Einführung und Überblick über Judahs Bedeutung
Ist es schwer? Halbwegs. Wir haben noch etwas Zeit, denn das Essen ist eine Viertelstunde nach zwölf, also haben wir noch ein bisschen Spielraum.
Ich möchte jetzt noch ein paar Gedanken zu Juda teilen. Danach sprechen wir über den Tod und die Beerdigung von Jakob und schließlich über den Abschluss dort.
Wir waren bei 1. Mose 49,8: „Dir, Juda, danken deine Brüder, dir preisen dich deine Brüder.“ Juda heißt „Jadah“, was „danken“ oder „preisen“ bedeutet. Der Text sagt weiter: „Deine Hand wird sein im Nacken deiner Feinde, vor dir werden sich die Söhne deines Vaters beugen. Juda ist ein junger Löwe, vom Raube, mein Sohn, bist du emporgestiegen“ und so weiter.
Das bedeutet, dass alle Brüder, also alle zwölf Söhne des Vaters, alle Stämme Israels, eines Tages kommen und sich vor Juda niederbeugen werden. Die Erfüllung davon finden wir in 2. Samuel 5,1-2.
Judah als Stamm des Königtums
Und alle Stämme Israels kamen zu David nach Hebron. In 2. Samuel 5,1-2 heißt es: Alle Stämme Israels versammelten sich bei David in Hebron und sagten: „Siehe, wir sind dein Gebein und dein Fleisch. Schon früher, als Saul König über uns war, bist du es gewesen, der Israel aus- und einführte. Und Yahweh hat zu dir gesagt: Du sollst mein Volk Israel weiden und Fürst sein über Israel.“
David, aus dem Stamm Juda, wird hier als Fürst über Israel bestätigt. Juda wird als der Stamm des Königtums dargestellt. Es heißt, Juda sei ein junger Löwe, stark wie ein Löwe, mit einer Löwennatur. Der Löwe ist der König der Tiere, und hier steckt auch das Königliche in dieser Beschreibung. Der Löwe symbolisiert die Macht und Herrschaft, denn er ist der König der wilden Tiere.
Vom Raubtier bist du emporgestiegen zur Stellung eines siegreichen Fürsten. Später, unter König David, führte er Israel siegreich und brachte das Volk zur Macht. Das Zepter wird nicht von Juda weichen, noch der Herrscherstab zwischen seinen Füßen verschwinden. Dies gilt so lange, bis Shiloh kommt, und ihm werden die Völker gehorchen.
Aus Juda stammt also der König Israels, den Gott vorgesehen hatte: David. Saul war nicht der von Gott erwählte König. Er war derjenige, den das Volk sich zuerst selbst erwählt hatte. Gott hat ihnen dann nachgegeben, doch der eigentliche König war David. Das Zepter blieb bei David, bis der Sohn Davids kam.
Die Verheißung des ewigen Königtums
Wir haben die Stelle in 2. Samuel 7, wo Gott David etwas verheißt. In 2. Samuel 7, Verse 13-16 heißt es:
„Der wird meinem Namen ein Haus bauen, und ich werde den Thron seines Königtums befestigen, der Sohn Davids, der Salomon. Ich werde den Thron seines Königtums auf ewig befestigen. Ich will ihm Vater sein, und er soll mir Sohn sein, sodass ich ihn züchtigen werde, wenn er verkehrt handelt.“
In Vers 15 steht: „Aber meine Güte soll nicht von ihm weichen, wie ich sie von Saul weichen ließ, den ich von dir weggetan habe. Und dein Haus und dein Königtum sollen vor dir beständig sein auf ewig, dein Thron soll fest sein auf ewig.“
Damit wird deutlich, dass im Sohn Davids, Salomo, und in den weiteren Nachkommen Davids, dem Messias, das Königtum Davids fest und beständig bleiben soll. Der Thron soll auf ewig bestehen.
Dies gilt bis der Schilo kommt. Der Begriff „Schilo“ ist hier wahrscheinlich als Eigenname zu verstehen. „Schilo“ bedeutet so viel wie „ein Ruhemann“ oder „ein Mann der Ruhe“. Andere deuten es als „bis der kommt, dem es gehört“. Nach Kail und Delitzsch ist diese Auslegung jedoch sehr zweifelhaft.
Es scheint, dass „Schilo“ einfach als Eigenname aufzufassen ist und auf den Messias bezogen wird. Also: Bis der Messias kommt, der Mann der Ruhe, der Mann des Friedens, der Schilo. Ihm werden die Völker gehorchen, ihm, dem Herrn der Herrlichkeit.
Jakobus und das königliche Gesetz
Nun, was sagt Jakobus, der neudestamentliche Jakob, in Bezug auf Judah? Auch Jakobus spricht vom Herrn der Herrlichkeit. In Jakobus 2,1 heißt es: Jesus Christus, der Herr der Herrlichkeit.
Jakobus fordert seine Brüder auf, Glauben zu haben – den Glauben an unseren Herrn Jesus, den Herrn der Herrlichkeit – und zwar ohne Ansehen der Person. Er ist der König, der Schilo, der das Gottesvolk um sich versammelt. Wenn sich alle Gläubigen um den Sohn Gottes versammeln, dann liegen sie alle dem König zu Füßen.
Dabei gibt es kein Ansehen der Person. Alle sind auf gleicher Ebene. Niemand sagt: „Ich bin der Adelige, und du bist nur der Bettler. Du kannst unten am Fußschemel sitzen, ich sitze auf dem schönen Stuhl.“ Nein, es ist alles eine Ebene. Wie jemand sagte: Vor Golgatha ist der Boden eben, und vor dem Herrn der Herrlichkeit, dem erhöhten Herrn, ist auch der Boden eben. Alle Gläubigen sind dort gleich.
Judah musste sein eigenes Ansehen ablegen. Judah selbst, der stolze Kerl, musste lernen, sein eigenes Ansehen zu verlieren. Wir erinnern uns an die Geschichte mit Thamar, in der er sein Ansehen verliert und dann sagt: „Sie ist gerechter als ich.“
Er lernte, weich zu sein gegen die anderen und hart gegen sich selbst. Vorher war er weich gegen sich selbst und hart gegen die anderen. Jetzt wird er weich gegen die anderen und hart gegen sich selbst. Er lernt, sein Haupt für die anderen hinzuhalten.
