Begrüßung und Einführung in den Predigttext
Guten Abend, ich möchte alle herzlich begrüßen. Jetzt, mit Mikrofon, möchte ich noch einmal alle herzlich willkommen heißen. Natürlich auch alle, die uns jetzt durch den Livestream direkt zugeschaltet sind – guten Abend.
Wir befinden uns im Lukasevangelium, und zwar in Kapitel 13. Heute lesen wir die Verse zehn bis einundzwanzig.
Darf ich gleich bitten, Christian?
Heilung der verkrümmten Frau am Sabbat und der Widerstand der Synagogenvorsteher
Er lehrte aber an einem Sabbat in einer der Synagogen.
Und siehe, da war eine Frau, die seit achtzehn Jahren einen Geist der Krankheit hatte. Sie war verkrümmt und konnte sich überhaupt nicht aufrichten.
Als Jesus sie sah, rief er sie zu sich und sprach zu ihr: „Frau, du bist erlöst von deiner Krankheit.“ Er legte ihr die Hände auf, und sie wurde sogleich wieder gerade und pries Gott.
Der Synagogenvorsteher aber war empört darüber, dass Jesus am Sabbat heilte. Er ergriff das Wort und sprach zur Volksmenge: „Es sind sechs Tage, an denen man arbeiten soll. An diesen Tagen kommt und lasst euch heilen, aber nicht am Sabbattag!“
Der Herr antwortete ihm und sprach: „Du Heuchler, löst nicht jeder von euch am Sabbat seinen Ochsen oder Esel von der Krippe und führt ihn zur Tränke? Diese aber, eine Tochter Abrahams, die der Satan, siehe, schon achtzehn Jahre gebunden hielt – sollte sie nicht von dieser Bindung am Sabbattag gelöst werden?“
Als er das sagte, wurden alle seine Widersacher beschämt, und die ganze Menge freute sich über all die herrlichen Taten, die durch ihn geschahen.
Gleichnisse vom Senfkorn und Sauerteig als Zeichen des Reiches Gottes
Da sprach er: „Wem ist das Reich Gottes gleich, und womit soll ich es vergleichen? Es gleicht einem Senfkorn, das ein Mensch nahm und in seinen Garten warf. Es wuchs und wurde zu einem großen Baum. Die Vögel des Himmels nisteten in seinen Zweigen.“
Und wiederum sprach er: „Womit soll ich das Reich Gottes vergleichen? Es gleicht einem Sauerteig, den eine Frau nahm und heimlich in drei Scheffel Mehl hineinmischte, bis das Ganze durchsäuert war.“
Wir kommen so weit heute Abend.
Überblick über den Aufbau des Lukasevangeliums und thematische Einordnung
Nun, zusammenfassend möchte ich sagen, dass das Lukasevangelium, das wir schon so lange studieren, aus zehn Teilen besteht.
Der erste Teil behandelt das Kommen des Messias in diese Welt und umfasst fünf Abschnitte. Der zweite Teil, das Weggehen des Messias in die Herrlichkeit, besteht ebenfalls aus fünf Abschnitten.
Wir befinden uns im Moment im zweiten Teil. Zusammenfassend haben wir gesehen, dass die Kapitel 59 bis 1037 einen Block bilden. Das Thema, das diesen Block charakterisiert, ist der Weg zur Herrlichkeit, den Jesus zurück in die himmlische Herrlichkeit geht.
Anschließend haben wir die Kapitel 1038 bis 1321 behandelt. Hier geht es ständig um das Thema, Prioritäten zu erkennen und richtig zu beurteilen.
Der dritte Teil umfasst die Kapitel 1322 bis 1710. Das wäre also der neue Abschnitt, den wir nach diesem Schluss hier weiter bearbeiten würden. In diesem Teil geht es um das Endziel, das der Messias bringen und bewirken wird.
Der vierte und fünfte Teil folgen später.
Es ist schon erstaunlich: Es gibt eine lineare Erzählung von Anfang an, mit der Geburt des Herrn Jesus, bis zu seinem Tod, seiner Auferstehung und schließlich der Himmelfahrt. So ist das ganze Evangelium als eine Linie aufgebaut.
Diese fünf und fünf Teile sind jedoch so gestaltet, dass jeder dieser zehn Abschnitte in der Mitte eine Spiegelachse hat. Die Geschichten innerhalb eines Teils spiegeln sich an dieser Spiegelachse durch Entsprechungen, wie wir das immer wieder gesehen haben.
Dies ist ein wunderbarer Hinweis auf die göttliche Inspiration des Lukasevangeliums. Es fügt sich alles auf!
Thematische Vertiefung: Prioritäten erkennen und Widerstand gegen Jesus
Und nun, wenn wir hier abschließen und Prioritäten erkennen, haben wir gesehen, dass dieser Teil aus vier Phasen besteht. Immer am Ende jeder Phase geht es um Widerstand gegen den Herrn Jesus.
Wir haben gerade den allerletzten Teil gelesen, Matthäus 13,10-21. Dabei geht es um Widerstand gegen den Herrn Jesus im Zusammenhang mit der gekrümmten Frau in der Synagoge. Nun wollen wir uns diese Geschichte genauer anschauen.
Jesus hat sich immer an die Tora gehalten, an das Gesetz Mose. Er hat das Gesetz nie gebrochen, wie manche Leute behaupten – das wäre eine Verunehrung. Der Herr sagt selbst in Matthäus 5,17: „Meint nicht, dass ich gekommen sei, das Gesetz aufzulösen. Ich bin gekommen, um es zu erfüllen.“ Man kann dies auch übersetzen mit „in seiner ganzen Fülle darzustellen“.
Jesus ist der Einzige, der die Tora wirklich eingehalten hat. Gleichzeitig hat er sich klar und auch scharf gegen die falschen Auslegungen der Pharisäer gewandt. Diese hatten das Verständnis der Gebote im Gesetz verdreht und viele Zusätze gemacht, die das Wort nicht sagt. Dagegen hat sich Jesus gestellt.
Daher, wenn sich jemand fragt, warum Jesus ausgerechnet am Sabbat heilt, obwohl er weiß, dass das Ärgernis auslösen wird, ist die Antwort: Der Herr ist nicht einfach den Ärgernissen ausgewichen. Er hat bewusst am Sabbat geheilt, damit offenbar wird, dass in der Synagoge etwas nicht stimmt. Und das hat Widerspruch ausgelöst.
Die Bedeutung des aufrechten Gangs und der Mensch als homo erectus
Nun, Herr Jesus heilt diese Frau, die 18 Jahre lang unter einem Geist der Schwäche gelitten hat (Vers 11). Sie war zusammengekrümmt und völlig unfähig, sich aufzurichten. Das ist eine sehr unmenschliche Erscheinung, nicht wahr?
Was uns Menschen besonders macht, ist der aufrechte Gang. Das unterscheidet uns zwar nicht allein, es gibt noch einige andere Merkmale, aber der aufrechte Gang ist ein sehr wichtiges Unterscheidungsmerkmal zwischen Tier und Mensch. Wir sind alle Homo erectus, das heißt „der aufrechtgehende Mensch“.
Homo erectus ist übrigens keine Vorstufe des Homo sapiens, sondern eine Menschenrasse, die es gegeben hat – neben vielen anderen, zum Beispiel Homo neanderthalensis. Das waren richtige Menschen.
