Einführung in das Thema der Endzeit
Guten Morgen, ich möchte alle ganz herzlich zu dem zweiten Vortrag unter unserem Generalthema "Der Countdown läuft" begrüßen. In dieser Stunde geht es um den zeitlichen Ablauf der Endzeitereignisse.
Zuerst fragen wir uns: Was bedeutet eigentlich "Endzeit"? Dabei ist es sehr wichtig, die alttestamentliche Prophetie über den Messias gut zu verstehen.
Das Alte Testament, das ab dem Auszug aus Ägypten von Mose verfasst wurde, folgt einer strengen biblischen Chronologie. Diese reicht von etwa 1606 vor Christus bis zu Maleachi, dem letzten Propheten, um 400 vor Christus. Durch die gesamte Zeit des Alten Testaments hindurch hat Gott verheißen, dass einmal der Messias kommen wird – der verheißene Erlöser für Israel und alle Völker.
Beim Studium des Themas Messias im Alten Testament stellt man fest, dass die Bibel von zwei Erscheinungen ein und desselben Messias spricht. Das Alte Testament macht schon früh klar, dass er einmal als leidender Messias kommen sollte. Bei dieser ersten Erscheinung sollte er das Problem unserer Schuld vor Gott durch seinen Opfertod lösen.
Ein zweites Mal sollte er dann als König aller Könige und als Richter der Welt erscheinen. Das Alte Testament zeigt deutlich, dass zwischen diesen beiden Erscheinungen des Messias eine sehr lange Zeitspanne liegt. Hosea 3 zum Beispiel spricht über diese Zeit und sagt: „Viele Tage, eine lange Zeit.“
Es gab bereits im Alten Testament einen Schlüssel, um diese zwei Erscheinungen voneinander zu unterscheiden. In 1. Petrus 1 lesen wir, dass die Propheten des Alten Testaments nachgeforscht haben, auf welche Zeiten die Prophezeiungen, die sie weitergeben mussten, hindeuteten. Dabei sprachen sie sowohl von den Leiden, die über den Messias kommen sollten, als auch von den Herrlichkeiten danach.
Ein wichtiger Schlüssel ist folgender: Die Propheten haben vorausgesagt, dass der Messias bei seinem ersten Kommen von der Mehrheit seines Volkes abgelehnt werden würde. Als Folge davon würde das jüdische Volk unter alle Nationen der Welt zerstreut werden. Darauf weist dieser Pfeil hin.
Im Zusammenhang mit dem zweiten Kommen sagten die Propheten, dass in der Zeit vor seinem Kommen als König und Richter der Welt das jüdische Volk aus aller Welt heimkehren würde. Diese Zeit wird als die Endzeit bezeichnet.
Wir verstehen also, dass die Endzeit nicht der Weltuntergang ist, sondern das Ende der langen Zwischenzeit zwischen dem ersten und dem zweiten Kommen des Messias.
Die Zerstreuung und Sammlung Israels als Zeichen der Endzeit
Auf der Grafik sehen wir die Zerstreuung in der Anfangszeit nach dem ersten Kommen des Messias sowie die Sammlung vor dem zweiten Kommen.
Diese Sammlung begann im Jahr 1882 mit der ersten Aliyah. Aliyah bedeutet auf Hebräisch „Rückkehrwelle“. Danach folgten eine zweite, dritte und vierte Aliyah. Bis heute sind bereits drei Millionen Menschen aus etwa 130 Ländern und von allen fünf Kontinenten zurückgekehrt.
Ich habe ein Buch geschrieben mit dem Titel „Leben wir wirklich in der Endzeit? 180 erfüllte Prophezeiungen“. Darin habe ich versucht, alle Prophezeiungen über die Endzeit, die sich bis heute erfüllt haben, zusammenzuführen. Das Buch enthält auch Listen von P1, Profitier I, P2, P3 bis P179 und P180. Das ist sehr eindrücklich und zeigt, dass wir tatsächlich in der Endzeit leben.
Der gesamte Abschnitt ab 1882 markiert für mich eine klar abgrenzbare Periode gegenüber den vergangenen zweitausend Jahren Endzeit. In meinem Fall betrifft das die Zeit ab der Geburt meines Großvaters, der in den Jahren nach Beginn der ersten Aliyah geboren wurde.
Die Endzeitzeichen in den Evangelien
Und worum geht es? Der Herr Jesus hat in seiner Endzeitrede in Matthäus 24, Markus 13 und Lukas viele Endzeitzeichen vorausgesagt. In diesen Kapiteln beschreibt er ganz speziell die Wehezeichen. Wehen zeigen ja an, dass das Ende der Schwangerschaft naht, also die Endzeit der Schwangerschaft. Aber Wehen kommen nicht nur einmal als Zeichen, nach dem man weiß, jetzt kommt das Baby. Die Wehen wiederholen sich immer wieder, bis schließlich die Presswehen einsetzen und dann die große Freude: Ein Mensch kommt in die Welt.
So weisen diese Zeichen auf den Herrn Jesus und sein Kommen als den Menschensohn in dieser Welt hin. Diese Zeit soll eine Zeit der Wehen sein, und diese Wehen kommen eben nicht nur einmal, sondern wiederholen sich.
Der Herr Jesus spricht über Weltkriege, nicht nur über Kriege, denn Kriege hat es schon immer gegeben. Er spricht von Weltkriegen. Er sagt: „Nation gegen Nation, Königreich gegen Königreich“. Man werde von Kriegen hören und von Kriegsnachrichten, also von Kriegen gerade in der Nähe, von Kriegsnachrichten am Ende der Welt zum Beispiel.
Dann spricht er von Revolutionen. Es hat noch nie in der Geschichte so viele Revolutionen gegeben wie in der Zeit ab 1882 bis heute. In meinem Buch habe ich all diese Ereignisse aufgelistet und die Quellen angegeben. Es ist fast nicht zu fassen, wie eindeutig diese Zeichen sind.
