
Zeichen geben uns einen Hinweis darauf, was wir erwarten dürfen, was kommt.
Wir waren in der Urlaubszeit viel mit dem Auto unterwegs. Unsere Kinder haben vor allem immer wieder nach einem bestimmten Zeichen Ausschau gehalten: dem goldenen M am Rand der Autobahn. Nicht, weil sie das Zeichen besonders schön finden, sondern weil sie genau wissen, was sich hinter diesem M verbirgt: Pommes, Chicken Nuggets, ein Getränk, eine Apfelschorle, ein Dessert und sogar ein Spielzeug. Dieses Zeichen steht für unsere Kinder für etwas Größeres.
Alle, die sich jetzt Sorgen um die Gesundheit unserer Kinder machen – wir sind diesem verheißungsvollen Zeichen nur einmal gefolgt, für das Protokoll. Ja, es ist ein Zeichen, das für etwas Größeres steht, für unsere Kinder.
Ich möchte das, was Jesus getan hat, nicht mit McDonald’s vergleichen, ganz und gar nicht. Aber ein bisschen ist das, was Jesus getan hat, doch vergleichbar, weil er nämlich Zeichen getan hat, die für etwas Größeres standen – etwas viel Größeres.
Wir lesen das am Ende des Johannesevangeliums, ganz am Schluss. Johannes erklärt, warum er all das aufgeschrieben hat, warum er diese Zeichen festgehalten hat. Er sagt in Johannes 20,31, dass er das getan hat, damit ihr glaubt, dass Jesus der Christus ist, der Sohn Gottes, und damit ihr durch den Glauben das Leben habt in seinem Namen.
Die Zeichen, die Jesus getan hat, sollen zeigen: Jesus ist Gottes Sohn. Und Jesus schenkt uns das wahre Leben.
In Johannes 2 lesen wir von dem ersten Zeichen, das Jesus getan hat. Womit hat er begonnen? Man könnte sich vieles vorstellen, was Jesus als Erstes tut, wenn er den Menschen zeigen will, dass er das wahre Leben bringt.
Hat er einen Menschen gesund gemacht, der lange krank war und nun endlich erleben darf: Ich werde gesund? Hat er Menschen aus einer sehr schwierigen oder gefährlichen Situation gerettet? Hat Jesus vielleicht sogar einen Toten auferweckt? All diese Dinge, all diese Zeichen hat Jesus getan, aber keines davon war das erste Zeichen.
Zum Beginn seines öffentlichen Dienstes tat er etwas ganz anderes. Das lesen wir im zweiten Kapitel des Johannes-Evangeliums. Lesen wir diesen Text: Johannes 2,1-11.
Am dritten Tag war eine Hochzeit in Kana in Galiläa, und die Mutter Jesu war dort. Jesus und seine Jünger waren ebenfalls zur Hochzeit eingeladen.
Als der Wein ausging, sagte die Mutter Jesu zu ihm: „Sie haben keinen Wein mehr.“ Jesus antwortete ihr: „Was geht es dich an, Frau, was ich tue? Meine Stunde ist noch nicht gekommen.“ Seine Mutter sagte zu den Dienern: „Was er euch sagt, das tut!“
Dort standen sechs steinerne Wasserkrüge zur Reinigung nach jüdischer Sitte, und in jeden passten zwei oder drei Maß. Jesus sagte zu ihnen: „Füllt die Wasserkrüge mit Wasser!“ Sie füllten sie bis oben hin. Dann sagte er zu ihnen: „Schöpft nun und bringt es dem Speisemeister!“ Sie brachten es ihm.
Als der Speisemeister den Wein kostete, der vorher Wasser gewesen war, und nicht wusste, woher er kam – die Diener aber wussten es, die das Wasser geschöpft hatten –, rief der Speisemeister den Bräutigam und sagte zu ihm: „Jeder gibt zuerst den guten Wein, und wenn sie betrunken werden, den geringeren. Du aber hast den guten Wein bis jetzt zurückbehalten.“
Das ist das erste Zeichen, das Jesus tat, geschehen in Kana in Galiläa. Dabei offenbarte er seine Herrlichkeit, und seine Jünger glaubten an ihn.
Lass uns beten: Herr Jesus Christus, wir danken dir, dass du, der Sohn Gottes, in diese Welt gekommen bist und deine Herrlichkeit durch Zeichen offenbart hast.
Wir wollen beten, dass wir deine Herrlichkeit in diesem Zeichen tiefer erkennen. Schenke uns Glauben, damit wir wirklich verstehen, wer du bist – wie es die Bibel sagt: Du bist der Sohn Gottes, unser Retter.
Hilf uns, dies tiefer zu begreifen und uns daran zu freuen, wer du bist. In deinem Namen beten wir. Amen.
Ist das nicht ein ungewöhnliches Zeichen zum Beginn seines öffentlichen Wirkens? Jesus verwandelt Wasser in Wein für eine Festgesellschaft, die gerade ohne Getränke dasteht. Das ist keine besonders bedrohliche Situation. Zugegeben, es ist nicht schön, wenn auf einem Fest der Wein ausgeht. Das kann tatsächlich dazu führen, dass die Feier schnell endet, weil keine fröhliche Gemeinschaft mehr möglich ist. Kein Wein mehr bedeutet weniger Freude, aber es ist nicht lebensbedrohlich. Es ist peinlich für den Bräutigam, peinlich für das Paar, aber nicht gefährlich.
