Wir sind stehen geblieben bei Nehemiah 2, Vers 8. Der König gibt Nehemiah die Erlaubnis, Jerusalem wieder aufzubauen. Dabei definiert Nehemiah seine Bauprojekte spontan und klar. In Vers 8 sagt er, er solle die Tore der Burg, die zum Haus gehören, mit Balken versehen: eins für die Burg, zwei für die Mauer der Stadt und ein weiteres für das Haus, in das er ziehen wird.
Die Burg, hebräisch Birah, bezeichnet die festen Mauern des 500 Ellen großen Quadrates rund um den Tempelbezirk. Der Tempel war wieder aufgebaut, aber die Mauern des 500 Ellen großen Quadrates, die Birah, waren noch nicht errichtet. Diese Mauern werden auch in den Chroniken erwähnt. Genau diese wollte Nehemiah wieder aufbauen.
Zweitens plante er, die Stadtmauer zu errichten, und drittens wollte er als Statthalter von Judäa ein Haus für sich selbst bauen. Alles wurde ihm gewährt.
Warum? Nehemiah sagt: „Der König gab es mir, weil die gute Hand meines Gottes über mir war.“ Dieser Ausdruck ist interessant. Im Skript auf Seite zwei, unter den Besonderheiten, fünfter Punkt, wird die „gute Hand Gottes“ näher betrachtet.
Dieser Ausdruck kommt nicht nur hier vor, sondern bereits in Kapitel 1, Vers 10, wo von der „starken Hand Gottes“ die Rede ist. Hier in Kapitel 2, Vers 8, heißt es „die gute Hand meines Gottes“. Später, in Kapitel 2, Vers 18, wird die „gütige Hand meines Gottes“ erwähnt.
Offensichtlich ist dieser Ausdruck etwas, das auch Nehemiahs Vorgänger Ezra geprägt hat. Im Skript habe ich dazu Verweise auf Ezra 7,6, 7,10 und 7,28 angegeben. Ezra, der Jahre zuvor nach Judäa zurückgekehrt war, spricht ebenfalls von der guten Hand Gottes, die über ihm war. Weitere Stellen finden sich in Ezra 8,18, 8,22 und 8,31.
Diese Konzentration auf den Ausdruck „die gute Hand Gottes“ ist nicht allgemein in der Bibel verbreitet, sondern besonders bei Ezra und Nehemiah zu finden. Ezra wurde von diesem Gedanken stark geprägt, wie ich auch in meinem Status vermerkt habe.
Genau dieser Gedanke – die gute Hand Gottes über mir – ist etwas Wunderbares.
Nun, wir schauen weiter. Das bedeutet nicht, dass es keine Probleme gibt. Im Gegenteil, die kommen jetzt erst recht.
Kapitel zwei, Vers neun: „Und ich kam zu den Statthaltern jenseits des Stroms.“ Von Persien her musste er über den Euphrat im heutigen Irak reisen. Das war eine weite Reise, die deutlich länger dauerte als ein Cruise-Missile-Flug vom Iran nach Israel. Letztere dauert etwa zwanzig Minuten, dann ist sie am Ziel. Für ihn hingegen war das eine Reise von typischerweise etwa drei Monaten. Er nahm einen Umweg nach Norden, um nicht direkt durch die gefährliche Wüste nach Israel zu gehen.
Darum heißt es: „Ich kam zu den Statthaltern jenseits des Stroms und gab ihnen die Briefe des Königs.“ Der König hatte Heeroberste und Reiter mit ihm gesandt. Damals gab es noch keine klare Trennung zwischen Armee und Polizei. In biblischen Zeiten – auch im Neuen Testament – übernahm die Armee oft Polizeiaufgaben. So zum Beispiel die römische Armee in der Apostelgeschichte. Sie sorgte also auch für Polizeischutz.
