
Guten Abend, ich möchte alle herzlich begrüßen. Wir sind gerade dabei, die Parallelen zwischen Joseph und dem Messias Jesus zu betrachten.
Bisher haben wir 143 Parallelen in der Josephsgeschichte ab Kapitel 37 gefunden. Wir befinden uns nun in Kapitel 45 und kommen zu Punkt 144. Gott sandte Joseph, um Retter zu werden.
Sven, darf ich dich bitten, in 1. Mose 45 zu lesen? Das ist direkt nach dem Moment, in dem Joseph sich seinen Brüdern zu erkennen gab – eine sehr ergreifende Szene. Bitte lies uns die Verse 7 und 8 vor:
„Und Gott hat mich vor euch hergesandt, um euch einen Überrest zu erhalten auf der Erde und euch am Leben zu erhalten für eine große Errettung. Nicht ihr habt mich hierher gesandt, sondern Gott. Er hat mich zum Vater des Pharaos gemacht, zum Herrn seines ganzen Hauses und zum Herrscher über das ganze Land Ägypten.“
Hier erklärt Joseph, was seine Lebensmission war, und mit welcher Klarheit er sagen kann: „Gott hat mich hierher gesandt, und zwar mit dem Ziel, eine Rettung zu schaffen.“
Die Parallelen sind so offensichtlich. In Johannes 3,17 erklärt der Herr Jesus, der Messias, gegenüber einem Führer des jüdischen Volkes, einem Mitglied des obersten Gerichtshofs, Nikodemus: „Denn Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, damit die Welt gerichtet werde, sondern damit die Welt durch ihn errettet werde.“
Ja, also Gott, der Vater, hat seinen Sohn in die Welt gesandt, um zu retten. Die Parallelen sind so direkt und leicht ersichtlich. Joseph rettete einen Überrest der Familie Israels (1. Mose 45,7).
Ich muss an dieser Stelle vielleicht sagen: Alle, die über den Livestream zugeschaltet sind und das noch nicht wissen, können dieses Skript herunterladen. Von mir aus gesehen finden Sie den Link rechts unterhalb des Bildes. Dort gibt es einen Link, über den man das ganze Skript mit den Parallelen 1 bis 163 herunterladen und ausdrucken kann.
Jetzt kommen wir also zu 145: Gott rettete einen Überrest der Familie Israels. In 1. Mose 45,7 heißt es nochmals: „Und Gott hat mich vor euch hergesandt, um euch einen Überrest zu setzen auf der Erde und euch am Leben zu erhalten für eine große Errettung.“ Danke.
Hier verwendet Joseph den Ausdruck „Überrest“. Das sind also alle aus der Familie Jakobs, der auch Israel hieß, als Stammvater Israels, die zu diesem Zeitpunkt noch lebten. Abraham lebte nicht mehr, Sarah, Isaak, Rebekka usw. auch nicht, ebenso Rahel, die Frau von Jakob, aber eben ein Überrest aus dieser Großfamilie, die später zum Volk Israel werden sollte. Dieser Überrest sollte gerettet werden und die schlimme Hungersnot von sieben Jahren damals überleben. Also Gott rettete einen Überrest.
Nun lesen wir dazu Jesaja 37. Dort geht es um den zukünftigen Überrest Israels, der die Verheißung hat, in der Zukunft aus allen Nöten, unter der Bedrohung der Auslöschung Israels, gerettet zu werden, um zu überleben. Jesaja 37,31-32: „Und das Entronnene vom Haus Juda, das übrig geblieben ist, wird wieder Wurzel schlagen und Frucht tragen. Denn von Jerusalem wird ein Überrest ausgehen und ein Entronnenes vom Berg Zion; der Eifer des HERRN der Heerscharen wird dies tun.“
Ja, da haben wir wieder diesen Ausdruck „Überrest“. Ich möchte betonen, dass dies ein ganz großes Thema in der biblischen Prophetie ist: der Überrest Israels. Es lohnt sich, diesen Stellen nachzugehen. Als Hausaufgabe wäre das sehr empfehlenswert. Es gibt von mir auch im Internet, auf Sermon Online, einen Vortrag über den Überrest Israels. Dort trage ich die wichtigen Stellen zusammen.
Gott hat verheißen, in der Endzeit werde er sein Volk aus aller Welt wieder nach Hause in Israel zurückführen. Wir sind Augenzeugen, wie das heute geschieht. Es sind nun weit über sechs Millionen Juden mit Wurzeln aus aller Welt, aus allen fünf Kontinenten, zurück im Land.
Aber die Bibel sagt voraus: Es gibt noch eine große Drangsal für die ganze Welt, einen letzten Weltkrieg, bevor Jesus Christus als König wiederkommt. Dieser Weltkrieg wird von Norden her ausgelöst werden. Von Norden her wird Israel tödlich überrannt werden, vor der Wiederkunft Christi in Macht und Herrlichkeit.
Zacharja 13,8-9 beschreibt das auch sehr eindrücklich. Ich möchte Jesaja noch offenlassen und bitte, Zacharja 13,8-9 zu lesen: „Und es wird geschehen im ganzen Land, spricht der HERR: Zwei Drittel davon werden ausgerottet werden und vergehen, aber der dritte Teil wird übrig bleiben. Ich werde den dritten Teil ins Feuer bringen, und ich werde sie läutern wie Silber, und sie prüfen wie Gold. Er wird meinen Namen anrufen, und ich werde ihm antworten. Ich werde sagen: ‚Das ist mein Volk!‘ Und er wird sagen: ‚Der HERR ist mein Gott!‘“
Hier wird also davon gesprochen, dass eine Katastrophe kommen wird, bei der zwei Drittel im Land Israel umkommen werden. Es ist heute ganz erstaunlich zu sehen, wie Gott seine Hand über Israel hält. Seit 1948, seit der Staatsgründung, wollten die umliegenden Länder Israel auslöschen, ausrotten. Nach eineinhalb Jahren hat Israel überlebt, und die neun Armeen, die gegen Israel kamen, wurden alle besiegt.
Wie ist das möglich? Es war Gottes schützende Hand. So ist es in all den Existenzkriegen bis heute gegangen. Ständig wurde versucht, Israel auszulöschen. Wir wissen, dass die Hamas in ihrer Charta die Auslöschung Israels fordert, ebenso Hisbollah im Libanon. Das Ziel ist die Vernichtung Israels. Der Iran ruft zur totalen Vernichtung Israels auf.
Gott hält seine Hand über sein Volk. Es ist erstaunlich, wenn man bedenkt, wie viele Tausende von Raketen im vergangenen Jahr auf Israel abgeschossen wurden und wie wenig Menschen dadurch direkt zu Schaden kamen.
Das wird sich in der Zukunft ändern, wenn der Antichrist kommt und die Masse seine Verführung akzeptieren wird. Dann wird diese schützende Hand weggezogen, sodass die Katastrophe von Norden her möglich sein wird.
Joel 2 beschreibt das eindrücklich: Eine Armee kommt von Norden her, überrennt und verbrennt das ganze Land. Vor der Armee ist das Land wie der Garten Eden, danach ist alles verbrannt.
Aber Sacharja 13 sagt, ein Drittel wird überleben. Dieser wird umkehren zum HERRN und ihn erkennen, so wie die Brüder schließlich Josef erkannten. Das wird mit Israel geschehen. Dieser Drittel ist der Überrest Israels.
