Einführung in das Thema und aktuelle politische Lage
Ich lese zu Beginn nochmals die Beschreibung des Themas von heute Morgen. Mit dem Thema Tempelberg und Ostjerusalem ist der 1993 begonnene sogenannte Friedensprozess in eine Sackgasse geraten.
Wir beschäftigen uns mit den biblischen Hintergründen zur aktuellen Situation. Außerdem gehen wir auf Fragen ein wie zum Beispiel: Was heißt Frieden in der islamischen Lehre? Was prophezeit die Bibel über die Zukunft? Gibt es einen Unterschied zwischen Antisemitismus und Antiisraelismus? Kann man es sich als Spitzenpolitiker oder als Nahost-Berichterstatter erlauben, die Bibel und den Islam nicht fundiert zu kennen? Weshalb haben Europäer so große Mühe, die Logik des Nahen Ostens zu verstehen?
Im Anschluss an den Vortrag, wie gesagt, wollen wir eine offene Fragerunde haben. Ich werde die Fragen jeweils wiederholen, damit die Aufnahme auf dem Band auch etwas davon wiedergibt.
Wir haben in den vergangenen Wochen alle festgestellt, dass sich der Friedensprozess jetzt immer deutlicher auf den Tempelberg konzentriert hat. Dieser umfasst 144 Quadratmeter in der Altstadt von Jerusalem. Was Sie hier sehen, ist die Altstadt. Das zeigt deutlich, dass das Herz des ganzen Konflikts sich dort befindet. Wir fragen uns, warum.
Was ich jetzt erzähle, ist sicherlich manchen von Ihnen aus frühen Vorträgen von mir bekannt, aber es ist einfach nötig als Voraussetzung für das Weitere heute Morgen.
Historische und religiöse Bedeutung des Tempelbergs
Warum gehören diese Quadratmeter zu den explosivsten der ganzen Welt? Hier befindet sich das geografische Herz des Judentums. Fast tausend Jahre lang, vom zehnten Jahrhundert vor Christus bis ins erste Jahrhundert nach Christus, stand hier der jüdische Tempel – in zwei Perioden, dem ersten und dem zweiten Tempel.
Im Jahr 638 eroberten arabische Muslime Jerusalem. Das geschah nur wenige Jahre nach dem Tod Mohammeds im Jahr 622. Beim letzten Mal haben wir den Islam am Morgen unter die Lupe genommen. Diese Informationen sind nun wichtige Voraussetzungen für das, was wir heute betrachten.
Der Islam verstand sich von seiner Frühzeit an als eine Religion, die sich weltweit ausdehnen muss. So breiteten sich die Muslime, ausgehend von Saudi-Arabien, kurz nach dem Tod Mohammeds bis hierher aus.
Auf dem Tempelplatz errichteten sie im Jahr 692 die Moschee, den Felsendom, auch Oma-Moschee genannt. Am Südende des Platzes entstand einige Jahre später, etwa um 705 nach Christus, die El-Aqsa-Moschee.
Heute betrachten die Palästinenser diesen Platz als den drittwichtigsten Ort im Islam, nach Mekka und Medina. Und...
Islamische Weltanschauung und territoriale Aufteilung
Im Islam wurde die Lehre entwickelt, dass die Welt in zwei Teile aufgeteilt ist: Dar ul Islam und Dar ul Harb.
Dar ul Islam bezeichnet das Gebiet des Islam, also das Land, das der Islam einmal erobert hat. Ein Beispiel dafür ist Jerusalem, das im Jahr 638 zu Dar ul Islam wurde. Das bedeutet, dass dieses Gebiet von nun an nur noch von Muslimen beherrscht werden darf. Es ist erlaubt, dass hier auch Juden und Christen unter einer islamischen Regierung leben. Allerdings dürfen Juden oder Christen niemals ein solches Gebiet, das der Islam erobert hat, beherrschen. Das ist ausgeschlossen.
Der zweite Teil der Welt heißt Dar ul Harb, das Gebiet des Schwertes. Diese Unterscheidung ist wichtig, um zu verstehen, welche Rolle die Schweiz darin spielt. Die Schweiz gehört also zu Dar ul Harb, dem Gebiet, das noch für den Islam erobert werden muss.
Es gibt verschiedene Methoden der Eroberung. Das kann durch das Schwert geschehen, aber auch auf andere Weise, wenn der gewaltsame Weg nicht möglich ist. Aus der Geschichte wissen wir, wie häufig Muslime, die Sarazenen und auch die Türken versucht haben, Europa kriegerisch zu erobern. Diese Versuche sind jedoch nicht gelungen.
Heute wird eine neue Strategie angewandt, nämlich die Eroberung durch Heirat. Muslime gehen nach Europa und heiraten europäische Frauen. Nach islamischem Recht darf ein muslimischer Mann eine Jüdin oder eine Christin heiraten. Die Kinder aus dieser Ehe sind dann automatisch Muslime. Das ist eindeutig geregelt.
Das Umgekehrte ist jedoch nicht erlaubt: Ein muslimisches Mädchen darf niemals einen Christen oder Juden heiraten. Eine solche Ehe wäre ungültig.
Die Eroberung durch Heirat hat sich in der Vergangenheit im Islam sehr bewährt. So konnten christliche Minderheiten im Nahen Osten assimiliert werden. Heute wird diese Strategie auch in Europa relativ deutlich angewandt.
Der Tempelberg als Zentrum religiöser und politischer Konflikte
In Verbindung mit diesem Bild möchte ich betonen, dass Jerusalem im siebten Jahrhundert zum Dar-ul-Islam wurde. Die Oma-Moschee, der Felsendom, wurde genau auf die Bergspitze gesetzt. Diese Bergspitze ist der Felsen, auf dem ursprünglich das Allerheiligste des jüdischen Tempels stand. Dies haben die neuesten archäologischen Untersuchungen der letzten Jahre eindeutig gezeigt.
In den vergangenen Wochen haben wir erneut gespürt, dass das Pulverfass Nahost eine Explosionskraft besitzt, die die ganze Welt in Schrecken versetzen kann. Wir können uns dem Nahost-Konflikt also nicht entziehen, denn wir wissen, dass er irgendwie mit der ganzen Welt zu tun hat.
Biblische Prophezeiungen und historische Entwicklungen
Wir gehen zurück ins erste Jahrhundert. Das ist der Golgatha-Felsen vor dem Gartentor in Jerusalem. Hier, in diesem ausgedienten Steinbruch, wurde im Frühjahr 32 der Messias Jesus gekreuzigt.
Mose hatte schon um 1500 vor Christus, als Israel in der Wüste Sinai war, vorausgesagt, was geschehen wird, wenn Israel auf diese Art Gott und sein Wort verwirft. Wir lesen jetzt aus dem dritten Buch Mose, das Buch, das uns heute Nachmittag im Detail beschäftigen wird: Levitikus 26,31.
„Ich lege eure Städte in Schutt und Asche und zerstöre euer Heiligtum. Eure Opfer werde ich nicht mehr annehmen. Euer Land werde ich so verwüsten, dass eure Feinde, die darin wohnen werden, sich darüber entsetzen werden. Euch werde ich in alle Welt zerstreuen, ich werde euch mit dem Schwert verfolgen. Euer Land wird zur Wüste werden und eure Städte zu Trümmerhaufen.“
Jeder Punkt hat sich ab dem Jahr 70 nach Christus erfüllt. In der Folge der Kreuzigung, 38 Jahre später, ist nicht nur Jerusalem in Staub und Asche gelegt worden. Bis zur Zweiten Revolte im Jahr 135 wurden über tausend Städte und Festungen in Schutt und Asche gelegt.
Der Tempel wurde im Jahr 70 nach Christus zerstört. Von da an sind die Opfer weggefallen – bis heute. Das Land Israel wurde in einem jahrhundertedauernden Prozess in eine Wüste verwandelt. Der Höhepunkt war im 19. Jahrhundert. Hier wird bereits angekündigt, dass die Feinde Israels dann darin wohnen werden. Aber sie werden sich über das zerstörte Land entsetzen.
Das jüdische Volk wurde in einem jahrhundertedauernden Prozess auf alle fünf Kontinente zerstreut und dauernd verfolgt. Im Jahr 70 wurde Jerusalem dem Erdboden gleichgemacht, indem ein Drittel der römischen Legionen des ganzen Weltreiches in Israel zusammengezogen worden waren.
Das jüdische Volk wurde zerstreut und verfolgt. Die Bilanz ist dreizehn Millionen Tote von 70 nach Christus bis heute. Das Land sank ab zu einer unansehnlichen Wüste.
Mark Twain besuchte das Land Palästina um 1867. In seinem Buch „Innocence Abroad“ beschreibt er das Land und sagt: „Es gibt nichts Liebliches für das Auge, das Land ist spärlich bewohnt, es gibt keine Perspektive. Das Land ist gebrochen, ohne Hoffnung.“ Das war Palästina im 19. Jahrhundert.
Prophetische Verheißungen und die Rückkehr Israels
Hosea sagte im achten Jahrhundert vor Christus voraus (Hosea 3,4): So wird es dem Volk Israel ergehen: Sie werden lange Zeit keinen König, keine Fürsten und auch keine Opfer mehr haben. Zuletzt aber werden sie umkehren und sich dem Ewigen, ihrem Gott, zuwenden – und auch David, ihrem König.
In der Endzeit werden sie sich mit Ehrfurcht dem Ewigen zuwenden und ihre Erwartung auf seine Güte richten. Zweitausend Jahre fast staatenlos, lange Zeit ohne König, ohne Fürsten und ohne Opfer – so war es bis heute.
Was uns allerdings klar werden muss: Die Bibel sagte nie voraus, dass Israel ewig keinen Staat mehr haben würde. Nach langer Zeit sollte der Staat wiederkommen. Die gleiche Stelle sagt auch deutlich voraus, dass es nicht ewig keine Opfer mehr im Judentum geben wird, sondern nur für eine lange Zeit.
Dann kommt eine Wende in der Endzeit. Was hier auch deutlich wird: In der Endzeit wird eine Umkehr stattfinden – zu dem Ewigen, ihrem Gott, und auch zu David, ihrem König. Der Ausdruck „David, ihr König“ wird in der rabbinischen Literatur, zum Beispiel im berühmten Kommentar zu Hosea in Mezudat David, so erklärt: „David, ihr König, das ist der Messias.“
Also wird in der Endzeit eine Umkehr hin zum Messias stattfinden.
Wichtig ist nun: Der Ausdruck „Endzeit“ in der Bibel bezeichnet die Zeit, in der das jüdische Volk aus einer weltweiten Zerstreuung zurückkehren wird in das Land der Väter. Das war das Bild des Juden während fast zweitausend Jahren: der gehasste, geächtete, von Ghetto zu Ghetto wandernde Jude, heimatlos, ohne Staat.
Was sie zusammenhielt, war die Sehnsucht nach Zion, einmal nach Zion zurückzukehren – so wie die Propheten es vorausgesagt haben, zum Beispiel in den letzten zwei Versen im Propheten Amos. Dort versprach Gott im achten Jahrhundert vor Christus:
„Und ich werde das Schicksal meines Volkes Israel wenden, und sie werden die verwüsteten Städte aufbauen und bewohnen, Weinberge pflanzen und deren Wein trinken, Gärten anlegen und deren Frucht essen. Ich werde sie in ihrem Land pflanzen, und sie sollen nicht mehr herausgerissen werden aus ihrem Land, das ich ihnen gegeben habe, spricht der Herr, dein Gott.“
Eine deutliche Verheißung, dass das Schicksal des Volkes Israel gewendet werden sollte.
Historische Rückkehr und politische Entwicklungen
Es gibt Ausleger, die behaupten, alle Stellen im Alten Testament, die von einer Rückkehr Israels ins Land sprechen, hätten nichts mit unserer heutigen Zeit zu tun. Ihrer Meinung nach haben sich diese Prophezeiungen damals erfüllt, als die Juden aus der Gefangenschaft in Babylon zurückkehrten, etwa 538 und folgende Jahre vor Christus.
Diese Ansicht lässt sich jedoch wunderbar widerlegen anhand folgender Stelle: „Und ich werde sie in ihrem Lande pflanzen, und sie sollen nicht mehr herausgerissen werden aus ihrem Land, als ich ihnen gegeben habe.“
Als die Juden aus Babylon zurückkamen, folgte später noch die größte Wegführung unter alle Völker im Jahr 70 nach Christus. Diese Ereignisse können sich unmöglich auf die damalige Rückkehr beziehen.
Heute sehen wir, wie die Juden aus allen fünf Kontinenten zurückkehren. Die Wende des jüdischen Schicksals zeichnete sich bereits 1882 ab. Dieses Datum sollte man sich gut merken, denn infolge der Judenverfolgungen unter den letzten Zaren fand damals die erste Aliyah statt. Aliyah ist das hebräische Wort für Einwanderung oder Einwanderungswelle.
Juden aus Russland sagten sich damals: „Jetzt gehen wir nach Palästina.“ Natürlich betrachtete man diese Leute weltweit als verrückt. Warum? Zu dieser Zeit herrschte das Osmanische Reich, die Türken, über den Nahen Osten. Alles, was unter ihrer Herrschaft stand, galt als Dar al-Islam, das Gebiet des Islam. Nach islamischer Lehre darf dort niemals ein Judenstaat entstehen, denn Nichtmuslime dürfen nicht über Dar al-Islam regieren.
Trotzdem gingen sie. Es folgte eine zweite Welle, dann eine dritte und so weiter. Hesekiel und viele andere Propheten haben ebenfalls von dieser Rückkehr gesprochen.