Weiter nennt er Hungersnöte, Seuchen und Epidemien. Dabei handelt es sich um eine ganze Verkettung von Ereignissen. Es geht nicht einfach darum zu sagen: „Corona ist der Beweis, dass wir in der Endzeit sind.“ Nein, man muss alles sehen – die ganze Zeit von 1882 bis heute.
Dabei spielt bereits die Spanische Grippe mit 50 bis 100 Millionen Toten eine Rolle in dieser Verkettung von Epidemien im 20. Jahrhundert. Das zieht sich bis zu Corona und darüber hinaus.
Erdbeben und Christenverfolgung gehören ebenfalls dazu. Besonders eindrücklich ist die sowjetische Christenverfolgung, die in Matthäus 24 beschrieben wird. Auch das habe ich in meinem Buch behandelt.
Es gibt einen erzwungenen Massenabfall, wie ihn die Sowjetunion im Osten ausgelöst hat. Aber auch einen freiwilligen Massenabfall, den der Neomarxismus im Westen besonders ab 1968 verursacht hat. Millionen Menschen wenden sich vom Christentum ab und betrachten es als Schnee von gestern.
Viele falsche Propheten sind ebenfalls ein Zeichen. Man denke an die drei Wellen: Anfang des 20. Jahrhunderts die erste Welle mit falschen Propheten in der Christenheit, dann die zweite Welle, die sogenannte charismatische Bewegung in den 1960er Jahren, und schließlich die dritte Welle, die Power-Evangelism-Bewegung in den 1980er Jahren.
Der Herr Jesus spricht auch über falsche Messiasse, die ich ebenfalls in meinem Buch aufliste. Dazu gehört unter anderem der Rabbi Menachem Mendel Schneerson, einer der größten Verführer im Judentum im 20. Jahrhundert. Er wurde als Messias gehandelt – und das bis heute. Zwar ist er inzwischen verstorben, aber seine Anhänger warten noch immer auf seine Auferstehung. Darauf können sie lange warten.
Der Herr Jesus spricht weiterhin über große Zeichen und Wunder, die geschehen. Wenn wir an das denken, was in der Christenheit gerade im 20. Jahrhundert passiert ist – nicht im 19., 18. oder 17. Jahrhundert, sondern im 20. und 21. Jahrhundert – gab es große Zeichen und Wunder. Heilungsveranstaltungen, wie man sie früher nicht gesehen hat.
Der Herr hat all das vorausgesagt. Er spricht auch von Sturmfluten und Tsunamis, Terrorismus und Schreckensereignissen. Dazu gehören Vulkanausbrüche und schreckliche Naturkatastrophen.
Ein massiver moralischer Zerfall, ein Erkalten der Liebe ist ebenfalls Teil der Zeichen. Ein wunderbares Zeichen ist, dass das Evangelium alle Nationen erreicht hat. Das ist heute geschehen. Das heißt aber nicht, dass alle Stämme oder alle Menschen erreicht sind.
Der Herr Jesus benutzt in Matthäus 24 das Wort Ethnos. Ethnos bezeichnet die größte soziale Einheit, größer als ein Volk (Laos) und natürlich viel größer als ein Stamm. Er sagt nicht, dass alle Stämme erreicht sind, sondern alle Nationen. Und das ist im 20. Jahrhundert ganz klar erreicht worden: Alle Nationen sind mit dem Evangelium erreicht.
Die Rückkehr Israels und die Erfüllung biblischer Prophezeiungen
Und das alles geschieht in der Zeit, in der das jüdische Volk in Phasen heimkehrt. In Verbindung mit Israel spricht die Bibel, wie bereits erwähnt, von der Sammlung aus allen fünf Kontinenten. Dabei macht die Bibel deutlich, dass dies in vielen Phasen geschieht. Genau so unterscheidet man heute in der Geschichte Israels die verschiedenen Alijot. Alija ist der Singular für Einwanderungswelle, Aliot die Mehrzahl.
Diese Heimkehr erfolgt also in vielen Phasen, genau wie die Bibel es beschreibt. Auch die Wiederbelebung der hebräischen Sprache ist bemerkenswert. So etwas hat man noch nie gesehen: Eine Sprache, die länger als tausend Jahre tot war, wird wieder lebendig und gesprochen. Das ist mit Hebräisch geschehen.
Das Aufblühen der Wüste und umfassende Landkäufe sind weitere Zeichen. Die Bibel sagt, wenn das jüdische Volk in der Endzeit heimkehrt, werden sie das Land ihrer Väter aufkaufen. Es wird sogar genau angegeben, an welchen Orten dies geschehen wird. In meinem Buch zeige ich detailliert, wie das geschehen ist: in der Scheffela, rund um Jerusalem, in Benjamin und so weiter, im Negev – alles genau so, wie es beschrieben wurde.
Das Land, das ihnen eigentlich gehörte, mussten sie von arabischen Großgrundbesitzern aus Kairo, Beirut und Damaskus abkaufen. Auch die Judenvernichtung, die Shoah, war vorausgesagt. Ich behandle dies ebenfalls ausführlich in meinem Buch.
Dann die Gründung des Staates Israel 1948 und der Versuch der Totalvernichtung durch die Völker rund um Israel herum – dreimal im Unabhängigkeitskrieg 1948, im Sechstagekrieg und im Jom-Kippur-Krieg. Auch die Eroberung des Tempelberges war vorausgesagt. Die Besiedlung des sogenannten Westjordanlandes, das in der Bibel als Kernland und Herzstück des Landes Israel gilt, war ebenfalls vorhergesagt.
