Rückblick auf die vorherigen Kapitel und die Handlung um Esther und Haman
Guten Abend. Wir setzen unsere Betrachtung dort fort, wo wir zuletzt aufgehört haben. Heute Morgen haben wir das sechste Kapitel fast vollständig gelesen. Dabei haben wir gesehen, wie Gott alles in der Hand hält und auch den genauen Zeitplan kennt.
Esther hatte gewünscht, ein spezielles Essen mit Ahasverus und Haman zusammen zu veranstalten. Doch bei diesem Essen bringt sie ihr eigentliches Anliegen noch nicht vor. Stattdessen bittet sie darum, morgen nochmals ein Gastmahl in der gleichen Zusammensetzung geben zu dürfen. Man fragt sich, warum sie das tut.
In der Zwischenzeit geht Haman fröhlich und guten Mutes nach Hause. Dort wird schließlich der Beschluss gefasst, ein Holz zu errichten, an dem Mordechai gekreuzigt werden soll.
Dann beginnt Kapitel sechs. Ab Vers 1 sehen wir, dass der König in dieser Nacht nicht gut schlafen kann. Zur Überbrückung der Zeit lässt man ihm das Buch der Denkwürdigkeiten der Tagesereignisse der Meder und Perser vorlesen.
Spirituell übertragen ist dies ein Bild für das Wort Gottes, die Bibel. Es wird genau die Stelle vorgelesen, in der beschrieben wird, wie Mordechai Ahasverus, der ein Bild für die Seele ist, das Leben gerettet hat.
Denn Bikdan und Teresch, die ein Bild für die Sünden sind, welche den Tod bringen, hatten sich gegen ihn verschworen. Sie wurden schließlich ans Holz gebracht und gekreuzigt.
Es geht hier also um die Rettung von den Sünden durch das Kreuz. All dies wird bewirkt durch Jesus Christus, auf den Mordechai hinweist. Und...
Die Ehre für Mordechai und Hamans Reaktion
Dann haben wir gesehen, dass der König die Frage stellt: Welche Ehre wurde eigentlich Mordechai erwiesen? Und ihm wird mitgeteilt: gar keine.
Ausgerechnet in diesem Moment hört er Geräusche im Hof. Haman kommt herein, um seine Bitte vorzubringen: Er möchte Mordechai gerne kreuzigen lassen.
Der König fragt Haman, den obersten Minister und vertrautesten Mann im Reich: Wenn der König jemanden besonders ehren will, was soll man dann tun?
Natürlich denkt Haman, ein Bild des Fleisches, sofort: Wer käme da anders in Frage als ich? Also muss er sich etwas Gutes ausdenken.
Er sagt: Ja, wenn der König jemandem gefallen hat, dann sollte man – ich lese gerade nochmals vor in Kapitel 6, Vers 7 – den Mann, den der König zu ehren wünscht, mit einem königlichen Kleid bekleiden, das der König selbst trägt. Außerdem soll man das Pferd bringen, auf dem der König reitet, und auf dessen Kopf die königliche Krone gesetzt wird. Dieses Kleid und das Pferd sollen den Händen eines der vornehmsten Fürsten des Königs übergeben werden.
Man soll den Mann, den der König zu ehren wünscht, bekleiden und ihn auf dem Pferd durch die Straßen der Stadt reiten lassen. Vor ihm soll gerufen werden: So wird dem Mann getan, den der König zu ehren wünscht.
Der König sagt: Gut, mach das mit Mordechai.
Man kann sich kaum vorstellen, was in dem Mann vorgegangen ist. Wirklich, Haman führt es durch, muss es durchführen – und bricht dann zusammen.
In Vers 12 haben wir bereits gelesen: Und Mordechai kehrte zum Tor des Königs zurück. Haman aber eilte in sein Haus, traurig und mit verhülltem Haupt.
Die geistliche Bedeutung von Hamans Verhalten
Und jetzt stellt sich die Frage, ja, in der geistlichen Übertragung: Was kann das bedeuten? Haman, das Fleisch, hasst Mordechai, ein Bild des Herrn Jesus. Haman hasst das ganze Volk der Juden, also ein Bild heute des himmlischen Volkes Gottes, der Gemeinde. Und jetzt ehrt er Mordechai?
Nun, die Antwort finden wir im Galaterbrief. In Galater 3 sagt Paulus den galatischen Gemeinden, die inzwischen Besuch von Irrlehrern bekommen hatten. Diese wollten die nichtjüdischen Gläubigen unter das Gesetz vom Sinai bringen, das Gott nur Israel geboten hatte. Sie sagten ihnen: Es ist schön, dass ihr glaubt, aber ihr müsst noch etwas dazu haben. Ihr müsst wieder die jüdischen Feste feiern und das Gesetz vom Sinai umsetzen.
Galater 3, Vers 1: "O unverständliche Galater, wer hat euch bezaubert, dass ihr der Wahrheit nicht gehorcht, denen Jesus Christus als unter euch gekreuzigt vor Augen gemalt wurde? Dies allein will ich von euch lernen: Habt ihr den Geist auf dem Grundsatz von Gesetzeswerken empfangen oder aus der Kunde des Glaubens? Seid ihr so unverständlich, nachdem ihr im Geist angefangen habt, wollt ihr jetzt im Fleisch vollenden?"