Man kann übrigens alle Schädel, die in der Evolution als Übergänge vom Tier zum Menschen interpretiert werden, entweder zu Affen oder zu ausgestorbenen Affenarten zuordnen. Zum Beispiel Australopithecus, der oft als wichtiger Vorfahr des Menschen im Tierreich dargestellt wird.
Australopithecus bedeutet auf Griechisch „Südaffe“ (Pithecus heißt Affe). Wir sind uns also alle einig: Das war ein Affe, und zwar eine ausgestorbene Affenart, kein Mensch.
Alle, die dann mit Homo bezeichnet werden – Homo bedeutet Mensch –, wie Homo erectus, Homo sapiens oder Homo neanderthalensis, das waren keine Vorstufen, sondern Menschen mit verschiedenen, man könnte sagen, Rassenausprägungen.
Wobei das Wort „Rassen“ heute in der Biologie kaum noch verwendet wird, weil es einen viel größeren Unterschied suggeriert, als tatsächlich besteht. Was man früher als Rassen bezeichnet hat, sind nur kleine Unterschiede, die in den Genen verschwindend wenig ausmachen.
Zurück zu der Frau: Sie war gekrümmt, und Herr Jesus richtet sie auf, sodass sie wieder richtig gehen kann – so, wie ein Mensch nach Gottes Gedanken geschaffen worden ist: nämlich aufrecht.
Damit kann sie auch den Blick zum Himmel erheben. Das ist ein weiterer wichtiger Unterschied zwischen Mensch und Tier.
Wer hat schon einmal eine Kuh auf der Wiese beobachtet, die beim Wiederkäuen den Kopf hebt? Nein, das Typische am Tier ist, dass es nach unten schaut. Der Mensch hingegen hat die Möglichkeit, hinaufzuschauen.
Und Jesus wurde Mensch. Im Evangelium wird in ihm gezeigt, was der Mensch wirklich nach den Gedanken Gottes ist.
Blick zum Himmel als Ausdruck der Gemeinschaft mit Gott
Schlagen wir Johannes 17 auf. Christian liest uns vor, Johannes 17, Vers 1:
Dies redete Jesus und hob seine Augen zum Himmel empor und sprach: „Vater, die Stunde ist gekommen. Verherrliche deinen Sohn, damit auch dein Sohn dich verherrliche.“
Ja, der Herr Jesus betet zum Vater und richtet seine Augen nach oben. Das ist ein Vorbild: Gott suchen, die Augen nach oben richten.
Das ist typisch menschlich. Ein Tier kann keine Gemeinschaft mit Gott suchen, weil es keinen Geist hat. Es ist zwar ein beseeltes Wesen, aber es besitzt keinen Geist.
Der Geist, den der Mensch hat, ist die Fähigkeit, Gott zu erkennen und sich mit ihm zu beschäftigen. Der Mensch kann Gottes Pläne und Gedanken erfassen und ihn selbst suchen.
So schaut Jesus nach oben.
Beispiel Nebukadnezar: Vom tierischen Zustand zur Erkenntnis Gottes
Und denken wir an Nebukadnezar. In diesen sieben Jahren des Wahnsinns – wie ist er gegangen? Wie? Wie ein Tier! Er fraß Gras!
Als diese Zeit des Wahnsinns vorbei war, schlagen wir auf in Daniel 4. Es ist ganz interessant, wie der Geist Gottes das beschreibt.
Christian, du liest uns am besten zuerst Daniel 4, Vers 30, und dann die Wende in Vers 31 vor:
„Im selben Augenblick erfüllte sich das Wort an Nebukadnezar: Er wurde von den Menschen ausgestoßen, fraß Gras wie ein Ochse, und sein Leib wurde vom Tau des Himmels benetzt, bis sein Haar so lang wurde wie Adlerfedern und seine Nägel wie Vogelkrallen.
Aber nach Verlauf der Zeit hob ich, Nebukadnezar, meine Augen zum Himmel empor, und mein Verstand kehrte zu mir zurück. Da lobte ich den Höchsten und pries und verherrlichte den, der ewig lebt, dessen Herrschaft eine ewige Herrschaft ist und dessen Reich von Geschlecht zu Geschlecht währt.“
Da kommt ihm der Verstand wieder. Der menschliche Verstand wird ihm zurückgegeben, und dann preist er Gott.
Sabbatgebot im Alten Testament und seine Bedeutung
Nun, in Lukas 13 befinden wir uns in einem Synagogengottesdienst. Dort geht es darum, dass alle gemeinsam Gott preisen, durch Singen und Beten. Eine Frau ist dort gekrümmt, und der Herr heilt sie am Sabbat.
Um das besser zu verstehen, müssen wir 5. Mose 5 aufschlagen, wo es um das Sabbatgebot geht. In 5. Mose 5 werden die Zehn Gebote nochmals wiederholt. Sie wurden ursprünglich in 2. Mose 20 gegeben, und hier wiederholt Mose sie.
Nun liest du uns Verse 12 bis 15 vor:
„Halte den Sabbattag und heilige ihn, wie es dir der Herr, dein Gott, geboten hat. Sechs Tage sollst du arbeiten und alle deine Werke tun, aber am siebten Tag ist der Sabbat des Herrn, deines Gottes; da sollst du kein Werk tun, weder du noch dein Sohn, noch deine Tochter, noch dein Knecht, noch deine Magd, noch dein Rind, noch dein Esel, noch all dein Vieh, noch der Fremdling, der innerhalb deiner Tore ist, damit dein Knecht und deine Magd ruhen wie du. Denn du sollst bedenken, dass du auch ein Knecht gewesen bist im Land Ägypten und dass der Herr, dein Gott, dich von dort herausgeführt hat mit mächtiger Hand und ausgestrecktem Arm. Darum hat dir der Herr, dein Gott, geboten, dass du den Sabbattag halten sollst.“
Hier wird erklärt, dass der Sabbat ein Tag ist, an dem man sich besonders daran erinnern soll, dass man als Israelit früher Knecht, also Sklave, in Ägypten war.
Beispiel aus Rumänien: Die Wirkung von Knechtschaft auf den Gang der Menschen
Was ist die typische Haltung eines Sklaven? Kamil zeigt es vor: gebückt und stets voller Angst vor den Schlägen der Aufseher. Das ist sehr interessant, zum Beispiel in Rumänien. Nach all den Jahren der Schreckensherrschaft unter Ceaușescu hat sich diese Haltung im ganzen Volk niedergeschlagen.
Ich kann mich noch erinnern: Es war noch vor Weihnachten, als die Revolution stattfand, Anfang der 1990er Jahre. Ich hatte bereits mein Flugticket nach Rumänien gekauft, da ich zu Vorträgen eingeladen war. Doch natürlich wollte die Securitate, die Geheimpolizei, nicht, dass Ausländer dort Vorträge halten.
Man erklärte mir, dass die Leute auf der Straße sofort erkennen, ob jemand ein Westler oder ein Rumäne ist. Woran? Am Gang. Die Westler gehen aufrecht auf der Straße, während die Rumänen etwas gekrümmt laufen. Das wirkt sich auf die Seele des ganzen Volkes aus. Sie gehen anders – das ist die Knechtschaft in Rumänien.
