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Israel und das Schicksal des Iraks

Der Untergang Babylons, Teil 1/2, Jesaja 13,1-14,32

Die Prophetien in Jesaja und Jeremia

Liebe Geschwister, liebe Freunde, unter dem Haupttitel der Untergang Babylons wollen wir uns heute mit dem Thema Israel und das Schicksal des Irak beschäftigen. Es geht uns dabei um vier Kapitel im Alten Testament, die das ausführlich beschreiben. Jesaja 13-14, geschrieben um 740 v. Chr. und Jeremia 50-51, Kapitel die aus dem Jahr 582 v. Chr. stammen.

Ich möchte zu Beginn zusammenfassen worum es in diesem Vortrag heute geht. Jesaja 13-14 und Jeremia 50-51 beschreiben den totalen Untergang des Landes Babylonien so dass es nie mehr bewohnt werden kann. Dies soll in der Zeit geschehen wenn das jüdische Volk aus einer weltweiten Zerstreuung in das Land der Väter zurückkehrt. Diesen Prozess beobachten wir in der Geschichte seit 1882. Da fand die erste jüdische Einwanderungswelle statt und sie hält an bis heute. Die Juden in Babylonien werden aufgerufen vor diesem Ereignis, das heißt der Zerstörung Babyloniens, das Land zu verlassen, durch Flucht und durch geordneten Auszug. Eine Koalition vieler Nationen, von weit her, wird gegen Babylonien Krieg führen. Die Verwüstung Babyloniens soll in verschiedenen Phasen erfolgen. Bei der endgültigen Verwüstung werden die Meder, wie wir noch sehen werden die Kurden, und eine weitere Nation von Norden her eine ganz besondere Rolle spielen. Das Gericht über Babylonien ist eine Warnung für die ganze Welt, die das Gericht Gottes ebenso verdient hat. Das Beispiel Babylon mahnt den Rest der Menschheit zu Gott umzukehren. Die Prophetie über Babylonien zeigt die Glaubwürdigkeit der Bibel auf. Sie ist Gottes Wort an uns Menschen.

Nun muss Ich noch eine Vorabklärung durchführen. Nehmen Sie einen Bibelkommentar zur Hand über Jesaja, über Jeremia und schauen Sie was dort über diese Kapitel gesagt wird. Oft wird behauptet diese Kapitel hätten sich bei der Eroberung Babylons durch die Perser im Jahr 538 v. Chr. erfüllt. Stimmt dies? Ein entschiedenes Nein ! Die Perser zerstörten damals die Stadt Babylon nicht. Es war lediglich ein Putsch. Sie zerstörten auch das Land nicht. Es gab damals nur wenige kurze Schlachten. Der Beamtenapparat Babylons wurde übernommen und darum verstehen Sie auch weshalb Daniel, der hoher Beamter war im babylonischen Reich, Daniel 1-5, dann plötzlich hoher Beamter war im persischen Reich, Daniel 6. Das Gebiet um die Stadt Babylon ist bis heute bewohnt. Die Stadt al-hillah, wenige Kilometer von den einstigen Ruinenfeldern entfernt, hat heute 215 000 Einwohner. Diese Stadt wurde im Mittelalter aus Steinen der Ruinenfelder aufgebaut. Das Land Babylonien ist bis heute bewohnt. Die Juden mussten damals unter Kores nicht aus dem Land flüchten. Sie durften ja in der Folge ausziehen und zurückgehen ins Land der Väter. Der jüdische Auszug fand damals, wie gesagt, nach der Eroberung Babylons statt, nicht vorher, wie in Jeremia eben aufgerufen wird. In Jesaja 13-14 und Jeremia 50-51 werden die Perser, die damals das wichtigere Volk waren bei der Eroberung Babylons, mit keiner Silbe genannt. Es geht aber in diesem Kapitel ausdrücklich um die Meder. Und das waren die Vorfahren der heutigen Kurden.

Der Irak im 20. und 21. Jahrhundert

Nun ein paar Bemerkungen zum Irak im 20. und 21. Jahrhundert. Dieses Land stellte eine Bedrohung für die Sicherheit der Welt dar. Insbesondere aber eine Bedrohung für die Sicherheit Israels. Aber wenn wir nun über den Irak sprechen muss ich erklären wie ist denn da die Verbindung zu dem Begriff Babylonien in der Bibel. Nun, das babylonische Weltreich hat sich im Lauf der Zeit, im Lauf der Geschichte ausgedehnt, massiv ausgedehnt. Aber das Kerngebiet Babylonien war dies: der Südirak bis nach Bagdad im Norden. Das war immer in der Antike das Kerngebiet von Babylonien. Wenn wir also die Prophetie von Babylonien betrachten dann müssen wir dieses Gebiet besonders im Auge haben. Die Bibel spricht nämlich auch an vielen Stellen über Assyrien, über Assur. Nun, das Kerngebiet dieses Reiches das sich im Lauf der Geschichte auch massiv ausgedehnt hatte, das Kerngebiet befindet sich im heutigen Nordirak, nördlich von Bagdad, im Gebiet der antiken Städte Ninive, Kalach, Assur. Nun verstehen wir: Der Nordirak soll nach der Bibel eine andere Zukunft haben als der Südirak.

