Vers 1 nennt Elkanah, der aus Ramathaim Zophim stammte. In Vers 2 wird er weiter beschrieben: Er hatte zwei Frauen. Die eine hieß Hanna, die andere Penina. Penina hatte Kinder, Hanna jedoch keine.
Ein Detail aus dem Hebräischen ist hier interessant: Hanna, hebräisch Channa, bedeutet „Gnade“. Die andere Frau wird Haschenit genannt, was „die Zweite“ bedeutet. Das macht deutlich, dass Hanna die Frau war, die Elkanah zuerst geheiratet hatte. Penina war die Zweitfrau, also nicht nur eine weitere, sondern tatsächlich die zweite Frau.
Der Bibeltext zeigt, dass es ein Problem gab. Penina, die zweite Frau, hatte Kinder, während Hanna, die erste Frau, keine hatte. Es wird auch erklärt, warum Hanna kinderlos war. Es lag nicht einfach an einem medizinischen Problem oder ähnlichem.
In Vers 5 heißt es klar: „Aber der Herr hatte ihren Mutterleib verschlossen.“ Das macht deutlich, dass ihre Kinderlosigkeit von Gott bestimmt war.
Das war genau das, was Mutter Sara erlebt hatte. Wenn wir in 1. Mose 16,1 nachschlagen, lesen wir über Israels Stammvater Abraham Folgendes: „Und Sarai, Abrams Frau, gebar ihm nicht, und sie hatte eine ägyptische Magd, und ihr Name war Hagar.“
Sarai sprach zu Abram: „Sieh doch, der Herr hat mich verschlossen, dass ich nicht gebäre.“ Auch hier wird deutlich, dass der Herr es so gewirkt hat, dass Sarah unfruchtbar war.
Das ist besonders eindrücklich, wenn man 1. Mose 11 betrachtet. Dort wird im Zusammenhang mit Sarah gesagt, dass Abraham aus Ur in Chaldäa kam. Es ist wichtig zu wissen, dass Ur bei den damaligen Sumerern die Stadt des Mondgottes Nanna war. Die Stadt war diesem Mondgott geweiht, und die Sumerer sagten über ihn, dass er Menschen und Vieh zahlreich mache.
Daher ist es fast wie eine ironische Bemerkung, wenn Mose in 1. Mose 11,30 schreibt: „Und Sarai war unfruchtbar, sie hatte kein Kind.“ Der Mondgott hatte hier vollkommen versagt. Er sollte Menschen und Vieh zahlreich machen, aber im Fall von Sarai war klar: Er konnte es nicht.
Und darum ist das Besondere der Ruf in Kapitel zwölf von 1. Mose, Verse eins bis drei. Es war ja der Ruf Gottes in Ur in Chaldäa, nicht erst in Haran.
Mose kommt in Kapitel zwölf, Vers eins, zeitlich nochmals zurück. Das wird auch in Apostelgeschichte sieben durch Stephanus klargemacht. Gott hat Abraham in Ur in Chaldäa berufen und ihm gesagt: „Geh aus deiner Verwandtschaft, aus deines Vaters Haus! Ich will dich zu einer großen Nation machen.“
Plötzlich erscheint der Gott der Herrlichkeit, wie Apostelgeschichte sieben, Vers zwei sagt. Der Gott der Herrlichkeit erscheint Abraham und sagt ihm: „Ich mache dich zu einer Nation.“ Der Mondgott hat versagt, aber der wahre Gott gibt Abraham nicht nur Fruchtbarkeit, sondern macht ihn sogar zu einer großen Nation.
Diese große Nation soll nicht irgendeine Nation sein, sondern das auserwählte Volk Israel. Aus diesem Volk sollte schließlich der Segen für alle Völker kommen, nämlich der Messias.
Abraham ist gehorsam, er bekehrt sich und zieht aus der Stadt des Mondgottes weg. Er geht ins verheißene Land, um dort zu warten, bis sie ein Kind bekommen. Über diese Linie sollte dann das Volk Israel entstehen und der Messias als Segen für alle Völker kommen.
Als Abraham ins Land Kanaan kommt, ist er fünfundsiebzig Jahre alt. So steht es im ersten Buch Mose, Kapitel zwölf. Zu diesem Zeitpunkt hat er noch kein Kind. Er wird achtzig Jahre alt, aber immer noch kein Kind. Mit fünfundachtzig Jahren ist es ebenso, und mit neunzig Jahren hat sich daran nichts geändert.
Irgendwann kommt dann der Unglaube auf. Sarah sagt zu Abraham im ersten Buch Mose, Kapitel sechzehn, nachdem wir gelesen haben, dass sie nicht gebar. In Vers zwei spricht sie zu ihm: „Sieh doch, der Herr hat mich verschlossen, dass ich nicht gebäre. Geh doch ein zu meiner Magd, vielleicht werde ich aus ihr erbaut werden.“
Man muss wissen, dass es damals bei den Völkern im Nahen Osten ein heidnisches Gesetz gab. Dieses besagte, dass wenn eine Herrin unfruchtbar war, der Herr als Zweitfrau eine Magd heiraten konnte. Das Kind der Magd wurde dann der Herrin zugerechnet. Doch das war Heidentum.