Also, diese Gesetzlichkeit wird hier als etwas ganz Unverständliches dargestellt. Paulus erklärt: Den Heiligen Geist habt ihr bei der Bekehrung empfangen, aber auf welcher Grundlage? Habt ihr das Gesetz vom Sinai eingehalten oder weil ihr das Evangelium gehört habt, das Evangelium vom Glauben, und ihr es angenommen habt? Das war klar. Sie hatten von Paulus nicht ein Gesetzesevangelium vom Sinai bekommen, sondern das reine Evangelium vom Kreuz Christi.
Er sagt: "Ich habe euch Jesus Christus als unter euch gekreuzigt vor Augen gemalt." Und jetzt sagt ihr, ihr habt im Geist, also in der Kraft des Geistes, euer Glaubensleben begonnen, und jetzt wollt ihr im Fleisch, in der Kraft des Fleisches, vollendet werden. Also wollt ihr Gott durch Haman dienen. Ihr habt mit Mordechai begonnen, ihr wollt jetzt mit Haman vollenden.
Haman musste das tun, das wollte er ja nicht, aber es blieb ihm keine andere Wahl. Und das Fleisch ist so anpassungsfähig, dass es, wenn es nötig ist, fromm wird – fromm, frömmlerisch, was auch immer. Und das ist genau hier illustriert: Mordechai wird geehrt von Haman, das ist eine fleischliche Religion, eine fleischliche Frömmigkeit.
Gesetzlichkeit ist etwas sehr, sehr Gefährliches. In Galater 5 sagt Paulus schließlich: "Wenn ihr einander beisst und fresset, so seht zu, dass ihr nicht voneinander verschlungen werdet." Gesetzlichkeit führt zu Härte, auch im Umgang unter den Gläubigen, und Gesetzlichkeit macht eigentlich kaputt.
Man kann viele Beispiele bringen von Leuten, die durch Gesetzlichkeit kaputtgegangen sind. Das sehen wir hier in Haman. In Vers 12 heißt es: "Haman eilte in sein Haus traurig und mit verhülltem Haupt." Auf diesem Weg wird man nie glücklich.
Hamans Verzweiflung und die Bedeutung des Segens Israels
Nun, das haben wir noch nicht gelesen, Vers dreizehn:
Und Haman erzählte seiner Frau Serresch und allen seinen Freunden alles, was ihm begegnet war. Da sprachen seine Waisen und seine Frau Serresch zu ihm: „Wenn Mordochai, vor dem du zu fallen angefangen hast, vom Geschlecht der Juden ist, so wirst du nichts gegen ihn vermögen, sondern du wirst ganz und gar vor ihm fallen.“
Jetzt machen sie ihm aber keinen Mut mehr, anders als in Kapitel fünf, wo sie ihn noch zur Kreuzigung von Mordochai angestiftet hatten. Hier sagen sie klar: Du wirst endgültig stürzen, denn der Mann ist ein Jude.
Offensichtlich wussten sie mehr, nämlich etwas, das wir alle aus 1. Mose 12 kennen – Gottes Segen an Abraham. Dort wird klargemacht, dass Israel eine große Nation werden wird unter dem Segen Gottes.
In 1. Mose 12,2 heißt es: „Und ich will dich zu einer großen Nation machen“, sagt Gott zu Abraham, „und dich segnen, und ich will deinen Namen groß machen, und du sollst ein Segen sein.“ Israel, das jüdische Volk, soll ein Segen für die Welt sein.
Und jetzt sagt Gott weiter: „Und ich will die segnen, die dich segnen, und wer dir flucht, den werde ich verfluchen. Und in dir sollen gesegnet werden alle Geschlechter der Erde.“
Das ist ein Grundsatz für die Geschichte Israels: Wer sich an diesem Volk vergreift, kommt automatisch unter den Fluch Gottes. Aber wer Israel segnet, kommt unter den Segen Gottes.
Wir könnten die ganze Weltgeschichte im Zusammenhang mit Israel durchgehen und sehen, dass es ständig so geschehen ist. Als die Ägypter sich an Israel vergriffen und die Israeliten versklavten sowie die Jungen durch den Nil töten wollten, kamen die zehn Plagen, die das ägyptische Reich damals zum Zusammenbruch führten. So konnte Israel in die Freiheit gehen. Ägypten hat erlebt: „Wer dich flucht, den werde ich verfluchen.“
Später, in der Zeit der Richter, können wir verschiedene Völker aufzeigen, die sich an Israel vergriffen haben und dann selbst unter den Fluch kamen.
Ein sehr umfassendes Beispiel ist die Deportation der zehn Stämme Israels im Jahr 722 v. Chr. durch die assyrische Großmacht in den heutigen Nordirak. Das Nordreich Israel wurde brutal zusammengeschlagen. Es verging nicht viel mehr als hundert Jahre, und dann brach das assyrische Reich zusammen.