Es stellt sich die Frage: Soll man Polizeischutz in Anspruch nehmen? Am letzten Mittelschüren-Tag hatten wir Ezra vor uns – nicht das Buch, sondern die Person. Dort sahen wir, dass Ezra keinen Polizeischutz, keinen Militärschutz wollte. Er erklärte auch warum: Zuvor hatte er dem König gesagt, dass die gute Hand Gottes über ihm sei.
Wenn er dann gefragt wurde, ob er Soldaten mitnehmen wolle, merkte er, dass das irgendwie falsch rüberkommen würde. Darum entschied er sich dagegen. Nicht, weil es grundsätzlich falsch gewesen wäre. Er hätte sich auch auf Joseph berufen können. Als dessen gigantisches Staatsbegräbnis stattfand – zuerst in Ägypten – ging ein großes Militärkontingent mit Joseph und seinen Brüdern ins Land Kanaan, um die endgültige Bestattung in Hebron durchzuführen. Dort nahm er ein riesiges Aufgebot der ägyptischen Armee in Anspruch, das war kein Problem.
Aber bei Ezra lesen wir in Ezra 8,21: „Und ich, Ezra, rief dort am Fluss Ahava ein Fasten aus, um uns vor unserem Gott zu demütigen, um von ihm einen geebneten Weg zu erbitten – für uns, für unsere Kinder und für alle unsere Habe. Denn ich schämte mich, vom König eine Heersmacht und Reiter zu erbitten, die uns gegen die Feinde auf dem Weg beistehen sollten. Denn wir hatten zum König gesprochen und gesagt: Die Hand unseres Gottes ist über allen, die ihn suchen, zum Guten. Aber seine Macht und sein Zorn sind gegen alle, die ihn verlassen.“ So fasteten wir und erbaten dies von unserem Gott, und er ließ sich von uns erbitten.
Das war in dieser Situation so, weil Ezra die gute Hand Gottes über ihnen betonte. Ein Antrag auf Polizeischutz wäre nicht passend gewesen. Darum war es ihm ein Anliegen: „Herr, schütze uns auf dieser langen, gefährlichen Reise von Persien nach Israel.“ Und der Herr erhörte das.
Hier bei Nehemia war es anders. Selbstverständlich nahm Nehemia den Schutz an. Übrigens auch Paulus, als er in Jerusalem von der römischen Polizei verhaftet wurde – es war die Armee. Er kam in die Burg Antonia, und schließlich sollte er nach Caesarea gebracht werden. In einer Nachtaktion wurden 470 Soldaten aus der Burg Antonia eingesetzt – ein unglaubliches Aufgebot!
Die Besatzungsmacht Roms in Jerusalem bestand aus 600 Soldaten unter einem Chiliarchen in der Burg Antonia. Das heißt, dieser Chiliarch rief einen großen Teil der Armee zusammen, um Paulus wegzubringen. Wenn in jener Nacht ein Aufstand in Jerusalem ausgebrochen wäre, wäre die Besatzung stark unterbesetzt gewesen. Doch Gott sorgte für die Sicherheit des Paulus.
Es gab eine Verschwörung: Juden wollten ihn zu einem Scheinprozess vor Ort laden und ihn dann auf dem Weg ermorden. Gott verhinderte das, indem die römische Armee 470 Soldaten einsetzte. Paulus wurde weggebracht, kam nicht vor das Sinedrium, und der Mordanschlag schlug fehl.
Paulus nahm diesen Schutz in Anspruch. Gott hätte ihn auch anders bewahren können, ohne Soldaten. Aber Gott kann sowohl mit als auch ohne Polizei und Soldaten bewahren.
Zu dem Vers „Der König hatte aber Heeroberste und Reiter mit mir gesandt“: Das ging nicht von Nehemia aus, sondern der König hatte das angeboten.
