Ich möchte Sie alle ganz herzlich begrüßen. Es ist für mich eine besondere Freude, zum ersten Mal in Augsburg zu sein und hier wichtige Themen mit Ihnen zu teilen.
Heute Abend steht die Frage im Mittelpunkt: Leben wir wirklich in der Endzeit? Wir fragen, ob es unwiderlegbare Argumente dafür gibt, dass wir heute tatsächlich in der Endzeit leben und Jesus Christus bald wiederkommen wird.
Auf dem Bild sehen Sie einen Blick vom Tempelberg hinüber zum Ölberg. Auf diesem Hügel wird Jesus Christus gemäß Sacharja 14,3 in der Endzeit als Messias und König der Welt wiederkommen. Leben wir in dieser Zeit?
Begriffsklärung: Was bedeutet Endzeit in der Bibel?
Bevor wir dieser Frage genauer nachgehen, müssen wir zunächst klären, was die Bibel eigentlich meint, wenn sie den Ausdruck „Endzeit“ verwendet. Ich nehme es gleich vorweg: Es geht dabei zunächst gar nicht um den Weltuntergang.
Schauen wir uns die Bibel genauer an. Es gibt viele Ausdrücke, die in der Bibel verwendet werden und die wir als synonyme Begriffe für die Endzeit verstehen können. Eine Auswahl davon möchte ich hier vorstellen:
Hesekiel 38,8 spricht von „am Ende der Jahre“. Daniel 8,23 erwähnt „zur Zeit des Endes“. Hosea 3,5 spricht von „am Ende der Tage“. Joel 4, beziehungsweise nach anderer Zählung Joel 3,1, verwendet den Ausdruck „in jenen Tagen und zu jener Zeit“.
Ein ganz typischer technischer Ausdruck für die Endzeit findet sich in Matthäus 24,3: „Die Vollendung des Zeitalters“. 2. Timotheus 3,1 spricht von „den letzten Tagen“. Und 1. Johannes 2,18 nennt es „die letzte Stunde“.
Alle diese Ausdrücke – und es gibt noch viele mehr – haben eines gemeinsam: Sie beziehen sich auf die Zeit, in der der Messias kommen wird, um auf der Erde als Friedensfürst zu herrschen.
Die Rolle des Messias in der biblischen Prophetie
Nun habe ich wieder ein wichtiges Stichwort der biblischen Prophetie, den Messias. Auch das muss ich zuerst klären. Der Messias ist der verheißene Erlöser für Israel und alle Völker. Wie er im ersten Teil der Bibel, im Alten Testament, das ja bekanntlich vor der christlichen Geburt geschrieben wurde, verheißungsvoll beschrieben wird.
Der Messias wird dort auf zwei verschiedene Arten dargestellt. Es gibt viele Stellen, die ihn als den leidenden Messias beschreiben. Dieser sollte kommen, um als Opfer für unsere Sünden stellvertretend zu leiden und uns zu Gott zurückzuführen.
Viele andere Stellen sprechen jedoch von einem herrschenden Messias. Dieser wird als Richter der Welt kommen, um Gerechtigkeit und Frieden einzuführen. Von Jerusalem aus soll er dann über die ganze Erde herrschen.
Wie bringt man diese zwei so gegensätzlichen Beschreibungen zusammen? Nun, das ist gar nicht so schwierig. Das Alte Testament selbst gibt den Schlüssel dazu. Es macht nämlich deutlich, dass es hier um zwei verschiedene Phasen des Kommens des Messias geht, zwei verschiedene Erscheinungen.
Das erste Mal sollte der Messias als der leidende Messias kommen, um das Grundproblem von uns Menschen vor Gott zu lösen: das Problem der Sünde, das Problem unserer Schuld.
In der Endzeit sollte der Messias ein zweites Mal erscheinen als der herrschende Messias. Dann wird er alle Folgeprobleme unserer Schuld lösen, wie das Problem des Krieges, das Problem der sozialen Ungerechtigkeit, das Problem der Armut und so weiter. Alle diese Probleme soll er beim zweiten Mal lösen.
Zeichen der Ablehnung und Rückkehr Israels
Nun gibt es einen interessanten Schlüssel im Alten Testament selbst, wie man diese beiden Phasen unterscheiden kann. Im Zusammenhang mit dem ersten Kommen des Messias haben die Propheten vorausgesagt, dass er von der Masse seines Volkes abgelehnt werden sollte. Als Folge davon sollte es zu einer nationalen Katastrophe für das jüdische Volk kommen. Das jüdische Volk sollte aus dem Land der Väter herausgerissen werden, und alle Völker sollten zerstreut werden.
In Verbindung mit dem zweiten Kommen, mit dem Kommen des herrschenden Messias, haben die Propheten gesagt, dass in der Zeit davor das jüdische Volk aus einer weltweiten Zerstreuung zurückkehren sollte in das Land der Vorfahren. Das heißt nicht alle, sondern ein großer Teil. Hier sieht man diesen Antiparallelismus.
Nun möchte ich das auch wirklich belegen anhand von Bibeltexten, also dieser Zerstreuung nach der Ablehnung des Messias. Jesaja 8,14 ist eine Stelle, die auch von den alten großen Rabbinern des Judentums auf den Messias gedeutet worden ist. Dort steht: Er wird zum Stein des Anstoßes und zum Fels des Strauchelns sein, zur Schlinge und zum Fallstrick für die Bewohner von Jerusalem. Viele unter ihnen werden straucheln, fallen, zerschmettert, verstrickt und gefangen werden.
Der Messias ist ein Stein des Anstoßes, an dem man sich ärgern wird, über den man zu Fall kommt. Daraus folgt die Katastrophe für das jüdische Volk und für die Hauptstadt Jerusalem. Auch Mose hatte schon um 1600 vor Christus diese Folgen der Verwerfung des Messias beschrieben. In 3. Mose 26,31 spricht Gott durch ihn: „Und ich werde eure Städte zur Öde machen und euer Heiligtum verwüsten. Ihr werdet euren lieblichen Geruch der Opfer nicht mehr riechen.“
Das hat sich alles wörtlich erfüllt ab dem Jahr 70 nach Christus, also einige Jahre nach der Kreuzigung Jesu. Denn Jesus Christus hat durch sein Kommen über 300 Prophezeiungen über den leidenden Messias erfüllt. Es kam zur Zerstörung Jerusalems durch die Römer, dann auch zur Zerstörung des Tempels. In der Folge ging der Judenstaat unter – genau das, was hier vorausgesagt ist.
Ich lese weiter in 3. Mose 26: „Und ich werde das Land verwüsten, dass eure Feinde, die darin wohnen werden, sich darüber entsetzen sollen. Euer Land wird eine Wüste sein und eure Städte eine Öde.“ Es ist eine historische Tatsache, dass das fruchtbare Land Israel in einem jahrhundertelangen Prozess ab dem Jahr 70 nach Christus immer mehr zu einer völlig unansehnlichen Wüste wurde.
