Einführung in den Epheserbrief und seine Struktur
Teil vier, Epheserbrief – das ist ganz wichtig. Wer noch keines hat, Michael verteilt.
Wir stehen in Epheser 4, Vers 17:
„Dies nun sage und bezeuge ich im Herrn, dass ihr fortan nicht wandelt wie auch die Nationen wandeln. Die Eitelkeit ihres Sinnes verfinstert am Verstand, entfremdet dem Leben Gottes wegen der Unwissenheit, die in ihnen ist, wegen der Verhärtung ihres Herzens, die, da sie alle Empfindung verloren, sich selbst der Ausschweifung hingegeben haben, um alle Unreinheit mit Gier auszuüben.“
Ihr aber habt den Christus nicht so gelernt. Wenn ihr wirklich ihn gehört habt und in ihm gelehrt worden seid, wie die Wahrheit in dem Jesus ist, habt ihr, was den früheren Lebenswandel betrifft, den alten Menschen abgelegt, der nach den betrügerischen Begierden verdorben wird. Ihr werdet aber erneuert in dem Geist eurer Gesinnung und habt den neuen Menschen angezogen, der nach Gott geschaffen ist, wahrhaftiger Gerechtigkeit und Heiligkeit.
Zunächst möchte ich in Erinnerung rufen: Der Epheserbrief stellt uns den ewigen Ratschluss Gottes vor und seine Verwirklichung in Raum und Zeit. Ich lese nochmals auf dem Skript die Einleitung, eine Kurzzusammenfassung des Epheserbriefes in ein paar Sätzen.
Der Epheserbrief beschreibt in den Kapiteln 1 bis 3 die einzigartige Stellung der Christen als ein neues Volk, das weder jüdisch noch heidnisch ist. Es ist vielmehr ein himmlisches Volk mit himmlischen Segnungen, im Gegensatz zu Israel als irdisches Volk Gottes mit speziell irdischen Segnungen. Dieses himmlische Volk ist von Gott, und zwar von Ewigkeit an, in seinem Ratschluss eingeplant worden.
Der Brief zeigt aber auch, wie dieser himmlische und hoch erhabene Charakter der Erlösten, die zur Gemeinde Gottes gehören, sich in den alltäglichen Beziehungen auf Erden konkret und praktisch auswirken muss. Das betrifft die Gemeinde, die Gesellschaft, die Ehe, die Familie und die tägliche Arbeit.
Dies wird besonders in den Kapiteln 4 bis 6 deutlich. Die Struktur des Briefes ist also so, dass wir in den Kapiteln 1 bis 3 die Lehre von der himmlischen Stellung der Gemeinde haben und in den Kapiteln 4 bis 6 die praktischen Konsequenzen dieser Lehre.
Darum beginnt Kapitel 4, Vers 1 so:
„Ich ermahne euch nun, ich, der Gefangene im Herrn, dass ihr würdig wandelt der Berufung, mit der ihr berufen worden seid.“
Dieses Wort ist wichtig, denn es macht klar, dass das, was ab Kapitel 4 bis 6 gesagt wird, eine Schlussfolgerung aus der Lehre von Kapitel 1 bis 3 ist. Und zwar muss das jetzt praktisch umgesetzt werden im täglichen Leben, eben im Wandel. Ihr sollt würdig wandeln, entsprechend der Berufung Gottes, die in den Kapiteln 1 bis 3 beschrieben wird. Darum ist das Wort „Wandel“ ebenso wichtig in diesen Kapiteln.
Der Kontrast zwischen altem und neuem Wandel
Schauen wir in Vers 17: „Dies nun sage und bezeuge ich im Herrn, dass ihr fortan nicht wandelt, wie auch die Nationen wandeln, in Eitelkeit ihres Sinnes usw.“ Unser Abschnitt betont also: Lebt nicht mehr so, wie ihr es vor eurer Bekehrung getan habt! Das ist überhaupt nicht mehr erlaubt, das ist ein No-Go, das geht nicht.
Im Kapitel 5 sagt der Apostel: „Seid nun Nachahmer Gottes als geliebte Kinder und wandelt in Liebe, wie auch der Christus uns geliebt und sich selbst für uns hingegeben hat, als Darbringer und Schlachtopfer Gott zu einem duftenden Wohlgeruch.“
Schließlich lesen wir in Vers 8: „Denn einst wart ihr Finsternis, jetzt aber seid ihr Licht in dem Herrn; wandelt als Kinder des Lichts.“
Dazu kommt in Vers 15: „Gebt nun acht, wie ihr sorgfältig wandelt, nicht als Unweise, sondern als Weise, die gelegene Zeit auskaufen, denn die Tage sind böse.“
Also sehen wir, wie der Wandel, die praktische Umsetzung, hier im zweiten Teil besonders betont wird.
Acht Merkmale des gottlosen Wandels vor der Bekehrung
Abschnitt „Würdiger Wandel“, Kapitel 4, Verse 1 bis 6, 9. Nun sind wir bei Vers 17 angekommen. Dort wird erklärt, dass der Wandel der Erlösten im Gegensatz zum Wandel vor der Bekehrung steht, der in Gottlosigkeit gelebt wird.
Es werden hier acht Kennzeichen der Gottlosen, der Heiden, der Menschen im unbekehrten Zustand beschrieben.
Erster Punkt: Das Denken ist hohl und inhaltslos. Es heißt, sie wandeln nicht wie auch die Nationen wandeln, in Eitelkeit ihres Sinnes. Das Wort „Sinn“ bedeutet im Griechischen auch „Denken“. „Eitel“ heißt leer, inhaltslos. Das kann sich äußerlich prächtig präsentieren, doch bei genauerem Hinsehen ist es Schall und Rauch.
Zweiter Punkt: Der Apostel Paulus sagt, der Verstand ist verfinstert. Sie haben zwar einen Verstand, aber darin herrscht Finsternis. Paulus erklärt in 2. Korinther 4, dass Satan dies direkt bewirkt.
In 2. Korinther 4, Vers 3 heißt es: „Wenn aber auch unser Evangelium verdeckt ist, so ist es in denen verdeckt, die verloren gehen, in denen der Gott dieser Welt, das ist Satan, den Sinn – auch hier bedeutet das Wort ‚Sinn‘ den Verstand – der Ungläubigen verblendet hat, damit ihnen nicht ausstrahle der Lichtglanz des Evangeliums der Herrlichkeit Christi, der das Bild Gottes ist.“
Anschließend erklärt Paulus den Zusammenhang mit 1. Mose 1, Vers 2, wo die Erde als „Tohu wawohu“ beschrieben wird, also wüst und leer, und Finsternis über der Tiefe liegt. Paulus sagt in Vers 5: „Denn wir predigen nicht uns selbst, sondern Jesus Christus als Herrn, uns selbst aber als eure Knechte um Jesu willen. Denn der Gott, der sprach: ‚Aus Finsternis leuchte Licht‘, ist es, der in unsere Herzen geleuchtet hat zum Lichtglanz der Erkenntnis der Herrlichkeit Gottes im Angesicht Jesu Christi.“
Gott ließ am ersten Schöpfungstag im Zusammenhang mit diesem Tohuwawohu und der Finsternis Licht entstehen – „Jehi Or, Vaihi Or“ – und es war Licht. Dieser Gott, der damals in die Finsternis sein Licht hineinleuchten ließ, ist derselbe, der auch in unsere dunklen Herzen hineingeleuchtet hat. So wird klar, dass der erste Schöpfungstag ein Bild der Bekehrung ist. Gott lässt sein Licht ins dunkle Herz leuchten, weil wir vor der Bekehrung einen verfinsterten Verstand hatten.