Begriffserklärung: Babylon

Nun noch ein paar Begriffserklärungen. In Ihrer Bibel lesen Sie über Babel, Babylon, Babylonien. Wie sollen wir diese Wörter genau verstehen. Nun Babel, hebräisch ausgesprochen heute Bawel ist ein hebräisches Wort das bezeichnet entweder die Stadt im Südirak wo der Turm von Babel gebaut worden war oder das Land darum herum, also Südirak bis nach Bagdad. Das Wort Babylon ist einfach die griechische Form für das hebräische Bawel und bezeichnete ebenfalls entweder die Stadt oder das Land. Im Deutschen haben wir einen speziellen Ausdruck Babylonien. Dieser Ausdruck bezeichnet immer nur das Land. Aber im hebräischen Text des Alten Testamentes steht immer Babel, und das können wir übersetzten eben mit Babel, Babylon oder Babylonien. Wir müssen immer von Stelle zu Stelle entscheiden ob es um die Stadt geht oder um das Land. Das wird also im hebräischen vom Begriff her gar nicht unterschieden. Aber der Kontext kann das uns klarmachen.

Nach diesen Erklärungen die die babylonische Sprachenverwirrungen etwas klären sollte fragen wir nach der Bedeutung Babyloniens. Nun, Babylonien ist die Wiege der Zivilisation. Sie haben vielleicht in der Schule gelernt die älteste Hochkultur war die Kultur der Sumerer im Südirak. Und so kann man sagen also dieses Gebiet ist die Wiege der Zivilisationen der ganzen Welt. Aber, wir wissen, dass Abraham der Stammvater Israels aus diesem Gebiet aus Ur in Chaldäa im Land der Babylonier hergekommen ist. So ist dieses Gebiet das Ursprungsland Israels. Nun verknüpfen wir das mit einer Bemerkung von vorher. In unserer Zeit hatte sich der Irak als Bedrohung für die ganze Welt im allgemeinen und für Israel im speziellen dargestellt. Das ist auch interessant denn dieses Gebiet ist gerade der Ursprung der ganzen Welt, der Ursprung Israels. Nicht wahr. Nach der Sintflut: Noah, Sem, Ham und Japhet haben überlebt und ihre Frauen. Ihre Nachkommen bildeten eine Urbevölkerung die sich nicht über die ganze Welt zerstreuen wollte, sondern auswanderte bis in den Südirak und dort ein kulturelles Zentrum gründen wollte. Das führte zum Städtebau Babels und zum Turmbau. Es war eine Revolution, eine Revolte gegen Gott. Dies wurde beantwortet durch die Sprachenverwirrung, was zur Folge hatte, diese Urgesellschaft wurde aufgesplittert in verschiedene Sippen die gemäß Ihren Sprachen auswanderten. So gab es japhetitische Gruppen die wanderten nach Europa aus, hamitische, die gingen nach Afrika usw. usf., schließlich wurde von da aus die ganze Welt bevölkert. Sie fragen sich, wenn das, grob gesagt, vor etwa 5000 Jahren stattgefunden hat, wie ist das zu verstehen das wir heute etwa 6 Milliarden Menschen sind. Da müsste also im Zeitraum von ein paar tausend Jahren die Menschheit aus 8 Personen, Noah, seine Söhne und ihre Frauen, auf 6 Milliarden angewachsen sein. Nun, das ist überhaupt kein Problem. Denn geht man aus von einer geringeren Wachstumsrate als heute und setzten wir die runter indem wir beachten es gab immer wieder Kriege, schreckliche Seuchen usw., dann reichen 5000 Jahre ohne Probleme um von 8 Personen auf 6 Milliarden zu kommen. Es gibt ja in der Mathematik eine schöne Formel wie man das berechnen kann. es stellt viel mehr ein Problem dar für die Menschen die glauben die Menschheit sei Jahrhunderttausende oder Jahrmillionen alt. Die müssten uns erklären warum es nur 6 Milliarden gibt. Und, wenn sie sagen die sind auch immer wieder dezimiert worden dann müssten sie uns erklären wo sind denn all diese prähistorischen vorgeschichtlichen Gräberfelder. Man hat sie nie gefunden.

Also, Babylon: Ursprung der Welt. Wir gehen in der Geschichte weiter. Um 2000 v. Chr. lebte Abraham, der Stammvater Israels, in Babylonien, in Ur, der Stadt der Chaldäer. Er war ein Götzendiener, so wie alle Bewohner von Ur. Man hat den Stufenturm, eine Nachbildung des Turmes von Babel, in Ur ausgegraben, (Sie sehen hier etwas von den Überresten) da wurde der Mondgott verehrt. Die Leute von Ur waren also Schöpfungs- oder Naturverehrer. Plötzlich erschien Abraham der Gott der Herrlichkeit, der Schöpfergott. 1. Mose 11,31 – 1. Mose 12,3. Und er rief Abraham aus dieser Kultur des Götzendienstes heraus um in das Land der Verheißung zu gehen. Abraham war gehorsam, er wandte seinen Rücken den Götzen zu und ging dem wahren Gott nach. Seine Nachkommen entwickelten sich zu einem Volk, dem auserwählten Volk Israel. Um 1004 v. Chr. eroberte der König David die Stadt Jerusalem und machte sie zur Hauptstadt der Juden. Sein Sohn Salomo setzte auf die Bergspitze den ersten Tempel, den salomonischen Tempel. Gemäß dem Gesetz Mose, 5. Mose 12,13-14, durfte das jüdische Volk nur ein Heiligtum haben. Und so wurde dieses eine Heiligtum auf den Berg Zion nach prophetischer, göttlicher Angabe gebaut.