In Hesekiel 36,24 und 28 heißt es: „Und ich werde euch aus den Nationen holen und euch sammeln aus allen Ländern und euch in euer Land bringen, und ihr werdet in dem Land wohnen, das ich euren Vätern gegeben habe. Ihr werdet mein Volk sein, und ich werde euer Gott sein.“
Erster Weltkrieg und seine Folgen für den Nahen Osten
1914 brach der Erste Weltkrieg aus. Das konnte man damals natürlich nicht voraussehen, als die ersten Juden zurückgekehrt waren, dass plötzlich, wirklich unverhofft, 1914 der Erste Weltkrieg ausbrechen würde. Es war tatsächlich so unverhofft, dass die Zeugen Jehovas vorausgesagt hatten, dass dann die Wiederkunft Christi stattfinden und das Friedensreich kommen würde – 1914. Das wird natürlich bestritten, aber ich habe Kopien aus beiden Wachtürmen: einen älteren Wachturm, in dem das noch stand, und dann einen aus den 1920er-Jahren, in dem geschrieben wurde, dass man nie gesagt habe, Christus würde auf der Erde sein Reich aufrichten, sondern im Himmel. Ich habe beide Wachtürme und die entsprechenden Stellen, sodass man das ganz klar nachweisen kann.
Stellen Sie sich vor, genau dann brach der Erste Weltkrieg aus. Während des Krieges stellten sich die Osmanen, also die Türken, auf die Seite Deutschlands. Deshalb griffen die Alliierten die Türken an und zerschlugen das türkische Reich. Das muss man gut verstehen: Das war eine Erschütterung des Islam bis in seine Grundfesten.
Wir haben ja bereits gesehen, dass die militärischen Erfolge der Araber in der frühen Zeit des Islam unglaublich waren. In kürzester Zeit bauten sie ein Weltreich auf und verbreiteten so den Islam. Das hat sich tief in der muslimischen Seele verwurzelt. Die militärischen Erfolge galten als Beweis für die Überlegenheit ihrer Religion über alle anderen Religionen. Militärische Kraft ist also ganz fundamental für den Islam. Es ist eine Religion des Schwertes, das muss man ganz klar sehen.
Es gab bereits eine erste tiefe Erschütterung, als im 18. und 19. Jahrhundert Kolonialmächte islamisches Gebiet eroberten, zum Beispiel unter Napoleon. Das war ein Schock: Wie ist es möglich, dass Nichtmuslime Erfolg haben und islamisches Gebiet erobern können? Man hatte sich von diesem Schock noch nicht erholt, da kam der Erste Weltkrieg, und die Engländer und Franzosen eroberten große Gebiete des Islam.
Während des Krieges, noch 1917, kam ein Brief heraus, der heute im British Museum in London im Original eingesehen werden kann. Lord Balfour schrieb im Auftrag der Regierung an Lord Rothschild, und für uns ist wichtig, dass darin steht: "His Majesty's Government view with favour the establishment in Palestine of a national home for the Jewish people and will use their best endeavours to facilitate the achievement of this object." Das heißt, die königliche Regierung betrachtet es mit Wohlwollen, dass in Palästina eine nationale Heimstätte für das jüdische Volk errichtet wird – nicht nur, dass sie dort wohnen können, sondern eine nationale Heimstätte. Aus Sicht des Islams ist das absolut verboten. Die Regierung verpflichtete sich zudem, ihre besten Möglichkeiten einzusetzen, um die Erreichung dieses Ziels zu erleichtern.
1918 endete dieser schrecklichste Krieg der Weltgeschichte bis dahin. Nach dem Krieg – die UNO gab es ja noch nicht – übertrug der Völkerbund den Engländern das Mandat über Palästina. Sie sollten dieses Gebiet verwalten. Frankreich erhielt andere Gebiete, zum Beispiel den Libanon. Das erklärt auch, warum viele Libanesen gut Französisch sprechen – das sind die Verbindungen.
Die Engländer erhielten also Palästina als Mandat. Palästina war damals dieses Gebiet hier. Das ist ein Schock: Es umfasst ganz Israel von heute plus die besetzten Gebiete Gazastreifen, Westjordanland, Golanhöhen und dazu ganz Jordanien. Dieses Gebiet hieß Palästina, und alle Menschen, die darin wohnten, nannte man Palästinenser – egal ob Araber oder Juden. So gab es beispielsweise ein jüdisches Sinfonieorchester in Palästina, das palästinensische Sinfonieorchester, aber es waren Juden, die darin spielten. Es gab auch eine Zeitung namens „Palestine Post“, eine jüdische Zeitschrift. Es gab also kein palästinensisches Volk im heutigen Sinn, sondern man nannte einfach alle Menschen in diesem Gebiet „Palästinenser“.
Die Engländer hatten versprochen, in Palästina eine nationale Heimstätte zu schaffen, aber sie präzisierten nicht, welches Gebiet die Juden bekommen sollten. Gleichzeitig machten sie auch den Arabern Versprechungen. Nach dem Krieg wurde in zwanzig Jahren zunächst Transjordanien geschaffen, wobei 80 Prozent von Palästina abgetrennt und dieser Staat gegründet wurde. Transjordanien erhielt später den Namen Jordanien. Das ist also nichts anderes als ein palästinensischer Staat, dem 80 Prozent von Palästina zugeteilt wurden. Das liest man heute kaum in den Zeitungen. Natürlich sagen Journalisten oft, sie hätten nicht die Zeit, die ganze Geschichte immer wieder aufzuarbeiten. Doch es wäre interessant, sie zu fragen, ob sie das überhaupt wissen.
Ich will nicht verallgemeinern, aber die Art der Berichterstattung lässt große Zweifel aufkommen, ob viele Journalisten die Geschichte des Nahen Ostens gründlich kennen. Abgesehen davon ist es eine Tatsache, dass die meisten Journalisten in Israel Probleme mit Hebräisch haben, viele können die Sprache gar nicht. Das ist immer unangenehm, wenn ein Journalist die Sprache eines Landes nicht beherrscht. Dadurch ist er benachteiligt, wenn es darum geht, an Ersthandinformationen zu kommen. Das ist ein großes Problem.
In langer Rede kurzer Sinn: Nach dem Ersten Weltkrieg erhielt der arabische Teil Palästinas 80 Prozent des Gebiets – Transjordanien –, und es blieben 20 Prozent übrig. Einen Judenstaat gab es zunächst nicht. Es gab jedoch viele Terroraktionen gegen die Juden, die seit 1882 in Palästina siedelten, sowie Terror gegen die Engländer als Besatzungsmacht. Das ist verständlich, denn weder Juden noch Christen dürfen über islamisches Gebiet herrschen.
Das führte dazu, dass die Engländer schließlich kalte Füße bekamen und sich aus der Affäre ziehen wollten – auf feige Art. Das führte jedoch zunächst nicht zur Schaffung eines Judenstaates. 1939 brach der Zweite Weltkrieg aus, mit den schrecklichen Judenverfolgungen. Über 50 Millionen Tote weltweit, darunter sechseinhalb Millionen Juden, die vergast, erschossen oder auf andere Weise getötet wurden.
Nach dem Krieg erlebte die Welt einen tiefen psychologischen Schock über das Geschehene. Das weckte in der Mehrheit der Vereinten Nationen Mitleid mit dem jüdischen Volk, das ein so grausames Schicksal erlitten hatte. Man denke auch daran, dass die Engländer während der Judenverfolgung, um den Muslimen zu gefallen, eine Einwanderungsbeschränkung für Juden nach Palästina auferlegten. Massenweise Juden aus Europa, die den Nazis und ihren Kollaborateuren entkommen konnten, kamen nach Palästina und hofften auf einen sicheren Hafen. Sie wurden jedoch zurückgewiesen und teilweise wieder in Konzentrationslager deportiert, wo sie starben. Das ist unglaublich.
Die Weltmehrheit hatte so viel Mitleid wie nie zuvor in der Menschheitsgeschichte. Das führte dazu, dass die UNO 1947 mit Mehrheit für die Schaffung eines Judenstaates in Palästina stimmte, obwohl die islamischen Länder tobten und drohten, den Judenstaat in der Wurzel zu zerstören, falls er zustande käme.
Am 14. Mai 1948 wurde der Judenstaat ausgerufen. David Ben Gurion, der erste Ministerpräsident, kündigte dies im Radio an: "Hier Staat Israel. Zweitausend Jahre sind vergangen. Wenn für Gott die Zeit gekommen ist, kann niemand ihm widerstehen." Ein Rabbiner betete zu dieser Zeit: "Unser Gott, König der Welt, Eloheinu, Melech Olam, der du uns erhalten hast und uns überleben ließest und uns bis zu diesem Zeitpunkt gebracht hast, wir preisen dich." Dieses Gebet ist bekannt und jedes jüdische Kind, das eine religiöse Ausbildung erhalten hat, kennt es: "Baruch Atah Elohenu, Melech Olam, Schehechajanu Wekimanu, Wehegianu, Lasman Hase."
Golda Meir, die damals unter den 400 Zionisten war, schrieb, dass dieses Gebet für sie noch nie eine solche Bedeutung gehabt habe wie in diesem Moment. Alle hatten Tränen in den Augen. Das war der UNO-Teilungsplan von 1947. Man gab den Juden nicht die restlichen 20 Prozent Palästinas, sondern nur das hellbraune Gebiet auf der Karte. Das heißt, man teilte diese 20 Prozent nochmals, sodass die Juden nur 10 Prozent von Palästina erhielten.
Diese 10 Prozent sind nicht besonders attraktiv, denn der größte Teil davon ist die Negev-Wüste. Und selbst wenn man, wie ich, nie Militärdienst geleistet hat: Ein solches Gebiet ist kaum zu verteidigen. Es sind drei Gebiete, die durch sehr schmale Korridore verbunden sind. Jerusalem war zudem getrennt von diesen Gebieten. In Jerusalem lebten viele Juden, aber das Gebiet war militärisch kaum zu verteidigen. Dennoch wussten die Juden von Anfang an, dass es mit der Staatsgründung zu Krieg kommen würde, und sie akzeptierten dieses Gebiet.
Nach dem 14. Mai folgte der 15. Mai – logisch, denn an diesem Tag begann die Invasion von etwa sieben feindlichen Armeen: Irak, Jordanien, Syrien, Libanon, Ägypten, unterstützt durch Kontingente aus anderen Nationen wie Sudan und Saudi-Arabien, griffen den Judenstaat an. Das Ziel war klar: Totalvernichtung.
Wir lesen dazu aus Psalm 83, einem prophetischen Psalm, der um 1000 vor Christus geschrieben wurde. Asaf, einer der drei Hauptdirigenten des Tempelorchesters Davids, schrieb:
"Gott, schweige nicht, verstumme nicht und sei nicht still, o Gott, denn siehe, deine Feinde toben und deine Hasser erheben das Haupt. Gegen dein Volk machen sie listige Anschläge und beraten sich gegen deine Geborgenen. Sie sprechen: Kommt, lasst uns sie vertilgen, dass sie keine Nation mehr seien, dass nicht mehr gedacht werde des Namens Israel. Denn sie haben sich beraten mit einmütigem Herzen, sie haben einen Bund gegen dich gemacht: die Zelte Edoms und die Ismailiter, Moab und die Hageritter, Gebal und Ammon und Amalek, Philistäer samt den Bewohnern von Tyrus. Auch Assur hat sich ihnen angeschlossen, sie sind zu einem arm gewordenen Sohn Lots geworden."
Diese Feinde, die Israels Totalvernichtung wollen, werden hier mit den alten biblischen Namen genannt: Edom, Moab, Ammon – die drei biblischen Gebiete bilden heute Jordanien. Die Ismailiter stammen aus Saudi-Arabien. Gebal ist heute Dschibail im Libanon, ebenso wie Tyrus. Philister war in biblischer Zeit das Gebiet des Gazastreifens. Assur steht für Syrien und Irak. So werden viele Feinde ausdrücklich namentlich genannt.
Der Unabhängigkeitskrieg 1948/49 war furchtbar. Es ging ums Überleben. Israel hatte damals noch keine richtige Armee mit schweren Waffen und kaum Flugzeuge. Offizielle Armeen – sieben an der Zahl – griffen Israel an. Doch am Ende wurden die Feinde geschlagen. Das war ein absolutes Wunder. Der Judenstaat konnte nicht vernichtet werden.
Es ist wichtig zu sehen, dass der UNO-Teilungsplan Ostjerusalem mit dem Tempelberg den Juden bewusst vorenthielt und vorschlug, dieses Gebiet zu internationalisieren. Im Unabhängigkeitskrieg konnten die Jordanier Ostjerusalem und den Tempelberg erobern sowie das Westjordanland. Jordanien beanspruchte diese Gebiete für sich.
Was ist ein Zionismus ohne Zion? Das ist ein Widerspruch in sich. Der Prophet Jeremia sagte um 600 vor Christus voraus: "Ihr Völker, hört, was der Ewige euch sagt, macht es auf den fernsten Inseln bekannt. Ich habe Israel zerstreut, ich werde es auch wieder sammeln, sie werden zum Berg Zion kommen und Jubellieder anstimmen." Es war klar, dass Israel zum Berg Zion kommen sollte. Wie genau, konnte niemand erklären.
Hier sehen Sie das Hotel Palestine in Alexandria, Ägypten. Ich war einmal dort und hatte ein mulmiges Gefühl, als ich das Hotel betrachtete. Präsident Nasser hatte es gebaut, um die Hierarchie der islamischen Staaten zu versammeln und die Totalvernichtung Israels zu besprechen. In den 1960er-Jahren wurde hier die Vernichtung Israels beschlossen. Man sagte: Wir haben es 1948 nicht geschafft, aber heute haben wir bessere Waffen und können es. Auch in den 1950er-Jahren gelang es nicht, Israel zu besiegen, aber jetzt wollen sie Israel endgültig vernichten.
Das wurde über die Massenmedien verkündet: "Jetzt wird ein Blutbad kommen, wir werden die Juden ins Meer treiben." Das zwang Israel zum Erstschlag im Juni 1967, im Sechstagekrieg – einem Dreifrontenkrieg. In den ersten Stunden schickte Israel Flugzeuge nach Ägypten, Syrien und Irak. Diese flogen im Tiefflug über die Militärflugplätze und schossen ein Flugzeug nach dem anderen ab, bevor sie eingesetzt werden konnten.
