Ich begrüße alle herzlich zu dieser weiteren Folge über Joseph. Wir sind gerade dabei, die Parallelen zwischen Joseph und dem Messias Jesus zu studieren.
Bisher haben wir 95 Parallelen gesehen, von Kapitel 37 bis 41. Dort sind wir stehen geblieben und fahren heute mit den Punkten 96 bis 109 fort. So werden wir in den kommenden Folgen bis Kapitel 50 weitermachen.
Zunächst wollen wir aber noch ein paar grundsätzliche Überlegungen anstellen. Im Judentum hat man von alters her festgestellt, dass der Messias im Alten Testament auf zwei verschiedene Arten dargestellt wird.
Einerseits gibt es viele Prophezeiungen, die vom Messias als dem kommenden Herrscher über diese Welt sprechen. Dieser Herrscher wird Frieden und Gerechtigkeit auf unserem Planeten ausbreiten. Andererseits gibt es zahlreiche Stellen, die von einem leidenden Messias sprechen, der für unsere Sünden stirbt und danach auferstehen wird.
Viele Rabbiner haben sich gefragt, wie man diese ganz unterschiedlichen Darstellungen zusammenbringen kann. So entstand die Theorie, dass es wohl zwei verschiedene Messiasse geben müsse: einen, der leidet, und einen, der herrscht.
Man überlegte sich, dass der leidende Messias dem Joseph ähnelt, der so viel von seinen Brüdern gelitten hat. Deshalb findet man in der rabbinischen Literatur sehr oft den Hinweis auf den Maschiach Ben Josef, also den Messias, Sohn Josefs. Dieser gehört zur Kategorie der Leidenden.
Den Messias, der herrscht, nannte man Maschiach ben David. Der Vergleich mit David ist deshalb passend, weil David der König war, den Gott für Israel eingesetzt hatte – der König nach Gottes Gedanken.
Interessant ist, dass Jesus vor zweitausend Jahren in diese Welt kam. Das Evangelium beschreibt dies zum Beispiel in Johannes 1,11: „Er kam in das Seine, und die Seinigen nahmen ihn nicht auf.“
Doch das Johannesevangelium zeigt auch, dass sehr wohl ein Überrest Jesus als Messias erkannte. Dazu gehört beispielsweise Andreas in Johannes 1,41. Dort heißt es, dass er zuerst seinen eigenen Bruder Simon findet und zu ihm sagt: „Wir haben den Messias gefunden“, was übersetzt „Christus“ bedeutet. Es ist etwas Wunderbares, wenn ein Jude sagen kann: „Mazzanu et Hamashiach“ – „Wir haben den Messias gefunden“ – und dabei noch seinen eigenen Bruder zum Messias führt, wie es hier geschehen ist.
Weiter in Johannes 1,45 liest man von Philippus, der ebenfalls den Messias gefunden hat. Philippus findet Nathanael und spricht zu ihm: „Wir haben den gefunden, von dem Mose im Gesetz geschrieben hat und die Propheten, Jesus, den Sohn des Joseph, den von Nazareth.“
Interessant ist hier, dass der Messias als Sohn Josephs beschrieben wird, „ben Joseph“. Dies liegt natürlich daran, dass der Adoptivvater von Jesus von Nazareth Joseph hieß und er so bekannt war als „Ben Joseph“. Josephs Abstammungslinie, wie sie im Matthäusevangelium Kapitel 1 im Geschlechtsregister dargestellt wird, führt zurück bis auf König David.
Das war jedoch nicht anders bei Maria, der wirklichen Mutter von Jesus von Nazareth. In Lukas 3, im letzten Abschnitt, wird ihr Geschlechtsregister beschrieben – von Adam über Noah, über Abraham bis hin zu David. Bei David trennt sich dann die Linie von Maria von der Linie Josephs. Josephs Linie geht über die Königsreihe Salomo, Rehabeam usw., während Marias Linie über einen Bruder von Salomo, Nathan, verläuft.
So waren Maria und Joseph entfernte Verwandte. Tausend Jahre zurück hatten sie einen gemeinsamen Vorfahren: David. In diesem Sinn war Jesus Christus auch Sohn Davids, „Ben David“.
Es braucht also nicht zwei verschiedene Messiasse. Vielmehr ist er wirklich der Messias „Ben Joseph“, der vor 2000 Jahren kam. Von seinen Brüdern, von der Masse seines eigenen Volkes, wurde er nicht verstanden und abgelehnt. Er starb für unsere Sünden.
Jesus Christus hat jedoch klar vorausgesagt, dass er wiederkommen wird. Dann wird er als König zurückkehren und Frieden sowie Gerechtigkeit in diese Welt bringen. Das entspricht ganz den Prophezeiungen über den Messias „Ben David“.
Es sind also nicht zwei verschiedene Messiasse, sondern zwei verschiedene Kommen: ein erstes Kommen und ein zweites Kommen.