Gott hatte klar gesagt, dass er Abraham ein Kind geben werde, nur hatte er nicht gesagt, wann. Und so wurde der Glaube schließlich schwach. Sarah selbst macht den Vorschlag, eine zweite Frau zu heiraten. Das Traurige daran ist, dass der Mann auf die Frau hört.
Wir können daraus nicht ableiten, dass Männer niemals auf ihre Frau hören sollen. Das wäre sehr, sehr verheerend.
Später, im ersten Buch Mose, sagt Gott sogar zu Abraham: „Höre auf deine Frau Sarah.“ Wann soll man also hören und wann nicht? Wenn die Frau etwas Falsches sagt, soll man nicht hören. Wenn sie jedoch das Richtige sagt, sollte man unbedingt hören. Das ist der entscheidende Punkt. Es dürfen keine falschen Schlussfolgerungen gezogen werden.
Sara dachte, wir müssten Gottes Wort wahrscheinlich ein wenig anders verstehen als wörtlich. Wahrscheinlich sei die Nachkommenschaft über einen Umweg gemeint. Das konnte jedoch nicht sein. Gott verstößt nicht gegen sein eigenes Wort. Denn das würde Polygamie bedeuten.
Polygamie heißt, mit mehr als einer Frau verheiratet zu sein. Das würde den Bruch mit dem Bund bedeuten, den Gott mit Adam geschlossen hatte.
Wenn wir in 1. Mose Kapitel 1 und 2 lesen, müssen wir uns darüber im Klaren sein, dass dort ein Bund beschrieben wird, den Gott mit Adam geschlossen hatte. In Hosea 6,7 lesen wir, dass Adam diesen Bund willentlich gebrochen hat. Dies führte zum Sündenfall.
Dieser Bund beinhaltete viele Aspekte. Es ging nicht nur um das Verbot, von einem bestimmten Baum nicht zu essen, während man von allen anderen Bäumen essen durfte. Er umfasste zum Beispiel auch den Auftrag, die Erde zu verwalten und nicht zu zerstören. Gott sagte zu Adam und Eva, dass sie die Schöpfung beherrschen sollen. Das Wort „beherrschen“ bedeutet hier kein tyrannisches Herrschen, sondern ein weises Verwalten.
Es gibt also einen Kultur- und Wissenschaftsauftrag an die Menschheit. Weiterhin sagt Gott: „Seid fruchtbar und mehret euch.“ Auch dies gehörte zum Auftrag in der Schöpfung.
Natürlich war auch die Einehe Teil dieses Bundes Gottes mit Adam. Gott schuf einen Mann und eine Frau. Im Schöpfungsbericht schreibt Mose in Kapitel 2, Vers 24: „Darum wird ein Mann seinen Vater und seine Mutter verlassen und seiner Frau anhangen, und die zwei werden ein Fleisch sein.“ Damit ist ausdrücklich ein Mann und eine Frau gemeint. Polygamie war nie Gottes Gedanke.
Und wo finden wir zum ersten Mal, dass jemand den Bund mit Adam diesbezüglich bricht? Das ist in der elenden Nachkommenschaft von Kain, die sich sehr bewusst von Gott abgewandt hatte. Kain ging ganz klar und bewusst von dem Angesicht des Herrn weg, und seine Nachkommenschaft setzte diesen Weg fort.
Von der siebten Generation in der Folge von Kain lesen wir Folgendes in 1. Mose 4,18-19: „Und Lamech nahm sich zwei Frauen, der Name der einen war Ada und der Name der anderen Zillah. Und es ergaben sich Jabal, der Vater der Zeltbewohner und Herdenbesitzer, usw.“
Dann wird beschrieben, wie Lamech in Vers 23 seinen beiden Frauen ein Gedicht vortrug. Darin erzählt er von einem Mord, den er an einem jungen Mann begangen hatte, der ihn geschlagen hatte. Dieses Ereignis verklärt er künstlerisch in Versform. Lamech sprach zu seinen Frauen Ada und Zillah: „Hört meine Stimme, Frauen Lamechs, horcht auf meine Rede! Einen Mann erschlug ich für meine Wunde, ja, einen Jüngling für meine Strieme. Wenn kein siebenfach gerecht wird, so Lamech siebenundsiebzigfach.“
Er hat diesen Mord nicht bereut, sondern ihn sogar in Verse gefasst. Im Hebräischen ist das ein Gedicht. Ja, er trägt es seinen Frauen vor. Dieser freche Lamech, der sich so bewusst über Gottes Gebote hinwegsetzte, ist der erste Mann in der Bibel, von dem wir lesen, dass er Polygamie betrieb.
Schließlich kam ja die Sintflut – das ist Gottes Urteil, unter anderem über Polygamie, Mord und all die anderen Sünden, die sie begingen.
Nach der Sintflut ist das erste Beispiel von Polygamie bei Abraham zu finden. Das ist eine Katastrophe, wenn man darüber nachdenkt. Die Frau hat sich dem Zeitgeist angepasst und gesagt: „Nehmt Hagar, unsere Magd.“
Aus dieser Verbindung entstand Ismael. Aus der Linie von Ismael kam später Muhammad, und aus dieser Linie entwickelte sich der Islam. Daraus ergibt sich das Problem des Islams als Feind Israels bis heute.
