Die Realität des Todes in unserer Gesellschaft
Lehre uns bedenken, dass wir sterben müssen, damit wir klug werden. Diese Worte haben wir gerade aus Psalm 90 gehört, und sie klingen ganz anders als das, was wir in unserer Gesellschaft erleben und leben.
In unserer Gesellschaft wird der Tod an den Rand gedrängt. Viele Menschen in meinem Alter, Mitte dreißig, haben noch nie einen Toten gesehen. Noch weniger haben viele von uns einen Sterbenden begleitet oder waren dabei, wenn jemand seinen letzten Atemzug getan hat. Gestorben wird heute oft nicht mehr zu Hause, obwohl sich das viele wünschen. Die Realität sieht anders aus: Gestorben wird häufig im Krankenhaus, im Altenheim oder im Hospiz. Der Tod wird an den Rand gedrängt.
Ich habe todkranke Menschen gesehen, die sich so sehr an das Leben klammerten und so gern wieder gesund werden wollten, dass sie sich nicht wirklich auf das Sterben vorbereitet haben. Wir sind Meister im Verdrängen. Aber es hilft nichts: Wir alle gehen auf den Tod zu. Wir müssen alle einmal sterben.
Vor einigen Jahren habe ich die Biografie von Steve Jobs gelesen, dem Apple-Gründer, einem Genie, sehr erfolgreich, mit klugen Gedanken und guten Produkten, der viel Geld hatte. Mitten in seinem Höhenflug erhielt er die erschütternde Diagnose Bauchspeicheldrüsenkrebs. Der Autor beschreibt eindrücklich, wie dieser Mann gerungen und gekämpft hat. Er investierte viel Geld, suchte die besten Ärzte auf, stellte seine Ernährung radikal um – alles, um wieder gesund zu werden. Aber es half nichts, er ist gestorben.
Das ist unsere Aussicht. Es ist wirklich wahr: Der Tod ist der große Gleichmacher. Egal, wie erfolgreich du bist oder wie dein Leben verlaufen ist – am Ende stehen wir alle da und müssen sterben. Ich möchte fragen: Ist dir das bewusst? Ist dir wirklich klar, dass diese Reise hier in dieser Welt für dich einmal endet? Und bist du vorbereitet?
Unser Predigttext heute gibt uns die Vorbereitung, die wir wirklich brauchen. Jesus spricht uns in diesem Predigttext zu: „Wer mein Wort hält, wird den Tod nicht sehen in Ewigkeit.“ Das klingt zunächst merkwürdig, gerade habe ich gesagt, wir müssen alle sterben. Jesus sagt: Wer mein Wort hält, wird den Tod nicht sehen in Ewigkeit. Wir werden gleich sehen, was er damit meint und was für eine wunderbare Botschaft das ist, was für ein wunderbarer Zuspruch. Eine Verheißung, ein Versprechen, mit dem du gut leben und auch sterben kannst, wenn deine Zeit gekommen ist.
Jesus gibt dieses Versprechen mitten in einem Streitgespräch mit frommen Juden. Wir haben uns das in den letzten Wochen schon angeschaut. Es ist ein langer Abschnitt, der in Johannes 8,12 begann. Im Kern geht es in diesem Kapitel um die Frage: Wer ist eigentlich Jesus? Wie kann er so große Dinge über sich sagen wie „Ich bin das Licht der Welt“? Oder: „Wenn euch der Sohn frei macht“ – und damit meint er sich selbst – „dann seid ihr wirklich frei.“
Viele seiner Zeitgenossen lehnten das ab. Sie haben Jesus abgelehnt, ausgelacht und ihm Kontra gegeben. Aber Jesus macht deutlich: Ohne mich gibt es keine Beziehung zu Gott, ohne mich gibt es keine echte Freiheit. Ohne mich bleibt ihr in der Finsternis, bleibt Knechte der Sünde. Jesus geht sogar so weit zu sagen: Wenn ihr mich nicht liebt, dann seid ihr Kinder des Teufels.
Wenn wir ihm vertrauen, werden wir frei – das haben wir in den letzten Wochen gesehen. Wenn wir ihm vertrauen, kommen wir ins Licht, werden Kinder Gottes und überwinden sogar den Tod.
Darum geht es heute: Wir überwinden den Tod. Das ist der Abschluss dieses Streitgesprächs und auch der Abschluss dieser Serie durchs Johannesevangelium – zumindest vorerst. Wir werden das in einiger Zeit wieder aufgreifen.
Ich möchte diese Verse aus Johannes 8,46-59 lesen:
Jesus fragt die Leute, die mit ihm diskutieren: „Wer von euch kann mich einer Sünde zeihen? Wenn ich aber die Wahrheit sage, warum glaubt ihr mir nicht? Wer von Gott ist, der hört Gottes Worte.“ Darum hört ihr nicht, weil ihr nicht von Gott seid.
Da antworteten die Juden: „Sagen wir nicht mit Recht, dass du ein Samariter bist und einen bösen Geist hast?“
Jesus antwortete: „Ich habe keinen bösen Geist, sondern ich ehre meinen Vater, aber ihr nehmt mir die Ehre. Ich suche nicht meine Ehre; es ist aber einer, der sie sucht, und er richtet. Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer mein Wort hält, der wird den Tod nicht sehen in Ewigkeit.“
Da sprachen die Juden zu ihm: „Nun erkennen wir, dass du einen bösen Geist hast. Abraham ist gestorben und die Propheten auch, und du sprichst: Wer mein Wort hält, wird den Tod nicht schmecken in Ewigkeit? Bist du mehr als unser Vater Abraham, der gestorben ist, und die Propheten sind gestorben? Was machst du aus dir selbst?“
Jesus antwortete: „Wenn ich mich selber ehre, so ist meine Ehre nichts. Es ist aber mein Vater, der mich ehrt, von dem ihr sagt, er sei unser Gott. Ihr kennt ihn nicht, ich aber kenne ihn. Wenn ich sagen wollte, ich kenne ihn nicht, so wäre ich ein Lügner wie ihr. Aber ich kenne ihn und halte sein Wort. Abraham, euer Vater, wurde froh, dass er meinen Tag sehen sollte. Er sah ihn und freute sich.“
Da sprachen die Juden zu ihm: „Du bist noch nicht fünfzig Jahre alt und hast Abraham gesehen?“
Jesus sprach zu ihnen: „Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Ehe Abraham wurde, bin ich.“
Da hoben sie Steine auf, um auf ihn zu werfen. Aber Jesus verbarg sich und ging zum Tempel hinaus.
Lasst uns beten: Herr, lehre uns bedenken, dass wir sterben müssen, damit wir klug werden. Das wollen wir beten. Wir beten auch, dass uns dieses mächtige Versprechen, das Jesus gibt, ermutigt und stärkt. Dass manche von uns heute zum ersten Mal verstehen, dass wir unser Leben darauf setzen, Jesus vertrauen und ihm glauben. Herr, sprich du zu uns. Darum wollen wir beten. Amen.
Ich möchte mit euch in drei Schritten durch diesen Abschnitt gehen. Wir betrachten drei Fragen:
- Was verspricht Jesus hier? (Verse 46-51)
- Warum kannst du ihm vertrauen? (Verse 52-58)
- Wie antwortest du auf das, was Jesus hier sagt?
Das ist entscheidend. Es geht nicht nur darum, dass wir ein bisschen schlauer werden und etwas über Jesus lernen, sondern wie wir darauf antworten.
Zuerst: Was verspricht Jesus hier? Am Anfang dieses Textes sehen wir noch einmal den ganzen Konflikt, der sich durchs Kapitel zieht. Die Juden stehen nicht auf der Seite von Jesus, sie glauben ihm nicht.
Jesus sagt ihnen in Vers 47 genau das: Dass sie gegen ihn kämpfen, beweist, dass sie nicht zu Gott gehören. Er sagt: „Wer von Gott ist, der hört Gottes Worte.“ Damit meint er: Wer Gottes Worten glaubt, ihnen vertraut und nach ihnen lebt. Ihr hört nicht, weil ihr nicht von Gott seid.
Das war eine große Provokation für die Leute. Sie hielten sich selbst für sehr fromm und gut. Sie lebten mit dem Selbstverständnis: Wir sind das auserwählte Volk Gottes, Nachfahren Abrahams, des Glaubensvaters.
Als Jesus das sagt, sind sie „getriggert“, wie man heute sagt. Das bringt sie richtig auf die Palme, wie man an ihrer Reaktion merkt. Sie sagen zu Jesus: „Du bist ein Samariter.“ Das war damals ein schlimmes Schimpfwort.
Die Samariter waren ein Mischvolk, Nachfahren von Juden, die sich mit Heiden vermischt hatten – etwas, was Gott seinem Volk verboten hatte. Die Juden verachteten und lehnten die Samariter ab. Sie hatten auch ihre eigene Religion, ihre eigene Form des jüdischen Glaubens. Die Juden sagten also: Wer so gottlos redet wie du, kann kein echter Jude sein.
Sie gehen noch weiter und sagen: „Du hast einen bösen Geist“, einen Dämon. Das heißt: Jesus, deine Lehren sind nicht nur Samariterlehren, sondern teuflisch, nicht von oben, sondern direkt aus der Hölle.
Schlimme Anschuldigungen.
Es ist erstaunlich, dass Jesus an dieser Stelle nicht sagt: „Dann gehe ich, das Gespräch ist beendet.“ Er liest ihnen nicht die Leviten, sondern ringt weiter um sie. Er bleibt, korrigiert ihr Denken und sagt ihnen, dass sie falsch liegen.
Er sagt in Vers 49: „Ich habe keinen bösen Geist. Ihr ordnet es völlig falsch ein, was ich euch sage.“ Jesus ist nicht vom Teufel getrieben. Was ihn antreibt, macht er hier deutlich: die Ehre Gottes.
Er sagt, alles, was er sagt und tut, dient dazu, Gott zu verherrlichen und Menschen auf Gott hinzuweisen. Er stellt sich nicht selbst in den Mittelpunkt; Gott soll groß werden.
Jesus sagt ihnen, dass Gott sie eines Tages zur Rechenschaft ziehen wird, weil sie ihn bekämpfen. Er selbst ist nicht gekommen, um zu richten, sondern um zu retten. Aber Gott wird richten.
In Vers 50 heißt es: „Er, Gott, richtet.“ Gott spricht das Urteil über unser Leben. Das gilt nicht nur für die Menschen damals, sondern für jeden Menschen.