Wenn man darüber nachdenkt, war Joseph zwar zuerst von seinen Brüdern abgelehnt und verworfen und musste viel leiden. Später stieg er jedoch zum Herrscher über Ägypten auf, wurde Herrscher über Nichtjuden, die ihn anerkannten. Schließlich kamen auch seine Brüder dazu und erkannten ihn an. Zuerst also leiden, dann herrschen.
Auch bei David war es nicht anders. Er war nicht von Anfang an König, sondern lange Zeit der Verworfene und Verstossene von seinem eigenen Volk. Saul, seine Untertanen und seine Soldaten verfolgten David. Er war der Verworfene und wurde später König.
So haben wir bei beiden, Joseph und David, die beiden Aspekte: Leiden und Herrschen.
Und nun kommen wir zu 1. Mose 41. Letztes Mal haben wir noch Vers 47 betrachtet: „Und das Land trug in den sieben Jahren des Überflusses Hände voll.“ Wir haben gesehen, dass dies ein Bild für die Gnadenzeit ist, die Jesus Christus bei seinem ersten Kommen angekündigt hatte. In der Synagoge von Nazareth berichtet Lukas 4 davon und kündigt an, dass nun eine wohlangenehme Zeit des Segens beginnt – und zwar speziell für die Völker dieser Welt.
Das Evangelium wurde in den vergangenen zweitausend Jahren über alle Kontinente hinweg ausgebreitet und erreichte alle Nationen. Im Lauf dieser Zeit haben Millionen von Nichtjuden erkannt, dass Jesus Christus der von Gott verheißene Messias und Erlöser ist. Sie haben ihm ihre Sünden bekannt und sein Opfer für ihre Sünden in Anspruch genommen. Das entspricht genau den Jahren des Überflusses in Ägypten. Die Ägypter beugten sich vor Joseph, während die Brüder Josephs weit entfernt waren und keinen Bezug zu ihm hatten. Doch das sollte sich noch ändern.
Wir gehen nun zu 1. Mose 41,50: Joseph wurden zwei Söhne geboren, ehe das Jahr der Hungersnot kam. Die Mutter war Asnat, die Tochter Potipharas, des Priesters von Onn. Joseph gab dem Erstgeborenen den Namen Manasse, was viel bedeutet, nämlich „der Vergessenmacht“. Denn Gott hatte ihn vergessen lassen – all seine Mühsal und das ganze Haus seines Vaters. Dem Zweiten gab er den Namen Ephraim, das heißt „doppelte Fruchtbarkeit“. Denn Gott hatte ihn fruchtbar gemacht im Land seines Elends.
Joseph wurde getröstet über all das Traurige, das er durch die Verwerfung seiner Brüder erlitten hatte. Und genau das Gleiche sehen wir beim Messias. Das ist nun Punkt 96 auf dem Blatt. Wer über das Internet zuschaut, kann hier, von meiner Sicht aus rechts unterhalb des Bildes, einen Link anklicken und ein Skript herunterladen. Dort sind die Punkte 1 bis 95 und auch 96 und weitere aufgeführt. So kann man der Ausführung besser folgen.
Joseph wurde getröstet, und das Gleiche finden wir beim Messias. Wir schlagen Jesaja 49 auf. Das ist eine Prophezeiung über den Messias als Knecht Gottes. In Vers 4 spricht der Messias ganz enttäuscht: „Ich aber sprach: Umsonst habe ich mich abgemüht, vergeblich und für nichts meine Kraft verrichtet. Doch mein Recht ist beim Herrn, und mein Lohn bei meinem Gott.“
Jesus hatte drei Jahre öffentlich gepredigt, in ganz Israel und sogar darüber hinaus. Doch nur sehr wenige, eine kleine Minderheit, erkannten ihn als Messias und wollten ihm nachfolgen. Diese Enttäuschung kommt hier zum Ausdruck, genauso wie Joseph tief enttäuscht war über die Ablehnung seiner Brüder. Aber dann erlebte Joseph einen Ausgleich – und diesen Ausgleich finden wir auch hier.
Gott, der Vater, spricht zu dem Messias in Vers 6: „Es ist zu gering, dass du mein Knecht seist, um die Stämme Jakobs aufzurichten und die Bewahrten von Israel zurückzubringen. Ich habe dich auch zum Licht der Nationen gesetzt, um meine Rettung zu sein bis an das Ende der Erde.“
Hier sagt der Vater zum Sohn, dass es nicht der einzige Auftrag war, Israel zu sammeln und wiederherzustellen. Er sollte all die vielen Juden, die im Ausland lebten, zurückführen ins Land und dann die Herrschaft des Friedens aufrichten. Doch er wurde abgelehnt.
Gott sagt hier, dass nun die frohe Botschaft an alle Völker der Welt bis an das Ende der Erde ausgehen wird. Das bezeichnet die Teile des Festlandes, die am weitesten von Israel entfernt sind. Israel ist nach Hesekiel 5,5 im Mittelpunkt der Welt. Es ist die Landbrücke zwischen Europa, Asien und Afrika – eine einzigartige geographische Situation.