Das ist ein unglaublicher Fehltritt mit weitreichenden Konsequenzen. Wir sehen hier genau dasselbe wie bei Hanna: Der Herr hatte ihren Mutterleib verschlossen. Dann kam der Versuch, das Problem auf eigene Weise zu lösen. Doch es war keine wirkliche Lösung, und das ist sehr traurig.
Im 1. Mose 16,15 lesen wir am Schluss: „Und Hagar gebar Abram einen Sohn, und Abram gab seinem Sohn, den Hagar geboren hatte, den Namen Ismael. Abram war sechundachtzig Jahre alt, als Hagar ihm Ismael gebar.“
Und jetzt geht es weiter in Kapitel 17.
Und Abram war neunundneunzig Jahre alt, da erschien der Herr Abram und sprach zu ihm: „Ich bin Gott, der Allmächtige. Wandle vor meinem Angesicht und sei vollkommen.“
Merken wir uns: Zwischen Kapitel 16 und 17 liegen dreizehn Jahre. Das ist einfach ein unbeschriebenes Blatt. Gott sprach nicht mehr mit Abram, weil er das getan hatte.
Das ist unglaublich. Man muss sich mal vorstellen, man würde am Morgen die Bibel lesen und irgendwie hat man nichts davon. Das kann es geben, nicht wahr? Aber am nächsten Tag genau das Gleiche, die ganze Woche, den ganzen Monat, ein ganzes Jahr – dreizehn Jahre. Man muss sagen: Gott spricht nicht mehr mit mir.
Das ist unglaublich, aber das war Gottes Antwort auf diesen falschen Weg. Darum ist es ganz wichtig: Es gibt nämlich Leute, die sagen, im Alten Testament habe Gott die Polygamie erlaubt oder das war in Ordnung. Nein, es war nie in Ordnung.
Es war nämlich immer ein Bruch mit dem Bund, den Gott geschlossen hatte – mit dem ersten Menschen, mit Adam. Abraham hatte damals diesen Bund gebrochen, und darum hat Gott nicht mehr mit ihm gesprochen.
Und dann, mit 99 Jahren, erscheint Gott erneut. Er sagt: Ich bin Gott, der Allmächtige. Ich brauche keine kulturellen Tricks.
Man muss sich fragen, warum er sich als Gott, der Allmächtige, also El Shaddai, vorstellt. Es liegt daran, dass er Abraham ein Kind schenken kann – sogar als Wunder. Gott sagt zu Abraham: Wandel vor meinen Angesichtern und sei vollkommen. Danach gibt Gott ihm den Beschneidungsbund.
Der Beschneidungsbund ist eine kleine Operation, die blutet. Er soll Abraham und allen männlichen Nachkommen klarmachen, dass es seit dem Sündenfall ein Problem gibt. Wir haben von Adam eine sündige Natur geerbt. Deshalb sind wir in der Lage, nur Sünder zu zeugen, wenn wir Kinder bekommen.
So steht es auch in Römer 5,12: Die Sünde wurde von Adam durch alle Generationen weitergegeben. Das ist etwas Demütigendes. Die Lehre der Beschneidung bedeutet: Ich bin ein Sünder, und Gottes Gericht ist notwendig über meine sündige Natur.
Abraham akzeptierte das. Ab diesem Zeitpunkt sehen wir, wie sein Leben wieder gesegnet wurde.
Es gab Streit in der Familie, und dieser Streit setzte sich fort. Später sehen wir, wie Jakob durch das Beispiel seines Vaters im Hinterkopf auf die Idee kommt: Eigentlich wollte er nur Rahel heiraten, die Frau seines Lebens. Doch Onkel Laban betrog ihn auf grausame und brutale Weise. Gott ließ das zu, damit Jakob lernen konnte, wie brutal es ist, wenn ein Sohn seinen Vater hintergeht und betrügt.
Da Jakob durch diesen Betrug Lea heiratete, dachte er: „Jetzt heirate ich eben als Zweitfrau Rahel.“ Danach war es kein großer Schritt mehr, dass auch Lea ihre Magd anbot. Das hatte ja bereits Großvater so gemacht. Die andere Frau sagte sich daraufhin, dass Jakob auch ihre Magd heiraten könne. So hatte Jakob schließlich vier Frauen.
Die Geschichte Jakobs ist eine Familiengeschichte voller Streit – immer wieder Streit, bis zu dem Punkt, dass zehn Brüder ihren jüngeren Bruder fast umbringen wollten. Durch die Fürsprache von Ruben in Dothan konnte dieser gerettet werden. Dennoch verkauften sie ihn nach Ägypten.
Was ist das für eine Familie? Unglaublich! Und dann wird der Vater noch betrogen. Wir sehen Elend, Elend, Elend – alles in Verbindung mit Polygamie.
Und jetzt kommen wir zu dieser Geschichte. Elkana hatte also Chana geheiratet. Ihr Name bedeutet „Gnade“, doch sie war unfruchtbar. Natürlich liegt das in der Hand des Herrn.
