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Psalm 110b

Der Messias im Alten Testament (AT), Teil 28/60
23.08.2009Psalm 110,1-7
SERIE - Teil 28 / 60Der Messias im Alten Testament (AT)

Einführung und Überblick über Psalm 110

Wir stehen, obwohl nach längerem Unterbruch, immer noch bei Psalm 110.

Wir haben diesen messianischen Psalm begonnen zu studieren und haben bisher eigentlich nur den ersten Vers betrachtet. Diesen ersten Vers haben wir jedoch sehr gründlich angeschaut. Nun wollen wir heute den gesamten Psalm in der Übersicht betrachten.

Liest jemand bitte zu Beginn nochmals Psalm 110 vollständig vor?

Der Herr sprach zu meinem Herrn:
Setze dich zu meiner Rechten,
bis ich deine Feinde hinlege als Schemel für deine Füße.

Der Herr wird das Zepter deiner Macht ausstrecken von Zion,
herrsche inmitten deiner Feinde.

Dein Volk ist willig am Tag deines Kriegszugs,
in heiligem Schmuck aus dem Schoß der Morgenröte.

Tritt der Tau deine Jungmannschaft hervor!

Der Herr hat geschworen, und es wird ihn nicht gereuen:
Du bist Priester in Ewigkeit nach der Weise Melchisedeks.

Der Herr zu deiner Rechten zerschmettert Könige am Tag seines Zorns.
Er wird Gericht halten unter den Heiden,
es wird viele Leichen geben.

Er zerschmettert das Haupt über ein großes Land,
er wird trinken aus dem Bach am Weg,
darum wird er das Haupt erheben.

Vielen Dank.

Messianische Bedeutung und die Frage nach der Gottheit des Messias

Wir haben beim letzten Mal, als wir Psalm 110 studierten, gesehen, dass dieser Psalm im Judentum von Alters her als messianischer Psalm verstanden wird. Ein messianischer Psalm ist ein Psalm, der auf den kommenden Erlöser, den Messias, hinweist.

Wir haben uns ausführlich damit beschäftigt, dass David in Vers 1 beziehungsweise 2, je nach Zählweise, den Messias nennt: „Mein Herr“. Dort heißt es: „Der Herr sprach zu meinem Herrn: Setze dich zu meiner Rechten.“

Dabei haben wir uns mit folgender Frage beschäftigt: Der Herr Jesus hat dem Judentum als letzte Frage dieses Vermächtnis hinterlassen. Er fragte die führenden Juden in Matthäus 22: „Was haltet ihr vom Messias, dem Christus? Wessen Sohn ist er?“

Im Judentum weiß jeder, dass der Messias ein Sohn Davids sein muss, ben David. So steht es unter anderem in Jeremia 23, Vers 5. Aber Jesus fragte weiter: Wenn er sein Sohn ist, warum nennt David den Messias dann „mein Herr“? Niemand würde seine eigenen Söhne mit „mein Herr“ ansprechen. Wie kann es also sein, dass der Vorvater einen Nachkommen mit „mein Herr“ anspricht? David ist ja der Patriarch.

Jesus wollte damit auf etwas hinweisen. Im pharisäischen Judentum, aus dem das orthodoxe Judentum bis heute stammt, gab es zur Zeit Jesu verschiedene Strömungen und Richtungen. Dazu gehörten die Sadduzäer, die Herodianer und die Essener. Letztere sind auch mit der Qumran-Gemeinschaft verbunden, die die Schriftrollen vom Toten Meer hinterlassen hat.

Es gab also eine ganze Reihe von Gruppen, darunter auch die Sadduzäer. Diese sind jedoch seit dem Jahr 70 ausgestorben. Mit dem Untergang des Tempels starb diese Gruppierung aus. Auch die Herodianer gingen unter, da sich mit ihnen die Weltpolitik änderte.

Was übrig blieb, waren nur noch die Pharisäer und natürlich die Nazoräer – die Juden, die an Jesus als den Messias glaubten. Im orthodoxen Judentum, das quasi die Fortsetzung der Richtung der Pharisäer ist, hält man fest, dass der Messias, wenn er kommt, ein normaler Mensch ist, einfach ein Nachkomme von König David.

Daraus ergibt sich die Frage: Wie kann das sein? Ein normaler, ganz gewöhnlicher Mensch, und der Patriarch nennt ihn „Mein Herr“? Wir haben das ausführlich betrachtet und wollen es jetzt nicht wiederholen.

Diese Frage kann nur beantwortet werden, wenn man akzeptiert, dass das Alte Testament bereits lehrt, dass der Messias Gott und Mensch in einer Person sein wird.

Bestätigung der Gottheit des Messias in Jesaja

Vielleicht noch eine Stelle als Bestätigung dafür. Wir hatten damals Jesaja 9, Vers 6 angeschaut.

Liest uns das jemand bitte nochmals vor? Denn ein Kind ist uns geboren, ein Sohn ist uns gegeben, und die Herrschaft ruht auf seiner Schulter. Man nennt seinen Namen Wunderbarer Ratgeber, starker Gott, ewig Vater, Friedefürst.

Diese Namen des Messias zeigen, dass er wirklich ein Mensch sein wird. Ein Kind ist uns geboren, also ist er ein Mensch. Aber er heißt zusätzlich – übrigens sind das im Hebräischen immer Doppelnamen – Wunderbarer Ratgeber, starker Gott, Vater der Ewigkeit, Friedefürst.

Hier haben wir also den zweiten Namen: starker Gott, El Gibor. Dieser Name kommt noch einmal vor in Jesaja 10. Ich hatte die Stelle damals angegeben: Jesaja 10, Vers 21.

Der Überrest wird umkehren, der Überrest Jakobs zu dem starken Gott, El Gibor. Im Zusammenhang geht es dabei um Yahweh, den ewigen, den heiligen Israels, in Vers 20.

Also dieser Name El Gibor ist nach Jesaja eine eindeutige Bezeichnung für den ewigen, unwandelbaren Gott, für Yahweh. So heißt der Messias.

Wenn ein Kind als Kind geboren ist, ist er ein Mensch. Aber wenn er El Gibor heißt, dann ist er der ewige Gott.

Und niemand hat dem Herrn Jesus damals geantwortet, Matthäus 22. Danach kam seine Verwerfung und Kreuzigung.

Die Frage ist bis heute offen für das orthodoxe Judentum: Wer ist der Messias nach der Bibel?

Die Endzeit und die Umkehr des Überrests Israels

Und der Tag wird kommen, an dem Gott einen Überrest aus diesem Volk zur Umkehr führen wird. Die Propheten haben gesagt, dass in der Endzeit das Volk wieder zurückkehren wird aus der weltweiten Zerstreuung ins Land der Väter.

Zuerst geschieht dies im Unglauben. Deshalb sagt Hesekiel 36, dass sie als unreines Volk ins Land zurückkehren. Das ist heute der Fall, wenn man bedenkt, dass sogar 80 Prozent sich als liberal, Agnostiker oder sogar Atheisten betrachten.

Es gibt Leute, die sagen, dass diese Rückführung der Juden heute nichts mit der biblischen Prophetie zu tun hat. Sie argumentieren, dass es kein allgemein gottesfürchtiges Volk sei. Nein, das ist es nicht und kann es auch nicht sein. Denn Hesekiel 36 sagt, sie kehren im unreinen Zustand zurück.

Doch dann wird Gott sie im Land, und zwar durch die kommenden Nöte, die noch über Israel kommen werden, zu einem Überrest führen. Schließlich wird ein Drittel der Bevölkerung zur Umkehr kommen, wie Sacharja 13,8 sagt.

Dann werden sie erkennen, dass der Messias Gott und Mensch in einer Person ist – und zwar, wenn er zurückkehrt. Schlagen wir dazu Sacharja 12 bis 14 auf. Diese drei Kapitel bilden eine Einheit und hängen direkt zusammen.

Wer hier spricht, ist eigentlich klar. In Sacharja 12,1 heißt es: „Ausspruch des Wortes des Herrn“ oder „des Wortes Jachwäs“, das heißt der Ewige, der Unwandelbare. Über Israel spricht Yahweh, der den Himmel ausspannt und die Erde gründet. Es ist also klar, wie er in den ganzen drei Kapiteln spricht.

Nun sehen wir in Sacharja 14,3-4: „Dann wird der Herr ausziehen und gegen jene Nationen kämpfen, wie er es schon immer getan hat. Und seine Füße werden an jenem Tag auf dem Ölberg stehen, der vor Jerusalem im Osten liegt.“

Diese Stelle ist auch im Judentum bekannt: Der Messias wird zurückkehren, denn er wird auf dem Ölberg kommen, gegenüber vom Tempelberg. Hier wird jedoch nicht ausdrücklich „der Messias“ genannt, sondern es heißt: Yahweh wird ausziehen (Vers 3). Und dann in Vers 4: „Und seine Füße werden an jenem Tag auf dem Ölberg stehen.“

Es ist erstaunlich, dass der ewige Gott Füße hat. Wie ist das zu verstehen? Wenn er Mensch geworden ist, dann ist das ganz einfach zu erklären.

