uns vielleicht seltsam vor, aber genau das meint er.
Gott segnet uns und wünscht uns Leben. Er schickt uns auf den Weg des Lebens und tut uns Gutes.
Die Quelle des Segens ist er selbst, Gott der Vater.
Gesegnet sei Gott oder gelobt sei Gott, der uns segnete mittels Jesus Christus.
Das heißt, die Quelle des Segens kommt von Gott und über Jesus Christus zu uns.
„Der Gott Jesu Christi“ steht sogar so. Es ist ein bestimmter Gott, nicht irgendein Gott.
Bei den Hinduisten gibt es Millionen von Göttern, aber hier ist der Gott Jesu Christi gemeint.
Ein ganz bestimmter Gott, von dieser Kategorie gibt es nur einen.
Dieser Gott gibt uns Segen mittels, über und in Jesus Christus.
Der Gegenstand des Segens sind wir, die in Christus Jesus sind.
Der Bereich, wo wir gesegnet werden, ist in Christus, in den himmlischen Bereichen.
Was heißt das, in den himmlischen Bereichen?
Manche Gläubige wissen nicht, was sie damit anfangen sollen.
Der Herr Jesus Christus ist im Himmel, im Jenseits.
Wir dürfen nicht denken, das Jenseits sei weit weg.
Das Jenseits ist nicht lokalisierbar.
Wir müssen nicht mit einer Rakete Lichtjahre weit reisen, um in den Himmel zu kommen.
Das Jenseits ist verwoben mit dem Diesseits, wenn man es geographisch orten wollte.
Gott ist hier, heute, jetzt.
Gott ist dort, wo Licht ist, wo man in Licht wandelt.
Gott ist da.
Wir können nichts von der anderen Welt spüren oder sehen.
Wir hören sie nicht.
Wir haben fünf Sinne, und mit diesen treten wir mit der diesseitigen Welt in Verbindung, nicht mit der jenseitigen Welt.
Die jenseitige Welt ist nicht mit unseren fünf Sinnen zu spüren oder in Kontakt zu treten.
Wenn wir wollen, können wir mit einem anderen Sinn, mit dem Geist, mit dem Geist Jesu Christi in uns, in Verbindung treten.
Mit diesem Geist treten wir sehr wohl in Kontakt mit der anderen Welt.
Wenn wir beten, an Gott denken, sein Wort lesen, mit ihm sprechen, über ihn nachdenken, ihm vertrauen, haben wir eine Verbindung.
Der Himmel ist die geistliche Welt, wo Gott wirkt und wohnt.
Auch Satan wirkt in der geistlichen Welt, allerdings im Finsternisbereich.
Geistlich ist zum Beispiel eine Hexe oder Wahrsagerin – sie ist sehr geistlich.
Sie tritt mit Geistern in Verbindung, allerdings mit bösen Geistern.
Wir sollen nicht mit bösen Geistern in Verbindung sein, sondern mit guten.
Es gibt eine Geisterwelt.
Uns ist nicht erlaubt, mit Geistern Kontakt aufzunehmen, außer mit dem Geist Jesu Christi, dem Geist Gottes.
Der Geist Christi wohnt in uns.
Mit unserem Geist nehmen wir Kontakt zu Gott auf.
Wir beten nicht zum Geist, sondern zu Jesus Christus.
Unsere Gemeinschaft ist mit dem Vater und dem Sohn.
Doch durch den Geist tun wir das.
Der Heilige Geist ist uns gegeben und stellt die Verbindung her.
Wir haben jetzt einen Segen in der geistlichen Welt, nicht notwendigerweise in der materiellen Welt.
Vielleicht sagen Sie: „Ja, ich habe auch Segen in der materiellen Welt.“
Jeder von uns hat auch materielle Segnungen.
Wir sind gesund, sonst könnten wir hier nicht sitzen.
Wir haben vielleicht eine Arbeitsstelle, Geld.
Der Herr hat uns reich gesegnet, auch mit materiellen Gütern.
Manchmal gibt es sogar Sonne, ein Geschenk vom Himmel.
Wir sind dankbar dafür.
Wir sind auch dankbar, wenn es regnet, denn Gott spricht durch das Wetter.
Das sind materielle Segnungen, Zusatzgeschenke.
Wir haben aber keine Verheißung, dass wir sie haben müssen.
Es könnte sein, dass ein Gläubiger verarmt, in einer Katastrophe umkommt, überschwemmt wird oder ähnliches.
Dann hat Gott gesagt: „So, du kommst jetzt nach Hause.“
Aber Verheißung haben wir, dass wir geistliche Segnungen haben.