Ich denke, dieser Satz ist eine große Hilfe für Ehepaare, die feststellen, dass sie keine Kinder bekommen und ihr Kinderwunsch unerfüllt bleibt. Wenn man weiß, dass es wirklich in Gottes Hand liegt und nicht einfach daran, dass der Arzt etwas nicht kann, dann gibt das Ruhe. Es ist in der Hand des Herrn, und das beruhigt.
Elkana sagte sich offensichtlich: Vater Abraham hatte in diesem Fall auch eine zweite Frau geheiratet. So gab es eben die zweite Frau, Penina. Ihr Name bedeutet „Koralle“. Später steht in der Bibel in Sprüche 31 von der Frau nach Gottes Gedanken.
Sprüche 31,10: „Eine tüchtige Frau, wer wird sie finden? Denn ihr Wert steht weit über Korallen.“ Dieses Wort entspricht dem Namen Penina. Ja, er hatte sich also eine wertvolle Koralle als Zweitfrau genommen.
Penina bekam eine ganze Reihe von Kindern, der Kinderwunsch war erfüllt. Doch was geschah? Es gab Streit, Streit und noch mehr Streit in der Familie. Das ist der Fluch der Polygamie.
In der Geschichte Israels gibt es nach der Rückkehr aus Babylon eine bedeutende Wende. Allgemein betrachtet erkennt man, dass es schlimm ist, wenn man die Bibel verlässt und das Wort Gottes aufgibt. Diese Wende zeigt sich auch darin, dass Polygamie nicht mehr üblich war in Israel.
Der Herr Jesus wurde zum Thema Scheidung befragt, wie es in Matthäus 19 dargestellt ist. Bei all diesen Fragen geht Jesus zuerst auf die Schöpfung zurück. Er erklärt es von dort aus. In Matthäus 19, Vers 4 sagt er: „Habt ihr nicht gelesen, dass der, der sie schuf, sie von Anfang an als Mann und Frau machte und sprach: ‚Deswegen wird ein Mann Vater und Mutter verlassen und seiner Frau anhangen, und die zwei werden ein Fleisch sein‘?“
Jesus betont, dass man bei all dem immer zum Anfang der Bibel zurückgehen muss, um zu sehen, wie es ursprünglich war. Dort erkennt man grundsätzlich die Gedanken Gottes. Wenn wir diese verstanden haben, können wir auch die Fragen von Scheidung und Wiederverheiratung besser einordnen. Der Herr geht auch auf diese Themen ein. Darüber habe ich an anderen Stellen ausführlich gesprochen.
Wichtig ist, zuerst zu schauen, was das Wort Gottes von Anfang an lehrt. Das gilt auch, wenn wir 1. Samuel lesen. Dort wird nicht erklärt, ob etwas richtig oder falsch war, sondern es wird einfach erzählt, wie es war. Andere Bibelstellen werfen dann Licht darauf und zeigen, dass es sich oft um eine Nachahmung von Fehlern handelt, wie sie zum Beispiel Abraham begangen hat. Daraus entstanden Streit und Konflikte, die sich immer wieder zeigten.
Wir schauen zuerst noch in den Vers, bevor wir in dieser Familiengeschichte weitergehen, und betrachten diesen wunderbaren Namen Gottes.
Es heißt dort in Vers 3: „Und dieser Mann ging Jahr für Jahr aus seiner Stadt hinauf, um den Herrn der Heerscharen anzubeten und ihm zu opfern in Shiloh.“
Herr der Heerscharen, Adonai Zwa'ot oder Zebaot – auf Hebräisch spricht man es Zwa'ot aus. Dieser Name, der später in der Bibel noch viele Male vorkommen sollte, erscheint hier zum allerersten Mal in der Bibel.
Bisher findet man diesen Namen vergeblich: Yahweh Zwa'ot. In der Synagoge hat man aus Ehrfurcht den Namen Yahweh nicht ausgesprochen, sondern stattdessen Adonai gesagt, was „Herr“ bedeutet. Zwa'ot heißt „der Heere“.
Zwa'ot ist das Wort Zawa, das „Armee“ in der Mehrzahl bedeutet, also „Armeen“. Zum Beispiel die Armee Israels, die abgekürzt Zahal genannt wird. Das ist eine Zusammensetzung aus drei Wörtern: Zwa – Heer, Haganat – Verteidigung, „Le Yisrael“ – für Israel.
Das Wort „Zawa“ benutzt man heute noch für die Armee Israels. Der Herr Zwa'ot bedeutet also „Der Herr der Armeen“.
Und wenn man nun weiter in der Bibel untersucht, wie dieser Ausdruck gebraucht wird, stellt man Folgendes fest:
Der Begriff „Heere“ wird für die Armee Israels verwendet. An anderen Stellen in der Bibel bezeichnet er auch die Armeen der Nationen. Darüber hinaus wird von den Heerscharen der Engel gesprochen. Das hebräische Wort dafür ist Zawah. Auch die unzähligen Sterne am Himmel werden als Zwa'ot, also Heere, bezeichnet.
Dies hilft uns, den Namen „Herr der Heere“ besser zu verstehen. Er bedeutet „Der Herr über das ganze Universum“. Er hält alle Sterne in seiner Hand – alle Sterne in unserer Galaxie, vielleicht etwa zweihundert Milliarden, aber auch die Sterne in allen anderen unzähligen Galaxien. Er hat sie in seiner Hand. Er ist der Herr über das gesamte Universum.