Warum beginnt Jesus also mit genau diesem Zeichen? Ein Blick ins Alte Testament kann uns helfen. Gerade haben wir einen Text aus Jesaja gelesen, Jesaja 25. Dort sieht der Prophet Jesaja eine Zeit voraus, ein zukünftiges Fest, das Gott mit Menschen aus allen Völkern feiern wird, mit seinem Volk. Ein Kennzeichen dieses Festes ist der Wein. In Jesaja 25 heißt es zweimal, dass es dort Wein geben wird. Wein ist ein Bild für die Freude, die bei diesem Fest herrschen wird, wenn Gottes Volk Gemeinschaft mit Gott hat und feiert.
Jesus zeigt mit seinem ersten Wunder gleich, wozu er gekommen ist. Dieses Wunder steht für etwas Größeres. Es geht nicht einfach darum, dass er Wein herstellt, damit die Party weitergehen kann. Vielmehr steht es für eine tiefere Wahrheit. Jesus ist gekommen, um alles vorzubereiten, damit das Fest, von dem Jesaja und andere Propheten immer wieder gesprochen haben, wirklich stattfinden kann. Er bereitet dieses Fest vor und bringt die Freude, die damit verbunden ist.
Ich möchte mit euch in drei Punkten anschauen, wie Jesus das macht. Er gibt uns wirklich eine Kostprobe von seiner Herrlichkeit.
Genau das ist es, was am Ende auch manche Leute merken – nicht alle, aber einige. Sie erkennen, dass er in diesem Zeichen seine Herrlichkeit offenbarte.
In Vers 11 heißt es: „Und seine Jünger glaubten an ihn, weil sie das gesehen haben.“
Wie zeigt Jesus hier seine Herrlichkeit? Zunächst sehen wir das in den Versen 3 bis 5. Jesus zeigt seine Herrlichkeit in seiner Macht – in der großen, atemberaubenden Macht, die er besitzt. Das wird schon ganz am Anfang deutlich.
Der Wein war alle. Das war zwar nicht lebensbedrohlich, aber dennoch peinlich für den Gastgeber und ein Stimmungskiller. Maria wusste, wer jetzt helfen kann. In einer Zeit, in der man nicht einfach schnell in den Supermarkt oder zur nächsten Tankstelle fahren konnte, wusste Maria genau, wer jetzt helfen kann: ihr Sohn, Jesus.
Maria wusste früher und besser als alle anderen, wer Jesus ist. Der Engel hatte ihr schon gesagt: Du wirst einen Sohn empfangen und zur Welt bringen, der vom Heiligen Geist ist. Maria und Josef nannten diesen Sohn bewusst Jesus, weil Gott ihnen gesagt hatte, so solle er heißen. Jesus bedeutet „Gott rettet“, weil er kommen wird, um das Volk von seinen Sünden zu retten.
Maria wusste, wer Jesus ist. Sie wusste, dass er etwas tun kann, wenn alle anderen nichts mehr tun können. Deshalb kommt sie zu ihm und sagt: „Der Wein ist alle.“ Das ist nicht einfach nur eine Information, sondern eine Aufforderung an Jesus, zu handeln. Die Antwort, die Jesus gibt, ist ganz schön schroff, oder? Vielleicht ging es euch ähnlich, als ihr das gelesen habt – man muss erst einmal schlucken.
Maria bittet ihn um Hilfe, und Jesus sagt in Vers 4 zu ihr: „Was geht es dich an, Frau, was ich tue? Meine Stunde ist noch nicht gekommen.“ Ich möchte die Schärfe etwas mildern, wenn er „Frau“ statt „Mama“ sagt. Schon damals nannten Söhne ihre Mütter üblicherweise „Mama“ und nicht „Frau“. Dennoch ist das, was Jesus hier macht, nicht unhöflich.
Er benutzt genau dieses Wort später noch einmal – viel später, als er am Kreuz hängt und für seine Mutter sorgt. Da spricht er sie fürsorglich vom Kreuz her an und nennt sie ebenfalls „Frau“. Er sagt: „Frau, das ist dein Sohn“ und weist auf Johannes. Er sorgt wirklich für sie. Es ist also nicht unhöflich, wenn er sie „Frau“ nennt, aber es drückt eine Distanz aus – und das soll auch so sein.
Diese Distanz wird auch in dem deutlich, was Jesus dann sagt: „Was geht es dich an, was ich tue?“ Andere übersetzen das mit: „Was habe ich mit dir zu schaffen?“ Interessant ist, wo diese Redewendung sonst noch im Neuen Testament auftaucht.
Sie wird nämlich mehrmals verwendet, wenn Dämonen zu Jesus sagen: „Was haben wir mit dir zu schaffen?“ oder „Was habe ich mit dir zu schaffen?“ Damit drücken sie aus, dass sie völlig unabhängig von Jesus und seinem Herrschaftsbereich sein wollen. Sie sagen: „Wir haben nichts mit dir zu schaffen, das ist unser Bereich, bleib uns fern.“
Diese Haltung der Dämonen ist eine unglaubliche Überheblichkeit, denn sie besitzen keinen eigenen Herrschaftsbereich. Niemand, nicht einmal der Teufel und seine Dämonen, kann in dieser Welt tun und lassen, was er will. Alle sind unter Gottes Herrschaftsbereich.