Wenn wir mit Christus eines Tages regieren wollen, müssen wir auch lernen, unser eigenes Haupt hinzuhalten, also zu dienen.
Jakobus spricht von diesem königlichen Gesetz. In Jakobus 2,8 heißt es: „Wenn ihr tatsächlich das königliche Gesetz ausführt, nach der Schrift, nämlich ‚Liebe deinen Nächsten wie dich selbst‘, dann tut ihr wohl.“
Erinnern wir uns daran, als der Herr Jesus mit den Jüngern zusammen war: Was war das Königsgesetz? Daran sollen alle erkennen, dass ihr meine Jünger seid: dass ihr Liebe untereinander habt (Johannes 13,34). Das Königsgesetz ist das Gesetz der Liebe, jeder ist für den anderen da.
Die Art des Herrschens nach Jesus
Wie soll man herrschen? Wie herrscht man richtig? Es geht um das Mitherrschen, um Judah als Herrscher. Wie herrscht man?
Der Herr Jesus hat den Jüngern gesagt, wie man herrschen soll. In Lukas 22 heißt es: „Seid ihr aber nicht so wie die Könige der Völker; sondern der Größere unter euch werde wie der Jüngere, und der Führende wie der Dienende.“ (Lukas 22,26)
Seid also nicht wie die Herrscher der Welt, sondern der Größte unter euch soll sich wie der Jüngere verhalten, und der Führende wie der Dienende. Denn wer ist größer: der, der zu Tisch liegt, oder der, der dient? Ist es nicht der, der zu Tisch liegt? Ich aber bin in eurer Mitte wie der Dienende.
Jesus sagt: Ich bin in eurer Mitte wie der Dienende, und so sollt auch ihr sein. Das bedeutet eine Liebe, die sich für den anderen hingibt. Eine Liebe, die das Haupt für die anderen hinhält – so wie Judah es getan hat.
Das königliche Gesetz zeigt sich hier. Judah hat in seinem Nachkommen diesen Charakterzug weitergegeben: das Haupt für die anderen hinzuhalten. David kämpfte für die anderen und hielt sein Haupt für sie hin. Und der große Judah, der große Same Davids, der sein Haupt für uns hinhält, ist der Herr Jesus Christus.
Der größte Führer hat sein Haupt hingehalten. Diese Liebe hat Judah gelernt, und Jakobus spricht von diesem königlichen Gesetz.
Der Segen und die Fülle des Landes
Das steht im Judentumsgesetz. Dort heißt es in 1. Mose 49,11: „Er bindet seinen Esel an den Weinstock und das Füllen seiner Eselin an die edle Rebe. Er wäscht sein Kleid im Wein und sein Gewand im Blut der Trauben.“
Das drückt Fülle, Segen und Herrlichkeit aus – hier natürlich irdischen Segen. Nachdem er den Kampf beendet hat, bindet er seinen Esel, das Friedenssymbol, an die Rebe, die voller Trauben hängt, an die edle Rebe. Es sind so viele Trauben, dass er sein Gewand im Blut, also im roten Traubensaft, wäscht. Seine Augen sind trübe vom Wein, weil so viel herrlicher Wein vorhanden ist. Gleichzeitig sind seine Zähne weiß von Milch, weil das Land reich an Milch ist, das Land, in dem Milch und Wein fließen.
Dieser Ausdruck wurde immer mit dem Tausendjährigen Reich verbunden: Jeder wohnt unter seinem eigenen Weinstock und unter seinem eigenen Feigenbaum. Das steht für Fülle von Segen und den Friedenskönig, der am Ende kommt. Unser Löwe aus dem Hause Juda wird ebenfalls wiederkommen, und dann wird Fülle und Segen herrschen.
Auch Jakobus spricht von der Wiederkunft des königlichen Löwen aus dem Stamm Juda. In Jakobus 5,8 heißt es: „Die Ankunft des Herrn ist nahegekommen.“ Dort wird es dann den Wein der Freude und Fülle in Ewigkeit geben, im Königreich des Löwen aus dem Stamm Juda.
Hier gibt es also einige Parallelen.
Die Bedeutung der anderen Stämme und ihre Herausforderungen
Dann Sebulon: Ja, vielen Dank. Hebräer 1, Vers 8 sagt: "Das Zepter deines Reiches ist ein Zepter der Gerechtigkeit." Hebräer 1, Vers 8: Das Zepter wird nicht weichend sein. Fast wäre es aus dem Hause Juda gewichen, aber Juda hat Buße getan. Dann wich es nicht mehr.
In Vers 13 heißt es: Sebulon wird am Gestade der Meere wohnen, am Gestade der Schiffe wird er sein und seine Seite gegen Sidon hin. Das spricht vom Seehandel; er wird vom Seehandel leben. Später wohnte er dann nicht mehr direkt am Mittelmeer, wie in Josua 19 nachzulesen ist.
Doch im Segen des Mose ist auch davon die Rede, 5. Mose 33, Vers 19: "Sie werden saugen die Fülle der Meere und die verborgenen Schätze des Sandes, des Meerstrandes, Handel und Gewinn." Das ist Sebulon. Sebulon lebt von Handel und Gewinn.
Aber Jakobus erinnert uns daran: Wenn wir Handel und Gewinn machen, dann sollen wir aufpassen. Jakobus 4, Vers 13 sagt: "Heute und morgen wollen wir in die und die Stadt gehen, ein Jahr tätig sein, Handel treiben und Gewinn machen." Doch er fügt hinzu, dass wir nicht wissen, was morgen sein wird.
Jakobus 4, Vers 13 mahnt uns, dass unser Leben nur ein Dampf ist. Also erinnert Jakobus uns daran, dass nicht im Handel und Gewinn unser Leben liegt.
Issachar ist ein knochiger Esel, der sich lagert zwischen den Hürden. Er sieht, dass die Ruhe gut und das Land lieblich ist. Er beugt seine Schulter zum Lasttragen und wird zum frohen, pflichtbewussten Knecht. Issachar muss Sklavendienste leisten.