Noch etwas: In Sacharja 12 haben wir gesehen, dass Yahweh spricht, der den Himmel ausspannt und die Erde gründet. Lesen wir noch kurz Vers 10: „Über das Haus David und über die Bewohner Jerusalems werde ich den Geist der Gnade und des Flehens ausgießen. Sie werden auf mich blicken, den sie durchbohrt haben, und über ihn wehklagen, wie man über den einzigen Sohn wehklagt, und bitter über ihn weinen, wie man bitter über den Erstgeborenen weint. An jenem Tag wird die Wehklage in Jerusalem groß sein, wie die Wehklage von Hadad-Rimon in der Ebene von Megiddo. Und das Land wird Sippe um Sippe wehklagen.“

Bis hierhin. Yahweh spricht und sagt in Vers 10: „Sie werden auf mich blicken, den sie durchbohrt haben.“ Das ist noch erstaunlicher als die Aussage, dass seine Füße auf dem Ölberg stehen. Kann man Yahweh durchbohren? Nein, außer er ist Mensch geworden.

Am Kreuz wurde der Herr Jesus durchbohrt mit einem Speer eines Soldaten. Seine Hände und Füße wurden mit Nägeln durchbohrt, wie wir es im Psalm 22 finden: „Sie haben meine Hände und Füße durchbohrt.“ Hier wird der Stich erwähnt: „Sie werden auf mich blicken, den sie durchbohrt haben.“

Das macht klar, dass der Messias Gott und Mensch in einer Person ist.

Natürlich könnte jemand sagen: „Aber der Sprecher wechselt doch.“ Es steht dort: „Sie werden auf mich blicken, den sie durchbohrt haben, und über ihn wehklagen, gleich der Wehklage über den Eingewohnten.“ Ja, der Sprecher wechselt, aber die drei Kapitel sind überschrieben mit „Es spricht Yahweh“. Also spricht Yahweh, wenn es heißt: „Sie werden auf mich blicken, den sie durchbohrt haben.“ Und er spricht immer noch, wenn er sagt: „Und sie werden über ihn wehklagen.“

Daraus wird nur klar, dass es nur einen Gott gibt. „Höre, Israel: Der Herr, unser Gott, ist ein Herr“ (5. Mose 6,5). Das ist das Glaubensbekenntnis Israels, das Schema Israel. Aber in Gott ist mehr als eine Person.

Mit dem Licht des Neuen Testaments können wir nun ganz klar folgen: Es spricht Gott, der Sohn: „Sie werden auf mich blicken, den sie durchbohrt haben.“ Und dann spricht der Vater über den Sohn, wenn dieser Überrest, dieses Drittel, durch größte Nöte hindurch zum Glauben kommen wird, dass Jesus doch der Messias war.

Sie werden dann auf ganz bittere Weise wehklagen. Der Vergleich ist mit der Bitterkeit, die man empfindet, wenn der erstgeborene Sohn gestorben ist. So bitter wird ihre Trauer sein, wenn sie den Herrn Jesus lebendig vor sich sehen, aber mit den Wunden des Kreuzes.

Dann werden sie erkennen: Ja, er war es doch. Und sie werden die Antwort auf die Frage des Herrn Jesus im Psalm 110 geben können: Wie kommt es, dass David den Messias, seinen Sohn, „mein Herr“ nennt? Natürlich, weil er Gott ist, Gott der Herr. Der Mensch wurde und kam so in den Stammbaum des Königs David.

Das ist das Wunder dieser beiden Namen in Offenbarung 22. Schlagen wir das kurz auf: Dort nennt sich der Herr Jesus mit einer ungewöhnlichen Bezeichnung. Offenbarung 22,16: „Ich, Jesus, habe meinen Engel gesandt, um euch diese Dinge für die Gemeinden zu bezeugen. Ich bin die Wurzel und der Spross Davids, der leuchtende Morgenstern.“

Ja, der Wurzel und der Spross oder das Geschlecht Davids. Der Herr Jesus ist ein Nachkomme Davids und nennt sich deshalb „Geschlecht Davids“. Aber er nennt sich hier auch die „Wurzel Davids“. Das heißt, weil er der ewige Gott ist, ist er auch der Ursprung dieser Genealogie, dieser Linie von Adam über Abraham und Juda bis David.

Er ist die Wurzel und das Geschlecht Davids. Und weil er die Wurzel ist, nennt David ihn „mein Herr“.

In Psalm 110 spricht mehr als eine Person: „Der Herr, Yahweh, sprach zu meinem Herrn, Adoni oder Adonai.“ Ja, es gibt nur einen Gott, aber in der Gottheit sind mehr als eine Person – nämlich insgesamt drei Personen: Gott der Vater, Gott der Sohn und Gott der Heilige Geist.

Die Erhöhung des Messias und die Zeit des Wartens

Ja, gehen wir zurück zu Psalm 110. Psalm 110 lehrt, dass der Messias von Gott aufgefordert wird, sich zu seiner Rechten zu setzen, und zwar bis Gott schließlich seine Feinde zum Schemel seiner Füße gelegt hat. Dabei wird klar, dass der Messias eine Erhöhung erleben wird. Doch es gibt noch eine Zeit des Wartens, bis endlich die ganze Welt ihm unterworfen ist. Das geschieht also nicht plötzlich, sondern es gibt eine gewisse Wartezeit.

Das war im Judentum klar. Wenn der Messias kommt, so wie es in Daniel 7,13-14 beschrieben ist, dann wird der Messias, der Menschensohn, auf den Wolken des Himmels erscheinen. Er wird alle Herrschaft über die ganze Welt empfangen. Dort wird dargestellt, dass er kommt und dann die ganze Herrschaft übernimmt. Aber hier in Psalm 110 steht, dass er sich zu Gottes Rechten setzen soll, bis der Tag kommt, an dem alle Feinde ihm zu Füßen gelegt werden. Das ist also ein früherer Zeitpunkt.

Das Neue Testament zeigt uns, dass der Herr Jesus gestorben ist, am dritten Tag auferstanden ist und 40 Tage nach der Auferstehung in den Himmel gefahren ist. Dann hat Gott ihm gesagt: Setze dich zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde zum Schemel deiner Füße gelegt habe. Wir haben uns das zuletzt in Markus 16 angesehen, dem einzigen Kapitel im Evangelium, das alle drei Erhöhungen darstellt: die Auferstehung, die Himmelfahrt und das Sitzen zu Gottes Rechten.

Der Herr Jesus hat also nach seiner Himmelfahrt sofort diesen Platz eingenommen. Doch damit sollte noch nicht die weltweite Herrschaft des Messias beginnen. Es sollte noch eine Zeitperiode folgen, bis endlich alle Feinde zum Schemel seiner Füße gelegt sind. Genau diese Zeit ist die Zeit der Gemeinde, in der wir heute leben.

Für viele orthodoxe Juden ist die Hauptfrage: Wenn Jesus wirklich der Messias gewesen ist, müssten wir dann nicht längst Frieden haben? Denn der Messias kommt und bringt Frieden. Hier muss man sagen: Nein, er musste zuerst ein erstes Mal kommen und sterben. Das haben wir vor einiger Zeit in Daniel 9 betrachtet, wo gesagt wird, dass der Messias ausgerottet wird und nichts hat. Doch der Herr Jesus ist in den Himmel gegangen und hat diesen Platz zur Rechten Gottes eingenommen. Nun wartet er, bis der Tag kommt, an dem er ein zweites Mal auf den Wolken des Himmels erscheinen wird. Nicht mehr geboren in Bethlehem als Kind, sondern als Herrscher, der die Herrschaft in Empfang nimmt. Dann wird erfüllt, dass ihm die ganze Herrschaft zu Füßen gelegt wird.

Auf diesen zweiten Kommen bezieht sich nun Psalm 110, Vers 2 bzw. 3. Dort heißt es: Der Herr wird das Zepter deiner Macht ausstrecken aus Zion, herrsche mitten unter deinen Feinden. Wenn der Herr Jesus wiederkommen wird, wird er auf dem Ölberg landen, dann über das Kidrontal hinübergehen auf den Tempelberg. Dieser Berg ist in der Bibel der Berg Zion.

Es gibt oft Verwechslungen, denn wenn man heute nach Jerusalem in die Altstadt kommt, wird der Südwesthügel der Altstadt Zion genannt. Doch das ist eine nachbiblische Bezeichnung. Erstmals kann man diese Bezeichnung etwa im ersten Jahrhundert nach Christus nachweisen. In der Bibel ist der Berg Zion immer der Tempelberg, auf dessen Anhöhe einst der salomonische Tempel und später der zweite Tempel standen. Am Südabhang lag die Davidsstadt, der Sitz des Thrones und Palastes von König David.

Jesus wird nach Lukas 1 den Thron seines Vaters David einnehmen und von Zion aus über die ganze Welt herrschen. Darauf bezieht sich der Vers: Den Stab deiner Macht wird der Herr, also Yahweh, aus Zion senden, herrsche inmitten deiner Feinde. So wird das Herrschen des Herrn Jesus beginnen.

Im tausendjährigen Reich wird sich die ganze Welt unterwerfen. Doch auch während dieses Reiches kann es sein, dass Menschen sich gegen seine Herrschaft auflehnen. Man muss sich das so vorstellen: Alle, die ins tausendjährige Reich kommen, nach dem schrecklichsten Weltkrieg und der großen Drangsal von dreieinhalb Jahren, werden Nachkommen haben. Diese Nachkommen werden sich nicht automatisch bekehren. So ist es auch heute nicht: Kinder bekehren sich nicht automatisch, sie müssen sich bewusst entscheiden.