Der Höhepunkt dieses Zerstörungsprozesses wurde im 19. Jahrhundert erreicht. Um 1867 besuchte Mark Twain, den Sie vielleicht kennen von „Huckleberry Finn“ und „Tom Sawyer“, das Land der Bibel. In seinem Bericht „Innocence Abroad“ schreibt er: „Das Land hat nichts Liebliches für das Auge. Es ist spärlich bewohnt. Es ist ein Land ohne Perspektive, gebrochen, ohne Hoffnung.“ So sah Palästina, wie man das Land Israel damals nannte, im 19. Jahrhundert einige Jahre vor der ersten großen jüdischen Einwanderungswelle zurück ins Land aus.
Nun lese ich weiter in 3. Mose 26: „Euch aber werde ich unter die Nationen zerstreuen, und ich werde das Schwert ziehen hinter euch her.“ Es ist eine Tatsache, dass vom Jahr 70 nach Christus bis in unsere Zeit das jüdische Volk wörtlich unter alle fünf Kontinente zerstreut worden ist. Dies geschah in einem jahrhundertelangen Prozess. Das jüdische Volk wurde ständig durch die Jahrhunderte hindurch verfolgt, gehasst und geächtet. Deshalb müssen wir heute von einem Total von etwa 13 Millionen Toten unter dem jüdischen Volk sprechen.
Die Bedeutung der langen Zwischenzeit und die Mission für die Völker
Wir können nun die Frage stellen: Ja, uns ist das erste und zweite Kommen des Messias bekannt, aber was hat die lange Zwischenzeit dazwischen für eine Bedeutung?
Diese Frage wurde ebenfalls in der Jesajarolle beantwortet, die etwa 700 Jahre vor Christus verfasst wurde. Dort wird erklärt, dass diese Zeitspanne eine große Chance für die nichtjüdischen Völker der Welt sein sollte.
In Jesaja 49,6 spricht Gott zum Messias: „Ich habe dich auch zum Licht der Nationen gesetzt, um meine Rettung zu sein bis an das Ende der Erde.“ Die Botschaft vom Messias als Retter, von Gott gesandt, sollte unter alle Völker verbreitet werden. Dies ist genau so geschehen.
Während dieses Prozesses, in dem das jüdische Volk über alle fünf Kontinente zerstreut wurde, erreichte die frohe Botschaft von Jesus Christus ebenfalls alle fünf Kontinente. Sie hat bis heute alle Nationen der Welt erreicht.
Zur gleichen Zeit sollte Israel in weltweiter Zerstreuung leben. In Hosea 3,4, das im 8. Jahrhundert vor Christus geschrieben wurde, heißt es: „Denn die Kinder Israel werden viele Tage ohne König bleiben und ohne Fürsten.“
Diese Worte beschreiben eindrücklich die etwa zweitausendjährige Staatenlosigkeit Israels. Ich möchte diese Stelle noch ausführlicher vorlesen: „Denn die Kinder Israel werden viele Tage ohne König bleiben und ohne Fürsten und ohne Schlachtopfer. Danach werden die Kinder Israel zurückkehren, das heißt zurückkehren ins Land der Väter und den Herrn, ihren Gott, und David, ihren König, suchen. Und sie werden sich zitternd wenden zu dem Herrn und zu seiner Güte am Ende der Tage.“
Hier sehen wir wieder einen Ausdruck, der die Endzeit bezeichnet. In der Endzeit soll die Wende des Schicksals der Juden ohne Staat kommen. Sie kehren zurück ins Land der Väter, suchen Gott und David, ihren König.
Die alten Rabbiner erklärten, zum Beispiel im mittelalterlichen Kommentar Mezudat David, dass „David, ihr König“ den Messias meint.
Sie sehen also: Vor der Endzeit sollte das jüdische Volk in der Zeit der Staatenlosigkeit offensichtlich ein Problem mit dem Messias haben. Erst danach, wenn sie zurückkehren, wird eine Wende eintreten, und sie beginnen, den Messias zu suchen.
Konkrete biblische Belege für die Endzeit
Wir haben nun verstanden, dass es zwei Erscheinungen von Jesus Christus gibt: das erste Kommen, dann die Zerstreuung, und anschließend das zweite Kommen, das auch als Rückkehr bezeichnet wird. Dies möchte ich anhand von Bibeltexten konkret belegen, damit die Aussagen nicht nur auf Behauptungen beruhen.
In Hesekiel 38 geht es um eine Nation aus dem äußersten Norden, aus der Sicht Israels, die in der Endzeit Israel einmal angreifen wird. In Vers 8 wird diese Nation angesprochen: „Am Ende der Jahre sollst du in das Land kommen, das vom Schwert wiederhergestellt sein wird, zu einem Volk, das aus vielen Völkern gesammelt sein wird, auf die Berge Israels, welche beständig verödet dalagen.“ Es wird also erklärt, dass diese Nation am Ende der Jahre kommen wird. Der Ausdruck „Ende der Jahre“ bezeichnet hier die Endzeit.
Zu dieser Zeit wird das jüdische Volk aus vielen Völkern zurückkehren ins Land Israel. Dieses Land war zuvor lange Zeit verödet.
Eine weitere Stelle findet sich in Joel 4,1 (in manchen Bibeln Joel 3,1). Es gibt unterschiedliche Kapitel-Einteilungen, doch der Text ist derselbe. Hier spricht der Messias selbst und sagt: „Denn siehe, in jenen Tagen und zu jener Zeit – wir wissen bereits, dass dies ein technischer Ausdruck für die Endzeit ist – werde ich das Schicksal Judas und Jerusalams wenden.“
Auch hier wird deutlich, dass die Endzeit die Zeit ist, in der das jüdische Volk und die Stadt Jerusalem eine Wende ihres tragischen Schicksals erleben werden. Ich wiederhole: „Denn siehe, in jenen Tagen und zu jener Zeit, wenn ich das Schicksal Judas und Jerusalams wenden werde, dann werde ich alle Nationen versammeln und sie in das Tal Josaphat hinabführen. Dort werde ich mit ihnen über mein Volk und mein Erbteil Israel richten, welches sie unter die Nationen zerstreut haben.“
Der Messias sagt also, dass er in der Endzeit als Richter gegenwärtig sein wird, und zwar im Tal Josaphat. Das Tal Josaphat ist ein anderer Name für das Tal Kidron in Ostjerusalem, das den Ölberg vom Tempelberg trennt.
Zusammengefasst: In der Endzeit wird der Messias auf Erden in Jerusalem, genauer gesagt in Ostjerusalem, anwesend sein. Dies ist ein klares Zeichen für die Endzeit.