Er lebte in der fruchtbaren Jezreelebene, die er bekam. Doch er wurde oft von Invasionsherren unterdrückt. Die Jezreelebene ist eine Kriegsebene, wo sich auch in Harmagedon Heere sammeln, und dort wird er oft niedergebeugt.
Von Jakobus haben wir dazu nicht viel, vielleicht spricht Jakobus 4 davon, dass wir uns unterwerfen sollen unter Gott. Aber das ist keine echte Parallele.
Dann heißt es: "Dann wird sein Volk richten." Das kann bedeuten, seinem Volk Recht verschaffen. Das Wort "richten" kann sowohl Recht sprechen als auch Recht verschaffen bedeuten. Dann wird sein Volk richten wie einer der Stämme Israels.
Weiter heißt es: "Dann wird eine Schlange sein am Wege, eine Hornotter am Pfade, die da beißt in die Fersen des Rosses, und rücklings fällt sein Reiter." Er sollte dem Volke Recht sprechen, ist aber letztlich den Weg des Betruges und der Sünde gegangen, ist in Götzendienst verfallen unter dem König Jerobeam. Das lesen wir in Richter Kapitel 18.
Die Schlange erinnert uns an die Schlange aus Eden.
Jakob fleht um die Errettung Dans als Zwischenruf in Vers 18 – ein Stoßgebet: "Auf deine Rettung warte ich, Herr."
Ja, es gibt solche, die auf gefährliche Wege gehen. Wenn jemand so gefährliche Wege geht, dann sollen wir schauen, ihn zurechtzubringen. Jakobus 5, Vers 19-20 sagt: "Brüder, wenn einer von der Wahrheit irregeführt wird, dann sollen wir ihn zur Umkehr bringen."
Wer einen Sünder vom Irrweg zur Umkehr bringt, kann die Seele vom Tode retten und wird eine Menge Sünden bedecken. So wird er sein Volk recht schaffen.
Ich bin mir jetzt nicht ganz schlüssig bezüglich der Daniter. Wir müssten nachschauen. Weiß hier jemand, ob die Daniter Recht verschaffen oder richten sollen? Der einzige Richter aus dem Stamm Dan ist Simson.
Nach der Zeit Simsons verfielen sie wahrscheinlich in den Götzendienst. Das ist hier nicht ganz klar.
Gard ist interessant, was hier steht: Im Hebräischen ein Wortspiel – viermal das gleiche Wort. Gard heißt, also dreimal das gleiche Wort: gard – "gedränge" oder "Angreifer". Es heißt, Gard wird ihn drängen, und er wird ihnen nachdrängen auf der Ferse. Wenn man es mit "Angriff" übersetzt: Angreifer werden ihn angreifen, und er wird ihnen nachsetzen und sie angreifen auf der Ferse.
Gard erlebte sehr oft solche Angriffe von seinen Bedrängern, zum Beispiel in 1. Chronik 5, Verse 18-19. Die Kinder Ruben und die Garditer waren tapfere Männer, die Langschild und Schwert trugen, den Bogen spannten und des Krieges kundig waren. Gard hatte viel zu tun mit dem Einfallen solcher Angreifer, die sie bedrängten.
Auch wir haben viel mit Kämpfen im geistlichen Krieg zu tun. Wir sollen nicht gegeneinander Krieg führen, besonders nicht gegen die Brüder, sagt Jakobus, vor allem in Jakobus 4.
Dann Aser: Von Aser kommt "Fettes", also Fruchtbarkeit. Von Aser kommt Fettes, sein Brot, seine Fruchtbarkeit, er hat viel. Königliche Leckerbissen werden ihm gegeben. Große Fruchtbarkeit wird ihm verheißen.
Er wohnte an der fruchtbaren Nordküste des Landes. Glückselig ist dieser Mann, oder? "Glückselig" – Ascher, Ascher, glückselig. Glückselig der Mann, der die Versuchung erduldet. Glückselig, der in seinem Tun ein Täter des Werkes ist.
"Glückselig ist der Mensch," so heißt es in Jakobus 5, Vers 11: "Glückselig sind die, die ausharren." Wir nennen die, die ausharren, glückselig.
Dieses "Glückselig" kommt also dreimal im Jakobusbrief vor: Jakobus 1, Vers 1; Jakobus 1, Vers 12; Jakobus 1, Vers 25; und Jakobus 5, Vers 11. Glückselig!
Dann Naftali ist eine losgelassene Hirschkuh, eine Hinde, die schöne Worte gibt. Er war ein freies Volk, verglichen mit einer Hirschkuh auf der Höhe im Feld, die frei herumspringt. Nordwestlich des Sees Genezareth wohnte er.
Die "schönen Worte" sind mir noch nicht ganz klar. Gibt es einen Anhaltspunkt im Alten Testament zu Naftali? Naftali kommt nicht so oft vor.
Doch, da war er: In Richter 5, Vers 18 heißt es: Auch Naftali auf den Anhöhen des Feldes. Unter Deborah kämpften Sebulon und Naftali.
Barak war ein Heerführer. Also Barak, nicht Deborah oder Barak. Wir müssen weitermachen, vielleicht findet ihr noch andere Stellen über schöne Worte.
Im Jakobusbrief ist klar: Es geht nicht nur um schöne Worte. Die Zunge kann schöne Worte sagen, aber man soll ein Täter des Wortes werden, nicht nur schöne Worte sprechen.
Jakobus 1, Vers 25: Man soll gute Worte geben mit der Zunge. Naftali heißt "Ich habe gekämpft." Im Jakobusbrief kann man auch mit Worten streiten und kämpfen. Jakobus 4, Vers 1 spricht davon. Das wäre falsches Anwenden der Zunge, dann sind es keine schönen Worte mehr.
Dann Joseph: Joseph ist Sohn eines Fruchtbaumes. Als Jakob zu Joseph kam, konnte er gar nicht aufhören, großen Segen und große Fruchtbarkeit für Joseph herabzubringen. Er sprach auch eine große segensreiche Prophezeiung über Joseph aus.
Joseph wird genannt als Sohn eines Fruchtbaumes, am Quell, dessen Schösslinge über die Mauer treiben. Es reizen ihn und schießen auf, und es befehlen ihm die Bogenschützen. Aber sein Bogen bleibt fest, und gelenkig sind die Arme seiner Hände durch die Hände des mächtigen Jakobs.