Diese hat Gott versprochen, und zu denen steht er.
Die Segnungen, die wir haben, sind geistlicher Natur ganz sicher.
Die anderen sind Zusatzgeschenke.
Jeder, der in Christus ist, bekommt Segnungen.
Wie viele? Die Schrift sagt, der Umfang dieses Segens ist so groß wie Christus selbst.
Der Umfang des Segens ist total.
Wir sind mit jedem geistlichen Segen gesegnet, den es in der Himmelswelt überhaupt gibt.
Im Gegensatz zum alttestamentlichen Israel, wo der Segen begrenzt war.
Jeder wohnte unter seinem Weinstock und Feigenbaum – das war das höchste Glück.
Für uns gibt es unbegrenzte Weinstöcke und Feigenbäume in der geistlichen Landschaft.
Das ist der Reichtum.
Darüber will Paulus sprechen, aber die Zeit ist um.
Wir können heute nicht mehr weiter darüber sprechen, aber darüber nachdenken.
Den Herrn loben für den Segen, den er uns geschenkt hat.
Morgen schauen wir uns diese kostbaren Güter näher an.
Jeder geistliche Segen in der Himmelswelt – es gibt keinen, den er vorenthält.
Kein Gläubiger kann sagen: „Herr, mir hast du nur wenig Segen gegeben.“
Das gibt es nicht.
Sagt der Herr: In Christus hast du alles, was ich zu geben habe.
Das ist in Christus, mittels Christus, durch Christus.
Weil du Christus hast.
Den habe ich gesegnet, und du bist in ihm.
In ihm habe ich dich mit all dem Segen gesegnet.
Wenn du Christus hast, hast du alles.
Dir fehlt nichts.
Wollen wir hier schließen mit Gebet und dem Herrn danken.
Lasst uns kurz aufstehen dazu.
Der Gruß: Gnade und Friede als tägliche Gaben Gottes
In Vers zwei folgt dann das Grußwort, das uns von Paulus bekannt ist: Zuerst sagt er „Gnade“, dann „Friede“.
Gnade erhält man, wenn man sich bekehrt – die Gnade der Vergebung. Den Frieden bekommt man ebenfalls durch die Bekehrung. Wenn wir aus Glauben gerechtfertigt sind, haben wir Frieden mit Gott. Doch nachdem wir uns bekehrt haben, brauchen wir weiterhin Gnade und Friede – und zwar jeden Tag. Jeden Tag brauchen wir Gnade und jeden Tag brauchen wir Friede.
Zuerst Gnade, dann Friede. Gnade bedeutet, dass Gott uns beschenkt. Gott gibt uns etwas, Gnade kommt aus Liebe, aus der Freundlichkeit Gottes. Gnade ist eine Form von Liebe. Wenn ich jemanden beschenke, ist das eine Form von Liebe. Gott gibt uns etwas, das wir nicht verdient haben. Jeden Tag schenkt er uns Gnade, und diese Gnade kann verschiedene Formen annehmen.
Man kann Gnade als Kraft, als Hilfe oder als Befähigung erleben – als Gnadengabe. Jeder von uns kann etwas gut, und das, was er gut kann, ist eine Gnadengabe, eine Ausrüstung. Jeder hat mindestens eine Gnadengabe zum Dienen. Jeder kann etwas. Das ist ein Geschenk von Gott. Darauf müssen wir nicht stolz sein, denn auf Geschenke ist man nicht stolz, man darf sich darüber freuen. Aber man darf damit dienen.
Gnade ist Kraft. Der Herr gibt uns Kraft. Manchmal spüren wir sie nicht, manchmal fühlen wir uns kraftlos, aber die Kraft ist dennoch da. Der Herr wirkt und gebraucht uns. Manchmal staunen wir, dass er uns gebraucht hat, weil wir dachten, er hätte uns nicht gebraucht. Der Herr wirkt durch uns im Verborgenen.
Er gibt uns Friede. Friede brauchen wir. Friede ist Wohlergehen. Der Hebräer nennt es Schalom. Wenn ein Hebräer fragt: „Geht es dir gut?“, meint er: „Hast du Friede?“ Wenn er sagt „Ja, Frieden“, dann bedeutet das: Es geht gut, ich habe Wohlergehen, es gelingt, es passt. Aber mehr als das: Es gedeiht.
Zuerst Gnade – Gott schenkt sie uns. Dann merken wir in unserem Leben den Friede. Das ist etwas, das man spürt: „Ah, es gelingt, es geht gut von der Hand.“ Das ist Friede. Das ist der Gruß, der Inhalt dieses Grußes.