Im Jahr 612 v. Chr., also hundertzehn Jahre später, wurde Ninive, die Hauptstadt der Assyrer, erobert. Daraufhin zerfiel das gesamte Reich.
Danach griff Babylonien die Juden an, und ein paar Jahrzehnte später wurde das Babylonische Reich durch die Perser erobert. Die Perser haben sich an den Juden vergriffen, nicht nur hier, sondern auch später noch.
Dies führte schließlich zum Untergang des Persischen Reiches und zur Eroberung durch Alexander den Großen. Das griechische Weltreich zerfiel nach dem Tod Alexanders in vier große Teile. Es vergriff sich in der späteren Geschichte massiv am jüdischen Volk, was zum Zusammenbruch des griechischen Reiches führte. Dieses wurde durch das römische Reich ersetzt.
So könnten wir weitergehen: Die Römer vergriffen sich an den Juden. Im Jahr 476 kamen die Barbaren aus dem Norden und Osten und zersetzten das weströmische Reich.
Man könnte die europäische Geschichte bis in die moderne Zeit verfolgen, als sich die Nazis an den Juden vergriffen. Sie wollten ein tausendjähriges Reich errichten. Nach zwölf Jahren war alles am Boden zerstört – mit zwölf Millionen Toten und Vermissten. Unglaublich!
Doch diese Geschichte hat sich über die Jahrtausende bewahrheitet. Darum wäre es gut, wenn auch der Iran heute das Buch Ester zur Kenntnis nehmen würde.
Denn die ständigen Drohungen der letzten Jahre, Israel zu vernichten, und das Streben nach der Atombombe sind besorgniserregend. Übrigens findet das große Zentrum der Atombombenvorbereitung im Iran im Gebiet des heutigen Südostiran statt. Das ist genau das Gebiet von Susann, der Hauptstadt, die eine große Rolle im Buch Ester spielt.
Es ist einfach so: Wenn ein Volk sich an Israel vergreifen will, dann bekommt es es direkt mit Gott zu tun. Und das haben sie realisiert.
„Wenn es ein Jude ist, jetzt wirst du vollständig stürzen.“
Man kann sich vorstellen, wie es ist, wenn die eigene Frau dem Mann nicht mehr Mut macht. Das bricht ihm das Genick – um nicht zu sagen, den Rücken und noch mehr das Genick.
Die Frau von Pilatus hat Pilatus gewarnt, sich nicht an dem Höchsten zu vergreifen, was Israel hat – nämlich dem Segen des Messias, dem Herrn Jesus.
Sie sprach die Warnung aus: „Habe du nichts zu schaffen mit diesem Gerechten, denn viel habe ich um seinen Willen im Traum gelitten.“ (Matthäus 27)
Das zweite Gastmahl und Esthers Bitte um Rettung
Und hier auch die Frau, die dem Mann die Warnung sagt. Dann lese ich noch Vers 14:
„Während sie noch mit ihm redeten, kamen die Hofbeamten des Königs herbei und führten Haman unverzüglich zu dem Mahl, das Esther bereitet hatte.“
Man kann sich vorstellen: Einen Tag vorher, beim ersten Mahl, ging er fröhlich zum Essen, wie wir gelesen haben. Doch jetzt ist der Mann innerlich vollkommen zusammengebrochen. Mit Magen und etwas Essen ist gar nichts mehr. Und jetzt ist er geladen zu diesem Gastmahl mit der Königin Esther, die ihn persönlich eingeladen hat, zusammen mit dem König.
Ich habe ja schon gesagt: Warum hat Esther nicht beim ersten Mal die Sache vorgebracht? Sie hat einfach gesagt, ich möchte nochmals eine Einladung geben, obwohl sie das Angebot gehabt hätte, ihm bis zur Hälfte des Königreichs zu geben. Und sie sagt: Nein, kommt nochmals zu einem Essen.
Wir wissen nicht warum, aber das war Führung. Das Buch Esther zeigt, wie Gott alles in der Hand hat, aber auch, wie er die Gläubigen führt. Esther hat nie mitgeteilt, dass sie Jüdin ist, weil Mordechai gesagt hat: Das machst du nie. Er, der sie erzogen hat, sagte: Das machst du nie. Aber er selbst haben wir gesehen, am Hof hat er den Leuten gesagt: Ich bin ein Jude.
Und darum hat Haman dann wirklich voll den Fokus gerichtet: Mordechai muss beseitigt werden – und sein ganzes Volk. So kam das Ganze in Gang.
Und jetzt diese Esther – es war Führung, dass sie einfach wusste: Ich muss es sagen, aber ich kann es jetzt nicht sagen. Ein anderer Zeitpunkt ist besser.
So ist es wichtig, dass man sich von dem Herrn führen lässt, dass man die Dinge nicht einfach nach Programm ablaufen lässt, sondern den Herrn bittet: Wie soll ich das machen? Wann soll ich es sagen, wenn es um ein schwieriges Gespräch geht zum Beispiel? Wann soll ich das sagen?