Josua war vom Stamm Joseph. Josua, der große Sieger aus dem Stamm Ephraim, ebenso Deborah, wie wir schon gesagt haben (Richter Kapitel 4). Auch Samuel war aus dem Stamm Ephraim. Große Männer und Frauen Gottes aus dem Stamm Ephraim.
Joseph, aus dem Stamm Joseph, und die großen Siege über die Kanaaniter unter Josua sowie die große Fruchtbarkeit von Ephraim und Manasse.
Von dort ist der Hirte, der Stein Israels. Worauf könnte das bezogen sein? Joseph selbst war ein Hirte in seinem Dienst.
"Von dem Gott deines Vaters wird er dir helfen, und von El Shaddai, dem Allmächtigen, wird er dich segnen mit Segnungen des Himmels droben" – das ist der Regen.
Mit Segnungen der Tiefe unten – das sind Flüsse, Brunnen und Wasserquellen. Mit Segnungen der Brüste und des Mutterleibes – das sind viele Nachkommen.
Die Segnungen deines Vaters überragen die Segnungen meiner Vorväter bis zur Grenze der ewigen Hügel, bis in Ewigkeit werden sie sein auf dem Haupte Josephs und auf dem Scheitel des Abgesonderten unter seinen Brüdern.
Joseph war ein Abgesonderter unter seinen Brüdern, viele Jahre lang.
Der Hirte ist wahrscheinlich Gott, nicht Joseph selbst. Der mächtige Jakobs ist der Hirte, der Stein Israels ist Gott, der Gott des Vaters Jakobs. Er wird dir helfen.
Also der Hirte, der Stein Israels, der Gott deines Vaters, wird dir helfen. Der Allmächtige, der Segnende, wird segnen.
Hier werden viele Attribute Gottes genannt: Gott ist der Mächtige, Jakobs der Hirte, der Stein Israels, der Gott des Vaters Jakobs, der Allmächtige, der Segnende.
Benjamin ist ein Wolf, der zerreißt. Am Morgen verzehrt er Raub, und am Abend verteilt er Beute. Benjamin ist ein gewalttätiger, aber auch starker Kämpfer, der bis zum Letzten kämpft.
Das kennen wir aus Richter Kapitel 19 und 20, wo Benjamin gegen die ganzen Israeliten kämpft – ein Stamm gegen die anderen. Es sieht so aus, als könnten sie ihn nicht überwinden.
Ein Wolf, ja, am Morgen verzehrt er Raub, und am Abend verteilt er Beute. Richter 19 und 20 sowie Richter 21, Vers 23: "Die Kinder Benjamins nahmen sich Frauen nach ihrer Zahl von den Tänzerinnen, die sie raubten, und zogen fort."
Das war die Prophezeiung über die Zukunft der zwölf Söhne.
Jakob stirbt in Kapitel 50. Er wird nach Kanaan zurückgebracht. Josef fiel auf das Angesicht seines Vaters, weinte über ihn und küsste ihn.
Josef gebot seinen Knechten, den Ärzten, seinen Vater einzubalsamieren. Die Ärzte balsamierten Israel ein, und es wurden vierzig Tage für ihn erfüllt, denn so werden die Tage des Einbalsamierens erfüllt.
Die Ägypter beweinten ihn siebzig Tage lang.
Als die Tage des Beweinens vorüber waren, redete Josef zum Hause des Pharao und sagte: "Wenn ich doch Gnade gefunden habe in euren Augen, rede doch vor den Ohren des Pharaos und sagt: Mein Vater hat mich schwören lassen und gesagt: Siehe, ich sterbe. In meinem Grab, das ich mir im Lande Kanaan gegraben habe, dort sollst du mich begraben. Nun lass mich doch hinaufziehen, dass ich meinen Vater begrabe und zurückkomme."
Der Pharao sagte: "Zieh hinauf und begrabe deinen Vater, so wie er dich hat schwören lassen." Und Josef zog hinauf.
Nun ziehen also alle hinauf: das ganze Haus Juda und die Brüder, das Haus des Vaters. Es ist eine große Trauerfeier.
In Vers 10 heißt es: Sie kamen zur Tenne Attat, die jenseits des Jordan liegt, und hielten dort eine sehr große und schwere Klage.
Josef stellte um seinen Vater eine Trauer von sieben Tagen an.
Die Bewohner des Landes, die Kanaaniter, sahen die Trauer bei der Tenne Attat und sagten: "Das ist eine schwere Trauer der Ägypter."
Daher gab man ihr den Namen Awel Mitzrayim, die Trauer Ägyptens, die jenseits des Jordan liegt.
Seine Söhne taten, wie ihm geboten war, und führten ihn in das Land Kanaan und begruben ihn in der Höhle des Feldes Machpelah, die Abraham samt dem Feld zum Erdbegräbnis von Ephron, dem Hethiter, gekauft hatte.
Hier ist die Erfüllung der Verheißung Gottes: Er sagt, ich werde dich zurückführen. Hier kommt Jakob zurück.
Joseph kehrte wieder nach Ägypten zurück, er und seine Brüder und alle, die mit ihm hinaufgezogen waren, um seinen Vater zu begraben.
Als die Brüder Joseph sagten, dass ihr Vater gestorben war, sagten sie: "Wenn nun Joseph uns anfeindete und uns all das Böse vergelten würde, das wir ihm angetan haben?"
Sie entboten Joseph und sagten: "Dein Vater hat vor seinem Tode befohlen und gesagt: So sollt ihr zu Joseph sagen: Ach, vergib doch die Übertretung deiner Brüder und ihre Sünde, denn sie haben dir Böses angetan. Nun vergib doch die Übertretung der Knechte des Gottes deines Vaters."
Joseph weinte, als sie zu ihm redeten.
Letztlich vertrauen sie dem Wort Joseph nicht. Joseph hatte ihnen doch schon vergeben, und sie vertrauen nicht – das ist traurig.
Joseph weinte.
Vertrauen wir dem Wort Gottes? Wenn wir unsere Sünden bekennen, ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und uns reinigt von aller Ungerechtigkeit.