Und woher kommen Gnade und Friede? Von Gott, unserem Vater, und von dem Herrn Jesus Christus. Gnade und Friede können nur von Gott kommen. Er ist unser Vater. Es kommt nicht von Paulus oder einem anderen großen Prediger, sondern von Gott, unserem Vater, und von dem Herrn Jesus Christus.
Gott ist der Vater, der uns wirklich zum Vater geworden ist. Er hat uns gezeugt, er hat uns geboren. Der Herr Jesus Christus ist unser Herr. Er ist nicht unser Freund, Kumpel oder Kollege, sondern unser Herr. Wir sind seine Freunde und Brüder, aber er ist unser Herr. Er ist nicht unser Bruder, sondern unser Herr. Das bedeutet, er möchte unser Leben bestimmen. Das ist der Gruß.
Der lange Lobpreis-Satz und seine Bedeutung
Und jetzt beginnt Paulus mit einem ganz, ganz langen Satz, den wir uns ein bisschen anschauen müssen. In den Versen 3 bis 14 lobt Paulus Gott für die Heilsegnungen. Diesen Satz schaffen wir heute natürlich nicht vollständig, aber wir werden ihn ein wenig beginnen. Sie dürfen sich in der Nacht damit befassen, morgen früh und tagsüber bis zum Abend.
Hier ist der Satz: Paulus liebt lange Sätze, und ich habe mir oft gedacht, warum schreibt Paulus so lange Sätze? Ein Satz erstreckt sich über das halbe Kapitel, und der nächste Satz, nachdem der erste fertig ist, geht wieder über ein halbes Kapitel. In unserem SMS-Zeitalter ist das natürlich problematisch, weil vor allem die Kinder nicht mehr wissen, was ein Hauptsatz und ein Nebensatz ist. Nebensätze gibt es bei SMS praktisch nicht mehr. Meistens – ich übertreibe vielleicht ein bisschen – ist hin und wieder ein Nebensatz drin, aber wir sind das nicht mehr gewohnt.
Ein Grund dafür ist, dass Gott möchte, dass wir nachdenken. Bei langen Sätzen muss man nachdenken. Sonst würde man ganz schnell darüber hinweglesen. Vielleicht hat der Herr Paulus gesagt: „Schreib es ein bisschen kompliziert, damit die Leute etwas länger brauchen und es nochmal lesen und nochmal lesen. So merken sie, was du hier Kostbares schreibst.“
Ja, ich sage das ein bisschen humorvoll, aber wahrscheinlich hat Gott sich das schon etwas gedacht, wenn er uns solche Sätze gibt.
Schauen wir uns diesen Satz an. Es heißt hier: „Gelobt sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus, der uns segnete durch Christus mit jedem geistlichen Segen in den himmlischen Bereichen.“ Das ist der Hauptsatz, das heißt, das ist schon der Hauptsatz und der erste Nebensatz. Der Hauptsatz lautet: „Gelobt sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus.“
Zu dem Hauptsatz kommt ein Relativsatz: „der uns segnete.“ Also dieser Gott und Vater, dieser Herr Jesus Christus, der uns segnete – oder dieser Gott, der uns segnete durch Jesus Christus. Gott der Vater segnete uns durch Christus mit jedem geistlichen Segen in den himmlischen Bereichen.
Alles andere, was dann kommt, sind einzelne Erläuterungen über diesen Segen. Um es ein bisschen leichter zu machen, habe ich versucht, das mit Farben, Unterstreichungen und Punkten am Rand zu kennzeichnen, damit wir sehen: Aha, hier sind ganz konkrete Punkte, die er anspricht. Wir werden das morgen näher betrachten.
Heute möchte ich noch gerne diesen ersten Satz, den wir gerade gelesen haben, betrachten: „Gelobt sei Gott“ oder „gepriesen sei Gott, der uns segnete.“ Hier wird Gott gelobt für die Tatsache der Segnung.
Das Erste, was ich hier sagen möchte, ist: Er sagt „gelobt sei Gott, gelobt.“ Im Griechischen heißt es „gesegnet sei der, der uns segnete.“ Im Englischen übrigens auch: „Blessed is he who blessed us.“ Gesegnet sei der, der uns segnete. Der Grieche hat für segnen und loben das gleiche Wort, der Rumäne übrigens auch.