Der Herr kann die Weisheit geben, im richtigen Moment.
Ein Tag wäre zu früh gewesen, einen Tag vorher. Jetzt war es genau richtig. Er war innerlich schon so vorbereitet auf die Katastrophe, die jetzt kommt.
Esthers Bitte und die Enthüllung von Hamans Bosheit
Vier Vers 1
Und der König und Haman kamen zum Gelage bei der Königin Esther. Der König sprach zu Esther auch am zweiten Tag beim Weingelage: "Was ist deine Bitte, Königin Esther? Sie soll dir gewährt werden. Und was ist dein Begehr? Bis zur Hälfte des Königreichs, und es soll geschehen."
Schon zum dritten Mal finden wir dieses Angebot. Da antwortete die Königin Esther und sprach: "Wenn ich Gnade gefunden habe in deinen Augen, o König, und wenn es der König für gut hält, so möge mir mein Leben geschenkt werden auf meine Bitte hin und mein Volk auf mein Begehren hin."
Wie, sie bittet um ihr Leben? Aber wir wissen, Ahasveros war völlig ahnungslos. Haman hatte gesagt: "Da ist ein Volk, das abgesondert lebt und deine Gesetze nicht einhält. Das muss man umbringen." Aber er sagte nicht, welches Volk.
Ahasveros war gar nicht interessiert. Dieser Vielvölkerstaat Persien umfasste von Afrika bis nach Indien viele verschiedene Völker und auch viele Minderheitsbevölkerungsgruppen. Das war für ihn nicht relevant, und er sagte: "Ja, das kannst du machen. Wenn das Leute sind, die nicht auf die Gesetze achten, dann kannst du sie liquidieren."
Esther hat natürlich nie, auch ihr Mann nie, gesagt, dass sie Jüdin ist. Jetzt sagt sie: "Ich möchte überleben, und auch mein Volk."
Schauen wir, wie das wirkt, Vers 4: "Denn wir sind verkauft, ich und mein Volk, um vertilgt, ermordet und umgebracht zu werden. Und wenn wir zu Knechten und Mägden verkauft worden wären, so hätte ich geschwiegen, obgleich der Bedränger nicht imstande wäre, den Schaden des Königs zu ersetzen."
Ja, das ist so. Wir haben gesehen, Haman hat angeboten: "Zehntausend Talente Silber werde ich dir geben für den Steuerausfall, wenn dieses Volk vernichtet wird." Aber es ist einfach so: Wenn man das jüdische Volk, das irgendwo in den verschiedenen Staaten der Welt lebt, liquidiert, dann verliert man einen wesentlichen Teil der Wirtschaft, der Technologie und vieles mehr, was Juden beigetragen haben.
Das hat man erlebt in Deutschland, man hat es in vielen Ländern erlebt. Sobald die Juden gehen müssen, verliert man sehr viel. Und sie sagt, der Schaden wäre gar nicht zu ersetzen.
Die Offenbarung des wahren Feindes und die Natur des Fleisches
Vers 5 Da sprach der König Ahasveros und sagte zur Königin Esther: „Wer ist der, und wo ist der, der sein Herz erfüllt hat, so etwas zu tun?“ Und Esther sprach: „Der Bedränger und Feind ist dieser böse Haman.“ Selma Fucht, der bricht zusammen.
Aber das ist ein ganz entscheidender Moment im Leben eines Gläubigen: Er benennt ganz klar, woher das Böse im Leben kommt. Es kommt aus dieser sündigen Natur, diesem Fleisch in uns, das fähig ist zu allem. Schauen wir noch einmal an diese Fotografie des Fleisches in Galater 5, wenn ich das so sagen darf. Jeder Gläubige hat dieses Fleisch auch nach der Bekehrung immer noch in sich. Wir haben es von Adam geerbt. Das steht in Galater 5,19.
Offenbar aber sind die Werke des Fleisches, also wie sich der Haman in uns auswirkt, folgende: Ehebruch, Hurerei, Unreinheit, Ausschweifung, Götzendienst, Zauberei – übrigens heißt das im Griechischen Pharmakaia. Das hat nichts damit zu tun, dass wir keine Medikamente in der Pharmazie kaufen können. Pharmakaia bezeichnet bei den alten Griechen den Missbrauch von Drogen, also Drogenmissbrauch zur Veränderung des Bewusstseins. Später hat das die Bedeutung von Esoterik im Allgemeinen bekommen. Das ist alles im Begriff Pharmakaia mit drin.
Weiter geht es mit Götzendienst, Pharmakaia, Feindschaft, Streit, Eifersucht, Zorn, Zank, Zwietracht – also dass Gläubige gespalten werden. Gerade zum Beispiel in der Corona-Zeit ist das Thema Corona so spalterisch. Aber woher kommt das? Das kommt aus dem Fleisch. Zwietracht, Sekten, Neid, Totschlag, Trunkenheit – also Missbrauch von Alkohol – und Gelage. Genau das haben wir wiederholt gesehen im Zusammenhang mit Haman und dem Weingelage und dergleichen.