Ist dir bewusst, dass du vor Gott Verantwortung hast? Gott hat dich gemacht, dir das Leben geschenkt. Das hast du dir nicht selbst genommen, auch nicht deine Eltern gegeben – es kommt von Gott.
Gott hat dir Gaben gegeben, dich wunderbar gemacht. Vielleicht bist du kreativ, kannst gut rechnen, logisch denken oder empathisch auf andere Menschen zugehen. Diese Eigenschaften hat Gott in dich hineingelegt. Du verdankst sie nicht dir selbst.
Gott schenkt dir jeden Atemzug, jeden Herzschlag. Ehrst du Gott dafür? Lebst du dein Leben für ihn?
Für viele hat das keinen Platz im Denken. Viele sagen: „Die Wissenschaft hat längst festgestellt, dass es Gott nicht gibt.“ Oder: „Selbst wenn es Gott gibt, können wir nichts über ihn wissen. Dann müssen wir uns auch keine Gedanken machen.“
Aber das Problem ist: Wenn du deine Augen vor Gott verschließt, verschwindet Gott nicht. Es hilft nichts, die Hände vor die Augen zu nehmen und zu sagen: „Gott gibt es nicht.“
Gott ist immer noch da.
Vielleicht ein absurder Vergleich, aber stell dir vor, jemand würde Steuern hinterziehen und sagen: „Ich zahle keine Steuern, weil ich nicht an den Staat glaube.“ Der Staat wird dir schnell zeigen, dass es ihn gibt und dich zur Rechenschaft ziehen.
Viele jammern, wie schlecht es in unserem Land läuft. Aber die Finanzämter funktionieren noch. Sie werden sich melden und dir eine Rechnung präsentieren. Wenn du dann sagst, du glaubst es nicht, kommst du irgendwann vor Gericht. Und wenn du dem Richter sagst: „Ich habe es einfach nicht geglaubt, dass es einen Staat gibt“, wird er dich verurteilen.
Es ist völlig egal, ob du es glaubst oder nicht: Es gibt einen Gott, der dich gemacht hat, und vor dem bist du Rechenschaft schuldig.
Andere sagen vielleicht: „Ich glaube an Gott und will deshalb ein gutes Leben führen. Ich will anständig leben, gute Taten tun, damit das Urteil milde ausfällt.“ Wenn du so denkst, möchte ich dir sagen: Die Menschen, mit denen Jesus hier diskutiert, waren hoch anständig. Sie waren regelmäßig im Gottesdienst, lasen die Bibel, beteten, fasteten, spendeten. Es waren liebevolle Familienväter, gute Nachbarn, fleißige Arbeiter.
Aber das ist nicht der Maßstab. Jesus sagt ihnen das. Schon in Vers 21 dieses Kapitels sagte er zu diesen Leuten, die als besonders fromm galten: „Ich gehe hinweg, und ihr werdet mich suchen und in eurer Sünde sterben. Wo ich hingehe, da könnt ihr nicht hinkommen.“
Jesus hat einen anderen Maßstab: Anständig sein reicht nicht. Gute Taten genügen nicht, um vor Gottes Gericht zu bestehen.
Du musst perfekt sein – das zeigt Jesus uns hier und die ganze Bibel. Du musst in allem zu jeder Zeit zu Gottes Ehre leben, um vor ihm bestehen zu können.
Auf den Punkt gebracht: Du musst so sein wie Jesus.
Wer kann das von sich sagen? Wer kann behaupten, er sei wie Jesus? Keiner von uns.
Deshalb können wir nicht mit Gott zusammen sein. Die Bibel macht das deutlich: Licht und Finsternis passen nicht zusammen.
Deshalb sagt Jesus den frommen Juden auch in Vers 21: „Ihr werdet sterben in euren Sünden.“ Das heißt: Ihr werdet für immer von Gott getrennt sein. Das ist das, was Sünde macht: Sie trennt von Gott.
Das ist das Ziel eurer Reise, das ist das Ziel unserer Reise, wenn nicht ein Wunder geschieht.
Egal, ob du an Gott glaubst oder nicht, egal wie anständig du warst, egal ob dir das gefällt oder nicht, dass Gott Rechenschaft fordert – das ist unerheblich. Nicht Gott sitzt auf der Anklagebank, sondern wir.
Nicht Gott muss sich vor uns verantworten, sondern wir vor Gott. Er richtet.
Wir verdienen sein Gericht, das wird deutlich.
Das müssen wir verstehen, um zu begreifen, wie gut das Versprechen ist, das Jesus uns jetzt macht in Vers 51.
Wenn wir das verstehen, gehören diese Worte, die Jesus spricht, zu den schönsten und tröstlichsten, die ein Mensch hören kann.
Jesus sagt in Vers 51: „Wer mein Wort hält, wird den Tod nicht sehen in Ewigkeit.“
Das ist ein großartiger Zuspruch, der aber auch Fragen aufwirft: Wem gilt das? Wie hält man seine Worte? Was heißt es, den Tod nicht zu sehen in Ewigkeit? Was will Jesus damit sagen?
Darüber wollen wir nachdenken.
Zuerst: Wem gilt das? Wer kann das für sich in Anspruch nehmen?
Jesus macht keine Einschränkung. Er sagt: „Wer das tut, der wird den Tod nicht sehen in Ewigkeit.“
Damit meint er: Jeder, der sich auf dieses Wort stellt, kann das in Anspruch nehmen. Egal wie anständig oder wie kriminell du warst, egal wie deine Biografie aussieht – jeder darf dieses Wort für sich beanspruchen.
Er ruft alle, ohne Einschränkung.
Das führt zur zweiten Frage: Was müssen wir tun? Wie bekommen wir, was Jesus verspricht? Wie hält man seine Worte?
Das sagt Jesus: „Wer meine Worte hält.“
Zuerst und vor allem, indem du Jesus vertraust, ihm glaubst.
Darum geht es.
Wenn wir diese Worte hören, denken wir schnell an das, was wir tun müssen, an das, was wir leisten müssen. Wir müssen seine Worte halten, gehorsam sein.
Ja, es ist ein Aufruf, ihm gehorsam zu sein. Aber als erstes zeigt sich dieser Gehorsam darin, dass wir ihm vertrauen, dass wir glauben, dass es so ist.
Keiner von uns hat Gott geehrt, wie es Gott gebührt. Aber Jesus hat ganz für Gott gelebt.
Wir müssen ihm vertrauen, dass Jesus sein perfektes, heiliges Leben für Sünder wie uns gegeben hat. Dass er am Kreuz von Golgatha das getan hat, was keiner von uns tun konnte: Versöhnung zwischen Gott und Menschen zu schaffen.
Er hat sein Leben gegeben, unsere Schuld bezahlt, unser Gericht auf sich genommen. Wenn wir ihm vertrauen, gehen wir frei aus Gottes Gerichtssaal, weil Jesus bezahlt hat.
Jesus hat den Tod am Kreuz besiegt – den Tod, der unsere Strafe für Sünde ist.
Damit fängt alles an: Wenn wir seine Worte halten, stellen wir uns darauf, dass keine noch so gute Tat uns retten kann. Aber die perfekte Tat Jesu am Kreuz macht frei und rettet vor dem Tod.
Was heißt es, den Tod in Ewigkeit nicht zu sehen?
Jesus verspricht ein großes Versprechen.
Das heißt natürlich nicht, dass wir nicht sterben. Wir kennen Christen, die gestorben sind.
Jesus will nicht sagen, dass du nie sterben wirst.
Er sagt sogar weiter in Johannes 11,25: „Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt.“
Das heißt: Jesus sagt, ihr werdet leben, auch wenn ihr sterbt.
Wir sterben, aber wir leben.
Der Tod ist für Christen etwas völlig anderes als für Nichtchristen, auch wenn es äußerlich gleich aussieht.
Ein Nichtchrist, der stirbt, besiegelt seinen Tod in der Ewigkeit, getrennt von Gott. Er hat keinen Anwalt im Gottesgericht, steht dort allein und kann sich nicht verteidigen.
Ein Nichtchrist wird schuldig gesprochen und muss den zweiten Tod sterben, so sagt die Bibel.
Du stirbst den zweiten Tod.
Der erste Tod ist schrecklich: Er zerreißt Familien, Ehepartner trennen sich, Freundeskreise zerbrechen. Das ist eine große Not und ein großes Leid.
Aber der zweite Tod ist unvergleichlich schlimmer, weil er die ewige Trennung von Gott bedeutet.
Es ist schwer zu fassen und traurig, dass Menschen diese Einladung Jesu ablehnen.
Jesus streckt die Hand aus und sagt: „Kommt zu mir, ich schenke euch das Leben.“ Doch manche sagen: „Ich will nicht.“
Das ist eine große Tragik.
Wenn wir Jesus vertrauen und als Christen sterben, ist der Tod etwas völlig anderes. Kein zweiter Tod für uns.
Wir gehen wie durch eine Tür in die herrliche Ewigkeit mit Gott.
Es ist ein Übergang in etwas viel Schöneres und Besseres.
Manche fragen: Kann es schöner sein als hier auf der Erde?
Viele sagen: Ja, es wird viel besser, erfüllender, Gott zu sehen, wie er ist, ihm ganz nah zu sein.
Der Tod ist die Tür in seine Herrlichkeit.
Wenn Christen sterben, ist das wie einschlafen und bei Gott aufwachen.
Jesus nimmt dem Tod den Schrecken und die Endgültigkeit.
Für uns sieht es so aus, als sei alles vorbei.
Unsere Gesellschaft sieht den Tod als das Ende.
Aber wir dürfen wissen: Es ist ein Übergang in etwas Neues und Unbeschreiblich Herrliches – die Ewigkeit mit Gott.
So sicher, wie Jesus Christus von den Toten auferstanden ist, wird er uns auferwecken zum neuen Leben.
Er hat uns dieses Leben schon geschenkt.
Das ewige Leben beginnt nicht irgendwann, sondern es hat begonnen, als du Jesus dein Leben anvertraut hast und gesagt hast: Ich glaube dir, ich vertraue dir.
Deine Seele lebt, dein Körper stirbt. Er ist dem Tod geweiht, aber deine Seele lebt ewig und du bekommst einen neuen Körper. Das verspricht Jesus.