Die Rückkehr Israels als Zeichen der Endzeit
Nun stellen wir bereits fest: Diese Endzeit ist sehr interessant für uns, denn wir sind Augenzeugen davon, wie in unserer Zeit das jüdische Volk nach fast zweitausend Jahren Zerstreuung ins Land der Vorfahren zurückkehrt.
Irgendwie muss unsere Zeit nach den Begriffen der Bibel ganz direkt etwas mit der Endzeit zu tun haben. Wir können sogar sagen, dass dies insbesondere seit 1882 der Fall ist. Warum gerade dieses Jahr? Es ist das Jahr der ersten modernen jüdischen Einwanderungswelle zurück ins Land der Vorfahren.
Das, was ein zweitausendjähriger Traum war und früher einfach nicht zu verwirklichen war, ist in unserer Zeit möglich geworden. Diese Periode hat also etwas mit der Endzeit zu tun.
Heute Abend wollen wir uns über dreißig Beweise anschauen, die dafür sprechen, dass wir in der Endzeit leben. Dabei betrachten wir mehr als dreißig Prophezeiungen der Bibel über die Endzeit, die sich genau in dieser Periode erfüllt haben.
Ich kann heute Abend nur ungefähr dreißig davon vorstellen. Ich würde gerne über hundert präsentieren, aber dafür haben wir nicht die Zeit. Deshalb beschränken wir uns auf diese Auswahl.
1. Die Rückkehr der Juden in das Land Israel
Der erste Beweis ist etwas, das ich bereits erwähnt habe: die Rückkehr der Juden von 1882 bis heute. Etwa drei Millionen Juden sind aus allen fünf Kontinenten zurückgekehrt, aus über hundert verschiedenen Ländern.
In Ezechiel 36,24 spricht Gott diese Verheißung aus, und zwar im sechsten Jahrhundert vor Christus. Man sieht, diese Verheißung wurde Jahrhunderte gegeben, bevor das jüdische Volk überhaupt weltweit zerstreut wurde. Hier wird bereits von der Rückkehr aus der weltweiten Zerstreuung gesprochen: „Und ich werde euch aus den Nationen holen und euch sammeln aus allen Ländern und euch in euer Land bringen.“
Wir sind Augenzeugen davon. Dieses Argument ist sehr bedeutsam, denn es ist einmalig in der ganzen Weltgeschichte. Es gibt keine Parallele, bei der ein Volk zweitausend Jahre staatenlos war, unter allen Völkern zerstreut lebte und dann zurückkehrt, um wieder einen Staat zu bilden. Das ist einzigartig!
Niemand kann also sagen, das sei eine Chance von eins zu zwei, so wie Kopf oder Zahl bei einer Münze, die man aufwirft. Nein, das ist sogar extrem unwahrscheinlich, denn es gibt keinen Vergleichsfall.
2. Die Wiederbelebung der hebräischen Sprache
Zweiter Punkt: Wiederbelebung des Hebräischen von 1881 bis 1922.
Vor zweitausend Jahren wurde im Land Israel noch Hebräisch gesprochen. Doch mit dem Untergang des Judenstaates ab dem Jahr 70 und der darauf folgenden Zerstreuung der Juden verschwand das Hebräische im Laufe der Jahrhunderte als gesprochene Sprache. Es wurde zu einer toten Sprache, ähnlich wie Latein.
Man kennt niemanden, der in der Familie Latein spricht und am Bahnhof eine Fahrkarte auf Lateinisch bestellt – das gibt es einfach nicht, die Sprache ist tot. So tot war Hebräisch!
Hier sehen Sie ein Bild von Eliezer ben Jehuda (1858–1922). Er war ein litauischer Jude, der beobachtete, wie viele russische Juden begannen, nach Palästina zurückzukehren. Er entschloss sich ebenfalls, nach Palästina zu gehen. Seiner Meinung nach sollten die Juden dort nicht Russisch, Jiddisch, Französisch oder Arabisch sprechen, sondern wieder die Sprache des alten Volkes von früher.
So kehrte er ins Land seiner Vorfahren zurück. Er gab eine Zeitung auf Hebräisch heraus, die „Hatzwi“ hieß. Aus dem Althebräischen prägte er moderne Wörter für Dinge des heutigen Lebens, für die es zuvor keine Begriffe gab. Außerdem begann er, Schulunterricht auf Hebräisch zu geben – sehr zum Ärgernis der orthodoxen Juden. Diese fanden, er entweihte die heilige Sprache, denn sie dürfe nicht für alltägliche Dinge verwendet werden.
Ben Jehuda wurde von den Orthodoxen verfolgt und mehrfach aus der Synagoge ausgeschlossen. Trotzdem verfolgte er unbeirrt sein Ziel. Als seine Frau Deborah ganz am Anfang ihrer Ehe schwanger war, sagte er zu ihr: „Du wirst die Mutter des ersten Kindes sein, das nur Hebräisch spricht.“
Während der Schwangerschaft musste Deborah jede freie Minute Hebräisch lernen. Ab der Geburt durfte in der Familie Ben Jehudas kein anderes Wort als Hebräisch gesprochen werden. Wenn die Hebammen kein Hebräisch sprachen, mussten sie schweigen. Diese strenge Praxis zog er über Jahre durch.
So wurde Ben Zion, das erste Kind, das 1881 geboren wurde, tatsächlich das erste Kind, das nur Hebräisch als Muttersprache erlernte. Es gab auch Kindergartenunterricht auf Hebräisch. Die jüdischen Kinder in Palästina kamen nach Hause und sprachen mit ihren Eltern Hebräisch. Zum Beispiel sagten sie: „Shalom, aber Shalom imah an ischma.“ Oder: „Kol beseder ze kache jafeh le tzachechim jeladim acharim began ha-jeladim.“
Auf diese Weise lernten auch die Eltern Hebräisch. In den 1920er Jahren wurde diese Sprache als lebendige Sprache in den Gassen Jerusalems gesprochen – die warmkehlige Sprache der alten Propheten, nun eine moderne Sprache des Alltags, des Schulunterrichts und der Wissenschaft in allen Bereichen.
In Jesaja 19 findet sich eine Prophetie über die Endzeit, speziell über Ägypten in der Endzeit. In Vers 18 heißt es: „Zu jener Zeit“, das ist die Zeit, wenn der Messias da sein wird, „werden sogar fünf ägyptische Städte die Sprache Kanaans sprechen.“ Kanaans Sprache ist der biblische Ausdruck für Hebräisch.
In früheren Jahrhunderten stellte diese Stelle ein Problem dar, denn Hebräisch war seit etwa 1600 Jahren eine tote Sprache. Wenn die Bibel stimmen soll, müsste Hebräisch also wieder eine gesprochene Sprache werden.