Natürlich kann man logisch denken, in einem gewissen Rahmen. Aber es ist wie in der Schule: Wenn man lange, verkettete Rechnungen löst, kann es sein, dass man große Abschnitte richtig gerechnet hat, und am Ende das Ergebnis trotzdem falsch ist. Warum? Weil das Endergebnis nicht stimmt. Irgendwo gibt es einen Fehler. Wenn man nur eine zu multiplizierende Zahl weggelassen hat, ist alles falsch.
So ist es auch beim unbekehrten Menschen. Er rechnet in vielem ganz logisch, aber wenn er den wichtigsten Faktor – Gott und sein Wort – weglässt, ist am Ende die Rechnung immer falsch. Es ist erstaunlich, wie selbst ganz intelligente Menschen ihre Torheit ans Licht bringen.
Zum Beispiel Stephen Hawking, einer der bekanntesten Physiker und Spezialisten für die Urknalltheorie. In seinem 2010 erschienenen Buch über Urknall und Entstehung der Welt schreibt er ganz am Schluss, dass das Universum sich selbst aus dem Nichts erschafft.
Wie kann das Universum sich selbst erschaffen? Das müsste ja schon existiert haben, bevor es existiert. Das ist unlogisch. Man kann sagen, A erschafft B, aber niemand kann sagen, A erschafft A. Jedes Kind merkt, dass das unmöglich ist. Dennoch schreibt er das. Wie kommt er dazu? Das ist die Antwort: Verfinsterung am Verstand, damit er Gott weglassen kann. So argumentiert er plötzlich so.
Das war der zweite Punkt: verfinstert am Verstand.
Dritter Punkt: entfremdet dem Leben Gottes. Auf dem Skript habe ich vermerkt: Das göttliche Leben ist nicht etwas, sondern das ist der Herr Jesus. In Johannes 14,6 sagt er: „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben.“ Jesus Christus ist das ewige Leben in Person. Ein Mensch, der Jesus Christus nicht kennt, ist entfremdet vom Leben Gottes.
Wie bekommt man das ewige Leben? Ganz einfach: Johannes 3,16: „Denn so sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe.“ Es steht wirklich in der Gegenwartsform „habe“ als gegenwärtiger Besitz. Das ist die Wiedergeburt.
Ein Mensch bekehrt sich, und Gott gibt ihm das Leben aus Gott. Das heißt, der Herr Jesus wird von diesem Moment an sein Leben. So können wir mit Paulus sagen: Galater 2,20: „Ich bin mit Christus gekreuzigt, und nicht mehr lebe ich, sondern Christus lebt in mir.“ Das ist dieses ewige Leben.
Vierter Punkt: Wegen der Unwissenheit, die in ihnen ist. Das ist nicht dasselbe wie verfinsterter Verstand, bei dem man in wesentlichen Punkten falsch denkt und meint, alles könne von selbst entstehen. Hier geht es um völlige Unwissenheit bezüglich der Wahrheit Gottes. Sie wissen nicht, was Gott über sich selbst geoffenbart hat.
Fünfter Punkt: Wegen der Verhärtung ihres Herzens. Hier finden wir die Tatsache, dass das Herz wie Stein ist und deshalb oft eine Empfindungslosigkeit gegenüber Gottes Wort herrscht.
Übrigens lehrten die Ägypter in ihrer Religion, dass es ganz wichtig sei, dass das Herz verhärtet ist – nur so werde man gerettet. Wer zum Beispiel das Pergamon-Museum in Berlin besucht, sollte auch einen Abstecher ins Ägyptische Museum machen. Dort gibt es eine großartige Ausstellung, unter anderem eine Abteilung zum Totenbuch der Ägypter.
Das Totenbuch erklärt ihre Vorstellung vom Jenseits: Der Pharao stirbt und wird vor den Richterthron des Gottes Osiris gestellt. Sein Herz wird gewogen – bildlich dargestellt durch eine Waage, auf der einerseits ein Herz liegt und andererseits eine Feder. Die Feder ist in der Hieroglyphenschrift das Zeichen für Wahrheit.
Das Herz wird auf Wahrheit geprüft. Dann wird eine Liste von Sünden vorgelesen, die der Pharao begangen haben soll. Die Ägypter lehrten, dass der Pharao alle Sünden abstreiten müsse, denn bei jeder Sünde sagt er: „Nein, das habe ich nicht gemacht.“ Sonst geht er verloren.
Das Problem ist, dass die Ägypter lehrten, das Herz sagt die Wahrheit. Das Herz wird den Pharao vor Gericht anklagen. Um das zu verhindern, muss man das Herz verhärten, es wie Stein machen. Das wurde in einem speziellen Ritual mit Skarabäen – mistkäferförmigen Steinen – an der Leiche des toten Pharao durchgeführt, damit sein Herz hart wird wie Stein und nicht gegen ihn aussagt.
Dann kommt die Entscheidung: Kann er ewig weiterleben, oder nicht? Wenn das Herz aussagen kann, wird ein schreckliches Ungetüm dargestellt, das den Pharao verschlingt, und das Leben hört auf – keine Hoffnung auf weitere Existenz nach dem Tod.
In dieser Auffassung spielt die Verhärtung des Herzens eine grundlegende Rolle für die Rettung.
Wir müssen uns auch 2. Mose 7–12 vor Augen halten, Israel in Ägypten, als die Plagen über Ägypten kamen. Sechs Mal lesen wir, dass der Pharao sein Herz verhärtete. Beim siebten Mal heißt es, Gott verhärtete sein Herz.
Von da an konnte er sich nicht mehr bekehren, obwohl Gott ihm mehrfach eine Chance gab. Doch er verhärtete sein Herz und fiel ins Unglück, ertrank im Roten Meer.
Sprüche 28,13-14 sagt: „Wer seine Übertretungen verbirgt, wird kein Gelingen haben; wer sie aber bekennt und lässt, wird Barmherzigkeit erlangen. Glückselig der Mensch, der sich beständig fürchtet, also beständig Gottesfurcht hat. Wer aber sein Herz verhärtet, wird ins Unglück fallen.“
Das ist genau das Gegenteil von Rettung. So geschah es beim Pharao.
Sechster Punkt: Sie alle haben Empfindung verloren und sich selbst der Ausschweifung hingegeben, um alle Unreinheit mit Gier auszuüben. Sünde kann natürliche Gefühle und Empfindungen zerstören und abstumpfen.
Siebter Punkt: Sie geben sich der Unmoral hin.
Achter Punkt: Die Unreinheit üben sie mit Gier aus.
All dies steht im Zusammenhang mit dem Befehl in Vers 17: „Dies nun sage und bezeuge ich im Herrn, dass ihr fortan nicht wandelt, wie auch die Nationen wandeln.“
Diese Punkte haben in unserem Leben als Christen nichts mehr zu suchen.