All dies ist eingetroffen. Zudem gibt es einen beständigen Hass gegen Israel. Die Herstellung der Tempelgeräte für den dritten Tempel ist bereits erfolgt. Die Bibel sagt, dass auch der dritte Tempel selbst schließlich noch gebaut werden wird. Alles wird also vorbereitet.
Dann gab es den Weltkrieg gegen Babylonien: 1991 der Golfkrieg und 2003 der zweite Golfkrieg. Das waren Weltkriege. Armeen aus allen fünf Kontinenten kämpften gegen die „Mutter aller Nationen“, denn die Völker gehen auf die Sprachenverwirrung in Babylon zurück. Die ganze Welt führte 1991 und 2003 Krieg gegen Babylonien, die biblische Bezeichnung für den Südirak.
All dies ist bis heute so eingetroffen.
Die Rolle Europas und die politische Landschaft der Endzeit
Und was noch dazu kommt: Die Bibel hat vorausgesagt, dass sich in dieser Zeit Europa wieder zusammenschließt. In der Prophetie von Daniel 2 und Daniel 7 über die vier Weltreiche bedeutet das vierte Reich das römische Reich, das in der Endzeit erneut entstehen sollte.
Ganz klar wird in Daniel 2 dargestellt, wie das römische Reich durch die Füße der Statue symbolisiert wird, die Nebukadnezar im Traum gesehen hatte. Diese Füße stellen den letzten Abschnitt dar. Der Kopf aus Gold steht für das babylonische Weltreich, die Brust und Arme für das Doppelreich der Meder und Perser, die Hüfte und der Bauch aus Bronze für das griechische Weltreich und danach die Beine für das römische Reich.
Die Füße, die letzte Phase, repräsentieren Europa in der Endzeit, das sich wieder zusammenschließt. Dabei wird gesagt, dass es zum Teil stark sein wird wie Eisen und zum Teil zerbrechlich wie Ton. Genau das beschreibt die heutige Situation Europas. Einige Nationen sind wirtschaftlich und militärisch sehr stark, während andere zerbrechlich wie Ton sind. Man denke nur an die Wirtschaft von Griechenland, Italien und Spanien – das ist eine Katastrophe.
Die Erklärung geht weiter: Das Eisen weist auf eine starke Integration hin, während die Schwäche des Tons auf eine mögliche Sezession deutet. Zum Teil möchte dieses Reich sich wirklich eng zusammenschließen, aber es gibt starke Bewegungen in Europa, die genau das Gegenteil wollen. Diese Kräfte lehnen die Einheit ab, was zum Beispiel zum Brexit geführt hat. Auch die Schweiz hat sich entschieden, nicht beizutreten.
Gleichzeitig gibt es natürlich auch eine starke Bewegung, die sagt: „Natürlich so schnell wie möglich.“ Diese zwei Kräfte stehen sich gegenüber. Daniel erklärt außerdem, dass dies auf eine große Vermischung der Völker hinweist, die stattfinden soll, um das Ganze besser zusammenzuhalten. Doch Daniel macht auch klar, dass dies den Zusammenhalt nicht wirklich verstärken wird.
So sehen wir im 20. und 21. Jahrhundert große Migrationsströme, die teilweise bewusst gefördert wurden, damit das nationale Gefühl zerfällt und man sich nur noch als international verbunden fühlt. Trotz dieser Vermischung der Völker wird der Zusammenhalt dadurch nicht stärker.
Die Entrückung der Gemeinde und die Gerichte der Endzeit
Und dann sagt die Bibel, dass die Gemeinde in dieser Endzeit entdrückt werden wird. Das haben wir gestern Abend ausführlich behandelt. Dabei haben wir auch gesehen, dass die Bibel klarstellt: Die Entdrückung geschieht als Rettung vor dem kommenden Zorn Gottes über diese Welt.
Dieser Zorn Gottes wird im Buch mit den sieben Siegeln in der Offenbarung zusammengefasst. Das Buch mit den sieben Siegeln enthält Gottes Plan für das Gericht dieser Welt in der Abschlusszeit, der Endzeit. Die Entdrückung muss vorher geschehen, denn der Herr Jesus rettet die Gemeinde, wie 1. Thessalonicher 1,9-10 zeigt, und wie wir gestern auch an Römer 5,8-10 gesehen haben, bevor der Zorn Gottes über die Welt kommt.
Nach der Erfüllung der sieben Siegel in diesem Buch der Gerichte wird der Herr Jesus in Macht und Herrlichkeit erscheinen. Dann wird er das tausendjährige Friedensreich aufrichten, diese Welt richten und Gerechtigkeit sowie Ordnung in das Chaos bringen. Das ist jetzt zwar eine Wiederholung von dem, was ich gestern kurz gesagt habe, aber wichtig zu betonen.
Das Buch mit den sieben Siegeln beschreibt im Detail, welche Gerichte nach der Entdrückung kommen werden. Es ist so, dass bei jedem geöffneten Siegel im Himmel ein Gericht über die Welt kommt. Doch auffällig ist, dass beim Öffnen des siebten Siegels zunächst nichts geschieht. Man fragt sich, warum das so ist.
Gleich danach wird beschrieben, wie sieben Engel sich bereitmachen mit ihren Posaunen. Jedes Mal, wenn ein Engel posaunt, kommt ein schreckliches Gericht über die Welt. Daraus folgt, dass das siebte Siegel das Gericht der sieben Posaunen beinhaltet.
Es ist so, dass bei jeder Posaune ein Gericht über die Welt kommt. Doch bei der siebten Posaune geschieht zunächst nichts. Man fragt sich, warum das so ist. Das wird erst später erklärt, wenn die sieben Zornschalen beschrieben werden.
Daraus schließen wir: Der Inhalt der siebten Posaune besteht aus sieben Gerichten, nämlich den sieben Zornschalengerichten. Das ist der strenge chronologische Ablauf in der Offenbarung, genauso wie das Kommen.