Segnen heißt ja, etwas Gutes über jemanden zu sprechen. Wenn man jemandem Gutes zusagt, dann ist das ein Lob. Was er hier sagt, ist also: Gutes sei dem gesagt, der uns Gutes zugesagt hat. Genau so ist es gemeint. Gott wird gelobt für das, was er uns getan hat. Der Segen geht zurück – Gott hat uns beschenkt. Und wir bringen ihm als Geschenk, unter Anführungszeichen, einen Lob zurück und danken ihm dafür.
Lob und Dank hängen sehr eng zusammen im Hebräischen und im Griechischen. Also: Gepriesen, gelobt sei der, der uns segnete.
Der Begriff des Segnens ist ein sehr, sehr schöner Begriff, der mit Leben zu tun hat. Wenn man jemanden segnet, wünscht man ihm, dass er vorankommt. Das Gegenteil von segnen ist fluchen. Wenn ich jemandem fluche, wünsche ich ihm, dass er möglichst schnell dem Tode entgegengeht, stirbt oder zerstört wird. Dann schicke ich ihn auf den Weg des Todes.
Wenn ich jemanden segne, schicke ich ihn auf den Weg des Lebens, damit er gedeiht, blüht und vorankommt. Wenn der Herr Jesus sagt: „Segnet eure Feinde“, heißt das, wenn du Feinde hast, dann bete dafür, dass sie lange leben und dass es ihnen gut geht. Das ist unnatürlich und kommt uns unnatürlich vor, aber genau das meint er an dieser Stelle.
Hier segnet Gott uns und wünscht uns Leben. Er möchte, dass wir Gedeihen haben. Er schickt uns auf den Weg des Lebens und tut uns Gutes. Die Quelle des Segens ist er selbst, Gott der Vater.
„Gesegnet sei Gott“ oder „gelobt sei Gott, der uns segnete mittels Jesus Christus“ oder „in Jesus Christus“, in Christus – das heißt, das Mittel. Die Quelle des Segens kommt von Gott und es kommt über Jesus Christus. Der Segen kommt über Jesus Christus von Gott zu uns.
Der Gott Jesu Christi steht sogar da. Es ist ein bestimmter Gott, nicht irgendein Gott. Bei den Hinduisten gibt es Millionen von Göttern, aber hier ist es nicht irgendein Gott. Es ist der Gott Jesu Christi, der Vater Jesu Christi und der Gott Jesu Christi. Ein ganz bestimmter Gott, dieser eine einzige. Von dieser Kategorie gibt es nur einen Gott, und der gibt uns Segen mittels, über und in Jesus Christus.
Der Gegenstand, wer wird gesegnet? Wir, uns. Gott hat uns gesegnet. Wir sind der Gegenstand aller, die in Christus Jesus sind.
Und der Bereich, wo wird man gesegnet? Wo? In Christus, in der Himmelswelt. Also der Segen kam über Christus zu uns oder hat uns gesegnet mit jedem geistlichen Segen in der Himmelswelt.
Was heißt das, in der Himmelswelt? In den himmlischen Bereichen könnte man auch übersetzen. Manche Gläubige haben Schwierigkeiten und wissen nicht, was sie damit anfangen sollen mit dieser Himmelswelt. Was heißt das?
Nun, der Herr Jesus Christus ist im Himmel, das heißt, er ist im Jenseits. Aber wir dürfen nicht denken, dass das Jenseits weit weg wäre. Das Jenseits ist nicht lokalisierbar.
Wir müssen also nicht mit einer Rakete einige Lichtjahre Richtung Andromeda-Nebel sausen und dann schauen, ob ein großes Schild kommt, das sagt: „Jetzt links, jetzt Richtung Himmel.“ So ist es nicht.
Das Jenseits ist verwoben mit dem Diesseits. Wenn wir es geographisch orten würden, heißt das: Gott ist hier, heute, jetzt. Gott ist dort, wo Licht ist, wo man in Licht wandelt, Gott ist da.
Aber wir können nichts spüren von der anderen Welt, wir können nichts sehen von der anderen Welt, wir hören sie nicht. Wir haben fünf Sinne bekommen, und mit diesen fünf Sinnen treten wir mit der diesseitigen Welt in Verbindung, nicht mit der jenseitigen Welt.
Die jenseitige Welt ist nicht mit diesen fünf Sinnen zu spüren oder in Kontakt zu treten. Wenn man will, mit einem anderen Sinn, mit dem Geist.
Der Geist Jesu Christi wohnt in uns, und mit diesem Geist, der in unserem Geist wohnt, treten wir sehr wohl in Verbindung mit der anderen Welt. Wenn wir beten, an Gott denken, sein Wort lesen, mit ihm sprechen, über ihn nachdenken, ihm vertrauen – da haben wir eine Verbindung.