Der neue Mensch und der alte Mensch im Wandel der Erlösten
Vers 20 erläutert, dass der Messias ganz anders ist als das, was man im Heidentum findet. Wenn ich von Heidentum spreche, meine ich das Leben als Mensch vor der Bekehrung – ein Leben, das abgetrennt ist von dem Wort Gottes, von Gott und vom Messias. Darum heißt es: „Ihr aber habt den Christus nicht so gelernt.“
Der Messias, Christus, ist kein Familienname, sondern ein Titel des Herrn Jesus. Das wird jedem klar, der wirklich in der Lehre von Jesus Christus unterwiesen ist, wenn man ihn gehört hat und in ihm gelehrt worden ist, wie die Wahrheit in Jesus ist.
In Vers 22 wird vom alten Menschen gesprochen. Was ist der alte Mensch? Das ist manchmal schwierig, denn wir finden auch Ausdrücke wie „das Fleisch“ oder „die Sünde in uns“. Oft werden diese Begriffe miteinander verwechselt. Ein bisschen christliches, biblisches Vokabular: Der alte Mensch meint den Zustand vor der Bekehrung. Die Bibel lehrt, dass man mit der Bekehrung den alten Menschen wie ein Kleid ablegt.
Darum steht hier, dass ihr, was den früheren Lebenswandel betrifft, also vor der Bekehrung, den alten Menschen abgelegt habt. Als Bekehrte haben wir den alten Menschen nicht mehr. Aber es ist etwas anderes: In Römer 7 lernen wir, dass wir die Sünde in uns und auch das Fleisch immer noch haben. Es ist also nicht dasselbe. Der alte Mensch ist einfach das alte Leben von früher. Dieses legt man bei der Bekehrung ab wie ein Kleid und zieht den neuen Menschen an wie ein Kleid.
Ich lese: „Dass ihr, was den früheren Lebenswandel betrifft, abgelegt habt den alten Menschen, der nach den betrügerischen Begierden verdorben wird, aber erneuert werdet in dem Geist eurer Gesinnung oder eures Denkens, und angezogen habt den neuen Menschen, der nach Gott geschaffen ist in wahrhaftiger Gerechtigkeit und Heiligkeit.“
Mit der Bekehrung zieht man also gewissermaßen den neuen Menschen an. Aber was ist die Sünde in uns?
Schauen wir in Römer 7, wo der Apostel Paulus über seine Erfahrungen nach der Bekehrung spricht. Er merkt, dass mit der Bekehrung nicht alle Probleme in uns gelöst sind. In Römer 7,14 sagt er: „Denn wir wissen, dass das Gesetz geistlich ist; ich aber bin fleischlich, unter die Sünde verkauft. Denn was ich vollbringe, das anerkenne ich nicht; denn nicht, was ich will, das tue ich, sondern was ich hasse, das übe ich aus. Wenn ich aber das tue, was ich nicht will, so stimme ich dem Gesetz bei, dass es recht ist. Nun aber vollbringe nicht mehr ich dasselbe, sondern die in mir wohnende Sünde; denn ich weiß, dass in mir, das heißt in meinem Fleisch, nichts Gutes wohnt. Denn das Wollen ist bei mir vorhanden, aber das Vollbringen dessen, was recht ist, finde ich nicht.“
Hier sagt er klar: „die in mir wohnende Sünde“. Ich erkläre: Der Ausdruck „die Sünde“ in der Einzahl bezeichnet im Römerbrief ab Kapitel 5, Vers 12 die verdorbene menschliche Natur, die wir von Adam geerbt haben. Mit seinem Fall kam die Sünde in die Welt und wurde durch alle Generationen weitervererbt.
Darum steht in 1. Mose 5, dass Adam seinen Sohn Seth zeugte „in seinem Bild“ – Adam wurde erschaffen im Bild Gottes (1. Mose 1,27). Aber dann ist er gefallen und zeugte einen Sohn nach dem Fall, von dem es heißt, er wurde in seinem Bild erzeugt – das heißt als Sünder. So geht es von Generation zu Generation weiter.
Darum sagt auch König David in Psalm 51: „Meine Mutter hat mich in Sünde empfangen.“ Diese sündige Natur ist gewissermaßen eine böse Natur in uns, die uns drängt, Sünden in der Mehrzahl zu tun. Das ist der schlechte Baum oder die schlechte Wurzel, die uns dazu führt, Früchte zu bringen, nämlich Sünden.
Das ist ganz wichtig im Römerbrief zu unterscheiden: Sünden in der Mehrzahl und die Sünde als sündige Natur. Diese böse, sündige Natur wird auch „das Fleisch“ genannt. Das sind Synonyme, also gleichbedeutende Ausdrücke, aber eben nicht der alte Mensch.
Oft wird der Ausdruck „der alte Mensch“ verwendet für die in uns wohnende Sünde. Aber da müssen wir sagen: Nein, das haben wir mit der Bekehrung abgelegt. Wir haben den neuen Menschen angezogen. Aber die Sünde in uns haben wir auch nach der Bekehrung noch.
Das hat dem Apostel Paulus in Römer 7 große Mühe bereitet. Er schaut immer wieder auf sich selbst und versagt immer wieder. Er möchte eigentlich gar nicht, aber es ist so eine Kraft in uns.
Ich lese noch einmal in Römer 7,14: „Ich aber bin fleischlich, unter die Sünde verkauft; denn was ich vollbringe, das anerkenne ich nicht; denn nicht, was ich will, das tue ich, sondern was ich hasse, das übe ich aus. Wenn ich aber das tue, was ich nicht will, so stimme ich dem Gesetz bei, dass es recht ist. Nun aber vollbringe nicht mehr ich dasselbe, sondern die in mir wohnende Sünde; denn ich weiß, dass in mir, das heißt in meinem Fleisch, nichts Gutes wohnt; denn das Wollen ist bei mir vorhanden, aber das Vollbringen dessen, was recht ist, finde ich nicht.“
So geht es weiter, und ganz am Schluss des Kapitels sagt er: „Ich elender Mensch! Wer wird mich retten von diesem Leib des Todes?“ Dann richtet sich sein Blick auf die Veränderung. Er dankt Gott durch Jesus Christus, unseren Herrn.
Dann kommt Kapitel 8, wo die Reichtümer des Glaubens gezeigt werden. Dort beginnt der Gläubige, von sich wegzuschauen auf den Herrn Jesus und auf das, was er vollbracht hat. So entsteht praktische Befreiung im Christenleben.
Wir haben also diese sündige Natur immer noch in uns. Aber gerade Römer 6 erklärt, dass der Erlöste dieser Natur nicht mehr gehorchen muss, weil der Herr uns freigemacht hat. Wir müssen uns jedoch jeden Tag neu entscheiden, ob wir der Sünde in uns gehorchen oder dem neuen Leben in Christus, dem Leben Gottes, ob wir in dieser Kraft vorangehen.
Am besten kann man das mit einem Bild erklären: Man bindet einen Hund und einen Adler zusammen. Der Adler will nach oben ziehen, der Hund nach unten. Wie kann man erreichen, dass der Adler wegfliegt und nicht einfach nur der Hund unten gehalten wird? Ganz einfach: Gib dem Adler jeden Tag zu essen und dem Hund nichts.