Vers 10
Als Sanballat, der Horoniter, und Tobija, der ammonitische Knecht, davon hörten, waren sie sehr verärgert. Es ärgert die Feinde Israels schon, wenn jemand Israel wohlgesinnt ist. Sanballat, der Horoniter, war damals der Führer der Samaritaner auf dem Berg Garizim. Übrigens ließ dieser Sanballat in dieser Zeit den samaritanischen Tempel auf dem Garizim bauen. Wenn man weiß, wo man bei den archäologischen Ausgrabungen schauen muss, kann man heute noch Überreste dieses Tempels von Sanballat sehen.
Er war ein Feind Israels. Die Samaritaner akzeptierten nur die fünf Bücher Mose und behaupteten, dass nicht Jerusalem, sondern der Berg Garizim der von Gott auserwählte Ort sei. Ein Mann kommt nun, der weiß, dass dieser Ort im 5. Buch Mose, Kapitel 1, Vers 10, als der auserwählte Ort genannt wird. Dieses Buch spricht 21 Mal von diesem Ort, allerdings ohne ihn beim Namen zu nennen.
Erst später im Alten Testament, zur Zeit von David, wird prophetisch offenbart, dass Jerusalem der auserwählte Ort ist. Die Samaritaner lehnten alle Bücher außer den fünf Büchern Mose ab. Deshalb sagten sie: Nein, der auserwählte Ort ist der Garizim, nicht Jerusalem. Der Garizim ist der Berg oberhalb von Sichem, dem heutigen Nablus.
Darum war Sanballat ein entschiedener Feind Jerusalems und der Juden, ebenso wie sein Knecht Tobija.
Vers 11
Ich kam nach Jerusalem und war drei Tage dort. In der Nacht machte ich mich auf, ich und wenige Männer mit mir. Ich hatte niemandem mitgeteilt, was mein Gott mir ins Herz gelegt hatte, für Jerusalem zu tun. Kein Tier war bei mir außer dem, auf dem ich ritt.
Ich zog in der Nacht durchs Taltor hinaus zur Drachenquelle und zum Misttor. Ich besichtigte die Mauern Jerusalems, die niedergerissen waren, und seine Tore, die vom Feuer zerstört waren.
Feinde waren da, doch Nehemia sagt: Dieses Projekt hat Gott mir ins Herz gelegt – so schön ausgedrückt. Das Erste, was er tut, ist eine Bestandsaufnahme. Er sieht, wie die Situation aussieht. Er reitet beim Taltor durch.
Man könnte zusammen nach Jerusalem gehen und genau die Stelle anschauen, wo das Taltor war, und dann hinuntergehen bis zum Misttor unten beim Siloah-Teich. Auch das hat man archäologisch genau bestimmen können.
Weiter sagt er: Ich zog hinüber zum Quellentor und zum Königsteich. Es war kein Platz zum Durchkommen für das Tier, auf dem ich ritt. Alles war voller Trümmer.
Ich zog in der Nacht das Tal hinauf und besichtigte die Mauer. Dann kam ich wieder durch das Taltor herein und kehrte zurück.
Die Vorsteher wussten nicht, wohin ich gegangen war und was ich tat, denn ich hatte den Juden, den Priestern, den Edlen, den Vorstehern und den übrigen, die das Werk taten, bis dahin nichts mitgeteilt.
Es war eine ganz persönliche Beziehung zum Herrn, die er hatte. Er hatte einen Plan im Herzen, sprach aber nicht mit allen darüber.
Vers 17: Und ich sprach zu ihnen: Ihr seht das Unglück, in dem wir sind, dass Jerusalem wüst liegt und seine Tore mit Feuer verbrannt sind.
Zuerst wollte er es selbst sehen, denn er hatte es ja nie gesehen, sondern nur von seinem Bruder Hanani und den übrigen Männern gehört, die auf Besuch nach Persien gekommen waren. Jetzt hat er dasselbe gesehen, und das war ihm wichtig.