So war es auch mit den Israeliten in der Knechtschaft Ägyptens. Gerade am Sabbat sollen sie daran denken: Ihr wart Knechte! Dann kam die Wende: Der Herr, dein Gott, hat dich mit starker Hand und mit ausgestrecktem Arm von dort herausgeführt. Darum hat der Herr, dein Gott, dir geboten, den Sabbattag zu feiern – wegen der Befreiung aus der Sklaverei in Ägypten.
Das Ziel ist also, gerade am Sabbat aufrecht zu gehen. Der Herr heilt diese Frau genau am Sabbat, um klarzumachen, was der Sabbat nach Gottes Gedanken ist.
Das Sabbatgebot in der Christenheit: Gesetz und Gnade
Warum ist das Sabbatgebot unter Christen immer noch ein so großes Streitthema? Warum ist das Sabbatgebot in der Christenheit so umstritten?
Das hängt damit zusammen, dass der Unterschied zwischen Gesetz und Gnade nicht klar verstanden wird. Dieses Problem zieht sich durch 2000 Jahre Kirchengeschichte, in der Gesetz und Gnade oft vermischt wurden.
Das Neue Testament macht jedoch ganz deutlich, was das Gesetz ist. Es wurde für Israel gegeben. Auch der Sabbat wird ausdrücklich in 2. Mose 31 als Zeichen des Bundes bezeichnet, den Gott mit den Kindern Israels geschlossen hat – nicht mit der Gemeinde.
In 5. Mose 5 sehen wir, dass der Sabbat Israel gegeben wurde, unter anderem, damit sie daran denken, dass sie Sklaven in Ägypten waren. Es geht also nicht um die anderen Völker, sondern um die Israeliten, die in Ägypten Sklaven waren. Gott hat sie befreit, und am Sabbat sollen sie dieser Befreiung gedenken.
Man könnte dieses Thema leicht eine oder zwei Stunden lang behandeln. Das Problem ist die Unterscheidung zwischen Israel und dem Gesetz einerseits und der Gemeinde und der Gnade andererseits. Das ist der entscheidende Punkt.
Trotzdem lernen wir aus all diesen Gesetzen der Tora viele geistliche Lektionen für uns. Die Befreiung aus Ägypten ist ein alttestamentliches Bild für die Befreiung der Gläubigen der Gemeinde in der Zeit der Gnade aus der Knechtschaft Satans.
Darum sollte das Typische am Sabbat der aufrechte Gang sein.
Anwendung: Aufrechter Gang in der Endzeit und Blick auf die Erlösung
Und jetzt eine Anwendung für uns im gleichen Lukas-Evangelium: Jesus spricht in Kapitel 21 über die Zeichen der Endzeit in der Ölbergrede. Dort finden wir ganz praktische, konkrete Befehle für die Gläubigen, wie sie sich in der Endzeit verhalten sollen.
Es lohnt sich zum Beispiel, in der eigenen Bibel alle Befehlsformen des Herrn Jesus anzukreuzen. In Matthäus 24, Markus 13 und Lukas 21 – das sind die Parallelstellen – findet man viele praktische Lektionen zum Thema Endzeit und Verhalten in der Endzeit.
In Lukas 21 sagt der Herr Jesus ab Vers 28: „Wenn aber dies anfängt zu geschehen, so richtet euch auf und erhebt eure Häupter, weil eure Erlösung naht.“ Also wenn diese Dinge anfangen zu geschehen. Jesus hat in der Ölbergrede etwa rund 25 Endzeitzeichen behandelt, wenn man alle drei Evangelientexte zusammennimmt.
Was man darin sehen kann, ist eine wunderbare Übersicht der ganzen Geschichte: von 1882, dann Erster Weltkrieg, Zweiter Weltkrieg bis heute. Und es geht noch weiter. Man sieht ganz klar die ersten fünf Zeichen, die der Herr Jesus in der Ölbergrede erwähnt. Dabei macht er deutlich: Wenn das geschieht, wenn Revolutionen und Massenkriege stattfinden, dann ist das der Anfang der Wehen.
Der Herr sagt, sie sollen im Klaren sein, dass das der erste Anfang ist. Das hat sich wirklich erfüllt in der Zeit um den Ersten Weltkrieg, die Revolution in Russland, die kommunistische Revolution und auch viele andere Revolutionen in dieser Zeit. Das zeigt, dass das bereits Endzeit war.
Der Herr sagt hier: Wenn diese Zeichen anfangen zu geschehen, soll man sich so verhalten. Man soll die Augen zum Himmel richten und die Häupter emporheben. Also nicht mehr wie Sklaven umhergehen, sondern die Häupter erheben, weil die Erlösung naht.
Es gibt ja manchmal Leute, die sagen: „Ihr sprecht immer von der Wiederkunft Christi und von der Endzeit, das haben ja schon unsere Großväter gemacht.“ Ja, natürlich. Mein Großvater wurde geboren, gerade so in der Anfangszeit der Endzeit, etwa im Jahr 1888. Und wenn diese Generation gesagt hat: Jetzt ist Endzeit, dann war das korrekt.
Aber es bezieht sich auf diese Endzeit-Zeichen, bei denen der Herr Jesus sagt: „Aber das ist noch nicht das Ende, es ist erst der Anfang der Wehen.“ Wir sind natürlich jetzt wesentlich fortgeschrittener, und wir können heute insgesamt über 180 erfüllte Prophezeiungen über die Endzeit nachweisen.
Aber jetzt der langen Rede kurzer Sinn: Wir erwarten den Herrn. Manche haben auf den Druck gewartet, ob sie jetzt schon heimgegangen sind – das Gleiche. Ja, genau das meinte ich. Meine Großvätergeneration – du kannst nicht so sprechen, du bist viel zu jung. Du musst nur Ururgroßvater sagen. Ja, genau, Ururgroßvater.
Aber ich sage natürlich gerne mein Großvater, weil ich damit zeigen kann: Endzeit ist eine Sache von bis heute. Drei Generationen im Vergleich zu 2000 Jahren sind wirklich eine noch relativ kurze geschichtliche Epoche.
Darum geht es: Dein Großvater hätte damals sagen können: Ja, der Herr kommt bald, die Entrückung – das war die Anfangszeit. Und wir sind jetzt einfach viel weiter fortgeschritten. Aber schon diese Generation, viele von ihnen, die den Herrn ganz bewusst erwartet haben, durften in ihrem Glaubensleben das umsetzen: „Wenn diese Dinge anfangen zu geschehen, so blickt auf, hebt eure Häupter.“
Es war im Ersten Weltkrieg und in der russischen Revolution, die zur Sowjetunion führte. Da gab es nicht viel, da gab es nichts mehr zu lachen. Trotzdem sagte Jesus: Ihr müsst eben nicht niedergeschlagen sein, sondern wissen, dass das die Epoche ist, die zur Erlösung führt. Und das ist dann die Entrückung.
Also dieser aufrechte Gang soll die Erlösten charakterisieren – ganz besonders in der Endzeitgeneration kann man das sagen.