Ein weiteres Problem: In der Weltgeschichte hat es sich nie ereignet, dass eine Sprache, die über tausend Jahre tot war, plötzlich wieder lebendig wurde. Doch es musste so kommen – und es ist auch so gekommen.
Hebräisch ist das einzige Beispiel für eine Sprache, die über tausend Jahre tot war und dann wieder lebendig wurde. Das ist nun Punkt zwei in unserer Serie von dreißig Beweisen.
3. Landkäufe vor der Staatsgründung
Drei Landkäufe von 1882 bis 1940
Im Propheten Jeremia steht, dass in der Endzeit, wenn das jüdische Volk zurückkehrt, es das Land der Vorfahren kaufen wird. Tatsächlich waren die Jahre 1882 bis 1940, also die Jahrzehnte vor der Staatsgründung Israels 1948, geprägt von umfangreichen Landkäufen in Palästina durch Juden. Diese Gebiete waren meistens zerstörte Wüstenregionen oder malariaverseuchte Sümpfe. Sie wurden zu völlig überhöhten Preisen hauptsächlich von arabischen Großgrundbesitzern gekauft, die in Beirut und Damaskus lebten.
Nun lese ich Jeremia 32,44. Jeremia lebte zu einer Zeit, als das Land Israel besonders klein war. Es handelte sich nur um das Gebiet Judas. Früher war das Land viel größer, doch er beschränkt sich in seiner Beschreibung speziell auf das judäische Gebiet.
Jeremia 32,44: „Man wird Felder um Geld kaufen und Kaufbriefe schreiben und sie versiegeln und Zeugen nehmen im Land Benjamin und in den Umgebungen von Jerusalem und in den Städten Judas, sowohl in den Städten des Gebirges als auch in den Städten der Scheffela und in den Städten des Negev; denn ich werde ihr Schicksal wenden, spricht der Herr.“
Sehr konkret lässt sich dies anhand einer Karte von Sir Martin Gilbert nachvollziehen. Das Land Benjamin war das Gebiet nördlich von Jerusalem. Sie sehen auf der Karte dieses schwarze Gebiet, in dem zwischen Ramallah und Jerusalem umfangreich Land gekauft wurde.
In den Umgebungen von Jerusalem, der weißen Zone A, liegt ein riesiges Gebiet, das vollständig jüdisch aufgekauft wurde. Auch in den Städten Judas, sowohl in den Städten des Gebirges als auch in der Scheffela, wurde viel Land erworben.
Das Gebirge verläuft in Judäa von Norden nach Süden. Zwischen Jerusalem und Hebron wurde sehr viel Land im Gebirge von Judäa gekauft. Auch weiter südlich im Gebirge von Judäa sind weitere Landkäufe verzeichnet.
Die Scheffela bezeichnet die Niederung, speziell geografisch die Niederung in Judäa gegen das Mittelmeer hin bis zum Gazastreifen. Dort wurde ebenfalls massiv Land gekauft, ebenso in den riesigen Gebieten südlich von Tel Aviv.
Schließlich wurden auch in den Städten des Negev, der Südwüste Israels ab Beerscheba, große Landkäufe getätigt. Südlich von Beerscheba und zwischen Jerusalem und Rafa wurden umfangreiche Gebiete erworben.
Jeder dieser Punkte hat sich nachweislich erfüllt.
4. Wiederaufbau und Belebung alttestamentlicher Städte
Vierter Punkt: Wiederaufbau alttestamentlicher Städte.
Der Prophet Amos schreibt im achten Jahrhundert vor Christus in Amos 9,14: Gott spricht: „Und ich werde das Schicksal meines Volkes Israel wenden. Sie werden die verwüsteten Städte wieder aufbauen und bewohnen. Sie werden Weinberge pflanzen und deren Wein trinken. Sie werden Gärten anlegen und deren Frucht essen. Ich werde sie in ihrem Land pflanzen, und sie sollen nicht mehr herausgerissen werden aus dem Land, das ich ihnen gegeben habe, spricht der Herr, dein Gott.“
Meine Damen und Herren, wir sind heute Zeugen davon, wie alttestamentliche Städte zu modernen Städten mit pulsierendem Leben geworden sind. Sie wurden wieder aufgebaut und sind bewohnt.
Wir sind auch Zeugen dieser Fruchtgärten. Das hebräische Wort „Kerem“ bedeutet übrigens nicht einen kleinen Garten hinter dem Haus, sondern große Plantagen, ausgedehnte Gartenanlagen, deren Früchte man isst. Wenn Sie an Jaffa-Orangen denken, wird das deutlich. Diese und andere Zitrusfrüchte werden heute in so großem Maßstab angebaut, dass sie international exportiert werden.
Wenn Sie also Jaffa-Orangen gegessen haben, dann haben Sie biblische Prophetie sogar auf der Zunge geschmeckt.
5. Die Wüste blüht auf
Fünf
Die Wüste blüht auf, so heißt es in Hesekiel 36,34: „Das verwüstete Land soll bebaut werden, statt dass es eine Wüste war vor den Augen jedes Vorüberziehenden.“ Man wird sagen: Dieses Land, das verwüstete, ist wie der Garten Eden geworden. Die verödeten, verwüsteten und zerstörten Städte sind befestigt und bewohnt.
Man mag sich an mein Zitat von Mark Twain erinnern: „Das Land hat nichts Liebliches für das Auge, es ist spärlich bewohnt, gebrochen, ohne Hoffnung.“ Doch das verwüstete Land soll gebaut werden, statt dass es eine Wüste war vor den Augen jedes Vorüberziehenden.
Heute ist die Situation genau so, wie es in Vers 35 beschrieben wird. Man hat etwa 220 Millionen Bäume gepflanzt. Dadurch veränderte sich das Klima. Die Regenzeit im Winter kehrte in vollem Maß zurück. So hat man dieses Land aufblühen lassen.
Heute exportiert Israel sogar Schnittblumen in aller Welt. Es ist genau so, wie es beschrieben wurde. Es ist immer wieder beeindruckend, wenn man Israelreisende zum ersten Mal hierher bringt. Die Leute sind überwältigt, wie dieses Land blüht – eine aufgeblühte Wüste inmitten von Ländern, die durch Wüste gekennzeichnet sind.
6. Die Gründung des Staates Israel
Punkt sechs: Gründung des Staates Israel am 14. Mai 1948.
Es vergingen einige Jahrzehnte der jüdischen Wiederbesiedlung Palästinas, doch es gab noch keinen Staat Israel. Nun sagt Jesaja 66,8: „Wer hat so etwas gehört? Wer hat dergleichen gesehen? Kann ein Land an einem Tag geboren werden oder eine Nation mit einem Mal entstehen?“
Ja, natürlich, sagen die Schweizer zum Beispiel, am ersten August 1291. Aber hier wird weiter gesagt: „Der Zion hat Wehen bekommen und zugleich ihre Kinder geboren.“
Die Staatsgründung, die durch Ben Gurion in Tel Aviv über das Radio ausgerufen wurde, fiel in eine Zeit schrecklicher kriegerischer Auseinandersetzungen. Ab dem nächsten Tag brach sogar ein totaler Krieg aus, in dem die umliegenden islamischen Staaten versuchten, den Judenstaat vollständig auszulöschen.