Was die Dämonen für sich in falscher Weise beanspruchen – nämlich einen eigenen Bereich zu haben – darf Jesus tatsächlich für sich in Anspruch nehmen. Jesus kann sagen: „Was habe ich mit dir zu schaffen?“ weil er wirklich einen ganz anderen Herrschaftsbereich hat.
Er ist völlig unabhängig von allen Menschen und Umständen. Jesus ist viel mächtiger, und das bringt er hier zum Ausdruck. Er macht deutlich, dass kein Mensch – nicht einmal seine eigene Mutter – ihn zu irgendetwas drängen, vor seinen Karren spannen oder für eigene Zwecke benutzen kann.
Das stellt Jesus hier klar. Er sagt damit noch nicht, ob er helfen will, und auch nicht, dass er nicht helfen kann. Wir sehen ja gleich, dass Jesus wirklich hilft. Aber er macht seine Autorität deutlich und sagt: Niemand kann mich vor seinen Karren spannen, ich bin mächtiger.
Jesus war unabhängig von Menschen, weil er ganz abhängig von seinem himmlischen Vater war. Er war gekommen, um den Plan des Vaters, seinen Willen, zu tun und umzusetzen. Weil er Gott selbst ist, folgte er dem, was der Vater ihm gesagt hat.
An dieser Stelle sagt er: „Meine Stunde ist noch nicht gekommen.“
Was hat es mit dieser Stunde auf sich, von der Jesus hier plötzlich spricht? Am besten verstehen wir es so, dass Jesus in dieser Notsituation, als Maria kommt, mit einer Not konfrontiert ist, die die Hochzeitsgesellschaft wirklich bewegt. Alle sind betrübt und weinen.
Doch Jesus denkt in dieser Not an eine viel größere Not, für die er gekommen ist und die er lösen wollte. Seine Stunde bleibt zunächst geheimnisvoll. Im Laufe des Johannesevangeliums entfaltet sich jedoch immer mehr, was er damit meint. Es wird deutlich, dass die Stunde, von der Jesus spricht, die Stunde ist, in der er am Kreuz von Golgatha sein Leben für die Sünder hingibt.
Dafür ist er gekommen. Er denkt dabei an den großen Plan Gottes. Er denkt weit über die Not der Hochzeitsgesellschaft hinaus. Vielmehr denkt er an die Not, die wir Menschen haben. Marias Anfrage erinnert ihn daran, wozu er gekommen ist: „Ich bin gekommen für diese eine Stunde.“
Alles, was er tut, alle Zeichen, alles, was er lehrt und wohin er sich bewegt, bereitet diese Stunde vor. Es läuft auf diesen Punkt in der Geschichte zu – auf das Kreuz von Golgatha. Dort lässt Jesus sein Leben und demonstriert zugleich seine Macht auf einzigartige, unvergleichliche Weise.
Das gilt besonders für Menschen, die ihm sagen: „Was haben wir mit dir zu schaffen?“ Menschen wie du und ich sind da nicht besser als die Dämonen. Wir wollen unseren eigenen Herrschaftsbereich. Wir sagen zu Jesus: „Was haben wir mit dir zu schaffen?“ Und Jesus gibt sein Leben in dieser Stunde am Kreuz von Golgatha.
Er denkt daran und weiß: Ich bin für etwas Größeres gekommen.
Wie reagiert Maria auf diese Antwort? Sie weiß ja nicht, was gleich passieren wird.
Sie diskutiert nicht mit Jesus und versucht auch nicht, ihn umzustimmen, damit er doch das tut, was sie von ihm will. Stattdessen erkennt sie seine Worte an und vertraut weiterhin darauf: Mein Sohn, wenn er will, dann kann er. Dann wird er hier ein Wunder tun oder etwas anderes. Vielleicht auch kein Wunder – sie weiß nicht, was kommen wird.
Dennoch sagt sie zu den Dienern, die dort sind: „Was er euch sagt, das tut.“ Das ist Glaube, das ist Vertrauen. Sie weiß nicht, was kommt, aber sie vertraut darauf, dass ihr Sohn es gut machen wird.
Ihr Lieben, sind diese Verse hier nicht eine große Ermutigung, mit unseren Sorgen und Problemen wirklich zu Jesus zu kommen? Und zwar nicht nur dann, wenn es um Leben und Tod geht, wenn es ganz schlimm ist und es gar nicht anders geht.
Nochmal: Es ging um Wein. Peinlich, wenn der nicht mehr da ist, aber nicht lebensbedrohlich.
Wir waren im Urlaub mit einer befreundeten Familie unterwegs. Da hat die Frau mitten in der Urlaubszeit ihren Ehering verloren. Das war für sie sehr belastend, und es war auch für die Ehe ein bisschen belastend.