Das Schicksal Jerusalems im Verhältnis zu der Stadt Babylon

Nun wollen wir im Weiteren das Schicksal Jerusalems, der Stadt Gottes, im Verhältnis zu der Stadt Babylon, der Stadt der Götzen, anschauen. Der Tempel Salomos, es sollte ein Tempel sein als Zeugnis für die Wahrheit das es nur einen wahren Gott gibt. Die Heiden haben viele Götter und auch viele Tempel. Israel sollte nur einen Tempel haben für die Wahrheit des einen wahren Gottes, der nicht Teil der Natur ist, sondern der ewige unwandelbare Gott. Aber, Sie wissen es. Am Ende seines Lebens verließ Salomo den einen Gott und er begann Naturgötter der umliegenden Völker zu verehren. Und das Volk Israel ging ihm nach auf diesem Weg. Das war also, gemäß der biblischen Religionskritik, Götzendienst. Verehrung der Schöpfung anstatt des Schöpfers, das ist Götzendienst. Die Propheten kündigten es an. Wenn Ihr nicht umkehrt, zu dem einen wahren Gott, dann werdet Ihr schwere Konsequenzen erleiden. Ihr müsst zurückkehren nach Babylonien, in das Land der Götzen, da wo euer Stammvater Abraham hergekommen war. Bereits Mose, um 1520 v. Chr., in seiner Abschiedsrede am Ende der Wüstenreise kündigte das Exil als Strafe Gottes an. 5. Mose 28,36: "Der Herr wird dich und deinen König, den du über dich setzen wirst, zu einer anderen Nation wegführen und du wirst dort anderen Göttern dienen". Das ist Verbannung, Exil, Wegführung zu einer anderen Nation. Der Götzendienst des jüdischen Volkes erreichte seinen Höhepunkt um 600 v. Chr., da war da Maß voll. Genau in dieser Zeit stieg König Nebukadnezar von Babylon zur Weltherrschaft auf. Er kam mit seiner Armee und zerstörte den Judenstaat in Israel, verwüstete die Stadt Jerusalem und legte den salomonischen Tempel in Staub und Asche. Babylon kontra Jerusalem. Genau in der Zeit von 608 - 538 v. Chr. hatten die Babylonier ein Weltreich. Warum 608? 612 v. Chr. viel Ninive, die Hauptstadt der Assyrer. Die Kämpfe gingen noch etwas weiter. 608 v. Chr. wurde das assyrische Weltreich endgültig in die Knie gezwungen und so kamen die assyrischen Feinde, die Babylonier, zur Weltmacht. Nun, genau in diese Zeit von 70 Jahren Weltherrschaft viel die babylonische Gefangenschaft der Juden, 605 - 538 v. Chr. Jeremia, ein Prophet um diese Zeit herum, schrieb folgendes, Jeremia 25,11: " Und diese Nationen ( das sind die Völker rund um Israel her) werden dem König von Babel dienen 70 Jahre, und es wird geschehen wenn 70 Jahre voll sind werde Ich an dem König von Babel und an seinem Volk seine Schuld heimsuchen". Der Bibeltext sagt nirgends das die jüdische Gefangenschaft 70 Jahre dauert. Sondern er sagt, die Zeit Babels und der babylonischen Weltherrschaft soll 70 Jahre dauern und das hat sich ganz wörtlich so in der Geschichte erfüllt. In dieser Zeit gab es 4 Deportationen der Juden, aus dem Land der Verheißung nach Babylonien.

605, das war die erste Wegführung, bei der auch Daniel in die Gefangenschaft kam. Daniel 1,1 und folgende.
597 die zweite Wegführung. Das war die Wegführung in der unter anderem der Prophet Hesekiel wegkam. Hesekiel 1,1 und folgende.
586 v. Chr. Das war das schrecklichste Jahr. Das war das Jahr der Zerstörung Jerusalems und des salomonischen Tempels. Das war das Jahr der hauptsächlichen Deportation der Juden. Es gab noch eine vierte,
582 v Chr. Die wird nur in Jeremia 52 erwähnt. Das war noch eine kleinere Restwegführung.

Nun schließt sich der Kreis in der Geschichte. Wir haben gesehen Abraham, der Stammvater Israels, war ein Natur- ein Schöpfungsverehrer in Babylonien. Ihm erschien der Schöpfergott und so wandte er sich von den Götzen ab und ging ins Land der Verheißung um dort ein Zeugnis zu sein für den einen wahren Gott. Abrahams Nachkommen verehrten diesen einen wahren Gott und dienten Ihm. Aber sie wandten sich schließlich von Ihm ab und begannen die Schöpfung, also Götter die man als kosmische Kräfte in der Natur verstand, zu verehren. Weil sie nicht umkehren wollten als gesamtes, als Gesamtheit mussten sie wieder zurückkehren ins Land Babylonien ins Land der Götzen. Das ist ganz erstaunlich zu sehen wie man wirklich einen göttlichen Plan in der Geschichte sehen kann. Dieser Krieg Babylons damals unter Nebukadnezar gegen Jerusalem ist nicht ein Märchen, ein Mythos. nach dem 6tageKrieg konnte man ja Ausgrabungen machen, im jüdischen Quartier, in Ostjerusalem und da entdeckte man auch die archäologischen Schichten um 600 v. Chr. (Hier sehen Sie etwas davon. Dieser Turm konnte damals den Anstürmen der babylonischen Armee nicht mehr standhalten. Man hat auch Asche gefunden, als Rest der Verbrennung damals, der Verbrennung Jerusalems und hier rechts sogar Originale im Krieg um Jerusalem verwendete Pfeilspitzen. So greifbar sind uns diese historischen Tatsachen.)