An so vielen Stellen wird das beschrieben, wie gesagt. Er wird als ein Überrest von Gläubigen beschrieben, die dem HERRN von Herzen anhängen. Diese sind ein Vorbild für uns. Wenn man die Beschreibung dieser zukünftigen Gläubigen liest, lernt man, was Treue heute in unserem Leben bedeutet.
Dieser Drittel wird überleben. Wenn man die Zahlen heute anschaut – weit über sechs Millionen Juden –, wird dieser Drittel mindestens zwei Millionen ausmachen. Das ist gewaltig. Eine solche Verheißung hat die Schweiz nicht, dass ein Drittel in der Zukunft umkehren und errettet werden wird.
Diesen Überrest wird Gott erhalten und durch diese schreckliche Zeit hindurchtragen.
Wenn wir jetzt zurückgehen zu Jesaja 37, wird gesagt, wo diese Erweckung ausgehen wird. Ich muss noch hinzufügen, dass diese Erweckung des Überrests nach der Entrückung der Gemeinde stattfinden wird. Dann wird Gott nach Römer 11 wieder mit Israel beginnen.
Römer 11 sagt, dass ganz Israel dann gerettet werden wird, weil eben dieser Drittel überlebt. Er wird dann ganz Israel ausmachen, nämlich eine ganze Nation, die wiedergeboren wird und sich bekehren wird.
Die Frage ist: Wo wird diese Erweckung ausgehen? Von Jerusalem. Ja, der Text sagt es direkt: „Denn von Jerusalem wird ein Überrest ausgehen.“ Es ist ein Gedicht, bei dem eine Verszeile im Hebräischen die nächste mit anderen Worten wiederholt. Es heißt: „Und ein Entronnenes vom Berg Zion.“ Das bedeutet Überrest, das Entronnene, das dem Gericht und dem Tod entronnen wird.
Aber wo liegt der Berg Zion? Wenn man nach Jerusalem geht, sagen Nachbarn auf dem Südwesthügel der Altstadt, das sei der Berg Zion. Das ist allerdings ein Berg, der erst seit 100 nach Christus mit diesem Namen belegt werden kann. Das ist also eine nachbiblische Bezeichnung.
Die biblische Bezeichnung Zion ist immer der Tempelberg in Jerusalem, in Ostjerusalem. Von dort wird die Erweckung ausgehen. Dort ist die Klagemauer und die Davidstadt. In den vergangenen Jahren wurde die Davidstadt immer jüdischer. Man hat über Mittelsmänner in Amerika und so weiter Haus um Haus aufgekauft, und jetzt ist das eine jüdische Siedlung.
Die Davidstadt ist in dem Sinne einfach der Südabhang des Tempelbergs. Von dort wird die Erweckung ausgehen, also offensichtlich aus dem orthodoxen Judentum.
Diese Bekehrungsbewegung wird kommen. Das ist erstaunlich, denn heute sind säkulare Juden im Allgemeinen leichter mit dem Evangelium von Jesus Christus zu erreichen als Orthodoxe. Aber diese große Erweckung wird vom Berg Zion ausgehen.
Gehen wir zurück zu 1. Mose 45. Joseph sagt dort: „Gott hat mich vor euch hergesandt“ (Vers 7), „um euch einen Überrest zu setzen auf der Erde, um euch am Leben zu erhalten, für eine große Errettung.“
Das führt uns zum nächsten Punkt: Gott sandte Joseph, um eine große Rettung zu bewirken. Wir haben bereits gesagt, dass es darum geht, ein Retter zu sein, aber hier wird der Ausdruck „eine große Rettung“ verwendet.
Das ist sehr erstaunlich, wenn wir Hebräer 2, Vers 3 aufschlagen. Dort wird das Kreuz des Todes des Messias, Jesus, so beschrieben: „Denn wenn das durch Engel geredete Wort fest war und jede Übertretung und jeder Ungehorsam gerechte Vergeltung empfing, wie werden wir entfliehen, wenn wir eine so große Errettung vernachlässigen, die den Anfang...“
Danke, das reicht schon. Also wird die Rettung als „große Errettung“ bezeichnet. Nebenbei gesagt: Das wäre wieder eine Hausaufgabe. Der Ausdruck „große Errettung“ findet sich in der Bibel siebenmal.
Das erste Mal hier in 1. Mose 45. Das zweite Mal, sage ich mal, in Richter 15. Dann geht es weiter mit 1. Samuel und so weiter bis ins Neue Testament. Aber im Alten Testament muss ich betonen, kommt der Ausdruck „große Errettung“ siebenmal vor.
Dies ist natürlich ein Hinweis ab 1. Mose 45 auf die große Errettung, die der Herr Jesus durch sein Werk am Kreuz zustande gebracht hat.
147 Gott erhob Joseph zum höchsten Herrn. Da lesen wir die Verse 8 und 9 in 1. Mose 45:
„Und nun, nicht ihr habt mich hierher gesandt, sondern Gott, und er hat mich zum Vater des Pharaos gemacht und zum Herrn seines ganzen Hauses und zum Herrscher über das ganze Land Ägypten. Eilt und zieht hinauf zu meinem Vater und sprecht zu ihm: So spricht dein Sohn Joseph: ‚Gott hat mich zum Herrn von ganz Ägypten gemacht, komm zu mir herab, zögere nicht!‘“
Also, Joseph ist der höchste Mann geworden in der damaligen Welt. Natürlich war er in dieser Stellung sozusagen Nummer zwei nach dem Pharao. Aber der Pharao hat sogar seinen Siegelring ausgezogen, und das Sagen in Ägypten hatte Joseph. Er wurde also zum höchsten Herrscher.
Nun lesen wir aus Apostelgeschichte 2,36. Das ist Pfingsten, und zwar ereignete sich damals die Ausgießung des Heiligen Geistes. Auf welchem Berg in Jerusalem? Auf Zion. Also schon ein wichtiger biblischer Berg.
Danach hielt Petrus eine gewaltige Predigt, und da lesen wir aus Vers 36:
„Das ganze Haus Israel wisse nun zuverlässig, dass Gott ihn sowohl zum Herrn als auch zum Christus gemacht hat, diesen Jesus, den ihr gekreuzigt habt.“
Petrus betont, dass Jesus Christus auferstanden ist aus den Toten, in den Himmel gefahren ist und den Platz eingenommen hat zur Rechten Gottes. Das wird gerade in den Versen davor hier in Apostelgeschichte 2 betont und mit Psalm 110 unterstrichen.
Jetzt lesen wir dazu Philipper 2, das hilft uns, Philipper 2 besser zu verstehen. Es gibt nämlich eine kleine Verständnisklippe.
Philipper 2,5-11 lautet:
„Diese Gesinnung sei in euch, die auch in Christus Jesus war, der, da er in Gestalt Gottes war, es nicht für einen Raub achtete, Gott gleich zu sein, sondern sich selbst zu nichts machte und Knechtsgestalt annahm, indem er in Gleichheit der Menschen geworden ist und in seiner Gleichheit wie ein Mensch erfunden sich selbst erniedrigte, indem er gehorsam wurde bis zum Tod, ja zum Tod am Kreuz. Darum hat Gott ihn auch hoch erhoben und ihm den Namen gegeben, der über jeden Namen ist, damit in dem Namen Jesu jedes Knie sich beuge, der himmlischen und irdischen und unterirdischen, und jede Zunge bekenne, dass Jesus Christus Herr ist, zur Verherrlichung Gottes des Vaters.“
Welcher Name ist gemeint in Vers 9, „ihm den Namen gegeben, der über jeden Namen ist“?