In Hebräer 1,2 lesen wir, dass der Herr Jesus, der Sohn Gottes, alles erschaffen hat. Er trägt alle Dinge durch das Wort seiner Macht, also durch sein mächtiges Wort. Das ist der Herr der Heerscharen, unser Herr.
Er hat auch die ganzen Engelheere in seiner Hand. Dabei sind die Engel, die treu geblieben sind – etwa zwei Drittel –, von denen wir in Offenbarung 5 lesen. Diese Zahl umfasst Hunderte von Millionen. Auch der Drittel der Engel, der mit Satan gefallen ist, wird in Offenbarung 12 erwähnt. Auch diese Engel sind in seiner Hand.
Satan kann nichts tun, was Gott nicht irgendwie zulässt, wie es im Buch Hiob beschrieben wird – aber nur bis zu einem gewissen Punkt. Er ist der Herr der Heerscharen in dem Sinn, dass er alle Engelmächte in seiner Hand hält und absolut darüber steht.
Er ist auch derjenige, der die Armee Israels in seiner Hand hatte. Wir denken an die Zeit, als Josua mit dem Volk ins Land zog. Da erschien ihm ein geheimnisvoller Mann, der sich als der Fürst des Heeres Israels vorstellte. Josua fiel vor ihm nieder und betete an.
Dieser geheimnisvolle Mann war der Sohn Gottes, der immer wieder im Alten Testament als der Engel des Herrn oder Bote des Herrn erscheint. Dabei ist „Engel“ nicht im heutigen Sinne eines himmlischen Wesens zu verstehen, sondern bedeutet einfach „Bote“. Es ist der Sohn Gottes.
Der Engel des Herrn wird auch ausdrücklich als Jahwe, der Ewige, bezeichnet. In Josua 5 stellt er sich als der Fürst der Armee Israels vor.
Wenn wir uns die Geschichte des modernen Israels anschauen, begann sie gleich mit einem Existenzkrieg 1948/49. Die umliegenden arabischen Nationen wollten Israel nicht nur besiegen oder eine Invasion durchführen, sondern das Land vollständig von der Landkarte auslöschen.
Israel hat überlebt. Man fragt sich, wie das möglich war. Ganz einfach: Der Herr der Heerscharen hielt seine Hand über Israel. Er führte das Volk aus den Nationen zurück in das Land, auch wenn es noch im Unglauben war. So sagt es Hesekiel 36: Die Bekehrung Israels kommt in der Zukunft, aber Gott hat sein Volk bewahrt.
Dann, im Jahr 1967, wollten die arabischen Staaten in einem zweiten Anlauf Israel vernichten. Doch nach nur sechs Tagen waren alle Armeen an drei Fronten besiegt, und der Krieg war vorbei. Es war eine riesige Übermacht – wie war das möglich? Wieder hielt der Herr der Heerscharen seine Hand über Israel.
Im Jom-Kippur-Krieg 1973 versuchten es die Gegner mit einem Überraschungsangriff. Doch auch diesmal wurde Israel bewahrt, sodass die Nation überleben konnte. Der Herr der Heerscharen zeigte sich erneut als Beschützer.
Wir müssen auch die Geschichte der Welt so sehen, dass Gott alle Armeen der Nationen in seiner Hand hält. Er bestimmt genau, wo die Grenzen verlaufen, was zugelassen wird und was nicht. Warum? Weil er der Herr der Heerscharen ist – ein ganz eindrücklicher Name.
Wenn wir betrachten, wo das jetzt vorkommt, wird eine Familie beschrieben, die ein wenig nach dem Wort Gottes lebt. Das ist positiv und muss sehr positiv angerechnet werden.
Der Mann, der als Haupt der Familie die Initiative übernimmt, geht jedes Jahr hinauf und sagt zu seiner Familie: „Jetzt gehen wir nach Shiloh.“ Doch wir sehen auch Probleme. Er hatte zwei Frauen und handelte nach einem schlechten Vorbild.
Das zeigt uns übrigens auch, wie bedeutsam das Leben der Vorfahren ist, weil es uns beeinflusst. Trotzdem bleibt es unsere Entscheidung. Wir sind nicht einfach in einer Schublade und festgelegt oder konditioniert. Nein, es ist unsere eigene Entscheidung. Wenn wir das falsche Beispiel nachahmen, dann ist das unsere Verantwortung und unsere Schuld.
Dennoch sehen wir, wie prägend das ist. Das war schon direkt bei Jakob, dem Großvater, so. Und über viele Generationen hinweg handelt auch Elkaner genauso. Der Gedanke „Ich möchte Kinder haben“ war einfach wichtiger als der Gedanke „Ich möchte dem Herrn wirklich treu nach seinem Wort handeln.“
In diesem Zusammenhang, es geht um ein Familienelend, finden wir diesen Namen aus einer Stadt, der hinaufgeht, um den Herrn der Heerscharen anzubeten. Das ist derjenige, der in der Hand hatte, ob Hanna fruchtbar ist oder nicht, der alles in der Hand hatte.
Im Blick auf Hanna ist das der Gott, der auch einen Weg in der Hand hatte, damit Hanna aus ihrer tiefen Traurigkeit und ihrem Elend Gottes Hilfe und Beistand erfahren durfte.