Und was haben die beiden gemacht? Sie haben wirklich gebetet, immer wieder, dass Gott doch zeigt, wo dieser Ring ist. Ich fand das schön. Ich habe mich ertappt, dass ich mittlerweile so ein bisschen abgestumpft bin und denke: Wenn Gott das zeigen will, dann wird er es schon zeigen. Vielleicht würde ich in so einer Situation gar nicht intensiv ins Gebet gehen.
Die beiden haben mehrfach intensiv dafür gebetet: Herr, du weißt doch, wo dieser Ring ist, zeig du es. Dann sind sie nach Hause gefahren, und der Ring war nicht da. Sie haben das wirklich abgegeben, haben es losgelassen.
Zwei Tage später kam der Anruf vom Gästezentrum: Sie hatten den Ring gefunden. An einem Ort, an den sie niemals gedacht hätten, an einem ganz anderen Ort, den wir uns auch nicht erklären können – wie kam das Ding dahin? – haben sie den Ring gefunden.
Gebetserhörung. Das Leben wäre weitergegangen, auch ohne diesen Ring. Aber sie haben es Gott gebracht, und sie durften erleben: Gott kann, Gott ist mächtig, auch in solchen, ja doch vielleicht nicht ganz alltäglichen, aber weltlichen Angelegenheiten. Er ist da, er sorgt für uns.
Darf Jesus alles sagen und ihn um Hilfe bitten? Ich möchte uns dazu ermutigen, dass wir das vielleicht wieder neu lernen.
Manche sagen von uns vielleicht: Der Herr weiß es doch sowieso, er ist souverän, er hat alles in seiner Hand. Und wir haben es vielleicht verlernt, ihn zu bitten.
Herr, du siehst, wie ungeduldig ich oft mit meinen Kindern bin, wie leer der Geduldstank ist. Füll du in mir nach, ich bitte dich darum.
Vater, du weißt, wie sehr ich mich nach Freunden sehne, nach Menschen, mit denen ich wirklich eine enge Gemeinschaft haben kann. Die fehlen mir im Leben. Bitte versorg du mich, tu ein Wunder.
Herr, du weißt, wie gerne wir hier in München in dieser Stadt bleiben würden als Familie. Aber du kennst den Wohnungsmarkt, du kennst auch unser Bankkonto, du weißt, wie schwierig das ist. Aber wir wollen hier bleiben, wir wollen Teil dieser Gemeinde bleiben. Herr, bitte versorg uns, bitte tu ein Wunder.
Ich sehne mich danach, mehr so zu beten, zu kommen wie Maria. Jesus kann, Jesus ist mächtig, er sorgt für uns.
Gleichzeitig dürfen wir von Maria hier lernen: Lass deine Bitte bei Jesus los. Er weiß, was gut und richtig ist, er weiß, was du wirklich brauchst. Und vielleicht ist es nicht das, worum du so eindringlich bittest – das kann auch sein.
Es hat mich sehr bewegt, als wir letzten Sonntag hier im Gemeinschaftsgottesdienst am Abend ein Zeugnis von einem Ehepaar aus dieser Gemeinde gehört haben. Dieses Paar hat sich über viele Jahre hinweg sehnlichst ein Kind gewünscht, doch sie blieben kinderlos. Sie haben gebetet und sich das Kind gewünscht.
Dabei haben sie mehr getan als nur zu beten: Sie haben alles Mögliche versucht – alles, was auch die Menschenweisheit ihnen geraten hat, um doch ein Kind zu bekommen. Dennoch hat es nicht geklappt. Gott hat sie geführt, das haben sie hier sehr eindrücklich bezeugt.
Ein entscheidender Punkt war, als sie das Loslassen bei Gott gelernt haben. Sie sagten: „Und wenn du uns auch kein Kind schenkst, dann freuen wir uns an dir. Wir lassen das los bei dir, Gott.“
Ich weiß nicht genau, wie viel Zeit später – ein paar Monate oder vielleicht auch Jahre – schenkte Gott ihnen doch noch dieses Kind, zur rechten Zeit, zur rechten Stunde. Sie hatten das Kind hier vorne dabei, und es war ein fröhlicher Moment, in dem wir uns mit ihnen freuen konnten über das, was Gott in ihrem Leben getan hat.
Der Punkt ist jedoch nicht, dass Gott immer so handelt. Es gibt Paare, die zu Gott sagen: „Wir lassen das bei dir los.“ Und doch schenkt er ihnen kein Kind. Das gibt es.
Es gibt Menschen, die krank sind und bei Gott loslassen: „Herr, du weißt, wie sehr ich mich danach sehne, gesund zu werden.“ Und dennoch schenkt Gott ihnen diese körperliche Gesundheit nicht.
Manche von uns haben finanziell nicht viel, sind arm, und Gott wird diese Situation vielleicht nie auflösen.
Lass deine Bitte bei Jesus los und vertraue darauf, dass er weiß, was gut ist. Ich weiß, das ist leichter gesagt als getan. Aber ich ermutige uns wirklich, Maria nachzufolgen und in ihren Fußstapfen zu gehen, indem wir sagen: „Jesus kann, lass deine Bitte bei ihm los, da ist sie gut aufgehoben.“
Maria war nicht erschüttert von Jesu Antwort, sondern sie vertraute ihm umso mehr. Sie sagt den Leuten: „Das, was er sagt, das tut.“
Und damit kommen wir zum eigentlichen Zeichen, das Jesus hier vollbringt und durch das er seine Herrlichkeit sichtbar macht.