Das sind schmerzhafte Wehen. Wehen sind sehr schmerzhaft. Ich kann das sagen, denn ich habe es sechsmal erlebt – natürlich zusammen mit meiner Frau, als Mitfühlender. Wehen sind sehr schmerzhaft, und so ist es: An einem Tag wurde diese Nation geboren.
7. Die Eroberung Zions im Sechstagekrieg
Siebtens: die Eroberung Zions am 7. Juni 1967.
Die UNO hatte im November 1947 beschlossen, dass die Juden einen Staat in Palästina gründen dürfen. Ostjerusalem mit dem Tempelberg, der in der Bibel Zion genannt wird, sollte jedoch nicht Teil dieses Judenstaates sein. Stattdessen sollte es internationalisiert werden.
Als die islamische Welt 1967 zum zweiten Mal versuchte, Israel von der Landkarte zu löschen, kam es zum Sechstagekrieg. An diesem Mittwoch eroberte die israelische Armee als Antwort auf diesen Vernichtungsversuch den Tempelberg.
Nun lesen wir Psalm 126, der vom Schicksal Zions, also des Tempelbergs, spricht: "Als der Herr das Schicksal Zions wendete, da waren wir wie Träumende, da wurde unser Mund voll Lachens und unsere Zunge voll Jubels. Da sagte man unter den Nationen: Der Herr hat Großes an ihnen getan, der Herr hat Großes an uns getan, wir waren fröhlich."
Der Fallschirmspringertrupp, den Sie hier sehen, hat an diesem Mittwoch des Sechstagekrieges den Tempelberg erobert. Das Bild ist der Beweis: Da waren wir wie Träumende, unser Mund wurde voll Lachens und unsere Zunge voll Jubels. Tatsächlich sagten die Völker: Der Herr hat Großes an ihnen getan.
Nach sechs Tagen war die islamische Übermacht an allen drei Fronten – gegen Syrien, Jordanien und Ägypten – besiegt. Am Sonntag war Ruhe eingekehrt. Die ganze Welt sagte, so etwas habe man noch nie gesehen.
Unmittelbar zu Beginn des Sechstagekrieges dachte man, nun komme der Untergang des Judenstaates. Doch nach sechs Tagen war Ruhe. Der Herr hat Großes an ihm getan, der Herr hat Großes an uns getan.
8. Das Ziel der Feinde Israels: Auslöschung
Achter Punkt: Das Ziel der Feinde, die Auslöschung Israels, wurde ebenfalls wörtlich prophezeit.
Ich lese aus Psalm 83, Vers 1. Viele Psalmen sind prophetisch, prophetische Lieder. Dort heißt es: „Gott, schweige nicht, verstumme nicht und sei nicht still, o Gott, denn siehe, deine Feinde toben und deine Hasser erheben das Haupt. Gegen dein Volk machen sie listige Anschläge und beraten sich gegen deine Geborgenen. Sie sprechen: Kommt, lasst uns sie vertilgen, dass sie keine Nation mehr seien, dass nicht mehr gedacht werde an den Namen Israel.“
Diese Sprache kennen wir aus der modernen Geschichte. Noch im Mai 1967 sagte Nasser, der damalige panarabische Führer der islamischen Nationen rund um Israel: „Unser Hauptziel besteht in der Vernichtung Israels.“
Das ist genau diese Sprache. Dreimal hat die islamische Welt versucht, dieses Ziel zu erreichen: im Krieg unmittelbar nach der Staatsgründung 1948/49, dann 1967 im Sechstagekrieg und durch den Überraschungsangriff, der zum Jom-Kippur-Krieg führte.
Dreimal. Es stellt sich nur die Frage, wann das vierte Mal kommt.
9. Das Bündnis der Feinde Israels: Die Arabische Liga
Neunter Punkt: Bündnis der Feinde Israels – die Arabische Liga.
Die Arabische Liga wurde 1945 gegründet und besteht aus mehreren arabischen Staaten, die sich zusammengeschlossen haben, um gemeinsame Interessen zu vertreten. Ein zentrales Ziel dieser Liga ist die Ablehnung und Bekämpfung des Staates Israel. Die Mitgliedsstaaten der Arabischen Liga betrachten Israel als einen Feind, was zu zahlreichen Konflikten und Spannungen in der Region geführt hat.
Die Liga unterstützt politische und militärische Maßnahmen gegen Israel. Diese Haltung hat die Beziehungen zwischen Israel und den arabischen Nachbarländern stark belastet und ist eine der Hauptursachen für den anhaltenden Nahostkonflikt.
Darüber hinaus hat die Arabische Liga versucht, durch wirtschaftliche Sanktionen und diplomatischen Druck die Position Israels zu schwächen. In verschiedenen Resolutionen hat die Liga den Staat Israel nicht anerkannt und fordert seine Rückkehr zu den Grenzen vor 1967.
Die Rolle der Arabischen Liga im Nahostkonflikt ist somit von großer Bedeutung. Sie symbolisiert das Bündnis der Feinde Israels und steht für die kollektive Ablehnung des jüdischen Staates durch viele arabische Länder. Dieses Bündnis beeinflusst die politische Landschaft im Nahen Osten bis heute.
10. und 11. Flucht und Auszug der Juden aus dem Irak
Nun, wenn Sie gut mitgelesen und mitgedacht haben, hätten Sie die Frage stellen können: Gut, es steht hier von Feinden, die sagen, sie wollen Israel auslöschen. Aber es wird nicht gesagt, wer diese Feinde sind.
Sie müssen einfach weiterlesen. In Vers 5 heißt es: Denn sie haben sich beraten mit einmütigem Herzen, sie haben einen Bund wieder dichtgemacht – die Zelte Edoms und die Ismailiter, Moab und die Hageritter, Gebal und Ammon und Amalek, Philistäer samt den Bewohnern von Tyrus. Auch Assur hat sich ihnen angeschlossen, sie sind zu einem Arm geworden, den Söhnen Lots.
Wie Sie hier sehen, lohnt es sich, die Bibel zusammen mit einer Karte zu lesen. Der Prophet, der heilige Sänger dieses Psalms, erwähnt die Namen, wie man sie im Altertum verwendet hat, die völkischen Namen des Altertums. Edom, das Volk Edom, war immer im Gebiet des heutigen Südjordanien ansässig, Moab in Mitteljordanien und Ammon in Nordjordanien. Der Name der Hauptstadt Amman stammt noch von diesem völkischen Namen Ammon.