Die Menschen, die dann in dieser Zeit leben und die Bibel studieren, werden genau wissen: „Jetzt sind wir bei Siegel drei“, „jetzt bei Siegel sechs“ oder später „jetzt bei Posaune drei“ oder „jetzt bei Zornschale Nummer zwei“. Sie können sich dann ganz genau am Wort orientieren.
Ich muss aber noch erklären, dass es in der Offenbarung innerhalb dieses strengen Ablaufs immer wieder Einschübe gibt. Diese Einschübe erklären den Hintergrund dieser Zeit, machen teilweise Rückblicke in die Vergangenheit oder geben einen Vorausblick in die Zukunft.
Es sind genau sieben Einschübe. Man merkt, wie wunderbar die Offenbarung strukturiert ist: sieben Siegel, sieben Posaunen, sieben Schalen und sieben Einschübe. Diese Einschübe sind immer ganz genau geplant – vor Nummer eins, zwischen Nummer sechs und sieben und zum letzten Mal nach der siebten Schale. Das wäre vor einem neuen ersten Einschub, aber den gibt es dann nicht mehr. So ist alles ganz klar nach Plan.
Die Bedeutung des ersten Siegels und die Rolle des Antichristen
Das erste Siegel beinhaltet den Reiter auf dem weißen Pferd. Das war nicht Corona in den letzten zwei Jahren. Warum muss das gesagt werden? Weil einige Leute dies verkündet haben.
Dieser Reiter wird in Offenbarung 6 beschrieben: Mit einer Krone auf dem Kopf und mit einem Pfeilbogen. Manche haben gesagt, der Pfeil sei die Impfung. Und die Krone – auf Lateinisch „Corona“ – stehe für Corona. Also hätten wir Corona und gleich noch die Impfung. Das ist völliger Unsinn. Es zeugt von einem völlig falschen Verständnis der biblischen Prophetie.
Was jedoch zu sagen ist: In Offenbarung 19, wenn Jesus aus dem Himmel zurückkommt, wird er als Reiter auf einem weißen Pferd beschrieben. Hier haben wir aber ganz am Anfang der Gerichte einen Reiter auf einem weißen Pferd. Das ist der Antichrist, der falsche Messias, der in Israel auftreten wird. Dieser wird dann der Propagandaminister eines kommenden Diktators des Westens sein und stellt sich als Messias dar.
Antichrist bedeutet: Derjenige, der sich an die Stelle von Christus setzt. „Anti“ heißt im Griechischen „gegen“, also der, der gegen Christus ist. Aber „Anti“ heißt auch „anstelle von“. Er setzt sich an die Stelle des Messias und wird deshalb als Reiter auf einem weißen Pferd dargestellt.
In der Endzeit müssen wir verschiedene Akteure unterscheiden. Ganz wichtig ist: Der Antichrist wird kommen, aber erst in der letzten Stunde, sagt Johannes in 2. Johannes 2,18. Das wird nach der Entrückung sein. Johannes sagt in 1. Johannes 2,18: „Kindlein, es ist die letzte Stunde. Und wie ihr gehört habt, dass der Antichrist kommt, so sind auch jetzt viele Antichristen geworden.“
Johannes spricht hier nicht von damals in den 90er Jahren des ersten Jahrhunderts, sondern von unserer Zeit, der Endzeit. Man muss genau lesen. Im Griechischen steht dort „letzte Stunde“ ohne Artikel. Das bedeutet, unsere Zeit hat den Charakter der letzten Stunde. Viele Antichristen sind aufgetreten, die die Lehre vom Sohn Gottes leugnen.
Aber Johannes sagt auch: „Ihr habt gehört, dass der Antichrist kommt.“ Das heißt, wenn die letzte Stunde wirklich eintritt – das wird die Nacht der Entrückung mit dem ersten Siegel sein –, dann wird der Antichrist in der letzten Stunde kommen.
In dieser Zeit wird es einen Diktator im Westen geben. Er wird der starke Mann sein, der Europa und den Westen aus dem Schlamassel der verschiedenen Meinungen, Kräfte und Gegenkräfte herausholt. Offenbarung 13, Vers 1 beschreibt diesen Mann. Es heißt dort, dass Satan ihm seine Gewalt und seinen Thron geben wird. Dann wird Europa wirklich stark werden.
Europa hat heute viele Probleme, doch das dient dazu, die Erwartung des starken Mannes zu unterstützen und vorzubereiten. Er wird beschrieben als das Tier aus dem Meer mit sieben Köpfen. Hier ist nur einer dargestellt. Dieser Mann wird furchtbar sein, aber mit voller satanischer Gewalt.
Er wird mit dem Tier aus der Erde zusammenarbeiten, das ebenfalls in Offenbarung 13, Vers 11 beschrieben ist. Das ist der Antichrist. Sie werden Freunde sein und einen Bund schließen, der sieben Jahre dauern wird.
In Daniel 9, Vers 27 heißt es: „Er wird einen Bund schließen.“ Wer ist „er“? Man muss in den Text zurückgehen. Dort wird schon früher vom Volk des kommenden Fürsten gesprochen, das die Stadt Jerusalem und den Tempel zerstören wird. Es wird jedoch nicht gesagt, dass der Fürst selbst das zerstört, sondern das Volk des kommenden Fürsten.
Der kommende Fürst wird in Daniel 9 erst für die Zeit des Endes beschrieben. Das bedeutet, er stammt aus dem römischen Reich – dem gleichen Reich, das im Jahr 70 Jerusalem und den Tempel zerstörte. Dieser endzeitliche Fürst, das Tier aus dem Meer, wird mit Israel einen Bund schließen, der sieben Jahre dauern wird.