Diese Aufzählung mit siebzehn Punkten ist nicht vollständig. Ich sage euch, wie ich auch vorher gesagt habe: Wer so etwas tut, wird das Reich Gottes nicht erben. Darum ist es so wichtig, dass man nicht den anderen die Schuld an Problemen und Konflikten gibt, sondern ganz klar benennt: Der Feind, der Bedränger und Feind ist dieser böse Haman in uns.
Noch dazu aus Römer 7 sehen wir eine ganz ergreifende Beschreibung, wie ein Mensch unter diesem Haman in sich leidet. Man lese für sich die Verse 14 bis zum Schluss. Paulus beschreibt die Sünde in uns: „Denn wir wissen, dass das Gesetz geistlich ist; ich aber bin fleischlich, unter die Sünde verkauft“ (Römer 7,14).
Dann sagt er in Vers 23: „Ich sehe aber ein anderes Gesetz in meinen Gliedern, das dem Gesetz meines Sinnes widerstreitet und mich in Gefangenschaft bringt unter das Gesetz der Sünde.“ Also ist Haman ein Bild des Fleisches, das auch „die Sünde“ genannt wird. Darin ist eine Gesetzmäßigkeit, die in Gefangenschaft bringt – unter das Gesetz der Sünde, das in meinen Gliedern ist.
Und dann sagt Paulus: „Ich elender Mensch, wer wird mich retten von diesem Leib des Todes?“ (Römer 7,24). Ich danke Gott durch Jesus Christus, unseren Herrn. Da wendet Paulus den Blick von sich selbst und dem Problem in sich weg und richtet ihn auf Gott. Dann kommt die Antwort, wie das Problem gelöst wird, in Römer 8. Das ist ein gewaltiger Kontrast zu Römer 7, wo ein Mensch richtig verzweifelt und sagt: „Ich elender Mensch, wer wird mich retten von diesem Leib des Todes, mit diesem Gesetz der Sünde in mir, diesem Haman?“
Man muss also wirklich dazu kommen, klar zu benennen, dass das das Elend ist. Der Bedränger und Feind ist dieser böse Haman.
Hamans Untergang und Gottes Führung
Ich lese weiter in Esther 7, Vers 6b: Da erschrak Haman vor dem König und der Königin. Der König stand in seinem Grimm vom Weingelage auf und ging in den Garten des Palastes. Dort musste er frische Luft schnappen, denn die Luft war so dick.
Haman aber blieb zurück, um bei der Königin Esther um sein Leben zu bitten. Er sah, dass das Unglück gegen ihn beschlossen war. Dieser Ausdruck „denn er sah, dass das Unglück gegen ihn beschlossen war“ ist hebräisch ein Ausdruck aus vier Wörtern. Die letzten Buchstaben dieser Wörter ergeben hier zum vierten Mal den Namen Yahweh, und zwar in Vorwärtsrichtung: Ki Chaltah Elav Hara'a.
So sehen wir an diesem Wendepunkt, an dem Hamans Bosheit ans Licht kommt und sein Untergang beschlossen wird, dass wieder der Name Gottes erscheint. Gott hat alles in der Hand. Wie wir aus Sprüche 4 wissen: „Erkenne ihn auf allen deinen Wegen, so wird er gerade machen deine Pfade.“
Wir müssen den Herrn, um den es in Sprüche 4,22-23 geht, erkennen. Dort heißt es, wir sollen den Herrn, Yahweh, auf allen unseren Wegen erkennen. Und da ist er auch zu erkennen. Er hat alles so geführt, dass die Bosheit Hamans ans Licht kam. Denn Haman sah, dass das Unglück gegen ihn vom König beschlossen war.
Als der König aus dem Garten des Palastes in das Haus des Weingelages zurückkam, sehen wir einen weiteren fatalen Fehler Hamans. In der Zeit, als der König draußen war, um seinen Zorn zu kühlen, bat Haman Esther um sein Leben. Doch wie er das tat, war völlig unangemessen: Haman war auf das Polster gesunken, auf dem Esther saß. Das ging natürlich gar nicht.
Jetzt kommt der König herein und spricht: „Willst du der Königin Gewalt antun bei mir im Haus?“ Das Wort ging aus dem Mund des Königs. Daraufhin verhüllte man das Angesicht Hamans.
Harbona, einer der Hofbeamten, die vor dem König standen, sagte: „Auch siehe, das Holz, das Haman für Mordechai hat machen lassen, der Gutes für den König geredet hat, steht im Haus Hamans, fünfzig Ellen hoch.“ Der König sprach: „Hängt ihn daran!“
Man hängte Haman an das Holz, das er für Mordechai bereitet hatte. Der Grimm des Königs legte sich. Jetzt kam Haman ans Holz.
Die neutestamentliche Übertragung: Das Kreuz und das Fleisch
Und da müssen wir lesen aus Galater 5, wo wir die neutestamentliche Übertragung finden.
Galater 5, Vers 24 sagt: „Die aber des Christus sind, haben das Fleisch mit seinen Leidenschaften und Begierden gekreuzigt.“ Das bedeutet, dass diejenigen, die Christus, den Messias, angehören, ihr Fleisch gekreuzigt haben.