Dann haben wir die Städtenamen Tyrus im Libanon und Gebal. Auf Arabisch wird Gebal heute „Dschibail“ ausgesprochen, was auf den Libanon hinweist. Weiter gibt es die Ismailiter, das waren arabische Stämme in der saudischen Wüste. Muhammad, der Gründer des Islams, betrachtete sich selbst als einen Nachkommen von Ismail.
Weiter haben wir die Hageritter, einen alten Stamm im heutigen Syrien. Assur, das Kerngebiet von Assur beziehungsweise Assyrien, war immer der Nordirak mit den Städten Ninive, Kalach und Assur. Schließlich gibt es noch die Amalekiter. Amalek war ein Volk in der heutigen Sinai-Halbinsel, die zu Ägypten gehört. Im Alten Testament ist das immer die Bezeichnung für das Land des Gazastreifens, das Land der Philister.
Nun haben wir hier also einen Hinweis auf all die Völker rund um Israel: Libanon, Syrien, Irak, Jordanien, Saudi-Arabien und Ägypten. Diese Völker rund um Israel haben nach dem Zweiten Weltkrieg einen Bund geschlossen, eine Liga. Die arabische Liga heißt dieser Bund. Mehrere Nationen schlossen sich an, und heute ist es eine Liga von über zwanzig islamischen Ländern.
Es ist also genau so gekommen: All diese Völker rundherum haben in der Vergangenheit versucht, Israel militärisch komplett zu vernichten – genau diese Länder.
Nun sind die Punkte zehn und elf gleich zusammenzufassen: Flucht und Auszug der Juden aus dem Irak. Ich muss ein bisschen zurückgreifen. 1941, also im zwanzigsten Jahrhundert, gab es noch eine jüdische Gemeinschaft im heutigen Irak, die etwa hundertfünfzigtausend Personen zählte. Diese Gemeinschaft geht noch zurück auf die babylonische Gefangenschaft, als Nebukadnezar vor 2600 Jahren die Juden nach Babylon, in den Irak, führte.
Aber wie gesagt, im zwanzigsten Jahrhundert gab es noch so eine große jüdische Gemeinschaft. Doch im zwanzigsten Jahrhundert verließ diese Gemeinschaft den Irak, und zwar durch Flucht und Auszug. Diese Flucht begann 1941, als der Irak mit Nazi-Deutschland verbündet war.
So gab es 1941 eine Massenabschlachtung der Juden in Bagdad. Das führte dazu, dass die Juden begannen, aus dem Irak zu fliehen. Es gab jedoch eine Ausnahme: In den Jahren 1950 bis 1952 gab die irakische Regierung den Juden offiziell die Erlaubnis, auszuziehen. So sind also in der Zeit von 1941 bis 1991 150.000 Juden aus dem Irak ausgezogen.
Am Vorabend des ersten Golfkrieges gab es vielleicht noch etwas mehr als hundert Juden im Irak. Heute, im Jahr 2007, gibt es noch etwa 27 – das sind alles alte Leute, die keine Kinder mehr bekommen.
In Jeremia 50 und 51 geht es um Babylonien. Babylonien war immer das Gebiet des heutigen Südirak bis nördlich über Bagdad hinaus. Dort geht es um Babylonien in der Endzeit.
In Jeremia 50,8 steht, an die Juden gerichtet: Flieht aus Babylonien hinaus und zieht aus dem Land der Kaldäer aus. Parallel heißt es: flieht und zieht aus. In Jeremia 51,6 heißt es: Flieht aus Babylon hinaus und rettet jeder sein Leben. Werdet nicht vertilgt wegen seiner Ungerechtigkeit, denn es ist die Zeit der Rache des Herrn. Was er getan hat, vergilt er ihm.
Sie sollen also fliehen und ausziehen, denn in der Folge wird eine Katastrophe über dieses Land kommen.
Der zwölfte Punkt ist die massive Bombardierung des Irak nach der jüdischen Flucht, im Jahr 1991.
12. Massive Bombardierung des Irak nach der jüdischen Flucht 1991
1991 kam es zum Golfkrieg unter der Führung der UNO. Dabei wurde das gesamte Land mit Hunderttausenden von Luftangriffen grausam zerstört. Wir können uns kaum vorstellen, welches Ausmaß die Maßnahmen der UNO hatten.
In Jesaja 13 und 14 geht es um Babylonien in der Endzeit. Dort steht in Vers 4: "Der Herr der Heerscharen mustert ein Kriegsheer. Aus fernem Land kommen sie, vom Ende des Himmels. Der Herr und die Werkzeuge seines Grimmes, um das ganze Land zugrunde zu richten."
Im Golfkrieg 1991 beteiligten sich über dreißig Nationen aus allen fünf Kontinenten. Mehr als eine halbe Million Soldaten schlugen den Irak nieder und richteten das Land vollständig zugrunde. Die Hauptmasse der Soldaten kam aus einem sehr fernen Land, den USA.
Als ich in San Francisco Vorträge hielt, ging ich mit einer Frau an den Pazifik. Wir schauten hinaus in den fernen Westen, und ich dachte: Wenn ich jetzt mit dem Schiff weiterfahre, wäre ich schon wieder auf dem Heimweg. Dort ist man tatsächlich am Ende der Welt. Wenn man weiterfährt, kommt man wieder zurück. Dann gelangt man in den fernen Osten und schließlich nach Ernelsbach in der Schweiz.
Die Soldaten kamen aus den USA, viele aus Kalifornien, aber auch aus Kanada, Honduras und vom Ende des Himmels aus Afrika, zum Beispiel aus Senegal und Marokko. Ebenso kamen sie vom Ende des Himmels Europas, aus Frankreich, England, Norwegen und weiteren Ländern.
Der dreizehnte Punkt: Die Eroberung Babyloniens im Jahr 2003 war ein Schock für die Welt.
13. Eroberung Babyloniens 2003 – ein Schock für die Welt
Zuerst sollte der Irak in einer ersten Phase nur militärisch niedergeschlagen werden. Doch der Prophet Jeremia ging weiter und erklärte, dass das Land auch erobert werden würde. Das würde ein Schock für die Welt sein.
1991 war die Welt noch nicht so schockiert. Damals hat die UNO mitgemacht, und viele Länder, darunter auch die Schweiz, waren Teil dieses Bündnisses. Prinzipiell waren alle dabei.
Im Jahr 2003 war die Situation ganz anders. Jeremia 50,22 spricht von Kriegslärm im Land und großer Zerstörung. Damals wurden etwa 30 Luftangriffe durchgeführt. Wie wurde Babylonien zum Entsetzen unter den Nationen? Millionen Menschen gingen auf die Straßen und waren entsetzt über das, was durch die Amerikaner und ihre Verbündeten geschah. Diesmal stand nicht mehr die UNO dahinter. Die Welt war entsetzt.