In Ägypten waren die Piloten auf dem Weg zu ihren Flughäfen, als sie ankamen, waren ihre Flugzeuge bereits zerstört. Israel erlangte so in den ersten Stunden die Lufthoheit. Das war militärhistorisch außergewöhnlich und wurde später als Vorbild für die Strategie im Golfkrieg genommen: Zuerst totale Lufthoheit, dann Bodenkrieg.
Im Westen wusste man anfangs nichts davon und dachte, das Ende des Judenstaates sei gekommen. Selbst in der Region war man unsicher. Präsident Nasser wusste, was mit den Flugzeugen geschehen war, rief aber dennoch den jordanischen König Hussein an und forderte ihn auf, in den Krieg einzutreten. Israel warnte Hussein, dass das schwere Konsequenzen haben würde. Trotzdem begann Hussein, von Ostjerusalem aus mit schweren Waffen Israel zu bombardieren.
Das war der Anlass für den Befehl, einen Fallschirmspringertrupp zum Tempelberg und Ostjerusalem zu entsenden. Am Mittwoch drang dieser Trupp über das Stephansstor im Norden in die Altstadt ein. Interessant ist, dass Jerusalem immer von Norden erobert wurde – schon unter Nebukadnezar und später durch die Römer. Das hat topologische Gründe.
Hier sieht man einige dieser Fallschirmspringer, die die Treppen zurück zum einstigen Tempel hinaufsteigen. Nach fast 2000 Jahren war man wieder an der Stätte des einstigen Tempels. Dieses Bild illustriert Psalm 126, ein Stufenlied: "Als der Herr das Schicksal Zions wendete, waren wir wie Träumende, unser Mund war voll Lachens, unsere Zunge voll Jubels. Da sagte man unter den Nationen: Der Herr hat Großes an ihnen getan, der Herr hat Großes an uns getan, wir waren fröhlich."
Die Klagemauer ist ein originaler Überrest der äußeren Stützmauer des Zweiten Tempels. Nach dem Sechstagekrieg, an Schabbat, war auf allen Frontabschnitten Ruhe, und der Feind war besiegt. Eine Parade fand statt. Nach dem Krieg sah Israel so aus: Das hellbraune Gebiet war Israel vor dem Krieg. Danach kamen der gesamte Sinai, der Gazastreifen, das Westjordanland mit Ostjerusalem und Tempelberg sowie die Golanhöhen hinzu.
Die Golanhöhen waren ein wichtiges Ziel, weil die Syrer zuvor mit schweren Waffen vom Golan aus dauernd die Kibbutze bombardierten. Es gibt dort beim See von Nazareth ein Kibbutz namens „Keine Angst“. Die Bewohner blieben trotz der ständigen Angriffe.
Der Sechstagekrieg war ein Schock für die islamische Welt und führte zu Revolutionen, zum Beispiel im Irak. Früher galten militärische Erfolge als Beweis für die Richtigkeit des Islam. Nun scheiterten sie in jedem Krieg. Muhammad hatte zwar einmal eine Schlacht verloren, erklärte das aber mit Gier und Nachlässigkeit im Glauben. Danach gewannen sie wieder. Aber jetzt folgten Schock auf Schock, beginnend im 19. Jahrhundert.
Das erklärt, warum sich nach 1967 der internationale Terrorismus so ausweitete. Er entstand in dieser neuen Form erst damals. Der Fundamentalismus zeigte seine Zähne wie nie zuvor. 1973 gab es den Jom-Kippur-Krieg. Der Jom Kippur ist der heiligste Tag in Israel: Alle bekennen ihre Sünden, Gott wird bezeugt, kein Fernsehen oder Radio läuft, kein Bus fährt, das Land ist stillgelegt. Die islamischen Feinde wählten diesen Tag für ihren Angriff, um Israel zu zerstören.
Wie sollte Israel seine Reservearmee einberufen, wenn niemand Radio hören oder Fernsehen sehen konnte? Das war eine Katastrophe. Dennoch errang Israel auch an Jom Kippur den Sieg. Das war ein weiterer Schock.
Das führte zu Friedensverhandlungen. Ich war in Ägypten, hielt Vorträge in Kairo und Alexandria, und Ägypter erzählten mir, dass Sadat damals sagte: Wir können Israel nicht kaputt machen, das müsse eine spätere Generation tun. Jetzt müsse man Frieden schließen. Doch das war nie eine echte Friedenserklärung, sondern eher ein kuraischitischer Frieden.
Wir erinnern uns: Mohammed wollte Mekka erobern, was ihm nicht gelang, da die Kuraischiten zu stark waren. Er schloss einen Friedensvertrag für zehn Jahre, brach ihn aber nach zwei Jahren und eroberte Mekka. Daraus leitet der Islam ab, dass Friedensverträge mit Nichtmuslimen nicht bindend sind, sondern dazu dienen, Kräfte zu sammeln, um den Feind zu besiegen. So war es auch mit Sadat, wie man mir in Ägypten versicherte.
Israel war bereit, 80 Prozent der besetzten Gebiete abzugeben, nämlich den gesamten Sinai – obwohl dort Ölfelder liegen. Israel besitzt kein Öl, was auch der Grund war, warum der Sechstagekrieg nur sechs Tage dauern durfte. Der Krieg musste kurz sein, weil nicht genug Treibstoff vorhanden war. Am Schabbat war Ruhe.
Strategisch war der Sinai eine wichtige Pufferzone gegen Ägypten, ebenso wie der Golan gegen Syrien. Man war bereit, den Sinai aufzugeben. Wenigstens hatte man noch eine Pufferzone gegen Jordanien – das Westjordanland.
Nach dem Golfkrieg gab es Friedensverhandlungen mit dem Motto „Land für Frieden“. Man sollte auch den Rest abgeben, dann gäbe es Frieden. Die meisten Journalisten glauben das, doch es ist Unsinn, wenn man etwas vom Islam versteht. Es geht nicht darum, ob ein Gebiet zurückgegeben wird oder nicht. Es geht darum, dass kein Quadratmeter von Juden beherrscht werden darf. Einen Judenstaat in Palästina darf es nicht geben, denn das wäre das dauernde Zeichen der Schwäche des Islam – und das darf nicht sein, denn der Islam gilt als die stärkste und beste Religion.
Im islamischen Glaubensbekenntnis, das jeden Tag fünfmal von den Moscheen gerufen wird, heißt es "Allahu Akbar". Das bedeutet nicht einfach "Allah ist groß", wie oft behauptet, sondern "Allah ist größer". "Akbar" ist der Komparativ. "Kabir" heißt groß, "Allahu Kabir" heißt "Allah ist groß", aber "Allahu Akbar" heißt "Allah ist größer" – als wer? Als alle anderen Religionen, also als Juden und Christen. Das darf nicht sein.
Moshe Dayan, ich bin einmal mit ihm von Tel Aviv nach Zürich geflogen – unfreiwillig. Ich war schon im Flugzeug, als ich in der Jerusalem Post las, dass Moshe Dayan in den nächsten Tagen nach Europa fliegen würde. Plötzlich kam er mit einem Auge und seinen Wächtern ins Flugzeug und reiste mit uns nach Zürich. Er durfte als Erster aussteigen.
Nach dem Krieg sagte er in einer Geste der Versöhnung, dass der Waqf, die islamische Organisation auf dem Tempelberg, den Tempelberg weiterhin verwalten dürfe, obwohl er Israel gehört. Der Tempelberg wurde im Jerusalemer Gesetz mit ganz Ostjerusalem annektiert. Das ist juristisch ein großer Unterschied: Er ist kein besetztes Gebiet mehr, sondern annektiert.
Muslime dürfen den Tempelberg unter israelischer Oberaufsicht verwalten. Das heißt aber auch: Wenn ein israelischer Politiker auf den Tempelberg will, gibt es Krieg. Ariel Sharon kam vor einigen Wochen mit einem großen Aufgebot dorthin. Alle Zeitungen nannten ihn einen furchtbaren Provokateur.
Israel sicherte sich vorher ab und fragte die Palästinenser, ob es Probleme gebe. Man versicherte, es gäbe keine. Als Sharon oben war, wurde er über das Radio zum Widerstand aufgerufen. Das wurde aber wahrscheinlich nicht überall berichtet. Das zeigt, wie falsch und unwahr die Medienberichterstattung ist.
Warum ging Sharon hinauf? Der Waqf hatte begonnen, eine dritte oder weitere Moschee auf dem Tempelberg zu bauen, in den sogenannten Stellen Salomos – wichtige Überreste aus dem Zweiten jüdischen Tempel. Sie schütteten Unmengen Schutt heraus und warfen ihn ins Kidrontal. Israel hatte keine Erlaubnis gegeben, aber sie machten es trotzdem. Sharon wollte mit dem Waqf zusammen den Tempelberg besuchen, um zu sehen, was beschädigt wurde. Es ist so, als würde ein Hauswart die frechen Jungs zu sich nehmen, um das Chaos anzuschauen. Ein Hauswart darf das, oder? Aber wenn der Hauswart Sharon heißt, wird er als Provokateur dargestellt.
Noch zum Thema Land für Frieden: Hier sehen Sie die islamischen Länder rund um Israel. Das ist noch nicht alles, denn man könnte noch die Türkei und Persien dazuzählen. Allein die unmittelbaren Nachbarn haben ein Flächenverhältnis von 1 zu 575 zu Israel. Land gäbe es genug.
Sie sagen vielleicht, Ägypten sei zu 95 Prozent Wüste. Das ist kein Problem. Man kann alles aufforsten, zum Beispiel mit Hilfe des KKL aus Israel. Land ist also nicht das Problem. Es geht darum, dass Israel auf Dar al-Islam keinen Staat haben darf.
Wir haben gesehen, dass der Gott der Bibel vorausgesagt hat: "Ich werde sie in ihrem Lande pflanzen, und sie werden nicht mehr aus ihrem Lande herausgerissen werden." Es geht also um einen Konflikt zwischen dem Gott der Bibel und dem Islam.
Nun wieder dieser Aufstand, der deutlich zeigt, dass es besonders um den Tempelberg geht. Dort liegt das Herz des Konflikts. Die biblische Prophetie sagt, dass vom Tempelberg aus schließlich der letzte Weltkrieg entfacht werden wird. Dieser kleine Hügel hat also eine ganz gewaltige Bedeutung.
Das war nur ein kleines Zeichen, das wir in den letzten Wochen gesehen haben, von dem, was schließlich geschehen wird und die ganze Welt in Flammen setzen wird.
Das wäre jetzt der Einführungsteil. Nun machen wir eine Viertelstunde Pause und danach offene Seminarfragen. Jeder kann sich äußern. Es ist auch möglich, Schweizerdeutsch zu sprechen; ich muss die Frage dann für die Aufnahme wiederholen.
Frage: Die Bauweise der Omar-Moschee und des Felsendoms ist ungewöhnlich. Wurde die Omar-Moschee ursprünglich als Kirche gebaut und dann als Moschee umfunktioniert?
Die Bauweise der Moschee ist tatsächlich ungewöhnlich. Alle Moscheen sind normalerweise nach Mekka ausgerichtet, aber diese nicht. Sie ist oktogonal, also achteckig, um den Felsen herum angelegt. Das ist außergewöhnlich und entspricht einer byzantinischen Bauweise. Daher kommt natürlich der Gedanke, ob sie ursprünglich eine Kirche war.
Nein, sie war von Anfang an als Moschee konzipiert, aber eben ungewöhnlich, da der Felsen im Zentrum steht. Warum genau sie an diesem Felsen gebaut wurde, ist nicht eindeutig zu beweisen. Es liegt nahe, dass man damals wusste, dass hier das Allerheiligste war, und deshalb die Moschee dorthin setzte.
Heute, wenn ein Moslem gefragt wird, was die Bedeutung dieses Felsens ist, kommt er nie auf die Idee zu sagen, das wäre das Allerheiligste gewesen. Die palästinensische Verwaltung leugnet sogar, dass es je einen jüdischen Tempel auf dem Tempelberg gegeben habe. Sie behaupten, alles, was man dort findet, auch die Klagemauer, habe nichts mit einem jüdischen Tempel zu tun.
Vor kurzem sah ich eine palästinensische archäologische Zeitschrift, in der Yassir Arafat das Vorwort schrieb. Ein wissenschaftlicher Artikel sprach von David, der in Jerusalem war, doch vom salomonischen Tempel gebe es bis heute keine Spur. Das erklärt auch, warum es so ein großer Dorn im Auge ist, wenn Israelis entlang des Tempelberges Ausgrabungen machen und archäologische Beweise in Hülle und Fülle finden. Die Palästinenser sagen, dass es das nie gegeben habe.
Was ist die Bedeutung des Felsens heute? Man bringt ihn in Verbindung mit Sure 17 im Koran. Sure 17 spricht von der Nachtreise Mohammeds zum weit entferntesten Anbetungsort, auf Arabisch Al-Aqsa. Die heutige Interpretation lautet, dass Mohammed auf al-Burak, einem pferdeähnlichen Wesen, von Mekka aus nachts nach Jerusalem geritten sei. Er habe al-Burak dort abgestellt, wo heute die Al-Aqsa-Moschee steht, sei dann zum Felsen gegangen, habe dort gebetet, sei in den Himmel aufgestiegen und von Allah die richtige Art des Betens gelernt. Vor Morgengrauen sei er auf al-Burak zurück in Mekka angekommen.
Westliche Islamwissenschaftler behaupten allerdings, mit Al-Aqsa in Sure 17 sei ein Heiligtum in der Nähe von Mekka gemeint. Die heutige Interpretation ist aber so. Auch der Name Jerusalem, arabisch Al-Quds, kommt im Koran gar nicht vor. Es ist eine spätere Interpretation.