Der Evangelist Billy Graham hat es einmal so gesagt: „Eines Tages wirst du lesen oder hören, dass Billy Graham tot ist. Glaub kein Wort davon. Ich werde lebendiger sein als jetzt. Einzig meine Adresse hat sich geändert, weil ich in Gottes Gegenwart gegangen bin.“
Billy Graham ist vor einigen Jahren dorthin gegangen. Davon bin ich überzeugt.
Und wir dürfen das auch, wenn wir Jesus vertrauen.
Die Adresse hat sich geändert, aber wir sind lebendiger als je zuvor.
Das bringt uns zur zweiten Frage: Warum kannst du Jesus vertrauen? (Verse 52-58)
Diese Frage zieht sich durch das ganze Gespräch.
Die Juden haben ihr Urteil schon gefällt: Sie können Jesus nicht vertrauen.
Sie wiederholen ihren Vorwurf: „Du hast einen Dämon. Denkst du, du bist besser als Abraham und die Propheten, die auch gestorben sind? Wer bist du, dass du solche vollmundigen Versprechen machst?“
Jesus läuft nicht weg, sondern macht zwei große Aussagen über sich selbst, mit denen er die Menschen zur Entscheidung stellt:
Denkt ihr, ich bin ein Gotteslästerer? Oder vertraut ihr mir, dass ich wirklich der bin, der ich sage, der ich bin?
Erstens: Jesus ist der Messias, der Retter, auf den die Juden gehofft haben.
Er beschreibt in den Versen seine enge Beziehung zu Gott, seine Abhängigkeit vom Vater und seine Treue.
Er sagt: Abraham, euer Vater, wurde froh, dass er meinen Tag sehen sollte. Er sah ihn und freute sich.
Das heißt: Abraham, auf den sich die Juden beriefen, lebte mit dem Blick auf Jesus Christus.
Er wusste um diesen Retter und dass er ihn braucht.
Er hat das Kreuz von Golgatha noch nicht gesehen, das müssen wir nicht glauben.
Aber Abraham vertraute auf Jesus.
Was er wusste: Ich brauche einen Retter, der kommt und mich vor dem Tod bewahrt.
Das hat Abraham froh gemacht.
Er wusste: Da kommt einer, der mich vor Gott vertritt, der mich rettet.
Die Juden glaubten das nicht. Sie machten sich über Jesus lustig: „Du bist noch nicht fünfzig Jahre alt und hast Abraham gesehen?“ Das war Spott.
Darauf sagt Jesus noch Größeres: Er ist nicht nur der Retter, sondern Gott selbst.
Er sagt: „Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Ehe Abraham wurde, bin ich.“
Das klingt vielleicht komisch, aber die Juden verstanden sofort, dass Jesus sich damit gottgleich macht.
Sie wollen ihn steinigen wegen Gotteslästerung.
Abraham war etwa 2000 Jahre tot.
Jesus sagt: Ich habe schon vor ihm gelebt.
Er sagt nicht: „Da war ich“, sondern: „Da bin ich.“
Vielleicht habt ihr die Worte aus Psalm 90 noch im Ohr: „Ehe denn die Berge wurden und die Erde und die Welt geschaffen wurden, bist du, Gott, von Ewigkeit zu Ewigkeit.“
Gott ist der, der immer war und immer sein wird.
Jesus stellt sich hier bewusst als „Ich bin“ vor.
Gott stellte sich im Alten Testament Mose als „Ich bin, der ich bin“ vor, als Yahweh.
Jesus nimmt diesen Namen für sich in Anspruch.
Für die Juden war das Gotteslästerung.
Wenn Jesus nur ein guter Mensch wäre, hätten wir keinen Grund, ihm zu vertrauen.
Ein guter Mensch kann uns nicht vor Gott vertreten und nicht aus Gottes Gericht retten.
Man kann sich fragen: Wer ist Jesus überhaupt? Ein guter Mensch? Wenn er solche Dinge über sich behauptet, die nicht wahr sind, dann ist er entweder verrückt oder böse, weil er die Menschen täuscht.
Aber wenn das stimmt, dass Jesus der Retter, der Messias, Gott selbst ist, der zu uns gekommen ist, um unser größtes Problem zu lösen, dann hat er unser Vertrauen verdient.
Dann ist es sogar fahrlässig, ihm nicht zu glauben.
Wie antwortest du auf das, was Jesus über sich sagt?
Die Antwort der Juden war: Jesus muss weg, er muss sterben.
Sie hoben Steine auf, um ihn zu steinigen.
Jesus zeigt hier seine Göttlichkeit.
Es ist schwer zu fassen, wie er diesem Mob entkommen kann.
Man kann sich nur vorstellen, dass Gott die Augen der Menschen gehalten hat, dass Jesus verschwand.
Sie konnten das Böse nicht vollbringen, weil seine Stunde noch nicht gekommen war.
Jesus sollte nicht durch Steinigung sterben, sondern am Kreuz von Golgatha.
Gott kommt zu seinem Ziel und verwirklicht seine Pläne gegen alles, was Menschen tun.
Aber die Frage bleibt: Wer ist Jesus für dich?
Erkennst du, dass er Gottes Sohn ist?
Nur wenn du das glaubst, kann er dir wirklich helfen.
Seine Hilfe ist gewaltig: Er nimmt dir deine persönliche Schuld.
Er sagt dir zu: Ich habe auch für dich am Kreuz bezahlt. Ich habe auch deinen ewigen Tod getragen.
Dort am Kreuz, als sein Blut floss, hat er es für dich getan.
Ich möchte dich einladen und ermutigen: Nimm die ausgestreckte Hand Jesu an. Ergreife sie!
Das ist es, was du wirklich brauchst im Leben und im Sterben.
Seine Einladung gilt: „Kommt her zu mir, die ihr mühselig und beladen seid, beladen mit eurer Sünde, der ganzen Schuld, die zum Tod führt. Kommt her, bringt sie mir! Bei mir findet ihr Ruhe, Frieden und Leben.“
Ich möchte schließen mit einer Herausforderung und einem Zuspruch.
Zuerst die Herausforderung: Diese Worte Jesu sollen uns die Angst vor dem Tod nehmen. Sie sollen uns mutiger machen, in dieser Welt Risiken für Jesus einzugehen.
Ich meine nicht, dass wir unvernünftige Dinge tun sollen, wie von Klippen springen. Aber wir sollen mutig für Jesus leben.
Ich predige das zuerst mir selbst, denn ich weiß, wie mutlos und risikoscheu ich oft bin.
Wenn das die Perspektive ist – wir gehen in seine Herrlichkeit, in die Ewigkeit mit Gott – dann darf uns das mutig machen.
In der Kirchengeschichte sehen wir, wie diese Botschaft Menschen mutig gemacht hat.
Sie gingen in die Mission, auch in Länder, die das Evangelium erst mal ablehnten.
Sie riskierten ihr Leben, um die Botschaft der Liebe zu bringen.
Christen gingen früh zu Kranken, auch zu Aussätzigen, und sorgten für sie.
Sie gingen das Risiko ein, krank zu werden, manche starben sogar.
Aber Gottes Liebe trieb sie an.
Das war ein Zeugnis der Liebe Gottes, der sich ansteckt bei uns, die Schuld und Sünde auf sich nimmt, obwohl er es nicht müsste.
Kann man so mutig leben?
Ich glaube, zwei Dinge sind entscheidend:
Erstens: Dir muss bewusst sein, wie wichtig das Evangelium für Menschen ist, die ohne Gott verloren gehen.
Diese Botschaft rettet.
Wenn niemand sie hört, gehen Menschen verloren und sterben den zweiten Tod.
Das motivierte die Menschen zu gehen.
Zweitens: Du musst es ernst nehmen, mit Gott immer wieder durchbuchstabieren.
Der Tod kann dir nichts mehr anhaben.
Wir sterben, aber wir sind nicht tot – wir haben nur eine neue Adresse.
Zum Schluss die Ermutigung: Auch als Christ kannst du Zweifel haben, ob es reicht, wenn du vor Gott stehst.
Das bewegt viele, vor allem Christen, die alt oder todkrank sind.
Der schwedische Bischof Bo Giertz hat das in seinem Roman „Und etliches mehr“ aufgegriffen – das Ringen um Heilsgewissheit.
Er beschreibt einen jungen Pfarrer, der an das Sterbebett eines Mannes gerufen wird.
Der Mann heißt Johannes und ringt schwer mit seiner Heilsgewissheit.
Er sieht seine Schuld und hat körperliche Schmerzen.
Der junge Pfarrer ist hilflos und merkt, dass er das Evangelium selbst noch nicht verstanden hat.
Dann kommt eine Frau namens Kathrina ins Zimmer.
Sie sagt dem Mann, was er hören muss.
Johannes sagt: „Kathrina, ich bin ein Sünder, ein großer Sünder.“
Darauf antwortet sie liebevoll: „Ja, Johannes, das bist du. Aber Jesus ist ein noch größerer Erlöser.“
Wir alle sind Sünder, große Sünder.
Aber Jesus ist ein noch größerer Erlöser.
Wir haben den ewigen Tod verdient, aber er hat uns das ewige Leben am Kreuz erkämpft.
Vertraue ihm und seinem Wort, dann bist du sicher im Leben und auch im Sterben.
Du wirst den Tod nicht sehen in Ewigkeit.
Amen!
Loben und preisen wir dich, Herr Jesus Christus, dass du am Kreuz den Weg freigemacht hast.
Wir hätten es nicht tun können, wir wären elend verloren gewesen.
Aber du hast uns gerettet.
Wir danken dir dafür.
Wir wollen beten, dass wir dieses Evangelium tiefer verstehen.
Dass es uns hilft, die Augen vor dem Tod nicht zu verschließen, sondern zu erkennen, dass es gut ist, zu dir zu gehen.
Herr, schenke, dass wir mutig werden, dieses Evangelium zu teilen, wo du uns hinstellst.
Damit noch viele die Botschaft der Rettung hören, verstehen, glauben und bei dir festmachen.
Wir loben dich und danken dir, dass du unser größtes Problem am Kreuz von Golgatha gelöst hast.
Dass du die Sünde auf dich genommen hast, unseren Tod gestorben bist, um uns das Leben zu erkaufen.
Wir preisen dich.
Amen.
Was Jesus verspricht
Ich möchte mit euch in drei Schritten durch diesen Abschnitt gehen. Wir betrachten drei Fragen.
Die erste Frage lautet: Was verspricht Jesus hier? Dabei beziehen wir uns auf die Verse 46 bis 51.