Aber den hat er ja schon mit seinem Kommen in die Welt. In Matthäus 1 heißt es: „Die Jungfrau wird schwanger werden, einen Sohn gebären, sie wird ihm den Namen Emanuel geben.“ Aber hier wird ihm ein Name zu einem späteren Zeitpunkt gegeben.
Das Lamm, das erwürget ist? Dort unten an der Taufstelle sagt Johannes: „Siehe, das Lamm Gottes, welches die Sünde der Welt wegnimmt.“ Ja, das stimmt. Aber da war noch nicht das Lamm, das wir auch in der Offenbarung lesen, das die sieben Siegel auftut.
Das Lamm ist natürlich das Lamm Gottes. Aber das war eine Veränderung von dem Lamm, das Johannes der Täufer als wahrer Mensch gesehen hat, und dem Lamm, das uns in der Offenbarung gezeigt wird, das die sieben Siegel öffnet.
Ja, das ist natürlich das Lamm im Himmel, das verherrlicht ist und eben diesen höchsten Platz eingenommen hat. Darum kann es auch verfügen und die sieben Siegel öffnen, das heißt, das Gericht Gottes über die Welt bringen.
Das hängt alles zusammen.
Jetzt haben wir noch eine Hilfe: Wie kommst du auf Kyrios, Herr? Wo steht das im Text?
Ja, ich meine jetzt in Philipper 2, Vers 11: „Und jede Zunge bekenne, dass Jesus Christus Herr ist (Kyrios).“
Und das ist effektiv der Punkt, nicht wahr? In Vers 5 wird gesagt, wir sollen so gesinnt sein wie Jesus Christus, nämlich er hatte die höchste Stellung, er war gottgleich, sagt Vers 6.
Das war nicht etwas, das er an sich hätte reißen müssen, weil es ihm nicht gehörte. Darum hat er es nicht als einen Raub geachtet, Gott gleich zu sein. Er war Gott dem Vater gleich in Allmacht, Allwissenheit und Allgegenwart.
Und trotzdem hat er sich erniedrigt. Das ist seine Gesinnung: den höchsten Platz haben und trotzdem bereit sein, ganz niedrig zu werden.
Er wurde Mensch, und zwar wird gesagt, er hat sich selbst zu nichts gemacht, das heißt wörtlich, sich selbst entäußerte. Das Wort heißt eigentlich entleeren. Wenn man ein Gefäß voll hat mit Wasser und es kippt, dann entleert man es.
Das heißt, er war bereit, sich gering zu machen. Und zwar hat er sich eben so entleert, also begonnen, sich gering zu machen, indem er Knechtsgestalt angenommen hat.
Also er hat freiwillig, obwohl er nie gehorchen musste, weil er Gott war, die Stellung von einem Diener eingenommen. Darum wird der Messias im Alten Testament an vielen Stellen Knecht genannt, zum Beispiel in fünf Gottesknechtgedichten in Jesaja.
Aber damit könnte man ja auch denken, er sei ein Engel. Engel sind mächtiger als Menschen und haben auch ein größeres Wissen und größere Stärke, sagt 2. Petrus 2.
Aber Jesus Christus wurde nicht ein Engel, sondern ein Mensch.
Also heißt es hier zuerst, er hat sich eben entleert, das heißt begonnen, sich niedrig zu machen. Er hat Knechtsgestalt angenommen, er wurde ein Knecht.
Aber es wird klar gemacht im dritten Punkt, indem er in Gleichheit der Menschen geworden ist. Er wurde ein wirklicher Mensch.
Und zwar nicht einfach jemand, der aussieht wie ein Mensch, aber übermenschlich war als Mensch, nein, ein richtiger Mensch, der schlafen musste, müde war, Hunger hatte, essen musste usw. In Gleichheit der Menschen geworden.
Dann geht es aber weiter: „und in seiner Gestalt wie ein Mensch erfunden wurde.“ Das heißt, er war nicht nur einfach ein Mensch geworden, sondern auch wie er eben lebte, hat er wirklich menschlich gelebt.
Gestalt, das griechische Wort, meint hier – das wird erklärt in der Fußnote der Elberfelder – Haltung. Man kann auch „Äußeres Erscheinen“ übersetzen.
Im Griechischen ist das ein anderes Wort als in Vers 6, da geht es um „in Gestalt Gottes zu sein“, das meint das innere Wesen, Morphae.
Aber hier ist Schema, das ist die äußere Erscheinung, also wie er aß und im Schiff schlief und müde war nach der Nachtwanderung, also bis nach Sichar ging, an den Brunnen.
Auch im Äußeren war er ganz klar als Mensch erkennbar.
Vierte Erniedrigung: Und dann heißt es, sich selbst erniedrigte. Das ist der fünfte Punkt.
Also war er auch so als Mensch bereit, als Mensch noch einen tieferen Platz einzunehmen, einen Platz, wo er eben verachtet wurde.
Er war verachtet und verlassen von den Menschen, ein Mann, der Schmerzen und mit Leiden vertraut, sagte Jesaja 53.
So hat er sich als Mensch weiter erniedrigt, unter anderen Menschen.
Und dann wird gesagt: „Indem er gehorsam wurde bis zum Tod.“ Das heißt, er war bereit, in seinem Dienst, in seiner Hingabe zu sterben.
Am Schluss, aber nicht irgendein Tod, sondern ein ganz schrecklicher Tod, ein ganz besonders schändlicher Tod, bis zum Tod am Kreuz.
Es sind also sieben Stufen der Erniedrigung.
Und dann sagt Vers 9: „Darum hat Gott ihn auch hoch erhoben.“ Man kann sogar übersetzen: das Griechische bedeutet „über die Maßen hoch erhoben“ und ihm den Namen gegeben, der über jeden Namen ist.
Also er hat noch einen Namen bekommen, einen ganz speziellen Titel, damit in dem Namen Jesu jedes Knie sich beuge, der himmlischen und irdischen und unterirdischen, und jede Zunge bekenne, dass Jesus Christus Herr ist.
Jesus heißt das seit der Beschneidung, acht Tage nach der Geburt.
Aber da hat Gott ihm diesen Titel gegeben, Kyrios, als Mensch.
Darum heißt es, ihm einen Namen gegeben, der über jeden Namen ist, damit in dem Namen Jesu jedes Knie sich beuge, in dem man ihn eben nicht nur nennt Jesus, sondern Herr, Herr Jesus.
Das ist etwas ganz Spezielles.
In den Evangelien wird der Herr Jesus normalerweise Jesus genannt, da war er eben der Erniedrigte.
Und dann, ab der Apostelgeschichte, sagt Petrus: „Gott hat ihn zum Herrn gemacht.“
Jetzt muss man schauen: Apostelgeschichte 2,3,4,5,6,7 lesen und anstreichen in der Bibel, wie oft davor „Herr Jesus“ kommt.
Und dann auch in den Briefen im Neuen Testament: „Herr Jesus, Herr Jesus“ – das ist dieser Titel, den er bekommen hat.