In diesem Vers wird nur kurz erwähnt, dass in Shiloh auch die beiden Söhne Hofni und Pinehas Priester des Herrn waren.
Dies wird später noch ausführlicher dargestellt. Wir erkennen, dass dies ein großer Fallstrick war. Am richtigen Ort, dort, wo Gott seinen Namen wohnen ließ, am Ort der Anbetung, war die geistliche Gefahr besonders groß.
Viele Frauen wurden dort zu Fall gebracht, wie wir noch sehen werden. Das ist wirklich schrecklich, nicht wahr?
Ja, und dann lesen wir in Vers vier: „Und es geschah an dem Tag, da Ilkana opferte, dass er seiner Frau Penina und allen ihren Söhnen und Töchtern Stücke gab.“ Er ging hinauf und ließ dort immer ein Friedensopfer darbringen.
Das Friedensopfer wird beschrieben in 3. Mose 3. Es gibt insgesamt vier verschiedene Blutopfer: das Brandopfer (3. Mose 1), das Friedensopfer (3. Mose 3), das Sündopfer (3. Mose 4) und das Schuldopfer (3. Mose 4 und 5). Jedes Opfer weist auf das Opfer von Golgatha hin, setzt aber einen anderen Akzent.
Der Akzent beim Brandopfer, das nur zur Ehre Gottes verbrannt wurde, war, dass der Messias, der Sohn Gottes, sich einmal als Opfer hingeben sollte, um Gott zu verherrlichen, wie es noch nie zuvor geschehen war. Das wird besonders im Johannesevangelium beschrieben. Jesus sagt dort: „Ich habe dich verherrlicht auf der Erde, ich habe dein Werk vollbracht“ (Johannes 17).
Das Friedensopfer war das Opfer, bei dem man nicht alles für Gott verbrannte. Einen Teil durfte man kochen und essen, einen Teil für Gott, einen Teil für den, der opferte, und für alle, die er einlud. So gab es Gemeinschaft mit Gott. Alles, was wir mit jemandem teilen, ist Ausdruck von Gemeinschaft. Wenn wir Interessen und Freude miteinander teilen, dann haben wir Gemeinschaft.
Wenn man als Opfer teilt – ein Teil für Gott, ein Teil darf man selbst essen, und ein Teil dürfen andere auch essen – dann hat man Gemeinschaft mit Gott und unter Menschen. So ist das Friedensopfer das Opfer der Gemeinschaft.
Beim Sündopfer geht es darum, dass dieses Opfer für Sünde bestimmt war und in Verbindung mit Sünde auch für die sündige Natur. Das Sündopfer finden wir besonders beschrieben im Markus-Evangelium.
Das Schuldopfer war ebenfalls für Sünde, aber speziell für Sünde, bei der ein Schaden angerichtet wurde. Zum Beispiel, wenn jemand hundert Schekel Silber gestohlen hatte und zur Einsicht kam, dass das nicht richtig war, musste er ein Schuldopfer bringen. Dabei war vorgeschrieben, dass man den gestohlenen Betrag zurückzahlen musste, plus 20 Prozent und das Opfer.
Das drückt aus, dass der Herr Jesus nicht nur für die Sündhaftigkeit unserer Taten und Gedanken gestorben ist, sondern auch im Blick auf den Schaden, den wir angerichtet haben. Es gibt Sünden, bei denen ganz offensichtlich Schaden gegenüber anderen Menschen oder der Familie entstanden ist. Manchmal sieht man klar, dass eine Reparatur nicht mehr möglich ist.
Ist es nicht wunderbar, daran denken zu dürfen, dass der Herr Jesus auch für all den Schaden gestorben ist, den wir angerichtet haben und den wir nicht reparieren können? Er macht alles gut. Es wird einmal so sein, dass in der Ewigkeit auch die, die geschädigt wurden, sehen dürfen, wie der Herr Jesus mehr als nur gutgemacht hat – darüber hinaus.
Das ist eben das Schuldopfer. Ein wunderbarer Gedanke, der gerade für solche besonders kostbar ist, die sehen: „Ich habe in meinem alten Leben das und das getan, und jetzt kann ich es nicht mehr rückgängig machen.“ Zum Beispiel eine Ehe, die zerbrochen ist, und dann eine Wiederverheiratung. Man kann das nicht mehr rückgängig machen. Die neue Ehe ist gültig.
Trotzdem darf man wissen, dass der Herr alles gutgemacht hat, auch den Schaden – das Schuldopfer.
Ja, aber hier geht es jetzt um das Friedensopfer. Er lädt die ganze Familie ein, natürlich auch Penina und alle ihre vielen Kinder, die bekommen ebenfalls einen Anteil. Doch Hanna gab ein doppeltes Stück, denn er liebte Hanna. Daraus sehen wir, dass er eigentlich glücklich mit Hanna verheiratet war.
Die Idee, eine zweite Frau zu nehmen, entstand, weil er dachte, sie müssten Kinder haben. Wenn der Herr keine Kinder schenkt, müsse man eben einen anderen Weg finden. Er liebte Hanna und ehrte sie deshalb besonders – sie bekam das Doppelte. Er dachte, damit mache er sie glücklich.