Und nun kommt die große Motivation: Kommt, lasst uns die Mauer Jerusalams wieder aufbauen, damit wir nicht länger zum Hohn sind. Ich teilte ihm mit, dass die Hand meines Gottes gütig über mir gewesen war und auch die Worte des Königs, die er zu mir gesprochen hatte. Da sprachen sie: Wir wollen uns aufmachen und bauen! Sie stärkten ihre Hände zum Guten.
Doch unglaublich: Über hundert Jahre nach dem Erlass von Chores ist immer noch nichts aufgebaut. Und da kommt ein Mann, reitet durch die Trümmer hindurch, ruft die Führerschaft zusammen und sagt: Kommt, lasst uns die Mauer Jerusalems wieder aufbauen! Und plötzlich sind hier alle überzeugt: Das ist genau das Richtige, das machen wir!
Ein Mensch, der ermutigt, und plötzlich geht etwas los, was über hundert Jahre nicht geschehen ist. Es ist auch eindrücklich zu sehen, wie es auf einen ankommt, dem Gott etwas ins Herz gibt und der andere dann wirklich ermutigen kann. Er kann bezeugen: Die Hand meines Gottes war ganz so, wie das bei Esra war, über mir gewesen. Das hat sie ermutigt, und dann heißt es: Sie stärkten ihre Hände zum Guten. Also haben sie wirklich selbst Motivation bekommen und sich wieder angespannt.
Dann kommt das Wort „aber“: „Aber Sanballat, der Horoniter“. Es gibt das teuflische Aber. Ich erinnere an 1. Mose 3, die Schlange, aber… Man kann auch übersetzen mit „und“ – im Hebräischen muss man immer den Zusammenhang sehen. Das kann bedeuten „und“ und verbindet mit dem Vorherigen, aber es kann auch einen Kontrast ausdrücken.
Die Schlange aber war listiger als alle Tiere des Feldes. Das ist dieses teuflische Aber. Und hier ist es auch das teuflische Aber – als „Aber Sanballat“. Doch wir müssen auf das göttliche Aber achten. Das finden wir auch in der Schrift.
Ich verweise als Beispiel auf Epheser 2. Dort wird beschrieben: Wir waren tot in Sünden und Vergehungen, unter dem Einfluss Satans, Kinder des Zorns, wie auch die übrigen in Epheser 1 bis 3. Und dann kommt das göttliche Aber, Epheser 2, Vers 4: „Gott aber, der reich ist an Barmherzigkeit wegen seiner vielen Liebe, womit er uns geliebt hat, als auch wir in den Vergehungen tot waren, hat uns mit Christus lebendig gemacht. Durch Gnade seid ihr errettet.“
Gott aber – das göttliche Aber. Hier haben wir das teuflische Aber, doch das ist nicht das letzte Wort. Das letzte Wort ist das göttliche Aber.
Als Sanballat der Horoniter, Tobija der ammonitische Knecht und Geschem der Araber davon hörten, spotteten sie über uns, verachteten uns und fragten: „Was ist das für eine Sache, die ihr tun wollt? Wollt ihr euch gegen den König empören?“
Ich gab ihnen zur Antwort und sprach: „Der Gott des Himmels wird es uns gelingen lassen. Wir, seine Knechte, wollen uns aufmachen und bauen. Ihr aber habt weder Teil noch Recht noch Gedächtnis in Jerusalem.“
Der erste Widerstand äußert sich also nicht durch Gewalt. Es gibt verschiedene Arten der Verfolgung. Viele denken, Christenverfolgung bestehe nur dann, wenn Gewalt ausgeübt wird. Doch auch wenn gelacht wird, ist das eine Form der Verfolgung.
Ismael hat über Isaak gelacht und ihn verspottet, so steht es in 1. Mose. Diese Geschichte wird von Paulus in Galater 4 aufgegriffen, wo es heißt, dass Ismael Isaak verfolgt hatte. Christenverfolgung zeigt sich also auch darin, wenn gelacht, verachtet oder böse Unterstellungen gemacht werden.