Eine zweite Bedeutung wird mit der Opferung Ismails verbunden, da im Koran gesagt wird, Abraham hätte Ismail opfern sollen. Das ist logisch, weil Mohammed wusste, dass er ein Nachkomme Ismails ist. Die arabischen Stämme sind Ismailiter, und sie berufen sich darauf. Es ist ein Erbstreit, denn Gott sagt in 1. Mose 17, dass nicht Ismail, sondern Isaak der Erbe sein soll. Heute wird um dieses Erbe gestritten.
Der Felsendom war von Anfang an eine Moschee. In der Zeit der Kreuzritter, während eines fast hundertjährigen Intermezzos im Mittelalter, wurde die Moschee zu einer Kirche. Danach vertrieb Sultan Saladin die Kreuzritter, und die Kirche wurde wieder eine Moschee.
Weitere Fragen?
Frage: Von der Bibel her verstehe ich, dass der Predigempel gebannt werden muss, damit der Antichrist den Tempel schänden wird, nicht? Die Frage ist, ob die Moschee, die Omar-Moschee, weichen muss, damit der dritte Tempel gebaut werden kann. Könnte das der Auslöser sein, dass dem König oder Peter Wendt unsichtbar begegnet?
Ich wiederhole kurz, was Sie gesagt haben. Ihre Frage lautet: Wenn ein dritter Tempel gebaut werden muss, wie die Bibel sagt, weil der Antichrist ihn entweihen wird, stellt sich die Frage, ob das den dritten oder letzten Weltkrieg auslösen wird. Die eigentliche Frage ist, ob die Omar-Moschee weichen muss.
Wir haben keine Bibelstelle, die von dieser Moschee oder ihrer Sprengung spricht, aber das ist die logische Schlussfolgerung. Die Bibel spricht an vielen Stellen vom Tempel, zum Beispiel Joel 2 und 1, die von großer Bedrängnis sprechen. Der zweite Thessalonicherbrief 2 sagt, dass der Antichrist sich im Tempel Gottes niederlassen wird. Viele andere Stellen sprechen davon.
Die Schlussfolgerung ist also, dass die Moschee weichen muss, wenn der dritte Tempel kommt. Der Platz ist riesig – 144 Quadratmeter – man könnte viele große Kathedralen aus England dort unterbringen und hätte noch Platz übrig.
Viele hofften auf einen Kompromiss, dass man vielleicht im nördlichen Bereich den dritten Tempel baut und die Moschee stehen lässt. Berühmt ist die Theorie von Ascher Kaufmann, der sagte, das Allerheiligste sei bei der Kuppel der Geister, einer kleinen Kuppel nördlich der Omar-Moschee.
Diese Theorie ist jedoch falsch. Er hat nicht beachtet, dass Herodes den Tempelplatz vor der Geburt Christi massiv nach Norden erweitert hatte. Das Bezettertal wurde aufgeschüttet, sodass die Plattform massiv vergrößert wurde.
Der Standort von Ascher Kaufmann für das Allerheiligste läge auf dem Nordabhang des Berges Zion, was unmöglich ist. Untersuchungen von Lane Rittmayr, Hauptarchäologe bei den Ausgrabungen am Tempelberg, zeigen eindeutig, dass das Allerheiligste auf dem Felsen war.
Man könnte sagen, ein Kompromiss sei möglich, indem man das Allerheiligste ein paar Meter verschiebt. Das geht nicht. Im zweiten Jahrhundert erhielt Kaiser Hadrian nach Überlieferung die Erlaubnis, den Tempel wieder aufzubauen. Die Samariter schickten eine Delegation zum Kaiser und warnten ihn, dies nicht zu tun, da die Juden sonst rebellieren würden.
Der Kaiser antwortete, er habe es versprochen, was solle er tun? Die Samariter sagten, er solle den Tempel ein paar Ellen vom früheren Standort verschieben. Daraufhin ließ das jüdische Volk das Projekt fallen. Das zeigt, dass eine Verschiebung des Standorts unmöglich ist.
Darum muss die Moschee weg. Wie das geschehen wird, sagt die Bibel nicht, aber ich kann spekulieren. Wichtig ist, dass Sie nie erzählen, ich hätte gesagt, das stünde in der Bibel.
Wir haben die Wende des jüdischen Schicksals als Prozess über mehr als hundert Jahre gesehen. Zuerst hieß es, die Juden seien verrückt, nach Palästina zu gehen. Herzl, der erste Zionist, sagte auf dem ersten Zionistenkongress in Basel: "Im Tirzu, Selo Agadda" – "Wenn ihr wollt, ist es kein Märchen." Er wusste, dass man ihn auslachen würde.
Dann kam der Erste Weltkrieg, und Palästina wurde für das jüdische Volk frei. Doch der Weg zum Staat war noch nicht frei, es brauchte den Zweiten Weltkrieg. Danach gab es keinen Zion, erst der Sechstagekrieg brachte den Tempelberg. Erst vor kurzem wurde bekannt, dass Oberrabbiner Schlomo Goren im Sechstagekrieg die Moschee sprengen wollte. Moshe Dayan sagte nein, und da Goren militärisch niedriger rangierte, musste er gehorchen. Das wurde nie veröffentlicht und erst nach Goren Tod bekannt.
Eine Möglichkeit wäre, dass im Friedensprozess eine Sackgasse erreicht wird. Die Juden geben den Tempelberg nicht zurück, es kommt zu einem neuen Krieg. Wenn Israel dann den dritten Tempel baut und die Moschee sprengt, wäre das ein einleuchtendes Szenario.
Friedensbemühungen haben nichts gebracht, man gibt viel und wird doch wieder angegriffen. Sie können auch den Deal mit dem Grab Josefs in Nablus (Sichem) sehen, das geschändet wurde. Dieses Grab ist in der Bibel ausdrücklich erwähnt, zum Beispiel in Josua 24,32: "Und die Gebeine Josefs, welche die Kinder Israel aus Ägypten heraufgebracht hatten, begruben sie zu Sichem auf dem Stück Feld, welches Jakob von den Söhnen Hemors, des Vaters Sichems, gekauft hatte, um hundert Kesita, und sie wurden den Kindern Josefs zum Erbteil."
Sichem ist das heutige Gebiet von Nablus. In den Unruhen wurde das Grab geschändet, die Synagoge beschädigt, und man will daraus eine Moschee machen. Man könnte also einen Deal machen: Aus der Synagoge wird eine Moschee, und aus der Moschee ein dritter Tempel. Das ist alles Spekulation, aber man kann darüber nachdenken.
Nächste Frage: Wenn die Omar-Moschee weg muss, muss wahrscheinlich auch die Al-Aqsa-Moschee weg.
Die Al-Aqsa-Moschee könnte im äußersten Fall noch stehen bleiben, denn der eigentlich heilige Bereich des Tempels war ein 500 Ellen Quadrat. Salomo baute den Tempel dort. Im Zweiten Tempel unter Herodes wurde dieses 500 Ellen Quadrat im Norden, Westen und Süden erweitert. Nach Osten ging es nicht, da ist das steile Kidrontal.
Auch im Zweiten Tempel war das 500 Ellen Quadrat von Mauern geschützt und innerhalb des großen Tempelplatzes. Das war der eigentliche heilige Bereich. Die Al-Aqsa-Moschee liegt ein paar Meter außerhalb dieses 500 Ellen Quadrats, wie neueste Vermessungen zeigen.
Sie muss also nicht unbedingt weg, weil man besonders auf dieses 500 Ellen Quadrat angewiesen ist, um den normalen Tempeldienst wieder einzuführen. Wenn man den Tempel aber auf seine vollständige Ausdehnung erweitern wollte, wäre das möglich.
Vielleicht ist noch interessant: In Offenbarung 11 wird der dritte Tempel beschrieben. Offenbarung 11,1: "Und es wurde mir ein Rohr gleich einem Stab gegeben und gesagt: Stehe auf und miss den Tempel Gottes und den Altar und die darin anbeten. Und den Hof, der außerhalb des Tempels ist, wirf hinaus und miss ihn nicht, denn er ist den Nationen gegeben, und sie werden die heilige Stadt zertreten zweiundvierzig Monate."
Es gibt also einen äußeren Hof, die herodianische Erweiterung. Man könnte sagen, dieser Hof ist den Heiden gegeben und gehört nicht zum eigentlichen Tempelbezirk. Das passt genau. Das 500 Ellen Quadrat und die Al-Aqsa-Moschee könnten also stehen bleiben, da sie außerhalb des eigentlichen Tempelbereichs liegen.
Wie wäre der Zugang? Beim herodianischen Tempel und auch beim Zweiten Tempel unter Herodes gab es Zugänge von allen Himmelsrichtungen. Es ist nicht notwendig, dass man die Treppe direkt vor der Al-Aqsa-Moschee benutzt. Wer schon oben war, kennt den Aufstieg von unten an der Al-Aqsa-Moschee, der ursprünglich der Hauptzugang für das Volk zum Tempel war.
Es müsste nicht so bleiben; man könnte auch von einer anderen Stelle aus den Hauptzugang zum heiligen 500 Ellen Quadrat schaffen.
Frage zu den Abzeichen: Steht der Tempelplatz darauf?
Nein. Wenn man über das Maghreb-Tor, wo Nicht-Muslime normalerweise zum Tempelplatz hochgehen, kommt, ist man noch außerhalb des 500 Ellen Quadrats. Man könnte also dort hinaufgehen.
Ich halte es für richtig, dass Abraham das Opfer darbrachte, ich meine den "Ritter" auf dem Berg Moria, und das wäre doch wie die Omar-Moschee, die Thomas in der Stille ist. Wäre das nicht sehr wichtig für Israel, dass sie denselben Ausdruck benutzen?
Die Frage lautet: War nicht Isaak von Abraham auf dem Berg Moria dargebracht worden, also genau an der Stelle, wo der Tempel stand und die Omar-Moschee heute ist?
Das wird allgemein so gesagt. Die Muslime behaupten auch, dort sei Ismail geopfert worden. Das ist jedoch falsch.
Schauen wir in 1. Mose 22: Der Tempelberg heißt in der Bibel Zion oder Moria. Am Südabhang dieses Berges lag das ursprüngliche Jerusalem, das von König Melchisedek beherrscht wurde.
1. Mose 22,1: "Und es geschah nach diesen Dingen, dass Gott Abraham versuchte. Er sprach zu ihm: Abraham! Und er antwortete: Hier bin ich. Und Gott sprach: Nimm deinen Sohn, deinen einzigen, den du liebst, Isaak, und ziehe hin in das Land Moria und opfere ihn dort als Brandopfer auf einem der Berge, den ich dir sagen werde."
Der Berg Moria war der bekannteste Berg in der Gegend, denn am Südabhang lag Melchisedeks Salem, das Jerusalem. Gott sagt aber: "Zieh in das Land Moria und opfere ihn auf einem der Berge, den ich dir sagen werde." Er sagt nicht, Isaak solle auf dem Berg Moria geopfert werden, sondern auf einem Berg dort.
In Vers 4 heißt es: "Am dritten Tag erhob Abraham seine Augen und sah den Ort von ferne." Er ging dorthin, bereitete den Altar vor, und Gott verschonte Isaak im letzten Moment.
Vers 14: "Abraham gab diesem Ort den Namen Yahweh-jireh, das heißt: Der Ewige wird sich ausersehen." Mose erklärt: "Daher wird noch heute gesagt: Auf dem Berge des Herrn wird ausersehen werden."
Isaak konnte nicht das Opfer sein, um Schuld wegzunehmen, denn auch Isaak war ein Sünder. Es musste jemand kommen, der ohne Sünde war und als Mensch für Menschen sterben konnte. Isaak war nur ein Vorgeschmack auf das Opfer Christi.
Abraham gab diesem Ort den Namen Adonai Jireh oder Yahweh Jireh, der Herr wird ausersehen. Das heißt, an diesem Ort wird der Herr einmal das wahre Opfer ausersehen.
Wir können sagen, dass der Herr Jesus Christus auf einem Hügel in unmittelbarer Nähe zum Tempelberg geopfert wurde. Golgatha liegt auf dem Nordwesthügel von Jerusalem. Man kann sich vorstellen: Wir haben den Tempelberg (Moria, Zion), daneben den Nordwesthügel mit Golgatha, den Südwesthügel, der heute Zion heißt – nachbiblischer Zionsberg, urchristliches Quartier und Ort des letzten Abendmahls – und östlich den Ölberg.
Diese Berge sind in der Bibel sehr bedeutsam. Der Herr Jesus wurde beim Land Moria auf einem der Hügel geopfert, aber nicht auf dem Tempelberg selbst.
Der dritte Tempel wird gebaut werden und hat ein 500 Ellen Quadrat. Der Tempel Hesekiels (Kapitel 40-48) umfasst in seinen inneren Vorhöfen genau ein 500 Ellen Quadrat. Das ist kein Zufall.
Man muss alle Maße zusammenrechnen, dann sieht man tatsächlich ein 500 Ellen Quadrat, genauso wie beim salomonischen Tempel und dem zweiten Tempel – der heilige Bereich wird auch dort sein.
Dazu kommt ein Heidenvorhof von eineinhalb mal eineinhalb Kilometern, ein 500 Ruten Quadrat (eine Rute ist sechsmal länger als eine Elle). Diesen Vorhof kann man heute nicht bauen, da man die Täler rund um den Tempelberg auffüllen müsste, was unmöglich ist.
In Sacharja 6 wird vom Messias gesagt, dass er den Tempel bauen wird. Wenn der Herr Jesus wiederkommt als König der Könige, wird er den dritten Tempel umbauen und die vollen Maße des Hesekiel-Tempels herstellen.
Nach Sacharja 14 wird am Ende der großen Drangsal ein so starkes Erdbeben geschehen, dass die Oberflächenbeschaffenheit Israels verändert wird und Jerusalem zu einem hohen Berg aufgefaltet wird. Dann braucht es keinen Millionen Jahre für Gebirgsfaltungen.