Gott hat ihn zum höchsten Herrscher gemacht, und er hat sich auf den Thron Gottes gesetzt und darum diesen Titel Kyrios bekommen.
Also ein Titel, der typisch ist für Gott in der Bibel.
Im Hebräischen wäre das Adon, Adonai.
Das ist in Israel so: Wenn du jemanden auf der Straße triffst, kannst du ihn nennen „Shalom Adon Levi“, guten Tag, oder einfach „Shalom“.
Man kann „Shalom“ immer sagen, morgens, mittags, abends, wenn man begrüßt oder sich verabschiedet.
Also „Shalom Adon Levi“ heißt „Hallo, Herr Levi“.
Aber wenn du in Israel jemandem sagen würdest „Adonai Levi“, dann werden die Leute echt schockiert sein, das geht gar nicht.
Schauen wir uns noch Psalm 110 an.
Dort wird von David prophetisch genau dieser Punkt beschrieben, wo Jesus, der Messias, sich auf den Thron Gottes im Himmel setzen sollte, als er eben den höchsten Platz bekam.
Von David, ein Psalm:
„Der Herr sprach zu meinem Herrn: Setze dich zu meiner Rechten, bis ich deine Füße, deine Feinde, hinlege als Schemel für deine Füße.“
Also der Herr sprach – das ist Herr mit Großbuchstaben. Das ist im Hebräischen welcher Name? Yahweh, der Ewige, Unwandelbare.
Und dann spricht Yahweh zu meinem Herrn. Was steht da in der hebräischen Bibel, meinem Herrn? Mit Adonai.
Jetzt ist Nathanael dran, und nachher kommst du dran, Sven, Entschuldigung.
Da steht effektiv Adoni. Adon und mein Herr, also wie wir sagen Monsieur auf Französisch, mein Herr heißt das, Adoni.
Also anstatt „Adon Levi“ kannst du sagen „Adoni“.
Und dann sagst du was? Das ist dieser Ausdruck.
Aber ich muss erklären: Das haben natürlich die Masoreten, die Abschreiber des Alten Testaments, die haben ja im Mittelalter begonnen, mit Punkten und Strichen die Vokale anzuzeichnen.
Und die haben hier angezeichnet, man soll lesen Adoni.
Aber sie hätten auch Vokale so setzen können, dass man die gleichen hebräischen Buchstaben liest als Adonai. Wäre möglich.
Wenn man mit orthodoxen Juden diskutiert, dann würden sie sagen: Ja, natürlich, hier steht Adonie, das kann nicht anders sein.
Also der Messias wird da nicht mit einem göttlichen Titel bezeichnet, sondern er wird Adoni genannt.
Und dann sage ich: Und jetzt Vers 5, liest du, Sven:
„Der Herr zu deiner Rechten zerschmettert Könige am Tag seines Zorns.“
Und dann hat auch der masoretische Text Adonai, Adonai zu deinen Rechten.
Und wer sitzt zu Rechten? Ist der Messias.
Der Herr sprach zu meinem Herrn: Setze dich zu meiner Rechten.
Und wer ist der Herr zu deinen Rechten?
In jeder hebräischen Bibel ist das Adonai, der göttliche Titel.
Und Adonai entspricht dem griechischen Kyrios.
Die Septuaginta, die älteste griechische Übersetzung, hat an dieser Stelle Kyrios.
Kyrios zu deinen Rechten, und das ist dieser Titel, den Gott Jesus gegeben hat, als er in den Himmel kam und aufgerufen wurde, sich auf den Thron Gottes als Mensch zu setzen.
Er hat nie aufgehört, Gott zu sein, nicht wahr?
Aber als Mensch hat er sich erniedrigt und wurde dann erhöht und hat als Mensch diesen Titel Adonai, Kyrios bekommen.
Ja, das war also ein Exkurs aus Josephs Aussage, dass Gott ihn zum Herrscher über das ganze Land Ägypten gemacht hat und damit ein Hinweis wurde auf den Herrn Jesus.
Wir gehen weiter.
Die Familie Jakobs – oder die Familie Israels, denn Jakob heißt auch Israel – sollte zu Joseph gebracht werden. Lies dazu 1. Mose 45,9-10: „Eilt und zieht hinauf zu meinem Vater und sprecht zu ihm: So spricht dein Sohn Joseph: Gott hat mich zum Herrn von ganz Ägypten gemacht. Komm zu mir herab, zögere nicht! Und du sollst im Land Gosen wohnen und nahe bei mir sein, du und deine Söhne und die Söhne deiner Söhne, dein Kleinvieh und deine Rinder und alles, was du hast.“
Joseph beschließt also, die ganze Großfamilie zu sich zu holen. Er hätte auch sagen können: „Ich mache hier noch kurz weiter, bis die Hungersnot vorbei ist, und dann lasse ich mich pensionieren und gehe nach Kanaan, zu meiner Familie, ins gelobte Land.“ Doch nein, er lädt die gesamte Großfamilie ein, nach Ägypten zu kommen. Nicht nur für die Dauer der Hungersnot, sondern auch darüber hinaus – nämlich für siebzehn Jahre, bis zum Tod von Jakob. Danach blieben sie noch weiter in Ägypten, bis zum Auszug.
In Kapitel 46 wird ausführlich beschrieben, wie die ganze Familie nach Ägypten übersiedelte. Das haben wir schon früher gelesen.
Dazu lesen wir jetzt Sacharja 8,8. Dort heißt es, dass Israel aus der Zerstreuung geholt und zum Messias Jesus gebracht werden soll: „Und ich werde sie herbeibringen, und sie werden inmitten Jerusalems wohnen. Sie werden mein Volk sein, und ich werde ihr Gott sein in Wahrheit und in Gerechtigkeit.“
Es geht also wirklich darum, die Juden aus dem Ausland zurückzuholen. Wenn du noch Vers 7 dazu liest, steht dort: „So spricht der Herr der Heerscharen: Siehe, ich werde mein Volk aus dem Land des Aufgangs und aus dem Land des Untergangs der Sonne retten und ich werde sie herbeibringen.“
Sie sollen also aus dem Osten und aus dem Westen kommen – aus Amerika, aus China, Thailand und all den asiatischen Ländern, wohin sie zerstreut worden waren. Und was hier besonders wichtig ist: Gott sagt, er wird sie herbeibringen. Sie werden sein Volk sein. Gott will dieses Volk zu sich bringen. So werden sie zum Messias Jesus geführt.
Und dann 149: Die Familie Jakobs, Israels, was sage ich, die Familie Jakobs Israels sollte nahe bei Joseph leben. Also nicht nur einfach zu ihm kommen, sondern er wollte sie wirklich bei sich haben. Das haben wir gesehen. Dazu lesen wir Psalm 148, Vers 14:
„Und er hat erhöht das Horn seines Volkes, das Lob aller seiner Frommen, der Kinder Israel, des Volkes, das ihm nahe ist. Lobt den Herrn!“
Ja, nicht schön dieser Name: „das Volk, das ihm nahe ist“. Also ich markiere in meiner Bibel die Namen der Gläubigen. Aber nicht nur einzelne Wörter, sondern auch Wortketten. Hier zum Beispiel „das Volk, das ihm nahe ist“ – das wäre so eine Bezeichnung. Nicht nur einfach ein Volk Gottes, sondern ein Volk, das Gott nahe ist.