Vertrauen wir dem Wort Gottes?
Jesus kann auch nichts anderes tun als weinen, wenn wir seinem Wort nicht vertrauen.
Der Herr steht zu seinem Wort, genauso wie Joseph hier zu seinen Brüdern steht.
Auch seine Brüder gingen und fielen vor seinem Angesicht nieder und sagten: "Siehe, wir sind deine Knechte."
Da sagte Joseph zu ihnen: "Fürchtet euch nicht! Bin ich an Gottes Statt? Ihr dachtet Böses gegen mich aus, aber Gott wandte es zum Guten, um zu tun, wie es zu dieser Zeit geschehen ist, viel Volk am Leben zu erhalten."
Gott hat es zum Guten gewendet.
"Fürchtet euch nicht! Ich werde euch und eure Kinder versorgen."
So ist Joseph, und so ist auch der Herr Jesus. Er wird uns versorgen, auch in Zukunft, auch in den Jahren 2018, 2019, 2020 und darüber hinaus.
Er tröstete sie und redete zu ihren Herzen. Keine Vorwürfe, feinfühlig ist Joseph, wie wir ihn schon kennen.
Josef wohnte in Ägypten, er und das Haus seines Vaters. Josef lebte 110 Jahre.
Josef sah von Ephraim Kinder des dritten Gliedes. Auch die Söhne Manasses, des Sohnes Josephs, wurden auf die Knie Josefs geboren. Das heißt, sie wurden geboren und dann auf die Knie Josefs gegeben.
Josef sagte zu seinen Brüdern: "Ich sterbe, und Gott wird euch gewisslich heimsuchen und euch aus diesem Land hinaufführen in das Land, das er Abraham, Isaak und Jakob zugeschworen hat."
Josef ließ die Söhne Israel schwören und sagte: "Gott wird euch gewisslich heimsuchen. So führt meine Gebeine von hier hinauf."
Interessant ist, dass Josef nur wenige Jahre seines Lebens im Land Kanaan verbracht hat.
Nach meiner Rechnung war er sechs Jahre alt, als sie in das verheißene Land kamen, und mit siebzehn wurde er wieder weggebracht.
Das heißt, er verbrachte nur elf Jahre seines Lebens im Land Kanaan, also etwa ein Zehntel seiner 110 Jahre.
Doch sein ganzes Denken war Kanaan, seine ganze Sehnsucht war Kanaan.
Trotz der Herrlichkeit Ägyptens blieb sein Herz in Kanaan, und sein Glaube hing an der Verheißung Gottes an Abraham, Isaak und Jakob.
Für ihn war es glasklar: Wenn Gott die Kinder Israel eines Tages zurückführt – der Herr bestimmt wann –, dann sollen sie seine Gebeine mitnehmen.
Und das haben sie auch gemacht. Sie haben die Gebeine aufbewahrt.
Wir lesen auch, dass sie seine Gebeine mitgenommen haben, 2. Mose 13, Vers 19: Mose nahm die Gebeine Josephs mit, denn er hatte die Kinder Israel ausdrücklich schwören lassen und gesagt: "Gott wird euch gewisslich heimsuchen. So führt meine Gebeine mit euch von hier hinauf."
Auch in Josua 24, Vers 32 steht, dass Josua die Gebeine übernahm.
Die Gebeine Josephs, die die Kinder Israel aus Ägypten heraufgebracht hatten, begruben sie zu Sichem.
Das Stück Land hatte Jakob von den Söhnen Hemors, des Vaters, um hundert Kesiter gekauft, und es wurde den Kindern Josephs zum Erbteil.
So wurden die Gebeine Josephs in Josua 24, 32 und 2. Mose 13, 19 hinaufgeführt.
Im Glauben redete Joseph, heißt es im Hebräerbrief, Hebräer 11, Vers 22: "Im Glauben handelte Joseph am Ende seines Lebens."
Er gedachte des Auszugs der Söhne Israel und erteilte Befehl bezüglich seiner Gebeine.
Mit diesem Gedanken wollen wir schließen: Josephs Herz war in Kanaan, dort, wohin die Verheißung deutete.
Wo ist unser Herz? Dort, wo der Schatz ist, dort ist das Herz.
Dort, wo der Schatz ist, dort ist das Herz. Sammelt euch Schätze im Himmel, sagt Matthäus 6, Vers 19.
Dort, wo der Schatz ist, war bei Joseph das Herz die ganze Zeit in Kanaan. Dort war der wahre Schatz seines Herzens.
Joseph starb 110 Jahre alt. Sie balsamierten ihn ein und legten ihn in eine Lade, in einen Sarg in Ägypten.
So endet das erste Buch Mose mit einem Sarg – das ist bezeichnend, oder?
Das erste Buch Mose beginnt mit einem Anfang und endet mit einem Sarg.
Das letzte Buch der Bibel beginnt mit einem Sarg und endet mit einem Anfang.
Der, der den Sarg überwunden hat, der den Tod überwunden hat – das steht in Offenbarung Kapitel 1.
Auch das letzte Buch der Bibel beginnt mit dem, der den Sarg überwunden hat: "Siehe, ich habe den Tod überwunden," sagt Jesus, und endet mit einem neuen Anfang.
- Mose: Anfang bis Sarg, Offenbarung: Sarg bis Anfang.
So bleibt Gott alle Ehre.
Wir schauen auf diesen neuen Anfang.
Das Buch Mose ist das Buch der Anfänge gewesen und deutet uns auf den neuen Anfang hin, den Gott mit uns machen wird.
Es wird sicher ein Sonntag sein.
Wer gerade an Neuhimmel und neuer Erde arbeitet.
Vielen Dank, das war eine sehr schöne Woche mit euch.
Ich habe mich sehr gefreut, auch über den Eifer und die Gemeinschaft im Schatten dieses wunderbaren Buches 1. Mose.
Das ist eines der Schlüsselbücher der ganzen Bibel.
Wir möchten uns auch ganz herzlich bedanken.
Vielleicht lassen wir die Worte des Dankes und des Abschieds für unten am Tisch, damit die Kirche nicht so lange auf uns warten muss.
Aber jetzt könnten wir uns doch Zeit nehmen für eine Gebetsgemeinschaft. Wer möchte beten?