Wir können uns keinen Begriff machen wie tief der Einschnitt der babylonischen Gefangenschaft war. Babylon die Stadt der Götzen in der Höhe. Jerusalem die Stadt Gottes am Boden. In dieser Zeit, als die Juden gefangen waren, zwischen Euphrat und Tigris, wurde der Psalm 137,1 geschrieben. "An den Flüssen Babels saßen wir und weinten, indem wir Zions gedachten". Zion ist der Tempelberg in Jerusalem. Aber es kam wie Jeremia es prophezeit hatte. Um 538 v. Chr. kam es zum Ende des Exils und zum Ende der babylonischen Weltherrschaft. Es war eine Eroberung Babyloniens durch die Perser und Meder. Sie bauten in der Folge ein Weltreich auf das von Afrika bis nach Indien reichte. Die Eroberung Babyloniens geschah durch wenige Schlachten. Die Stadt Babylon, wie wir wissen, wurde durch einen Putsch erobert. König Belsazar wurde getötet, nach seiner letzten Party. Der persische König Kyrus war den Juden wohl gesonnen. Er gab Ihnen die Rückkehrerlaubnis wie wir das in Esra 1 beschrieben finden. Aber fortan sollte das jüdische Land nur eine persische Provinz sein. Aber immerhin halbautonom. Damals kehrten 10000de von Juden heim, wenn man die Frauen und Kinder mitrechnet. So geht es aus Esra 2 hervor. Das erste was sie taten als sie nach Jerusalem, nach Zion kamen, das war nicht der Bau der Stadt sondern auf der Spur des alten wurde der zweite Tempel gebaut. Die Heimkehrenden damals wussten wir gehen ins Land um den kommenden Messias im Land Israel zu begegnen. Die Propheten hatten das Kommen des verheißenen Erlösers detailliert angekündigt. Daniel hat in der Gefangenschaft sogar die Zeit des Kommens des Messias angegeben. Wenn man die Jahrwochen Daniels, diese 69 nachrechnet, kommt man auf das erste Jahrhundert nach Christus. Da sollte der Messias kommen. Aber nicht in Babylonien sondern in Bethlehem (Micha 5,1). Im Land Israel sollte er geboren werden. Damals blieben allerdings viele reiche Juden in Babylonien zurück. Sie hatten bereits wieder schöne Häuser gebaut, sie fühlten sich wohl. Sie wollten nicht wieder wie die Zurückkehrenden von Null anfangen, aber sie sahen sich fortan als Geldgeber und Unterstützer des halbautonomen Staates Israel. So ganz ähnlich wie manche amerikanischen Juden heute um einen Bezug zu unserer Zeit herzustellen.

Der Messias

Nach der Wartezeit im Land kam schließlich der Messias Jesus. Er wurde in Bethlehem geboren. Durch sein Kommen erfüllte er über 300 Prophezeiungen aus dem Alten Testament. Das ist so eindrücklich das zu sehen. Ich weiß noch wie ich als Teenager das gelesen habe, in einem Buch von dem amerikanischen Juden John Meldau, das es über 300 Prophezeiungen gibt. Aber er hat in diesem Büchlein nicht alle behandelt, sondern nur einen Teil und ich habe kein Buch gefunden wo alle behandelt werden. Und so habe Ich begonnen eine Liste zu machen, habe mir notiert, erstens, zweitens, drittens und habe da dann das ganze Alte Testament systematisch durchgelesen, und jedes Mal wenn Ich wieder etwas gefunden habe, habe Ich das in meine Liste eingetragen. Und dann wurde das 299, 300, 301, 302. Das war für mich als so 15-, 16-jähriger junger Mensch so überwältigend, zu sehen die Bibel ist so glaubwürdig. Und Ich habe dieses Argument auch immer wieder gebraucht in den Diskussionen mit Lehrern und Mitschülern in der Kantonsschule, im Gymnasium und niemand konnte irgend etwas dagegen einwenden. Das hat meinen jungen Glauben ganz stark geprägt und befestigt.

Im Jahr 32 n. Chr. wurde der Herr Jesus Christus durch die Römer gekreuzigt nachdem er von dem obersten Gerichtshof Israels, dem Sanhedrin, verworfen worden war. Und so starb der Messias auf dem Gogathafelsen vor den Toren Jerusalems. Aber auch das hatten die Propheten vorausgesagt. Aber auch die Konsequenzen der Verwerfung des Messias wurde prophezeit. Eine Konsequenz sollte sein, die Zerstörung Jerusalems, des Tempels und des jüdischen Staates. Schon Mose schrieb, um 1560 v. Chr., 3.Mose 26,31, Gott spricht: "Und Ich werde eure Städte zur Öde machen und eure Heiligtümer verwüsten und werde euren lieblichen Geruch der Opfer nicht mehr riechen". Dies erfüllte sich ab dem Jahr 70 nach Christus. Eine weitere Konsequenz sollte eine weltweite Zerstreuung der Juden sein. Mose schrieb in 5. Mose 28,64, Sie sehen einige Verse nach der Prophetie über die babylonische Gefangenschaft, das war Vers 36, kündigte er ein zweites Exil an, das weltweit sein sollte: "Und der Herr wird dich unter alle Völker zerstreuen von einem Ende der Erde zum anderen Ende der Erde". Das ist kein Exil in Babylon. In aller Welt zerstreut. Und tatsächlich in einem Jahrhunderte dauernden Prozess wurden die Juden in alle 5 Kontinente zerstreut. Aber, beachten wir: In den 2 Kriegen der Römer gegen die Juden da gab es ganz besondere Fluchtwellen nach Babylonien. Um 70 und um 135 n. Chr. Die Juden wussten damals, wir müssen jetzt so schnell wie möglich römisches Territorium verlassen. Nun, Babylon war ein ganz besonderes nahe gelegenes Gebiet, außerhalb des römischen Weltreiches damals. Wären sie in die Schweiz gekommen, das hätte nichts gebracht. Helvetia war auch römisch. Nun, dies führte dazu das mehr als eine Million Juden damals nach Babylonien flohen. Und so wurde Babylonien zum Zentrum der rabbinischen Gelehrsamkeit des Judentums und dies bis ins Mittelalter, bis ins 10., 11. Jahrhundert. Nun verstehen Sie warum der Talmud, das wichtigste theologische Werk des nachbiblischen Judentums, der babylonische Talmud heißt, weil der größte Teil davon in Babylonien, im heutigen Irak, verfasst worden ist. (Sie sehen hier eine Seite aus dem babylonischen Talmud)