Zum Unterstreichen lesen wir noch aus Sacharja 2, Verse 10 und 14:
„Hui, hui, flieht aus dem Land des Nordens, spricht der Herr, denn nach den vier Winden des Himmels breite ich euch aus, spricht der Herr.
Hui, entkommet, Zion, die du wohnst bei der Tochter Babels, denn so spricht der Herr der Heerscharen: Nach der Herrlichkeit hat er mich zu den Nationen gesandt, die euch geplündert haben.
Denn wer euch antastet, tastet seinen Augapfel an. Siehe, ich werde meine Hand über sie schwingen, und sie werden denen zum Raub sein, die ihnen dienten.
Und ihr werdet erkennen, dass der Herr der Heerscharen mich gesandt hat.
Jubel und freue dich, Tochter Zion, denn siehe, ich komme und werde in deiner Mitte wohnen, spricht der Herr.“
Ja, hier geht es auch um die Rückkehr des jüdischen Volkes, und zwar aus dem Land des Nordens, wie man in Vers 10 sieht. Es wird noch gewarnt: „Hui, Hui“. Der hebräische Ausdruck meint wirklich etwas Ähnliches wie „Wehe, Wehe“. Es ist also ganz schlimm, wenn man im Land des Nordens ist. Dort wird gesagt, sie sollen fliehen aus dem Land des Nordens.
Was ist das Land des Nordens? Aus dem das jüdische Volk fliehen musste. Syrien? Man muss immer davon ausgehen, dass die Himmelsrichtungen in der Bibel vom Land Israel aus gesehen werden. Ezechiel 5,5 sagt: Jerusalem hat Gott mitten und die Nationen der Welt gesetzt. Das ist ja am Knotenpunkt der drei Kontinente Europa, Asien und Afrika.
Also von dort aus muss man schauen. Syrien ist im Norden, ebenso der Libanon und auch die Türkei. Wenn man weitergeht, wird an anderer Stelle das Land des äußersten Nordens erwähnt: Russland. Es ist Russland. Und es war wirklich die erste große Einwanderungswelle von Juden.
Wann fand die statt? Ich habe das so oft gesagt: 1882. Ja, das war 1882, genau. Und was war der Grund? Die Judenverfolgung, die Pogrome in Russland. Was sagst du, Sven? Ja? Also Judenverfolgung in Russland. Pogrom ist das russische Wort für Verfolgung.
Nach der Ermordung von Zar Alexander wurde gesagt, die Juden seien schuld. Tausende russische Juden sagten daraufhin: Jetzt ist genug. Sie packten ihre Koffer, und es gab eine Einwanderungswelle, die von 1882 bis 1903 dauerte. Tausende kamen aus dem Land des Nordens.
Aber eben, weil sie so unter Druck kamen – „hui, hui, flieht aus dem Land des Nordens“ – haben sie das gemacht. Das steht hier, etwa 520 vor Christus, spricht der Herr:
„Denn nach den vier Winden des Himmels breite ich euch aus“, spricht der Herr.
Damals war das noch nicht so, das kam erst im Jahr 70 nach Christus und in den folgenden Jahrhunderten, dass das jüdische Volk weltweit in alle vier Himmelsrichtungen zerstreut wurde.
Aber dann heißt es in Vers 11:
„Hui, entkomme, Zion, die du wohnst bei der Tochter Babels.“
Nochmals ein „Hui“, da muss man auch wieder fliehen. Aber jetzt nicht aus dem Land des Nordens, sondern bei der Tochter Babels.
Wo ist, wo liegt die Tochter Babels? In welchem Land heute? Irak.
So ist es geschehen: Als der moderne Irak gegründet wurde, 1932, gab es weit über hunderttausend Juden im Irak, in Babylonien, biblisch gesprochen Babylonien. Über Jahre hinweg gab es Fluchtwellen von Juden, weil sie unter Druck kamen.
Im Irak sind sie geflohen. Bis heute sind praktisch alle draußen. Es sind vielleicht noch in der Größenordnung von zwanzig Juden im Land. Alle sind geflohen, aber genau so, wie es hier heißt:
„Hui, entkomme, Zion, die du wohnst bei der Tochter Babels.“
Nun wird aber schließlich gesagt, dass der Herr kommen wird und in der Mitte Israels wohnen wird. Vers 14:
„Jubel und freue dich, Tochter Zion, denn siehe, ich komme und werde in deiner Mitte wohnen, spricht der Herr.“
Das entspricht dann dem, dass Israel aus der Zerstreuung zum Messias Jesus gebracht wird, der in ihrer Mitte wohnen wird, im tausendjährigen Reich.
Nächster Punkt 150: Joseph versorgte die Familie Jakobs mit Brot. Lesen wir 45,11: „Und ich will dich dort versorgen, denn noch fünf Jahre ist Hungersnot, damit du nicht verarmst, du und dein Haus und alles, was du hast.“ Also gibt Joseph Brot.
Psalm 132,15 sagt: „Seine Speise will ich reichlich segnen, seine Arme mit Brot sättigen.“ Und gerade dazu noch Psalm 146,7, wo Gott in Bezug auf Israel spricht: „Der Recht verschafft den Bedrückten, der Brot gibt den Hungrigen, der Herr löst die Gebundenen.“
Und noch Vers 8: „Der Herr tut die Augen der Blinden auf, der Herr richtet die Niedergebeugten auf, der Herr liebt die Gerechten.“ Und Vers 9: „Der Herr bewahrt die Fremden, die Weise und die Witwe hält er aufrecht, aber er krümmt den Weg der Gottlosen.“ Danke, also „der Brot gibt den Hungrigen“. Das bezieht sich alles auf das tausendjährige Friedensreich.
Jetzt versteht man, warum Jesus Christus bei seinem ersten Kommen die Volksmengen mit Brot ernährte – einmal 5.000, einmal 4.000. Das war, um zu zeigen, dass er der Messias ist, der in der Zukunft einmal das ganze tausendjährige Reich so versorgen wird, dass er Israel mit Nahrung versorgt.
Darum hat er auch die Augen der Blinden geöffnet. Denn gleich danach heißt es in Vers 8: „Der Herr tut die Augen der Blinden auf.“ Das waren alles Zeichen, die darauf hinwiesen, dass er der Messias ist und dass er dies einmal umfassend im tausendjährigen Reich tun wird.
Übrigens wird in Hebräer 6 von den Wunderwerken gesprochen, die die Apostel taten, und auch von solchen, die dem Apostelkreis nahestanden, wie zum Beispiel Stephanus. Sie vollbrachten Wunderwerke. Hebräer 6 nennt diese die Wunderwerke des zukünftigen Zeitalters, das zukünftige Zeitalter, im Hebräischen ha'olam haba, das ist das tausendjährige Reich.
Diese Wunderwerke sollten einen Vorgeschmack geben auf das, was im tausendjährigen Reich geschehen wird. Dort wird es keine Kranken mehr geben, keine Blinden, keine Lahmen. Aber das war nur ein Vorgeschmack, eben die Wunderwerke des zukünftigen Zeitalters.
Das sollte nicht bedeuten, dass es ab dem Zeitpunkt, als Jesus Christus die Lahmen heilte und die Blinden, von nun an keine Spitäler mehr braucht. Sonst hätte das Christentum in 2.000 Jahren europäischer Geschichte auf Spitäler verzichten können – das wäre nicht nötig gewesen.