Natürlich kommt es darauf an, was man für Filme schaut, welche Bücher man liest, womit man sich beschäftigt, welche Musik man hört und mit welchen Leuten man zusammen ist. Auch die Themen, die uns interessieren, beeinflussen das. Daraus erkennt man, ob man dem Fleisch Vorsorge leistet.
In Römer 13, am Schluss, steht eine wichtige Stelle, die Augustinus sehr geprägt hat. Er führte ein sehr schlechtes Leben, bis er sich bekehrte, nachdem er den Römerbrief gelesen hatte und sich selbst entdeckte.
Dort heißt es in Römer 13,13: „Lasst uns anständig wandeln wie am Tag, nicht in Schwelgereien und Trinkgelagen, nicht in Unzucht und Ausschweifungen, nicht in Streit und Neid, sondern zieht den Herrn Jesus Christus an und treibt nicht Vorsorge für das Fleisch zur Befriedigung seiner Begierden.“
Man kann also Vorsorge für das Fleisch leisten. Damit kann man der Neigung in uns zum Bösen nachgeben. Diese Neigung ist einfach da, und wir spüren sie jeden Tag. Das ist normal. Die Frage ist, was wir damit machen.
Hier liegt der Punkt: Ob wir diesen Gedanken nachhängen, wenn sie kommen, oder ob wir sie ignorieren und nicht darauf eingehen. Darum sagt Paulus in Römer 6: „Haltet euch der Sünde für tot“, also reagiert nicht.
Die Sünde und die Versuchung sind jeden Tag da. Aber wenn man nicht darauf reagiert, sich also der Sünde tot hält, passiert nichts.
Was geschieht, wenn man eine Whiskyflasche und noch einiges dazu aufs Grab eines Alkoholikers legt? Es geschieht nichts. Er ist tot für die Versuchung. Die Versuchung ist da, aber sie nützt nichts.
So ist es auch für den Gläubigen: Wenn wir uns bewusst sind, dass wir das alte Leben abgelegt, den alten Menschen abgelegt und den neuen Menschen angezogen haben, wollen wir nicht mehr für die Sünde leben.
Die Sünde heißt so, weil diese Natur nichts anderes produzieren kann als Sünden. Sie hat schlicht den Namen „die Sünde“. Warum heißt sie auch „das Fleisch“?
Im Alten Testament ist das Fleisch zunächst eine Bezeichnung für den Menschen, also den Körper. Der Körper ist von Gott, und am Körper ist nichts Negatives. Das ist Gottes Schöpfung. Darum haben wir auch vor dem Körper Hochachtung, pflegen ihn, achten ihn, ernähren ihn richtig, schlafen ausreichend. Das ist eine Pflicht gegenüber dem Körper als Gabe Gottes.
Die Sünde kann jedoch nichts bewirken ohne unseren Körper. Um zu stehlen, braucht die Sünde unsere Hände. Um an einen falschen Ort zu gehen, braucht sie unsere Füße. Um Übles zu denken und auszuhecken, braucht sie unser Gehirn.
Darum wird die sündige Natur auch „das Fleisch“ genannt. Aber man darf nicht falsch verstehen und denken, wenn im Neuen Testament von Fleisch die Rede ist, dass damit der Körper des Menschen negativ gemeint ist. Das ist er nicht. Aber die böse Natur, die unseren Körper missbrauchen will, ist negativ.
Hier geht es also um den alten Menschen und den neuen Menschen. Wir sehen einen Prozess: Vers 23 sagt, dass wir „erneuert werden in dem Geist unserer Gesinnung“. Das ist die Schule Gottes. Wir werden ständig erneuert, so dass sich das neue Leben, der neue Mensch, immer mehr im Alltag zeigt.
Die Weiterführung in Vers 25 zeigt die Auswirkungen, wenn wir den neuen Menschen angezogen haben: Wir sind eine neue Schöpfung geworden, wie es in 2. Korinther 5,17 heißt: „Wenn jemand in Christus ist, so ist er eine neue Schöpfung; das Alte ist vergangen, siehe, alles ist neu geworden.“ So steht es im Mehrheitstext. Der Nestle-Aland-Minderheitstext hat nur „Neues ist geworden“. Das ist zu wenig, denn der Mehrheitstext, also die Masse der griechischen Handschriften, bezeugt: „Alles ist neu geworden.“
Vers 25 zeigt die Auswirkung der Bekehrung als völligen Bruch mit der Lüge: „Deshalb, da ihr die Lüge abgelegt habt, redet Wahrheit, jeder mit seinem Nächsten.“ Hier wird klargemacht, dass Lügen für einen Christen keine Option ist. Das ist ein No-Go.
Wenn man merkt, dass man ein Problem hat, muss man einen bewussten Bruch vollziehen. Das ist eine Entscheidung. „Deshalb, da ihr die Lüge abgelegt habt…“ Es wird zitiert aus Sacharja 8,16: „Redet Wahrheit, jeder mit seinem Nächsten.“ Das ist alttestamentlich abgestützt.
Die Begründung folgt: „Denn wir sind Glieder voneinander.“ In Epheser 4 haben wir das Geheimnis des Christus gesehen, dieses eine Leib, bestehend aus gläubigen Juden und Heiden. Dieses Geheimnis von Ewigkeit bedeutet, dass die Gläubigen so eng verbunden sind wie Glieder eines Körpers. Deshalb geht es einfach nicht, dass man Geschwister anlügt, denn „wir sind Glieder voneinander.“
Dann kommt ein Befehl: „Zürnt, aber sündigt nicht!“ Man kann auch übersetzen: „Seid zornig!“ Das ist ein Zitat aus Psalm 4,5. „Zürnt, aber sündigt nicht!“ Das macht klar, dass es hier um einen Befehl zum gottgemäßen Zorn geht.
In Markus 3,5 sehen wir ein Beispiel des Sohnes Gottes. Jesus heilt einen Menschen in der Synagoge und stellt den Pharisäern eine Frage, die sie nicht beantworten können oder wollen. Dann heißt es: „Und er blickte umher mit Zorn, betrübt über die Verstockung ihres Herzens, und sprach zu dem Menschen: Strecke deine Hand aus!“ Der Mensch streckte sie aus, und seine Hand wurde wiederhergestellt.
Die Pharisäer gingen alsbald hinaus und hielten mit den Herodianern Rat, wie sie Jesus umbringen könnten. Jesus ist zornig über diese bewusste Ablehnung der Wahrheit.
Ein anderes Beispiel für gottgemäßen Zorn ist 2. Mose 32,19: Mose kommt vom Berg mit den Tafeln des Gesetzes und sieht Israel. Noch bevor sie die zehn Gebote erhalten hatten – sie hatten sie nur mündlich vorgestellt bekommen – hatten sie die ersten zwei Gebote gebrochen: keine anderen Götter und keine Götzenbilder verehren. Im Zorn schmettert Mose die Tafeln zu Boden. Das war ein gottgemäßer Zorn über das Böse.