Die zweite Frage ist: Warum kannst du ihm vertrauen? Diese Frage behandeln wir anhand der Verse 52 bis 58.
Ganz zum Schluss schauen wir uns an: Wie antwortest du auf das, was Jesus hier sagt?
Das ist entscheidend, denn es geht nicht nur darum, dass wir ein bisschen schlauer werden oder etwas über Jesus lernen und dieses Wissen dann behalten. Vielmehr kommt es darauf an, wie wir darauf antworten. Darum geht es.
Der Konflikt und die Provokation
Das Erste, was Jesus hier verspricht? Am Anfang dieses Textes sehen wir noch einmal den gesamten Konflikt, der sich schon durch das ganze Kapitel zieht. Die Juden standen nicht auf der Seite von Jesus; sie glaubten ihm nicht.
Jesus sagt ihnen in Vers 47 genau das: Dass sie ihn so ablehnen und gegen ihn kämpfen, beweist, dass sie gar nicht zu Gott gehören. Er sagt in Vers 47: „Wer von Gott ist, der hört Gottes Worte.“ Damit meint er, dass derjenige Gottes Worten glaubt, ihnen vertraut und nach ihnen lebt.
Ihr hört also nicht, weil ihr nicht von Gott seid. Das war eine riesige Provokation für die Leute. Sie hielten sich selbst für sehr fromm und auf dem richtigen Weg. Menschen, die mit dem Selbstverständnis lebten: „Wir sind doch das auserwählte Volk Gottes, wir sind die Nachfahren Abrahams, des Glaubensvaters.“
Als Jesus hier das sagt, hat das sie getriggert, wie man heute sagen würde. Es hat sie richtig auf die Palme gebracht. Das merkt man an ihrer Reaktion: Sie sagen zu Jesus, er sei ein Samariter. Das war damals ein schlimmes Schimpfwort.
Die Samariter waren ein Mischvolk, Juden, die sich mit Heiden zusammengetan und Kinder bekommen hatten. Was Gott seinem Volk gesagt hatte, war: „Vermischt euch nicht mit den Heidenvölkern.“ Die Samariter waren Nachfahren genau solcher Vermischungen. Deshalb verachteten und lehnten die Juden sie ab. Die Samariter hatten auch ihre eigene Religion, ihre eigene Form des jüdischen Glaubens.
Die Leute sagen also zu Jesus: Wer so gottlos redet wie du, kann kein echter Jude sein. Sie gehen sogar noch weiter und sagen, er habe einen bösen Geist, einen Dämon, wie es hier heißt. Das bedeutet: Jesus, deine Lehren sind nicht nur Samariterlehren, sie sind teuflisch. Sie sind nicht von oben, wie du sagst, sondern kommen direkt aus der Hölle. Was du hier weitergibst, ist böse.
Das sind schlimme Anschuldigungen. Es ist erstaunlich, dass Jesus an dieser Stelle nicht sagt: „Wisst ihr was? Dann gehe ich.“ Damit wäre das Gespräch beendet gewesen.
Es ist erstaunlich, dass er ihnen nicht einfach die Leviten liest, sondern weiter um sie ringt. Er bleibt und versucht, ihr Denken zu korrigieren. Er sagt ihnen, dass das, was sie denken, falsch ist.
In Vers 49 sagt er: „Ich habe keinen bösen Geist. Ihr ordnet völlig falsch ein, was ich euch sage. Ich habe keinen bösen Geist, ich bin nicht vom Teufel getrieben.“
Die Ehre Gottes als Antrieb Jesu
Was ihn antreibt, macht er hier sehr deutlich: Es ist die Ehre Gottes. Er sagt, alles, was ich sage, alles, was ich tue, mein ganzes Leben dient dazu, Gott zu verherrlichen, ihn zu ehren und Menschen auf Gott hinzuweisen. Ich stelle mich nicht selbst in den Mittelpunkt, Gott soll groß werden – darum geht es.
Jesus sagt ihnen, weil ihr mich bekämpft und euch gegen mich stellt, wird euch Gott eines Tages zur Rechenschaft ziehen. Das bin nicht ich, betont Jesus. Er ist nicht gekommen, um zu richten, sondern um zu retten. Aber Gott wird euch zur Rechenschaft ziehen, weil ihr in Opposition gegen mich gehandelt habt und euch gegen mich stellt.
Am Ende von Vers 50 sagt er: „Er, Gott, richtet.“ Gott spricht das Urteil über unser Leben. Das gilt nicht nur für die Menschen damals, sondern für jeden Menschen. Gott richtet, es gibt ein Gericht Gottes über jeden von uns.
Ist dir bewusst, dass du vor Gott Verantwortung hast? Gott hat dich gemacht und dir das Leben geschenkt. Das hast du dir nicht selbst genommen, und auch nicht deine Eltern haben es dir in erster Instanz gegeben, sondern es kommt von Gott selbst. Gott hat dich gemacht, hat dir Gaben gegeben und dich wunderbar geschaffen. Vielleicht bist du kreativ, kannst gut rechnen oder logisch denken. Vielleicht hat Gott dir eine gute Art gegeben, auf andere Menschen zuzugehen, empathisch zu sein. Diese Dinge hat Gott in dich hineingelegt – du hast sie dir nicht selbst zu verdanken.
Gott schenkt dir jeden Atemzug, den du machen darfst, und jeden Herzschlag. Ehrst du Gott dafür? Lebst du dein Leben für ihn? Für viele hat das gar keinen Platz im Denken, das weiß ich wohl. Viele sagen: „Die Wissenschaft hat doch längst festgestellt, dass es Gott gar nicht gibt.“ Oder: „Selbst wenn es Gott gibt, können wir nichts über ihn wissen. Da sind wir blind, also müssen wir uns auch keine Gedanken über ihn machen.“
Aber das Problem ist: Wenn du deine Augen vor Gott verschließt, geht Gott nicht einfach weg. Es hilft nichts, die Hände vor die Augen zu nehmen und zu sagen: „Gott gibt es nicht.“ Gott ist immer noch da.
Vielleicht ist das ein absurder Vergleich, das gebe ich zu, aber stell dir vor, jemand würde Steuern hinterziehen und sagen: „Ich zahle keine Steuern, weil ich nicht glaube, dass es einen Staat gibt.“ Der Staat wird dir ziemlich schnell zeigen, dass es ihn gibt, und dich zur Rechenschaft ziehen.
Viele jammern, wie schlecht es in unserem Land läuft, aber eines funktioniert noch: die Finanzämter. Die werden sich melden und dir eine Rechnung präsentieren. Wenn du dann sagst: „Ich glaube es immer noch nicht“, kommst du irgendwann vor Gericht. Und wenn du dem Richter sagst: „Ich habe es einfach nicht geglaubt, dass es einen Staat gibt“, wird er dich verurteilen.
Es ist völlig unerheblich, ob du das glaubst oder nicht. Es gibt einen Gott, der dich gemacht hat, und vor dem bist du Rechenschaft schuldig.
Manche von uns sagen vielleicht sogar: „Ja, ich glaube, dass es Gott gibt, und deshalb strenge ich mich an, ein gutes Leben zu führen. Ich will anständig leben und gute Taten tun, damit sein Urteil über mich milde ausfällt, wenn ich einmal vor Gott stehe.“ Dann sagen sie: „Du warst ja ganz anständig, komm rein in die Ewigkeit.“
Wenn du so denkst, möchte ich dir sagen: Die Menschen, mit denen Jesus hier gerade diskutiert, waren hoch anständig. Sie waren regelmäßig im Gottesdienst, haben ihre Bibel gelesen, gebetet, gefastet und gespendet. Da waren liebevolle Familienväter dabei, davon bin ich überzeugt, gute Nachbarn und fleißige Arbeiter.
Aber das ist nicht der Maßstab, und Jesus sagt ihnen das. Wir haben bereits in Vers 21 dieses Kapitels darüber nachgedacht, wo Jesus zu diesen Leuten sagt, von denen das ganze Volk dachte: „Wenn jemand bei Gott bestehen kann und in den Himmel kommt, dann doch die Pharisäer, die sich in der Schrift gut auskennen.“ Jesus sagt ihnen in Vers 21: „Ich gehe hinweg, und ihr werdet mich suchen und in eurer Sünde sterben. Wo ich hingehe, da könnt ihr nicht hinkommen.“
Jesus hat einen anderen Maßstab. Anständig zu sein reicht nicht. Gute Taten genügen nicht, um vor Gottes Gericht zu bestehen. Du musst perfekt sein – das zeigt Jesus uns, das zeigt die ganze Bibel. Jesus macht es hier ganz deutlich: Du musst in allen Dingen zu jeder Zeit zu Gottes Ehre leben, um in seinem Gericht bestehen zu können.
Auf den Punkt gebracht: Du musst so sein wie Jesus. Wenn du durch dein gutes Leben vor Gott bestehen willst, musst du so sein wie Jesus. Wer kann das von sich behaupten? Wer kann sagen: „Ich bin wie Jesus“? Das kann keiner von uns.
Deshalb können wir nicht mit Gott zusammen sein. Auch wir können nicht mit Gott zusammen sein. Die Bibel macht das deutlich: Licht und Finsternis passen nicht zusammen.
Deshalb sagt Jesus diesen frommen Juden auch in Vers 21: „Ihr werdet sterben in euren Sünden.“ Das heißt, ihr werdet für immer getrennt sein von Gott. Das ist das, was Sünde bewirkt: Sie trennt von Gott.
Das ist das Ziel eurer Reise und auch unserer Reise, wenn nicht ein Wunder geschieht. Egal, ob du überhaupt glaubst, dass es einen Gott gibt, egal, wie anständig du warst, und egal, ob es dir gefällt oder nicht, dass Gott von dir Rechenschaft fordert – das ist völlig unerheblich.
Denn nicht Gott sitzt auf der Anklagebank, sondern wir. Nicht Gott muss sich vor uns verantworten, der Schöpfer muss sich vor uns nicht rechtfertigen, sondern wir als seine Geschöpfe müssen uns vor Gott rechtfertigen. Er richtet. Und wir verdienen sein Gericht – das wird hier sehr deutlich.
Das große Versprechen Jesu
Und das müssen wir verstehen, um zu begreifen, wie großartig dieses Versprechen ist, das Jesus uns jetzt in Vers 51 macht. Wenn wir das verstehen, gehören diese Worte, die Jesus hier spricht, tatsächlich zu den schönsten und tröstlichsten, die ein Mensch hören kann – zu den schönsten Worten der ganzen Bibel.