Aber Frauen und Fleisch essen – das ist nicht immer so eindeutig. Jahrelang war ich überzeugt, meine Frau sei nicht so, sie brauche kein Steak. Warum? Weil sie mir oft ihr Stück weitergab und mit weniger zufrieden war. Ich war wirklich überzeugt, sie sei nicht so. Nach Jahrzehnten haben wir dann doch mal darüber gesprochen.
Das heißt nicht, dass wir nicht viel miteinander sprechen – Kommunikation ist sehr wichtig. Aber manchmal gibt es Dinge, die man nicht ausgesprochen hat, obwohl man sie gerne hätte. Sie sagte zum Beispiel: „Natürlich habe ich das gern.“ Gut, aber ich wusste ja auch, dass viele Frauen Gemüse lieben. Meine Frau liebt Gemüse, und man kann sie mit Salat glücklich machen – und zwar mit mehr als einer Portion.
Darum ist es auch so toll hier in Zavelstein: Immer wieder heißt es, es gibt noch ein bisschen Salat übrig. Wahrscheinlich, weil ein paar Männer den nicht gegessen haben. Dazu gehöre ich vielleicht auch, aber ich sage es nicht. Und dann bekommt sie das.
Frauen lieben oft Gemüse und Salat. Deshalb muss man das bei Daniel und seinen Freunden auch doppelt bedenken. Sie hatten sich entschieden, das Fleisch in Babylon nicht zu essen – bewusst, weil es vorher den Göttern dargebracht worden war. Wer am Tisch von Nebukadnezar saß und dieses Fleisch aß, bezeugte damit, dass er Gemeinschaft mit den Göttern Babylons hatte.
Daniel und seine Freunde verzichteten darauf. Sie sagten: Wir sorgen dafür, dass wir genauso gut, gesund und genährt aussehen wie die anderen Jungs – aber mit Gemüse. Und es hat funktioniert. Nach zehn Tagen, in einem wissenschaftlichen Test, bei dem man verglich, was passiert, wenn Gruppe A mit Rindfleisch ernährt wird und Gruppe B nur mit Gemüse, sahen die mit Gemüse besser aus. Danach wurde das akzeptiert.
Elkana meinte also, er mache Hanna glücklich mit doppelt so viel Fleisch. Aber das war nicht der richtige Weg. Auffällig ist, dass er diese Frau irgendwie nicht wirklich versteht.
Und dann wird ihr erklärt, dass es jedes Jahr so war, nicht einfach mal so, und dass man das nicht übersehen konnte. Jedes Jahr war das Gleiche.
Vers 6: Und ihre Widersacherin kränkte sie mit viel Erkränkung.
Das Wort „Widersacherin“ hier ist das Wort „Zara“. Es ist verwandt mit dem Wort für Drangsal. Es bezeichnet also die Frau, die sie in Drangsal brachte. Diese Widersacherin beengte sie. „Zar“ bedeutet eng, „Zara“ ist also die Widersacherin, die sie beengt, bedrängt und in Drangsal bringt.
„Kränken“ bedeutet, Schmerzen zu bereiten. Sie hatte Schmerzen in ihrem Herzen, in ihrer Seele – und zwar nicht nur ein bisschen, sondern mit viel Erkränkung.
Diese Frau hatte einen klaren Plan, um sie aufzubringen. Das heißt, sie wollte sie zornig machen. Sobald sie gesehen hätte, dass „Hanna wütend wird“, hätte sie ihr Ziel erreicht. So eine Frau war diese Koralle – also wirklich keine Frau nach Sprüche 31, Vers 10: „Eine tüchtige Frau, wer wird sie finden?“ Am besten hätte Elkaner sie nie gesehen.
Es ist unglaublich, dass jemand Freude daran hat, jemanden dazu zu bringen, dass er schließlich sündigt und falschen Zorn bekommt – und zwar einfach, weil der Herr ihren Mutterleib verschlossen hatte.
Ja, sie wollte sie richtig kränken, weil der Herr sie auf einen Weg geführt hatte, mit dem sie Mühe hatte. Das war furchtbar. So war es jedes Jahr.
Und dieser Mann versucht, das Problem mit doppelt so viel Fleisch zu lösen. Doch das funktioniert nicht.
Vers 7: So wie er es Jahr für Jahr tat, kränkte sie ihre Widersacherin jedes Mal, wenn sie zum Haus des Herrn hinaufzog. Das ist wirklich traurig.
Man geht also hin, um mit dem Herrn, mit dem wahren Gott, Gemeinschaft zu haben – gerade in einer Zeit des Niedergangs, des Götzendienstes, des Relativismus und Individualismus. Man sucht die Gemeinschaft mit dem Herrn, der über allem steht, dem Herrn der Heerscharen, und möchte auch untereinander eine schöne Gemeinschaft erleben.
Doch genau in diesem Moment wird sie von ihrer Widersacherin angegriffen. Sie weinte und aß nicht. Das ist verständlich, denn das schlägt auf den Magen. Ob man Fleisch gern hat oder nicht – in solchen Situationen mag man einfach gar nichts. Sie ist einfach nur am Weinen.