Das Schicksal der Juden in Babylon

Ein paar Bemerkungen über das Schicksal der Juden in Babylonien.

Um 581 n. Chr. gab es Judenverfolgung in Babylonien und Persien. 634, wenige Zeit, wenige Jahre nach dem Tod von Muhammed kam es zur islamischen Eroberung Babyloniens. Um 800, 850 gab es schwere Steuerbelastung für die Juden, Einschränkung der Wohnfreiheit, Zwang zum Tragen eines gelben Zeichens an den Kleidern. Um 1000 schwere Unterdrückung der Juden, Strafsteuern. 1333 Zerstörung der Synagogen in Bagdad, wobei viel Eigentum der Juden entwendet wurde. Eine besonders schwere Zeit die Jahre 1750 bis 1830, damals unter türkischer, islamischer Herrschaft. Es gab schwere antijüdische Maßnahmen. Und so flohen viele Juden in diesen Jahren nach Persien, nach Indien, noch weiter in die Diaspora, in die Zerstreuung.

Betrachten wir Babylonien im 20. Jahrhundert. Im 1. Weltkrieg kam es zur Zerschlagung des osmanischen Reiches durch die Alliierten. Das osmanische Reich war das Türkenreich, das den ganzen Nahen Osten beherrschte. Weil die Türken sich damals auf die Seite Deutschlands gestellt hatten, kamen die Alliierten gegen die Osmanen und vernichteten dieses Weltreich. Im Gebiet von Babylonien wurde durch die Engländer König Feisal I als Unterherrscher eingesetzt. 1923-1933. In dieser Zeit lebten noch etwa 150 000 Juden im Irak und manche von Ihnen waren Nachkommen von Juden die schon vor 2500 Jahren durch Nebukadnezar nach Babylon verfrachtet worden waren, die aber nie dann zurückgekehrt waren ins Land der Verheißung Also eine babylonische Gefangenschaft von Nebukadnezar bis in unsere Zeit. 1932 kam es zur Gründung des Irak. Der Irak sollte in die Autonomie abgegeben werden. In diesem Jahr erhielt also dieses Gebiet die Unabhängigkeit von England. Aber gerade in den Jahren 1933-39, als Feisals Sohn Ghazi I, König wurde, da wurde Hitler populär, im Irak. Nicht zuletzt, weil der deutsche Botschafter im Irak, Fritz Grobba, so beliebt war unter den Akademikern dort. Es gab also eine Achse des Bösen von Nazieuropa in die islamische Welt und insbesondere in den Irak. Konsequenz: 1.Juni 1941: Judenverfolgung und Massenabschlachtung von Juden in Bagdad. Dieses Ereignis hat die Judenheit in Babylonien zutiefst erschüttert. Es führte dazu das verschiedene Juden dort eine zionistische Untergrundorganisation gründeten, die es den Juden im Irak ermöglichen sollte aus dem Irak zu fliehen.

Nun, schauen wir uns das mal an, indem wir den Mittler Osten im Zusammenhang mit Europa sehen. Diese schreckliche Zeit der Juden im Irak viel zusammen mit der Zeit von Nazieuropa, mit der Zeit in der 6,5 Millionen Juden vernichtet wurden, in Europa. 1/3tel der Weltjudenheit wurde ermordet. Aber, dieses schrecklichste Schockereignis wirkte wie die Presswehen bei der Geburt. Denn als die direkte Konsequenz dieser schrecklichen Nazizeit kam es am 14. Mai 48 zur Staatsgründung Israels. Die zivilisierten Nationen sagten: "Jetzt braucht es absolut und unmittelbar die Lösung des Judenproblems". Und so kam es, was sonst nie möglich gewesen wäre, zur Staatsgründung. Ben Gurion verkündigte an diesem Freitagnachmittag um 4.00 Uhr: Hier Staat Israel, 2000 Jahre sind vergangen. Wenn für Gott die Zeit gekommen ist kann niemand ihm widerstehen. So hörte man es in aller Welt übers Radio. Gott spricht in Hesekiel 36,24, ein Kapitel das in der babylonischen Gefangenschaft geschrieben worden war: "Und Ich werde euch aus den Nationen holen und euch sammeln aus allen Ländern und euch in euer Land bringen". Die islamische Welt hatte sich im tiefsten Zorn gegen den Lösungsvorschlag der zivilisierten Nationen aufgelehnt, gegen den Vorschlag der Staatsgründung Israels. Und sie kündigten an: "Wir werden den Staat sofort auslöschen wenn er gegründet wird". In der Nacht vom Freitag auf den Sabbat, 15. Mai 48. Irak greift Israel an. Am Tag nach der Staatsgründung griff der Irak, verbündet zusammen mit Jordanien, Syrien, Libanon, Ägypten, Saudi-Arabien und Jemen, Israel an mit dem Ziel das Judenvolk auszulöschen. Doch es war ein Wunder, nach 1 Jahr überlebte Israel und ging mit Landgewinn als Sieger hervor. Obwohl sie damals gar keine richtige Armee hatten. Sie hatte die Hagana umstrukturiert zur Armee, sie hatten kaum schwere Waffen, 4 Flugzeuge. 2 Flugzeuge verloren sie nach einigen Tagen Krieg. Und da kamen so viele offizielle Armeen mit schweren Waffen und sie wurden schließlich besiegt.