Alttestamentliche Bestätigung des aufrechten Gangs als Zeichen der Befreiung
Gehen wir zurück zu dieser Frau. Der Herr befreit sie am Sabbat. Nun noch ein Wort aus dem Alten Testament in Verbindung mit Israel. Christian, liest du uns vor? 3. Mose 26, Vers 13:
„Ich, der Herr, bin euer Gott, der ich euch aus dem Land Ägypten herausgeführt habe, damit ihr nicht mehr ihre Knechte sein solltet. Und ich habe die Stangen eures Joches zerbrochen und euch aufrecht gehen lassen.“
Haben wir es wieder? Der Kontrast ist deutlich: Der Auszug aus Ägypten ist die praktische Umsetzung. Das bedeutet, dass man aufrecht wandeln darf. Genau dieses Thema soll besonders am Sabbat vor Augen stehen.
Jetzt versteht man, dass dies eine ganz besondere Bedeutung hat – wie immer, wenn der Herr Jesus genau dieses Zeichen am Sabbat in der Synagoge vollbracht hat.
Reaktion des Synagogenvorstehers und öffentlicher Streit um das Sabbatgebot
Aber wir sehen: Der Synagogenvorsteher, das war derjenige, der die Hauptverantwortung in einer örtlichen Synagoge hatte, wird böse und unwillig, wie in Vers 14 steht.
Er hätte sicher sagen können: „Ich muss mit diesem Jesus von Nazareth nach der Synagoge sprechen. Ich möchte wirklich fragen, wie du das siehst.“ Doch nein, er ist sich so sicher, dass er die Sache richtig sieht. Er spricht öffentlich in der Synagoge, hob an und sprach zur Volksmenge: „Sechs Tage sind es, an denen man arbeiten soll. An diesen Tagen kommt und lasst euch heilen, aber nicht am Tag des Sabbats.“
Ja, er zitiert aus der Tora, aus dem Sabbatgebot. Hätte er es doch ganz genau zitiert, nach 5. Mose 5, dann wäre klar gewesen, warum der Herr am Sabbat diese Frau aufrecht gehen ließ. Aber nein, er ist so verengt in seinem Denken: sechs Tage arbeiten, und darum am Sabbat keine Heilung.
Der Herr nimmt darum auch öffentlich Stellung, weil das ein öffentlicher Angriff war. Es folgt die öffentliche Antwort. In Vers 15 heißt es: „Der Herr antwortete ihm und sprach: Ihr Heuchler, löst nicht jeder von euch am Sabbat seinen Ochsen oder Esel von der Krippe und führt ihn hin und drängt ihn? Diese aber, die eine Tochter Abrahams ist, die der Satan achtzehn Jahre gebunden hatte, sollte sie nicht von dieser Fessel gelöst werden am Tag des Sabbats?“
Halacha und die Praxis des Sabbaths im Alltag
Ja, die Rabbiner mussten sich viele Gedanken machen, wie man das Sabbatgebot im Alltag konkret umsetzt. Man nennt das die Halacha. Im Talmud sind alle Teile, die sich mit rabbinischen Bestimmungen beschäftigen, zusammengefasst. Es geht darum, wie Gebote verbindlich für alle umgesetzt werden müssen. Das nennt man Halacha.
Dabei musste man natürlich auch Regeln aufstellen, zum Beispiel: Was ist mit den Haustieren? Man kann sie am Sabbat nicht verdursten oder verhungern lassen. Natürlich heißt es, man darf nicht arbeiten, aber den Tieren muss man trotzdem zu trinken und zu fressen geben.
Darum ist es völlig klar, und der Herr formuliert das ja so schön: Er sagt, man soll den Ochsen beziehungsweise Esel von der Grippe lösen, ihn hinführen und drängen. Und jetzt habe ich auch Fesseln gelöst – und zwar Fesseln von Satan. Denn diese Krankheit war keine normale Krankheit.
Ich muss aufgrund dieser Stelle nicht ableiten, dass Krankheit immer eine dämonische Wirkung ist. Aber diese Krankheit im Speziellen war eine dämonische Wirkung. Und der Herr sagt, diese Tochter Abrahams, die ist nicht ein Haustier, obwohl sie so herumgegangen ist. Sie sollte am Tag des Sabbats von dieser Fessel gelöst werden.
Wir sehen, dass das Volk viel natürlicher überlegt hat. Sie merkten, dass unsere Lehrer sich geirrt hatten. Es ist schön zu sehen, wie sie ganz natürlich reagieren. Als er dies sagte, wurden alle seine Widersacher beschämt. Die ganze Volksmenge freute sich über all die herrlichen Dinge, die durch ihn geschahen.
Arbeit am Sonntag und der Unterschied zwischen Sabbat und Tag des Herrn
Christen dürfen am Sonntag nicht arbeiten, habe ich gesagt. Je nach Beruf ist das unterschiedlich. Zum Beispiel ein Bauer kann nicht einfach die Kühe nicht melken, nur weil Sonntag ist. Die Kühe müssen auch am Sonntag gemolken werden — morgens und abends.
Es kommt noch hinzu, wenn du sagst, manche behaupten, am Sonntag dürfe nicht gearbeitet werden: In der Bibel gibt es ja keinen Sonntag. Nein, ich meine jetzt den Sonntag, der in der Bibel nicht Sabbat heißt, sondern „der erste Tag der Woche“ oder „der Tag des Herrn“. In Offenbarung 1,10 wird er wörtlich als „der dem Herrn gehörige Tag“ bezeichnet. So wird der Auferstehungstag des Messias genannt.
Im Neuen Testament gibt es kein Gebot, den „Tag des Herrn“ als arbeitsfreien Tag zu halten, wie es das Sabbatgebot im Alten Testament gab. Der „Tag des Herrn“ wird genannt, weil er eine besondere Bedeutung hat. Jeder Tag gehört zwar dem Herrn, aber dieser Tag ist besonders reserviert für die Sache des Herrn, also für den Gottesdienst.
Darum ist der „Tag des Herrn“ der typische Tag für Zusammenkünfte. Es geht darum, dass man an diesem Tag seine eigenen Geschäfte und die Arbeit zurückstellt. Aber jetzt kommen praktische Fragen: Wie ist es zum Beispiel mit den Hausaufgaben der Kinder am Sonntag, also am Tag des Herrn?
Es ist wichtig, den Kindern beizubringen, dass dieser Tag dem Herrn gehört. Es gibt keinen biblischen Befehl, der sagt, dass man am Sonntag keine Hausaufgaben machen darf. Aber dieser Tag soll speziell für Gott reserviert sein, und deshalb ist er anders als die anderen Tage.
Man sollte es so einrichten, dass solche Arbeiten irgendwann erledigt werden können, damit sie kein Hindernis darstellen, die Zusammenkünfte der Gläubigen zu besuchen. Man muss daran denken, was im Hebräerbrief 10,25 steht: Der Apostel Paulus sagt dort, dass es falsch ist, das Zusammenkommen zu versäumen. Das muss man den Kindern von klein auf beibringen, wie wichtig es ist, die Zusammenkünfte nicht zu versäumen — aber eben nicht im Sinne eines Sabbatgebots.
Der „Tag des Herrn“ und der Sabbat sind zwei völlig verschiedene Dinge, die nichts miteinander zu tun haben.
Eine Pflegeperson oder ein Arzt, der einmal oder zweimal im Monat Sonntagsdienst hat, muss seine Dienstleistung annehmen. Im Pflegeberuf gibt es oft Hindernisse, die sogar dazu führen, dass man die Zusammenkünfte nicht besuchen kann. Aber das sind Gründe, die die Bibel anerkennt.