Die siebzigste Jahrwoche und die Zeit der Drangsal
Was bedeutet dieser Bund? Nach Jesaja 28 ist es ein Sicherheitsbündnis, das Israel vor der schrecklichen Gefahr aus dem Norden schützen soll. Diese Gefahr bedroht die Existenz Israels.
Die sieben Jahre werden in der Prophetie in zwei Hälften eingeteilt: jeweils dreieinhalb Jahre. Wir haben also zuerst die Entrückung, danach folgt diese Zeit von insgesamt sieben Jahren, aufgeteilt in zwei Perioden von dreieinhalb Jahren. Das ist die siebzigste Jahrwoche aus dem Buch Daniel.
In Daniel 9 finden wir eine wunderbare Strukturierung der biblischen Prophetie durch siebzig Jahrwochen. Neunundsechzig Jahrwochen sind bereits erfüllt. Diese Zeit reicht bis zum ersten Kommen des Messias, der als leitender Messias erschien und danach ermordet wurde. Die siebzigste Jahrwoche hingegen bezeichnet die Zeit vor dem zweiten Kommen des Messias.
Zwischen der 69. und der 70. Jahrwoche sagt Daniel 9, dass zuerst der Messias getötet wird. Danach werden Jerusalem und der Tempel im Jahr 70 zerstört. Anschließend folgen Krieg und Verwüstung über Jerusalem bis zum Ende, also bis in die Endzeit.
So wurde Jerusalem über 2000 Jahre hinweg immer wieder von Krieg überzogen, bis ins zwanzigste Jahrhundert – also bis in die Endzeit. Erst dann wird von der siebzigsten Jahrwoche gesprochen. Diese Zeit liegt vor dem zweiten Kommen des Messias.
Das Wunderbare ist: Das Alte Testament sagt nicht, was Gott in dieser langen Zeit der Kriege und Verwüstungen bis zur Endzeit noch tut. Diese lange Zeit wird in der Schrift prophezeit, doch die Gemeinde war ein Geheimnis.
Paulus erklärt in seinen Briefen acht Geheimnisse in Verbindung mit der Gemeinde, die zwischen der 69. und der 70. Jahrwoche Wirklichkeit wurden. Das war eine totale Überraschung. Auch die Engelwelt wusste nichts davon. Gott hat dies so eingeschoben.
Dieses Geheimnis wird enden mit der Entrückung der Gemeinde. So wie es mit Pfingsten begann, als der Heilige Geist auf die Erde kam, um in der Gemeinde zu wohnen, wird dieses besondere Wohnen des Heiligen Geistes bei der Entrückung enden. Danach beginnt die siebzigste Jahrwoche.
Die ganze Zeit von der Entrückung bis zur Wiederkunft des Herrn Jesus ist in zwei Abschnitte geteilt. Die letzten dreieinhalb Jahre werden „die große Drangsal“ genannt. Das wird der letzte und schrecklichste Weltkrieg der Menschheitsgeschichte sein.
Jesus sagt in Matthäus 24, dass es so schlimm sein wird, wie es seit Menschengedenken nie war und nie wieder sein wird. Diese Zeit wird die Menschheit an den Rand der Selbstvernichtung führen.
Vor der großen Drangsal, von der Entrückung bis zu ihrem Beginn, liegt die Periode, die die Schrift „die Stunde oder die Periode der Versuchung“ nennt. Der Antichrist wird auftreten und die Massen verführen.
Die 70. Jahrwoche beginnt, wie wir wissen, mit dem Abschluss des Bundes des kommenden Diktators mit Israel. Die Bibel sagt jedoch nicht, dass die 70. Jahrwoche mit der Entrückung beginnt. Deshalb habe ich hier ein X geschrieben, dann folgt die 70. Jahrwoche mit den zwei Perioden von dreieinhalb Jahren.
Wir können sagen, dass die Stunde der Versuchung gleich nach der Entrückung beginnt. Denn der Heilige Geist, der in der Gemeinde wohnt, hält das Offenbarwerden des Antichristen zurück, wie es in 2. Thessalonicher 2 beschrieben ist. Sobald der Heilige Geist in dieser besonderen Weise von der Erde weggeht, wird der Antichrist offenbar werden.
Dann wird das erste Siegel geöffnet. Somit haben wir X plus die zwei Perioden von dreieinhalb Jahren. Deshalb gibt es diese klare Unterscheidung zwischen der Stunde der Versuchung und der großen Drangsal.
Die große Drangsal wird in Matthäus 24 auch als „das Ende“ genannt – das endgültige Ende.
Die Endzeitrede Jesu und die historische Einordnung der Endzeit
Jesus spricht in Matthäus 24, Markus 13 und Lukas 21 über die Endzeit. Er beschreibt, welche Wehen in dieser Zeit stattfinden werden. Dabei erwähnt er unter anderem den Weltkrieg, Nation gegen Nation, Königreich gegen Königreich sowie Kriege und Kriegsgerüchte. Doch er sagt auch: Erschreckt nicht, denn dies alles muss geschehen, aber es ist noch nicht das Ende.
Zur Zeit meines Großvaters und meiner Großmutter, die die Zeit des Ersten Weltkrieges durchleben mussten, war bereits Endzeit. Doch für diese schreckliche Zeit des Ersten Weltkrieges mit 18 Millionen Toten galt ebenfalls: Erschreckt nicht, dies alles muss geschehen, es ist noch nicht das Ende. Sie waren schon in der Endzeit. Damals musste die Botschaft der Endzeit verkündet werden, aber noch nicht so weit, dass die große Drangsal unmittelbar bevorstand. Zuerst muss nämlich noch ein zweiter Weltkrieg kommen und weitere Ereignisse folgen.
Wir müssen also klar unterscheiden zwischen der großen Drangsal, dem Ende und davor der Stunde der Versuchung. Die Gemeinde wird vor dieser Stunde der Versuchung bewahrt (Offenbarung 3,10).