Warum heißt es, wir haben das Fleisch gekreuzigt? Das bedeutet Folgendes: Der Gläubige muss sich bewusst werden, dass er nicht nur einzelne Sünden in seinem Leben begangen hat, sondern dass all diese Sünden aus seinem Fleisch kommen. Dieses Fleisch ist vollkommen verdorben und wird sich auch nie bessern. Man kann so lange gläubig sein, wie man will, das Fleisch wird niemals besser werden.
Aber man muss das ganz klar benennen und auch die Überzeugung gewinnen, dass es nötig war, dass Jesus Christus starb – nicht nur für alle meine Sünden. Nach 1. Petrus 2 haben wir gelesen, dass der Herr Jesus unsere Sünden auf dem Holz getragen hat, damit wir Vergebung erhalten konnten. Doch der Herr Jesus hat auch für das gelitten, was wir von Natur aus sind.
Der Herr Jesus musste auch sterben wegen der Sünde in uns. Genau das ist gemeint in 2. Korinther 5, Vers 21. Das wollen wir auch aufschlagen: „Den, der keine Sünde kannte, hat er für uns zur Sünde gemacht, damit wir in ihm Gottes Gerechtigkeit würden.“
Hier wird gesagt, dass Jesus keine Sünde kannte. Das bedeutet, dass er keine sündige Natur von Adam geerbt hat. Wir alle haben diese von unserer Zeugung an, aber Jesus nicht. Das darf man nicht verwechseln mit dem, was Petrus in 1. Petrus 2 sagt. Dort steht am Schluss, dass der Herr Jesus keine Sünde tat, also keine Tat-Sünden beging, aber er hatte auch keine sündige Natur.
Johannes betont das ebenfalls in 1. Johannes 3, wo er sagt, dass keine Sünde in ihm ist. Doch der Herr Jesus, der keine Sünde kannte, wurde von Gott zur Sünde gemacht am Kreuz. Was bedeutet das? Es bedeutet, dass Gott den Herrn Jesus als Mensch am Kreuz juristisch so betrachtete, als wäre er die Quelle für alles Böse in unserem Leben. Das ist unfassbar.
Das ist sogar noch schrecklicher als die Tatsache, dass der Herr Jesus unsere Sünden an seinem Leib getragen hat, wie 1. Petrus 2 sagt. Es war furchtbar für ihn, der vollkommen und sündenlos war und die Sünde hasste. Er wurde mit unserer Schuld am Kreuz beladen, aber noch mehr: Er wurde zur Sünde gemacht.
Jetzt versteht man auch, warum Mose damals in der Wüste in 4. Mose 21 eine Schlange an einem Pfahl, einem sogenannten Näs, befestigen ließ. Dieses Näs war eine Bannerstange mit einem Querbalken. Dort wurde die eherne Schlange aufgehängt.
Der Herr Jesus erklärt Nikodemus in Jerusalem, als er nachts mit ihm über die Wiedergeburt sprach: „Wie Mose die Schlange in der Wüste erhöhte, so muss auch der Sohn des Menschen erhöht werden, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern ewiges Leben hat.“
Mancher empfindet es als abstoßend, dass die Schlange ein Hinweis auf Jesus Christus sein soll. Das scheint unmöglich! Trotzdem hat sich der Herr Jesus am Kreuz mit uns identifiziert. Gott hat ihn geschlagen für das, was wir getan haben, und auch für das, was wir sind.
In Jesaja 53, Vers 10 lesen wir: „Es gefiel dem Herrn, ihn zu zerschlagen; er hat ihn leiden lassen.“ Warum steht „gefiel“? Weil es keinen anderen Weg zur Rettung gab. Unsere Rettung war Gottes Wohlgefallen, und deshalb ging Jesus diesen Weg bis nach Golgatha.
Der Herr Jesus wurde zur Sünde gemacht, damit wir Gottes Gerechtigkeit in ihm werden. Das ist eine Tatsache.
Wenn Paulus in Galater 5 sagt: „Die aber des Christus sind, haben ihr Fleisch gekreuzigt“, drückt das aus, dass wir auch ganz bewusst in Gedanken anerkennen müssen: Ja, ich habe den Platz am Kreuz verdient, den der Herr Jesus für mich eingenommen hat.
Das ist ein ganz wichtiger Schritt im Glaubensleben, um praktisch die Befreiung von der Macht der Sünde zu erleben.
Die Umkehr der Machtverhältnisse im Perserreich
Und jetzt lese ich weiter in Kapitel 8, Vers 1: An jenem Tag gab der König Ahasveros der Königin Esther das Haus Hamans, des Widersachers der Juden. Mordochai kam vor den König, denn Esther hatte ihm mitgeteilt, was er ihr war.
Der König zog seinen Siegelring ab, den er Haman weggenommen hatte, und gab ihn Mordochai. Esther setzte Mordochai über das Haus Hamans. Jetzt werden die Dinge geregelt.