Auch im tausendjährigen Reich wird es Menschen geben, die sich nicht bekehren. Sie werden sich zwar äußerlich der Herrschaft des Herrn unterwerfen müssen, aber manche werden sich auflehnen. Deshalb lesen wir in Jesaja 65, dass der Jüngling als Hundertjähriger verflucht wird, wenn er sich gegen die Herrschaft des Herrn Jesus auflehnt. Psalm 101, letzter Vers, ist in diesem Zusammenhang ebenfalls wichtig: Aus der Stadt des Herrn sollen alle ausgerottet werden, die Böses tun.

So wird der Herr Jesus herrschen. Im tausendjährigen Reich wird es also noch einen gewissen Widerstand geben. Wann hört dieser endgültig auf? 1. Korinther 15 gibt uns die Antwort. Dort heißt es in Vers 23 und 24: „Ein jeder aber in seiner Ordnung: als Erstling Christus, danach die, welche Christus angehören, bei seiner Wiederkunft. Danach das Ende, wenn er jede Herrschaft, Gewalt und Macht beseitigt hat. Denn er muss herrschen, bis er alle Feinde unter seine Füße gelegt hat. Als letzter Feind wird der Tod beseitigt, denn alles hat er seinen Füßen unterworfen.“

Wenn es heißt, dass ihm alles unterworfen ist, ist offensichtlich, dass derjenige ausgenommen ist, der ihm alles unterworfen hat. Wenn ihm also alles unterworfen sein wird, wird auch der Sohn selbst sich dem unterwerfen, der ihm alles unterworfen hat, damit Gott alles in allem sei.

Hier haben wir also das tausendjährige Reich. Jesus wird während des ganzen tausendjährigen Reiches herrschen, gemäß Vers 25: „Denn er muss herrschen, bis er alle Feinde unter seine Füße gelegt hat.“ Das ist eine direkte Anspielung auf Psalm 110.

Übrigens gibt es keinen Psalm, auf den im Neuen Testament so oft angespielt oder aus dem so viel zitiert wird wie Psalm 110. Das zeigt, dass dieser Psalm eine ganz besondere Bedeutung hat.

 Psalm 110 wird also herangezogen, wenn es heißt, dass er herrschen muss, bis er alle Feinde unter seine Füße gelegt hat. Das bedeutet, dass der Herr Jesus durch das ganze tausendjährige Reich hindurch herrschen wird. Der letzte Feind, der beseitigt wird, ist der Tod.

Im tausendjährigen Reich wird der Tod weitgehend beseitigt sein, denn die Menschen werden normalerweise nicht mehr sterben. Wenn jedoch ein Aufstand oder eine Rebellion stattfindet, gilt Jesaja 65: Der Jüngling wird als Hundertjähriger verflucht werden. Aber mit hundert gilt er immer noch als Jüngling. Toll, oder? Wenn er sich auflehnt, wird er unter dem Fluch Gottes sterben müssen.

 Psalm 101 sagt: „Jeden Tag werde ich den Gesetzlosen hinweg tun.“ So wird der Tod noch vorhanden sein. Erst am Ende des tausendjährigen Reiches wird auch der letzte Feind, der Tod, hinweggetan werden.

Davon lesen wir in Offenbarung 20, wo das tausendjährige Reich beschrieben wird. Dort heißt es, dass nach dem tausendjährigen Reich auch der Tod und das Totenreich in den Feuersee geworfen werden. Dann ist der letzte Feind beseitigt, und Psalm 110, Vers 1 ist wirklich erfüllt.

Am Ende des tausendjährigen Reiches wird der Herr Jesus die ganze Herrschaft Gott, dem Vater, übergeben. Das müssen wir uns vor Augen halten: Der Herr Jesus wird als Mensch hier auf der Erde herrschen. Als Mensch wird er am Ende des tausendjährigen Reiches, nach vollendeter Herrschaft, das Reich dem Vater übergeben, wo auch der Tod unter seine Füße gelegt wurde. Das ist sozusagen der Abschluss.

Was kommt dann? Neuer Himmel und neue Erde, wie in Offenbarung 21 beschrieben. Dann gilt, was in 1. Korinther 15, Vers 28 steht: „Dann wird auch der Sohn selbst dem unterworfen sein, der ihm alles unterworfen hat, damit Gott alles in allem sei.“ Dieser Ausdruck bedeutet, dass dann ein Königreich mit der neuen Schöpfung, mit dem neuen Himmel und der neuen Erde kommen wird, in dem es keinen Widerstand mehr gegen Gottes Herrschaft gibt. Dann wird Gottes Herrschaft alles ungehindert durchdringen. So ist Gott alles in allem.

Im tausendjährigen Reich kann man nicht sagen, Gott sei alles in allem, weil es noch Widerstände gibt. Es gibt noch Sünde, Auflehnung und den Tod. Mit der neuen Schöpfung wird aber alles vollkommen sein.

Auch dann geht die Herrschaft des Herrn Jesus weiter. Deshalb wird in 2. Petrus 1 vom ewigen Reich unseres Herrn Jesus Christus gesprochen. Tausend Jahre sind nicht ewig, das sind eben tausend Jahre. Das ewige Reich geht dann weiter in alle Ewigkeit. Dann wird Gott alles in allem sein. Es gibt nichts mehr, das seiner Herrschaft entgegensteht.

Dann ist Psalm 110, Vers 1 endgültig erfüllt: „Bis ich gelegt habe deine Feinde als Schemel deiner Füße.“

Psalm 110 als von David verfasster Psalm und seine Bedeutung

Sind dazu noch Fragen?

Kehren wir zurück zu Psalm 110. Übrigens, als der Psalm zu Beginn vorgelesen wurde, wurde die erste Zeile „Von David ein Psalm“ weggelassen. Das geschieht oft, wenn man Psalmen vorliest, dass man den Titel nicht mitliest. Es ist jedoch gut, sich immer wieder daran zu erinnern, dass dieser Titel zum inspirierten Text gehört. Man darf ihn also nicht mit irgendwelchen Zwischentiteln verwechseln, wie sie in manchen Bibelausgaben vorkommen, um die Orientierung im Text zu erleichtern. Diese Titel sind jedoch original und auch vom Geist Gottes inspiriert. „Von David ein Psalm“ ist nun eben wichtig, wie wir gesehen haben, weil hier klargemacht wird, dass König David den Messias seinen Herrn nennt. Das geschieht, weil dieser Messias eben Gott und Mensch in einer Person ist. Er ist derjenige, der einmal zu Rechten Gottes sitzen wird, bis schließlich die ganze Herrschaft ihm unterworfen ist.

So umfasst dieser Vers „bis ich gelegt habe“ die ganze Zeit seit der Himmelfahrt des Herrn Jesus bis heute und darüber hinaus bis ans Ende des Tausendjährigen Reiches. Vers zwei haben wir besprochen: Das ist die Herrschaft des Herrn Jesus aus Zion. Jetzt zum nächsten Vers – liest das nochmals jemand vor? „Dein Volk ist voller Willigkeit am Tage deiner Macht, in heiliger Pracht aus dem Schoss der Morgenröte habe ich dich wie Tau gezeugt.“ Jawohl, oder die Alte Elberfelder hat es etwas präziser übersetzt: „In heiliger Pracht aus dem Schoss der Morgenröte wird dir der Tau deiner Jugend oder deiner Jungmannschaft kommen.“

Wer ist dieses Volk, voll Willigkeit am Tag deiner Macht? Es ist der Überrest aus Israel. Ja, also nicht aus Deutschland, sondern der Überrest aus Israel. Einen Überrest aus Deutschland wird es auch geben. Wenn man an die unzählbare Schar in Offenbarung 7 denkt, aus allen Völkern, Stämmen, Nationen und Sprachen, die durch die große Drangsal hindurchgehen und dann ins Tausendjährige Reich kommen – das ist der Überrest aus den Nationen.

Um klar zu sein: Alle Menschen, die das Evangelium bis zur Entrückung gehört haben, werden sich, wenn sie sich nicht bekehrt haben, danach nicht mehr bekehren können. Aber es wird Menschen aus allen Nationen, Völkern und Sprachen geben, die sich nach der Entrückung der Gemeinde noch bekehren können. Das liegt daran, dass sie das Evangelium vorher nicht gehört und abgelehnt haben. So wird es auch einen Überrest aus Deutschland geben. Noch vor Jahrzehnten hatte man Mühe, sich vorzustellen, ob es in diesem Land Leute geben kann, die das Evangelium wirklich noch nie gehört haben. Heute ist klar: Es gibt wirklich Menschen, die nichts mehr wissen. Diese müssen von neuem mit Pioniermission erreicht werden.

Darum wird es auch aus allen Völkern einen Überrest geben. Aber hier in Psalm 110 geht es um den Überrest aus Israel. Das wird, wie gesagt, ein Drittel der Bevölkerung sein, der in der größten Not zum Glauben kommen wird (Sacharja 13,8). Ich möchte dazu noch Jesaja 10,20 aufschlagen: „Denn es wird sich stützen auf den, der es schlägt, sondern es wird sich stützen auf den Herrn, den Heiligen Israels, im Warme.“ Der Überrest wird umkehren, der Überrest Jakobs zu dem starken Gott. Dann wird auch dein Volk Israel, wie der Sand des Meeres wäre, nur ein Überrest davon wird umkehren. Vertilgung ist festgeschlossen, sie bringt eine ehrfurchtsvolle Gerechtigkeit, denn der Herr, der Ewige, der Herrscher vollführt Vernichtung und Festes inmitten der ganzen Erde.