Dann wird es möglich sein, dass der Messias den Endzeittempel von eineinhalb auf eineinhalb Kilometern bauen kann. Es braucht einen Vorhof für die Heiden, damit alle Völker nach Jerusalem kommen können – dafür braucht es Platz.
Es ist schön zu sehen, dass dann auch der Ölberg in den Berg Zion integriert wird, ebenso der Berg mit dem letzten Abendmahl und der Ausgießung des Heiligen Geistes an Pfingsten sowie der Berg mit Golgatha und der Berg mit den Bezetter Teichen. All das wird in den äußeren Vorhof der Heiden einbezogen als Gedächtnis an Golgatha, das Abendmahl und den Ölberg, den Ort der Weltmission.
Frage: Wird der dritte Tempel in der Trübsalszeit gebaut, bevor Christus wiederkommt?
Man baut ja schon jetzt daran, denn viele Tempelgeräte sind bereits vorhanden und hergestellt. Der goldene Leuchter ist seit einiger Zeit im jüdischen Viertel ausgestellt, hinter Panzerglas. Es ist das erste Mal seit dem Jahr 70, dass das jüdische Volk wieder einen goldenen Leuchter besitzt, der für den dritten Tempel geeignet ist. Er ist zwar nicht aus einem Stück, aber bereit.
Der Tempel muss in der Zeit stehen, in der der Antichrist auftritt. Er könnte heute gebaut werden oder auch nach der Entrückung. Wichtig ist, dass er vor der Wiederkunft Christi in Herrlichkeit steht.
Der Herr Jesus wird dann den entweihten Tempel wieder einweihen. Die Opfer werden wegen der Verunreinigung durch den Antichristen für 1290 Tage unterbrochen, so steht es in Daniel 12.
Wie lange wird das Opfer nicht dargebracht? 1290 Tage. In Offenbarung 11 wird gesagt, die große Drangsal dauert 1260 Tage. 30 Tage nach der großen Drangsal wird der Tempel wieder geweiht und die Opfer gehen weiter.
Frage: Muss der Tempel eigentlich schon vor der Trübsalszeit gebaut werden? Muss es keine Zeit geben, in der es verkehrt ist? Oder könnte Gott die Entrückung noch hinauszögern, bis der Tempel gebaut ist?
Der Tempel muss jedenfalls nach der Entrückung stehen. Die siebzigste Jahrwoche Daniels dauert sieben Jahre und beginnt, wenn der Diktator des Westens einen Bund mit Israel schließt, ein Sicherheitsbündnis. Das ist der Beginn der Jahrwoche.
Dieses Bündnis muss nicht zwangsläufig am Tag der Entrückung geschlossen werden. Es gibt also eine unbekannte Zeitspanne X zwischen der Entrückung und dem Beginn der siebzigsten Jahrwoche.
Es ist anzunehmen, dass sich alles überstürzen wird, denn wenn der Heilige Geist bei der Entrückung weggeht, wird das Böse nicht mehr zurückgehalten. Die Ereignisse werden sich beschleunigen.
Dennoch ist wichtig zu wissen, dass diese unbekannte Zeitspanne X existiert und in dieser Zeit kann der Tempel gebaut werden. Er könnte aber auch vor der Entrückung gebaut werden. Das ist nicht entscheidend.
Die Zeit ist abgelaufen – sie ist schnell vergangen.
Terror und politische Entwicklungen vor der Staatsgründung Israels
Nun, gut, in langer Rede kurzer Sinn: Nach dem Ersten Weltkrieg wurden 80 Prozent von Palästina den Palästinensern, genauer gesagt den arabischen Palästinensern, zugesprochen. Es blieben noch 20 Prozent übrig, aber zunächst gab es keinen Judenstaat.
Allerdings gab es seit 1882 viele Terroraktionen gegen die Juden, die bereits in Palästina siedelten. Ebenso gab es Terror gegen die Engländer, die als Besatzungsmacht dort waren. Das ist verständlich, denn weder Juden noch Christen durften über islamisches Gebiet herrschen.
Diese Situation führte dazu, dass die Engländer schließlich kalte Füße bekamen. Sie versuchten, sich aus der Affäre herauszuziehen – allerdings auf eine feige Art. Dies führte zunächst nicht zur Schaffung eines Judenstaates. Stattdessen brach 1939 der Zweite Weltkrieg aus, begleitet von den schrecklichen Judenverfolgungen.
In diesem Krieg starben weltweit über 50 Millionen Menschen. Sechseinhalb Millionen Juden wurden vergast, erschossen oder auf andere Weise ermordet. Nach dem Krieg erlebte die Weltmehrheit einen tiefen psychologischen Schock über das, was geschehen war. Das weckte in der Mehrheit der Vereinten Nationen Mitleid mit dem jüdischen Volk, das ein so grausames Schicksal erlitten hatte.
Man sollte auch bedenken, dass die Engländer, um den Muslimen zu gefallen, während der Judenverfolgung eine Einwanderungsbeschränkung für Juden verhängt hatten. Dennoch flohen massenweise Juden aus Europa, die den Nazis und ihren Kollaborateuren entkommen konnten, nach Palästina. Sie hofften, dort einen sicheren Hafen zu finden. Doch sie wurden zurückgedrängt, teilweise kehrten sie in Konzentrationslager zurück und kamen ums Leben.
Es ist unglaublich, was dort geschehen ist. Doch die Weltmehrheit empfand ein solches Mitleid wie nie zuvor in der gesamten Menschheitsgeschichte. Dieses außergewöhnliche Mitgefühl führte dazu, dass die UNO im November 1947 eine Mehrheit fand, die für die Schaffung eines Judenstaates in Palästina stimmte.
Trotzdem tobten die islamischen Länder und drohten, falls es dazu kommen sollte, würden sie den Judenstaat von Grund auf zerstören.
Gründung des Staates Israel und erste Kriege
Am 14. Mai 1948 wurde der Judenstaat ausgerufen. David Ben Gurion, der erste Ministerpräsident, kündigte dies über das Radio an: „Hier Staat Israel, zweitausend Jahre sind vergangen. Wenn für Gott die Zeit gekommen ist, kann niemand ihm widerstehen.“
Anschließend betete ein Rabbiner: „Unser Gott, König der Welt, Eloheinu, Melech Olam, der du uns erhalten hast, uns überleben ließest und uns bis zu diesem Zeitpunkt gebracht hast, wir preisen dich.“ Dieses Gebet ist sehr bekannt und jedes jüdische Kind, das eine religiöse Ausbildung erhalten hat, kennt es. Es lautet: „Baruch Atah Elohenu, Melech Olam, Schehechajanu Wekimanu, Wehegianu, Lasman Hase.“
Golda Meir, die damals zu den 400 Zionisten gehörte, schrieb, dass dieses Gebet für sie noch nie eine so große Bedeutung gehabt habe wie in diesem Moment: „Der du uns am Leben erhalten hast und uns geführt hast bis zu diesem Zeitpunkt.“ Alle hatten Tränen in den Augen.
Das war der UNO-Teilungsplan von 1947. Dabei wurden nicht die gesamten 20 Prozent des Landes den Juden gegeben, sondern nur das Gebiet, das auf der Karte hellbraun markiert ist. Dieses Gebiet sollte den Judenstaat ausmachen. Das heißt, das ursprüngliche Gebiet wurde nochmals geteilt, sodass die Juden nur etwa die Hälfte davon, also rund 10 Prozent Palästinas, erhielten.
Übrigens sind diese 10 Prozent nicht besonders günstig. Der größte Teil hier im Süden ist die Negev-Wüste. Selbst wenn man, wie ich, keine militärische Ausbildung hat, erkennt man, dass ein solches Gebiet kaum zu verteidigen ist. Es handelt sich um drei Gebiete, die durch sehr schmale Korridore miteinander verbunden sind. Außerdem liegt Jerusalem getrennt von diesen Gebieten. In Jerusalem lebten viele Juden, doch das Gebiet war militärisch kaum zu verteidigen.
Trotzdem wussten alle von Anfang an, dass es unmittelbar nach der Gründung des Staates Israel zu einem Krieg kommen würde. Die Juden akzeptierten dieses Gebiet. Nach dem 14. Mai folgte der 15. Mai – ein Tag, der logisch war, aber eine Invasion von etwa sieben feindlichen Armeen bedeutete. Irak, Jordanien, Syrien, Libanon und Ägypten, unterstützt durch Kontingente aus anderen Nationen wie Sudan und Saudi-Arabien, griffen den Judenstaat an. Das Ziel war klar: die Totalvernichtung Israels.
Wir lesen dazu aus Psalm 83, einem prophetischen Psalm, der etwa tausend Jahre vor Christus geschrieben wurde. Asaf, einer der drei Hauptdirigenten des Tempelorchesters von König David, schrieb:
„Gott, schweige nicht, verstumme nicht und sei nicht still, o Gott, denn siehe, deine Feinde toben und deine Hasser erheben das Haupt. Gegen dein Volk machen sie listige Anschläge und beraten sich gegen deine Geborgenen. Sie sprechen: Kommt, lasst uns sie vertilgen, dass sie keine Nation mehr seien, dass nicht mehr gedacht werde des Namens Israel.
Denn sie haben sich beraten mit einmütigem Herzen, sie haben einen Bund gegen dich gemacht: die Zelte Edoms und die Ismailiter, Moab und die Hageritter, Gebal und Ammon und Amalek, Philistäer samt den Bewohnern von Tyrus. Auch Assur hat sich ihnen angeschlossen, sie sind zu den arm gewordenen Söhnen Lots geworden.“
Die Feinde, die die Totalvernichtung Israels wollten, werden hier mit den alten biblischen Namen genannt: Edom, Moab, Ammon – die drei biblischen Gebiete bilden heute Jordanien. Die Ismailiter stammen aus Saudi-Arabien. Gebal, heute auf Arabisch Dschibail, liegt im Libanon, ebenso wie Tyrus. Die Philister lebten im Gebiet des heutigen Gazastreifens am Mittelmeer. Assur steht für Syrien und den Irak. So werden viele der damaligen Feinde Israels ausdrücklich namentlich genannt.
Der Unabhängigkeitskrieg 1948/49 war ein furchtbarer Krieg. Es ging um das reine Überleben Israels. Israel verfügte damals noch nicht über eine richtige Armee mit schweren Waffen und kaum Flugzeuge. Dennoch griffen sieben offizielle Armeen das Land an. Am Ende wurden die Feinde geschlagen – ein absolutes Wunder. Der Judenstaat konnte nicht vernichtet werden.
Es ist wichtig zu sehen, dass der UNO-Teilungsplan Ostjerusalem mit dem Tempelberg den Juden bewusst vorenthalten hatte. Dieses Gebiet sollte internationalisiert werden. Im Unabhängigkeitskrieg konnten die Jordanier Ostjerusalem und den Tempelberg erobern. Außerdem nahmen sie die Westbank, also das Westjordanland, ein und beanspruchten es für sich.
Bedeutung von Zion und Jerusalem in der prophetischen Tradition
Nun, was ist Zionismus ohne Zion? Das ist ein Widerspruch in sich, ja, aber genau das war Zionismus ohne Zion.
Der Prophet Jeremia hat um 600 vor Christus vorausgesagt: „Ihr Völker, hört, was der Ewige euch sagt, macht es auf den fernsten Inseln bekannt. Ich habe Israel zerstreut, ich werde es auch wieder sammeln, sie werden zum Berg Zion kommen und Jubellieder anstimmen.“ Es war also ganz eindeutig klar, dass Israel zum Berg Zion kommen sollte. Wie das geschehen sollte, konnte jedoch niemand erklären.
Hier sehen wir das Hotel Palestine in Alexandria, Ägypten. Ich war einmal dort und hatte ein mulmiges Gefühl, als ich das Hotel betrachtete. Es wurde nämlich von Präsident Nasser gebaut, speziell, um die Hierarchie der islamischen Staaten hier zu versammeln und mit ihnen die Totalvernichtung Israels zu besprechen – in den 1960er Jahren.
In diesem Hotel wurde die Vernichtung Israels beschlossen. Man sagte sich: „Wir haben es 1948 nicht geschafft, aber heute haben wir viel bessere Waffen, jetzt können wir es.“ Auch in den 1950er Jahren hatten sie keinen Erfolg. Doch jetzt, so verkündeten sie über die Massenmedien, würde ein Blutbad kommen. Sie würden die Juden ins Meer treiben.
Das zwang Israel zum Erstschlag in den Junitagen 1967. Es war ein Dreifrontenkrieg. In den ersten Stunden schickte Israel Flugzeuge nach Ägypten, Syrien und Irak. Diese flogen im Tiefflug über die Militärflugplätze und schossen ein Flugzeug nach dem anderen ab, bevor sie noch verwendet werden konnten.
In Ägypten zum Beispiel waren die Piloten unterwegs in Bussen zu ihren Flughäfen. Als sie ankamen, waren ihre Flugzeuge alle zerstört. Israel erlangte so in den ersten Stunden die Lufthoheit. Übrigens war das etwas dermaßen Phänomenales, dass man es in der Militärgeschichte noch nie gesehen hatte. Darum wurde es zum großen Vorbild für die Strategie im Golfkrieg. Man orientierte sich am Sechstagekrieg: Zuerst muss die Lufthoheit total erlangt werden, erst dann folgt der Bodenkrieg.
Im Westen wusste man anfangs natürlich nichts davon und dachte, das sei das endgültige Ende für den Judenstaat. Selbst in der Region wusste man nicht genau, wie es lief. Präsident Nasser wusste zwar, was mit den Flugzeugen geschehen war, rief aber dennoch den jordanischen König Hussein an und sagte: „Wir haben unglaubliche Erfolge gegen Israel, jetzt musst du von deiner Seite auch in den Krieg eintreten.“
Israel warnte König Hussein: „Tu das auf keinen Fall, wenn du es tust, wird das schwere Konsequenzen für dich haben.“ Trotzdem begann Hussein, von Ostjerusalem – Jerusalem war ja durch eine Mauer wie Berlin geteilt – mit schweren Waffen Israel zu bombardieren. Das war der Anlass für den Befehl, mit einem Fallschirmspringertrupp den Tempelberg und Ostjerusalem zu erobern.