Wir erkennen seine Herrlichkeit zunächst in der Art und Weise, wie er nun versorgt und dieses Wunder wirkt.
Jesus zeigt seine Herrlichkeit – das ist der zweite Punkt im Lösungsweg für das Problem, der sich in den Versen sechs bis acht zeigt. Er macht aus Wasser Wein. Die Diener sollen dafür, um das vorzubereiten, sechs steinerne Wasserkrüge füllen, die jeweils zwei oder drei Maß fassten. Das entspricht etwa fünfundsiebzig bis gut hundertzehn Litern. Wie viel es genau war, wissen wir nicht, aber es war eine große Menge. Alle sechs Krüge waren bis oben hin bis zum Rand mit Wasser gefüllt.
Wir lesen hier auch, wozu die Krüge eigentlich da waren: nicht für Getränke, sondern für die Reinigung nach jüdischer Sitte. Sicher gab es im Haus noch viele andere Gefäße, wahrscheinlich Amporen, die man gut mit Wasser hätte füllen können, um daraus Wein zu machen. Aber Jesus will, dass sie diese sechs steinernen Krüge nehmen, die zur Reinigung nach jüdischer Sitte gedacht waren. Warum? Dafür müssen wir verstehen, welche Bedeutung diese Krüge hatten.
Die Menschen wuschen sich selbst immer wieder und auch bestimmte Gegenstände, zum Beispiel das Geschirr, und vollzogen Reinigungsrituale, um rein vor Gott zu sein. Das war erst einmal nichts Falsches oder Aberglaube, denn im Alten Testament waren solche Waschungen vorgeschrieben. In unserer Serie haben wir zum Beispiel im zweiten Buch Mose darüber nachgedacht, wie das in der Stiftshütte war, wo ein großes Becken stand, in dem sich die Priester immer wieder wuschen.
Diese Waschungen waren ein Zeichen, ein Symbol dafür, dass wir Menschen vor Gott unrein sind, dass wir Schuld haben und unsere Herzen von der Sünde befleckt sind. Wir brauchen eine Reinigung, um Gott zu begegnen. An sich war das nichts Schlechtes, sondern ein Symbol, das auf eine tiefe geistige Wahrheit hinwies.
Dieser tiefere Sinn der Waschungen ging mit der Zeit jedoch verloren, vielleicht schon sehr früh. Die Menschen klammerten sich an die Äußerlichkeiten, sie wuschen sich und dachten, darin liege die Kraft, rein vor Gott zu stehen – in der Waschung mit Wasser. Sie führten diese Rituale Tag für Tag aus, vernachlässigten dabei aber sträflich das, worum es eigentlich ging: ihr Herz, ihre Beziehung zu Gott.
Als Jesus kam und predigte, richtete er seine Kritik vor allem an die Schriftgelehrten und Pharisäer. Er sagte ihnen immer wieder zu Recht, dass sie den Sinn völlig verdreht hätten und nicht verstanden, worum es bei diesen Waschungen wirklich geht. Zum Beispiel sagt Jesus in Matthäus 23,25: „Wehe euch, ihr Schriftgelehrten und Pharisäer, ihr Heuchler! Ihr reinigt das Äußere eurer Becher und Schüsseln, euer Inneres aber ist voller Raubgier und Maßlosigkeit.“
Außen hui, innen pfui – außen schön glänzend, aber innen dreckig. Sie waren Meister im Maskentragen, stellten Frömmigkeit dar, waren im Herzen aber weit entfernt vom lebendigen Gott. Jesus klagte sie an. Es ist kein Zufall, davon bin ich tief überzeugt, dass Jesus hier diese Wasserkrüge benutzt, um das Wunder zu tun. Es ist, als wollte er sagen: Diese Reinigungsgefäße haben ausgedient. Ich bringe euch das, was ihr wirklich braucht. Ich bringe etwas völlig Neues.
Jesus verwandelt die rituellen Waschungen und zeigt, was wir wirklich brauchen. Das wird noch deutlicher, wenn man das Johannesevangelium weiterliest und sieht, wie Jesus sonst den Wein gebraucht. Wenn man die Bibel liest, sieht man, dass Jesus im Abendmahl den Wein als Symbol für sein Blut einsetzt. Er sagt in Johannes 6,54: „Wer mein Blut trinkt, der hat das ewige Leben, und ich werde ihn am jüngsten Tag auferwecken.“
Dieses Zeichen, dass Jesus Wasser zu Wein macht, ist ein Bild auf sein Blut, auf das, was wirklich reinmacht: das Blut des Lammgottes. Johannes stellt uns von Anfang an dieses Lamm vor, das sein Leben für die Sünden der Welt lässt. Es ist ein starkes Zeichen, dass Jesus dieses Wasser der Reinigung in Wein verwandelt und alles neu macht. Damit zeigt er deutlich: Kein Wasser dieser Welt kann uns reinwaschen oder unsere Schuld vor Gott abwaschen. Aber das Blut des Lammes Jesu kann das.