Jawohl, hier geht es um den Überrest aus Israel, der in der Endzeit nach der Entrückung in den Gerichten, die folgen werden, zur Umkehr kommen wird. Er wird umkehren zu dem Gott Israels, zu dem starken Gott. Das bedeutet eben Umkehren zum Herrn Jesus. Das ist der El Gibbor aus Jesaja 9,5 beziehungsweise 6.

Hier wird auch klargemacht, dass nicht das ganze Volk Israel umkehren wird. Selbst wenn es so viele gäbe wie Sand am Meer – wie viel wäre das? Wenn man alle Körner zusammenzählt, kommt man auf etwa 10 hoch 22, also eine Eins mit 22 Nullen. Das entspricht interessanterweise der heute geschätzten Zahl der Sterne im bisher sichtbaren Universum mit etwa 14 Milliarden Lichtjahren Radius. Es scheint also einen Zusammenhang zwischen diesen beiden Zahlen zu geben, weil Gott auch Abraham gegenüber die Unzählbarkeit seiner Nachkommenschaft vergleicht. Man will die Nachkommen Israels nie zählen können, genauso wie den Sand am Meer oder die Sterne des Himmels.

Gott sagt aber: Wenn Israel 10 hoch 22 Menschen hätte, wird nur ein Überrest umkehren. Das ist klar. Dazu noch Jesaja 37 – es gibt viele Stellen im Alten Testament über diesen Überrest, der in der Endzeit umkehren wird. Aus diesem im unreinen Zustand zurückgeführten Volk, dem Land der Väter, wird dieser Überrest hervorgehen. Dieser Überrest wird an vielen Stellen als außerordentlich treu und hingebungsvoll beschrieben.

Es lohnt sich, einmal all diese Stellen über den Überrest oder Rest aus Israel zu studieren. Dann lernt man viel darüber, wie Christen in der Endzeit sein sollten. Das ist unglaublich. Zum Beispiel wird von den 144.000, die sozusagen die Vorhut sind, die sich direkt nach der Entrückung bekehren wird, gesagt, dass sie dem Lamm folgen, wohin es auch geht. Wenn das über unser Leben geschrieben werden könnte – „er oder sie folgt dem Lamm überall hin“ – das ist wahre Hingabe und Treue. Genau das wird diesen Überrest kennzeichnen.

Lesen wir Jesaja 37,31-32: „Was vom Haus Juda entkommen und übrig geblieben ist, wird wieder wurzeln schlagen nach unten und Frucht tragen nach oben; denn von Jerusalem wird ein Überrest ausgehen und das Entkommene vom Berg Zion. Der eifrige Sohn des Herrschers wird das tun.“

Jawohl, also sehen wir: Dieser Teil des Volkes wird genannt „das Entronnene“ (Vers 31), nochmals „ein Überrest“ (Vers 32), und es wird gesagt von diesem Entronnenen, dass es übrig geblieben ist (Vers 31). Ganz wichtig: Diese Erweckung wird ausgehen von wo? Vom Berg Zion und parallel von Jerusalem. Das ist interessant, denn diese Erweckung hat nichts zu tun mit der heutigen Erweckung unter messianischen Juden. Die meisten, die sich heute bekehren, tun dies in den USA und Kanada.

Man rechnet weltweit heute mit etwa 400 bekehrten Juden, die meisten davon in den USA und Kanada. Viele sind zum Glauben gekommen durch die Arbeit von „Jews for Jesus“ („Judenschristen“), aber auch andere Organisationen wie „Friends for Israel“ geben die Zeitschrift „Israel my Glory“ heraus, eine sehr gesunde Zeitschrift auch von biblischer Lehre her. Ebenso „Ariel Ministries“ von Arnold Fruchtenbaum in den USA. Natürlich bekehren sich auch Juden in Frankreich durch „Jews for Jesus“. Aber die meisten bekehrten Juden sind wirklich in Nordamerika.

Das ist auch ein Überrest, wie es in Römer 9 beschrieben wird, dass es auch in dieser Zeit einen Überrest aus Israel nach Wahl der Gnade gibt. Alle diese bekehrten Juden gehören zur Gemeinde und werden bei der Entrückung mitgehen, zusammen mit allen Gläubigen aus den übrigen Völkern.

Danach wird es eine Erweckung geben, die nicht von großen jüdischen Zentren in Nordamerika ausgeht – sagen wir von Montreal – sondern von Jerusalem. Von Jerusalem wird ein Überrest ausgehen, vom Berg Zion. Leider kommt heute ein viel kleinerer Prozentsatz von Juden in Israel zum Glauben als im Ausland. Für Juden ist es also bis heute einfacher, in der Diaspora, also in der Zerstreuung, zum Glauben zu kommen, weil der gesellschaftliche Druck im Ausland geringer ist als in Israel.

Aber auch in Israel kommen viele zum Glauben, und es gibt einen eindrücklichen Hunger nach dem Wort Gottes. Es wird viel getan, wenn auch nicht so aggressiv und sichtbar. Was dort geschieht, ist eindrücklich, und der Hunger ist groß. Diese Erweckung kommt aber erst noch – und zwar von Jerusalem aus.

Das macht klar: Die Juden mussten zuerst ins Land zurückkehren, denn die Erweckung sollte einmal im Land der Väter, in Jerusalem, beginnen. Jerusalem ist ein größerer Begriff, aber hier steht „vom Berg Zion“. Das ist wirklich der Berg in Ostjerusalem, der erst seit dem Sechstagekrieg wieder in jüdischer Hand ist.

Auch das musste geschehen, was 1967 geschah – dass die Juden wieder zurückkehren konnten, auch nach Ostjerusalem. Genau von dort, von diesem Teil, der so umstritten ist, wo die Welt sagt, die Juden sollen den Palästinensern Ostjerusalem abgeben, damit es Hauptstadt eines palästinensischen Staates wird – das ist der Punkt.

Aber genau von Ostjerusalem wird diese Erweckung ausgehen, und der Überrest wird zum Glauben kommen. Es heißt: „Der Eifer des Herrn der Heerscharen wird solches tun.“ Menschlich gesprochen könnte man fragen: Wie ist das möglich? Wie soll das geschehen? Menschlich ist es gar nicht möglich. Aber der Eifer des Herrn wird es tun.

So wie Saulus zum Paulus wurde – menschlich unmöglich, denn Saulus war ein eifriger Mann, der das Christentum vernichten wollte. Doch der Herr erschien ihm, und plötzlich kam die radikale Wende. So wird es auch mit dem Überrest sein: Durch das radikale Eingreifen Gottes wird dieses Wunder der Umkehr geschehen. Sie werden wirklich erkennen, wer das ist, den sie durchbohrt haben. Das ist unser Gott, der Gott Israels.

Nun kommen wir zurück zu Psalm 110. Das Volk, das in Vers 3 beziehungsweise 4 erwähnt wird: „Dein Volk wird voller Willigkeit sein am Tag deiner Macht.“ Man kann auch übersetzen: „Am Tag deines Heereszuges.“ Wenn der Herr Jesus auf dem Ölberg kommt, um die Feinde Israels zu richten und den Überrest aus aller Not zu befreien, wird dieses Volk voller Willigkeit sein.

„In heiliger Pracht aus dem Schoss der Morgenröte wird dir der Tau deiner Jugend oder deiner Jungmannschaft kommen.“

David als Prophet und das Bild des Morgens ohne Wolken

Dazu noch ein Vers aus 2. Samuel, ebenfalls von David, dem König David, ganz am Schluss seines Lebens: 2. Samuel 23.

Lesen wir den Zusammenhang, denn auch Psalm 110 ist von David. Hier spricht er vom Schoss der Morgenröte und dem Tau der Jugend. Liest jemand 2. Samuel 23,1-4?

Es ist wie ein Testament, ja?

„Ausdruck Davids, des Sohnes Isais, Ausdruck des Mannes, der hochgestellt ist, des Gesalbten, des Gottes Jakobs und des Lieblings in den Gesellen Israels. Der Geist des Herrn hat durch mich geredet, und sein Wort war auf meiner Zunge.“

Das zeigt uns, wie David wirklich wusste, dass er inspiriert war, wenn er an der Bibel schrieb.

Weiter?

Und das ist der Herr Jesus, der in 1. Korinther 10,4 sagt: „Der Fels aber war der Christus.“ Er ist der Fels Israels, der Gott Israels.

Ja, und jetzt?

„Wer gerecht herrscht über die Menschen, wer in der Furcht Gottes herrscht, der ist wie das Licht des Morgens, wenn die Sonne aufstrahlt, eines Morgens ohne Wolken, von ihrem Glanz.“

Nach dem Reden spross das Grün aus der Erde.

Nach dieser schrecklichsten Zeit für die Weltgeschichte, der großen Drangsal, dreieinhalb Jahre vor dem Kommen des Herrn Jesus auf dem Ölberg, wird die Dunkelheit über dieser Welt so groß sein.

Jesus sagt in Matthäus 24, dass, wenn Gott diese Zeit, diese Tage nicht abkürzen würde, nämlich auf 1260 Tage, kein Fleisch, das heißt kein Mensch, überleben oder gerettet werden würde.

Dann kommt der Herr Jesus. Nach dieser größten Dunkelheit der Weltgeschichte kommt dieser Morgen ohne Wolken.

Das ist ein ganz gewaltiger Ausdruck: dieser Morgen ohne Wolken. Von ihrem Glanz, nach dem Regen, spross das Grün aus der Erde.

Hier haben wir den Überrest, der dann den Herrn Jesus empfangen wird. Sie werden auf mich blicken, den sie durchbohrt haben, und sie werden bitterlich über ihn Leid tragen.