Und dann so eigenartig: Ja, Elkana war ein ganz lieber Mann. Er war nicht einfach jemand, der sich gar nicht für sie interessiert hat. Im Gegenteil, er hat es sehr wohl gesehen.
In Vers 8 steht: „Und Elkana, ihr Mann, sprach zu ihr: Hanna, warum weinst du?“ Er wusste es doch ganz genau. Warum fragt er trotzdem „Warum?“ Und er stellt die Frage dreimal: „Warum, warum, warum?“
„Hanna, warum weinst du? Und warum isst du nicht?“ Er wusste genau, dass man keinen Hunger hat, wenn man so gequält wird. „Und warum ist dein Herz betrübt?“ Auch das wusste er, warum sie traurig im Herzen war.
Dann kommt noch dieser Satz: „Bin ich dir nicht besser als zehn Söhne? Schau mich an!“ Oh! Er konnte es offenbar nicht ertragen, keine Kinder zu haben, und hat deshalb das Gebot des Herrn übertreten. Jetzt sagt er zu ihr: „Schau mal, du brauchst doch gar keine Kinder, du hast ja mich!“
Hättest du das vorher bedacht, Hanna, dann bräuchtest du keine Kinder! Das ist schon unglaublich: „Bin ich dir nicht besser als zehn Söhne?“ Und ich meine, das darf ein Mann schon sagen, wenn sie keine Kinder bekommen kann. Er möchte ein Ersatz sein für den Schmerz, den sie empfindet, und sich bemühen, so zu sein.
Nicht, dass ich meine, manche Männer sind wie Kinder, aber nicht zehn Kinder zum Erziehen. Sondern als Ersatz für verlorene Freude. Aber ein Mann, der eine andere Frau genommen hat, der muss doch nicht sagen: „Bin ich dir nicht besser als zehn Söhne?“ Das war eine tiefe Verletzung für seine Frau.
Und das übersieht er irgendwie einfach so. Ein wirklich lieber Mann, ja, aber er versteht nicht, was im Herzen von Hanna vorgegangen ist.
Und so lesen wir dann in Vers neun: Hanna stand nach dem Essen und nach dem Trinken in Schiloh auf. Eli, der Priester, saß auf dem Stuhl am Türpfosten des Tempels des Herrn. Sie war in ihrer Seele verbittert, betete zu dem Herrn und weinte sehr.
Sie entfernt sich also von der Gesellschaft, weil sie allein sein möchte. Dabei geht sie zu dem Türpfosten des Tempels des Herrn. Das ist nicht der Eingang der Stiftshütte. Dort gab es keinen Türpfosten mit Türflügeln, wie wir später noch sehen werden. Es war der Eingang zu dem ummauerten Bereich, und dort saß Eli.
Das ist ganz klar nicht der innerste Vorhof. Im innersten Vorhof der Stiftshütte und später des Tempels durften Priester nicht sitzen, sondern nur stehen. Sitzen war nicht erlaubt. Nur Nachkommen aus dem Haus Davids war es erlaubt, im innersten Vorhof zu sitzen. Das hat man im Judentum aus 2. Samuel 7 abgeleitet.
Wir wissen: David hat ein Zelt für die Bundeslade aufgerichtet, die er nach Jerusalem brachte, noch vor dem Tempelbau Salomos. Dort lesen wir, dass David zum Herrn hineinging und sich vor ihm niedersetzte. Er saß dort bei der Bundeslade.
Daraus haben die Rabbiner im Judentum geschlossen, dass Nachkommen von David im heiligen Bereich sitzen dürfen, alle anderen jedoch nicht.
In diesem Zusammenhang muss man Hebräer 10 sehen. Dort geht es um das ein für allemal dargebrachte Opfer des Herrn Jesus, das wirklich zur Ruhe bringt, weil die Sünde durch sein Opfer abgeschafft wurde.
In Hebräer 10, Vers 11 steht im Kontrast dazu: „Und jeder Priester steht täglich da, verrichtet den Dienst und bringt oft dieselben Schlachtopfer dar.“ Jeder Priester steht, weil sie nur stehen durften. Das drückte aus, dass diese Opfer, die Tieropfer, symbolisch sind und die Menschen nicht zur Ruhe bringen können. Darum mussten die Priester stehen und durften nicht sitzen.
Im Gegensatz dazu wird gezeigt: Jesus hat ein Opfer dargebracht, das alle unsere Sünden abgeschafft hat. Deshalb hat er sich, in Vers zwölf, nachdem er ein Schlachtopfer für Sünden dargebracht hat, auf immer dargesetzt zur Rechten Gottes.
Jesus ist in den Himmel gegangen und hat sich nicht wie König David vor der Bundeslade hingesetzt, sondern auf den Thron Gottes. Das soll ausdrücken: Jetzt ist Ruhe. Alle, die sein Opfer im Glauben annehmen, kommen zur Ruhe. Er ist der Schilo, der Friede- und Ruhebringer.
Aber Eli saß dort auf dem Stuhl, obwohl er es nicht durfte. Er saß vor dem zusätzlichen Vorhof, der durch Mauern errichtet wurde. Und Hanna war in ihrer Seele verbittert, betete zum Herrn und weinte sehr.
Und dort wollen wir heute am späteren Nachmittag weitermachen.
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