Wenn Sie jemanden kennen, der damals auf der Straße war, können Sie ihm nächste Woche erzählen, dass Sie von ihm in der Bibel gelesen haben – am Freitagabend. Dann wird er vielleicht sagen, das sei ein schlechter Witz. Aber es ist ernst: Wir haben nämlich über die Zukunft von Babylon gelesen. Dort steht, dass das Land zertrümmert wird und ein Entsetzen unter den Völkern herrschen wird. Und genau das war es: Sie waren entsetzt.
Falls Ihr Gesprächspartner jetzt schlau ist, könnte er sagen: „Ja, man ist doch bei jedem Krieg entsetzt. Das ist nichts Besonderes.“ Dann können Sie antworten: „Ist das so? Wie war das mit Zaire, dem Kongo?“ In den vergangenen Jahren wurden dort drei bis vier Millionen Schwarze im Krieg abgeschlachtet. Die UNO hat nichts unternommen, um das zu verhindern, und die Friedensbewegung war nicht auf der Straße.
Wie war es im Sudan in den vergangenen Jahren? Hunderttausende Tote, doch die Friedensbewegung hat sich nicht dafür eingesetzt und war nicht auf der Straße. Man könnte böse sagen, das lag daran, dass es Schwarze waren. Das wäre schrecklich, wenn es so wäre. Aber es ist eine Tatsache, dass die Friedensbewegung sich nicht darum kümmerte.
Doch bei Babylon war das anders. Dort können Sie sagen: Wenn die Bibel steht, dass die Welt bei Babylon schockiert sein wird, dann war sie es auch. Und sie waren schockiert.
Vierzehnter Punkt: Die Eroberung Bagdads.
14. Die Eroberung Bagdads
Es war im ersten Golfkrieg, dass peinlich vermieden wurde, den Irak zu erobern. Ziel war nur die Befreiung Kuwaits. Doch der Prophet Jeremia sagt mehr.
Ich habe damals, 1991, gesagt, dass der erste Golfkrieg nicht das Ende ist. Es muss weitergehen. Natürlich stieß ich auf Unverständnis. Der Golfkrieg sei vorbei, jetzt käme nichts mehr. Das sei doch nicht möglich. Aber es muss weitergehen, denn die Bibel sagt noch mehr dazu.
Beim Golfkrieg 2003 kam es dann zur Eroberung des Landes, zur Eroberung Bagdads. Das steht unter Punkt vierzehn in Jeremia 51,31. Doch vorher muss ich noch etwas erklären: Saddam Hussein betrachtete sich als König von Babylon. Deshalb ließ er die alte Stadt Babylon wieder aufbauen. Das bedeutete Stadtmauern, Tempel und den Südpalast von Nebukadnezar.
Er stellte riesige Bilder auf: Auf der einen Seite von Babylon, auf der anderen Seite Nebukadnezar, der vor 2600 Jahren die Juden nach Babylon deportiert hatte. Saddam Hussein wollte damit sagen: Ich bin der zweite Nebukadnezar. Mein Lebensauftrag ist es, das Gleiche zu tun – den Judenstaat zu vernichten wie Nebukadnezar.
Nun lesen wir Jeremia 51,31: „Ein Läufer läuft dem anderen entgegen und erbietet dem Boten, um dem König von Babylonien die Botschaft zu bringen, dass seine Stadt von allen Seiten eingenommen ist.“
Hier sehen Sie den König von Babylon – Saddam Hussein. Plötzlich kam diese Meldung unerwartet früh. Man fragte sich: Wie können die Amerikaner je Bagdad erobern? Bagdad war so gut gesichert durch einen Sicherheitsring der irakischen Armee.
Doch plötzlich hieß es in einer AFP-Meldung: Bagdad ist umzingelt, und sogar ein Vorstoß ins Zentrum wurde geschafft. Die Stadt ist von allen Seiten eingenommen. Die Übergänge sind besetzt, die Tigris-Übergänge in Bagdad wurden durch die Alliierten kontrolliert.
15. Die brennenden Paläste Babylons
Die Paläste sind ausgebrannt. Wir haben die Bilder gesehen, sie gingen um die ganze Welt. Die Paläste von Saddam Hussein brannten.
In Jeremia 51,32 steht: „Ich habe schon gelesen, dass die Übergänge besetzt sind und die Paläste mit Feuer ausgebrannt wurden. Die Soldaten sind erschrocken.“
Falls in Ihrer Bibel steht, dass die Teiche mit Feuer ausgebrannt wurden, hier eine Erklärung: Das hebräische Wort „Agamim“ bedeutet tatsächlich Palast, Festung und auch Teich.
Sie merken jedoch, dass „Paläste“ besser passt als „Teiche“, nicht wahr? Und wir haben es ja gesehen: Die Paläste sind ausgebrannt worden.
16. Das plötzliche vorläufige Ende der Kampfhandlungen
Sechzehnter Punkt: Plötzliches vorläufiges Ende
Das hatte man auch nicht erwartet. Es gab ein unerwartet schnelles vorläufiges Ende der ersten Kriegsphase nach bereits fünfundzwanzig Tagen.
In Jeremia 51 heißt es: Babyloniens Helden haben aufgehört zu streiten. Sie sitzen in den Festungen, ihre Kraft ist versiegt, sie sind zu Frauen geworden. Man hat ihre Wohnungen angezündet, ihre Riegel sind zerbrochen.
Haben Sie den Spiegel-Artikel aus dem Dezember 2003 gelesen? Dort erzählte ein hoher irakischer Offizier, wie er im Krieg gekämpft und aktiv war. Plötzlich kam eines Tages ein Teil seiner Soldaten nicht mehr zum Kampf. Am nächsten Tag waren es noch weniger, und so ging es weiter. Am Schluss war er allein oder praktisch allein. Die anderen sind alle abgehauen. Und dann war es vorbei – diese erste Phase.
Ihre Riegel sind zerbrochen, man hat die Wohnungen der Helden, also die Kasernen, angezündet. Auch damals war mir klar: Es ist immer noch nicht am Ende. In der Bibel steht noch mehr.
17. Der Reichtum Babylons in den Händen seiner Feinde
Nun, Punkt siebzehn: Babyloniens Reichtum liegt in der Hand seiner Feinde.
Ja, jetzt sagen Sie vielleicht, das haben wir doch immer gewusst – sie wollen das Öl. Wer sagt, dass Sie das nicht wollten? Das steht ja in der Bibel. Jeremia 50,10 sagt: „Und Chaldäa“, ein anderer Name für Babylonien, „wird zum Raub werden. Alle, die es berauben, werden satt werden“, spricht der Herr.
In dieser Phase befinden wir uns. Nicht die amerikanische Regierung wird reich, sondern amerikanische Firmen, die viel Geld gemacht haben.