Gard und die ständigen Angriffe
Gard ist interessant, weil hier ein Wortspiel im Hebräischen vorliegt. Es handelt sich dabei um viermal dasselbe Wort. Gard bedeutet also – und zwar dreimal hintereinander dasselbe Wort: „gard“.
Das kann übersetzt werden mit „gedrängt wird“, „ihn drängen“ und „er wird ihnen nachdrängen auf der Ferse“. Wenn man es mit „Angriff“ übersetzt, heißt es: „Angreifer werden ihn angreifen, und er wird ihnen nachsetzen und sie angreifen auf der Ferse“.
Gard erlebte sehr oft solche Angriffe von seinen Bedrängern, zum Beispiel in 1. Chronik 5,18-19. Dort heißt es: Die Kinder Ruben und die Garditer, tapfere Männer, Männer, die Langschild und Schwert trugen, den Bogen spannten und des Krieges kundig waren. Gard hatte also viel zu tun mit Einfällen solcher Angreifer, die sie bedrängten.
Auch wir haben viel mit Kämpfen im Krieg zu tun. Wir führen einen geistlichen Krieg. Dabei sollen wir nicht gegeneinander Krieg führen, also nicht gegen die Brüder. Das sagt Jakobus, besonders in Jakobus 4.
Aser und die Fruchtbarkeit
Dann Aser, Aser – von Aser kommt Fettes, also Fruchtbarkeit. Von Asser kommt Fettes, sein Brot, seine Fruchtbarkeit. Er hat viel, und er wird königliche Leckerbissen hervorbringen. Große Fruchtbarkeit wird ihm verheißen.
Er wohnte an der fruchtbaren Nordküste des Landes. Glückselig ist dieser Mann, oder? Glückselig, Aschere, Ascher – glückselig. Glückselig ist der Mann, der die Versuchung erduldet. Glückselig ist der, der in seinem Tun ein Täter des Werkes ist.
Glückselig ist der Mensch, wie es in Jakobus 5,11 heißt: Glückselig sind die, die ausharren. Wir nennen die, die ausharren, glücklich. Dieses „Glückselig“ kommt also dreimal im Jakobusbrief vor: Jakobus 1,1; Jakobus 1,12; Jakobus 1,25; und Jakobus 5,11. Glückselig!
Naftali und die schönen Worte
Dann ist Naftali eine losgelassene Hirschkuh, eine Hinde, die schöne Worte gibt. Er war ein freies Volk, verglichen mit einer Hirschkuh auf der Höhe im Feld, die frei herumspringt. Nordwestlich des Sees Genezareth wohnt er, der schöne Worte gibt. Ich weiß nicht genau, worauf sich das bezieht. Lichtkunst? Gibt es dazu einen Anhaltspunkt im Alten Testament bezüglich Naftali? Naftali kommt nicht so oft vor.
Doch, da war er, in Richter Kapitel 5, Vers 18. Ja, schauen wir gerade nach: Richter 5. Sibulon — nein, Sibulon ist es nicht, das habe ich falsch gehabt. Aber Naftali kommt auch vor, auch Naftali auf den Anhöhen des Feldes. Ah, auch Naftali, danke. Also hier, unter Deborah, haben Sibulon und Naftali gekämpft.
Die schönen Worte sind mir dabei noch nicht ganz klar. Barak ist ein Heerführer. Ah, okay, es sind Deborah und Barak, ja. Also Barak, nicht Deborah oder Barak allein. Und Barak... Wie dem auch sei, wir müssen weitermachen. Vielleicht findet ihr noch andere Stellen über schöne Worte.
In Jakobus ist es klar: Dort sind schöne Worte allein zu wenig. Die Zunge kann zwar schöne Worte sagen, aber man soll ein Täter des Wortes sein, nicht nur schöne Worte sprechen, nicht nur mit der Zunge reden.
„Schön fromm reden, werde ein Täter des Wortes“, heißt es in Jakobus 1, Vers 25. Man soll gute Worte mit der Zunge geben. Naftali heißt „Ich habe gekämpft“. In Jakobus kann man auch mit Worten streiten und kämpfen, zum Beispiel in Jakobus 4, Vers 1. Das wäre eine falsche Anwendung der Zunge; dann sind es keine schönen Worte mehr (Jakobus 4).
Dann Joseph...
Joseph als Sohn des Segens
Joseph ist ein Sohn eines Fruchtbaumes. Als Jakob zu seinem Sohn Josef kommt, kann er gar nicht aufhören, großen Segen und große Fruchtbarkeit für Josef herabzuflehen. Er spricht auch eine bedeutende segensreiche Prophezeiung über Josef aus: „Sohn eines Fruchtbaumes, am Quell, die Schösslinge treiben über die Mauer. Sie reizen ihn, schießen auf und befehlen ihm. Die Bogen schützen, aber sein Bogen bleibt fest, und gelenkig sind die Arme seiner Hände durch die Hände des mächtigen Jakobs.“
Josua war vom Stamm Joseph, genauer gesagt aus dem Stamm Ephraim. Josua war ein großer Sieger aus diesem Stamm. Ebenso Deborah, wie wir bereits in Richter 4 gesehen haben. Auch Samuel stammte aus dem Stamm Ephraim. Somit gab es große Männer und Frauen Gottes aus dem Stamm Ephraim, dem Stamm Joseph. Die großen Siege über die Kanaaniter unter Josua und die große Fruchtbarkeit von Ephraim und Manasse stammen von dort.
Von dort ist auch der Hirte, der Stein Israels. Worauf könnte das bezogen sein? Joseph selbst war ein Hirte in seinem Dienst. „Von dem Gott deines Vaters wird er dir helfen, und von dem El Shaddai, dem Allmächtigen, wird er dich segnen mit Segnungen des Himmels droben“ – das ist der Regen. „Mit Segnungen der Tiefe unten“ – das sind Flüsse, Brunnen und Wasserquellen. „Mit Segnungen der Brüste und des Mutterleibes“ – das sind viele, viele Nachkommen.
Die Segnungen deines Vaters überragen die Segnungen meiner Vorfahren bis zur Grenze der ewigen Hügel. Sie werden sein auf dem Haupt Josephs und auf dem Scheitel des Abgesonderten unter seinen Brüdern. Ja, Joseph war viele Jahre ein Abgesonderter unter seinen Brüdern.