Die Enden der Erde sind die weit entferntesten Teile des Festlandes, zum Beispiel in Südamerika: Kolumbien, Bolivien, Chile. In Nordamerika ist es die Westküste. In Europa sind es die Länder Schweden, Norwegen, Finnland. In Afrika Südafrika. In Asien sind es China, Japan, Thailand, Philippinen, Indonesien und schließlich auch Australien. Bis dahin sollte die Botschaft über den Messias ausgebreitet werden – was bis heute geschehen ist.
Alle Nationen der Welt sind mit dem Evangelium erreicht worden, und Millionen von Nichtjuden haben den Messias angenommen. So ist das ein Trost für den Messias wegen der damaligen Ablehnung durch die Masse in Israel. Genauso wie Manasse ein Trost für Joseph war, sodass er sagen konnte: „Gott hat mich vergessen lassen all meine Mühsal und das ganze Haus meines Vaters.“
Diese unzähligen Menschen, die zum Glauben gekommen sind, entsprechen dem Namen Ephraim, „doppelte Fruchtbarkeit“. So viele Nichtjuden erkannten, dass der jüdische Messias der Retter der Welt ist.
So haben wir in Punkt 96: Der Segen tröstet Joseph über das Leid durch die Verwerfung seiner Brüder.
Punkt 97: Die Zeit der Gnade ist eine Zeit der Fruchtbarkeit.
Wenn man dann noch bedenkt, wie viel Frucht in den vergangenen 2000 Jahren entstanden ist – als Frucht des Geistes, wie Galater 5,22 es nennt –, dann auch diese Frucht zur Heiligkeit nach Römer 6,22 und die friedsame Frucht der Gerechtigkeit nach Hebräer 12,11.
Dann lesen wir in 1. Mose 41,53: „Und die sieben Jahre des Überflusses, der im Land Ägypten gewesen war, gingen zu Ende.“
Das entspricht auf unserem Blattpunkt 98 dem Ende der Gnadenzeit. In Römer 11 wird das Ende dieser nun schon rund zweitausend Jahre dauernden Gnadenzeit beschrieben. Wir lesen dort in Vers 25: „Denn ich will nicht, Brüder, dass euch dieses Geheimnis unbekannt sei, damit ihr nicht euch selbst für klug haltet, dass Israel zum Teil Verhärtung widerfahren ist, bis die Vollzahl der Nationen eingegangen ist, und so wird ganz Israel gerettet werden.“
Gott hat eine ganz bestimmte Zahl von Menschen aus allen Völkern festgelegt, die sich in der Gnadenzeit bekehren werden, den Messias erkennen und sich ihm anschließen. So werden sie errettet. Diese Zahl wird einen Abschluss finden, und dann beginnt eine neue Phase, in der Israel gerettet wird.
Wir sehen in der Josefsgeschichte, dass nach dieser Zeit eine Erweckung in der Familie Jakobs geschieht. Diese Erweckung führt dazu, dass es eine Versöhnung zwischen den Brüdern gibt, die Josef verworfen hatten, und Josef selbst, der dann als Herrscher über sie anerkannt wird.
Diese vollzählige Nation könnte im Prinzip heute entstehen, und dann käme eine neue Epoche. Die Gnadenzeit wäre abgeschlossen, und die Zeit der Gerichte gemäß der Offenbarung (Offenbarung 6 und folgende) würde in Erfüllung gehen.
Ein weiterer Vers, der das Ende der Gnadenzeit darstellt, findet sich in Matthäus 25, im Gleichnis der zehn Jungfrauen. Dieses Gleichnis stellt die jetzige Zeit dar. Die zehn Jungfrauen, fünf töricht und fünf klug, symbolisieren die gesamte Christenheit – alle Bekenner zu Jesus Christus.
Die klugen Jungfrauen stehen für die echten Gläubigen im Herzen, die törichten für diejenigen mit nur äußerlichem Bekenntnis. Zusammen bilden sie die Christenheit. Alle warten auf das Kommen des Bräutigams, also auf das Kommen Jesu Christi in der Endzeit.
Sie warten und warten. Doch als der Moment dann wirklich eintritt, lesen wir in Matthäus 25,10: „Als sie aber hingingen, um zu kaufen, kam der Bräutigam, und die, die bereit waren, gingen mit ihm ein zur Hochzeit, und die Tür wurde verschlossen.“
Dieser Moment wird kommen: Das Ende der Gnadenzeit wird ein Verschließen der Tür sein, sodass Namenschristen sich nicht mehr bekehren können. Es ist zu spät. Das ist der Abschluss dieser Zeit, wie es in der Josefsgeschichte beschrieben wird: „Und die sieben Jahre des Überflusses, der im Land gewesen war, gingen zu Ende.“
Dann lesen wir weiter in Vers 54: „Und die sieben Jahre der Hungersnot begannen zu kommen, so wie Josef gesagt hatte.“
Jetzt beginnt die schwere Zeit, und das entspricht auf unserem Blattpunkt 99 den sieben Jahren der großen Not.