Wir müssen unterscheiden: Es gibt einen heiligen Zorn, aber das ist nicht dasselbe wie „unser Zorn“ oder „euer Zorn“. Ich lese weiter: „Zürnt, aber sündigt nicht! Die Sonne gehe nicht unter über eurem Zorn!“ Das ist etwas anderes: Unser Zorn ist ungerechtfertigt, nicht heilig, sondern unheilig.
Darum werden wir, besonders Männer, aber natürlich auch Frauen, in Jakobus 1 gewarnt. Jakobus 1,19-20: „Daher, meine geliebten Brüder, sei jeder Mensch schnell zum Hören, langsam zum Reden, langsam zum Zorn! Denn des Menschen Zorn wirkt nicht Gottes Gerechtigkeit.“ Unser eigener Zorn ist immer schädlich und zum Schlechten.
Es ist leicht, seinen eigenen Zorn als göttlichen Zorn auszugeben. Da muss man mit sich selbst hart im Urteil sein. Aber wenn wir wirklich gefühlsmäßig empfinden, wenn zum Beispiel Menschen die Person des Herrn Jesus Christus angreifen, dann ist es dieser Zorn. Aber: „Sündigt nicht!“
Denn so schnell könnte selbst etwas, was gut gemeint ist, zu einem fleischlichen Zorn führen. Immer wenn der Mensch die Kontrolle verliert, ist es niemals Gotteszorn.
Der Heilige Geist führt uns immer zur Selbstbeherrschung. Darum wird der Heilige Geist in 2. Timotheus 1,7 genannt: „Der Geist der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit.“ Besonnenheit bedeutet auch Selbstbeherrschung. Der Heilige Geist hilft uns immer, uns und unsere Emotionen zu beherrschen.
„Zürnt, aber sündigt nicht!“ Und dann die wichtige Ermahnung: „Die Sonne gehe nicht unter über eurem Zorn!“ Also wartet nicht, sondern bringt Probleme in Ordnung. Das ist ein wichtiger Vers für Ehepaare, aber nicht nur für sie.
Dann wird hinzugefügt: „Und gebt nicht Raum dem Teufel!“ Das heißt, gerade auf dieser Schiene ist die Gefahr besonders groß, dass man dem Teufel Zutritt gewährt.
Das ist erstaunlich, denn der Epheserbrief ist ganz klar an Wiedergeborene gerichtet. Epheser 1,1: Paulus, Apostel Jesu Christi durch Gottes Willen, an die Heiligen und Treuen in Christus Jesus, die in Ephesus sind. Dort heißt es: „Den wahren Gläubigen gebt keinen Raum dem Teufel.“ Das zeigt, dass auch ein Gläubiger dem Feind Raum geben kann.
In diesem Zusammenhang denken wir auch an Apostelgeschichte 5, wo Ananias und Saphira verführt werden. Der Apostel Petrus fragt Ananias: „Ananias, warum hat der Satan dein Herz erfüllt?“ Das zeigt, dass es möglich ist.
Denken wir an Matthäus 16: Nachdem Petrus das wunderbare Bekenntnis abgelegt hat, dass Jesus der Christus, der Sohn des lebendigen Gottes ist, erklärt Jesus, dass ihm das nicht Fleisch und Blut, also nicht Menschen, sondern der Vater im Himmel offenbart hat.
Gleich darauf spricht Jesus über seine kommenden Leiden. Petrus sagt: „Herr, dies widerfahre dir nicht!“ Und Jesus reagiert: „Geh hinter mich, Satan!“
Petrus war ein wahrer Gläubiger, aber wir sehen den Einfluss des Vaters im Himmel und gleichzeitig den Einfluss des Teufels in seinem Leben.
So ist es möglich, dass es auch bei einem Kind Gottes Vermischungen gibt. Das ist wichtig im Zusammenhang mit 2. Korinther 11, wo Paulus vor Verführern warnt, die zur Gemeinde kommen.
Er sagt in Vers 4: „Denn wenn jemand kommt und einen anderen Jesus predigt, den wir nicht gepredigt haben, oder ihr einen anderen Geist empfangt, den ihr nicht empfangen habt, oder ein anderes Evangelium, das ihr nicht angenommen habt, so ertragt ihr es gut.“
Drei Gefahren: ein anderer Jesus, ein anderer Geist und ein anderes Evangelium.
Gerade im Zusammenhang mit der charismatischen Bewegung ist das Thema „ein anderer Geist“ sehr bedeutsam. Dort wird oft ein Handy aufgelegt, und plötzlich spricht jemand in Zungen, ohne zu verstehen, was er sagt. Das ist nicht das biblische Sprachenreden, bei dem jemand die Sprache beherrscht und genau weiß, was er sagt.
Das ist ein Problem mit einem anderen Geist. Hier wird gewarnt: „Oder ihr einen anderen Geist empfangt, so ertragt ihr es gut.“ Das spricht wahre Gläubige an.
Darum ist es wichtig, klare Grenzen zu setzen. Wenn man in solchen Dingen schuldig geworden ist, zum Beispiel durch den Toronto-Segen und Ähnliches, dann ist das nie der Heilige Geist.
Der Heilige Geist ist ein Geist der Besonnenheit und Selbstbeherrschung. Wir kennen das von unreinen Geistern in Afrika und anderen Stammesgemeinschaften, wo es unkontrolliertes Umfallen gibt.
Ich habe das selbst erlebt, nicht an mir, sondern in Indien. Dort war ich zum Predigen in einem Stamm eingeladen, und plötzlich kam ein anderer Geist über eine Frau im Publikum. Sie wand sich schrecklich und weinte, als sie wieder zu sich kam.
Das ist nicht der Heilige Geist. Wenn so etwas geschieht, muss man das als Sünde erkennen, dem Herrn bekennen und die Reinigung in Anspruch nehmen.
Es ist ein Befehl für uns alle: Gebt keinen Raum dem Teufel!
Auswirkungen der Bekehrung im Alltag
Vers 28 beschreibt eine weitere Auswirkung der Bekehrung: den völligen Bruch mit Diebstahl. Das ist ebenfalls ein No-Go. Diebstahl gibt es übrigens auch sehr schnell im Internet, wenn man Urheberrechte nicht beachtet. Dabei wird das Eigentum anderer beschnitten. Auch das muss man sich gut überlegen.
In Vers 28 heißt es: Wer gestohlen hat, stehe nicht mehr, sondern arbeite vielmehr und wirke mit seinen Händen das Gute, damit er dem Bedürftigen etwas zu geben habe. Hier sehen wir, wie das Neue Testament über die zehn Gebote hinausgeht. In den zehn Geboten steht: Du sollst nicht stehlen. Hier aber heißt es: Wer gestohlen hat, stehle nicht mehr. Er soll vielmehr jetzt arbeiten, damit er dem, der es braucht und wo es richtig ist, etwas geben kann. Das ist das Gegenteil von Stehlen.
Dann heißt es weiter in Vers 29: Eine weitere Auswirkung der Bekehrung ist der völlige Bruch mit dummem Geschwätz. Kein faules Wort gehe aus eurem Mund hervor. Das ist ein Befehl. Doch dann folgt der Kontrast: Sondern was irgend gut ist zur notwendigen Erbauung, damit es den Hörenden Gnade darreiche.