Wir haben gesehen, dass nach dieser Geschichte, in der Mordochai Ahasveros gerettet hat – Kapitel 2 –, am Schluss Kapitel 3 folgt. Nach diesen Begebenheiten machte der König Ahasverus Haman groß und erhob ihn.
Im gleichen Kapitel sehen wir, dass Ahasverus bereit ist, seinen Siegelring abzuziehen und Haman zu geben. Er gab also Ahasverus, die Seele, das Ich, dem Fleisch, die ganze Handlungsfreiheit. Das ist fleischlich: Ein fleischlicher Christ gibt Haman den Siegelring ab.
Aber jetzt ändern sich die Dinge. Der Siegelring wird nun Mordochai gegeben. Das bedeutet, dass Jesus die Herrschaft übernimmt, der Heilige Geist die Herrschaft im Leben übernimmt.
Wir sind immer noch dieselbe Persönlichkeit, dasselbe Ich, aber als Gläubige treffen wir bewusst jeden Tag die Entscheidung, dem Herrn Jesus und dem Heiligen Geist, der in uns wohnt, die Entscheidungsgewalt zu geben.
Mordochai bekommt also das Haus von Haman. Das bedeutet wirklich: Jetzt regiert Jesus, jetzt wirkt der Heilige Geist anstelle des Fleisches.
Esthers Fürbitte und der Erlass gegen Hamans Plan
Und wenn wir weiterlesen in Vers 3, heißt es: Und Esther redete wieder vor dem König und fiel zu seinen Füßen nieder. Sie weinte und flehte ihn an, die Bosheit Hamans, des Agagiters, abzuwenden und seinen Plan, den er gegen die Juden ersonnen hatte.
Jetzt wird deutlich, worum es wirklich geht. Man könnte meinen, das Buch Esther wäre hier zu Ende, in Kapitel 8, Vers 2, denn Mordochai steht anstelle Hamans. Doch der Tag war bereits festgelegt: der dreizehnte Tag des zwölften Monats, an dem die Vernichtung des ganzen jüdischen Volkes stattfinden sollte. An diesem Tag hatten alle die gesetzliche Erlaubnis, Juden straffrei zu vernichten.
Dieser Erlass war bereits erlassen. Deshalb bittet Esther, während sie weint und fleht, dass dieser Plan doch noch abgewendet werde.
In Vers 4 heißt es: Und der König reichte Esther das goldene Zepter entgegen. Da erhob sich Esther und stand vor dem König. Sie sprach: Wenn es der König für gut hält und wenn ich Gnade vor ihm gefunden habe und die Sache vor dem König recht ist und ich ihm wohlgefällig bin, so soll geschrieben werden, die Briefe zu widerrufen, nämlich den Plan Hamans, des Sohnes Hammedattas, des Agagiters, die er geschrieben hat, um die Juden umzubringen, die in allen Landschaften des Königs wohnen.
Denn wie könnte ich das Unglück ansehen, das mein Volk treffen wird? Und wie könnte ich den Untergang meines Geschlechts ansehen?
Der König Ahasveros sprach zu Königin Esther und zu Mordochai, dem Juden: Siehe, das Haus Hamans habe ich Esther gegeben. Und ihn hat man an den Baum gehängt – oder an das Holz, „etz“ auf Hebräisch – weil er seine Hand an die Juden gelegt hat.
Bevor ich weiterlese, noch eine kurze Erklärung: Esther hat den Palast Hamans geschenkt bekommen. Das war eine Art Schmerzensgeld für all das, was sie persönlich in dieser Zeit durchgemacht hat. Hier findet sich also der Gedanke von Schmerzensgeld, der auch in der heutigen Rechtsprechung eine Rolle spielt.
Das neue Gesetz und die Verbreitung der Botschaft
Vers 8: So schreibt ihr nun im Namen des Königs bezüglich der Juden, wie ihr es für gut haltet, und untersiegelt es mit dem Siegelring des Königs. Denn eine Schrift, die im Namen des Königs geschrieben und mit seinem Siegelring versehen ist, kann nicht widerrufen werden.
Es ist nicht einfach so, dass der König sagen kann, das Gesetz gelte nicht mehr. Er hat es einmal erlassen, und nach persischem Recht konnte ein solches Gesetz nicht mehr zurückgenommen werden – auch nicht durch den König selbst. Wie kann man das Problem also lösen? Man musste ein Gegengesetz erlassen.
Dieses Gegengesetz sollte nun ebenfalls im ganzen Perserreich verbreitet werden. Wir haben gesehen, dass zwischen dem Beschluss im Monat Nisan, dem ersten Monat, zur Vernichtung der Juden, und der Ausführung im zwölften Monat eine große Zeitspanne lag. Deshalb war noch Zeit, im gesamten Perserreich – von Afrika bis nach Indien – mit Eilpost unter allen Provinzen und Völkern diese Gegenmaßnahme bekannt zu machen.
Vers 9: Da wurden die Schreiber des Königs gerufen, zu jener Zeit, im dritten Monat, dem Monat Sivan, am 23. Tag desselben Monats. Es wurde nach allem, was Mordechai gebot, an die Juden geschrieben und an die Satrapen, Statthalter und Fürsten der Landschaften, die von Indien bis Äthiopien reichten. Es waren 127 Landschaften.