Alle werden geheilt, aber das war nicht das Normale, sondern ein Zeichen. Ein Zeichen weist eben auf etwas hin, ist noch nicht das Eigentliche. Wenn dort ein Zeichen für den Notausgang ist, dann sollte man nicht beim Zeichen durchgehen und sich den Kopf stoßen, sondern ein bisschen weiter unten. Das Zeichen weist auf etwas anderes hin, nämlich auf den Ausgang.
So war es auch hier: Das war nicht das Eigentliche, sondern ein Hinweis darauf, wie es einmal kommen wird.
Es war vielmehr so: Die Christen haben die Spitäler erfunden. Das ist eine genuine christliche Erfindung. Im Römischen Reich gab es keine Spitäler, keine Altenheime und auch keine Blindenheime. Das ist alles christliche Erfindung.
Aber warum musste man das erfinden? Weil das, was die Apostel taten, Zeichen des zukünftigen Zeitalters waren und noch nicht das Normale. Aber es wies darauf hin.
Ja, das war ein kleiner Exkurs.
Und nun 151
Die Brüder Jakobs blickten in das Angesicht Josephs. Und siehe, eure Augen sehen es, und die Augen meines Bruders Benjamin, dass es mein Mund ist, der zu euch redet.
Ja, das war 1. Mose 45,12. Haben das alle jetzt? Vielleicht liest du es gerade nochmals, denn es ist so speziell.
Und siehe, eure Augen sehen es und die Augen meines Bruders Benjamin, dass es mein Mund ist, der zu euch redet. Sie mussten Josef anschauen, seinen Mund, dann sieht man das Gesicht, die Augen. Wenn man auf den Mund einer Person schaut, sieht man auch das Gesicht und die Augen. So haben sie ihn angeschaut.
Dazu passt Sacharja 12,10. Dort wird beschrieben, dass wenn Jesus Christus wiederkommt auf dem Ölberg und sich dann dem Überrest Israels offenbart und sich ihnen zeigt, dann sagt Sacharja 12,10:
„Und ich werde über das Haus David und über die Bewohner von Jerusalem den Geist der Gnade und des Flehens ausgießen, und sie werden dort auf mich blicken, den sie durchbohrt haben, und sie werden über ihn wehklagen, gleich der Wehklage über den einzigen Sohn, und bitterlich über ihn Leid tragen, wie man bitterlich über den Erstgeborenen Leid trägt.“
Ja, danke. Dort wird von dem neuen Pfingsten gesprochen, das Israel für die Zukunft verheißen ist. Am Anfang des Tausendjährigen Reiches wird Gott den Heiligen Geist über Israel ausgießen.
Pfingsten, beschrieben in Apostelgeschichte 2, war ein Vorgeschmack, eine Vorwegnahme. Der Heilige Geist kam und ist bis heute geblieben. Aber wie kommt es, dass er dann nochmals ausgegossen wird?
Ganz einfach: Bei der Entrückung wird der Geist wieder weggehen. Die Entrückung wird die Umkehrung von Pfingsten sein. Der Geist, der kam, um zu wohnen, geht dann weg. Er wird nicht mehr auf der Erde wohnen, sondern wieder so wirken wie im Alten Testament.
Er ist allgegenwärtig und wirkt überall, aber wohnen heißt auch, sich auf eine ganz besondere Weise offenbaren und gegenwärtig sein. Da geht er bei der Entrückung weg. Danach, wenn Jesus Christus wiederkommt in Macht und Herrlichkeit, wird das zweite Pfingsten geschehen. Der Heilige Geist wird wieder ausgegossen werden.
Aber unser Thema ist jetzt dieses: „Und sie werden auf mich blicken, den sie durchbohrt haben.“ Der Überrest, der in der Not der kommenden Drangsal übrigbleibt, wenn Israel überrannt wird und zwei Drittel umkommen – man kann sich kaum vorstellen, wie sie sich fühlen werden.
In Daniel 12 nimmt man etwas wahr. Dort wird gefragt: Wie lange werden diese Dinge dauern, also diese schrecklichen Gerichte der Drangsal? Und dann wird gesagt: „Bis die Kraft des heiligen Volkes zerschlagen ist.“
Heute vertraut Israel sehr stark auf eine Hightech-Armee. Es ist wirklich eine Art Science-Fiction-Armee. Wenn man wüsste, was sie alles haben, man würde nur staunen. Man glaubt fast nicht, welche Art von Waffen sie besitzen. So ist ein sehr starkes Vertrauen auf die Armee vorhanden.
Ich erinnere mich zum Beispiel an die Nacht vom 13. auf den 14. April, als der Iran 400 Geschosse abfeuerte. Da konnte man vielleicht mal aufstehen und miteinander sprechen – das haben wir auch so gemacht. Dann habe ich gesagt: Jetzt können sie wieder schlafen gehen.
Am Morgen war praktisch alles abgefangen worden, kein einziger Israeli ist umgekommen. Nur ein Beduinenmädchen, muslimisch, das ist schrecklich, nicht wahr? Aber die Geschosse wurden abgefangen durch Iron Dome und das Aero-System. Sie haben ja ein mehrfaches Schutzsystem, das ist unglaublich.
Allerdings muss man sagen, in dieser Nacht war es über-effizient. Also über das, was eigentlich mathematisch geht. 95 Prozent ist eigentlich die Grenze, aber es waren 99 Prozent.
Israel vertraut sehr stark darauf, und das kann auch dazu führen, dass man denkt, man kann ruhig schlafen. Über unseren Köpfen haben sie abgefangen.
Aber der Moment wird kommen, in dem die Kraft des heiligen Volkes, wie Daniel 12 sagt, zerbrochen sein wird. Dann werden sie nur noch auf den Messias hoffen und schreien, dass er kommt.
Man muss sich vorstellen: Wenn er kommt, werden seine Füße auf dem Ölberg stehen, und sie werden ihn anschauen, in sein Gesicht blicken. Sie werden auf mich blicken, den sie durchbohrt haben.
Genauso wie diese Brüder, die auf Joseph blickten und ihn reden sahen – dieser harte Mann, der nur altägyptisch sprach und nur über einen Dolmetscher mit ihnen kommunizierte – plötzlich sagte er auf Hebräisch: „Anni Joseph, haud auf Avichai“ – ich bin Joseph, lebt mein Vater noch?
Kann man sich vorstellen, wie sie an seinem Mund gehangen sind? Akzentfreies Hebräisch: Joseph lebt.
Sie werden ihn sehen und auch seine Wunden an seinen Händen sehen und ihn fragen: „Was sind diese Wunden in deinen Händen?“
Sie werden auf ihn blicken, den sie durchbohrt haben mit dem Speerstich. Ja, das ist schon etwas ganz Besonderes.
Die Brüder Jakobs blickten in das Angesicht Josefs.
Dazu müssen wir aber noch Jesaja 33,17 lesen:
„Deine Augen werden den König schauen in seiner Schönheit, sehen werden sie ein weithin offenes Land.“
Ja, das ist ein ganz anderer Blick als beim ersten Kommen, als wir ihn sahen. Jesaja 53 sagt, dass er kein Ansehen hatte, das wir begehrt hätten. Er war verachtet und verlassen von den Menschen, ein Mann der Schmerzen, Verachtung vor einem Menschen, und wie einer, vor dem er das Angesicht verbirgt.