Das Interessante ist, dass in Daniel 9,27 die letzten sieben Jahre vor der Wiederkunft Christi beschrieben werden. Diese Zeit wird als Herrschaft über die Welt und als Königtum über die Welt dargestellt. Die sieben Jahre werden dort als „Jahrwoche“ bezeichnet. Das bedeutet nicht eine Zeiteinheit von sieben Tagen, wie bei einer normalen Woche, sondern eine Jahrwoche, also eine Zeiteinheit von sieben Jahren.
In Daniel 9,27 wird diese Jahrwoche sogar in zwei Hälften geteilt. Es wird von der Hälfte der Woche gesprochen, das sind dreieinhalb Jahre, und dann noch einmal dreieinhalb Jahre. In Offenbarung 11 werden diese zweimal dreieinhalb Jahre ebenfalls erwähnt (Offenbarung 11,2-3). Dort wird die erste Hälfte beschrieben, in der zwei Propheten wirken, sowie die zweite Hälfte, in der Jerusalem zertreten wird. Es sind also zweimal dreieinhalb Jahre, zusammen sieben Jahre.
Hier zeigt sich eine Parallele zu den sieben Jahren der Hungersnot. In Vers 54 lesen wir: „Und die sieben Jahre der Hungersnot begannen zu kommen, so wie Joseph gesagt hatte. Es war Hungersnot in allen Ländern, aber im ganzen Land Ägypten war Brot.“ Das ganze Land Ägypten litt Hunger, und das Volk schrie zum Pharao um Brot. Der Pharao sprach zu allen Ägyptern: „Geht zu Joseph, tut, was er euch sagt!“ Damals kam die Not über die ganze bekannte Welt, das heißt über die Welt, die wirtschaftlich mit Ägypten im Nahen Osten verbunden war.
In Jesaja wird die Zeit der Gerichte nach der Gnadenzeit beschrieben, und zwar mit folgenden Worten: „Heult, denn nahe ist der Tag des Herrn, er kommt wie eine Verwüstung vom Allmächtigen. Darum werden alle Hände erschlaffen, und jedes Menschenherz wird zerschmelzen. Sie werden bestürzt sein, Wehen und Schmerzen werden sie ergreifen, sie werden sich wenden wie eine Gebärende, einer starrt den anderen an, ihre Angesichter erglühen. Siehe, der Tag des Herrn kommt grausam mit Grimm und Zornglut, um die Erde zur Wüste zu machen, und ihre Sünder wird er von ihr vertilgen“ (Jesaja 13,6-9).
Hier ist von einem weltweiten Gericht die Rede, einer globalen Katastrophe, wie sie auch ausführlich in der Offenbarung beschrieben wird. Wenn vom Tag des Herrn die Rede ist, meint das speziell das Schlimmste, nämlich die zweiten dreieinhalb Jahre, bis Jesus Christus als Richter persönlich erscheint.
Diese Not über die ganze Welt ist eine eindrückliche Parallele. Punkt 101 auf unserer Liste: Josefs Worte bestätigen ihn als Propheten. In Vers 54 lesen wir: „Und die sieben Jahre der Hungersnot begannen zu kommen, so wie Joseph gesagt hatte.“ Diese erfüllte Prophetie bestätigte Josef damals als Propheten.
Ähnlich ist es bei der Endzeitrede von Jesus Christus in Matthäus 24, Markus 13 und Lukas 21. Diese Worte haben sich erfüllt und werden sich noch in der Zukunft erfüllen. Sie bestätigen Jesus Christus als den großen Propheten, wie er von Mose in 5. Mose 18,15 und folgenden angekündigt wurde – den Messias-Propheten.
Ganz konkret sagt Jesus in Matthäus 24, Vers 25 seinen Jüngern: „Denn es werden falsche Christi und falsche Propheten aufstehen und große Zeichen und Wunder tun, um, wenn möglich, auch die Auserwählten zu verführen. Siehe, ich habe es euch vorhergesagt.“ Wenn diese Prophetie sich erfüllt hat – und sie hat sich in unserer Zeit mit vielen falschen Zeichen, Wundern, Falschpropheten und falschen Messiasen bereits erfüllt –, dann bestätigt das Jesus Christus als Propheten.
Das „Siehe“ ist hier ein Befehl, aufmerksam zu sein. So wurde es gesagt, und das bestätigt Jesus als Propheten. Diese Entwicklung wird auch in Zukunft weitergehen, in den Zeiten der Gerichte. Das ist eine genaue Parallele zu Josef, dessen Worte so präzise in Erfüllung gingen.
Jesus Christus hat auch die Zeit der Not vorausgesagt. In Matthäus 24 heißt es: „Denn dann wird große Drangsal sein, wie sie seit Anfang der Welt bis jetzt nicht gewesen ist und auch nicht wieder sein wird. Und wenn jene Tage nicht verkürzt würden, so würde kein Fleisch errettet werden. Aber um der Auserwählten willen werden jene Tage verkürzt werden“ (Matthäus 24,21-22).