Wieso weiß man, dass der „Tag des Herrn“ in Offenbarung 1,10 der Sonntag ist? Dort steht zwar nicht ausdrücklich, dass der „Tag des Herrn“ der Sonntag ist. Aber aus der frühchristlichen Literatur, die bis zum Übergang vom ersten zum zweiten Jahrhundert zurückreicht, wissen wir, dass dieser Ausdruck für den ersten Tag der Woche verwendet wurde.
In der Apostelgeschichte 2 kommen die Gläubigen jeden Tag zusammen. Das war eine besondere Situation, die sich auf das erste Jahr ab Pfingsten beschränkte. Die Gläubigen kamen jeden Tag zusammen, und die Reichen begannen, ihre Immobilien zu verkaufen. Sie brachten das Geld in die Gemeinde, damit sie ein Jahr lang versorgt war.
Der Heilige Geist bewirkte diese Freigebigkeit in ihren Herzen, weil sie wussten, was nach einem Jahr geschehen würde. Genau ein Jahr später – das haben wir beim letzten Mal behandelt, basierend auf Lukas 13,6-9 – endete dieses zusätzliche Jahr nach den drei Jahren des öffentlichen Wirkens Jesu.
Dieses Jahr ging bis zur Steinigung von Stephanus. Danach wurde die Gemeinde zerstreut. Nur die Apostel blieben in Jerusalem zurück. Sie mussten als junge Gläubige in der Lage sein, neue Gemeinden aufzubauen.
Ab Apostelgeschichte 8 beginnen dann ganz neue Gemeinden. Die Apostel unterwiesen die Gemeinden vor Ort täglich. Das heißt, die Gemeinde verharrte in der Lehre der Apostel. Sie waren wirklich in der reinen Lehre des Wortes gegründet.
Dadurch, dass sie sieben Tage die Woche Unterricht bekamen, waren sie fähig, die Gemeinde zu leiten. Das war die Bibelschule der Gemeinde. Das war ein Spezialfall. Später sah man nicht mehr, dass sie das konnten, weil sie auch arbeiten und Geld verdienen mussten.
Darum hat der Herr diese Einrichtung mit dem „Tag des Herrn“ gemacht.
Gut, gehen wir nochmals zurück zu Lukas 13.
Die Gleichnisse vom Senfkorn und Sauerteig im Kontext des Widerstands gegen Jesus
Nach der Geschichte über den Widerstand gegen den Herrn fügt Jesus zwei Gleichnisse hinzu: in den Versen 18 und 19 das Gleichnis vom Senfkorn und anschließend in Vers 21 das Gleichnis vom Sauerteig. Ein Bibelleser könnte sich fragen: „Das kenne ich doch schon aus Matthäus 13, warum soll ich das jetzt nochmals lesen?“ Wer so denkt, hat nicht verstanden, warum Gott uns vier Evangelien gegeben hat.
Ich habe am Anfang erklärt, wie wunderbar das Lukasevangelium als Buch komponiert ist – sein Aufbau ist sehr durchdacht. Das gilt ebenso für das Matthäusevangelium, das auch eine klare Struktur hat, ebenso wie Markus. Natürlich gibt es manche Geschichten, die parallel erzählt werden. Das ist klar. Aber zum Beispiel das Gleichnis vom Sauerteig und vom Senfkorn, das wir hier lesen, findet man in Matthäus in einem ganz anderen Zusammenhang. Durch den jeweiligen Zusammenhang erhält dasselbe Gleichnis eine andere Belehrung.
Hier wird das Gleichnis gerade im Zusammenhang mit diesem Schlussabschnitt gegeben, in dem es um den Widerstand gegen den Herrn Jesus geht. Wir haben gesehen, dass dieser Widerstand in der Synagoge, im Judentum, stattfand. Nun spricht Jesus über das Reich Gottes (Vers 18). Im Neuen Testament bedeutet das Reich Gottes die Zeit, in der der König, der Messias, auf die Erde gekommen ist. Er wollte das Reich Gottes aufrichten und hat es Israel als Friedensreich des Messias angeboten. So war es ja im Alten Testament vorausgesagt.
Der König kam, und deshalb konnte er sagen: „Das Reich Gottes ist mitten unter euch.“ Auch in Lukas 17 sagt Jesus genau das: „Das Reich Gottes ist mitten unter euch“, weil der König da war. Das ist die erste Phase des Reiches Gottes. Doch dann wurde der König verworfen und getötet. Er ist am dritten Tag auferstanden, ging aber in den Himmel. Das Reich Gottes geht weiter, allerdings in veränderter Form.
Der König ist jetzt im Himmel, und diejenigen, die sich zu ihm bekennen, sind hier auf der Erde. Erst in der Zukunft, wenn der König wiederkommt, wird er das Friedensreich aufrichten. So haben wir drei Phasen: Reich Gottes Phase 1 – der König ist hier; Phase 2 – der König ist im Himmel, und seine Anhänger wirken auf der Erde, obwohl sie auch viel Leid erleben werden; Phase 3 – der König kommt zurück und wird die alttestamentlichen Verheißungen über das Friedensreich erfüllen, im tausendjährigen Friedensreich.
Wenn Jesus hier diese Gleichnisse bringt, beschreibt er das Reich Gottes in Phase zwei. Es soll sein wie ein Senfkorn, aus dem am Ende (Vers 19) ein großer Baum wächst, in dessen Zweigen sich die Vögel des Himmels niederlassen. Die Frage ist: Ist das positiv oder negativ? Lassen wir das erst einmal offen. So sollte man beim Bibellesen vorgehen: Wenn etwas nicht klar ist, sollte man es erst einmal stehen lassen.
Nun zum nächsten Gleichnis: Das Reich Gottes wird diesmal mit Sauerteig verglichen. Eine Frau mischt Sauerteig unter eine große Menge – dreimal Maß – Mehl, und alles wird durchsäuert. Ist das positiv oder negativ? Manche sagen, es sei negativ. Warum? Weil Sauerteig symbolisch immer für Sünde steht.
Du hast das Wort „immer“ verwendet. Das ist ein starkes Wort. In der Ehe sagt die Frau manchmal: „Du machst immer…“ Das ist auch ein starkes Wort. Aber jetzt hast du wirklich „immer“ gesagt. Gibt es nie eine Ausnahme? Einige meinen doch, dass es hier eine Ausnahme gibt. Sie sagen: „Sauerteig steht in der Bibel immer für etwas Negatives, aber hier ist es positiv.“ Das ist der Punkt.
Man sieht, wie nützlich es ist, diese Strukturen zu erkennen. Das ist keine Spielerei. In diesem Abschnitt geht es um den Widerstand gegen den Herrn. Der Widerstand war im Judentum, in der Synagoge, aber er setzt sich im Reich Gottes, in der Christenheit, fort. Sauerteig ist ein Bild für Unmoral, Sünde und falsche Lehre.
In 1. Korinther 5 geht es um Gemeindezucht im Zusammenhang mit schweren Sünden wie Ehebruch, außerehelichem Geschlechtsverkehr, Raub und Trunkenheit. Dort sagt der Apostel Paulus, dieser Sauerteig der Sünde müsse hinausgetan werden. Das erinnert an das Passah in 2. Mose 12, wo man allen Sauerteig aus den Häusern entfernen musste.