Jeremia 51,13 richtet sich an Babylon: „Du, die du an vielen Wassern wohnst, das Land zwischen Euphrat und Tigris, reich an Schätzen bist, zweitgrößtes Erdölvorkommen der Welt: Dein Ende ist gekommen, das Maß deines Raubes.“
Wir wollen uns ja nur mit erfüllter Prophetie beschäftigen und geben darum nur einen kleinen Hinweis. Es gibt gemäß Jesaja 13,14 und Jeremia 50,51 noch eine zukünftige Endphase.
Diese betrifft die totale Zerstörung Südiraks, sodass dieses Gebiet nicht mehr bewohnt werden kann. Der Bibeltext sagt ausdrücklich, dass der Araber nicht einmal mehr durch dieses Land hindurchziehen wird. Das Gericht wird aufsteigen bis zu den Wolken, und die Hilfsorganisationen werden das Land verlassen.
Sie werden sagen, wie in Jeremia 51: „Wir haben Babylon heilen wollen, das wollen sie ja jetzt, aber es ist nicht genesen. Lasst uns ein jeder in sein Land zurückkehren, denn sein Gericht steigt auf bis zu den Wolken.“
Das römische Reich in biblischer Sicht und seine Wiederkehr
Bevor wir eine Pause machen, noch der achtzehnte Punkt: Das römische Reich erscheint wieder.
Zuerst ein bisschen Bibelunterricht. Im Buch Daniel finden Sie in Daniel 7 einen Traum des Propheten. Er sieht vier schreckliche Tiere aus dem Weltenmeer heraufsteigen. Ihm wird erklärt, dass diese Tiere vier Weltreiche bedeuten, die einander ablösen werden.
Das erste Tier ist ein majestätischer Löwe. Dieser bezeichnet das babylonische Weltreich unter Nebukadnezar zu seiner Zeit. Dann kam ein gefräßiger, etwas plumper Bär – das war das persische Weltreich, das darauf folgte. Dann ein ganz schnelles Tier, ein Leopard. Das ist das griechische Weltreich unter Alexander dem Großen, das in der sagenhaften Zeit von dreizehn Jahren alles von Griechenland über Nordafrika, also Ägypten, Äthiopien, bis nach Indien erobert hatte.
Der Leopard, und dann viertens ein Tier mit zehn Hörnern, das grausam und stark war: das römische Reich. Ja, so haben wir das doch in der Schule gelernt. Es gab zunächst das babylonische Weltreich, dann das persische, das griechische und schließlich das römische.
Nun gehen wir hinüber ins Neue Testament. Im letzten Buch der Bibel, Offenbarung 13 und 17, wird dieses vierte Weltreich, das ja bekanntlich Rom ist, nochmals behandelt. Johannes sieht in der Vision auf Patmos noch einmal dieses Tier mit den zehn Hörnern. Ihm wird erklärt: Offenbarung 17,8: „Das Tier, welches du gesehen hast, war und ist nicht und wird aus dem Abgrund heraufsteigen und ins Verderben gehen.“
Hier wird erklärt: Vor zweitausend Jahren, als das römische Reich noch existierte, wird es drei Phasen haben:
A) eine Phase, in der es war,
B) eine Phase, in der es nicht mehr ist,
und C) eine Phase, in der es wiederkommen wird.
So haben wir das gelernt. In der Schule gab es vor zweitausend Jahren ein römisches Reich. Übrigens wurde damals Jesus Christus unter der römischen Herrschaft geboren, und der Kaiser Augustus, zu dessen Ehre auch die Stadt, in der wir heute zusammen sind, erbaut wurde, war zu dieser Zeit Kaiser.
Dann lernten wir, dass im fünften Jahrhundert, 476, durch den Ansturm der – ich hätte fast gesagt – Deutschen, der Barbaren aus dem Norden und Osten, das Weströmische Reich zersetzt und vernichtet wurde. Das Oströmische Reich wurde immer kleiner, konnte sich aber noch länger halten, bis es dann unter dem schrecklichen Ansturm der Türken 1453 endgültig fiel.
Dann kam die Zeit, in der es eben kein römisches Reich mehr gab. Ja, so ein Pseudoreich – aber da gehört ja nicht einmal Rom dazu. Ein Heiliges Römisches Reich ohne Rom, das ist nichts, oder? Also gab es die Phase „kein römisches Reich mehr“, und aus diesem Zustand heraus entstand Europa, wie wir es lange kannten: zerrissen in viele Nationalstaaten – Portugal, die Schweiz, Fürstentum Liechtenstein, Österreich, Deutschland, Holland usw.
Der Höhepunkt dieser inneren Zerrissenheit Europas wurde im Zweiten Weltkrieg erreicht, als eine grässliche Eskalation des Bösen, und alles war am Boden zerschlagen. Dann kam Churchill nach Zürich und hielt 1946 die berühmt gewordene Rede: „Lasst Europa aufstehen! Wir müssen eine Art vereinigte Staaten von Europa schaffen!“
Der Weg dahin sei einfach, es brauche nicht mehr, und er hat es erklärt. Dann kamen die Römischen Verträge 1957, und die Integration ging weiter und weiter. Heute haben wir diese EU mit 25 Staaten, und es soll weitergehen.
Es war schon längst klar, was das sein soll. Einer dieser sogenannten Europa-Visionäre, Emil Luz, schrieb bereits in den 50er Jahren: „Europa, die europäische Einheit, müssen wir nicht schaffen, sondern lediglich wiederherstellen.“
Doktor Franz Blanckart, einer unserer ehemaligen Staatssekretäre in der Schweiz, sagte als Europagegner im Blick auf das neue Europa, es solle ein Heiliges Römisches Reich, eine europäische Nation, gezimmert werden. Das ist die Sicht eines römischen Reiches.
Und schauen Sie: In der Offenbarung steht, wenn das römische Reich wieder heraufsteigt, dann wird der herrschende Messias als Richter der Welt kommen. Das ist ein interessanter Parallelismus.
Sehen Sie, das fällt alles zusammen in die gleiche Zeit, in der die Juden zurückkehren in der Endzeit. Es fällt zusammen mit der Zeit, in der das Land wieder aufblüht, in der der Staat wieder gegründet wurde. Jetzt will ich nicht alles wiederholen, was wir in dieser Rekordzeit zusammengetragen haben – alles in der gleichen Zeit!
Diese Vernetzung der Punkte ist bemerkenswert. Man kann nicht sagen: „Ja gut, vielleicht haben sich Punkte zwei und neun im sechzehnten Jahrhundert so ungefähr erfüllt, und dann dreizehn, achtzehn und vielleicht auch noch eins in einer anderen Zeit.“ Nein, alle Punkte sind einzigartig in unserer Zeit.
Jetzt brauchen wir ein bisschen Erholung. Sie können sich zurücklehnen und sich musikalisch erholen.