„Faul“ bedeutet hier auch verdorben oder hässlich. Durch die Bekehrung wird also auch das Vokabular verändert. Das habe ich auch schon bei einem Amerikaner gesehen, der ziemlich bekannt geworden ist durch seine Bücher. In seinem Zeugnis sagte er ganz klar, dass er nach seiner Bekehrung einen Sprachkurs besuchte, um richtiges Englisch zu lernen. Er hatte vorher sehr schlecht gesprochen und lernte als Christ noch einmal richtiges Englisch.
Kein faules Wort soll aus eurem Mund hervorgehen. Dieses Thema wird in Kapitel 5 noch weiter ausgeführt. Gehen wir gleich weiter zu Vers 30, wo wir etwas über Sünde lernen. Grundsätzlich betrübt all das, was wir gerade gelesen haben, und noch mehr, den Heiligen Geist. Es ist ein Befehl: Betrübt nicht den Heiligen Geist Gottes, durch den ihr versiegelt worden seid auf den Tag der Erlösung.
Fast alle diese Gebote, die wir bisher hatten – wie „Die Sonne gehe nicht unter über eurem Zorn“, „Gebt nicht Raum dem Teufel“, „Wer gestohlen hat, stehe nicht mehr“, „Kein faules Wort gehe aus eurem Mund“ usw. – lassen sich zusammenfassen mit dem allgemeinen Gebot: Betrübt nicht den Heiligen Geist Gottes!
Dass der Heilige Geist durch Sünde betrübt wird, finden wir schon alttestamentlich in Jesaja 63, Vers 10. Dort wird auf Jesaja Bezug genommen. Der Heilige Geist wird durch Sünde betrübt, aber er geht nicht weg.
In Epheser 1, Vers 13 hat der Apostel Paulus gelehrt: Mit der Bekehrung kommt die Versiegelung mit dem Heiligen Geist. Das hatten wir damals gesehen: Indem ihr geglaubt habt, seid ihr versiegelt worden mit dem Heiligen Geist der Verheißung. Jetzt heißt es hier: Betrübt nicht den Heiligen Geist, durch den ihr versiegelt worden seid auf den Tag der Erlösung.
Das bedeutet, dass die Gabe des Heiligen Geistes bei der Wiedergeburt eine Garantie ist, dass wir den Tag der Erlösung erleben. Bei der Wiedergeburt bekommen wir das Leben aus Gott, das ewige Leben. Christus lebt in uns, und zusätzlich erhalten wir den Heiligen Geist. Das neue Leben ist Christus in uns, und dazu kommt der Heilige Geist als Siegel.
Das Siegel auf dem Tag der Erlösung bedeutet, dass wir bis zur Entrückung versiegelt sind, wenn der Herr kommt, um uns aus dieser Welt herauszunehmen in die himmlische Herrlichkeit. Ein Siegel Gottes kann niemand lösen. In Offenbarung 5 wird von einem Buch mit sieben Siegeln gesprochen. Dort wird gefragt: Wer kann dieses Buch öffnen? Es wird niemand gefunden, weder im Himmel noch auf der Erde, der das tun könnte – nur Jesus Christus, der Sohn Gottes.
Manche behaupten, ein Wiedergeborener könne verloren gehen. Das ginge aber nicht, weil man sich ja selbst wieder herauslösen könnte. Doch dann könnte man das Siegel Gottes brechen, und das kann niemand. Jesus Christus allein kann ein Siegel Gottes brechen, aber er tut es nicht. Darum sagt er in Johannes 10, Vers 27: „Ich gebe ihnen ewiges Leben, und sie werden nicht verloren gehen.“ Und es heißt dort doppelt: Nein, nicht verloren in Ewigkeit, und niemand wird sie aus meiner Hand rauben. Danach wird noch gesagt: „Und niemand wird sie aus der Hand meines Vaters rauben.“ Er garantiert also, dass er das Siegel nicht bricht. Das gibt Ruhe und Sicherheit für den Erlösten, der auf dem Tag der Erlösung versiegelt ist.
Dann stellt sich die Frage: Kann jemand einfach so leben, wie er will? Wenn jemand so fragt, muss man sich wirklich fragen, ob er überhaupt wiedergeboren ist. Ein Wiedergeborener spricht doch nicht so. Wenn er sündigt, dann sagt 1. Johannes 2, Vers 1: „Kinder, ich schreibe euch dies, damit ihr nicht sündigt. Und wenn jemand sündigt, haben wir einen Fürsprecher bei dem Vater, Jesus Christus, den Gerechten, und er ist die Sühne für unsere Sünden.“
Natürlich sündigen auch Kinder Gottes. Aber um es drastisch auszudrücken: Früher war es fahrplanmäßig, wie wir in den acht Punkten ab Vers 17 gesehen haben. Das war fahrplanmäßiges Sündigen. Heute aber, als Kinder Gottes, müssen wir sagen: Jedes Mal ist es ein Zugunglück. Jemand könnte sagen: Bei mir sind viele Zugunglücke geschehen. Ja, aber auch wenn mehrmals am Tag ein Zugunglück passiert, bleibt es ein Zugunglück.
So ist das beim Gläubigen. Wenn ein Wiedergeborener sündigt, wird er unglücklich. Er kann nicht einfach so weitermachen. Die Welt macht das oft lustig, fröhlich und ausgelassen, aber der Gläubige nicht. Sein Herz wird traurig, und er wird erst wieder glücklich, wenn alles wieder zurechtkommt.
Wenn der Heilige Geist betrübt wird, betrübt er auch uns. Das ist eine Auswirkung der Wiedergeburt: Man wird unglücklich, wenn man sündigt. Wenn man aber jemanden erlebt, der sagt: „Ich bin wiedergeboren“, und er lebt in der Sünde, ohne unglücklich zu sein, dann ist die Frage berechtigt, ob er wirklich wiedergeboren ist.
Vers 31 zählt sechs Dinge auf, die den Heiligen Geist betrüben: alle Bitterkeit, Wut und Zorn. Der Unterschied zwischen Wut und Zorn ist, dass Wut blinder und unkontrollierter als Zorn ist. Weiter heißt es: Wut und Zorn und Geschrei und Lästerung seien von euch weggetan, samt aller Bosheit.
Dann folgt sofort der Kontrast: Seid aber zueinander gütig, mitleidig und einander vergebend, wie auch Gott in Christus euch vergeben hat.
Man merkt, wie viele Befehlsformen allein in diesen wenigen Versen zu finden sind. Jede Befehlsform ist ein Gebot Gottes. Es gibt tatsächlich Leute, die sagen, das Christentum habe nichts mit Geboten zu tun. Das ist aber falsch.
Im Judentum ist man sehr stolz auf die 613 Mitzwot (Gebote). Jeder eifrige Jude würde sagen: „Ich bin froh, dass ich kein Frau bin.“ Warum? Weil es für Männer mehr Mitzwot in der Tora gibt als für Frauen.
Zum Beispiel das Gebot, dass alle Männer dreimal im Jahr nach Jerusalem gehen müssen – an Pessach, Schawuot (Pfingsten) und Sukkot (Laubhüttenfest). Das gilt nur für Männer. Die Frauen sind aus Rücksicht auf die Kleinkinder davon ausgenommen. Sie dürfen natürlich mitgehen, aber es ist kein Gebot für sie.