Einordnung in den biblischen Heilsplan

Nun, was wir bisher gesehen haben wollen wir einordnen in den biblischen Heilsplan. Die Bibel hat also ganz klar die Zerstreuung der Juden prophezeit, aber auch eine endzeitliche Rückkehr. Und zwar so. Die Bibel spricht über das Kommen des Messias in zwei verschiedenen Arten. Einmal spricht die Bibel über das Kommen eines leidenden Messias und ein anderes Mal über das Kommen eines triumphierenden herrschenden Messias. Wie können wir diese zwei Beschreibungen miteinander vereinbaren. Ganz einfach, es sind zwei verschiedene Kommen ein und desselben Messias. Man kann sie so unterscheiden. In Verbindung mit dem Kommen des leidenden Messias sagen die Propheten das in der Folge, als Konsequenz der Ablehnung dieses Leidenden, das jüdische Volk unter alle Völker zerstreut werden soll. In Verbindung mit der Beschreibung des herrschenden Messias erklären die Propheten das in der Zeit davor das jüdische Volk in einem Prozess ins Land der Väter zurückgeführt wird, aus einer weltweiten Zerstreuung. Was ist nun der Sinn der Zwischenzeit, zwischen dem 1. und dem 2. Kommen des Messias. Nun das können Sie Nachlesen in Jesaja 49, wo Gott zu Messias sagt: "Es ist zu gering das du mein Knecht seist um die Stämme Jakobs aufzurichten und die Vertriebenen Israels zurückzuführen. Ich habe dich auch zum Licht der Nationen gesetzt das du mein Heil seist bis an die Enden der Erde". Die dazwischen liegende Zeit sollte die große Chance für die nichtjüdischen Völker sein. Und wir realisieren, genau in der Zeit, von dem ersten Kommen Christi bis Heute, in der Zeit wo die Juden zurückkehren, hat das Evangelium alle 5 Kontinente erreicht. Jede Nation der Welt, noch nicht alle Stämme und Sprachen. Aber der Herr Jesus sagt ja in seiner Endzeitrede in Matthäus 24, dass bevor das Ende kommt, das Evangelium des Reiches verkündigt wird allen Nationen zu einem Zeugnis. Nicht allen Stämmen nicht allen Sprachen, allen Nationen. Und das griechische Wort für Nationen dort bezeichnet die größte völkische Einheit oder die größte gesellschaftliche Einheit, also eine Nation. Ein Volk ist kleiner als eine Nation. Russland ist eine Nation aber es besteht aus vielen, vielen Völkern. Alle Nationen sollen das Evangelium hören und das ist auch geschehen bis Heute, aber erst im 20. Jahrhundert, in der Zeit wo die Juden zurückkehren. Und dann wird der Messias wenn er kommt schließlich sein Reich von 1000 Jahren der Gerechtigkeit und des Friedens hier auf Erden aufrichten.

Wir leben in einer ganz besonderen Zeit. In einer Übergangszeit und die Bibel nennt das die Endzeit. Also beachten wir ganz besonders die Jahre ab 1882, erste jüdische Einwanderung ins Land der Väter. Die Endzeit ist nicht 1 Woche oder 1 Jahr oder 1 Jahrzehnt. Es ist eine Periode von bereits über 120 Jahren und die Propheten haben verschiedene Ereignisse prophezeit die in dieser Phase der Endzeit stattfinden sollen, noch vor der Wiederkunft des Herrn Jesus Christus als triumphierender Messias. Da hinein gehören auch diese Prophezeiungen über den Fall Babylons, wie wir sehen werden.

Die Endzeit nach Jeremia 50-51 und Jesaja 13-14 sieht so aus: Es ist die Zeit wo die Juden zurückkehren ins Land der Väter, ab 1882. Es ist die Zeit in der die Juden aus Babylonien fliehen. Wir werden das noch zusammen anschauen. Das war besonders in den Jahren 1941 - 1950. Das war die Zeit der Flucht aus Babylonien. Aber in dieser Zeit soll auch ein Auszug aus Babylonien stattfinden. Der hat stattgefunden in den Jahren 1950 - 52. Ich komme darauf zurück, das ist nur eine Übersicht. Es soll schließlich zur Zertrümmerung des Landes Babylonien kommen. Das haben wir bereits gesehen im 1. Golfkrieg 1991. Aber die Prophetie macht deutlich, nicht nur zu einer Zertrümmerung sondern schließlich auch zur Eroberung des Landes. Das ist nicht geschehen im Golfkrieg 1 sondern erst im Golfkrieg 2, 2003. Aber schließlich soll es zu einer endgültigen und totalen Verwüstung des Landes Babylonien kommen, und danach zum Friedensreich des Messias.