Das wird dieses Volk voller Willigkeit sein, in heiliger Pracht.

„Aus dem Schoss der Morgenröte wird dir der Tau deine Jungmannschaft kommen an diesem Morgen ohne Wolken.“

Ja, gehen wir weiter zu Vers vier.

Das Priestertum des Messias nach der Ordnung Melchisedeks

Geschworen hat der Herr, und es wird ihm nicht geräumt: Du bist Priester in Ewigkeit, nach der Weise Melchisedeks.

Wann hat sich das erfüllt? Schlagen wir dazu Hebräer 5 auf, denn das ist die Auslegung des Heiligen Geistes. Lesen wir Hebräer 5, Verse 7 bis 10:

„Und er hat in den Tagen seines irdischen Lebens Bitten und Flehen mit lautem Schreien und Tränen dem dargebracht, der ihn aus dem Tod erretten konnte, und er ist auch erhört worden, weil er Gott in Ehren hielt. So hat er, obwohl er Gottes Sohn war, durch das, was er litt, Gehorsam gelernt, und als er vollendet war, ist er für alle, die ihm gehorsam sind, der Urheber des ewigen Heils geworden, genannt von Gott ein hoher Priester nach der Ordnung Melchisedeks.“

Und dann Vers 11:
„Darüber hätten wir noch viel zu sagen, aber es ist schwer, weil ihr so harthörig geworden seid.“

Hier wird also gleich erklärt, dass das Thema mit dem hohen Priestertum nach der Ordnung Melchisedeks ein sehr schwieriges Thema ist. Man braucht geistlich gute Ohren, um das zu verstehen.

Was ich zeigen wollte, ist, dass Vers 7 über Gethsemane spricht. In den Tagen seines Fleisches hat der Herr Jesus sowohl Bitten als auch Flehen dem dargebracht, der ihn aus dem Tod zu erretten vermochte – mit starkem Geschrei und Tränen.

Das ergänzt das, was wir in den Evangelien über Gethsemane lesen: Wie der Herr Jesus einen Steinwurf weitergegangen ist und wiederholt gebetet hat: „Vater, wenn es möglich ist, so gehe dieser Kelch an mir vorüber.“ Das Lukas-Evangelium sagt sogar, dass der Schweiß des Herrn Jesus wie Blutstropfen war.

Man kennt das übrigens aus der Medizin: In ganz ungewöhnlichen Ausnahmesituationen mit höchster seelischer Belastung kann es passieren, dass Blut aus den Blutgefäßen durch die Wände austritt und schließlich durch die Hautzellen abgegeben wird. Dieses Blutschwitzen ist kein bloßer Volksmundausdruck, sondern tatsächlich möglich.

Der Herr Jesus sah das Gericht Gottes, das auf Golgatha über ihn kommen sollte, und dass er zu Sünde gemacht werden sollte. Er sagte: „Vater, wenn es möglich ist, so gehe dieser Kelch an mir vorüber.“

Hier wird ergänzt, dass der Herr Jesus mit starkem Geschrei und Tränen gebetet hat. Dabei hat er nicht gebetet, Gott möge ihn vor dem Tod verschonen, sondern er hat Flehen und Bitten dargebracht dem, der ihn aus dem Tod zu erretten vermochte.

Muslime nehmen diese Stelle oft und sagen, dass Jesus gebetet habe, Gott möge ihn vor dem Tod erretten. Das sei im Einklang mit dem Koran, der sagt, Jesus sei gar nicht gestorben, sondern jemand, der ihm ähnlich sieht. Doch hier steht nicht, dass er gebetet hat, Gott möge ihn vor dem Tod retten – sondern aus dem Tod zu retten. Und er ist erhört worden.

Mit dieser Stelle können wir genau beweisen: Er ist gestorben, aber Gott hat ihn am dritten Tag auferweckt.

Weiter heißt es, er sei erhört worden. Obwohl er Sohn war, hat er durch das, was er litt, den Gehorsam gelernt. Das bedeutet nicht, dass der Herr Jesus etwas in sich gehabt hätte, das ungehorsam sein wollte.

Wenn er gebetet hat: „Wenn es möglich ist, so gehe dieser Kelch an mir vorüber“, dann war das die Bitte, dass er, der Heilige und vollkommen ist und die Sünde hasst, nicht mit Sünde verbunden werden sollte. Denn das wäre das Widerlichste und Unnatürlichste überhaupt.

Der Herr Jesus sagte also: „Wenn es möglich ist, wenn ein anderer Weg offensteht.“ Aber es gab keinen anderen. Deshalb war er bereit, den Kelch aus der Hand des Vaters zu nehmen.

Warum heißt es hier, er habe den Gehorsam gelernt? Ganz einfach: Als Sohn Gottes musste er Gott nie gehorchen. Er ist dem Vater gleich, ebenso dem Heiligen Geist.

Darum steht auch in Philipper 2, Vers 5:
„Denn ihr sollt so gesinnt sein, wie es Christus Jesus auch war: Er, der in Gestalt Gottes war, hielt es nicht für einen Raub, Gott gleich zu sein.“

Das war nichts, was er sich aneignen musste – er war es. Doch er hat sich freiwillig erniedrigt, wie Philipper 2, Vers 5 und folgende zeigen.

So war Gehorsam etwas völlig Neues für den Herrn Jesus. Indem er Mensch wurde, stellte er sich freiwillig unter Gottes Autorität – als Mensch.

Darum sagt er auch in Psalm 22:
„Von Mutterleibe an bist du mein Gott.“

Seit der Herr Jesus Mensch ist, ist Gott sein Gott. Als ewiger Sohn war er dem Vater jedoch gleich.

So lernte der Herr Jesus in seinem Leben in dieser neuen Stellung der Unterwerfung den Gehorsam – nicht, weil Widerstand da war, sondern weil Gehorsam etwas ganz Neues für ihn war. Dennoch zeigte er vollkommenen Gehorsam.

Interessant ist, dass hier nicht steht „weil er Sohn war, hat er den Gehorsam gelernt“, sondern „obwohl er Sohn war“. Manche denken, wenn in der Bibel steht, Jesus sei der Sohn Gottes von Ewigkeit her, dann sei er dem Vater unterstellt oder weniger als der Vater.

Nein. Dann müsste hier stehen: „Weil er Sohn war, hat er den Gehorsam gelernt.“ Aber hier steht: „Obwohl er Sohn war, hat er den Gehorsam gelernt.“

Das macht deutlich: Als Sohn Gottes war er nicht dem Vater unterworfen. Dass er Sohn Gottes ist und der Vater der Vater ist, drückt das Verhältnis der Liebe in der Gottheit aus.

Er war Sohn und hat trotzdem den Gehorsam gelernt. Dann wurde er zum Urheber ewigen Heils und heißt „von Gott begrüsst als hoher Priester nach der Ordnung Melchisedeks“.

Jesus hat am Kreuz die Erlösung vollbracht und ist der Urheber ewigen Heils geworden. Am dritten Tag wurde er auferweckt, Gott hat ihn aus dem Tod errettet und erhört.

Vierzig Tage später fuhr Jesus in den Himmel auf. Als er dort ankam, wurde er als Mensch von Gott begrüßt mit den Worten:
„Du bist Priester in Ewigkeit nach der Weise Melchisedeks.“

Dann hat sich dieser Vers erfüllt. Gott sagte auch:
„Setze dich zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde zum Schemel deiner Füße lege.“

So erfüllte sich Vers 1.

Hier steht also, dass er als hoher Priester nach der Ordnung Melchisedeks begrüßt wurde, als er in den Himmel kam.

Wir machen jetzt eine Pause und fahren an dieser Stelle weiter. Wir sind stehen geblieben beim hohen Priestertum nach der Weise Melchisedeks.

Dazu müssen wir weiter im Hebräerbrief nachlesen, denn dort finden wir eine ausführliche Darlegung, was das zu bedeuten hat.

Melchisedek – König und Priester ohne Anfang und Ende

Schlagen wir auf Hebräer 7 auf. Dabei kann man an die Verse in 2. Petrus 3,14-15 und folgende denken. Dort spricht Petrus darüber, dass Paulus, unser geliebter Bruder Paulus, denselben Leuten, an die der zweite Petrusbrief geschrieben wurde, ebenfalls geschrieben hatte – nach der ihm gegebenen Weisheit.

Der zweite Petrusbrief war ja ein Rundschreiben, wie der erste, an jüdische Gläubige. Von welchem Brief spricht Petrus da? Er sagt sogar ausdrücklich, dass dieser Brief zu den Heiligen Schriften gehört. Das passt nur auf den Hebräerbrief, denn es ist das einzige Rundschreiben, das in Frage kommt, das Paulus an Juden geschrieben hat. Petrus sagt, dass Paulus ihnen eben nach der ihm gegebenen Weisheit geschrieben hat.

Diese Weisheit sieht man ganz ausdrücklich im Hebräerbrief, wie er das Alte Testament auslegt und anwendet. Dann heißt es, dass in diesen Briefen etliche Dinge schwer zu verstehen sind. Das müssen wir auch vom Hebräerbrief natürlich sagen und zugeben. Aber es ist vielleicht tröstlich, wenn sogar der Apostel Petrus sagt, dass diese Dinge ziemlich schwer verständlich sind.