Man unterstellt uns zum Beispiel, wir wollten eine Revolution gegen das persische Reich anzetteln. Das ist Unsinn. Die Nummer eins des persischen Reiches hat offiziell die Erlaubnis gegeben und sogar Empfehlungsbriefe für Nehemia geschrieben. Doch der Feind lügt, und es gibt immer Menschen, die diese Lügen glauben. Das funktioniert, ist aber nicht das letzte Wort.
Nehemia antwortet darauf zeugnishaft: „Der Gott des Himmels.“ Es ist der Gott, der zwar Israel die Weltherrschaft genommen hat und sie den Heidenvölkern gegeben hat, aber dieser Gott des Himmels – so betont es das Hebräische – wird es uns gelingen lassen. Wir sind seine Knechte.
Was Jerusalem betrifft, habt ihr kein Teil daran. Das ist vergleichbar mit dem Koran: Jerusalem wird dort namentlich nicht einmal genannt. Diejenigen, die sich auf den Koran berufen und Israel vernichten wollen, haben den Tempelberg in Jerusalem zum Ziel, den Al-Aqsa-Moschee-Dschihad. Sie sind verrückt nach Jerusalem, aber nicht, weil sie Jerusalem lieben, sondern weil sie den Juden Jerusalem nicht gönnen.
Das ist das Problem. Auch hier ist es interessant: Nehemia sagt zu Sanballat, dem Samariter, „Ihr habt kein Recht.“ Und er sagt es auch zu Geschem, dem Araber: „Ihr habt kein Teil in Jerusalem noch Gedächtnis.“
Kapitel drei beschreibt, wie die gesamte Stadtmauer Jerusalems gebaut wird. Ab Vers 1 bis einschließlich Vers 32 folgt ein Rundgang um die ganze Stadt Jerusalem. Alles wird im Detail geschildert: Zehn Tore werden erwähnt, und es wird beschrieben, wie verschiedene Gruppen Abschnitt für Abschnitt die Mauer wieder aufbauen.
Plötzlich sind alle motiviert – oder zumindest die meisten. Es gibt zwar auch Faule, die erwähnt werden, aber die vielen eifrigen Namen überwiegen deutlich. Diese Menschen gehen engagiert an das Werk heran. Warum? Weil einer das ins Herz bekommen hat und die anderen motivieren konnte. Er befiehlt nicht, sondern sagt: „Lasst uns“. Das ist genau die Sprache des Hebräerbriefes.
Der Hebräerbrief stammt, wie wir innerbiblisch und außerbiblisch zeigen können, von Paulus. Er befiehlt dort nichts, sondern verwendet typischerweise die Formulierung „Lasst uns, lasst uns“. Paulus war kein Apostel für die Juden, für die Hebräer, sondern für die Heidenvölker. Deshalb nennt er sich im Hebräerbrief nicht Apostel. Dennoch war er ein Lehrer für die Gläubigen aus dem jüdischen Volk und sagt: „Lasst uns, lasst uns!“ Das ist sehr motivierend – genau wie Nehemia, der sagt: „Lasst uns die Mauer Jerusalems aufbauen!“ Die Wirkung ist unglaublich.
Doch in Vers 33 sehen wir, dass die Feinde nicht schlafen. Es heißt: „Als Sanballat hörte, dass wir die Mauer bauten, wurde er zornig und ärgerte sich sehr.“ Nun wird er richtig wütend. Zuerst haben sie einfach nur gelacht und das Ganze als niedlich abgetan. Jetzt aber, da das Werk Formen annimmt, wächst sein Ärger.
Der Spott geht jedoch weiter. Sanballat verspottet die Juden vor seinen Brüdern und dem Heer von Samaria. Er war der Führer der Samariter und fragt höhnisch: „Was machen die ohnmächtigen Juden?“ Er stellt fünf Fragen, die allesamt entmutigend sind:
Fragen können entmutigen, und die Feinde versuchen, das Werk durch Entmutigung zu stören. Wir sehen hier verschiedene Taktiken des Feindes, wie er versucht, das Werk des Herrn zu behindern und zu beschädigen.