Am Mittwoch drang dieser Fallschirmspringertrupp über das Stephansstor im Norden in die Altstadt ein. Interessanterweise war Norden immer der Ort, von dem Jerusalem erobert wurde – schon früher unter Nebukadnezar und auch später durch die Römer. Auch 1967 nahm die israelische Armee die Stadt von Norden her ein. Das hat topologische Gründe.
Hier sieht man einige dieser Fallschirmspringer, wie sie die Treppe hinauf zum einstigen Tempel zurückgehen – nach fast zweitausend Jahren zurück an den Ort des einstigen Tempels. Dieses Bild illustriert so wunderschön Psalm 126, ein Stufenlied: „Als der Herr das Schicksal Zions wendete.“
Beachten Sie, wir haben doch in Amos 9 gelesen: „Ich werde das Schicksal meines Volkes Israel wenden.“ Hier steht das Schicksal Zions – das ist der Tempelberg. Der biblische Berg Zion ist immer der Tempelberg.
„Als der Herr das Schicksal Zions wendete, waren wir wie Träumende, da war unser Mund voll Lachens und unsere Zunge voll Jubels. Da sagte man unter den Nationen: Der Herr hat Großes an ihnen getan, der Herr hat Großes an uns getan, wir waren fröhlich.“
Zurück an der Mauer: Die Klagemauer ist noch ein originaler Überrest der äußeren Stützmauer des Zweiten Tempels.
Eine Parade nach dem Sechstagekrieg in Jerusalem. Am Schabbat herrschte Ruhe, denn nach sechs Tagen war auf allen Frontabschnitten der Feind besiegt. Eine Parade am Himmel.
Nach dem Krieg sah Israel so aus: Das Hellbraune stellt Israel vor dem Krieg dar. Danach kamen der gesamte Sinai, der Gazastreifen, das gesamte Westjordanland mit Ostjerusalem und Tempelberg sowie die Golanhöhen dazu.
Die Golanhöhen waren ein wichtiges Ziel, weil die Syrer dort zuvor mit schweren Waffen tief verschanzt waren und immer wieder die Juden, insbesondere die Kibbutze, bombardierten. Beim See Genezareth gibt es ein Kibbutz namens „Keine Angst“. Sie haben diesen Namen gewählt, weil sie nicht geflohen sind, obwohl sie dauernd bombardiert wurden.
Der Sechstagekrieg war natürlich ein Schock für die islamische Welt, etwas Sondergleichen. Das führte unter anderem zur Revolution im Irak. Früher galt die militärische Stärke als Beweis für die Richtigkeit des Islam. Doch jetzt scheiterte man in jedem Krieg.
Was war geschehen? Das darf ja nicht sein, oder? Muhammad hatte auch einmal eine Schlacht verloren, erklärte aber, das sei wegen Gier und Nachlässigkeit im Glauben passiert. Danach gewann man wieder. Ein Misserfolg darf also vorkommen, aber man muss das Problem aufdecken und beim nächsten Mal siegen.
Doch nun sehen wir einen Schock nach dem anderen, der bis ins 19. Jahrhundert zurückreicht. Jetzt verstehen Sie, warum genau nach 1967 der internationale Terrorismus sich so ausgeweitet hat. Er wurde in dieser neuen Form erst geboren. Der ganze Fundamentalismus zeigte von da an seine Zähne wie nie zuvor. Das hängt ganz direkt mit dem Schock des Sechstagekrieges zusammen.
1973 gab es einen weiteren Versuch am Jom Kippur. Der Jom Kippur ist der heiligste Tag in Israel: Alle müssen ihre Sünden bekennen, Gott bekennen, und es läuft kein Fernsehen, kein Radio, kein Bus fährt, das Land ist stillgelegt. Die islamischen Feinde wählten diesen Tag, um Israel endgültig zu vernichten – was 1967 nicht gelang, sollte nun 1973 funktionieren.
Stellen Sie sich vor, wie man die Reservearmee einberufen will, wenn man kein Radio hören und kein Fernsehen sehen kann. Eine Katastrophe! Dennoch errang Israel am Jom Kippur erneut den Sieg. Ein weiterer Schock.
Das führte dazu, dass man mit Friedensverhandlungen begann. Ich war in Ägypten, hielt Vorträge in Kairo und Alexandria. Ägypter erzählten mir, Sadat habe damals gesagt: „Wir können Israel nicht kaputt machen. Das muss eine spätere Generation tun. Jetzt müssen wir Frieden schließen.“
Für sie war das ein offenes Geheimnis: Das war nie eine echte Friedenserklärung. Es war gewissermaßen ein kuraischitischer Friede. Ich beziehe mich hier auf den letzten Vortrag über den Islam. Mohammed wollte Mekka erobern, scheiterte aber an den Kuraischiten, die zu stark waren.
Dann schloss er einen Friedensvertrag für zehn Jahre. Es gab also eine Pause. Nach zwei Jahren brach er den Vertrag und eroberte Mekka. Daraus leitet man im Islam die fundamentale Lehre ab: Man ist mit einem Friedensvertrag mit Nicht-Muslimen niemals gebunden. Der Friedensvertrag dient dazu, Kräfte zu sammeln, um den Feind schließlich zu besiegen.
So war es auch mit Sadat, wie man mir in Ägypten versicherte. Israel war bereit und gab 80 Prozent der besetzten Gebiete zurück – nämlich den gesamten Sinai. Achtzig Prozent, das war damals beim Friedensschluss mit Ägypten und zu Beginn. Obwohl es dort Ölfelder gibt und Israel kein Öl besitzt.
Das war auch der Grund, warum der Sechstagekrieg nur sechs Tage dauern durfte. Von Anfang an war klar: Der Krieg muss kurz sein, weil nicht genug Treibstoff vorhanden ist. Und tatsächlich dauerte er nur sechs Tage, und am Schabbat war Ruhe.
Dennoch gab man den Sinai ab. Strategisch war das natürlich eine wichtige Pufferzone gegen Ägypten, so wie der Golan eine wichtige Pufferzone gegen Syrien ist. Man war bereit, diese Gebiete herzugeben. Wenigstens hatte man noch eine Pufferzone gegen Jordanien – mit dem Westjordanland.
Doch nach dem Golfkrieg begannen die Friedensverhandlungen mit dem Motto „Land für Frieden“. Jetzt sollte auch der Rest abgegeben werden, und dann gäbe es Frieden. Die meisten Journalisten glauben das, aber es ist absoluter Unsinn, wenn man nur etwas Ahnung vom Islam hätte.
Es geht nicht darum, ob dieses oder jenes Gebiet zurückgegeben wird. Es geht darum, dass kein Quadratmeter von Juden beherrscht werden darf. Einen Judenstaat in Palästina darf es nicht geben, denn das ist das dauernde Zeichen der Schwäche des Islam – und das darf nicht sein. Denn der Islam ist nach seiner Auffassung die stärkste und beste Religion.
Im Glaubensbekenntnis, das täglich fünfmal von den Moscheen gerufen wird, heißt es „Allahu Akbar“. Das bedeutet nicht, wie oft behauptet, „Allah ist groß“, sondern „Allah ist größer“. „Akbar“ ist im Arabischen der Komparativ.
„Kabir“ heißt groß, „Allah Kabir“ heißt „Allah ist groß“. Aber „Allahu Akbar“ heißt „Allah ist größer“ – als wer? Als alle anderen Religionen, als Juden und Christen. Das darf nicht sein.
Aktuelle politische Spannungen und Verwaltung des Tempelbergs
Moshe Dayan – ich bin einmal mit ihm von Tel Aviv nach Zürich geflogen. Aber das war ganz unfreiwillig. Ich war nämlich schon im Flugzeug, als ich in der Jerusalem Post las, dass Moshe Dayan in den nächsten Tagen nach Europa fliegen würde.
Plötzlich kam der Mann mit einem Auge und seinen Wächtern ins Flugzeug und reiste mit uns nach Zürich. Er durfte jedoch als Erster aussteigen. Nach dem Krieg sagte er in einer Geste der Versöhnung, dass die Waqf, die islamische Organisation auf dem Tempelberg, den Tempelberg weiterhin verwalten dürfe – obwohl dieser zu Israel gehört.
Der Tempelberg wurde im Jerusalemer Gesetz mit ganz Ostjerusalem annektiert. Es handelt sich also nicht mehr um besetztes Gebiet, sondern um annektiertes Gebiet. Das ist juristisch ein großer Unterschied. Nun gehört dieser Berg also zu Israel, aber Muslime dürfen ihn unter israelischer Oberaufsicht verwalten.
Was bedeutet das? Wenn ein israelischer Politiker auf diesen Berg hinaufgehen will, gibt es Krieg. Ariel Sharon ist vor ein paar Wochen mit einem großen Aufgebot dorthin gekommen. Alle Zeitungen wussten, dass er ein furchtbarer Provokateur sei.
Israel hat sich natürlich vorher abgesichert und bei den Palästinensern nachgefragt, wie es sei, wenn man es so und so mache. Man versicherte, dass es kein Problem gebe. Als Sharon dann oben war, wurde er über das Radio zum Widerstand aufgerufen. Aber das hat man wahrscheinlich nicht überall gelesen, oder?
Warum ging Sharon überhaupt hinauf? Der Waqf hatte seit einigen Monaten begonnen, eine dritte oder weitere Moschee auf dem Tempelberg zu bauen – in den sogenannten Stellen Salomos. Dabei handelt es sich um sehr wichtige Überreste aus dem Zweiten jüdischen Tempel.
Sie haben Unmengen von Tonnen Schutt herausgeschafft und alles ins Kiedrontal hinuntergeworfen. Israel hatte dafür keine Erlaubnis gegeben, aber sie machten es trotzdem. Nun ging Sharon hinauf und wollte zusammen mit dem Waqf den Tempelberg besichtigen, um zu sehen, was dort zerstört wurde.
Das ist so, als wenn ein Hauswart die frechen Jungs, die wieder etwas angestellt haben, zu sich nimmt und mit ihnen zusammen anschaut, was sie angerichtet haben. Ein Hauswart darf das doch, oder?
Aber wenn der Hauswart Sharon heißt, würden die Zeitungen sagen, er sei ein furchtbarer Provokateur. Solche Hauswarte gibt es auch in der Schweiz. Die machen dauernd Krach mit der Jugend. So war es hier. Aber auch das wurde nicht veröffentlicht.
Das zeigt, wie falsch und unwahr die gesamte Medienberichterstattung ist.
Land für Frieden – eine Illusion?
Und noch zum Thema Land für Frieden: Hier sehen Sie einfach mal die islamischen Länder rund um Israel. Das ist noch nicht ganz alles, denn man könnte ja noch die Türkei und Persien dazunehmen. Aber lassen wir es erst einmal bei den unmittelbaren Nachbarn. Dort haben wir bereits ein Verhältnis, was das Land betrifft, von 1 zu 575. Land gäbe es also genug.
Gut, Sie sagen vielleicht, Ägypten besteht zu 95 Prozent aus Wüste. Das ist doch kein Problem, denn man kann alles aufforsten. Man kann sich dazu mit dem KKL von Israel kurz verbinden und erhält dann die Informationen, wie man das machen muss. Das ist möglich. Land ist also nicht das Problem.
Es geht einfach darum, dass Israel auf Dar al-Islam keinen Staat haben darf. Aber wir haben gesehen, dass der Gott der Bibel vorausgesagt hat: „Ich werde sie pflanzen in ihrem Lande, und sie werden nicht mehr aus ihrem Lande herausgerissen werden.“ Also handelt es sich letztlich um einen Konflikt zwischen dem Gott der Bibel und der Welt und dem Islam.
Nun sehen wir wieder diesen Aufstand, einen Aufstand, der ganz deutlich gezeigt hat: Jetzt geht es insbesondere um den Tempelberg. Dort treffen wir das Herz des Konflikts. Die biblische Prophetie sagt, dass schließlich vom Tempelberg aus der letzte Weltkrieg entfacht werden wird. Darum ist also dieser kleine Hügel von ganz gewaltiger Bedeutung.
Das war nur so ein kleines Zeichen, das wir in den letzten Wochen gesehen haben und das schlussendlich geschehen wird und die ganze Welt in Flammen bringen wird.
Ja, das wäre jetzt der Einführungsteil. Nun machen wir eine Viertelstunde Pause und danach offene Seminarfragen.
Fragen und Antworten zum Tempelberg und den Moscheen
Jetzt haben wir Zeit für Fragen. Jeder kann sich äußern. Es ist auch möglich, Schweizerdeutsch zu sprechen, falls jemand nicht gerne Hochdeutsch spricht. Ich muss die Frage dann sowieso noch einmal wiederholen, damit sie für die Aufnahme klar ist.
Wer möchte beginnen?
Bauweise der Oma Moschee und Felsendom
Die Bauweise der Oma-Moschee und des Felsendoms ist ungewöhnlich. Die Frage stellt sich: Wurde die Oma-Moschee ursprünglich als Kirche gebaut und später in eine Moschee umgewandelt?
Die Bauweise der Moschee ist tatsächlich ungewöhnlich. Normalerweise sind Moscheen nach Mekka ausgerichtet, doch diese ist es nicht. Sie ist oktogonal, also achteckig, um den Felsen herum angelegt. Das ist absolut ungewöhnlich und entspricht eher einer byzantinischen Bauweise. Daher entsteht der Gedanke, ob es sich ursprünglich um eine Kirche gehandelt haben könnte.
Die Antwort lautet: Nein, sie wurde von Anfang an als Moschee konzipiert, allerdings auf eine ganz ungewöhnliche Weise. Der Felsen stand im Zentrum der Anlage.