In 1. Korinther 5 wird Sauerteig direkt als Bild für Sünde verwendet, die entfernt werden muss. Im Galaterbrief, wo es um Irrlehre geht, wurden die Galater mit falschen Lehren über Gesetzlichkeit konfrontiert. Einige behaupteten, nichtjüdische Christen müssten die Tora halten und sich beschneiden lassen. Paulus vergleicht das mit Sauerteig und erklärt, dass ein wenig Sauerteig den ganzen Teig durchsäuert.
Sauerteig ist also ein Bild für Sünde und falsche Lehre. Noch ein weiteres Beispiel finden wir in Matthäus 16. Dort warnt Jesus in Vers 6 die Jünger: „Habt Acht und hütet euch vor dem Sauerteig der Pharisäer und Sadduzäer.“ Zwei Formen von Sauerteig.
Was war typisch für die Pharisäer? Sie fügten dem Wort Gottes eigene Gedanken, Lehren und Gebote hinzu. Die Sadduzäer waren die Liberalen. Sie glaubten, nur die fünf Bücher Mose seien inspiriert, der Rest des Alten Testaments nicht. Sie waren auch liberal im Sinn, dass sie sagten: Mit dem Tod ist alles aus, man muss das Leben jetzt genießen und reich werden. Sie waren reiche Priester.
Prädestination? Nein, die Pharisäer lehrten zwar etwas in diese Richtung, aber sie hielten dennoch an der Freiheit des menschlichen Willens fest. Die Essener, zu denen offensichtlich auch die Qumran-Gemeinschaft gehörte, lehrten Prädestination.
Wer heute nach Qumran kommt – viele haben das schon erlebt –, bekommt bei Gruppenführungen meist zuerst einen Film gezeigt. Darin erfährt man die Geheimnisse von Hayachat, so nannten sie sich. Sie nannten sich nicht Sekte, denn keine Sekte nennt sich Sekte, sondern Gemeinschaft. Es ist kein Zufall, dass du hier bist. Alles ist zuvor bestimmt, jede Tat ist im Voraus festgelegt, es gibt keinen freien Willen – so lernt man das. Das ist Calvinismus pur, lange vor Augustin und Calvin.
Diese Lehre kam durch den Einfluss der griechischen Kultur nach den Eroberungszügen Alexanders des Großen. Das Prädestinationsdenken stammt aus der griechischen Philosophie. Aber man darf das den Pharisäern nicht anlasten. Sie haben dem Wort Gottes etwas hinzugefügt und auch weggenommen. Das ist der Sauerteig!
Ich wollte Sie fragen, weil manche auch von den Pharisäern so etwas gehört haben. Manche sagen das, habe ich auch schon gehört. Ich wollte deshalb nachfragen.
Wegen der Pharisäer? Ja, das hast du schon so gehört.
Gibt es da auch solche Gedanken? Ja, es gibt Gedanken in diese Richtung. Aber die Pharisäer anerkannten trotzdem die Freiheit des Willens. Was sagst du, Miriam? Habe ich die Worte verwechselt?
Also, die Sadduzäer waren die Liberalen, die Pharisäer fügten hinzu, aber beide glaubten an die Verantwortlichkeit des Menschen. Doch der Herr nennt beides Sauerteig. Das ist ein Beispiel für den Sauerteig der Irrlehre: der Bibel etwas hinzufügen oder von ihr wegnehmen.
Wenn wir an die Kirchengeschichte denken, ist es genau so geschehen. Die Kirchengeschichte ist eine Geschichte von Jahrhunderten, in denen Menschen der Bibel ihre Traditionen hinzugefügt haben. Die Kirche von Rom hat sogar ein System aufgebaut, das weltweit verbreitet wurde, mit Lehren und Geboten, die der Heiligen Schrift hinzugefügt wurden.
Man sagt immer: „Nein, die Bibel allein, das geht nicht, Bibel und Tradition.“ Und die Tradition wird oft so eingestuft, dass sie das Bibelwort verdrängt und gegen die Bibel geht. Das ist genau dasselbe wie bei den Pharisäern, die der Bibel etwas hinzufügen.
Was geschah im Zuge der Reformation? Dort kam man wieder zurück zum Wort allein. Luther sagte: „Das Wort – sie sollen es lassen, sterben und keinen Dank dafür haben.“ Er stand dazu, auch an jenem denkwürdigen Tag vor dem Reichstag in Worms. Man muss sich vorstellen: Wäre er so gewesen wie die Frau in der Synagoge, die gekrümmt war, hätte er nicht sagen können: „Hier stehe ich, ich kann nicht anders.“ Nein, er stand so da: „Hier stehe ich, ich kann nicht anders, Gott helfe mir!“ Er stand dafür ein, dass nur die Bibel gilt, nicht die Tradition.
Was geschah in der weiteren Geschichte der evangelischen Kirchen? In der Aufklärungszeit kam der ganze Liberalismus hinein. Man zerriss das Wort Gottes, leugnete die Inspiration, und was blieb übrig? Homosexuellensegnungen in der Kirche, und alles ist möglich, alles ist erlaubt. Das ist Sadduzertum pur.
Aber genau das sagt der Herr Jesus hier: Dieser Sauerteig, unter dreimal Maß Mehl gemischt, durchsäuert alles. Der Herr sagt voraus, dass sich der Widerstand, wie man ihn in der Synagoge erlebt hat, in der Christenheit so entwickeln wird: Widerstand gegen ihn, Widerstand gegen das Wort. Alles wird durchsäuert.
Manche sagen, das sei positiv, geben aber zu, dass es sonst immer negativ ist. Dann muss man sagen: Auch hier ist es negativ. Denn der Textzusammenhang ist vom Heiligen Geist so zusammengestellt, dass uns klar wird: Es geht hier um Widerstand. Das ist ein gutes Beispiel.
Manche sagen: „Nein, das ist negativ, nicht positiv.“ Ja, das sagst du jetzt. Aber die, die so etwas sagen, kennen diese Strukturen nicht. Ihnen ist das nicht klar. Wer diese Strukturen kennt, hat einen Vorteil, um dieses Wort einzuordnen. Es ist klar: Es geht hier um das Negative, um den Widerstand gegen den Herrn.
Weitere alttestamentliche Bezüge und das Bild des Brotes an Pfingsten
3. Mose 23,17:
Oder mach mal, wahrscheinlich hat er herausgefunden, was du sagen willst. Sag nur, Carlo.
Der Gott ist mal im Testament an der Seite, wo sie das Brot vorbereiten, wenn es durchbrennt, und dann ist es eigentlich das Brotzuchoxin. Das ist irgendwie so. Das ist genau das, was Carmen dir sagen wollte.
Ja, das ist 3. Mose 23. Am Fest der Wochen, Schawuot, das ist das Pfingstfest im Alten Testament, dort musste man aus dem Weizen zwei Brote machen, gesäuert, und die mussten zum Tempel gebracht werden.
Und das ist das einzige Speisopfer, bei dem Sauerteig erlaubt war, auch in 3. Mose 2. Alle Speisopfer, die ein Bild des Herrn Jesus sind und von seinem vollkommenen Leben, durften keinen Sauerteig haben (3. Mose 2). Aber dann wird gesagt, das Erstlingsspeisopfer darf man bringen und mit Sauerteig, aber man darf es nicht auf den Altar bringen. Aha, ganz Spezielles.