Der Himmel ist die geistliche Welt, wo Gott wirkt und wohnt. Auch der Satan wirkt in der geistlichen Welt, allerdings im Finsternisbereich.
Geistlich ist nämlich auch eine Hexe oder eine Wahrsagerin. Sie ist sehr geistlich, wissen Sie das? Sie ist nicht fleischlich, sie fastet vielleicht sogar. Aber sie ist sehr geistlich, sie tritt mit Geistern in Verbindung, allerdings mit bösen.
Wir sollen nicht mit bösen Geistern in Verbindung sein, sondern mit guten Geistern. Es gibt eine Geisterwelt, ja, und uns ist nicht erlaubt, mit Geistern Kontakt aufzunehmen – außer mit dem Geist Jesu Christi, dem Geist Gottes, mit Gott als Geist selbst.
Der Geist Christi wohnt in uns, und mit unserem Geist nehmen wir Kontakt zu Gott auf. Wir beten nicht zum Geist, wir beten zu Jesus Christus. Unsere Gemeinschaft ist mit dem Vater und mit dem Sohn, aber durch den Geist tun wir das.
Das heißt, der Heilige Geist ist uns gegeben, und er stellt die Verbindung her.
Wir haben jetzt einen Segen in der geistlichen Welt, nicht notwendigerweise in der materiellen Welt. Vielleicht sagen Sie: Ja, ich habe auch Segen in der materiellen Welt. Jeder von uns hat auch Segen in der materiellen Welt.
Wir sind nämlich gesund, soweit wir hier sitzen können, sind wir gesund. Vielleicht haben wir eine Arbeitsstelle oder etwas, wir haben Geld. Der Herr hat uns reich gesegnet, auch mit materiellen Gütern.
Manchmal gibt es sogar noch Sonne, das ist auch ein Geschenk vom Himmel, und wir sind dankbar dafür. Wir sind dankbar, wenn es regnet, denn Gott spricht auch durch das Wetter.
Aber das sind Segnungen, das sind materielle Güter. Wir haben keine Verheißung, dass wir sie haben müssen. Das wird uns nicht verheißt. Es könnte also auch sein, dass ein Gläubiger verarmt oder in einer Katastrophe umkommt, Überschwemmungen, er geht unter oder ähnliches. Das gibt es.
Dann hat Gott gesagt: „So, du kommst jetzt nach Hause.“ Aber Verheißung haben wir, dass wir geistliche Segnungen haben, und die hat Gott versprochen. Zu denen steht er und hält sich.
Also die Segnungen, die wir haben, sind geistlicher Natur, ganz sicher. Die anderen sind Zusatzgeschenke. Aber die geistlichen Segnungen sind hundertprozentig versprochen.
Jeder, der in Christus ist, bekommt Segnungen. Und wie viele bekommt er? 50? Oder in Zahlen ausgedrückt?
Die Schrift sagt, der Umfang dieses Segens ist so groß, wie Christus selbst groß ist. Das heißt, der Umfang des Segens ist total. Wir sind mit jedem geistlichen Segen gesegnet, den es in der Himmelswelt überhaupt nur zu haben gibt.
Im Gegensatz zum alttestamentlichen Israel war der Segen begrenzt. Jeder wohnte unter seinem Weinstock und unter seinem Feigenbaum. Das war das höchste Glück für einen Israeliten.
Für uns gibt es unbegrenzte Weinstöcke und unbegrenzte Feigenbäume der geistlichen Landschaft, der geistlichen Welt. Das ist der Reichtum.
Über den will er dann sprechen, aber die Zeit ist ausgegangen. Wir können heute nicht mehr weiter darüber sprechen, aber wir können darüber nachdenken, den Herrn loben für den Segen, den er uns geschenkt hat.
Morgen schauen wir uns diese kostbaren Güter näher an: Jeder geistliche Segen in der Himmelswelt. Es gibt keinen, den er vorenthält. Kein Gläubiger kann sagen: „Herr, mir hast du aber nur wenig Segen gegeben.“ Das gibt es nicht, sagt der Herr.
In dem du Christus hast, hast du alles, was ich zu geben habe. Das ist ja in Christus, sagt er, mittels Christus, durch diesen Christus, weil du diesen Christus hast.
Den habe ich gesegnet, und du bist in ihm. In ihm habe ich dich mit all diesem Segen gesegnet.
Das heißt, wenn du Christus hast, hast du alles. Dann fehlt dir wirklich nichts.
Wollen wir hier schließen mit einem Gebet, dem Herrn danken. Wir wollen kurz aufstehen dazu.
Vater, ich danke dir, dass wir...