Die Schrift wurde jeder einzelnen Landschaft in der Sprache jedes Volkes übermittelt. Auch an die Juden wurde in ihrer Schrift und Sprache geschrieben. So wurde das ganze Perserreich auf drei Kontinenten – Europa, Afrika und vor allem Asien – mit dieser jüdischen Geschichte konfrontiert.
Alle im Perserreich mussten sich mit der Frage auseinandersetzen: Wer ist dieses Volk? Hier sehen wir etwas von Mission im Alten Testament. Diese Botschaft erreichte sogar Indien. Damals war der Hinduismus bereits die bedeutende Religion in Indien, mit vielen Göttern. Er war etwa tausend Jahre alt, denn der Hinduismus entstand ungefähr 1500 v. Chr.
Diese Botschaft wurde also unter allen Völkern verbreitet. Man bekam etwas mit von diesem Volk, das eigene Gesetze hatte und an einen einzigen Gott glaubte – den Schöpfer, den man nicht durch ein Bild darstellen darf. So sehen wir, wie alttestamentlich in diesem großen Raum bereits die Botschaft vom wahren Gott Verbreitung fand.
Aber es ist nicht das erste Mal, wenn man an Josef in Ägypten denkt. Das war ägyptische Mission schon vor über 3500 Jahren. Man muss also nicht denken, die Mission habe erst mit Pfingsten, Apostelgeschichte 2, begonnen. Vielmehr zeigt sich, dass Gott die Völker und Menschen auch davor retten wollte.
Gott hat die Botschaft der Schöpfung gegeben, wie Psalm 19 sagt: Die Himmel erzählen die Herrlichkeit Gottes. Obwohl man keine Sprache hört, verstehen doch alle Sprachen diese Botschaft. Man kann Gott durch die Schöpfung erkennen.
Das Gewissen zeigt dem Menschen, dass er ein Sünder ist, wie Römer 2 belegt. Es fordert zur Umkehr zu diesem wunderbaren Schöpfer auf. Und über das Volk Israel hat Gott seine Botschaft ebenfalls verbreiten lassen.
Die Erlaubnis zur Selbstverteidigung und die Bedeutung für Gläubige
Ja, das nur als kurzer Exkurs. Ich lese nochmals Vers neun in der Mitte:
Die von Indien bis Äthiopien waren hundertsiebenundzwanzig Landschaften. In der Schrift jeder einzelnen Landschaft und in der Sprache jedes einzelnen Volkes – und auch an die Juden, in ihrer Schrift, also in der hebräischen Schrift, und in ihrer Sprache – schrieb er im Namen des Königs Ahasveros und unterschrieb mit dem Siegelring des Königs.
Er sandte die Briefe durch die berittenen Eilboten, die an den Rändern der königlichen Gestüte ritten – also ganz tolle Postpferde. In diesen Briefen erlaubte der König den Juden, die in jeder einzelnen Stadt waren, sich zu versammeln und für ihr Leben einzustehen. Sie durften alle Heeresmacht von Volk und Landschaft vertilgen, töten und umbringen, die ihre kleinen Kinder und Frauen bedrängen würden und ihre Habe plündern wollten.
An einem Tag, in allen Landschaften des Königs Ahasveros, am dreizehnten Tag des zwölften Monats, das ist der Monat Adar, erhielten die Juden die Erlaubnis zur Selbstverteidigung. An diesem speziellen Tag hatten die Feinde ebenfalls ein Gesetz: Man durfte alle Juden umbringen. Jetzt gab es ein neues Gesetz, und alle Juden durften sich selbst verteidigen.
Diesen Völkermord, den wir gelesen haben – die kleinen Kinder, die Frauen, einfach alle sollten umgebracht werden –, alles, was jüdisch war, sollte vernichtet werden. Und nun durften sie sich verteidigen.
In Vers 13 heißt es: Damit die Anordnung in jeder einzelnen Landschaft erlassen würde, wurde eine Abschrift des Schreibens allen Völkern bekannt gemacht. Das geschah, damit die Juden an diesem Tag bereit wären, sich an ihren Feinden zu rächen.
Die Eilboten, die an den königlichen Gestüten ritten, zogen auf das Wort des Königs schleunigst und unverzüglich aus, und die Anordnung wurde in der Burg Susan erlassen.
Wir wissen, dass die Burg Susan ein Bild des Herzens ist. Im Herzen werden die Beschlüsse gefasst – und jetzt eben auch dieser Gegenbeschluss. Nicht mehr ein Beschluss, der unter dem Einfluss von Haman stand, sondern unter dem Einfluss von Mordechai.
Als Gläubige verlieren wir nicht unseren Willen und unsere Identität. Es ist jedoch eine bewusste Entscheidung, wenn man den Siegelring dem Herrn Jesus abgibt, dass er den ersten Platz im Leben erhält, dass er regiert und entscheidet.
Und jetzt machen wir zehn Minuten Pause.