Schauen wir mal diese Weisheit in der Auslegung in Hebräer 7 an. Jemand liest bitte die Verse 1 bis 3. Dort wird Melchisedek beschrieben als König der Gerechtigkeit, dann aber auch als König von Salem, das heißt König des Friedens. Er ist ohne Vater, ohne Mutter, ohne Geschlechtsregister und hat weder Anfang der Tage noch Ende des Lebens. Als einer, der dem Sohn Gottes verglichen ist, bleibt er Richter für immer.

Schlagen wir mal auf in der Abrahamsgeschichte, 1. Mose 14. Dort wird die Schlacht der Könige fünf gegen vier beschrieben – ein Nahostkrieg vor viertausend Jahren. Schließlich musste Abraham eingreifen, weil Lott, sein Neffe, Kriegsgefangener wurde. Abraham konnte ihn befreien, aber auch die anderen Kriegsgefangenen. In diesem Zusammenhang wird dann die Geschichte von Melchisedek eingeführt.

Jemand liest bitte 1. Mose 14, Vers 17 und folgende. Das Königstal bezeichnet hier das Kidron-Tal, das den Ölberg vom Berg Zion, dem Tempelberg oder Berg Moriah, trennt. Jerusalem war schon damals, zur Zeit von Abraham, eine kleine Stadt auf dem Südabhang des Berges Zion oder Moriah. Das Stadttor ging hinaus zum Kidrontal. Darum heißt dieses Tal damals das Königstal. Der ältere Name ist sogar Tal Chave, und Mose erklärt, das sei das Königstal.

In Vers 18 heißt es: Jammal, Salem ist die Kurzform von Jeru-Salem. So wird Jerusalem mit dieser Kurzform genannt, auch im Psalm 76, Vers 2. Jeru heißt Gründung, Salem bedeutet Frieden, verwandt mit Shalom. Salem ist also einfach Frieden, Jerusalem bedeutet Gründung des Friedens, kurz gefasst.

Melchisedek war also König damals in Jerusalem, in Salem. Er kam mit Stärkung, mit Brot und Wein, hinaus in das Kidron-Tal, eben das Königstal, und stärkte Abraham, der von der Schlacht ermüdet, hungrig und durstig war, und segnete ihn.

Jemand liest bitte Vers 19: „Und segnete ihn und sprach: Gesegnet seist du, Abraham, vom höchsten Gott, der Himmel und Erde geschaffen hat, und gelobt sei Gott der Höchste, der deine Feinde in deine Hand gegeben hat.“ Abraham gab ihm den Zehnten von allem.

Hier wird also Melchisedek erwähnt. Zur Zeit Abrahams wohnten die Kanaaniter im verheißenden Land. Der typische Staatsaufbau der Kanaaniter war so: Es gab unzählige kleine Stadtkönigreiche, also eine Hauptstadt mit einem König und dann die Tochterstädte, die Dörfer rundherum, die zu diesem Königreich gehörten. So gab es eine Vielzahl von Königreichen. Wir sehen das auch später in der Zeit Josuas im Buch Josua, wo mehr als dreißig Königreiche im Land Kanaan geschlagen wurden. Das waren eben ein Stadtkönigreich nach dem anderen. Diese Königreiche hatten eine gewisse Unabhängigkeit, aber sie gehörten zu den Kanaaniter. Es gab auch Hethiter, aber die Kanaaniter waren das häufigste Volk.

Nun wird hier vom Stadtkönig Melchisedek berichtet. Er war ein Kanaaniter, aber kannte damals noch den wahren Gott. Man muss sich das so vorstellen: Die Nachkommen von Noah – Sem, Ham und Japheth – hatten den Turm von Babel gebaut. Gott griff ein mit der Sprachverwirrung, und so wurden die verschiedenen Stämme getrennt. Die Kanaaniter wanderten aus und besiedelten das spätere Land Israel, bauten ihre Stadtkönigreiche auf. Sie hatten sich vom wahren Gott abgewandt und begannen, El, Baal und all diese Götzen sowie Aschera anzubeten. Aber es gab offensichtlich noch solche, die dem wahren Gott treu blieben, wie Melchisedek.

Darum konnte er herauskommen und Abraham segnen, von Gott, dem Höchsten, der Himmel und Erde besitzt. Abraham akzeptierte das. Für ihn war klar, dass Melchisedek an denselben Gott glaubte wie er. Das hatte nichts mit den kanaanitischen Göttern zu tun, sondern mit dem wahren Gott.

So wird dieser geheimnisvolle Melchisedek beschrieben, und dann erfahren wir nichts mehr in der Bibel. Das ist die einzige Stelle. Bis dann plötzlich im Psalm 110 dieser überraschende Vers kommt: „Du bist Priester in der Weise Melchisedeks.“ Sehr geheimnisvoll, dieser Melchisedek.

Man kann sagen, dass die wenigen Verse, die wir in 1. Mose 14 gelesen haben, eigentlich wie der Predigttext sind. Jetzt kommt die Auslegung in Hebräer 7. Dort kann man übrigens ein bisschen lernen, wie man gottgemäß predigt.

Jemand liest bitte Hebräer 7, Vers 1. Danach kommentiere ich dazwischen, und wir gehen Vers für Vers weiter.

 Hebräer 7,1 fasst in kurzen eigenen Worten den Text zusammen, damit alle nochmals wissen, worum es in 1. Mose 14 geht. Es ist wichtig, den Zuhörern nochmals klarzumachen, was die biblische Geschichte aussagt.

Jetzt wird ausgelegt, Vers 2b: Der Name Melchisedek wird übersetzt, von Hebräisch auf Deutsch: König der Gerechtigkeit. Man lernt bei der Bibelauslegung, dass auch die Namen eine geistliche Bedeutung haben.

Weiter heißt es: Melchisedek, das bedeutet König der Gerechtigkeit, war König von Salem, was man mit König des Friedens übersetzen kann. Er ist ohne Vater, ohne Mutter, ohne Geschlechtsregister und hat weder Anfang der Tage noch Ende des Lebens. Als einer, der dem Sohn Gottes verglichen ist, bleibt er Priester für immer.

Paulus erklärt, wenn wir 1. Mose 14 lesen, erfahren wir nichts über die Eltern von Melchisedek. Kein Vater und keine Mutter werden erwähnt. Es wird auch nichts über seine Geburt gesagt, und sein Tod wird nirgends erwähnt. Plötzlich taucht er in der Heilsgeschichte so punktuell auf.

Der Heilige Geist hat Mose so inspiriert, dass er Melchisedeks Geschichte ohne Angaben über die Herkunft beschreibt. Das heißt natürlich nicht, dass Melchisedek keine Eltern hatte. Er war ein normaler Mensch, ebenso wie die Kanaaniter normale Menschen waren. Mose erwähnt auch nichts über ein Geschlechtsregister, sodass man wüsste, aus welcher Linie Melchisedek genau kam. Von Abraham haben wir im Kapitel 11 ein ausführliches Geschlechtsregister, wo wir genau wissen, aus welcher Linie er stammt. Von Melchisedek kein Wort.

Hier wird erklärt, dass sogar das, was nicht in der Bibel steht, Bedeutung hat. Melchisedek wird dem Sohn Gottes verglichen, weil er in der Beschreibung keinen Anfang und kein Ende des Lebens hat. Er wird einfach als jemand präsentiert, der da existiert.

Es gibt Leute, zum Beispiel die Mormonen, die sagen, Melchisedek war eine Gotteserscheinung. Nein, das war ein normaler Mensch. Hier wird nicht gesagt, er sei der Sohn Gottes, sondern er wird dem Sohn Gottes verglichen oder ähnlich gemacht. Er bleibt Priester für immer.

Er gleicht in seiner Darstellung Jesus Christus, dem Sohn Gottes, weil dieser als Sohn Gottes auch keinen Anfang und kein Ende hat. Er ist nicht als Sohn Gottes von Eltern geboren worden, als der ewige Sohn Gottes. Natürlich ist der Herr Jesus als Mensch auch Sohn Gottes, eben als Sohn Marias, gezeugt durch den Heiligen Geist.

Diese Gottessohnschaft durch Zeugung – Psalm 2 haben wir damals genauer angeschaut – war auch ein messianischer Psalm: „Du bist mein Sohn, heute habe ich dich gezeugt.“ Dabei geht es um den Sohn Gottes als Mensch.

Der Herr Jesus ist aber auch als Gott Sohn Gottes, da hat er keine Eltern, keinen Anfang, kein Ende. Diese Stelle zeigt ganz deutlich, wer der ewige Sohn ist: der, der nie gehorchen musste, weil er dem Vater gleich war. Das haben wir schon in Hebräer 5 gesehen.

So wird Melchisedek beschrieben, dass er ein Bild auf den ewigen Sohn Gottes ist, der für immer Priester sein soll. Von Melchisedek steht, er war Priester Gottes. Es wird nichts davon gesagt, dass dieses Priestertum aufgehört hat. Er wird einfach dargestellt als einer, der da ist, Priester Gottes, ohne Anfang und ohne Ende. Das alles hat seine Bedeutung.

Nun geht die Auslegung weiter, Vers 4: Abraham gab Melchisedek den Zehnten von der Kriegsbeute. Das hat Konsequenzen.

Paulus erklärt: Im Volk Israel war es so, dass der Stamm Levi für das Priestertum ausgewählt wurde. Gott sagte, dass der Stamm Levi durch eine Steuer von zehn Prozent von den übrigen Stämmen unterstützt werden sollte in ihrer Arbeit am Haus Gottes.

Damit hatte der Stamm Levi eine hervorragende Stellung unter allen Stämmen Israels. Levi war der Stamm, aus dem Aaron, der erste von Gott eingesetzte Hohepriester Israels, stammte. Auch seine Nachkommen hatten eine herausragende Position innerhalb Israels.