Jesus sagt in Vers 51: „Wer mein Wort hält, der wird den Tod nicht sehen in Ewigkeit.“ Das ist ein grandioser Zuspruch, der aber natürlich auch einige Fragen aufwirft: Wem gilt das? Wie hält man eigentlich seine Worte? Wie macht man das? Und was heißt es überhaupt, den Tod nicht zu sehen in Ewigkeit? Was will Jesus damit sagen? Über diese drei Fragen wollen wir nachdenken.
Zuerst: Wem gilt das eigentlich? Wer kann das für sich in Anspruch nehmen? Hier sehen wir, dass Jesus keine Einschränkung macht. Er sagt: „Wer das tut, der wird den Tod nicht sehen in Ewigkeit.“ Damit meint er jeden. Jeder, der sich auf dieses Wort stellt, kann das in Anspruch nehmen – egal wie anständig er war, egal was für ein Verbrecher er war, egal wie krumm oder gerade deine Biografie war. Jeder darf dieses Wort für sich beanspruchen. Er ruft alle, ohne Einschränkung.
Das führt zur zweiten Frage: Was müssen wir tun? Wie bekommen wir das, was Jesus hier verspricht? Wie hält man seine Worte? Jesus sagt ja, daran hängt es: „Wer meine Worte hält.“ Zuerst und vor allem bedeutet das, Jesus zu vertrauen, ihm zu glauben. Darum geht es.
Wenn wir diese Worte hören, denken wir oft sofort an das, was wir tun müssen, an das, was wir leisten müssen. Wir müssen seine Worte halten, wir müssen gehorsam sein. Und ja, es ist ein Aufruf, ihm gehorsam zu sein. Aber als allererstes zeigt sich dieser Gehorsam Jesus gegenüber darin, dass wir ihm vertrauen, dass wir ihm glauben. Dass es wirklich so ist.
Keiner von uns hat Gott geehrt, so wie es Gott gebührt. Aber Jesus hat ganz für ihn gelebt, hat ganz für Gott gelebt. Und wir vertrauen darauf, dass Jesus sein perfektes, heiliges Leben gegeben hat für Sünder wie uns. Dass er am Kreuz von Golgatha das getan hat, was keiner von uns tun konnte: Er hat die Versöhnung zwischen Gott und Menschen geschafft, indem er sein Leben gegeben hat, indem er für unsere Schuld bezahlt hat, indem er unser Gericht auf sich genommen hat.
Wenn wir ihm vertrauen, wenn wir ihm glauben, dürfen wir frei aus Gottes Gerichtssaal gehen, weil Jesus bezahlt hat. Jesus hat den Tod am Kreuz besiegt – den Tod, der unsere gerechte Strafe für Sünder ist. Jesus hat ihn ans Kreuz genommen, er hat bezahlt. Damit fängt alles an, wenn wir seine Worte halten: dass wir uns darauf stellen, dass wir erkennen, keine noch so gute Tat von uns kann uns retten, aber die perfekte Tat von Jesus am Kreuz macht wirklich frei, sie rettet vor dem Tod.
Was heißt es, den Tod in Ewigkeit nicht zu sehen? Jesus verspricht hier ein riesengroßes Versprechen. Es heißt natürlich nicht, dass wir nicht sterben werden. Wir haben genug Christen gesehen, die auch gestorben sind. Jesus will nicht sagen, dass du nie sterben wirst.
Er sagt sogar etwas weiter in Johannes 11, Vers 25 (Johannes 11,25): „Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, der wird leben, auch wenn er stirbt.“ Das heißt, Jesus sagt: Ihr werdet leben, wenn ihr glaubt, auch wenn ihr sterbt. Wir sterben, aber wir leben.
Der Tod ist für einen Christen etwas völlig anderes als für einen Nichtchristen. Auch wenn es für uns, wenn wir hier einen Toten sehen, gleich aussieht, ist es ein riesengroßer Unterschied. Ein Nichtchrist, der stirbt, besiegelt seinen Tod in der Ewigkeit getrennt von Gott. Er hat keinen Anwalt im Gottesgericht. Er steht dort und muss sich selbst verteidigen – und kann es nicht.
Ein Nichtchrist wird schuldig gesprochen und muss den zweiten Tod sterben, so sagt uns die Bibel. Du stirbst den zweiten Tod. Der erste Tod ist schon schrecklich: Er zerreißt Familien, Ehepartner trennen sich, Freundeskreise zerfallen. Das ist etwas wirklich Trauriges, eine große Not, ein großes Leid in dieser Welt.
Aber der zweite Tod ist unvergleichlich schlimmer als der erste, weil er eine Trennung von Gott für alle Ewigkeit bedeutet. Das ist schwer zu fassen und darf uns wirklich traurig machen. Es darf unser Herz bedrücken, dass Menschen, obwohl Jesus die Hand ausstreckt und sagt: Kommt zu mir, ich schenke euch das Leben, diese Einladung ablehnen. Das ist eine große Tragik.
Wenn wir Jesus vertrauen, wenn wir als Christen sterben im Glauben an ihn, im Vertrauen auf ihn, dann ist der Tod etwas völlig anderes. Kein zweiter Tod für uns. Nein, wir gehen durch eine Tür in die herrliche Ewigkeit mit Gott. Es ist ein Übergang in etwas viel, viel Schöneres und Besseres.
Manche fragen: Kann es denn schöner sein als hier auf der Erde? Manche sagen, das habe ich immer wieder gehört: Es wird so viel besser, so viel schöner, so viel erfüllender, Gott zu sehen, wie er ist, ihm ganz nah zu sein. Der Tod ist die Tür in seine Herrlichkeit.
Wenn Christen sterben, ist das so, als würden sie einschlafen und bei Gott aufwachen. Jesus nimmt dem Tod den Schrecken, das Endgültige. Für uns sieht es so aus, als sei alles vorbei. Unsere Gesellschaft sieht darin etwas Endgültiges. Aber wir dürfen wissen: Es ist ein Übergang in etwas ganz Neues und Unbeschreiblich Herrliches – die Ewigkeit mit ihm.
Und es ist so sicher, wie Jesus Christus selbst auferstanden ist von den Toten, aus dem Grab zu neuem Leben. So sicher wird er uns auferwecken zu einem neuen Leben. Er hat uns dieses Leben schon geschenkt: das ewige Leben. Das fängt nicht erst irgendwann an, sondern es hat begonnen, als du dein Leben Jesus anvertraut hast und gesagt hast: Ich glaube dir, ich vertraue dir.
Deine Seele lebt, dein Körper stirbt. Der ist totgeweiht, aber deine Seele lebt ewig. Und du bekommst einen neuen Körper – das verspricht dir Jesus. Der Evangelist Billy Graham hat es einmal schön auf den Punkt gebracht. Er sagte: „Eines Tages wirst du lesen oder hören, dass Billy Graham tot ist. Glaub kein Wort davon. Ich werde lebendiger sein als jetzt. Einzig meine Adresse hat sich geändert, weil ich in Gottes Gegenwart gegangen bin.“
Billy Graham ist vor ein paar Jahren dort hingegangen, davon bin ich überzeugt. Und wir dürfen das auch, wenn wir Jesus vertrauen. Das ist unsere Hoffnung. Die Adresse hat sich geändert, aber wir sind lebendiger als je zuvor.
Das bringt uns noch einmal zu der Frage: Kann man Jesus denn wirklich vertrauen? Darum geht es in den Versen 52 bis 58. Warum können wir Jesus vertrauen? Diese Frage zieht sich durch das ganze Gespräch.
Im letzten Abschnitt sehen wir, dass die Juden dieses Urteil schon gefällt haben über Jesus. Sie sagen: Für uns steht fest, wir können Jesus nicht vertrauen. Sie wiederholen ihren Vorwurf: „Du hast einen Dämon.“ Sie sagen: „Denkst du, du bist was Besseres als Abraham und die Propheten? Die sind doch auch gestorben. Wer bist du, dass du solche vollmundigen Versprechen machst?“
Und Jesus läuft immer noch nicht weg. Stattdessen macht er zwei sehr große Aussagen über sich selbst. Zwei Aussagen, mit denen er die Menschen am Ende vor eine Entscheidung stellt: Denkt ihr, ich bin ein Gotteslästerer, oder vertraut ihr mir, dass ich wirklich der bin, der ich sage, der ich bin?
Das Erste, was Jesus in den Versen 54 bis 56 betont, ist, dass er der Messias ist, der Retter, auf den die Juden gehofft haben. Er ist der angekündigte Messias. Er beschreibt hier seine enge und innige Beziehung zu Gott, seine Abhängigkeit vom Vater und seine Treue gegenüber Gott.
Dann sagt Jesus: „Abraham, euer Vater, wurde froh, dass er meinen Tag sehen sollte, und er sah ihn und freute sich.“ Das heißt, der Glaubensvater Abraham, auf den sich die Juden so gern berufen haben, lebte schon mit dem Blick auf Jesus Christus. Das sagt Jesus hier.
Abraham hat schon meinen Tag gesehen, dass ich komme. Er durfte erkennen, dass Jesus der einzige Weg zum Leben ist. Er setzte seine Hoffnung und sein Vertrauen auf Jesus, auch wenn er ihn noch nicht so kannte, wie ihn die Menschen damals in diesem Gespräch kennenlernen konnten und wie wir ihn heute durch das Neue Testament kennen.
Abraham wusste um diesen Retter und dass er ihn braucht. Das Kreuz von Golgatha hat er noch nicht gesehen, das müssen wir nicht glauben. Aber Abraham hat auf Jesus vertraut. Was er wusste, war: Ich brauche einen Retter, und dieser Retter kommt und bewahrt mich vor dem Tod.
Jesus sagt, das hat Abraham froh gemacht, dass er das sehen durfte: Da kommt einer, der mich vor Gott vertritt, der mich rettet, der mich aus seinem Gericht herausrettet. Das war der Glaube Abrahams und seine Freude.
Die Juden glaubten das keine Sekunde. Sie machten sich lustig über Jesus. Sie sagten: „Du bist noch nicht fünfzig Jahre alt und hast Abraham gesehen?“ Das war Hohn und Spott für Jesus.
Daraufhin sagt Jesus noch Größeres: Er sagt, er ist nicht nur der Retter, sondern sogar Gott selbst. Er sagt: „Wahrlich, wahrlich, ich sage euch, ehe Abraham wurde, bin ich.“ Das klingt vielleicht erst einmal komisch, aber die Juden verstanden sofort, dass Jesus sich damit gottgleich macht.