Nun, dieses Brot, dieses eine Brot an Pfingsten, das jedes Jahr im Alten Testament Gott dargebracht wurde, ist ein Bild der Gemeinde, die an Pfingsten geboren werden sollte.
Nicht wahr, der Apostel Paulus sagt in 1. Korinther 10 im Zusammenhang mit dem Brotbrechen: „Ein Brot, ein Leib sind wir, die vielen.“ Er sagt, wir brechen dieses Brot als Bild des Herrn Jesus. Aber da macht er auch die Verbindung: Auch wir selber sind ein Brot, ein Brot, und zwar ist das eben das Brot von Pfingsten, ein Leib stellt das dar.
Aber was ist der Unterschied zwischen uns und dem Herrn? Er hatte keine Sünde in sich, und wir haben die Sünde in uns. Auch nach der Bekehrung haben wir immer noch die sündige Natur in uns.
Aber was du sagen wolltest, ist: Durch das Backen, was geschieht da? Wird die Wirksamkeit des Sauerteigs gestoppt, nicht wahr? Der Sauerteig durchsäuert mehr Teig, solange man nicht bäckt. Aber sobald man das dann in den Ofen tut und es gebacken wird, dann wird seine Wirkung gestoppt.
Und das ist eben das Wunderbare: Wir mussten bei der Bekehrung und auch danach immer klar erkennen, dass wir sündig sind und eine sündige, böse Natur in uns haben, die zu allem fähig ist, zu jeder Sünde fähig ist. Aber durch die Erlösung wurde die Kraft der Sünde in uns gestoppt.
Darum sagt Römer 6, dass wir der Sünde nicht mehr dienen müssen. Der Herr hat die Gläubigen freigemacht, die Ketten gesprengt. Johannes 8: „Wen der Sohn frei macht, den macht er wirklich frei.“
Und diese Freiheit wird eben ausgedrückt durch dieses eine Brot an Pfingsten. Der Sauerteig ist da, aber er wurde gestoppt. So ist das eben nicht ein Bild des Herrn dieses Speisopfers, sondern ein Bild der Gläubigen.
Aber wenn wir etwas positiv sehen, machen wir einen Bezug auf die Stelle, unsere Glaubung ist positiv. Jawohl, wir machen also diesen Bezug zu dieser Stelle. Aber diese Stelle wird jetzt im Licht der Erfüllung klar, dass es auch dort negativ ist.
Es ist wirklich nicht positiv, dass ich eine sündige Natur in mir habe und die auch jeden Tag spüre. Und wenn wir nicht achtsam sind, dann kommt sie wieder zum Zug. Aber wir müssen nicht mehr gehorchen, und das wird mir immer wieder vor Augen gehalten: Das Brot ist gebacken.
Fragen zur Bedeutung des Reiches Gottes und Reiches der Himmel
Leandro? Ja, ich habe noch eine Frage, natürlich zu diesem großen Baum. Wir alle befinden uns ja jetzt im Reich Gottes, auch die Unräumigen sind im Reich Gottes. Ja. Aber es gibt auch ein Reich des Himmels, das ist die Versammlung.
Ist damit der Bann gemeint? Der Meister, der König, der Königin… (An dieser Stelle scheint sich ein Fehler oder eine Wiederholung eingeschlichen zu haben, daher überspringe ich die unklare Passage.)
Der Ausdruck „Das Reich der Himmel“ findet man nur im Matthäusevangelium 32 Mal. Und warum gerade im Matthäusevangelium? Das ist ein typisch jüdischer Ausdruck, und das Matthäusevangelium wurde speziell für Juden geschrieben, von Matthäus.
Im Judentum hat man den Namen Gottes, also den unaussprechlichen Namen Gottes JHWH, im Alltag nicht ausgesprochen. Es gab Ausnahmen, aber im Alltag wurde er nicht ausgesprochen. Stattdessen wurde er durch „Herr“ (Adonai) ersetzt. Sehr oft wurde auch „Schamayim“, also „Himmel“, als Ersatzwort für den Namen Yahweh verwendet.
Und jetzt ganz wichtig: Im Gleichnis vom verlorenen Sohn sagt dieser: „Ich will zu meinem Vater gehen und ihm sagen, ich habe gesündigt vor dem Himmel, gegen den Himmel und vor dir.“ Hier steht „Himmel“ als Ersatzname für Yahweh.
Darum bedeutet „das Reich der Himmel“ das Reich Yahwels, des Gottes Israels. Es wird also mit „Reich der Himmel“ ein noch stärkerer Bezug zu Israel hergestellt, während „Reich Gottes“ allgemeiner ist.
Aber sowohl in Matthäus 13 als auch hier ist mit „Reich Gottes“ oder „Reich der Himmel“ die Christenheit gemeint. Innerhalb der Christenheit wird jedoch unterschieden: Einerseits die Namenschristenheit. In Matthäus 13 macht das Gleichnis vom Weizen und vom Unkraut klar, dass es echte, wahre Gläubige gibt – den Weizen – und solche, die nur Bekenner sind – das Unkraut.
In Matthäus 13 und auch hier sind das Gleichnis vom Senfkorn und das Gleichnis vom Sauerteig in beiden Fällen negativ. Und du sagst es noch in deiner Frage: „Aber das Reich der Himmel hat doch mit der Gemeinde, mit der Versammlung zu tun.“ Ja, in Matthäus 13, im Gleichnis vom Schatz im Acker und von der Perle, spricht der Herr von der Gemeinde. Von diesem wertvollen, Schönen innerhalb der Christenheit, die so viel Trauriges zu bieten hat. Das ist in Matthäus 13 ausgeführt, aber nicht hier.
Und jetzt hier, beim Senfkorn, sagt der Herr: Ein Senfkorn wird ein großer Baum. Gemeint ist hier speziell der schwarze Senf, der im Altertum auch bekannt war, in der Gegend vom See Genezareth. Er wurde verwendet für medizinische Präparate und auch zum Essen. Speziell der schwarze Senf: Die Körner haben einen Millimeter Durchmesser, also sind sie sehr klein.
Das gibt ohne Weiteres einen zwei Meter hohen Baum oder im Extremfall drei bis vier Meter. Es geht hier also um den Gedanken: So klein, und dann wird es so groß.
Wenn wir denken, wie die Christenheit begonnen hat – mit den wahren Gläubigen in Apostelgeschichte 2, die versammelt waren und den Heiligen Geist empfingen – war das dort eine ganz kleine Gruppe. Zuerst waren 120 zusammen. Petrus predigt, 3000 kommen zum Glauben, und dann wird weiter gepredigt. Ein paar Kapitel später werden 5000 Männer genannt. Jetzt muss man hochrechnen, die Frauen noch dazu, dann sind es statistisch gesehen etwa 10.000, und so wächst das.
Aber die Entwicklung ging weiter. Es kamen auch viele hinein, die nicht echt waren. Der Apostel Paulus sagt in Apostelgeschichte 20, es werden verderbliche Wölfe in die Gemeinde hineinkommen, die der Herde nicht schonen werden. Und in Galater 2 sagt er, es war wegen der neben eingeführten falschen Brüder so. Schon damals.