Gott hat diese Zeit der Gerichte genau zeitlich festgelegt. Die Dauer wird nicht länger sein als diese festgelegten sieben Jahre. Auch die große Drangsal, in der der Weltkrieg seinen Höhepunkt erreicht, dauert genau dreieinhalb Jahre. Die Schrift nennt diese Zeitspanne in Tagen: 1260 Tage, nicht einen Tag mehr.
Der Herr sagt, wenn diese Zeit von Gott nicht begrenzt wäre, würde kein Fleisch gerettet werden, das heißt, kein Mensch würde überleben. Die Menschheit würde sich selbst auslöschen. Im Ersten Weltkrieg kamen 18 Millionen Menschen ums Leben, im Zweiten Weltkrieg etwa 70 Millionen. Doch die Dimensionen des letzten Weltkrieges werden noch viel schrecklicher sein.
Bereits in den ersten Siegelgerichten in Offenbarung 6 wird von einem Viertel der Menschheit gesprochen, das umkommt. Das wären nach heutigen Zahlen rund zwei Milliarden Menschen. Noch größere Verluste werden bei den Posaungerichten erwähnt: ein Drittel der Menschheit wird sterben.
Diese Angaben zeigen, dass die Katastrophe alle bisherigen Erfahrungen der Menschheit in den Schatten stellt. Der Erste und Zweite Weltkrieg fanden in unserer modernen Epoche statt und waren furchtbar – so etwas hat es zuvor noch nie gegeben. Es war der erste Weltkrieg, der alle fünf Kontinente betraf. Doch es wird noch schlimmer werden.
Wir kommen zu Punkt 102: Joseph ist der einzige Retter.
Ich lese 1. Mose 41,55: „Und das ganze Land Ägypten hungerte, und das Volk schrie zum Pharao um Brot. Da sprach der Pharao zu allen Ägyptern: Geht zu Joseph, tut, was er euch sagt.“
In dieser Not sahen die Ägypter, dass sie zugrunde gingen. Sie dachten: Wir kommen um, wir müssen alle sterben!
Der Pharao erklärt: Es gibt einen Ausweg, um gerettet zu werden. Dazu muss man zu Joseph gehen. Es gibt keine andere Möglichkeit, gerettet zu werden. Geht zu Joseph!
Das entspricht genau der Botschaft aus Apostelgeschichte 4,12. Dort wird klargemacht, dass Jesus Christus der einzige Retter ist: „Denn es ist in keinem anderen das Heil oder die Rettung, denn es ist auch kein anderer Name unter dem Himmel, der unter den Menschen gegeben ist, in dem wir errettet werden müssen.“
Damals wurde dies dem Hohen Rat gesagt – und es geht um Jesus Christus. Es gibt keinen anderen Retter.
Punkt 103: Man musste zu Joseph gehen, um Rettung zu bekommen. Heute gilt: Man muss zu Jesus Christus kommen, um errettet zu werden.
In Matthäus 11,28 lädt der Erlöser alle Menschen ohne Ausnahme ein: „Kommt zu mir, alle, ihr Mühseligen und Beladenen, und ich werde euch Ruhe geben.“
Dazu passt Johannes 6,37, wo der Herr Jesus sagt: „Und wer zu mir kommt, den werde ich nicht hinausstossen.“ Jeder, der zu ihm kommt, wird Errettung und Annahme erleben (Johannes 6,37b).
Wir kommen zu Punkt 104: Man muss das tun, was Joseph gebietet.
Der Pharao erklärte nämlich nicht nur den Ägyptern: „Geht zu Joseph“, sondern fügte hinzu: „Tut, was er euch sagt.“
Jesus erklärt als Herr und Messias in Johannes 14,15: „Wenn ihr mich liebt, so haltet meine Gebote.“
Weiter heißt es in Vers 21: „Wer meine Gebote hat und sie hält, der ist es, der mich liebt.“
Und schließlich in Vers 23: „Wenn jemand mich liebt, wird er mein Wort halten.“
Ihm schulden wir allen Gehorsam, so wie damals der Gehorsam gegenüber Joseph geschuldet war.
Punkt 103, Punkt 105
Joseph hatte den Schlüssel, um Türen des Segens zu öffnen (1. Mose 41,56). Zu dieser Zeit herrschte eine Hungersnot auf der ganzen Erde. Joseph öffnete alle Vorratskammern, in denen Getreide lag, und verkaufte es den Ägyptern. Die Hungersnot war stark im Land Ägypten.
Joseph öffnete die Speicher, die nach seiner weisen Anweisung während der sieben Jahre des Überflusses mit Getreide gefüllt worden waren. Wer hatte den Schlüssel zu diesen Silos? Joseph. Er konnte diese unermesslichen, lebensrettenden Schätze für die Menschen öffnen, die kamen.
Im Neuen Testament lesen wir, dass Jesus den Schlüssel hat, um Türen des Segens zu öffnen. In Offenbarung 3,7-8 erklärt er, dass er den Schlüssel Davids besitzt, mit dem er öffnen und auch schließen kann.