Sie nahmen Steine und wollten ihn steinigen wegen Gotteslästerung. Sie verstanden, was Jesus hier sagt. Abraham war etwa 2000 Jahre tot. Aber Jesus sagt: Ich habe schon vor ihm gelebt. Und Jesus sagt noch mehr: Er sagt nicht „Ehe Abraham wurde, da war ich“, sondern „Ehe Abraham wurde, da bin ich.“
Vielleicht habt ihr noch die Worte aus Psalm 90 im Ohr. In Vers 2 ganz am Anfang heißt es: „Ehe denn die Berge wurden und die Erde und die Welt geschaffen wurden, bist du Gott von Ewigkeit zu Ewigkeit.“ Gott ist der, der immer war und immer sein wird.
Jesus sagt hier ganz bewusst nicht „Da war ich“, sondern „Da bin ich.“ Er ist der „Ich bin.“ Gott stellt sich im Alten Testament seinem Volk, dem Mose, als der „Ich bin, der ich bin“ vor, als Yahweh. Jesus nimmt das für sich in Anspruch.
Für die Juden war das Gotteslästerung. Wenn Jesus einfach nur ein guter Mensch wäre, hätten wir keinen Grund, ihm zu vertrauen. Das würde uns nicht helfen. Ein guter Mensch kann uns nicht vor Gott vertreten und kann uns nicht aus Gottes Gericht retten.
Tatsächlich darf man sich fragen: Wer ist Jesus überhaupt? Ein guter Mensch? Wenn er solche Dinge über sich behauptet, die nicht wahr sind, wenn er sagt: „Ich bin das Licht der Welt“, „Ich bin, der ich bin“, „Ehe Abraham war, bin ich“ – wenn er nur ein Mensch war und solche Dinge über sich sagt, dann ist er entweder verrückt oder sogar böse, weil er die Menschen täuscht.
Aber wenn das wirklich stimmt, was Jesus hier sagt – ich bin der Retter, der Messias, ich bin Gott selbst, der zu euch gekommen ist, um euer größtes Problem zu lösen – dann hat er unser Vertrauen verdient. Dann ist es sogar fahrlässig, ihm nicht zu glauben, ihm nicht zu vertrauen.
Wie antwortest du auf das, was Jesus über sich sagt? Die Antwort der Juden war: Jesus muss weg, er muss sterben. Sie hoben Steine auf und wollten ihn für Gotteslästerung an Ort und Stelle steinigen.
Jesus zeigt auch hier seine Göttlichkeit. Es ist schwer zu fassen, wie er diesem Mob entkommen kann. Man kann sich nur vorstellen, dass Gott wirklich die Augen der Menschen gehalten hat, dass Jesus aus ihrer Mitte verschwindet.
Er geht weg, sie können das Böse nicht vollbringen, denn seine Stunde ist noch nicht gekommen. Jesus sollte an diesem Tag nicht durch Steinigung sterben, sondern durch das Kreuz auf Golgatha. Gott kommt zu seinem Ziel und verwirklicht seine Pläne trotz allem, was die Menschen tun.
Aber die Frage bleibt: Wer ist Jesus für dich? Erkennst du, dass er wirklich Gottes Sohn ist? Nur wenn du das glaubst, kann er dir wirklich helfen.
Seine Hilfe ist so gewaltig: Er nimmt dir deine persönliche Schuld. Er sagt dir zu: Ich habe auch für dich bezahlt am Kreuz von Golgatha. Ich habe auch deinen ewigen Tod, den zweiten Tod, getragen. Dort am Kreuz, als mein Blut geflossen ist, habe ich es für dich getan.
Ich möchte dich einladen und ermutigen: Nimm die ausgestreckte Hand Jesu an, ergreife sie! Das ist das, was du wirklich brauchst im Leben und im Sterben.
Seine Einladung gilt, sein Ruf gilt: „Kommt her zu mir, die ihr mühselig und beladen seid, beladen mit eurer Sünde, mit der ganzen Schuld, die zum Tod führt. Kommt her, bringt mir das! Bei mir findet ihr Ruhe, Frieden und Leben.“
Ich möchte schließen mit einer Herausforderung für uns Christen und einem Zuspruch.
Zuerst die Herausforderung: Diese Worte von Jesus dürfen und sollen uns wirklich die Angst vor dem Tod nehmen. Sie sollen uns mutiger machen, in dieser Welt auch Risiken für Jesus einzugehen.
Das ist sehr wichtig. Ich meine nicht, dass wir blöde Dinge machen sollen, wie von einer Klippe zu springen, sondern dass wir bereit sind, für Jesus Risiken einzugehen.
Wenn der Tod ein Übergang in seine herrliche Ewigkeit ist, dann können wir wirklich mutig für Jesus leben.
Das predige ich zuerst mir selbst, weil ich weiß, wie mutlos ich manchmal bin oder oft, und wie risikoscheu. Aber wenn das die Perspektive ist – wir gehen in seine Herrlichkeit, in die Ewigkeit mit Gott – dann darf uns das mutig machen.
Wir sehen in der ganzen Kirchengeschichte, in der Geschichte der Gemeinde Christi, wie diese Botschaft Menschen mutig gemacht hat.
Menschen gingen mutig in die Mission, zu Völkern, die diese Botschaft vom Kreuz erst einmal ablehnten. Die sogar Missionare töteten, weil diese ihnen die Botschaft der Liebe bringen wollten.
Aber sie riskierten ihr Leben, weil sie wussten, es gibt etwas Größeres, etwas Wichtigeres.
Christen gingen früh zu Kranken – nicht nur zu denen mit Schnupfen, sondern auch zu Aussätzigen, zu Leprakranken. Sie kümmerten sich um sie, sorgten für sie, gingen das Risiko ein, krank zu werden. Manche wurden krank, manche starben.
Aber Gottes Liebe hat sie bewegt, zu den Menschen zu gehen. Es war ein Zeugnis, denn um die Kranken kümmerte sich niemand. Es gab keine Krankenhäuser. Die ersten Krankenhäuser wurden von Christen gebaut.
Es war ein Zeugnis der Liebe Gottes, der sich ansteckt bei uns, der die Schuld auf sich nimmt, die Sünde auf sich nimmt, obwohl Jesus das gar nicht musste.
Kann man mutig so leben? Ich glaube, zwei Dinge sind entscheidend:
Erstens: Dir muss bewusst sein, wie wichtig das Evangelium für Menschen ist, die ohne Gott verloren gehen.
Es war genau diese Botschaft, die die Menschen angetrieben hat. Sie wussten: Wenn niemand das Evangelium hört, diese Botschaft, die rettet, dann gehen Menschen verloren – sie sterben den zweiten Tod.
Das hat sie motiviert, hinauszugehen.
Zweitens: Du musst es wirklich ernst nehmen, mit Gott immer wieder durchbuchstabieren: Der Tod kann dir nichts mehr anhaben. Wir sterben, aber wir werden nicht tot sein. Wir haben nur eine neue Adresse.
Ganz zum Schluss die Ermutigung: Auch als Christ kannst du Zweifel haben, ob es wirklich reicht, wenn du vor Gott stehst im Gerichtssaal.
Ich weiß, dass das manche bewegt, vor allem Christen, die dem Ende ihres Lebens entgegengehen, die alt sind, die todkrank sind.
Dann kann die Frage aufkommen: Reicht es denn wirklich? Kann ich vor Gott bestehen?
Der schwedische Bischof Bo Giertz hat dieses Ringen in seinem Roman „Und etliches mehr“ aufgegriffen.
Er beschreibt im ersten Kapitel einen jungen Pfarrer, der an das Sterbebett eines Mannes namens Johannes gerufen wird. Johannes ringt schwer mit seiner Heilsgewissheit.
Er sieht die große Schuld in seinem Leben und hat körperliche Schmerzen. Es ist wirklich furchtbar, wie elend er da im Bett liegt.
Zu den körperlichen Schmerzen kommt noch der seelische Schmerz, weil er große Angst vor dem Gericht Gottes hat.
Der junge Pfarrer fühlt sich hilflos. Er merkt, dass er das Evangelium selbst noch nicht begriffen hat und nicht helfen kann.
Dann kommt eine Frau in das Zimmer des Sterbenden. Sie heißt Kathrina.
Sie sagt dem Mann das, was er wirklich hören muss. Sie kommt zu ihm ans Bett und er klagt ihr seine ganze Not.
Er sagt: „Kathrina, ich bin ein Sünder, ein großer Sünder.“
Darauf antwortet Kathrina mit großer Liebe: „Ja, Johannes, das bist du, aber Jesus ist ein noch größerer Erlöser. Wir alle sind Sünder, große Sünder, aber Jesus ist ein noch größerer Erlöser.“
„Wir haben den ewigen Tod verdient, und er hat uns das ewige Leben am Kreuz erkämpft. Vertraue ihm und seinem Wort, dann bist du ganz sicher im Leben. Und auch wenn du stirbst, wirst du den Tod nicht sehen in Ewigkeit.“
Amen.
Loben und preisen wir dich, Herr Jesus Christus, dass du am Kreuz den Weg freigemacht hast.
Wir hätten es nicht tun können, wir wären elend verloren gewesen, aber du hast uns gerettet. Wir danken dir dafür.
Wir wollen beten, dass wir dieses Evangelium tiefer und tiefer verstehen, dass es uns hilft, die Augen vor dem Tod nicht zu verschließen, sondern zu erkennen, dass es etwas Gutes ist, zu dir gehen zu dürfen.
Herr, schenke uns Mut, dieses Evangelium zu teilen, da wo du uns hinstellst, damit noch viele diese Botschaft der Rettung hören, verstehen, glauben und bei dir festmachen.
Wir loben dich und danken dir, dass du unser größtes Problem am Kreuz von Golgatha gelöst hast, die Sünde auf dich genommen hast, unseren Tod gestorben bist, um uns das Leben zu erkaufen.
Wir preisen dich. Amen.
Warum wir Jesus vertrauen können
Was uns noch einmal zu der Frage bringt: Ja, kann man Jesus denn vertrauen?
Das ist der zweite Punkt. Darum geht es in den Versen 52 bis 58: Warum wir Jesus vertrauen können. Warum kannst du Jesus vertrauen? Diese Frage zieht sich durch das ganze Gespräch.