Neben Sanballat steht Tobija, der Ammoniter. Er sagt: „Was ihr auch baut, wenn ein Fuchs hinaufstiege, würde er eure steinerne Mauer auseinanderreißen.“ Ja, der leichtfüßige Fuchs – eine spöttische Bemerkung.
Und wie reagiert Nehemia? Stossgebet: „Höre, unser Gott, denn wir sind zur Verachtung geworden; bring ihren Hohn auf ihren Kopf zurück und gib sie dem Raub hin, in ein Land der Gefangenschaft! Decke ihre Ungerechtigkeit nicht zu, und ihre Sünde werde nicht ausgelöscht vor deinem Angesicht, denn sie haben dich gereizt angesichts der Bauenden.“
Das Gebet hier klingt anders als das, wie wir heute beten. Warum? Weil wir heute in der Zeit der Gnade leben. Darum beten wir für unsere Feinde um Gnade und segnen sie. Hier jedoch sind wir in der Zeit des Gesetzes, und deshalb ist dieses Gebet entsprechend.
Aber auch im Neuen Testament finden wir ein Gebet um Gottes gerechte Rache, zum Beispiel in Offenbarung 6. Dort sehen wir das fünfte Siegel: Die Märtyrer im Himmel rufen zu Gott und sagen: „Bis wann richtest und rächst du nicht unser Blut an denen, die auf der Erde wohnen?“ Wie ist das möglich im Neuen Testament?
Jetzt sieht man, wie wichtig es ist, die Heilsgeschichte in Dispensationen – das ist das Fremdwort für heilsgeschichtliche Zeitalter – einzuteilen. In Offenbarung 5 mit den Siegelgerichten sind wir nicht mehr in der Zeit der Gnade, sondern in der Zeit der Gerichte, nach der Entrückung der Gemeinde. Dann wird dieses Gebet angemessen sein.
Es ist sehr wichtig, zu erkennen, in welche Zeit etwas fällt, damit alles verständlich wird. Wer das nicht beachtet, sieht Widersprüche. Zum Beispiel steht hier „bring ihren Hohn auf ihren Kopf zurück“, während in der Bergpredigt steht, dass wir unsere Feinde lieben, sie segnen und für sie beten sollen. Man muss also schauen: Ist es die Zeit der Gnade oder die Zeit des Gerichts?
Nehemia breitet den Hohn, die Verachtung, einfach vor dem Herrn aus. So sollen wir auch mit persönlichen Angriffen umgehen: Es dem Herrn sagen, das entlastet.
Vers 38: „Aber wir bauten weiter.“ Ein göttliches „Aber“ – das „Aber“ des Glaubens. Nehemia spricht nicht in der Ich-Form, sondern vereint sich mit den anderen: „Aber wir bauten weiter an der Mauer.“ Erst recht, wenn die Feinde versuchen, uns zu hindern, bauen wir weiter.
Jemand fragte mich: Wie gehst du mit persönlichen Angriffen um? Man lernt aus der Bibel: Vor dem Herrn ausbreiten und erst recht weitermachen. „Aber wir bauten weiter an der Mauer.“ Die ganze Mauer wurde bis zur Hälfte geschlossen, und das Volk hatte Mut zur Arbeit. Es ist nicht fertig, aber doch ermutigend – bis zur Hälfte schon gelungen.
Kapitel 4: Es geschah, als Sanballat, Tobia, die Araber und die Ammoniter – die Ammoniter hatten ihr Gebiet im heutigen Nordjordanien, Amman, der Hauptstadtname, stammt noch von diesem Volk – und die Astoditer, das waren Philister im Gebiet vom Gazastreifen und darüber hinaus, hörten, dass die Ausbesserung der Mauern Jerusalems Fortschritte machte und die Lücken sich zu schließen begannen, wurden sie sehr zornig.