Wenn der Antichrist kommt, wird er ein Götzenbild errichten, das sprechen kann. Ich habe schon viele Götter in verschiedenen Ländern gesehen, und manchmal habe ich ihren Mund betrachtet – doch er bewegte sich nicht. Es waren tote, stumme Götzenbilder. Der Antichrist wird jedoch alles auf den Kopf stellen. Er wird ein Götzenbild schaffen, das sprechen kann, und verlangen, dass alle getötet werden, die dieses Bild nicht anbeten. Er wird die Menschen zum klaren Götzendienst verführen.
Übrigens werden die Menschen genau wissen, was sie tun: ein Bild anbeten oder nicht. Das ist klar. Es ist also nicht so, dass eine Spritze verabreicht wird und die Leute nicht wissen, ob das jetzt das Zeichen des Tieres ist oder nicht. Nein, das geschieht nicht subtil. Er wird die Menschen dazu bringen, dieses Tier anzubeten – dieses Bild, das sprechen kann.
Dann heißt es, dass er diese Menschen dazu bringt, ein Zeichen an der rechten Hand oder auf der Stirn anzubringen. Dieses Zeichen bezieht sich auf die Zahl 666 oder den Eigennamen des kommenden Diktators, dargestellt durch Buchstaben. Diese Menschen werden genau wissen, dass sie mit der Annahme dieses Zeichens das Siegel annehmen und bereit sind, eben dieses Götzenbild, das den kommenden Diktator darstellt, anzubeten.
Das geschieht also nicht heimlich oder durch die Hintertür, sondern ganz offen. Wichtig ist: Das geschieht nicht vor der Entrückung, sondern nach der Entrückung.
Ohne dieses Zeichen an der rechten Hand oder auf der Stirn – nicht etwa am Oberarm – kann man nicht mehr kaufen oder verkaufen. Das Bargeld wird dann abgeschafft werden. Die großen Banken arbeiten bereits auf diesen Schritt hin, und das zeigt uns, wie die Dinge vorbereitet sind. Durch die Digitalisierung der letzten Jahrzehnte ist zudem die Grundlage gelegt worden, um ein solches System zu verwirklichen. Man kann wirklich mit einem Zeichen den gesamten Zahlungsverkehr steuern.
Es heißt in Offenbarung 13: Wer dieses Zeichen nicht annimmt, kann weder kaufen noch verkaufen. Er ist dann finanziell ruiniert. Die Gläubigen dieser Zeit werden dann einfach beten können, was im Vaterunser steht: Unser tägliches Brot gib uns heute.
Die Tempelbewegung und die Erweckung in Israel
Der Antichrist wird auch ein Feind der Tempelbewegung in Israel sein. Nach der Entrückung wird es in Israel eine Erweckung geben. Zuerst kommen 144.000 Menschen zum lebendigen Glauben, doch das ist nur der Anfang. Diese werden in Offenbarung 14 als die Erstlingsfrucht bezeichnet. Diese Erstlingsfrucht ist gewissermaßen die Vorernte. Die Haupternte folgt später.
In der großen Drangsal wird in Israel, im Land, ein Drittel der Bevölkerung zum Glauben kommen, sagt Sacharja 13,8. Diese werden durch die Drangsal hindurchgehen, die sehr schrecklich sein wird. Zwei Drittel der Bevölkerung in Israel werden dabei umkommen, so dieselbe Stelle. Nach den heutigen Zahlen wäre ein Drittel etwa zwei Millionen Menschen. Das ist schon beeindruckend: Zwei Millionen Israelis kommen im Land zum Glauben. Zusätzlich gibt es noch den Überrest von Juden, die im Ausland leben und ebenfalls zum Glauben kommen werden.
Die Tempelbewegung wird nach der Entrückung von solchen geprägt sein, die zum Glauben gekommen sind. Diese werden verstehen, dass der Tempel in der Bibel von großer Bedeutung ist und auch die Opfer eine wichtige Rolle spielen. Denn die Opfer weisen auf das Opfer des Messias hin, wie es in Jesaja 53 beschrieben wird.
Der Antichrist aber wird diese Opfer hassen. Nach dreieinhalb Jahren vom Bundesschluss an wird er sich in den Tempel Gottes setzen, sagt 2. Thessalonicher 2. Er wird behaupten, Gott zu sein, sich als Gottessohn, also als Messias, ausgeben. Im Vorhof des Tempels wird er ein sprechendes Götzenbild aufstellen. Jesus nennt dies den „Gräuel der Verwüstung“ in Matthäus 24,15. Dieser Ausdruck stammt aus Daniel 9 und Daniel 12 und bezeichnet ein Götzenbild.
So gibt es also zwei Gräuel im Tempel: den Antichristen im Tempelhaus und das sprechende Bild im Vorhof. In seiner Endzeitrede in Matthäus 24 sagt Jesus seinen Jüngern, die damals gewissermaßen die Repräsentanten der messiasgläubigen Juden waren, dass wenn sie den Gräuel der Verwüstung an heiliger Stätte sehen, diejenigen, die in Judäa sind, auf die Berge fliehen sollen. Denn dann wird große Drangsal sein.
Dieser Überrest in Judäa – nicht die in Jerusalem, die werden zurückbleiben – wird auf die Berge fliehen. Diese Berge befinden sich heute hauptsächlich im Westjordanland. Von dort werden sie nach Jesaja 16 hinübergehen nach Moab. Moab ist das Gebiet auf der anderen Seite des Toten Meeres in Jordanien. In der Wüste von Moab wird Gott sie während 1.260 Tagen versorgen, wie Offenbarung 12 beschreibt.
Noch etwas Schönes: Auch Araber werden sich in dieser Zeit bekehren. Es wird eine große Erweckung geben, bei der eine große Volksmenge aus allen Nationen, Völkern, Stämmen und Sprachen zum Glauben kommen wird. Offenbarung 7 spricht von über siebentausend Sprachen, ohne Dialekte zu zählen.