Im letzten Abschnitt sehen wir, dass die Juden dieses Urteil über Jesus schon gefällt haben. Für sie steht fest: Wir können Jesus nicht vertrauen. Sie wiederholen noch einmal ihren Vorwurf: „Du hast einen Dämon.“
Sie sagen: „Denkst du denn, du bist etwas Besseres als Abraham und die Propheten? Die sind doch auch gestorben. Wer bist du, dass du jetzt solche vollmundigen Versprechen machst?“
Und Jesus läuft immer noch nicht weg. Stattdessen macht er zwei sehr, sehr große Aussagen über sich selbst. Zwei Aussagen, mit denen er die Menschen hier am Ende vor die Entscheidung stellt:
Denkt ihr, ich bin ein Gotteslästerer? Oder vertraut ihr mir, dass ich wirklich der bin, der ich sage, der ich bin?
Jesus als Messias und Retter
Das Erste, was Jesus in den Versen 54 bis 56 betont, ist: Er ist der Messias, der Retter, auf den die Juden gehofft haben. Er ist der angekündigte Messias.
In diesen Versen beschreibt Jesus noch einmal seine enge und innige Beziehung zu Gott sowie seine Abhängigkeit vom Vater. Außerdem zeigt er seine Treue gegenüber Gott.
Dann sagt Jesus: Abraham, euer Vater, wurde froh, weil er meinen Tag sehen sollte. Er sah ihn und freute sich. Das bedeutet, der Glaubensvater Abraham, auf den sich die Juden so gerne berufen haben, lebte schon mit dem Blick auf Jesus Christus.
Jesus sagt hier, dass Abraham schon meinen Tag gesehen hat, also dass er kommen würde. Abraham durfte schon erkennen, dass Jesus der einzige Weg zum Leben ist. Er setzte seine Hoffnung und sein Vertrauen auf Jesus, auch wenn er ihn damals sicher noch nicht so kannte wie die Menschen in diesem Gespräch oder wie wir ihn heute durch das Neue Testament kennen.
Dennoch wusste Abraham um diesen Retter und dass er ihn braucht. Er hat das Kreuz von Golgatha noch nicht gesehen – das müssen wir nicht annehmen – aber Abraham hat auf Jesus vertraut.
Was Abraham wusste, war: Ich brauche einen Retter, und dieser Retter kommt, um mich vor dem Tod zu bewahren. Jesus sagt, dass Abraham froh war, das sehen zu dürfen. Da kommt jemand, der mich vor Gott vertritt, der mich rettet und mich aus seinem Gericht herausführt.
Das war der Glaube Abrahams und seine Freude.
Die Juden hingegen glaubten das keine Sekunde. Sie machten sich über Jesus lustig und sagten: „Du bist noch nicht fünfzig Jahre alt und hast Abraham gesehen?“ Das war Hohn und Spott für Jesus.
Jesus als Gott selbst
Jesus sagt etwas noch Größeres: Er behauptet nicht nur, der Retter zu sein, sondern sogar Gott selbst. Er sagt: „Wahrlich, wahrlich, ich sage euch, ehe Abraham wurde, bin ich.“ Das klingt zunächst vielleicht etwas ungewöhnlich. Doch die Juden verstanden sofort, dass Jesus sich damit gottgleich macht. Sie greifen zu Steinen und wollen ihn wegen Gotteslästerung steinigen. Sie haben genau verstanden, was Jesus hier meint.
Abraham war etwa 2000 Jahre zuvor gestorben. Jesus sagt jedoch, dass er schon vor Abraham gelebt hat. Noch mehr: Er sagt nicht einfach „ehe Abraham wurde, da war ich“, sondern „ehe Abraham wurde, da bin ich“. Vielleicht kennt man noch die Worte aus Psalm 90, Vers 2, ganz am Anfang des Psalms: „Ehe denn die Berge wurden und die Erde und die Welt geschaffen wurden, bist du Gott von Ewigkeit zu Ewigkeit.“ Gott ist der, der immer war und immer sein wird.
Jesus verwendet hier bewusst nicht die Vergangenheitsform „war“, sondern die Gegenwartsform „bin“. Er sagt: „Ich bin.“ Im Alten Testament stellt sich Gott seinem Volk, besonders Mose, als „ich bin, der ich bin“ vor, als Yahweh. Jesus beansprucht diesen Namen für sich. Für die Juden war das eine klare Gotteslästerung.
Wenn Jesus nur ein guter Mensch gewesen wäre, hätten wir keinen Grund, ihm zu vertrauen. Das würde uns nicht helfen. Ein guter Mensch kann uns nicht vor Gott vertreten und uns auch nicht aus Gottes Gericht retten. Man darf sich deshalb fragen: Wer ist Jesus überhaupt? Ein guter Mensch wäre es nicht, wenn er solche Dinge über sich behauptet, die nicht wahr sind. Wenn er sagt: „Ich bin das Licht der Welt“, „Ich bin, der ich bin“, „Ehe Abraham war, bin ich“, dann ist er entweder verrückt oder sogar böse, weil er die Menschen über sich täuscht.
Wenn aber wirklich das stimmt, was Jesus sagt – dass er der Retter, der Messias und Gott selbst ist, der zu uns gekommen ist, um unser größtes Problem zu lösen – dann hat er unser Vertrauen verdient. Dann wäre es sogar fahrlässig, ihm nicht zu glauben und ihm nicht zu vertrauen.
Die Reaktion der Juden und die Flucht Jesu
Wie antwortest du auf das, was Jesus über sich sagt? Die Antwort der Juden war: Jesus muss weg, er muss sterben. Sie hoben Steine auf und wollten ihn wegen Gotteslästerung an Ort und Stelle steinigen.
Jesus zeigt auch hier seine Göttlichkeit. Es ist schwer zu fassen und schwer zu verstehen, wie Jesus diesem Mob einfach entkommen kann. Man kann sich eigentlich nur vorstellen, dass Gott wirklich die Augen der Menschen gehalten hat, sodass Jesus aus ihrer Mitte verschwindet. Er geht weg, und sie können das Böse nicht vollbringen, weil seine Stunde noch nicht gekommen ist.
Jesus sollte an diesem Tag nicht durch Steinigung sterben, sondern durch das Kreuz auf Golgatha. Und Gott kommt zu seinem Ziel. Er verwirklicht seine Pläne gegen alles, was die Menschen tun.
Aber die Frage ist: Wer ist Jesus für dich? Erkennst du, dass er wirklich Gottes Sohn ist? Nur wenn du das glaubst, kann er dir wirklich helfen. Seine Hilfe ist so gewaltig, dass er dir deine persönliche Schuld nimmt. Er sagt dir zu: Ich habe auch für dich am Kreuz von Golgatha bezahlt. Ich habe auch deinen ewigen Tod, den zweiten Tod, getragen.
Dort am Kreuz, als mein Blut geflossen ist, habe ich es für dich getan. Ich möchte dich einladen und ermutigen: Nimm die ausgestreckte Hand Jesu an, ergreife sie! Das ist das, was du wirklich brauchst im Leben und im Sterben. Seine Einladung gilt, sein Ruf gilt: Kommt her zu mir, die ihr mühselig und beladen seid, beladen mit eurer Sünde, mit der ganzen Schuld, die zum Tod führt. Kommt her, bringt mir das!
Bei mir findet ihr Ruhe, Frieden und das Leben.
Ich möchte schließen mit einer Herausforderung für uns Christen und auch einem Zuspruch. Zuerst die Herausforderung: Diese Worte von Jesus dürfen und sollen uns wirklich die Angst vor dem Tod nehmen. Sie sollen uns mutiger machen, in dieser Welt auch Risiken für Jesus einzugehen. Das ist ganz wichtig.
Ich sage jetzt nicht, dass man blöde Dinge tun soll, wie von einer Klippe zu springen oder Ähnliches – das meine ich nicht. Aber Risiken für Jesus einzugehen, das ist wichtig.
Wenn der Tod ein Übergang ist in seine herrliche Ewigkeit, dann können wir wirklich sehr mutig für Jesus leben in dieser Welt. Und das predige ich zuallererst mir selbst, weil ich weiß, wie mutlos ich manchmal oder auch oft bin und wie risikoscheu. Aber wenn das die Perspektive ist – wir gehen in seine Herrlichkeit, in die Ewigkeit mit Gott – dann darf uns das mutig machen.
Wir sehen in der ganzen Kirchengeschichte, in der Geschichte der Gemeinde Christi, wie diese Botschaft Menschen mutig gemacht hat. Dass der Tod eben nicht das Ende ist, sondern die Tür in die Ewigkeit.
Wie in der ganzen Geschichte Menschen mutig waren, mutig in die Mission zu gehen, zu Völkern, die das erst mal gar nicht so gut fanden, diese Botschaft vom Kreuz, das Evangelium, die sogar Missionare getötet haben, nur weil sie ihnen diese Botschaft der Liebe bringen wollten. Aber sie haben ihr Leben riskiert, weil sie wussten: Es gibt etwas Größeres, etwas Wichtigeres.
Christen sind ganz früh, sobald das Evangelium seine Kreise gezogen hatte, zu den Kranken gegangen. Und zwar nicht nur zu denen, die einen Schnupfen hatten, sondern auch zu den Aussätzigen, zu den Leprakranken. Sie haben sich um sie gekümmert, für sie gesorgt und sind das Risiko eingegangen, krank zu werden. Manche sind es auch geworden, manche sind gestorben.
Aber Gottes Liebe hat sie bewegt, hat sie zu den Menschen getrieben. Es war so ein Zeugnis, weil sich sonst niemand um die Kranken kümmerte. Es gab keine Krankenhäuser – die ersten Krankenhäuser haben Christen gebaut. Es war ein Zeugnis der Liebe Gottes, der kommt, der sich bei uns ansteckt, der die Schuld auf sich nimmt, die Sünde auf sich nimmt, obwohl Jesus das gar nicht musste.
Das war ein Zeugnis.
Kann man mutig so leben? Ich glaube, zwei Dinge sind ganz entscheidend: Das eine ist, dir muss bewusst sein, wie wichtig das Evangelium für Menschen ist, die verloren gehen ohne Gott. Es war genau diese Botschaft, die die Menschen getrieben hat. Sie wussten: Wenn niemand von uns das Evangelium hört, diese Botschaft, die rettet, dann gehen die Menschen verloren. Sie werden sterben, den zweiten Tod.