Aber dann werden sie auf ihn schauen, denn die Augen werden den König schauen in seiner Schönheit.
Ja, nächster Punkt: 152. Die Brüder sollen dem Vater von Josefs Herrlichkeit berichten.
In 1. Mose 45 sagt Joseph zu seinen Brüdern: „Berichtet meinem Vater alle meine Herrlichkeit in Ägypten und alles, was ihr gesehen habt, und eilt, und bringt meinen Vater hierher herab.“
Das ist eigentlich eine wunderbare Umschreibung dessen, was Anbetung ist: Wir sprechen zu dem Vater. Johannes 4 sagt, der Vater sucht solche als seine Anbeter. Und wir sprechen über den Herrn Jesus, über seine Herrlichkeit und was wir an ihm gefunden haben. Natürlich weiß der Vater das alles, aber er hört es gerne, wenn es von uns kommt, was wir an ihm gefunden haben. So haben wir Gemeinschaft mit dem Vater. Genau so: „Berichtet meinem Vater alle meine Herrlichkeit in Ägypten und alles, was ihr gesehen habt“, also alles, was mit ihm im Zusammenhang steht. Das ist Anbetung.
Natürlich gibt es auch die Anbetung direkt des Sohnes. In Offenbarung 5 wird das Lamm Gottes angebetet, auch der Sohn wird angebetet.
Das ist auch der Grund, warum ich vorhin in Johannes 4 ein Wort weggelassen habe. Hat jemand bemerkt, was? Ja, gut. Denn auch der Vater sucht solche als seine Anbeter. Warum auch? Der Sohn ebenso. Es gibt die Anbetung des Sohnes und des Vaters, aber durch den Heiligen Geist.
Obwohl Gott, der Heilige Geist, genauso allmächtig, allwissend und allgegenwärtig ist wie der Vater und der Sohn, finden wir keine einzige Bibelstelle, in der zum Heiligen Geist gebetet oder der Heilige Geist angebetet wird. Aber er ist Gott. Warum ist das so?
Weil der Heilige Geist den Anbetern die Kraft gibt, um den Vater und den Sohn anzubeten. Darum lesen wir zum Beispiel in Epheser 6, Vers 20: „betend im Heiligen Geist“. Diese Dativkonstruktion bedeutet im Griechischen „in der Kraft von“. Auch in Judas, Vers 20, heißt es „betend im Heiligen Geist“.
Der Heilige Geist führt uns also zu dem Vater und zu dem Sohn. Darum sagt der Herr Jesus auch in Johannes 16, Vers 14 über den Heiligen Geist: „Er wird mich verherrlichen.“ Wenn der Heilige Geist wirkt und stark wirkt, dann führt das dazu, dass Jesus großgemacht wird. Es ist dann nicht so, dass dauernd gesagt wird: „Der Geist, der Geist, der Geist!“ Nein, der Geist will von sich aus in den Hintergrund treten, um die Anbetung des Sohnes und des Vaters zu fördern.
Ja, wir haben noch fünf Minuten. Ein nächster Punkt: Ich habe hier noch Stellen angegeben, zum Beispiel 1. Petrus 2, Vers 5. Dort wird darüber gesprochen, dass wir Gott dem Vater Schlachtopfer darbringen, wohlgefällig durch Jesus Christus. Diese Schlachtopfer sprechen nicht vom Vater, sondern vom Sohn. Das ist eben das Reden zum Vater über den Sohn und sein Opfer.
Auch Hebräer 13, Vers 15 spricht davon, dass wir durch das, was wir im Gebet sprechen, Schlachtopfer Gott darbringen, indem wir über das Opfer des Sohnes zu ihm sprechen.
153 Benjamin weinte in Gemeinschaft mit Joseph, 1. Mose 45,15: „Und er küsste alle seine Brüder und weinte an ihnen, und danach redeten seine Brüder mit ihm.“
Dem ist ja fast das Herz stillgestanden, nicht wahr, als Joseph sich ihnen mitteilte. Alle scheinbare Härte war weg, und sie merkten, dass er ihnen völlig vergeben hatte. Die besondere Beziehung zu Benjamin kommt hier deutlich zum Ausdruck: Joseph fällt Benjamin um den Hals und weint an seinem Hals.
Da lesen wir nochmals Sacharja 12,10: „Und ich werde über das Haus David und über die Bewohner von Jerusalem den Geist der Gnade und des Flehens ausgießen, und sie werden auf mich blicken, den sie durchbohrt haben, und werden über ihn wehklagen, gleich der Wehklage über den einzigen Sohn, und bitterlich über ihn Leid tragen, wie man bitterlich über den Erstgeborenen Leid trägt.“
Ja, nur weiter bis Vers 14: „An jenem Tag wird die Wehklage in Jerusalem groß sein wie die Wehklage von Hadadrimmon in der Talebene Megiddo. Und wehklagen wird das Land, jede Familie für sich: die Familie des Hauses Davids für sich und ihrer Frauen für sich, die Familie des Hauses Nathans für sich und ihrer Frauen für sich, die Familie des Hauses Levis für sich und ihrer Frauen für sich, die Familie der Simeoniter für sich und ihrer Frauen für sich, alle übrigen Familien, jede Familie für sich und ihre Frauen für sich.“
Also, wir haben das schon vorhin gelesen: Sie werden auf mich blicken, den sie durchbohrt haben. Jesus Christus wird kommen, und der Überrest wird so auf ihn schauen. Jeder wird wissen, dass dies derselbe Mann ist, der vor zweitausend Jahren vor den Toren Jerusalems am Kreuz durchbohrt worden ist. Dann werden sie über ihn wehklagen, und zwar nicht nur in Jerusalem, sondern auch darüber hinaus.
Im Text wird die Wehklage in Jerusalem mit der Wehklage in der Talebene Megiddo verglichen. Es wird daran erinnert, dass es einmal ein ganz, ganz trauriges Klagelied in Hamagedon, der Talebene Megiddo, gab. Diese riesige Ebene im Norden Israels war der Ort eines großen Leids. Was war der Grund? Der Tod von Josia. Dieser treue König Josia wurde ermordet, und Israel weinte bitterlich über diesen wunderbaren König, der getötet wurde. Daher wird die kommende Wehklage mit dieser Wehklage in Hamagedon verglichen.
Eben Jerusalem wird genannt: In Vers 11 wird gesagt, ganz Jerusalem wird weinen. Aber noch mehr, das Land – Vers 12: „Wehklagen wird das Land.“ Ganz Israel wird wehklagen. Ein Drittel wird überleben, und dieser Überrest wird sich bekehren und den Messias Jesus erkennen in dieser Zeit der Not, in der sie auf nichts mehr vertrauen können. Amerika schon gar nicht, Deutschland schon gar nicht, aber auch nicht auf ihre eigene Armee. Sie werden sehen, dass nur noch der Messias hilft, und das ist dieser Messias, der durchbohrt worden war. So werden sie über ihn wehklagen: Wie konnte das sein, dass wir ihn damals nicht erkannt haben?
Wir werden Jesaja 53 so beten können, wie es dort steht: „Um unserer Übertretungen willen war er verwundet, die Strafe zu unserem Frieden lag auf ihm, und durch seine Striemen ist uns Heilung geworden.“ Und sie werden weinen, wenn sie das so rezitieren.