Ich hoffe, ihr merkt, dass Jesus hier bei diesem Wunder viel mehr tut als ein Versorgungswunder. Er macht viel mehr als eine Party zu retten. Von Beginn an macht er sein Programm deutlich, wozu er gekommen ist. Er ist gekommen, um alles neu zu machen, um Menschen reinzumachen, um die Beziehung zum Vater wiederherzustellen. Er ist gekommen, um sein Leben zu geben und sein Blut für uns zu vergießen.
Es ist wichtig, dass wir dieses Programm Jesu erkennen – hier und im ganzen Evangelium hindurch. Denn wir tappen in dieselbe Falle wie die Menschen damals und wie Menschen zu allen Zeiten. Vielleicht bist du sogar noch in dieser Falle gefangen und denkst, du kannst dir Gottes Annahme verdienen, dass du etwas dazu beitragen kannst, damit Gott dich gut findet.
Ich finde es immer wieder sehr traurig. In den letzten Jahren habe ich oft mit Menschen gesprochen, die nicht an Jesus glauben. Ich habe sie gefragt: Was denkst du, wenn Gott wirklich da ist? Wenn du einmal vor ihm stehst, was wird er über dein Leben sagen? Lässt er dich in die Ewigkeit mit sich? Wirst du dieses Fest mit Gott feiern? Was lässt sich davon ausgehen?
Viele antworten dann: „Na, wenn es Gott denn doch geben sollte, dann hoffe ich, dass das, was ich gemacht habe, reicht. Ich versuche, in meinem Leben mehr Gutes als Schlechtes zu tun, ich versuche anständig zu leben, dann hoffe ich, dass Gott ein Auge zudrückt, dass es reicht.“
Schon dieses erste Zeichen Jesu und wie er es entfaltet, zeigt: Das reicht niemals. Tote Religion, Äußerlichkeiten, können uns nicht mit Gott versöhnen. Wir brauchen eine Verwandlung, wie das Wasser in diesen Krügen. Ein neues Herz, eine ganz tiefe Veränderung, die nur durch ein Wunder geschehen kann – durch ein Wunder, das Gott selbst in unserem Leben tut: Jesus allein.
Uns Christen möchte ich herausfordern, zu erkennen, wie leicht es ist, auf Äußerlichkeiten zu achten und nicht mehr auf das Innere zu schauen. Ich bin mir sicher, dass kein Pharisäer oder Schriftgelehrter eines Morgens aufgewacht ist und gedacht hat: „Ab jetzt mache ich nur noch Maske hoch, und was mit dem Herzlos ist, ist völlig egal.“
So war das nicht. Es war vielmehr ein schleichender Prozess, auch im Schriftgelehrtentum und Pharisäertum, immer weiter weg vom lebendigen Gott hin zum Maskentragen, zu äußerer Frömmigkeit, die doch nichts hilft.
Deshalb möchte ich fragen: Was zählt für dich? Achtest du darauf, ein frommes Bild abzugeben und anderen etwas darzustellen? Oder ist es deine große Sehnsucht, in der Beziehung zu Jesus zu wachsen? Dass du dieses neue Herz bekommst, das sagt: „Ist doch egal, was die anderen über mich denken.“ Ich meine nicht, dass du dann komisch sein sollst, aber es geht darum, Jesus ehrlich nachzufolgen – auch über das Versagen und die Sünde, die noch da sind. Nicht alles zu bedecken und so zu tun, als wäre da nichts, oder dich besser zu machen, als du bist. Du darfst ehrlich sein, und du musst ehrlich sein.
Lass uns nicht auf die Äußerlichkeiten schauen, sondern wirklich in der Beziehung zu Jesus wachsen. Es lohnt sich. Wir sehen, was Jesus uns schenken will, auch schon in diesem Zeichen, das vorausdeutet, was noch kommt.
Das Letzte, das Jesu Herrlichkeit zeigt, ist das Ergebnis dieses Zeichens. Ich lese die Verse neun bis zehn noch einmal vor, weil es wirklich wunderbar ist, wie aus diesem Wasser jetzt Wein wird und wie auch der Speisemeister darüber staunt, was gerade passiert ist.
Als der Speisemeister den Wein kostete, der zuvor Wasser gewesen war, wusste er nicht, woher er kam. Die Diener aber wussten es, da sie das Wasser geschöpft hatten. Daraufhin ruft der Speisemeister den Bräutigam und spricht zu ihm: „Jedermann gibt zuerst den guten Wein, und wenn sie betrunken werden, den geringeren. Du aber hast den guten bis jetzt zurückbehalten.“
Der Wein, den Jesus gemacht hat, ist also absolut außergewöhnlich. Er ist der edelste Tropfen, den man sich vorstellen kann. Weit besser als alles, was es zuvor auf dieser Hochzeit gab und wahrscheinlich weit besser als das, was der Speisemeister jemals getrunken hat. Er ist erstaunt und sagt, so läuft das nicht auf Hochzeiten. Normalerweise stellt man erst einmal den besten Wein ins Schaufenster, und die Leute trinken diesen. Wenn sie dann schon ein bisschen angetrunken sind, kann man ihnen auch den geringeren Wein servieren, den merken sie dann gar nicht mehr. Aber so herum macht das doch keinen Sinn.