Daher gibt es insgesamt für Männer mehr Gebote. Im Talmud sagt jemand: „Ich bin froh, dass ich kein Frau bin, denn so kann ich besser zeigen, wie ich Gott liebe, weil ich mehr Gebote habe als eine Frau.“ Das ist sehr pointiert ausgedrückt. Solche Aussprüche von Gottlosen werden gerne gegen Juden verwendet. Man muss aber sagen, dass die den Zusammenhang oft nicht verstehen.
Das ist ein anderes Thema. Und ja, das ist Talmud, nicht die Bibel. Aber die Juden sind stolz auf ihre 613 Gebote. Im Neuen Testament gibt es viel mehr. Wenn man alle Gebote und Befehle zusammenzählt, findet man allein im 1. Timotheusbrief – der ja kurz ist mit sechs Kapiteln – über dreißig Befehle. Im 2. Timotheusbrief, noch kürzer mit vier Kapiteln, ebenfalls über dreißig Befehle. Im Titusbrief mit drei Kapiteln etwa dreißig Befehle. Also haben wir dort schon über neunzig Gebote.
Wenn man dann noch den Römerbrief, 1. Korinther, 2. Korinther, Galater, Epheser usw. hinzunimmt, kommt man auf viel mehr als sechshundert Gebote.
Der Herr Jesus sagt in Johannes 14 im Blick auf diese Gebote, die er gegeben hat – und das sind nicht die Gebote der Tora, denn die Gemeinde steht nicht unter dem Bund vom Sinai, sondern unter den Geboten des Herrn Jesus Christus – in Johannes 14, Vers 15: „Wenn ihr mich liebt, so haltet meine Gebote.“ Und weiter: „Wer meine Gebote hat und sie hält, der ist es, der mich liebt. Wer aber mich liebt, wird von meinem Vater geliebt werden, und ich werde ihn lieben und mich selbst ihm offenbaren.“ (Vers 21 und 23)
Jesus meint hier nicht die Gebote der Tora, sondern die Gebote im Neuen Testament. Diese werden im Galaterbrief besonders deutlich, in dem erklärt wird, dass die Gläubigen aus den Heidenvölkern sich nicht unter die Tora, den Bund vom Sinai, stellen dürfen.
Dort heißt es: Einer trage des anderen Lasten, und so erfüllt das Gesetz Christi (Galater 6,2). Das Gesetz Christi – auf Hebräisch „Torato Shel Maschiach“ – ist bekannt aus der rabbinischen Literatur, etwa im Midrasch Kohelet, einem berühmten Kommentar zum Buch Prediger. Dort steht, dass die Tora, die wir heute lernen, nicht mit der Tora des Messias vergleichbar ist.
Man erwartete, dass der Messias neue Gebote bringen würde, die höher sind als die Gebote im Zusammenhang mit dem Bund vom Sinai, den Gott mit Israel geschlossen hat. Das sind die neutestamentlichen Gebote, das Gesetz des Messias.
Der große Unterschied zeigt sich in der Sprache. Im Gesetz Christi heißt es:
Vers 25: Deshalb, da ihr die Lüge abgelegt habt, redet Wahrheit.
Vers 26: Zürnt und sündigt nicht.
Vers 28: Wer gestohlen hat, stehe nicht mehr, sondern arbeite viel mehr.
Es heißt nicht: Ihr sollt nicht lügen, ihr sollt nicht zürnen oder du sollst nicht stehlen, du sollst kein faules Wort reden.
Man merkt, es ist eine andere Sprache als die der Tora. Die Tora sagt: „Du sollst, du sollst“. Sie stellt dem Menschen Gottes Forderungen vor, weil Gott weiß, dass der nicht erneuerte Mensch diese Forderungen nicht erfüllen kann. Das Gesetz beweist ihm, dass er ein Sünder ist und den Messias braucht.
Im Neuen Testament wird dagegen davon ausgegangen, dass wir es können – mit der Kraft des neuen Lebens und der Kraft des Heiligen Geistes, nicht aus uns selbst.
Darum wird ganz direkt gesagt: Da ihr die Lüge abgelegt habt, redet Wahrheit! Wer gestohlen hat, stehe nicht mehr, sondern wirke das Gute! Betrübt nicht den Heiligen Geist! Alle Bitterkeit, Wut und so weiter sei von euch weggetan!
Das sind direkte Befehle an das neue Leben, an die Kinder Gottes. Hier zeigt sich keine Beliebigkeit des Christentums, wie viele behaupten. Aber es gibt auch nicht das krampfhafte Bemühen, etwas tun zu wollen, was wir doch nicht können, wie es unter dem Gesetz war.
Stattdessen gibt es die Freudigkeit der Nachfolger, mit der Hilfe des Herrn diese Dinge umzusetzen. Und wenn es nicht so gut läuft, dann gilt es, miteinander so umzugehen, wie es Vers 32 sagt: Seid aber zueinander gütig, mitleidig und einander vergebend, wie auch Gott in Christus euch vergeben hat.
Diese Atmosphäre der gegenseitigen Vergebung ist die Atmosphäre des himmlischen Volkes Gottes.
In Vers 32 finden wir also drei positive Kontraste zu Vers 31.
Nachahmung Gottes und Wandel in Liebe
Und so kommen wir bereits zu Kapitel 5: Seid nun Nachahmer Gottes als geliebte Kinder und wandelt in Liebe, wie auch der Christus, der Messias, uns geliebt und sich selbst für uns hingegeben hat. Als Darbringung und Schlachtopfer ist er Gott zu einem duftenden Wohlgeruch – auch das ist ein Gebot des Gesetzes des Christus: Seid Nachahmer Gottes.
Dadurch, dass wir Gott kennen dürfen, indem wir uns in sein Wort vertiefen – und jetzt haben wir das ganze Wort, das Alte und das Neue Testament, das vollständige Wort –, dürfen wir eine Kenntnis von Gott haben, wie sie im Alten Testament so nicht möglich war. Wir dürfen uns an dem Wesen Gottes orientieren.
Das ist auch ein schönes Beispiel: Wenn man Vater wird, lernt man enorm viel durch die Kinder. Man sieht dann, wie Gott der Vater in der Bibel beschrieben wird. Für die Erziehung der Kinder kann man sehr viel lernen, wenn man sich an dem Gottesbild orientiert, wie es in der Bibel dargestellt ist.
Manche sprechen von einem guten oder schlechten Gottesbild, doch dieser Ausdruck ist unbiblisch. Denn im zweiten Gebot der Tora heißt es: „Du sollst dir kein Bildnis machen.“ Und dann reden wir vom Gottesbild. Natürlich ist damit nicht ein Götzenbild gemeint, aber der Ausdruck kann im Denken in eine falsche Richtung führen. Nein, Gott wird uns in seinem Wort beschrieben und offenbart.
All diese Beschreibungen und auch die Hunderten von Namen Gottes zeigen uns, wie Gott ist. Ebenso zeigt uns das Wort Gottes, wie Gott handelt. Das sollen wir als Maßstab nehmen: Seid nun Nachahmer Gottes als geliebte Kinder und wandelt in Liebe, wie auch der Christus uns geliebt und sich selbst für uns hingegeben hat.