Jetzt wird argumentiert: Abraham ist der Stammvater von Levi, und er hat Melchisedek den Zehnten gegeben. Das bedeutet, dass der Priester Melchisedek eine noch höhere Stellung hat als die Priester, die von Aaron abstammen. Das Priestertum von Melchisedek ist etwas ganz Ungewöhnliches, höher als das israelitische Priestertum.

Dann heißt es: Melchisedek hat Abraham gesegnet. Vers 7: Ohne jeden Widerspruch, das akzeptiert jeder, wird das Geringere vom Besseren gesegnet. Der höhere segnet den Geringeren.

Vielleicht ist das für uns nicht so ganz einleuchtend, wie das im Judentum selbstverständlich war. Dieses Prinzip sehen wir immer wieder, zum Beispiel bei Simeon, der in den Tempel kam (Lukas 2). Er nahm das Kind in die Arme und erkannte, dass es der Messias ist. Er sagte, er werde nicht sterben, bevor er den Messias gesehen habe.

Das war gerade der Moment, als Maria und Joseph mit dem Kind kamen, um ihr Kind als Erstgeborenen freizukaufen. Alle erstgeborenen Kinder mussten gemäß dem Gesetz Mose freigekauft werden, indem ein bestimmter Geldbetrag an den Stamm Levi gezahlt wurde. Ursprünglich hatte Gott vorgesehen, dass alle Erstgeborenen Israels Priester sein sollten. Aber wegen der Sünde mit dem goldenen Kalb änderte Gott das.

Er nahm den Stamm Levi, weil die damals treu waren und nicht am Götzendienst teilnahmen, anstatt der Erstgeborenen. Von da an mussten alle Stämme für ihren Erstgeborenen jeweils einen Geldbetrag für die Priester zahlen.

Dieses Ritual wird heute noch im Judentum praktiziert. Ein Priester aus dem Stamm Levi – zum Beispiel ein Herr Cohen, Kahane oder Kogut – führt dieses Freikaufsritual durch. Der Priester nimmt das Kind in die Arme und segnet es.

Das ist genau das, was Simeon in Lukas 2 tut. Er nimmt das Kind in die Arme, aber der aufmerksame Bibelleser sieht, dass Simeon in Lukas 2 die Eltern segnet, nicht das Kind. Ihm war klar: Normalerweise hätte er das Kind segnen müssen, aber dieses Kind müsste ihn segnen. Simeon konnte das Freikaufsritual durchführen, segnete aber die Eltern. Interessant: Er segnete Maria. Das sollten Sie Ihren katholischen Freunden erzählen – das ist bemerkenswert. Die sprechen nie von Simeon, aber von Maria. Simeon war höher, denn er konnte Maria segnen, ebenso Joseph.

Ohne Widerspruch wird also das Geringere vom Besseren gesegnet. Darum erklärt Hebräer 7: Melchisedek konnte Abraham segnen, er ist in seiner Stellung höher. Das ist eine weitere Bestätigung, genauso wie er den Zehnten nehmen konnte. Er konnte segnen, und das hat Konsequenzen.

Nun wird erklärt: Die Priester aus dem Stamm Levi sind Menschen, von denen die Bibel auch berichtet, wie sie sterben, und dann kommt ein neuer Priester. Wir lesen von Aaron, wie er starb, und dann kam sein Sohn, und so ging es weiter. Das sind Priester, die nicht bleiben können.

Aber Melchisedek wird als einer vorgestellt, der lebt. Durch den Zehnten, den er von Abraham nahm, hat er eigentlich das ganze levitische Priestertum gezähmt, weil die Leviten ja von Abraham abstammen. Damals gab es Levi noch nicht als Stamm, aber die Gene von Levi waren in Abraham drin. So ist die Nachkommenschaft durch Abraham auch gezähmt worden.

Damit ist eindeutig klar, dass das Priestertum von Melchisedek von höherer Ordnung ist.

Der Brief erklärt weiter, dass das Priestertum von Aaron nicht die Vollendung bringen konnte. Es war von geringerer Ordnung. Ein anderer Priester musste kommen, der wirklich Erlösung und Vollendung bringen würde.

 Psalm 110 sagt, der Messias wird Priester sein in der Weise Melchisedeks. Bei ihm ist es wirklich so: Er ist der ewige Sohn Gottes, und sein Priestertum wird nicht mehr abgebrochen. Er stirbt nicht mehr, und es muss kein anderer kommen.

Er ist jetzt im Himmel, von Gott begrüßt als Hoherpriester nach der Ordnung Melchisedeks, und bleibt Priester.

Wenn wir weiter lesen in Hebräer 7, wird erklärt: Darum kann er uns Gläubige aus allen Nöten befreien und zum Ziel führen, weil er immer lebt und für uns betet als Hoherpriester – aber nicht nach der Weise Aarons, sondern nach dem höheren Priestertum Melchisedeks.

Das ist der Punkt: Melchisedek wird in 1. Mose 14 als einer beschrieben, der einfach da ist. Von ihm wird nichts über Geburt oder Tod berichtet.

Im Psalm 110 heißt es über den Messias, dass er Priester sein soll in der Art von Melchisedek. Das weist darauf hin, dass das Priestertum des Herrn Jesus das höchste Priestertum ist.

Das Priestertum von Melchisedek wird höher eingestuft als das von Aaron. Natürlich ist Melchisedek auch gestorben, aber der Messias hat ein Priestertum in der Art Melchisedeks.

Melchisedek wird dem Sohn Gottes ähnlich gemacht oder verglichen. So haben wir in dem Priestertum des Herrn Jesus die Vollkommenheit.

Herr Brea sagt am Schluss, dass Jesus sich selbst zum Opfer geben konnte. Dieses Opfer, das ein für allemal geschehen ist, löst wirklich die Schuld vor Gott.

Das Priestertum Aarons und die Tieropfer waren nur bildhaft. Diese Tieropfer konnten keine Erlösung bringen, sie waren nur eine Vorschattung, eine Illustration.

Das wahre Priestertum ist das des Herrn Jesus.

 Psalm 110 ist eine grandiose Aussage: Der Messias musste die Erlösung schaffen als Priester. Er musste in den Tod gehen, dann auferstehen, in den Himmel zurückkehren. Von Gott wurde er begrüßt als Hoherpriester nach der Ordnung Melchisedeks. Dann soll er sich zu Gottes Rechten setzen, bis er alle Feinde unter die Füße gelegt hat.

Diese Art und Weise, wie da argumentiert wird, ist grandios, logisch und Schritt für Schritt.

Wir können aus dem Hebräerbrief viel lernen, wie man die Bibel auslegen muss und dass solche Details wie Namen eine Bedeutung haben. Wir sollten uns fragen, was die Namen bedeuten, wenn man sie übersetzt. Gott will damit etwas aussagen.

Auch die Art und Weise, wie die Bibel die Dinge beschreibt, ist entscheidend. Man hätte die biblischen Geschichten auch ganz anders erzählen können. Das sieht man in einer Kinderbibel, die klingt ganz anders. Aber eine Kinderbibel kann nie ein Ersatz für die richtige Bibel sein, weil die wörtliche Darstellung in der Bibel ihre Bedeutung hat.

Ein anderes Beispiel: 1. Mose 22. Gott ruft Abraham, er soll seinen einzigen Sohn opfern, und Abraham ist gehorsam und geht hin.

Wir merken, darin finden wir eine Vorausschattung darauf, dass Gott der Vater später seinen Sohn zum Opfer geben wollte. Isaak wurde im letzten Moment verschont, weil er selbst auch ein Sünder war und nicht für Sünder sterben konnte. Aber es ist ein Hinweis auf den Sohn Gottes.

Wenn man die Geschichte liest, wird auffallen, dass in den insgesamt 19 Versen zehnmal das Wort „Sohn“ vorkommt. Ständig wird das Wort „Sohn“ herausgehoben. Es war wichtig zu zeigen, dass Abraham seinen Sohn geben sollte.

Zwölfmal kommt das Possessivpronomen „dein“ vor, was betont, dass Abraham seinen Sohn, mit dem er verbunden war, hergeben sollte.

So ist die Art und Weise, wie der Heilige Geist das beschreibt, genau so gestaltet, dass es ein deutlicher Hinweis auf Gott den Vater ist, der seinen geliebten Sohn zum Opfer geben sollte.

Das können wir auch in der Geschichte von Melchisedek lernen. Es hat seine Bedeutung, warum der Heilige Geist Melchisedek nur so beschreibt: als jemanden, der einfach da ist und lebt.

Nun, Vers 4 sagt: „Geschworen hat der Herr, und es wird ihm nicht gereuen.“ Das wird auch in Hebräer 5 und 7 erklärt. Das Melchisedek-Priestertum ist höher als das von Aaron, denn es wurde von Gott durch einen Schwur eingeführt. Aaron und die hohen Priester Israels wurden nicht durch einen Schwur Gottes eingesetzt.

Das zeigt erneut, dass das Priestertum von Melchisedek von höherer Ordnung ist. Jedes Detail hat seine Bedeutung.

Jetzt liest jemand bitte Psalm 110, Vers 5.

Hier spricht Gott der Allmächtige zu dem, der an seiner Rechten sitzt. David spricht zu Gott dem Vater. Der Herr zu deiner Rechten ist der, der am Tag des Gerichts die Feinde bestrafen wird.