Der Hirte ist wahrscheinlich Gott, nicht Josef. Der mächtige Jakobs ist der Hirte, der Stein Israels ist Gott. Im ersten Buch Mose, Kapitel 49, Vers 24, heißt es: „Von dort ist der, der weidet, der Hirte, der Stein Israels, der Felsen Israels.“ Das ist der Gott des Vaters Jakobs, „der Gott deines Vaters, er wird dir helfen.“
Also ist der Hirte, der Stein Israels, der Gott deines Vaters, der dir helfen wird. Der Allmächtige, der Segnende, wird dich segnen. Hier werden viele Attribute Gottes genannt: Gott ist der Mächtige, Jakobs der Hirte, der Stein Israels ist der Gott des Vaters Jakobs, der Allmächtige, der Segnende.
Benjamin als kämpferischer Stamm
Benjamin ist ein Wolf, der zerreißt. Am Morgen verzehrt er Raub, und am Abend verteilt er Beute. Benjamin ist ein gewalttätiger, aber auch ein starker Kämpfer, der bis zum Letzten kämpft.
Das kennen wir aus Richter 19 und 20, wo Benjamin gegen die ganzen Israeliten kämpft. Ein Stamm gegen die anderen, und es sieht so aus, als könnten sie ihn nicht überwinden. Ein Wolf, ja, am Morgen verzehrt er Raub, und am Abend verteilt er Beute.
In Richter 21, Vers 23 heißt es: „Die Kinder Benjamins nahmen sich Frauen nach ihrer Zahl von den Tänzerinnen, die sie raubten, und zogen fort.“
Das war die Prophezeiung über die Zukunft der zwölf Söhne.
Der Tod und die Beerdigung Jakobs
Jakob stirbt in Kapitel fünfzig. Er wird nach Kanaan zurückgebracht. Josef fiel auf das Angesicht seines Vaters, weinte über ihn und küsste ihn. Dann befahl Josef seinen Knechten, die Ärzte seinen Vater einzubalsamieren. Die Ärzte balsamierten Israel ein, und es wurden vierzig Tage für ihn erfüllt, denn so werden die Tage des Einbalsamierens vollendet.
Die Ägypter beweinten ihn siebzig Tage lang. Als die Tage des Beweinens vorüber waren, sprach Josef zum Hause des Pharao und sagte: „Wenn ich doch Gnade gefunden habe in euren Augen, so redet vor den Ohren des Pharaos und sagt: Mein Vater hat mich schwören lassen und gesagt: Siehe, ich sterbe. In meinem Grab, das ich mir im Lande Kanaan gegraben habe, dort sollst du mich begraben. Nun lass mich doch hinaufziehen, um meinen Vater zu begraben, und ich werde zurückkommen.“
Der Pharao antwortete: „Zieh hinauf und begrabe deinen Vater, so wie er dich hat schwören lassen.“ Josef zog also hinauf. Nun zogen alle hinauf, das ganze Haus Juda und die Brüder, das Haus des Vaters. Es gab eine große Trauerfeier.
Sie kamen zur Tenneattat, die jenseits des Jordan liegt. Dort hielten sie eine sehr große und schwere Klage ab. Josef stellte um seinen Vater eine Trauerzeit von sieben Tagen an. Die Bewohner des Landes, die Kanaaniter, sahen die Trauer bei der Tenneattat und sagten: „Das ist eine schwere Trauer der Ägypter.“ Daher erhielt der Ort den Namen Awel Mitzrayim, die Trauer Ägyptens, die jenseits des Jordan liegt.
Josefs Söhne taten, was ihm geboten war. Sie führten ihren Vater in das Land Kanaan und begruben ihn in der Höhle des Feldes Machpelah. Diese hatte Abraham samt dem Feld zum Erdbegräbnis von Ephron, dem Hethiter, gekauft.
Hier erfüllt sich die Verheißung Gottes. Er hatte gesagt: „Ich werde dich zurückführen.“ Nun kommt Jakob zurück.
Josephs Rückkehr und Versöhnung mit den Brüdern
Und Joseph kehrte wieder nach Ägypten zurück, zusammen mit seinen Brüdern und allen, die mit ihm hinaufgezogen waren, um seinen Vater zu begraben. Nachdem sie ihren Vater beerdigt hatten, sagten die Brüder zu Joseph, dass ihr Vater gestorben sei. Sie äußerten ihre Sorge, dass Joseph ihnen nun böse sein und ihnen all das Übel vergelten könnte, das sie ihm angetan hatten.
Sie sandten Joseph eine Botschaft und sagten: „Dein Vater hat vor seinem Tod befohlen und gesagt: So sollt ihr zu Joseph sagen: Ach, vergib doch die Übertretung deiner Brüder und ihre Sünde, denn sie haben dir Böses angetan. Nun vergib doch die Übertretung der Knechte des Gottes deines Vaters.“ Als sie so zu Joseph sprachen, weinte er.
Trotzdem vertrauten sie Josephs Worten nicht wirklich, obwohl er ihnen bereits vergeben hatte. Das ist traurig. Joseph weinte. Und wir: Vertrauen wir dem Wort Gottes? Wenn wir unsere Sünden bekennen, ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und uns reinigt von aller Ungerechtigkeit. Vertrauen wir diesem Wort Gottes?
Jesus kann auch nichts anderes tun, als zu weinen, wenn wir seinem Wort nicht vertrauen. Der Herr steht zu seinem Wort, genauso wie Joseph hier zu seinen Brüdern steht und ihnen zusichert, dass er zu seinem Wort steht.
Auch seine Brüder gingen zu ihm, fielen vor seinem Angesicht nieder und sagten: „Siehe, wir sind deine Knechte.“ Da sagte Joseph zu ihnen: „Fürchtet euch nicht! Bin ich an Gottes Statt?“
Hier sehen wir die Demut Josefs. Ihr habt Böses gegen mich gedacht und Böses gegen mich ausgeheckt. Doch Gott hat es zum Guten gewendet, um zu tun, wie es zu dieser Zeit geschehen ist: viel Volk am Leben zu erhalten. Gott hat es zum Guten gewendet.