Die Flucht der Juden aus dem Irak

Jetzt betrachten wir zusammen die Flucht der Juden aus dem Irak. Wie gesagt, dieses schreckliche Juniereignis 41 hat die babylonische Judenheit erschüttert und sie begannen zu fliehen. Viele z. B. über Schatt al-Arab gingen sie nach Persien hinüber und von dort aus weiter. Die irakische Regierung konnte damals die Grenzen einfach nicht hermetisch abriegeln. Und das schlimme war die Juden flohen und die bezahlten auch keine Steuern mehr. Ja nicht wahr, wenn Sie heute fliehen würden aus Deutschland dann ginge die letzte Steuerperiode verloren für Deutschland und das wäre ja ein Schaden, nicht. Ja, aber die Bibel sagte ganz deutlich Jeremia 50,8: "Flieht aus Babylonien hinaus und zieht aus dem Land der Chaldäer aus". Jeremia 51,6: "Flieht aus Babylonien hinaus rettet ein jeder sein Leben, werdet nicht vertilgt wegen seiner Ungerechtigkeit, denn es ist die Zeit der Rache des Herrn. Was es getan hat vergilt er ihm". Oder Sacharja 2,7 oder 2,11) je nach Bibelausgabe, ein Prophet aus der Zeit nach dem babylonischen Exil: "Wehe Zion, rette dich die du wohnst bei der Tochter Babylonien". Aus dieser Fluchtzeit greife ich eine Sommernacht 1947 heraus. ( Sie sehen hier ein Flugzeug, das in einem Melonenfeld, nahe von Bagdad, gelandet ist ohne das die Regierung etwas davon weiß. es wurden 50 Juden eingeladen und das Flugzeug fliegt nach damals Palästina. Die Juden werden rausgelassen und das Flugzeug geht wieder zurück und holt die nächste Ladung. So ging das die ganze Zeit durch. Nun kam es aber plötzlich zu einer völlig unerwarteten positiven Wende. Purim 2. März 1950. Das Purimfest ist ja das Fest aus dem Buch Esther, aus der Zeit als alle Juden im persischen Weltreich, von Afrika bis nach Indien, ausgerottet werden sollten, wegen Haman. Aber Gott hat das Schicksal der Juden zu ihren Gunsten gedreht und so hat man, von dieser Zeit an, jedes Jahr im Judentum bis Heute, die Rettung der Juden in den Synagogen gefeiert und zwar an 2 Tagen, 2 aufeinanderfolgenden Tagen. Nun, diese Fest war immer im Judentum ein ganz besonderes Freudenfest aber Purim 2. März 1950 war eine doppelte Purimfreude für die irakischen Juden, denn plötzlich kommt die Nachricht in die Synagogen: "Die Regierung des Iraks gibt die offizielle Erlaubnis; alle Juden die gehen wollen dürfen aus dem Irak hinaus." Tawfiq Suweidi, der damalige Herrscher sagte: "Juden dürfen ausreisen. Die Bedingung ist: Verzicht auf die irakische Staatsbürgerschaft". Aus gut überlegten Gründen nahm er an, nur 7000 - 10000 werden dann gehen. Die bezahlen die Steuern und dann haben wir Ruhe. Ja, wir haben in Jeremia 50,8 in der 2. Hälfte dieses Wort: "Zieht aus dem Land der Chaldäer aus". Das ist nicht das gleiche wie fliehen in der ersten Verszeile. Das ist ein geordneter Auszug. Ebenso Jesaja 48, 20a: "Zieht aus Babylonien aus". 95 Prozent der Juden wollten ausreisen und nahmen 90 Prozent Verlust von Hab und Gut in Kauf. Sie durften also ihre Häuser und ihren Besitz nur für 10 Prozent des Wertes verkaufen. ( Sie sehen hier Juden vor dieser Bagdadsynagoge). Die meisten von ihnen damals wollten ausreisen. Das ganze hatte aber einen Haken. Tawfiq Suweidi sagte: "Dieses Emigrationsgesetz ist gültig bis zum 9. März 51". Nun, in dieser ganz kurzen Zeit sollten 104 000 Juden ausgeflogen werden. Für den Staat Israel eine Unmöglichkeit damals. Ich habe ja erklärt 48, 49 da ging der junge Staat Israel durch einen Vernichtungskrieg hindurch. Sie hatten ja fast keine Flugzeuge und jetzt in 51 sollten sie so arme Juden in solcher Zahl aufnehmen und eben die sollten ausgeflogen werden, unmöglich. Und dann kam es zu einer Katastrophe. Umsturz im Irak. September 1950 wurde die Regierung Suweidi, die die Erlaubnis zum Auszug gegeben hatte, gestürzt durch den bekannten Antisemiten Said Nuri und wir wissen heute das er einen geheimen Plan hatte zur Errichtung von Konzentrationslagern in der irakischen Wüste um die Juden dort auszulöschen. Nun alle wussten Said Nuri ist ein schrecklicher Judenhasser. Es kam zu Spannungen und Angst unter den babylonischen Juden. Übrigens die meisten Juden wohnten in Bagdad und dann südlich davon. Darum sage Ich anstatt Irak "babylonischen" Juden. Kurz vor dem Stichdatum 9. März 51, da waren noch 10000de von Juden im Irak. Sie warteten mit bereits verlorener Staatsbürgerschaft immer noch auf die Ausreise. Dann kam der 10te März. Die Ausreise ging weiter. Niemand wusste warum. Ein Wechsel, von da an wurde alles Hab und Gut konvisziert. Heute wissen wir das war Said Nuris Absicht. Er wollte einen sadistischen Schlag gegen den jungen Staat Israel ausführen, indem die Wirtschaft Israels durch die Massenaufnahme von völlig mittellosen Menschen zum Zusammenbruch geführt werden sollte. Im Februar 52 kamen alle Flüge zum Abschluss. Jeder Jude der ausziehen wollte konnte gehen. Diese ganze Zeit der Flucht und des Auszuges aus Babylonien nennt man heute die Operation Babylon. In dieser Operation hat Schlomo Hillel eine Schlüsselrolle gespielt. Das war ein Jude der 1923 in Bagdad geboren worden war. Die Familie Hillel ist eine solche Familie die seit Nebukadnezar in Babylonien wohnte. Aber der 11jährige wanderte 1934 aus nach damals Palästina. In den Jahren 1946 -52 spielte er in der Rettung der irakischen Juden als Geheimdienstagent eine Schlüsselrolle. Danach hat er sich betätigt als Politiker. Er war mehrfach Minister in der Regierung, 1984 sogar Präsident der Knesset, des Parlaments und er war schließlich auch auf Besuch bei George Bush Senior. Noch bevor er Präsident von Amerika geworden war und da hat er ihm sein Buch mitgebracht auf Englisch "Operation Babylon". Ich habe ein Bild gesehen wo er ihm das Buch schenkt. Herr Bush Senior war also informiert, vor dem Golfkrieg, über dieses Schicksal der Juden in Babylonien. Dieses Buch wurde erst 1985 zum ersten mal auf Hebräisch veröffentlicht. Man hat diese Operation geheim gehalten und zwar im Blick auf all die Juden in anderen arabisch-islamischen Ländern die man eben auch retten wollte und man wollte nicht durch die Preisgabe von Geheimdienstmethoden diese Juden gefährden. Aber 1985 waren die Juden so weitgehend aus den arabisch-islamischen Ländern ausgezogen oder geflohen das man dies verantworten konnte. Aber vor 1985 haben sie nichts wissen können von dieser Operation Babylon.