Jetzt wird noch gesagt: Jede Familie in Israel wird daran teilnehmen, aber immer Männer und Frauen getrennt – genau so, wie an der Klagemauer gebetet wird, da die Männer und da die Frauen. Warum sagt die Bibel, dass sie da getrennt weinen werden? Was ist der Grund? Der Schmerz einer Mutter über ihr Kind, das tot ist, ist ein ganz besonderer Schmerz. Sie hat es geboren, ausgetragen, genährt und gestillt, und jetzt ist es tot. Das ist ein anderer Schmerz als der eines Vaters. Die besondere Beziehung, die eine Mutter zu ihrem Kind hat, wird hier deutlich.
Dabei sind es ja alle Frauen aus Israel, die über den Messias weinen, nicht wahr? Ja, genau in diesem Sinn. Frauen empfinden das anders als Männer, so wie die Töchter Zions in Lukas 22. Dort waren Frauen, die wehklagten, als der Herr Jesus nach Golgatha hinausging. Er sagt: „Ihr Töchter Zions, klagt über euch und eure Kinder!“ Diese Frauen weinten wirklich im Mitgefühl.
Es ist noch ein weiterer Punkt zu beachten: Eine Frau kann sehr leicht vom Glauben ihres Mannes leben, quasi passiv. Das Umgekehrte gibt es auch, vielleicht sogar noch mehr in der Praxis – im Glauben fauler Männer. Die Frau hat oft die ganze Inbrunst und Hingabe an den Herrn, und das darf nicht sein. Jeder muss ganz persönlich vor Gott stehen. Da kann man nicht sagen: Ich bin ja verheiratet, schön, aber eben allein als einzelner Mensch. Es ist so wichtig, auch wenn man verheiratet ist, daran zu denken, dass wir auch dann noch „Single“ sind, im Sinn davon, dass wir persönlich vor Gott stehen. Dieses persönliche Glaubensleben ist ganz wichtig, und das wird hier betont.
Die Zeit ist schon vorbei, und ich wollte noch etwas ganz Schönes zu diesem Text sagen. Die erste Frage: Wer spricht in diesem Text? „Ich werde den Geist ausgießen, sie werden auf mich blicken, den sie durchbohrt haben.“ Wer spricht? Jesus Christus? Ja, auf jeden Fall. Aber jetzt im Text, direkt im Text, wie du sagst, der Herr.
Mit welchem Vers beweist du das? Es geht im Vers 8 los: „An jenem Tag wird der Herr die Bewohner von Jerusalem beschirmen“, und dann kommt im Vers 10 der Wechsel zu „ich“. Eigentlich könntest du noch weiter zurückgehen, denn das „ich“ findest du auch in den Versen früher, zum Beispiel Vers 4: „An jenem Tag spricht der Herr, werde ich …“ Du kannst noch weiter zurückgehen, am besten zu Vers 1: „Es spricht der Herr, der den Himmel ausspannt und die Erde gegründet und den Menschengeist in seinem Inneren gebildet hat: Siehe, ich mache Jerusalem zu einer Taumelschale für alle Völker.“
Genau, da ist klar, wer spricht: Der Herr mit Großbuchstaben, Jahwe. Du kannst noch ein bisschen weiter zurückgehen. Wirklich ein erstklassiger Ausspruch des Wortes des Herrn über Israel. Im ganzen Kapitel spricht Jahwe, der Ewige, der Unwandelbare.
Jetzt kommt die Nachfolgefrage: Es ist auch klar, wer spricht. „Sie werden auf mich blicken, den sie durchbohrt haben.“ Aber kann man den ewigen Gott durchbohren? Ja, wenn er Mensch wird. Wenn er Mensch wird, genau. Darum heißt es in Kapitel 14: „Jahwe, der Herr, seine Füße werden an jedem Tag auf dem Ölberg stehen.“ Jahwe hat Füße, ja, wenn er Mensch wird.
Und jetzt kommt noch eine weitere Nachfolgefrage: Wenn wir genau lesen in Sacharja 12,10 in der Mitte: „Und sie werden auf mich blicken, den sie durchbohrt haben, und werden über ihn wehklagen, gleich der Wehklage über den einzigen Sohn.“ Es ist plötzlich „über ihn“ und wirklich, im hebräischen Text steht „über ihn“, nicht „über mich“.
Was machen wir da? Einen Hinweis auf die Trinität, dass Gott dreieinig ist? Ja, also hier sind mindestens zwei Personen der Gottheit genannt, denn Jahwe sagt: „Sie werden auf mich blicken, den sie durchbohrt haben“, und Jahwe sagt: „Sie werden über ihn wehklagen.“ Jetzt spricht nicht mehr der Sohn, sondern der Vater. Im Alten Testament wird der Sohn Jahwe genannt, der Vater Jahwe und auch der Heilige Geist wird Jahwe genannt. Das kann man alles schön beweisen.
Es gibt ein Video von mir über die Gottheit des Herrn Jesus und ein anderes über die Gottheit des Heiligen Geistes, in denen wir genau zeigen, wie der Heilige Geist Jahwe ist.
Jetzt müssen wir aber zum Schluss kommen. Trotzdem noch eine Frage: Wer wollte? Insgesamt drei Personen: der Vater, der Sohn und der Heilige Geist. Aber hier in diesem Vers sieht man zwei: „Sie werden auf mich blicken, den sie durchbohrt haben“, und „sie werden über ihn wehklagen.“ Der Vater spricht über den Sohn. Aber es ist immer noch Jahwe.
Da wollen wir hier schließen. Das ist die allerletzte Frage. Eine gute Frage: Wie wird im Judentum diese Stelle interpretiert? Im orthodoxen Judentum heute wird gesagt, der Messias, wenn er kommt, wird ein normaler Mensch sein. Aber sie akzeptieren das nicht. Trotzdem wird in ihren eigenen Schriften im Talmud gesagt, dass diese Stelle mit dieser Wehklage sich auf den Messias bezieht.
Wenn sie ganz logisch denken, müssten sie sagen: Ja, aber dann muss er Gott sein. Und das Gleiche gilt für viele andere Stellen, wo die Rabbiner sagen, das ist der Messias. Und wenn man sagt: Das ist aber Jahwe. So geschehen bei der letzten Debatte mit Rabbi Igor Itkin. Ich habe Jesaja 8 erwähnt, wo gesagt wird, vom Messias: Er wird zum Stein des Anstoßes sein. Ich sagte: Sie sind gerade der Beweis dafür, denn Sie stoßen sich an Jesus Christus als Messias.
Ich habe aus dem Talmud zitiert, wo gesagt wird: Diese Stelle mit dem Stein des Anstoßes bezieht sich auf den Messias. Er hat die Stelle nochmals live angeschaut und dann gesagt: „Ja, aber hier geht es ja um Jahwe, das ist gar nicht der Messias.“ Jetzt haben sie es gesagt.
In den Versen vorher merkt man, dieser Stein des Anstoßes ist Jahwe im Bibeltext, und daraus folgt: Dann muss aber der Messias Jahwe sein. So einfach.
Ja, da wollen wir jetzt aber wirklich schließen.
Vielen Dank an Roger Liebi, dass wir seine Ressourcen hier zur Verfügung stellen dürfen!
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