Das hat sie motiviert, zu gehen.
Das Zweite ist: Du musst es wirklich ernst nehmen, mit Gott immer wieder durchbuchstabieren. Der Tod kann dir wirklich nichts mehr anhaben. Wir sterben, aber wir werden nicht tot sein. Wir haben nur eine neue Adresse.
Ganz zum Schluss die Ermutigung: Auch als Christ kannst du ja noch so gehen, dass du Zweifel hast. Wird es denn wirklich reichen, wenn ich mal vor Gott stehe in seinem Gerichtssaal? Ich weiß, dass das manche von uns bewegt. Vor allem Christen, die aufs Ende zugehen, die dem Tod entgegengehen, die alt sind, dass dann noch mal die Frage hochkommen kann: Reicht es denn wirklich? Wenn du todkrank bist, reicht es denn wirklich? Kann ich vor Gott bestehen?
Der schwedische Bischof Bo Giertz hat das in seinem Roman und etlichen weiteren Werken aufgegriffen. Dieses Ringen von Christen, wenn sie todkrank sind, mit der Heilsgewissheit: Wird es denn reichen?
Er schreibt im ersten Kapitel von einem jungen Pfarrer, der an das Sterbebett eines Mannes gerufen wird. Der Mann heißt Johannes und ringt schwer mit seiner Heilsgewissheit. Er sieht die viele Schuld in seinem Leben und hat körperliche Schmerzen.
Das beschreibt er in diesem Kapitel. Es ist wirklich furchtbar, wie der Mann da im Bett liegt und elend krepiert. Zu den körperlichen Schmerzen kommt noch der seelische Schmerz, weil er so große Angst vor dem Gericht Gottes hat.
Der junge Pfarrer, der da kommt, ist völlig hilflos. Er merkt angesichts dieses Mannes auf dem Sterbebett: Ich habe selbst das Evangelium noch gar nicht begriffen, ich kann nicht helfen.
Dann kommt eine Frau in das Zimmer des Sterbenden. Sie heißt Kathrina. Sie sagt dem Mann das, was er wirklich hören muss. Sie kommt zu ihm ans Bett und er klagt ihr seine ganze Not.
Er sagt: „Kathrina, ich bin ein Sünder, ein großer Sünder.“
Woraufhin Kathrina ihm mit ganz großer Liebe antwortet: „Ja, Johannes, das bist du, aber Jesus ist ein noch größerer Erlöser.“
Wir alle sind Sünder, wir sind große Sünder, aber Jesus ist ein noch größerer Erlöser. Wir haben den ewigen Tod verdient, und er hat uns das ewige Leben am Kreuz erkämpft. Vertraue ihm und seinem Wort, dann bist du ganz sicher im Leben. Und auch wenn du stirbst, wirst du den Tod nicht sehen in Ewigkeit.
Amen!
Loben und preisen wir dich, Herr Jesus Christus, dass du am Kreuz den Weg freigemacht hast. Wir hätten es nicht tun können, wir wären elend verloren gewesen, aber du hast uns gerettet.
Wir danken dir dafür und wollen beten, dass wir dieses Evangelium immer tiefer verstehen. Es soll uns helfen, die Augen vor dem Tod nicht zu verschließen, sondern zu erkennen, dass es etwas Gutes ist, zu dir gehen zu dürfen.
Herr, schenke uns, dass wir mutig werden, dieses Evangelium zu teilen, da wo du uns hinstellst, damit noch viele diese Botschaft der Rettung hören, verstehen, glauben und bei dir festmachen.
Wir loben dich und danken dir, dass du unser größtes Problem am Kreuz von Golgatha gelöst hast. Du hast die Sünde auf dich genommen und unseren Tod gestorben, um uns das Leben zu erkaufen.
Wir preisen dich. Amen.
Die Herausforderung: Mutig leben trotz Tod
Erst die Herausforderung: Diese Worte von Jesus dürfen und sollen uns wirklich die Angst vor dem Tod nehmen. Sie sollen uns mutiger machen, in dieser Welt auch Risiken für Jesus einzugehen. Das ist ganz wichtig. Ich meine damit nicht, dass man unüberlegte oder gefährliche Dinge tun soll, wie von einer Klippe zu springen. Das meine ich nicht. Aber es geht darum, bewusst Risiken für Jesus einzugehen.
Wenn der Tod ein Übergang in seine herrliche Ewigkeit ist, dann können wir wirklich sehr mutig für Jesus in dieser Welt leben. Und das predige ich zuallererst mir selbst, weil ich weiß, wie mutlos ich manchmal oder auch oft bin und wie risikoscheu. Aber wenn das die Perspektive ist – wir gehen in seine Herrlichkeit, in die Ewigkeit mit Gott – dann darf uns das mutig machen.
Wir sehen in der gesamten Kirchengeschichte, in der Geschichte der Gemeinde Christi, wie diese Botschaft Menschen mutig gemacht hat. Die Botschaft, dass der Tod eben nicht das Ende ist, sondern die Tür in die Ewigkeit. In der gesamten Geschichte waren Menschen mutig, mutig in die Mission zu gehen, zu Völkern, die diese Botschaft vom Kreuz, das Evangelium, erst einmal gar nicht gut aufgenommen haben. Diese Völker haben sogar Missionare getötet, weil diese ihnen die Botschaft der Liebe bringen wollten. Aber die Missionare haben ihr Leben riskiert, weil sie wussten, es gibt etwas Größeres, etwas Wichtigeres.
Christen sind ganz früh, sobald das Evangelium seine Kreise gezogen hat, zu den Kranken gegangen. Und zwar nicht nur zu denen mit einem Schnupfen, sondern auch zu den Aussätzigen, zu den Leprakranken. Sie haben sich um sie gekümmert, für sie gesorgt und sind das Risiko eingegangen, selbst krank zu werden. Manche wurden es auch, und manche sind gestorben. Aber Gottes Liebe hat sie bewegt und zu den Menschen getrieben. Das war ein starkes Zeugnis, denn um die Kranken kümmerte sich sonst niemand. Es gab keine Krankenhäuser. Die ersten Krankenhäuser wurden von Christen gebaut.
Es war ein Zeugnis der Liebe Gottes, der kommt und sich bei uns ansteckt, der die Schuld auf sich nimmt, die Sünde auf sich nimmt – obwohl Jesus das gar nicht musste. Das war ein Zeugnis. Kann man mutig so leben?
Ich glaube, zwei Dinge sind ganz entscheidend: Das eine ist, dir muss bewusst sein, wie wichtig das Evangelium für Menschen ist, die ohne Gott verloren gehen. Genau diese Botschaft hat die Menschen angetrieben, weil sie wussten: Wenn niemand von uns das Evangelium hört, diese Botschaft, die rettet, dann gehen die Menschen verloren. Sie werden den zweiten Tod sterben. Das hat sie motiviert, hinauszugehen.
Das Zweite ist, du musst es wirklich ernst nehmen und mit Gott immer wieder durchbuchstabieren: Der Tod kann dir wirklich nichts mehr anhaben. Wir sterben, aber wir werden nicht tot sein. Wir haben nur eine neue Adresse.
Der Zuspruch: Sicherheit im Glauben trotz Zweifel
Ganz zum Schluss die Ermutigung. Auch als Christ kannst du Zweifel haben, ob es wirklich reicht, wenn du einmal vor Gott im Gerichtssaal stehst. Ich weiß, dass das viele von uns bewegt. Besonders betrifft das Christen, die dem Ende ihres Lebens entgegengehen, die alt sind oder todkrank. Dann kann die Frage aufkommen: Reicht es wirklich? Kann ich vor Gott bestehen?
Der schwedische Bischof Bo Geertz hat dieses Ringen um Heilsgewissheit in seinem Roman „Und etliches viel auf den Fels“ aufgegriffen. Er beschreibt, wie Christen, wenn sie todkrank sind, mit der Frage kämpfen, ob es reicht.
Im ersten Kapitel erzählt er von einem jungen Pfarrer, der an das Sterbebett eines Mannes namens Johannes gerufen wird. Johannes ringt schwer mit seiner Heilsgewissheit. Er sieht die vielen Schuld in seinem Leben und leidet unter starken körperlichen Schmerzen. Das Kapitel beschreibt eindrücklich, wie elend Johannes im Bett liegt und leidet. Neben den körperlichen Schmerzen kommt noch der seelische Schmerz hinzu, denn er hat große Angst vor dem Gericht Gottes.
Der junge Pfarrer, der zu ihm kommt, ist völlig hilflos. Angesichts dieses Mannes auf dem Sterbebett merkt er, dass er das Evangelium selbst noch nicht ganz begriffen hat und nicht helfen kann.
Dann betritt eine Frau namens Kathrina das Zimmer des Sterbenden. Sie sagt dem Mann das, was er wirklich hören muss. Sie kommt zu ihm ans Bett und erkennt seine ganze Not.
Johannes sagt zu ihr: „Kathrina, ich bin ein Sünder, ein großer Sünder.“ Darauf antwortet sie mit großer Liebe: „Ja, Johannes, das bist du. Aber Jesus ist ein noch größerer Erlöser. Wir alle sind Sünder, wir sind große Sünder, aber Jesus ist ein noch größerer Erlöser. Wir haben den ewigen Tod verdient, und er hat uns das ewige Leben am Kreuz erkämpft. Vertraue ihm und seinem Wort. Dann bist du ganz sicher im Leben, und auch wenn du stirbst, wirst du den Tod nicht in Ewigkeit sehen.“
Amen!
Schlussgebet und Lobpreis
Loben und preisen wir dich, Herr Jesus Christus, dass du am Kreuz den Weg freigemacht hast. Wir hätten es nicht tun können, wir wären elend verloren gewesen, aber du hast uns gerettet.
Wir danken dir dafür und wollen beten, dass wir dieses Evangelium immer tiefer verstehen. Es soll uns helfen, die Augen vor dem Tod nicht zu verschließen, sondern zu erkennen, wie gut es ist, zu dir gehen zu dürfen.
Herr, schenke uns Mut, dieses Evangelium dort zu teilen, wo du uns hinstellst. So können noch viele diese Botschaft der Rettung hören, verstehen, glauben und bei dir festmachen.
Wir loben dich und danken dir, dass du unser größtes Problem am Kreuz von Golgatha gelöst hast. Du hast die Sünde auf dich genommen und unseren Tod gestorben, um uns das Leben zu erkaufen.
Wir preisen dich. Amen.