Nun lesen wir aus Jeremia 51,45. Gott spricht:" Zieht aus ihm (aus dem Land Babylonien) hinaus, mein Volk und rettet ein jeder sein Leben vor der Glut des Zornes des Herrn und das euer Herz nicht zaghaft werde und ihr euch nicht fürchtet vor der Nachricht die im Land vernommen wird. Denn in dem einen Jahr kommt diese Nachricht und in dem Jahr danach jene Nachricht und Gewalttat ist im Land. Herrscher folgt auf Herrscher. Hier geht es um den Auszug. Nicht wahr, nicht um die Flucht. "Zieht aus ihm hinaus". Dieser Auszug soll geschehen bevor es zu einem Zorngericht über Babylonien kommt. Nun habe Ich ganz genau mich erkundigt wie das jüdische Jahr damals gegenüber unserem gregorianischen Kalender verlaufen ist. Das ändert sich ja von Jahr zu Jahr ein bisschen. Also, damals als die irakische Regierung sagte: "Ihr könnt gehen". Das fiel in das Jahr, in das jüdisch biblische Jahr, 24. September 49 - 11. September 50. Das war das Jahr der guten Nachricht. Dann, 12. September 50 - 30. August 51, das war das nächste, jüdisch-biblische Jahr. Es war das Jahr der schlechten Nachricht. "Ihr könnt nicht mehr gehen". Denn im September 50 fand ja der Umsturz statt, Nuri kontra Suweidi. Nun sagt der Bibeltext: "Und das euer Herz nicht zaghaft werde und ihr euch nicht fürchtet (sie haben sich damals schrecklich gefürchtet) vor der Nachricht die im Land vernommen wird. Denn in dem einen Jahr kommt diese Nachricht (die Gute) und in dem Jahr danach kommt jene Nachricht." ( die Schlechte) Aber sie sollen keine Angst haben denn schließlich konnten ja alle gehen. Alle die wollten konnten gehen und dann heißt es weiter: "Und Gewalttat ist im Land". Tatsächlich genau in dieser Zeit 1951 gelang es der irakischen Geheimpolizei die jüdische Fluchtorganisation im Irak blutig und grausam zu zerschlagen und genau in diese Zeit fällt der Umsturz Nuri Kontra Suweidi. Der Text sagt: "Herrscher folgt auf Herrscher". Wir können jedes Wort im Text nachvollziehen Heute und es gibt keine andere Situation in der ganzen Weltgeschichte, wo das etwa ähnlich oder so gewesen wäre. Nur in unserer Zeit. Das ist biblische Prophetie, meine Damen und Herren. Es kam zu einer erneuten Fluchtzeit aus Babylonien. Denn nach der Operation Babylon blieben noch 5000 Juden im Irak zurück. Die wollten einfach nicht gehen. Aber 1963 kam die Baath-Partei, das ist die Partei mit der später Saddam Hussein regieren sollte, da kam die Baath Partei an die Macht. Die Folge war Judenverfolgung im Irak. 1967 verlor der Irak im 6-TageKrieg gegen Israel und da ließ man die Wut an den irakischen Juden aus. Erneut Judenverfolgung. 1968, nach einem kurzen Unterbruch, kam es zu einer erneuten Machtergreifung der Baath-Partei; Judenverfolgung. Dies führte zu weiteren Fluchtwellen und zwar so dass am Vorabend des Golfkrieges noch vielleicht 150 Juden in Babylonien waren. Aber man kann sagen, damals war praktisch die ganze Judenheit gegangen, geflohen oder ausgezogen. Eindrücklich.

Und jetzt kommen wir zum neuen Thema Saddam Hussein und das neue Babylon, aber dass heute Nachmittag.

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