Warum wurde die Moschee genau an diesem Felsen gebaut? Die Gründe sind nicht eindeutig zu beweisen. Es liegt nahe, dass man damals wusste, dass hier das Allerheiligste war und deshalb die Moschee an dieser Stelle errichtet wurde.
Heute jedoch, wenn ein Moslem nach der Bedeutung dieses Felsens gefragt wird, kommt er selten auf die Idee, zu sagen, dass es das Allerheiligste gewesen sei. Es ist sogar so, dass die palästinensische Verwaltung leugnet, dass es je in der Geschichte auf dem Tempelberg einen jüdischen Tempel gegeben hat. Sie behaupten, alles, was man dort findet – auch die Klagemauer – habe nichts mit einem jüdischen Tempel zu tun.
Vor kurzem habe ich sogar eine palästinensische archäologische Zeitschrift gesehen, in der Yassir Arafat das Vorwort geschrieben hat. Darin erschien ein wissenschaftlicher Artikel über den Tempelberg. Es wird von David gesprochen, der in Jerusalem war. Doch es heißt, vom salomonischen Tempel habe man bis heute keine Spur finden können.
Das erklärt auch, warum es für sie so ein großer Dorn im Auge ist, wenn die Israelis entlang des Tempelbergs im Westen und Süden Ausgrabungen durchgeführt haben und noch durchführen. Denn bei diesen Ausgrabungen wurden archäologische Beweise in Hülle und Fülle gefunden. Die Palästinenser behaupten jedoch, dass es dort nie einen jüdischen Tempel gegeben habe.
Bedeutung des Felsens im Islam
Was ist die Bedeutung des Felsens heute?
Man bringt sie in Verbindung mit Sure 17 im Koran. Diese Sure spricht von der Nachtreise Mohammeds zum „weit entferntesten Anbetungsort“. Dieser Ausdruck „weit entferntester Anbetungsort“ heißt auf Arabisch Al-Aqsa.
Heute wird das so interpretiert, dass Mohammed auf al-Burak, einem pferdeähnlichen Wesen, von Mekka aus nach Jerusalem geritten sei. Dort habe er al-Burak an dem Ort abgestellt, wo heute die Al-Aqsa-Moschee steht. Anschließend sei er zum Felsen gegangen und habe dort gebetet. Danach sei er in den Himmel aufgestiegen und habe von Allah die richtige Art des Betens gelernt. Wieder zurück sei er dann auf dem Rücken von al-Burak noch vor Morgengrauen in Mekka angekommen.
Deshalb wird der Felsen heute so verehrt.
Westliche Islamwissenschaftler behaupten allerdings, dass mit Al-Aqsa in Sure 17 ein Heiligtum in der Nähe von Mekka gemeint sei. Doch die heutige Interpretation ist, wie gesagt, eine andere. Auch der Name Jerusalem, auf Arabisch Al-Quds, die Heilige, kommt im Koran überhaupt nicht vor. Es steht in diesem Text nichts von Al-Quds; das ist eine spätere Interpretation.
Eine zweite Bedeutung wird mit der Opferung Ismails in Verbindung gebracht. Im Koran heißt es, Abraham hätte Ismail opfern sollen. Das ist auch logisch, denn Mohammed wusste, dass er ein Nachkomme Ismails ist. Die arabischen Stämme dort waren Ismailiten, und deswegen berufen sie sich auf Ismail.
Es handelt sich also um einen Erbstreit, denn Gott sagt in 1. Mose 17, dass nicht Ismail, sondern Isaak der Erbe sein soll. Heute wird um dieses Erbe gestritten. Das ist also ganz eindeutig so.
Der Felsendom war von Anfang an eine Moschee. Während der Zeit der Kreuzritter, in diesem fast hundertjährigen Intermezzo im Mittelalter, wurde die Moschee zu einer Kirche. Danach hat Sultan Saladin die Kreuzritter vertrieben, und die Kirche wurde wieder zur Moschee.
Gibt es weitere Fragen dazu?
Fragen zur biblischen Bedeutung und Zukunft des Tempels
Frage zum dritten Tempel und der Entweihung
Von der Bibel her verstehe ich, dass der Predigtempel entweiht werden muss, damit der Antichrist den Tempel schänden kann, nicht wahr? Die Frage ist: Muss die Moschee, die Omar-Moschee, dafür weichen, damit der Tempel gebaut werden kann? Und könnte das vielleicht der Auslöser sein, dass der König oder Peter Wendt ihm unsichtbar begegnen?
Ich wiederhole ganz kurz, was Sie gesagt haben. Sie waren fertig, oder? Die Frage ist jetzt so gestellt. Ihre Frage lautet also: Wenn ein dritter Tempel gebaut werden muss, der laut Bibel kommen muss, weil der Antichrist ihn entweihen wird, stellt sich die Frage, ob dies vielleicht den dritten oder, ich sage besser, den letzten Weltkrieg auslösen wird.
Die eigentliche Frage wäre: Muss die Moschee weichen? Das ist die Schlussfolgerung. Wir haben aber keine Bibelstelle, die explizit von dieser Moschee oder von deren Sprengung spricht. Aber das ist die logische Schlussfolgerung, denn die Bibel spricht an vielen Stellen darüber. Zum Beispiel Joel 2, Joel 1-2 sprechen über diesen Tempel, der in der großen Drangsal, in größter Bedrängnis, stehen wird.
Dann spricht der zweite Thessalonicherbrief 2 davon, wie der Antichrist sich in den Tempel Gottes setzen wird. Viele andere Stellen sprechen ebenfalls davon. Also lautet die Schlussfolgerung: Die Moschee muss weichen, wenn der dritte Tempel kommt.
Natürlich ist der Platz sehr groß, 144 Quadratmeter. Man könnte dort all die berühmten großen Kathedralen von England unterbringen und hätte noch Raum übrig. Viele haben gehofft, es könnte einen Kompromiss geben, dass man vielleicht im nördlichen Bereich den dritten Tempel baut und die Moschee einfach stehen lässt.
Ganz berühmt ist die Theorie von Ascher Kaufmann, der sagte, das Allerheiligste sei bei der Kuppel des Felsens gewesen. Das ist eine kleine Kuppel nördlich von der Omar-Moschee. Aber diese Theorie ist eindeutig falsch. Ich will erklären, warum.
Er hat nämlich nicht beachtet, dass Herodes den Tempelplatz ganz massiv nach Norden erweitert hatte, in den Jahren vor Christi Geburt. Dort wurde das Bezettal, das es früher gab, aufgeschüttet durch Bauarbeiter. So konnte man die Plattform massiv erweitern.
Der Standort von Ascher Kaufmann für das Allerheiligste wäre so gewesen, dass die Vorhöfe des salomonischen Tempels auf den Nordabhang des Berges Zion gefallen wären. Das ist absolut unmöglich.
Aber die Untersuchungen von Lane Rittmayr, der jahrelang Hauptarchäologe bei den Ausgrabungen am Tempelberg war, haben eindeutig gezeigt, dass das Allerheiligste auf dem Felsen war.
Jetzt kommt noch etwas hinzu: Man könnte sagen, ja gut, man macht einen Kompromiss. Früher war das Allerheiligste vielleicht auf dem Felsen, aber man könnte es ein paar Meter verschoben neu bauen. Das geht auch nicht.
Ich kann das beweisen: Im zweiten Jahrhundert soll nach Überlieferung Kaiser Hadrian den Juden die Erlaubnis gegeben haben, den Tempel wieder aufzubauen. Das war eine große Freude. Aber dann haben die Samariter eine Delegation zu dem Kaiser geschickt und gesagt: „Tu das ja nicht! Wenn sie den Tempel wieder bauen, werden sie gegen dich rebellieren.“
Kaiser Hadrian antwortete: „Aber ich habe es versprochen. Was soll ich tun?“ Die Samariter sagten: „Sag ihnen, sie sollen den Tempel ein paar Ellen vom früheren Standort verschoben bauen.“ Daraufhin hat das jüdische Volk das ganze Projekt fallen lassen. Es gab eine riesige Verwirrung.
Also ist es unmöglich, den Standort auch nur einige Ellen zu verschieben. Und darum ist es auch heute unmöglich. Deshalb muss die Moschee weg.
Aber wie kann das sein? Die Bibel sagt dazu nichts, aber ich kann eine Spekulation geben. Wichtig ist mir, dass Sie nie irgendwo erzählen, ich hätte gesagt, das stehe in der Bibel.
Wir haben jedoch die Wende des jüdischen Schicksals als einen Prozess erlebt. Das ging nicht von einem Tag auf den anderen, sondern dauerte über hundert Jahre. Dabei haben wir gesehen, dass dieser Prozess von einer Unmöglichkeit zur nächsten führte.
Zuerst sagte man, die Juden seien verrückt, sie gehen nach Palästina, dort werde es nie einen Staat geben. Sogar Herzl, als er in Basel beim ersten Zionistenkongress den Judenstaat gründete, sagte das berühmte Wort: „Im Tirzu, Selo Agadda“ – „Wenn ihr wollt, ist es kein Märchen“. Aber er wusste, dass man ihn auslachen würde, wenn man an einen Judenstaat glaubte.
Dann kam der Erste Weltkrieg, und Palästina wurde für das jüdische Volk frei. Aber es ging noch nicht weiter. Der Weg für den Staat war nicht frei, und er brauchte den Zweiten Weltkrieg.
Mit dem Zweiten Weltkrieg war der Weg für den Staat frei. Aber es gab keinen Zion. Dann kam der Sechstagekrieg. Man wollte das jüdische Volk in Israel noch einmal ausrotten, doch am dritten Tag hatte man den Tempelberg.
Jetzt etwas ganz Neues: Erst vor kurzem wurde bekannt, dass der Oberrabbiner der Armee im Sechstagekrieg, Schlomo Goren, die Moschee sprengen wollte. Das war sein klarer Plan. Mosche Dayan sagte jedoch: „Nein, das machst du nicht.“
Da Goren im militärischen Rang niedriger war als Dayan, musste er gehorchen. Das wurde nie veröffentlicht. Erst nach dem Tod von Schlomo Goren wurde es bekannt. Er ist schon einige Zeit tot, und jetzt ist es bekannt geworden.
Das war ein ganz entscheidender Moment, der aber zurückgehalten wurde.
Eine Möglichkeit wäre, dass im ganzen Friedensprozess eine endgültige Sackgasse erreicht wird. Es geht nicht mehr weiter. Die Juden geben den Tempelberg nicht auf, also muss es noch einmal einen Krieg geben.
In den letzten Wochen haben wir gesehen, wie das sehr schnell kommen könnte. Der Irak hat bereits Soldaten an der jordanischen Grenze massiert. Das war sehr gefährlich, aber eigentlich war es noch zu früh, denn sie hoffen immer noch, durch Verhandlungen mehr zu erreichen.
Das war quasi ein Warnsignal: „Wehe, ihr gebt uns das nicht!“ Jetzt wollen sie durch Verhandlungen noch mehr erreichen. Wenn sie schließlich sehen, dass es nicht mehr weitergeht und der Tempelberg nicht zurückgegeben wird, kann es nochmals einen neuen Krieg geben – einen Vernichtungskrieg.
Wenn Israel dann sagt: „Jetzt machen wir den dritten Tempel, und jetzt sprengen wir die Moschee“, wäre das ein absolut einleuchtendes Szenario. Es hat ja alles nichts gebracht, die Friedensbemühungen. „Wir geben und geben, und dann wollen sie uns doch wieder kaputt machen.“
Sie können ja jetzt auch einen Deal machen. Sie haben gehört, dass das Grab von Joseph in Nablus (Sichem) geschändet wurde. Dieses Grab ist sehr wichtig und wird in der Bibel ausdrücklich erwähnt, in Josua 24.
Joseph starb in Ägypten und wurde einbalsamiert am Ende von 1. Mose, in den letzten Versen. Josef gab den Befehl: Wenn ihr einmal auszieht aus dem Land, müsst ihr meine Gebeine mitnehmen und sie im verheißenen Land begraben.
Das Buch Josua beschreibt dann, wie das auch gemacht wurde: 24,32: „Und die Gebeine Josefs, welche die Kinder Israel aus Ägypten heraufgebracht hatten, begruben sie zu Sichem auf dem Stück Feld, welches Jakob von den Söhnen Hemors, des Vaters Sichems, gekauft hatte, um hundert Kesita, und sie wurden den Kindern Josefs zum Erbteil.“
Sichem ist das heutige Gebiet von Nablus. In diesem Aufruhr wurde dieses Grab geschändet, diese Synagoge, und jetzt wollen sie daraus eine Moschee machen.
Man könnte sagen: „Gut, macht aus dieser Synagoge eine Moschee, und die anderen machen aus der Moschee einen dritten Tempel.“
Das ist alles nur Spekulation. Ich sage nur, was man sich so überlegen kann und was da alles mitspielt.
Nächste Frage.
Frage zur El-Aqsa-Moschee
Wenn die Moschee weg muss, dann muss wahrscheinlich auch die El-Aksa-Moschee weg. Wenn die Moschee weg muss, die Oma-Moschee, dann muss auch die El-Aksa-Moschee weg.
Im äußersten Fall könnte sie noch stehen bleiben. Der eigentlich heilige Bereich des Tempels war ein Quadrat von 500 Ellen Seitenlänge. Bereits Salomo hat den Tempel innerhalb dieses Bereichs gebaut.
Im Zweiten Tempel, der unter Herodes erweitert wurde, haben die Juden das 500-Ellen-Quadrat im Norden, Westen und Süden erweitert. Nach Osten war das nicht möglich, weil dort das steile Kidrontal liegt, das man nicht aufschütten konnte. Auch im Zweiten Tempel war das 500-Ellen-Quadrat von Mauern geschützt und lag innerhalb des großen Tempelplatzes. Das war der eigentliche heilige Bereich.
Die El-Aksa-Moschee befindet sich nur wenige Meter außerhalb dieses 500-Ellen-Quadrats, wie die neuesten Vermessungen gezeigt haben. Sie müsste also nicht unbedingt entfernt werden, da man besonders darauf angewiesen ist, dieses 500-Ellen-Quadrat für den normalen Tempeldienst wiederherzustellen.