Das ist ebenso wichtig: Hier wird nicht gefordert, dass wir erst langsam etwas werden sollen, sondern wie gesagt: Seid Nachahmer Gottes als geliebte Kinder. Wir tun das im Bewusstsein, dass wir Kinder Gottes sind – eine unfassbare Stellung. Diese Würde verpflichtet. Das Sprichwort „Noblesse oblige“ trifft es genau: Würde verpflichtet. Weil wir wissen, dass wir Kinder Gottes sind, sollen wir Nachahmer Gottes sein.
Das ist etwas ganz anderes, als unter dem Gesetz zu versuchen, etwas zu werden, was man gar nicht ist – ein Sünder versucht, gerecht zu werden. Aber jetzt, wo wir gerechtfertigt sind aus Glauben und im Neuen Testament als Gerechte, Kinder Gottes, Erlöste genannt werden, gibt uns das Mut, das auch umzusetzen.
Das ist eine ganz entscheidende Erfahrung: Wann sind Kinder fähig, Dinge zu tun, von denen sie eigentlich gar nicht denken, dass sie das tun könnten? Wenn man sie ermutigt und ihnen zeigt: Natürlich geht das. So ist es auch bei uns: Wenn wir wissen, ich bin ein Kind Gottes, ich habe ein neues Leben, muss ich das nicht aus mir selbst produzieren. Das gibt Mut, das auch umzusetzen.
Dann sehen wir, der Messias ist für uns das Beispiel. Er hat sich völlig hingegeben, und so sollen wir auch in dieser Art von Liebe wandeln, gekennzeichnet von Hingabe.
Es wird gesagt, er hat sich hingegeben als Darbringung und Schlachtopfer. Das sind Ausdrücke aus dem Opferdienst im Alten Testament. „Gabe“ bezeichnet das Speisopfer in 3. Mose 2, und „Schlachtopfer“ ist der typische Ausdruck, speziell für das Friedensopfer in 3. Mose 3. Vom Friedensopfer wird in 3. Mose 3 gesagt, dass es Gott zu einem duftenden Wohlgeruch ist. Wir sehen diese Parallele auch beim Speisopfer, das Gott zu einem lieblichen Geruch oder duftenden Wohlgeruch ist.
Ich erkläre kurz: Das Speisopfer ist ein nichtblutiges Opfer aus Mehl, das mit Olivenöl gemengt wurde. Wir finden auch die Vorschrift von Salben mit Olivenöl. Dieses Speisopfer ist ein Bild des Herrn Jesus als Mensch. In Jesaja 4,2 wird er genannt: die Frucht der Erde. Er kam als wirklicher Mensch auf diese Welt und ist so aufgewachsen, wie ein Weizenhalm wächst und Frucht bringt.
Wenn man die Körner nimmt, könnte man denken: Was ist in diesen Körnern drin? Man sieht von außen nicht, ob Insekten oder Unrat darin sind. Aber wenn man das malt, wird alles deutlich: Es ist alles weiß. So musste man beim Speisopfer verfahren; die Körner mussten gemahlen und zu einer Art Brot verarbeitet werden, das dann im Tempel Gott dargebracht wurde.
Das spricht vom vollkommenen Leben des Herrn Jesus, das offenbar wird, wenn wir die Evangelien lesen. Nichts Sündiges, nichts Dunkles in seinem Leben, alles vollkommen, alles perfekt. Er wurde durch den Heiligen Geist gezeugt und war darum mit Olivenöl gemengt und gesalbt, weil er der Messias ist, der Gesalbte.
Der Heilige Geist kam auf ihn am Jordan, um ihn für den Dienst zu salben. Nach Sprüche 8 ist er von Ewigkeit her der Gesalbte. Das Speisopfer weist also auf das Leben des Herrn Jesus hin, während das Schlachtopfer auf das Ende seines Lebens hinweist.
Das Schlachtopfer war ein Opfer, das getötet wurde. So weist es auf das Sterben des Herrn Jesus hin. Sein vollkommenes Leben und sein vollkommenes Opfer am Kreuz ergänzen sich. Beides ist Gott ein duftender Wohlgeruch, sodass Gott vom Himmel her sagen konnte: „Dieser ist mein geliebter Sohn, an welchem ich Wohlgefallen gefunden habe.“
Gleich geht es weiter in Vers 3 mit dem, was schon in 4,29 angedeutet wurde: „Kein faules Wort gehe aus eurem Mund hervor! Hurerei aber und alle Unreinheit oder Habsucht werde nicht einmal unter euch genannt, wie es Heiligen geziemt. Auch Schändlichkeit und albernes Geschwätz oder Witzelei, die sich nicht geziemen, sondern vielmehr Danksagung.“
Denn dieses wisst und erkennt ihr: Kein Hur oder Unreiner oder Habsüchtiger, der ein Götzendiener ist, hat ein Erbteil im Reich Christi und Gottes. Niemand verführe euch mit eitlen Worten, denn wegen dieser Dinge kommt der Zorn Gottes über die Söhne des Ungehorsams. Seid nun nicht ihre Mitgenossen.
In Vers 3 werden schwere Sünden aufgezählt, wie Hurerei. Porneia bezeichnet im Griechischen des Neuen Testaments jeglichen Geschlechtsverkehr außerhalb des geschützten Rahmens der Ehe. Übrigens sind auch Homosexualität und andere Abarten in diesem Ausdruck zusammengefasst. Es ist also ein ganz umfassender Begriff.
Der Apostel Paulus sagt, diese Dinge sollen wir nicht einmal mit Namen nennen. Jemand könnte sagen: Aber jetzt hat er es ja gerade gemacht. Gemeint ist, dass solche Ausdrücke keine Themen für unsere alltägliche Unterhaltung sind. Natürlich muss man darüber sprechen, wenn es notwendig ist, aber es gehört nicht zu unserer normalen Sprache.
Wir wissen auch, wie oft diese Wörter Füllwörter in der Sprache sind. Auch das Wort „geil“ ist ein Füllwort, das genau in diese Kategorie fällt. Hurerei, alle Unreinheit und Habsucht sollen nicht einmal unter euch genannt werden, wie es Heiligen geziemt.
Wenn wir uns mit diesen Dingen beschäftigen müssen, weil es notwendig ist, ist das etwas ganz anderes – aber nicht einfach so als Unterhaltung. Darum auch, was wir an Büchern lesen und in Filmen sehen: Wie oft spielen diese Dinge eine Rolle mit einem bestimmten Unterhaltungswert?
Das sind sehr klare Aussagen. Sechs Dinge werden hier erwähnt: Hurerei, Unreinheit, Habsucht und dann in Vers 4 Schändlichkeit, Geschwätz, albernes Geschwätz und Witzelei.
Nun kann man sagen, Vers 4 setzt klare Grenzen für das Thema Humor. Witzelei meint Witze, die oft über unreine Dinge und Unzüchtiges gemacht werden. Das ist ein No-Go.
Solche Verse können wirklich eine Hilfe sein, wenn man merkt: „Oh, das war bei mir anders“, um dann einen Bruch zu machen, eine klare Linie zu ziehen. Und jetzt machen wir auch eine Linie mit einer Pause.