Es war noch nicht fertig, aber man sieht, es kommt immer mehr zur Vollendung, und das macht die Feinde erst recht wütend. Diejenigen, die Jerusalem nicht lieben und es nicht über ihre höchste Freude hier auf Erden stellen, gönnen es einfach nicht diesem Volk, das Gott auserwählt hat.
Und jetzt gehen sie voran. Vers 2: „Und sie verschworen sich, alle miteinander zu kommen, um gegen Jerusalem zu kämpfen und Schaden darin anzurichten.“ In Jesaja 8 wird gesagt, dass man nicht alles Verschwörung nennen soll, was das gottlose Volk Verschwörung nennt. Da muss man sehr aufpassen.
Es gibt viele, die sagen „Verschwörung, Verschwörung, Verschwörung“, und das sind dann eben Verschwörungstheorien. Diese sind oft geheim, nur wenige kennen sie und sind stolz darauf, während andere blind sind und es nicht erkennen. Die Bibel sagt: Nennt nicht alles Verschwörung, was dieses Volk Verschwörung nennt. Wir sollen den Herrn fürchten und nicht Verschwörungstheorien.
Aber es gibt auch echte Verschwörungen. Und das war eine davon: Sie hatten sich verschworen, gegen Jerusalem geheim zu kämpfen und es zu zerstören.
Epheser 6,10 sagt: „Unser Kampf ist nicht gegen Fleisch und Blut, sondern gegen die geistlichen Mächte der Bosheit in den himmlischen Örtern.“ Die gefallenen Engel, die Dämonen, sind unsere Feinde, und sie möchten unser Werk zerstören. Das ist keine Verschwörungstheorie, die Bibel macht das klar.
Wir können die Quellen genau angeben, anders als diejenigen, die sagen: „Ich habe Quellen“, aber niemand weiß, welche. Das ist ganz geheim, und wenn es so geheim ist, sollte es eigentlich niemand wissen.
Vers 3: „Da beteten wir zu unserem Gott.“ Sehen wir die Bedeutung des Gebets in dieser Not: Einfach zum Herrn beten. Und aus Furcht vor ihnen stellten wir Tag und Nacht Wachen gegen sie auf.
Seid wachsam! Wie oft sagt das Neue Testament: „Wachet!“ Diese Wachsamkeit sehen wir bei Nehemia.
Und Judas sprach: „Die Kraft der Lastträger schwindet, und es ist viel Schutt da, so dass wir nicht mehr an der Mauer bauen können.“ Genau in dem Moment gibt es Entmutigung von innen. Manche sagen: Es ist einfach zu viel, das geht nicht.
Das kann man auch im Gemeindebau erleben: Ach, all diese neuen Leute kommen, und sie brauchen zum Teil Seelsorge, aber wir haben gar nicht genug Leute dafür. Dann kommt von innen die Entmutigung, das Erschlaffen.
Der Feind von außen und die Entmutigung von innen – es ist einfach zu viel. Aber natürlich, wenn es zu viel wird, muss man schauen, wie man die Arbeiten besser verteilt. Man darf nicht sagen: Jetzt hören wir auf.
Vers 5: Unsere Widersacher sprachen: „Sie sollen es nicht wissen.“ Jetzt kommt ein Geheimplan in vier Punkten: Sie sollen es nicht wissen und nicht sehen, bis wir mitten unter sie kommen, sie erschlagen und dem Werk ein Ende machen.
Noch mehr Widerstand von innen. Es geschah, als die Juden, die neben ihnen wohnten, kamen und uns wohl zehnmal aus allen Orten sagten: „Kehrt zu uns zurück!“ Also geht von Jerusalem weg, kommt zu uns!