David nennt den Messias „Herr zu deiner Rechten“. In Vers 1 heißt es: „Der Herr sprach zu meinem Herrn: Setze dich zu meiner Rechten.“ Und hier: „Der Herr zu deiner Rechten zerschmettert Könige.“

Im hebräischen Text ist das so vokalisiert, dass man lesen muss: Adonai. In Vers 1 steht Adoni, mein Herr, das heißt „mein Mächtiger, mein Herr“. Adon ist im Alten Testament auch üblich als Bezeichnung für einen gehobenen Menschen.

Das Erstaunliche ist, dass David seinen Sohn „meinen Herrn“ nennt und ihm eine höhere Stellung gibt, als er selbst hat.

Hier wird es noch pointierter: Adonai, der Herr, wird zu deiner Rechten genannt. Adonai ist im Alten Testament üblicherweise die Bezeichnung für Gott.

Damit wird dem Messias ein klar göttlicher Titel gegeben. Er wird der sein, der bei seiner Wiederkunft die Völker und Könige an ihrer Spitze richten wird.

Vers 6: Er wird Gericht halten unter den Heiden, es wird viele Leichen geben. Er zerschmettert das Haupt über ein großes Land.

Hier haben wir das weltweite Gericht. Jesus wird auf dem Ölberg kommen und die Feinde Israels richten. Er wird in Harmagedon erscheinen und die europäischen Heere des widerständigen Römischen Reiches vernichten. Er wird in Edom, dem heutigen Südjordanien, die arabischen Völker richten, die sich gegen Jordan wenden.

In mehreren Phasen wird der Herr Jesus die Völker bestrafen. Darauf bezieht sich Vers 6.

Das „Haupt über ein großes Land“ passt besonders gut auf Rosch. Dieses große Volk aus Hesekiel 38 verbündet sich mit vielen anderen Völkern und macht, wenn der Messias schon da ist, nochmals einen Aufstand. Dann wird Feuer vom Himmel gerichtet werden (Hesekiel 38, 39). Das ist das allerletzte Gericht.

In Hesekiel 38 und 39 steht, dass wenn Gott dieses große Land aus dem äußersten Norden richtet, wird er nie mehr seinen Namen unter den Völkern entweihen lassen.

Das ist das allerletzte Gericht. Jesus ist schon zurück, und dann machen sie nochmals einen Aufstand, der gerichtet wird.

Welches Land ist das? Das Land im äußersten Norden von Israel aus gesehen ist Russland. Es wird Rosch genannt. Auf Englisch heißt es Russia.

Der Fürst Gog wird ebenso gerichtet werden.

Interessant ist der Ausdruck „Haupt über ein großes Land zerschmettert er“. Auf Hebräisch heißt „Haupt“ Rosch und klingt sehr ähnlich wie Rosch, das große Land.

Russland ist wirklich das größte Land der Welt.

Dann folgen die Verbündeten, die in Hesekiel 38 erwähnt werden.

„Das Haupt über ein großes Land zerschmettert er.“

Der letzte Vers: „Er wird trinken aus dem Bach am Weg, darum wird er das Haupt erheben.“

Dieser Vers bezieht sich auf das Leben Jesu hier auf der Erde bei seinem ersten Kommen. Er beschreibt seinen Lebensweg in Demut und Niedrigkeit.

Wir kennen aus der Bibel Männer, die aus einem Bach tranken, z. B. Gideon. Der demütige Gideon musste mit seinen Kämpfern aus dem Bach trinken, und dann gab Gott ihm den Auftrag zu Großem.

Ein anderes Beispiel ist Elija, der aus dem Bach Krit trank.

Das sind Männer, die in Demut ihren Weg gingen.

So ist auch der Herr Jesus gekommen, als wirklicher Mensch, und ging seinen Weg in Demut.

Auf dem Weg trinkt er aus dem Bach, darum wird er das Haupt erheben.

Weil Jesus sich bei seinem ersten Kommen so tief erniedrigte und als Mensch in Demut seinen Weg ging, wird Gott ihm eines Tages die Herrschaft über die ganze Welt geben.

Im Psalm 110 finden wir also zwei Erscheinungen des Messias. Im Judentum meint man oft, der Messias komme einmal und herrsche dann.

Aber was ist mit den Stellen, in denen der Messias als Leidender beschrieben wird?

Es sind nicht zwei verschiedene Messias, sondern der gleiche.

Er musste zuerst in Niedrigkeit kommen, um als Priester die Erlösung zu vollbringen.

Dann ging er in den Himmel, wurde von Gott als Hoherpriester nach der Ordnung Melchisedeks begrüßt.

Er wurde berufen, als Mensch den Platz zu Gottes Rechten einzunehmen, über der Bundeslade im Allerheiligsten.

Dort soll er bleiben, bis Gott ihm seine Feinde unter die Füße legt.

Jesus wird ein zweites Mal als König der Welt kommen. In Zion wird er herrschen, und der Überrest Israels, ein Volk voller Willigkeit, wird ihm dienen.

In diesen sieben Versen finden wir eine ungewöhnliche Dichte und Fülle von Heilsgeschichte.

Die Kernverse sind: Vers 7 „Auf dem Weg wird er trinken aus dem Bach“ – das erste Kommen des Herrn Jesus.

Vers 4 „Du bist Priester in Ewigkeit nach der Weise Melchisedeks“ – das ist später, nachdem Jesus in den Himmel gegangen ist.

Vers 1 „Setze dich zu meinen Rechten“ – noch später, nachdem Jesus als Priester Gottes im Himmel begrüßt wurde.

Zeitlich sind diese Verse in umgekehrter Reihenfolge.

Es beginnt mit dem Sitzen zu Rechten, der göttlichen Erklärung „Du bist Priester“, und endet mit dem, der in Niedrigkeit seinen Weg auf Erden ging und darum das Haupt über die ganze Welt werden soll.

Natürlich ist das Wort „Haupt“ in Vers 7 „Rosch“.

Russland, das in seinem Atheismus im 20. Jahrhundert großes Elend anrichtete, wird von Jesus besiegt.

Jesus wird das letzte Wort haben, er wird sein Haupt, Rosch, erheben, wenn das Haupt über ein großes Land besiegt ist.

Er wird das letzte Wort sprechen, ganz so, wie Hiob es gesagt hat in Hiob 19.

Händel hat das so schön vertont: „Ich weiß, dass mein Erlöser lebt, und als der Letzte wird er auf der Erde stehen. Und wenn meine Haut zerstört ist, werde ich Gott aus meinem Fleisch schauen, der das letzte Wort hat.“

Zum Schluss noch eine Stelle, wo Jesus über einen Bach geht, in den Evangelien.

Jemand liest bitte Johannes 18, Vers 1.

Dort heißt es: „Da ging er mit seinen Jüngern hinaus über den Bach Kidron, wo ein Garten war, in den er hineinkam, er und seine Jünger.“

Jesus ging oft mit seinen Jüngern in den Garten Gethsemane und überquerte den Bach Kidron.

Das war das letzte Mal, dass er über den Bach Kidron ging, um Erlöser zu werden.

Das muss einen besonders bewegen: Er steht da, trinkt aus dem Bach, geht über den Bach Kidron, um im Garten Gethsemane den Kelch aus der Hand des Vaters zu nehmen.

Dann kamen mehrere Hundert mit der römischen Armee, um ihn zu fangen.

Er sagt: „Wen sucht ihr?“ „Jesus den Nazaräer.“ „Ich bin’s.“ Sie fallen nieder.

Er sagt: „Wenn ihr mich sucht, so lasst diese gehen.“ Er stellt sich schützend vor die Herde, die Jünger werden verschont, aber er ist bereit, in den Tod zu gehen.

Darum wird er sein Haupt erheben.

Das ist der Wadi-Bach im Tal, das wir heute zwei andere Namen gelesen haben: Königstal oder Talschabe.

Dort kam Melchisedek heraus und stärkte Abraham mit Brot und Wein.

Brot und Wein – diese Symbolik erhielt Jesus am letzten Abendmahl.

Am Vorabend, als die Schatten von Golgatha schon auf ihn gefallen waren, setzte er es als Gedächtnismahl für seine Jünger, seine Nachfolger, ein.

Gut, wir sollten schließen.

Herr Jesus, es berührt uns, wenn wir diesen Psalm über deinen Weg auf dieser Erde lesen und wie du aus dem Bach getrunken hast.

Es berührt uns auch, wenn wir in Johannes 18 lesen, wie du zum letzten Mal über den Bach Kidron gingst, um im Garten Gethsemane den Kelch aus der Hand des Vaters zu nehmen.

Dann bist du wieder über den Bach Kidron zurückgegangen als Gefangener, um schließlich für unsere Sünden am Kreuz zu sterben.

Wir danken dir, Herr Jesus, dass du Priester geworden bist nach der Ordnung Melchisedeks.

Du hast das Opfer vollbracht, das uns Sicherheit und Erlösung für alle Ewigkeit gebracht hat.

Wir preisen dich dafür und danken dir, dass wir die Botschaft von diesem Opfer und von dieser Erlösung weitergeben dürfen in einer Welt ohne Hoffnung, die im Chaos versinken wird.

Du hast uns berufen, die Letzten zu dir zu rufen.

Wir bitten dich, dass du uns ausrüstest und Gnade schenkst, immer wieder neu, damit wir Menschen für dich und deine frohe Botschaft gewinnen können.

Herzlichen Dank, Herr Jesus, für all das, was du uns aus dem Wort heute gegeben hast. Amen.

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