Der Schlüssel Davids ist eine Anspielung auf Jeremia 22. Er war der Schlüssel zu allen Räumen, Zimmern und Sälen im Palast des von Gott eingesetzten Königs und damit auch der Zugang zu den Schatzkammern.
Herr Jesus sagt, dass er den Schlüssel Davids hat und öffnen kann. In Offenbarung 3 sagt er auch, dass er eine geöffnete Tür gegeben hat, eine Tür des Segens, die niemand schließen kann.
Wir kommen zu Punkt 106: Bei Joseph befanden sich die unermesslichen Schätze an Nahrung. Wir haben gesehen, dass er den Schlüssel besaß und somit Zugang zu all diesem Reichtum an Getreide hatte. Josef öffnete alle Vorratskammern, in denen Getreide lag, und verkaufte es den Ägyptern.
Die ganzen unermesslichen Schätze waren in der Hand Josefs. Ebenso lesen wir in Kolosser 2 von den geistlichen Schätzen in der Hand des Herrn Jesus. Paulus drückt in Kolosser 2,2 sein Anliegen aus und betet dafür, dass die Herzen getröstet werden, vereinigt in Liebe und zum vollen Reichtum der Gewissheit des Verständnisses gelangen.
Es geht um die Erkenntnis des Geheimnisses Gottes, des Vaters, und des Christus, in dem alle Schätze der Weisheit und der Erkenntnis verborgen sind – so nach dem Mehrheitstext. Dieses Geheimnis Gottes, das Geheimnis Christi, ist der Ort, an dem alle Schätze verborgen sind.
Zu diesen Schätzen hat man Zugang, wenn man zu Jesus Christus kommt – so wie man Zugang zu den Schätzen Ägyptens hatte, wenn man zu Joseph kam.
Punkt 107
Der Hunger trieb Jakob und seine Söhne zu Joseph. Wir lesen weiter in 1. Mose 42, Vers 1:
„Und Jakob sah, dass Getreide in Ägypten war, und sprach zu seinen Söhnen: Warum seht ihr einander an? Ich habe gehört, dass in Ägypten Getreide ist. Zieht hinab und kauft uns von dort Getreide, damit wir leben und nicht sterben.“
Die zehn Brüder Josephs zogen also hinab, um Getreide aus Ägypten zu kaufen. Benjamin, Josephs Bruder, sandte Jakob jedoch nicht mit seinen Brüdern, denn er fürchtete, dass ihm ein Unglück begegnen könnte. So kamen die Söhne Israels unter den Ankommenden, um Getreide zu kaufen, denn die Hungersnot war im Land Kanaan.
Hier wird berichtet, wie es zu einer Annäherung an Joseph durch seine bösen Brüder kam. Es war nicht so, dass sie plötzlich Sehnsucht nach Joseph, diesem verhassten Bruder, hatten. Nein, sie kamen in großer Not und sahen sich selbst in höchster Lebensgefahr. Ratlos sahen sie einander an. Jakob stellte das fest und fragte: „Warum seht ihr einander an?“
In Ägypten gab es eine Lösung für ihr Problem. Die Brüder Josephs hatten einst gedacht, wenn sie Joseph an die Ismaeliter verkaufen und diese ihn weiter nach Ägypten verkaufen, dann würden sie nie mehr etwas mit Joseph zu tun haben. Auch seine Träume, die besagten, dass sie sich eines Tages vor ihm verbeugen würden, würden nie in Erfüllung gehen.
Doch es kam ganz anders. Die Not trieb sie nach Ägypten, in die unmittelbare Nähe von Joseph. So ist es oft, dass Menschen schließlich zum Glauben an Jesus Christus kommen. Nicht weil sie plötzlich Sehnsucht nach ihm haben, sondern weil sie eine so große innere Not spüren und niemand ihnen helfen kann.
Mit dieser Hungersnot begann ein entscheidendes Werk in den Herzen der Brüder, das sie zu Joseph führte – aber nicht sofort. Es war ein längerer Weg mit vielen inneren Kämpfen und Nöten.
Wir sehen hier die Parallele in Punkt 107 zu dem Punkt: Der geistliche Hunger wird den Überrest Israels zu dem Messias Jesus treiben.
Dazu schlagen wir Jeremia 29 auf und lesen ab Vers 11, wo Gott zu Israel spricht:
„Denn ich weiß, welche Gedanken ich über euch denke, spricht der Herr: Gedanken des Friedens und nicht des Unglücks, um euch Zukunft und Hoffnung zu geben. Und ihr werdet mich anrufen, hingehen und zu mir beten, und ich werde euch erhören. Ihr werdet mich suchen und finden, denn ihr werdet nach mir fragen mit eurem ganzen Herzen. Ich werde mich von euch finden lassen, spricht der Herr.“
Hier finden wir sieben Verben, die der Mensch tut: Ihr werdet mich anrufen, beten, hingehen – also die Nähe suchen zu dem wahren Joseph, dem Messias –, beten, anrufen, dann weiter in Vers 13 suchen, eine geistliche Suche, und dann auch finden, denn ihr werdet nach mir fragen mit eurem ganzen Herzen, nicht oberflächlich, sondern mit ganzer Hingabe. Und schließlich das Verb: „Ich werde mich von euch finden lassen.“
So tut Gott das Werk in den Herzen der Menschen, um sie zu sich zu ziehen. Und so wird es auch mit dem Überrest Israels nach der Entrückung der Gemeinde geschehen, wenn die Vollzahl der Nationen eingegangen ist und die Tür zur Hochzeit geschlossen ist.