All diese Menschen hatten das Evangelium vorher nicht gehört. Denn diejenigen, die es heute gehört haben, werden sich nach 2. Thessalonicher 2 nach der Entrückung verhärten und vom Antichristen verführt werden. Es gibt vielleicht zwei Milliarden Menschen – das ist nur eine Schätzung –, die das Evangelium noch nie klar gehört haben. Zwar ist Thailand erreicht, aber noch lange nicht alle Thailänder haben das Evangelium gehört. Ähnlich ist es in vielen anderen Nationen: Die Nation ist erreicht, aber nicht alle Menschen.
Solche Menschen werden sich noch in großer Zahl bekehren können. Auch Araber – das war der Beginn dieses Exkurses in Jordanien – werden diesen Überrest aus Israel in der Wüste versorgen. Wunderbar, nicht wahr?
Die Flucht und Versorgung des Überrests in der Endzeit
Also nochmals zuerst diese Flucht auf die Berge. Hier sieht man etwas von den Bergen im Westjordanland im Gebiet von Ephraim, damit man auch sieht, wie das etwa aussieht. Wir sind gerade auf der Straße nach Sichem, Nablus. Sie werden fliehen nach Moab. Hier sehen wir das Arnontal, Wadi Arnon in Jordanien. Das ist die Südgrenze von Moab gegen Edom. Dahin wird der Überrest fliehen.
Ich zeige Bilder der Prophetie in der Zukunft. Jesus sagt, mit dem Götzenbild und dem Antichristen im Tempel – wenn dieser dritte Tempel, der heute vorbereitet wird, entweiht wird – dann kommt die große Drangsal.
Wie? Viele Prophezeiungen sprechen darüber: Der König des Nordens wird dann Israel überrennen und das ganze Land verwüsten. Man lese zum Beispiel Joel 2. Das Land ist vor der Armee wie der Garten Eden, und wenn die Armee durch ist, ist alles verbrannt. Unglaublich, was dort Wunderbares aufgebaut worden ist und wie die Wüste wieder fruchtbar gemacht wurde – all das wird verwüstet werden.
Joel 2 beschreibt, dass eine Armee kommt, so groß wie nie zuvor. Es ist die größte Armee, die je gegen Israel gekommen ist. Das ist der König des Nordens. Was ist der König des Nordens? In Daniel 11,14-45 wird sein Feldzug kurz, aber geografisch genau beschrieben. Zuerst wird gesagt, der König des Südens wird mit Israel unter dem Antichristen zusammenstoßen, dann wird der König des Nordens das Land überrennen.
Wir können ganz genau sagen, was das bedeutet. Warum? Weil in Daniel 11,1-35 alles schon längst erfüllt ist. Dort geht es ständig um den König des Südens und den König des Nordens. Der König des Südens war immer Ägypten, also das Land südlich von Israel. Man muss die Himmelsrichtungen immer anhand des Volkes und Landes Israel bestimmen: im Süden Ägypten.
Ägypten greift Israel an. Trotz Friedensvertrag wird es wieder eine Konfrontation geben. Der Antichrist wird dadurch im Süden abgelenkt sein, und dann kommt der entscheidende Schlag von Norden.
Man muss zum Norden schauen, dort, wo heute die Hisbollah im Libanon ist, wo Syrien liegt, gestärkt durch Russland im Rücken. Der Feind im äußersten Norden – das ist der König des Nordens. In der erfüllten Prophetie umfasst sein Gebiet Libanon, Syrien, über die Türkei, Aserbaidschan, Turkmenistan, Usbekistan, Tadschikistan, Pakistan, Iran und Irak.
Dort sammeln sich die dunkelsten Wolken gegen Israel, während andere arabische Nationen, vor allem die Arabischen Emirate und Bahrain, Frieden mit Israel schließen. Jetzt ist auch Katar in der Annäherung, sogar Saudi-Arabien. Das sind alles Länder, die nicht zum König des Nordens gehören. Das macht alles Sinn.
Also, das ist der König des Nordens, wie auf der Karte zu sehen ist. Daniel 11 sagt ganz klar: Über den Landweg wird er angreifen, auch über Ammon, Nordjordanien, und auch auf dem Seeweg im Mittelmeer. Das ganze Land wird überrannt werden.
Hier eine Liste von zahlreichen Stellen, die über diesen Feldzug sprechen. In Jesaja zum Beispiel wird der König des Nordens Assyrien genannt, aber es ist derselbe Feind.
Wir müssen ganz klar unterscheiden: In der Endzeit gibt es den Antichristen, das Tier aus dem Meer, den König des Südens und den König des Nordens. Das sind vier wichtige Akteure und verschiedene Machtblöcke. Das wird dazu führen, dass andere Nationen in den Krieg eingreifen, und so entsteht ein Weltkrieg.
Zuerst gibt es eine örtliche Konfrontation zwischen König des Nordens und Israel. Weil der Westen, das wiedervereinigte Europa mit all seinen Verbündeten weltweit, dann helfen muss, gibt es einen Bund, in den sie eintreten müssen. Das Problem sind oft die Bündnisse.
Wir haben auch einen Konflikt zwischen Russland und der Ukraine. Die ganze Welt nimmt Stellung, weil sie durch Bündnisse miteinander verknüpft ist. Bündnisse verpflichten zu bestimmten Handlungen, und so kann durch diese Bündnispflicht sehr leicht ein Weltkrieg ausgelöst werden.
Durch das Eingreifen der Mächte und Gegenmächte kommt es zur Konfrontation.