Und es ist nicht nur ein bisschen guter Wein, sondern es sind Liter – man könnte damit Badewannen füllen, Hunderte Liter bester Wein. So viel Wein, dass die Leute dort ganz sicher nicht alles trinken konnten. Es war nur eine Kostprobe der Herrlichkeit Gottes, der Herrlichkeit Jesu, ein Vorgeschmack auf das, was Jesus wirklich schenkt.
Im Johannes-Evangelium finden wir zahlreiche Zusagen, dass Jesus uns echte und tiefe Erfüllung schenkt – ein Leben, das sich wirklich lohnt, eine Lebensqualität, die all unsere Vorstellungen sprengt. Es ist das Leben in Fülle, das Leben, so wie es sein soll. Ein Leben, das uns sonst niemand schenken kann, das will uns Jesus geben.
Das Evangelium ist durchzogen von solchen Zusagen. Bereits in Johannes 4,14 sagt Jesus: Wer von dem Wasser trinkt, das ich ihm geben werde, den wird in Ewigkeit nicht dürsten. In Johannes 6,35 heißt es: Ich bin das Brot des Lebens; wer zu mir kommt, den wird nicht hungern, und wer an mich glaubt, den wird nimmermehr dürsten. Johannes 10,10b sagt: Ich bin gekommen, damit sie das Leben haben und es im Überfluss haben.
Genau das ist es, wonach wir uns alle tief sehnen: echte Erfüllung, eine tiefe Freude, die bleibt, etwas, das wirklich satt macht – wo wir nicht immer wieder Hunger bekommen, wo die Seele nicht immer wieder Hunger hat. Eine Freude, die bleibt.
Es gibt viele Menschen, die scheinbar alles haben, und doch stellen sie genau das fest: Diese Erfüllung fehlt ihnen. Vor ein paar Wochen habe ich im Gemeinschaftsgottesdienst von einem großen American-Football-Spieler erzählt, der auch in Deutschland immer populärer wird. Tom Brady, vielleicht der größte Footballspieler, der so oft den Super Bowl gewonnen hat, der Millionen auf dem Konto hat, sportlich erfolgreich ist und bis letztes Jahr eine wunderschöne Frau an seiner Seite hatte.
Doch das, was er gesagt hat, war schon vor der Scheidung, in seiner besten Zeit: „Es muss doch mehr geben, das kann doch nicht alles gewesen sein“, sagte er in einem Interview. Ich glaube, es war im Fernsehen. Er sagte: „Ich frage mich immer, was da noch kommt.“ Der Interviewer fragte ihn: „Und was ist die Antwort?“ Er antwortete: „Ich weiß es nicht. Wenn ich es doch nur wüsste, was mich wirklich erfüllt, wofür ich wirklich gemacht bin.“
Auch in der Musik finden wir das immer wieder. Ich denke immer wieder an das Lied der Rolling Stones, Mick Jagger, das immer noch im Radio rauf und runter läuft: „I can't get no satisfaction.“ „I try and try and try and try, but I find no satisfaction.“ Das ist das große Motiv, die große Sehnsucht: Was macht mich wirklich satt? Was bringt mir dauerhafte Freude?
Vielleicht ist das genau deine Erfahrung, und du sagst: „Ja, das finde ich nicht in diesem Leben.“ Du hast schon alles Mögliche versucht. Du isst und trinkst, schaust Videos, spielst Computerspiele, stürzt dich in Beziehungen, hast Sex, bist in den sozialen Medien – und bleibst hungrig.
Viele Menschen werden dir sagen: „Ja, so ist das halt im Leben. Da muss man das Beste draus machen. Versuch, so viel wie möglich rauszuholen, und wenn du alt bist, dann versuchst du, mit Würde zum Ende zu kommen. Da ist nicht mehr.“
Du kannst mit dieser Sichtweise aber auch anders umgehen. Der Schriftsteller C. S. Lewis hat das klug festgestellt. Er sagt: Es gibt in dieser Welt viele Bedürfnisse, die wir Menschen haben, und wir merken: Für diese Bedürfnisse gibt es auch eine Lösung. Nicht immer ist sie sofort für uns verfügbar, aber es gibt Bedürfnisse, und es gibt ein Gegenstück, auf das unsere Hoffnung und Sehnsucht gerichtet sind.
Zum Beispiel: Ich habe Hunger und möchte etwas essen. Tatsächlich gibt es Essen, an dem ich mich satt essen kann. Ich habe Durst, es gibt Trinken. Ich werde müde, es gibt Schlaf. Ich sehne mich nach Gemeinschaft mit Menschen, es gibt Freundschaft, es gibt sogar die Ehe.
C. S. Lewis fragt dann: Was machen wir mit dem Bedürfnis nach echter, tiefer und dauerhafter Erfüllung und Freude? Was machen wir damit? Er sagt: Wenn wir in uns ein Bedürfnis entdecken, das durch nichts in dieser Welt gestillt werden kann, dann können wir daraus schließen, dass wir für eine andere Welt geschaffen sind.
Jesus gibt uns hier einen Vorgeschmack auf diese Welt, für die wir geschaffen sind. Der viele gute Wein ist nur ein Zeichen, ein Hinweis auf das, was Jesus uns gibt. Und das ist viel überfließender, reicher und besser als alles andere, was wir uns vorstellen können.