Wir lesen weiter in 1. Mose 42, Vers 6: Joseph, der Gebieter über das Land, verkaufte das Getreide an das ganze Volk des Landes. Die Brüder Josephs kamen und beugten sich vor ihm nieder, mit dem Gesicht zur Erde.
Joseph sah seine Brüder und erkannte sie, doch er stellte sich ihnen fremd und redete hart mit ihnen. Er fragte sie: „Woher kommt ihr?“ Sie antworteten: „Aus dem Land Kanaan, um Speise zu kaufen.“ Joseph erkannte seine Brüder, sie aber erkannten ihn nicht.
Welch ein bewegender Moment, als Joseph nach etwa fünfzehn Jahren seine Brüder wieder sieht. Er erkennt sie immer noch, doch sie erkennen ihn nicht – den ägyptisierten Joseph. Josephs Augen ruhten auf seinen Brüdern, er betrachtete sie aufmerksam.
In Vers 7 heißt es erneut: „Joseph sah seine Brüder und erkannte sie.“ Hier sehen wir eine Parallele zu Jeremia 16, Vers 17, der von Israel in der heutigen Zeit spricht, wie wir gleich noch sehen werden. Dort heißt es: „Denn meine Augen sind auf alle ihre Wege gerichtet, sie sind vor mir nicht verborgen, und ihre Ungerechtigkeit ist nicht verhüllt vor meinen Augen.“
Gott blickt auf sein Volk Israel. Er sieht alles, was das Volk erlebt, durchmacht und leidet. Er sieht auch das Unrecht, das noch nicht geordnet ist. Genauso wie Joseph seine Brüder sah, betrachtete und ihre von Nöten durchfurchten Gesichter wahrnahm, wusste er um ihre Schuld, die bis zu diesem Zeitpunkt noch auf ihnen lastete. So ruhen Gottes gnädige Augen auf seinem Volk.
Wenn wir schon in Jeremia 16 sind, werfen wir auch einen Blick auf den Zusammenhang. Vers 14 sagt: „Darum siehe, Tage kommen, spricht der Herr, da nicht mehr gesagt werden wird: ‚So wahr der Herr lebt, der die Kinder Israel aus dem Land Ägypten heraufgeführt hat‘, sondern: ‚So wahr der Herr lebt, der die Kinder Israel heraufgeführt hat aus dem Land des Nordens und aus allen Ländern, wohin er sie vertrieben hatte; und ich werde sie in ihr Land zurückbringen, das ich ihren Vätern gegeben habe.‘“
Jeremia erklärt um 600 vor Christus, dass es damals üblich war, sich bei einem Schwur auf den wahren Gott zu berufen – den Gott der Bibel, der in der Geschichte gehandelt hat. Besonders deutlich wird dies, als er etwa tausend Jahre vor Jeremia das Sklavenvolk Israel aus Ägypten führte, unter dramatischen Umständen durch die Wüste ins verheißene Land.
Das ist jener Gott, der beim Schwur angerufen wurde: „So wahr der Herr lebt, der die Kinder Israel aus dem Land Ägypten heraufgeführt hat.“ Doch Jeremia sagt, es wird eine neue Zeit kommen. Dann wird man beim Schwören auf den Gott verweisen, der das Volk Israel aus aller Welt gesammelt und zurück ins Land der Vorfahren geführt hat – nicht nur aus Ägypten, sondern aus der ganzen Welt.
Besonders betont wird das „Land des Nordens“ in Vers 15, aber auch alle anderen Länder. Zur Zeit Jeremias war das jüdische Volk noch nicht in der ganzen Welt zerstreut. Das geschah erst Jahrhunderte später, ab dem Jahr 70 nach Christus, als die Römer Jerusalem zerstörten und den Staat Israel vernichteten.
Daraufhin wurde das jüdische Volk in einem jahrhundertelangen Prozess über alle fünf Kontinente vertrieben, sogar bis an die entferntesten Punkte der Erde. In unserer heutigen Zeit haben Millionen Juden aus allen fünf Kontinenten den Weg zurück ins Land der Vorfahren nach Israel gefunden.
Hier zeigt sich der wahre Gott, der in der Geschichte handelt. Auch in einer Epoche, in der im Westen der Atheismus stark verbreitet ist, erkennt man diesen Gott, der nicht fern ist, sondern vor unseren Augen in der Geschichte wirkt.