Wenn man den Tempel jedoch auf seine vollständige Ausdehnung erweitern wollte, wäre das möglich.
Vielleicht ist es auch interessant, auf Offenbarung 11 hinzuweisen. Dort wird der dritte Tempel beschrieben. In Offenbarung 11,1 heißt es: „Und es wurde mir ein Rohr gleich einem Stab gegeben und gesagt: Stehe auf und miss den Tempel Gottes und den Altar und die darin anbeten. Und den Hof, der außerhalb des Tempels ist, wirf hinaus und miss ihn nicht, denn er ist den Nationen gegeben, und sie werden die heilige Stadt zweiundvierzig Monate zertreten.“
Daraus geht hervor, dass es einen äußeren Hof gibt, der der herodianischen Erweiterung entspricht. Man könnte sagen, dieser Hof ist den Heiden gegeben und soll nicht gemessen werden. Er gehört also nicht zum eigentlichen Tempelbezirk.
Das würde genau passen: Nur das 500-Ellen-Quadrat ist der eigentliche Tempelbereich, und die El-Aksa-Moschee könnte ruhig noch stehen. Sie wäre nämlich außerhalb des eigentlichen Tempelbereichs.
Zugang zum Tempel
Wie wäre der Zugang?
Ja, gut, es gab auch beim herodianischen Tempel – und ich muss sagen, beim zweiten Tempel, der unter Herodes erweitert worden ist – Zugänge von allen Himmelsrichtungen her. Es ist also nicht unbedingt notwendig, dass man die Treppe heraufkommt.
Gerade vor der El-Aksa-Moschee kennen diejenigen, die schon oben waren, den Aufstieg von unten, von der El-Aksa-Moschee herauf. Das war ursprünglich der Hauptzugang für das Volk zum Tempel – genau dieser Zugang.
Aber das muss nicht unbedingt so sein. Man könnte also auch von einer anderen Stelle her den Hauptzugang zum heiligen 500 Ellen Quadrat machen.
Frage zu Abzeichen und Tempelplatz
Zum Tempelplatz: Nein, nein, wenn man durch das Maghreb-Tor geht – das ist der Eingang, den Nicht-Muslime normalerweise benutzen, um zum Tempelplatz zu gelangen – befindet man sich noch außerhalb des 500-Ellen-Quadrats.
Sie könnten also zum Beispiel problemlos bis dorthin hinaufgehen.
Frage zur Opferung Isaaks und Bedeutung des Berges Moria
Für mich ist es richtig, dass Adnan das Opfer darbrachte – ich meine den Ritter – auf dem Berg Moria. Und das wäre doch vergleichbar mit der Omar, die Thomas in der Stille ist. Wäre das nicht sehr wichtig für Israel, ich meine für die Juden, dass sie denselben Ausdruck unterbrechen?
Die Frage ist: War Isaak nicht von Abraham auf dem Berg Moria dargebracht, also genau an der Stelle, wo der Tempel stand und wo heute die Omar-Moschee ist? Das wird ja allgemein so gesagt. Die Muslime sagen auch, dass dort der Ort sei, an dem Ismael dargebracht worden sei. Aber das ist falsch.
Schlagen wir einmal 1. Mose 22 auf. Der Tempelberg heißt in der Bibel Zion oder Moria. Am Südabhang dieses Berges war nämlich das ursprüngliche Jerusalem gebaut – nur auf dem Südabhang. Das war die Stadt zur Zeit Abrahams, beherrscht von König Melchisedek.
Nun lesen wir 1. Mose 22,1: „Und es geschah nach diesen Dingen, dass Gott den Abraham versuchte. Und er sprach zu ihm: Abraham! Er antwortete: Hier bin ich. Und Gott sprach: Nimm deinen Sohn, deinen einzigen, den du liebst, den Isaak, und ziehe hin in das Land Moria und opfere ihn dort als Brandopfer auf einem der Berge, den ich dir sagen werde.“
Gut, der Moria war der bekannteste Berg in der Gegend, denn am Südabhang lag Melchisedeks Salem, Jerusalem. Aber Gott sagt: „Geh in das Land Moria und opfere ihn dort auf einem der Berge, den ich dir sagen werde.“ Er sagt nicht: „Opfere ihn dort auf dem Moria“, sondern „auf einem dort“. Das heißt, das Opfer Isaaks sollte in der Nähe des Berges Moria stattfinden.
In Vers 4 sehen wir dann: „Am dritten Tag erhob Abraham seine Augen und sah den Ort von ferne.“ Er geht dorthin, bereitet den Altar vor, und Gott verschont Isaak im letzten Moment.
Jetzt lese ich Vers 14: „Und Abraham gab diesem Ort den Namen Yahweh-ir-eh, das heißt: Der Ewige wird sich ausersehen.“ Mose erklärt, dass daher bis heute gesagt wird: „Auf dem Berge des Herrn wird ersehen werden.“
Isaak konnte nicht das Opfer sein, das Schuld wegnehmen kann, denn Isaak selbst war ein Sünder. Es musste einmal jemand kommen, der selbst ohne Sünde war und als Mensch für Menschen sterben konnte. Darum war Isaak nur ein Vorgeschmack auf das Opfer Christi.
Abraham hat diesem Ort den Namen Adonai Jireh oder Yahweh Jireh gegeben, was bedeutet: Der Herr wird ausersehen. Das heißt, an diesem Ort wird der Herr einmal das wahre Opfer ausersehen.
Was wir sagen können, ist, dass es ganz genau so war, dass der Herr Jesus Christus auf einem Hügel in unmittelbarer Nähe zum Tempelberg geopfert wurde. Golgatha liegt auf dem Nordwesthügel von Jerusalem.
Man kann sich das so vorstellen: Wir haben dort den Tempelberg Moria, Zion. Dann gibt es einen Nordwesthügel mit Golgatha und einen Südwesthügel. Dieser Berg heißt heute Zion. Das ist der nachbiblische Zionsberg. Dort war übrigens das urchristliche Quartier und auch der Abendmahlssaal, in dem das letzte Abendmahl stattfand.
Weiter östlich befindet sich der Ölberg. Das heißt, all diese Berge dort herum sind sehr bedeutsam in der Bibel. Tatsächlich ist der Herr Jesus beim Land Moria auf einem der Hügel dort geopfert worden.
So ist 1. Mose 22 eine wunderbare Prophetie, dass der Messias beim Tempelberg sterben musste. Aber es war eben nicht auf dem Tempelberg selbst.
Ich kann natürlich noch Folgendes sagen: Der dritte Tempel wird gebaut werden, und das wird ein 500 Ellen Quadrat sein. Der Tempel nach Hesekiel, der Endzeittempel, umfasst nämlich, wenn man alle Maße zusammenrechnet, die inneren Vorhöfe genau in einem 500 Ellen Quadrat. Das steht nicht einfach so da.
Man muss wirklich alle Maße zusammenrechnen, und dann sieht man tatsächlich ein 500 Ellen Quadrat, genauso wie beim salomonischen Tempel und beim zweiten Tempel im heiligen Bereich.
Aber dann gibt es einen Heidenvorhof, der misst eineinhalb auf eineinhalb Kilometer. Das ist nämlich ein 500 Ruten Quadrat. Eine Rute ist sechsmal länger als eine Elle, also etwa eineinhalb auf eineinhalb Kilometer.
Diesen Vorhof kann man heute gar nicht bauen, denn man müsste alle Täler rund um den Tempelberg auffüllen. Das ist nicht möglich.
In Sacharja 6 heißt es, dass der Messias den Tempel bauen wird. Das heißt also, wenn der Herr Jesus wiederkommt in Herrlichkeit als König der Könige, dann wird er diesen dritten Tempel umbauen – in den vollen Maßen des Hesekiel-Tempels.
Nach Sacharja 14 wird am Ende der großen Drangsalzeit ein so schlimmes Erdbeben geschehen, dass die gesamte Oberflächenbeschaffenheit Israels verändert wird. Jerusalem wird zu einem hohen Berg aufgefaltet werden.
Man kann sich vorstellen, dass es dafür keine Millionen von Jahren braucht, wie bei normalen Gebirgsfaltungen.
Dann erst wird es möglich sein, dass der Messias diesen Endzeittempel von eineinhalb auf eineinhalb Kilometer bauen kann. Es braucht einen Vorhof für die Heiden, damit alle Völker nach Jerusalem kommen können. Dafür braucht es Platz.
Es ist natürlich schön, Folgendes zu sehen: Dann wird der Ölberg in den Berg Zion integriert, der Berg mit dem letzten Abendmahl und der Ausgießung des Heiligen Geistes am Pfingsten wird ebenfalls integriert. Auch der Berg mit Golgatha wird integriert.
Sogar der Berg, wo die Bezetha-Teiche waren, ist mit integriert. All das kommt in den äußeren Vorhof der Heiden hinein – quasi als Gedächtnis an Golgatha, an das Abendmahl des Herrn und an den Ölberg. Das ist der Berg, von dem der Herr Jesus das Mandat für die Weltmission gegeben hat. Diese Vorhöfe werden alle hineinkommen.
Frage zum Bauzeitpunkt des dritten Tempels
Denkt man, dass der dritte Tempel in der Trübsalszeit gebaut wird, bevor Christus wiederkommt? Also wird der dritte Tempel in der Trübsalszeit gebaut, jedenfalls vor der Wiederkunft Christi.
Man kann es so erklären: In gewissem Sinn baut man ja schon jetzt daran, denn die Tempelgeräte sind bereits zu einem großen Teil vorhanden und hergestellt. Übrigens kann man seit einiger Zeit auch den goldenen Leuchter bewundern. Dieser ist sogar im jüdischen Viertel ausgestellt und hinter Panzerglas geschützt.
Es ist das erste Mal seit dem Jahr 70, dass das jüdische Volk wieder einen goldenen Leuchter besitzt, der für den dritten Tempel geeignet ist. Allerdings ist dieser nicht aus einem Stück getrieben. Nein, nein, nein. Aber er ist bereit, und in diesem Sinn ist der Bauprozess des Tempels schon im Gange.
Was können wir aus der Bibel dazu sagen? Der Tempel muss stehen in der Zeit, in der der Antichrist auftritt. Er könnte heute gebaut werden, aber auch erst nach der Entrückung. Das ist nicht so entscheidend. Wichtig ist, dass er nachher steht.
Auf jeden Fall muss der Tempel vor der Wiederkunft Christi in Herrlichkeit vorhanden sein. Denn der Herr Jesus wird kommen und diesen entweihten Tempel wieder einweihen. Es wird sogar gesagt, dass die Opfer durch die Verunreinigung des Antichristen für 1290 Tage unterbrochen werden. So steht es in Daniel 12.
Dauer der Unterbrechung der Opfer
Wie lange wird es dauern, bis das Opfer nicht mehr dargebracht werden kann? 1290 Tage.
In Offenbarung 11 wird deutlich gesagt, dass die große Drangsal 1260 Tage dauern wird.
Das bedeutet, dass 30 Tage nach der großen Drangsal der Tempel bereits wieder geweiht sein wird und die Opfer erneut dargebracht werden.
Frage zum genauen Zeitpunkt des Tempelbaus
Man kann annehmen, dass der Tempel eigentlich schon vor der Tragsatzzeit gebaut werden muss. Es muss ja keine Zeit gegeben haben, in der es verkehrt ist. Oder könnte Gott noch die Zeit festhalten, ob es mit der Fabrik ausgeführt wird?
Die Frage ist also: Wann muss der Tempel gebaut werden – schon vor der Entrückung oder erst danach? Ich habe gesagt, er muss jedenfalls nach der Entrückung stehen. Nach der Entrückung beginnt ja die siebzigste Jahrwoche aus Daniel. Eine Jahrwoche dauert sieben Jahre. Diese Zeit wird die entscheidende Zeit für die ganze Welt sein.
Sie ist in zwei Hälften geteilt, jeweils dreieinhalb Jahre. Der Antichrist wird sich genau in der Mitte, also nach dreieinhalb Jahren, in den Tempel setzen. Dadurch werden die Opfer gestoppt. Das heißt, die Opfer werden schon vorher in dieser Zeit dargebracht. Erst mit dem Einsetzen des Antichristen im Tempel beginnt die große Drangsal.
Weil die Mehrheit in Israel diesen falschen Messias akzeptiert und seinem Götzendienst folgt, wird der Schutz in der Hand Gottes von Israel weggenommen. Dann wird Israel unter der Leitung Syriens und eines Bündnisses zahlreicher Nationen völlig überrannt. Das ist die erste Phase der großen Drangsal.
Aber die Opfer werden bereits vor der großen Drangsal dargebracht. Wichtig ist dabei, dass die siebzigste Jahrwoche aus Daniel nicht unbedingt am Tag der Entrückung beginnt. Zwischen der Entrückung und dem Beginn dieser sieben Jahre liegt eine unbekannte Zeitspanne, genannt X.
Die siebzigste Jahrwoche beginnt nämlich erst dann, wenn der Diktator des Westens einen Bund mit Israel schließt – ein Sicherheitsbündnis. Damit startet diese Jahrwoche. Dieses Bündnis muss aber nicht unbedingt genau am Tag der Entrückung geschlossen werden. Deshalb gibt es diese Zeit X.
Natürlich ist anzunehmen, dass sich dann alles überstürzen wird. Denn wenn bei der Entrückung der Heilige Geist weggeht, wird das Böse nicht mehr durch ihn zurückgehalten. Das heißt, die Ereignisse werden sich beschleunigen.
Dennoch ist wichtig: Diese Zeit X ist unbekannt. Bereits in dieser Zeit kann der Tempel gebaut werden. Er könnte aber auch schon vor der Entrückung gebaut worden sein. Das spielt grundsätzlich keine Rolle.
Die Zeit ist schnell vergangen.