An dieser Stelle ist es wichtig: Es ist nicht korrekt zu sagen, unter dem Tier aus dem Meer wird es eine Welteinheitsregierung geben. Das sagt die Bibel nie. Sie sagt zwar, das Tier aus dem Meer wird Macht über die ganze Welt haben – wirtschaftlich, wenn man am stärkeren Hebel ist. Aber es sind verschiedene Blöcke, und diese Blöcke werden aufeinanderprallen. Darum kommt es zur Drangsal.
Eine absolute Welteinheitsregierung würde nicht zu Konflikten führen. So entsteht ein Weltkrieg von 1260 Tagen.
Wir unterscheiden hier also das Tier aus dem Meer, den Antichristen, den König des Südens, den König des Nordens.
Weiter spricht Offenbarung 16 über die Könige von Sonnenaufgang. Wir haben mächtige Armeen im Osten: China mit einer riesigen Militärmacht, Nordkorea mit über einer Million Soldaten, Japan und Indien mit schlagkräftigen Armeen. In diesen armen Ländern wird enorm viel Geld in die Armee gesteckt.
Diese Mächte kann man als Könige von Sonnenaufgang bezeichnen. Offenbarung 16 sagt, dass diese Könige in die Kriege der Drangsalzeit eintreten werden.
Am Ende der 1260 Tage wird der Herr Jesus in Macht und Herrlichkeit erscheinen. Er wird in mehreren Schlachten die Feinde besiegen.
Die Bibel unterscheidet zum Beispiel die riesige Völkerschlacht in Edom. Jesaja 63 und Habakuk 3 sprechen darüber. Dort wird der Herr Jesus verschiedene Armeen vernichten – in Edom, dem heutigen Südjordanien.
Der Überrest spricht in Habakuk 3 und sagt: Gott kommt von Teman her und der Heilige vom Gebirge Paran. Das bedeutet, dass Jesus, der Messias, Gott, wenn er kommt, zuerst in Edom diese Völkerschlacht führen wird.
Der Überrest in Israel sieht: Gott kommt von Teman, einer Ortschaft in Edom, Südjordanien, vom Gebirge Paran.
Man kann auf der Straße durch den Negev entlang der jordanischen Grenze nach Elad fahren. Ich erinnere mich, als ich dort durchfuhr, habe ich ein bisschen nach oben geschaut. Das war der Abschnitt, wo man durch Paran fährt, auch ausgeschildert.
Dort wird der Herr vom Gebirge Paran in Macht und Herrlichkeit kommen.
Die westlichen Armeen des Römischen Reiches und ihrer Verbündeten werden sich in die Jesreel-Ebene verschieben. Das ist Harmagedon, in Nordisrael, im Hinterland von Haifa, wo heute der große Militärhafen Israels im Mittelmeer liegt.
Dort können Kriegsschiffe nach Haifa gehen. Man kann in der Ebene von Harmagedon aufmarschieren. Es gibt auch einen Militärflughafen mit Start- und Landebahnen in alle Himmelsrichtungen. Das sieht man sehr gut vom Berg Kamel, wenn man in die Harmagedon-Ebene hinunterschaut.
Dort wird der Herr Jesus erscheinen und die Armeen des Westens vernichten.
Dort wird übrigens auch das Tier selbst sein, ebenso der Antichrist, das zweite Tier, der falsche Prophet. Die beiden werden lebendig ergriffen und in den Feuersee geworfen. Die Armeen werden vernichtet.
Wir müssen unterscheiden: Das ist nicht dasselbe wie die Völkerschlacht in Edom. Harmagedon und Edom sind verschieden.
Wiederum müssen wir unterscheiden: In Sacharja 14 heißt es, dass der Herr Jesus auf dem Ölberg erscheinen wird. Der König des Nordens wird seine Truppen befestigen, sagt Daniel 11, zwischen Jerusalem und dem Mittelmeer. Dort wird die Front sein, die Gegenfront zur Front im Hinterland von Haifa.
Der Herr Jesus wird auf dem Ölberg erscheinen. Seine Füße werden an jedem Tag auf dem Ölberg stehen. Das ist die Schlacht in Jerusalem, wo er den König des Nordens und seine Armeen vernichten wird.
Nach 1092 Tagen – das lässt sich aus Daniel 12 ableiten – und 30 Tagen nach der Drangsalzeit wird der dritte Tempel, der entweiht worden sein wird, wieder eingeweiht. Das ist etwas kompliziert, wenn man über Prophetie spricht, weil man das Futurum Exactum, also die vollendete Zukunft, verwenden muss.
Der Tempel wird entweiht worden sein, aber Jesus wird diesen Tempel wieder einweihen. Die Opfer, die durch die Entweihung gestoppt wurden, werden wieder stattfinden.
Dann wird gesagt: Glückselig ist, wer 1335 Tage erreicht. Das heißt, in verschiedenen Schlachten wird es weitergehen. Es wird nicht einfach Ruhe geben, wenn der Herr zurückgekehrt ist.
Nach 75 Tagen kommt die erste Beruhigung.
Dann wird schließlich ein Reich im äußersten Norden, sagt Hesekiel 38, sich mit Verbündeten aus Europa, Afrika und Asien verbünden und Israel nochmals angreifen.
Der Herr ist dann schon da, Israel ist in Sicherheit. Dieser letzte Angriff wird von Gott vernichtet werden.
Es wird also eine Übergangszeit geben – vom Wiederkommen des Herrn Jesus bis zum Beginn des tausendjährigen Reiches.
Alle Überlebenden aus den Nationen werden nach Jerusalem kommen müssen, ins Kidrontal. Dort wird der Herr Jesus auf seinem Richterstuhl sitzen und die Völker richten.
Nur die, die bekehrt wurden, werden in das tausendjährige Friedensreich eingehen.
Jesus wird von Jerusalem aus tausend Jahre lang über die Welt in Gerechtigkeit und Frieden regieren.
Abschluss und Pause
Jetzt machen wir eine Viertelstunde Pause.