In den weiteren Jahrhunderten kam das immer mehr. Immer mehr Bekenner kamen in die Christenheit hinein, und ab dem vierten Jahrhundert entstand ein Machtsystem. Mit der konstantinischen Wende kam die Christenheit zur Macht, und schließlich war der Papst von Rom sogar höher als der Kaiser von Europa. Er konnte Kaiser absetzen und einsetzen. Wehe, wenn die nicht auf sein Wort gehört haben.
So wurde aus diesem kleinen Anfang ein riesiges Machtsystem. Und die Vögel des Himmels lassen sich nieder in den Zweigen. Das gleiche Gleichnis haben wir auch in Matthäus 13. Dort kommt noch ein anderes Gleichnis mit Vögeln vor, nämlich das vom vierfachen Ackerfeld. Die Vögel fressen die Körner des Wortes Gottes auf. Wovon sind sie ein Bild? Von Satan.
Der Herr sagt es in der Auslegung in Matthäus 13: Die Vögel bedeuten, dass Satan kommt.
Schlagen wir mal auf Offenbarung 18 auf. Dort wird die falsche Kirche beschrieben, Babylon genannt, im Gegensatz zur wahren Kirche in der Offenbarung, dem neuen Jerusalem.
Was heißt es von diesem Machtsystem Babylon, das auch ein wirtschaftliches Machtsystem ist? Christian liest uns Offenbarung 18, Vers 2 vor. Dort wird vom künftigen Untergang der falschen Kirche gesprochen:
„Und er rief kraftvoll mit lauter Stimme und sprach: Gefallen, gefallen ist Babylon die Große, und ist eine Behausung der Dämonen geworden und ein Gefängnis aller unreinen Geister und ein Gefängnis aller unreinen und verhassten Vögel.“
In einem Atemzug werden Dämonen, Vögel, unreine Vögel genannt.
Was sagt dieses Gleichnis? Das christliche Zeugnis wird ganz klein anfangen und sich zu einem überraschenden Machtsystem entwickeln. Das hätte niemand in Apostelgeschichte 2 gedacht, dass aus diesem Anfang des christlichen Zeugnisses ein Machtsystem wird, das übrigens seine Macht auf alle fünf Kontinente ausgedehnt hat.
Dort sind wirklich jede Art von Dämonen zu finden – nicht nur im Hinduismus, sondern auch in der Christenheit.
Jetzt versteht man viel besser, wie das möglich ist, wohin die Staatskirche gekommen ist, wo wirklich alles möglich ist. Jede Art von Sünde ist möglich und wird toleriert und sogar geschützt. Wehe, wenn man dagegen spricht.
Die Bibel wird weitgehend nicht beachtet. Ich betone immer: Es gibt gläubige Menschen, die für die Wahrheit kämpfen, aber sie haben einen schweren Stand. Kompromissfrei geht das eben doch nicht.
Aber es geht mir nicht um diese, sondern um diejenigen, die wirklich die Wahrheit verdrehen und die Bibel zerreißen und als Menschenwort darstellen.
Wie kann es so weit kommen? Manche könnten da sogar im Glauben wanken und zweifeln: Wo ist Gott? Warum lässt er das zu?
Das muss so sein! Wenn es nicht so wäre, würde die Bibel nicht stimmen. Der Herr hat das so vorausgesagt. Zwar hat es im Judentum angefangen, dieser Widerstand gegen den Messias, aber das wird sich massiv ausbreiten, auch in der Geschichte der Christenheit.
Darum sind diese Gleichnisse hier so knapp hinzugefügt, aber es gibt so viel Belehrung, um uns auch in dieser Welt, in dieser Christenheit zurechtzufinden.
Auf jeden Fall möchte ich sagen: Die Gleichnisse sind wirklich negativ. Ja, absolut. Aber es gibt auch positive.
Es wäre auch schön, über Matthäus 13 zu sprechen, über die Perle und den Schatz im Acker. Da wird das Herz richtig warm, eben weil der Herr in der Christenheit beides sieht: Er sieht diese schrecklichen Zustände des Widerstands gegen sein Wort und gegen seine Person, aber er sieht auch die wahren Gläubigen, verstreut in allen möglichen Kirchen. Diese sieht er – und das sind seine Geliebten.
Wir müssen zum Schluss kommen. Hast du noch etwas?
Ja, ich glaube, es hat auch etwas zu tun mit der Sicht über die Endzeit. Viele glauben ja, die Welt bekehrt sich, bevor der Herr zum zweiten Mal kommt. Dann muss man natürlich diese Stellen positiv deuten.
Ganz genau! Die ganze Welt bekehrt sich und dankt dem Herrn. Wenn wir im Wort schauen, bleibt jedoch nur ein Überrest in der Herde.
Vielen Dank, das war jetzt ganz wichtig, dass du das noch angefügt hast. Das ist wirklich der Punkt, an dem man falsch auslegt, dass der Sauerteig positiv sei. Man sagt, das Evangelium wird sich immer mehr ausbreiten und die ganze Gesellschaft durchdringen und verkristlichen. Wenn dann diese Verchristlichung ihren Höhepunkt erreicht hat, haben wir den Zustand des tausendjährigen Friedensreiches.
Aber die Bibel und die Propheten stellen etwas ganz anderes dar. In der Endzeit ist diese Welt so im Argen, dass schließlich der Messias als Richter der Welt kommen wird. Er wird das Gericht weltweit bringen. Es wird keinen langsamen Übergang geben, der quasi im Zustand des tausendjährigen Friedensreiches endet.
Mit dieser falschen Auffassung hängt auch zusammen, dass man sagt, die große Erweckung in der Christenheit komme jetzt noch. Sie kommt überhaupt nicht in der Christenheit. Dort, wo das Wort Gottes lange nicht verkündet wurde, sehen wir große Aufbrüche. Aber in der Christenheit, wo das Wort lange bekannt war, sehen wir Massen, die abfallen und vom Wort wegkommen.
So sieht man, dass das ganz gewaltige Auswirkungen hat. Aber man kann sagen: Hier ist es ganz klar negativ. Es geht nicht um das Evangelium, das die Gesellschaft verändert, sondern um das Böse, das sich ausbreitet.
Das prophetische Wort macht allgemein klar: Am Schluss haben wir einen so verdorbenen Zustand, dass der Herr kommen muss, um das Gericht zu bringen.
Der Herr sagt, das werden wir dann sehen in Lukas 18: Wenn der Sohn des Menschen kommt, wird er den Glauben auf Erden finden?
Ja, wenn dann die große Erweckung schon durch wäre! Nein, es ist nicht so!
Und wie es in 2. Thessalonicher 2 heißt, sagt der Apostel Paulus: Bevor der Antichrist als Höhepunkt der Rebellion gegen Gott erscheinen wird, muss der große Abfall stattfinden, der Abfall.
Diesen Abfall in der Christenheit erleben wir heute. Der Antichrist ist noch nicht da. Das ist dann die nächste Sache, die nach der Entrückung kommen muss.
Aber diesen Abfall – und das entspricht eben dieser Auslegung – der Sauerteig ist negativ und der Senfbaum ist negativ.
Ja, vielen Dank. Wollen wir doch zusammen noch zum Schluss beten?