Und nun fürchtet euch nicht! Ich werde euch und eure Kinder versorgen. So ist Joseph, und so ist auch der Herr Jesus. Er wird uns versorgen, auch in Zukunft, auch in den Jahren 2010, 2011, 2012 und darüber hinaus.
Er tröstete sie und redete zu ihren Herzen. Keine Vorwürfe, keine Anklagen – feinfühlig ist Joseph, wie wir ihn schon kennen.
Josephs Lebensende und das Vermächtnis
Josef wohnte in Ägypten, zusammen mit dem Haus seines Vaters. Er lebte hundertzehn Jahre. Josef sah die Kinder Ephraims bis zur dritten Generation. Auch die Söhne Manasses wurden geboren und auf die Knie Josefs gesetzt. Das bedeutet, sie wurden geboren und dann auf seine Knie gelegt.
Josef sagte zu seinen Brüdern: „Ich sterbe, und Gott wird euch gewiss heimsuchen. Er wird euch aus diesem Land hinaufführen in das Land, das er Abraham, Isaak und Jakob zugeschworen hat.“ Josef ließ die Söhne Israels schwören und sagte: „Gott wird euch gewiss heimsuchen. Dann führt meine Gebeine von hier hinauf.“
Interessant ist, dass Josef nur elf Jahre seines Lebens im Land Kanaan verbrachte, wenn man es ausrechnet. Von seinen hundertzehn Lebensjahren verbrachte er nur wenige Jahre dort. Nach meiner Rechnung war er sechs Jahre alt, als sie ins verheißene Land kamen, und mit siebzehn wurde er wieder weggebracht. Das heißt, er verbrachte nur elf Jahre seines Lebens im Land Kanaan, also etwa ein Zehntel seiner Lebenszeit.
Doch sein ganzes Denken war auf Kanaan gerichtet, seine ganze Sehnsucht galt Kanaan. Trotz der Herrlichkeit Ägyptens blieb sein Herz in Kanaan. Sein Glaube hing an der Verheißung Gottes, an Abraham, Isaak und Jakob. Für ihn war es glasklar: Wenn Gott die Kinder Israel eines Tages zurückführen würde, dann ganz sicher in dieses Land. Der Herr bestimmt den Zeitpunkt. Aber Josef wusste, dass der Herr sie eines Tages zurückführen würde. Deshalb sagte er: „Dann nehmt meine Gebeine mit.“
Und das haben sie auch gemacht. Sie bewahrten die Gebeine auf, und wir lesen später, dass sie seine Gebeine mitnahmen. In 2. Mose 13,19 heißt es: Mose nahm die Gebeine Josephs mit. Dort steht: „Mose nahm die Gebeine Josefs mit sich, denn er hatte die Kinder Israel ausdrücklich schwören lassen und gesagt: ‚Gott wird euch gewiss heimsuchen, so führt meine Gebeine mit euch von hier hinauf.‘“
Auch in Josua 24,32 wird berichtet, dass Josua die Gebeine von Mose übernahm. Die Gebeine Josefs, die die Kinder Israel aus Ägypten mitgebracht hatten, begruben sie in Sichem. Auf dem Stück Land, das Jakob den Söhnen Hemors, des Vaters von Sichem, um hundert Kesiter gekauft hatte. Dieses Land wurde den Kindern Josefs zum Erbteil.
So wurden die Gebeine Josefs, wie in Josua 24,32 und 2. Mose 13,19 beschrieben, schließlich hinaufgeführt.
Josephs Glaube und das Vermächtnis des Herzens
Im Glauben redete Josef, heißt es im Hebräerbrief, Hebräer 11, Vers 22. Am Ende seines Lebens gedachte Josef im Glauben an den Auszug der Söhne Israels und erteilte den Befehl bezüglich seiner Gebeine.
Im Glauben handelte Josef also am Ende seines Lebens. Mit diesem Gedanken wollen wir schließen: Josef hatte sein Herz in Kanaan, dort, wohin die Verheißung deutete. Wo ist unser Herz? Dort, wo der Schatz ist, da ist auch das Herz.
Dort, wo der Schatz ist, da ist das Herz. Sammelt euch Schätze im Himmel, sagt Matthäus 6, Vers 19. Dort, wo der Schatz ist, ist auch das Herz. Und bei Josef war das Herz die ganze Zeit in Kanaan, denn dort lag der wahre Schatz seines Herzens.
Josef starb im Alter von hundertzehn Jahren. Man balsamierte ihn ein und legte ihn in eine Lade, in einen Sarg in Ägypten. So endet das erste Buch Mose mit einem Sarg. Das ist bezeichnend, oder?
Das erste Buch Mose beginnt mit einem Anfang und endet mit einem Sarg. Das letzte Buch der Bibel hingegen beginnt mit einem Sarg und endet mit einem Anfang.
Derjenige, der den Sarg überwunden hat, der den Tod überwunden hat, ist Jesus, wie es in Offenbarung Kapitel 1 heißt. Auch das letzte Buch der Bibel beginnt mit dem, der den Sarg überwunden hat: „Siehe, ich habe den Tod überwunden“, sagt Jesus. Und es endet mit einem neuen Anfang, Offenbarung 1.
- Mose: Anfang bis Sarg. Offenbarung: Sarg bis Anfang. So bleibt Gott alle Ehre, und wir schauen auf diesen neuen Anfang. Das Buch Mose ist das Buch der Anfänge gewesen und deutet uns auf den neuen Anfang hin, den Gott mit uns machen wird.
Es wird sicher ein Sonntag sein, der neue Himmel und die neue Erde macht.
Vielen Dank, das war eine sehr schöne Woche mit euch. Ich habe mich sehr gefreut, auch über den Eifer und die Gemeinschaft im Schatten dieses wunderbaren Buches 1. Mose. Es ist eines der Schlüsselbücher der ganzen Bibel.
Wir möchten uns auch ganz herzlich bedanken. Vielleicht lassen wir die Worte des Dankes und des Abschieds unten am Tisch, damit die Kirche nicht so lange auf uns warten muss.
Aber jetzt könnten wir uns Zeit nehmen für eine Gebetsgemeinschaft. Wer möchte beten?