Das, wonach so viele Menschen suchen und was so viele nicht finden, ist die Beziehung zu ihrem Schöpfer – die Beziehung zum lebendigen Gott, der dich und mich gemacht hat. Das ist es, was wir in der Tiefe suchen, und das ist es, was Jesus uns schenkt: wahre Erfüllung, wahre Freude, ein ewiges Leben.
Dieses Leben beschreibt nicht nur eine Dauer, sondern auch eine Qualität. Es wird so wunderbar sein, dass Worte nicht ausreichen. Man kann mit Worten hier nicht beschreiben, wie schön, wie tief, wie erfüllend und wie fröhlich dieses Leben ist. Und es fängt jetzt schon an.
Deshalb möchte ich dich ermutigen: Wenn du sagst, du hast bisher deine Erfüllung nicht bei Jesus gefunden, dann finde sie bei ihm. Es gibt keine bessere Entscheidung im Leben, als Jesus nachzufolgen, an ihn zu glauben und dir diese Freude von ihm schenken zu lassen.
Und wenn du Christ bist, möchte ich dich ermutigen – vielleicht auch herausfordern: Suche und finde deine Freude im Leben zuerst bei Jesus. Denn wir alle stehen in der Versuchung und Gefahr, unsere Freude wieder woanders zu suchen. Und wir merken, dass das nicht funktioniert.
Du erkennst, dass du in diese Falle getappt bist, wenn dir zum Beispiel der Boden unter den Füßen weggezogen wird, weil du etwas nicht bekommst, was du von Gott für dein Leben erbittest. Ich meine damit nicht, dass dich solche Situationen nicht eine Zeit lang wirklich treffen und herausfordern können. Aber wenn du sagst: „Ich kann nicht mehr glücklich werden, weil ich zum Beispiel kein Kind bekommen kann“, oder „Ich kann nicht glücklich sein, weil ich keinen Partner habe“, oder „Ich kann nicht glücklich sein, weil ich kein Geld habe“, oder was auch immer es ist – und solange Gott dir das nicht gibt, kann er es nicht gut mit dir meinen –, dann bist du in diese Falle getappt. Dann ist deine Freude auf etwas anderes gerichtet.
Du merkst es auch daran, wenn dich alles Mögliche euphorisch macht, alle möglichen Dinge dieser Welt, aber Gott dich eigentlich sehr kalt lässt. Ich muss das zu meiner Schande gestehen: Auch Prediger sind nicht frei davon. Ich erlebe immer wieder, dass mich kleine Dinge des Alltags viel mehr begeistern können als die Frage, wer Jesus ist. Dann höre ich die großen Wahrheiten über ihn, lese in der Bibel, und mein Herz bleibt eigenartig kalt.
Das ist ein Ruf zurück zu Jesus: Finde deine Freude in ihm! Er ist wunderbar, er ist der allmächtige Herr. Er ist der, der unsere Sorgen und Nöte so tief kennt, noch bevor wir sie ihm sagen. Und doch will er, dass wir sie ihm sagen.
Er ist gekommen, um uns zu erlösen. Er ist gekommen, um uns eine Kostprobe seiner Herrlichkeit zu geben. Er ist gekommen, um uns einzuladen zu diesem großen Fest, das er in Ewigkeit mit allen feiert, die an ihn glauben.
In der Offenbarung wird dieses Fest, aber auch schon an anderen Stellen, als eine Hochzeit beschrieben. Wie passend: Jesus vollbringt ein Wunder auf einer Hochzeit, und er lädt uns ein zu einer Hochzeit – der Hochzeit Jesu Christi mit seiner Braut, der Gemeinde, mit allen, die zu ihm gehören. Wenn er dein Herr ist, dann bist du dabei. Freu dich darüber!
Lasst uns beten!
Herr Jesus, wir danken dir, dass wir deine Herrlichkeit in deinem Wort sehen dürfen. Wir danken dir für die Zeichen und Wunder, die du getan hast, als Kostproben und als Vorgeschmack auf das, was noch kommen wird.
Wir loben dich dafür, dass du so gerne gibst, dass unsere Sorgen dich bewegen und unsere Probleme dir nicht egal sind. Du nimmst das sehr ernst und sorgst so gut für uns, Tag für Tag.
Wir danken dir, dass wir dich kennen dürfen und dir glauben können. Du bist der, der du sagst, der du bist. Danke, dass du unser Herr, unser Retter und unser Erlöser bist.
Ich möchte so beten für jeden von uns, dass diese Freude darüber alles überstrahlt. Herr, du kennst unsere Lebenssituation. Du weißt, wo wir Leid tragen und wo wir durch schwere Zeiten gehen.
Herr, schenke uns, dass die Freude an dir größer ist. Dass sie auch in der Trauer noch da ist, selbst dort, wo wir wirklich geplagt sind. Möge sie uns überstrahlen und uns Kraft geben, durchzuhalten bis zu dem Tag, an dem du wiederkommst und mit uns die Hochzeit, dieses große Fest, feierst.
Wir freuen uns darauf, Herr. Steh du uns vor Augen.
In Jesu Namen, Amen.