Der Staat Israel wurde nach fast 2000 Jahren 1948 im Land der Vorfahren des jüdischen Volkes wieder gegründet. Besonders aus dem Land des Nordens sind viele Juden zurückgekehrt. Über drei Millionen Juden sind seit 1882 bis heute nach Israel eingewandert. Davon kam mehr als eine Million aus dem Norden Israels, aus Russland, der Sowjetunion und den GUS-Ländern.
Diese eindrückliche Erfüllung der Prophezeiung zeigt sich deutlich: Mehr als ein Drittel kam aus dem Land des Nordens, die anderen zwei Drittel aus der ganzen Welt, von allen Kontinenten.
Vers 16 macht klar, dass es im Drama der Rückkehr des jüdischen Volkes ins Land der Väter zwei Phasen geben wird: „Ich will zu vielen Fischern senden, spricht der Herr, dass sie sie fischen, und danach, also in der zweiten Phase, will ich zu vielen Jägern senden, dass sie sie jagen von jedem Berg und von jedem Hügel und aus den Felsenklüften.“
Die moderne jüdische Geschichte, ab etwa 1750 bis heute, kann in zwei Epochen eingeteilt werden: die Epoche der Fischer von 1750 bis 1880 und die Epoche der Jäger von 1880 bis heute.
Im 18. Jahrhundert, um 1750, stellten sich viele intellektuelle Juden die Frage: Was können wir tun? Wir werden gehasst, einfach weil wir Juden sind. Wir werden gehasst, wenn wir reich sind, aber auch, wenn wir arm sind. Wir werden aus vielen Gründen gehasst, einfach damit man uns hassen kann.
Man hasst uns, wenn wir religiös sind, aber auch, wenn wir atheistisch sind. Was können wir tun? Eine Lösung der Judenfrage wäre realisierbar, wenn wir zurückkehren würden in das Land unserer Väter, nach Jerusalem, zum einstigen Tempelberg, nach Zion.
So entstand der Zionismus. Der Zionismus ist die Bemühung, Juden, die in der ganzen Welt unerwünscht sind, wieder nach Hause zu führen – in das Land, wo sie ursprünglich zu Hause waren, nach Zion.
Man hielt Vorträge, schrieb Bücher, um Juden weltweit zu motivieren: Verkauft alles, was ihr habt, brecht auf, geht ins Land der Vorfahren und beginnt dort von null. Doch das kam nicht bei vielen gut an. Alles aufzugeben, was man hier aufgebaut hat – warum sollten wir gehen?
Der Zionismus war eine enthusiastische Bemühung, Juden zu motivieren, doch der Erfolg war begrenzt. Am Ende des 19. Jahrhunderts wurde der erste zionistische Kongress in Basel im Casinosaal eröffnet. Theodor Herzl, der zionistische Führer, versuchte, dem Zionismus neuen Aufschwung zu geben und Juden zu motivieren.
Diese Arbeit der „Menschenfischer“ blieb jedoch beschränkt im Erfolg. Ab 1880 begann die Zeit der massiven Pogrome in Russland. Es kam zu schweren Judenverfolgungen. Der Hass entlud sich darin, dass Juden einfach getötet wurden.
Viele Tausend russische Juden entschieden sich daraufhin: Jetzt gehen wir, jetzt ist genug. Das führte zur ersten großen Einwanderungswelle nach Israel ab 1882. Danach ging die Verfolgung weiter, und es folgte eine zweite Welle.
Nach dem Ersten Weltkrieg kam es erneut aufgrund von Judenverfolgung zur dritten Einwanderungswelle. Bald darauf kam Hitler, der versuchte, Juden in ganz Europa, auch im Nahen Osten, auszurotten. Das führte zu weiteren Fluchtwellen, in denen Hunderttausende Juden ins Land der Väter flohen.
Heute können wir aus der Übersicht sagen: Der Hauptgrund, warum Juden heute in Israel sind, war nicht der Zionismus – also das idealistische Werben und Fischen von Menschen –, sondern die Verfolgung.
Gerade der Judenhass und die Judenverfolgung führten dazu, dass es heute einen Staat Israel mit über sechs Millionen Juden gibt. Die drei Millionen Einwanderer hatten Nachkommen, sodass heute über sechs Millionen Juden im Land Israel leben.
Diese eindrückliche Erfüllung war in Jeremia 16 vorgezeichnet. Dort haben wir gesehen, wie Gottes Augen auf sein Volk blicken, genauso wie Joseph auf seine Brüder blickte.
Doch jetzt ist noch nicht die Zeit der Erweckung in Israel. Diese wird in der Zukunft kommen, genauso wie es noch eine Entwicklung brauchte in 1. Mose 42, bis schließlich die Brüder Joseph erkannten und eine völlige Versöhnung zustande kam.
Damit wollen wir nächstes Mal weitermachen – mit Prophetie oder einer prophetischen Parallele, wie sie im Skript unter Punkt 110 aufgeführt ist.
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