Da stellte ich an niedrigen Stellen des Raumes hinter der Mauer, an nackten Plätzen, das Volk nach Familien auf, mit ihren Schwertern, Lanzen und Bögen. Solche aus dem Volk Gottes sagen: Die Sache ist viel zu gefährlich, kommt weg von Jerusalem.
Aber Nehemia lässt sich nicht beirren. Er motiviert noch mehr zum Widerstand gegen den Feind mit Schwerten, Lanzen und Bogen. Das sind die Offensivwaffen, die der Zweite Korintherbrief Kapitel zehn nennt: göttliche Waffen, die wir einsetzen sollen.
Das Schwert des Geistes, sagt Epheser 6, Vers 18, ist das Wort Gottes.
Ich sah zu, machte mich auf und sprach zu den Edlen, Vorstehern und zum übrigen Volk: „Fürchtet euch nicht vor ihnen!“ Nehemia, der Ewige, tröstet.
Nehemia macht Mut: „Fürchtet euch nicht!“ Sein Ermutigungswort ist so bedeutsam: „Gedenkt des Herrn, des Großen und Furchtbaren, und kämpft für eure Brüder, eure Söhne, eure Töchter, eure Frauen und eure Häuser.“ Das ist Judas 3 alttestamentlich.
Judas sagt, er wurde vom Heiligen Geist genötigt, zu schreiben, um für den ein für allemal überlieferten Glauben zu kämpfen. Das gilt nicht nur für uns persönlich, sondern wir müssen an alle Geschwister denken.
Wenn wir nicht für die Wahrheit kämpfen, hat das Konsequenzen für uns und für unsere Brüder, Söhne, Töchter, Frauen und Häuser.
Vers 9: Als unsere Feinde hörten, dass es uns bekannt geworden war und dass Gott ihren Rat vereitelt hatte, kehrten wir alle zur Mauer zurück, jeder an sein Werk. Gott handelt und vereitelt die Pläne der Feinde.
Das entmutigt die Feinde, wenn sie merken, die ganze Sache ist ans Licht gekommen. Wirkliche Verschwörungen, die aber durch Gott aufgedeckt wurden.
Es geschah von diesem Tag an, dass die Hälfte meiner Diener an dem Werk arbeitete, während die andere Hälfte Lanzen, Schilde, Bögen und Panzer hielt. Die Obersten waren hinter dem ganzen Haus Juda, das an der Mauer baute.
Jetzt wird aufgeteilt: Die einen bauen die Mauer, die anderen schützen sie. Ganz wichtig: Die Führerschaft steht hinter diesem Projekt. Das ist auch in der Gemeinde wichtig, dass die Brüder die Hauptverantwortung tragen und zusammenstehen, sonst wird das Werk gefährdet.
Die Obersten waren hinter dem ganzen Haus Juda, das an der Mauer baute, und die Lastträger luden auf, mit einer Hand am Werk und mit der anderen die Waffe haltend.
Kombination aus Kämpfen für den Glauben und Aufbauen.
Ich war das Wort „Auferbauung“ im Sinn. 1. Korinther 14, Vers 3: Weissagen ist Reden zur Tröstung, Ermahnung und Auferbauung. Das Wort „Auferbauung“ meint wirklich bauen.
Indem wir das Wort Gottes verkündigen, bauen wir im Glauben auf. Der Zusammenhang ist sehr direkt. Das Wort Gottes ist einerseits da, um gegen Irrtum zu kämpfen, aber wir müssen auch aufbauen.
Die Bauenden hatten jeder ihr Schwert. Epheser 6, Vers 17: Das Schwert des Geistes, und Hebräer 4, Vers 12: Das Wort Gottes ist schärfer als jedes zweischneidige Schwert.
Sie hatten jeder ihr Schwert um die Hüften gegürtet und bauten, und der, der in die Posaune stieß, war neben mir.
1. Korinther 14 sagt, es ist wichtig, mit der Posaune einen klaren Ton zu geben, sonst weiß man nicht, was zu tun ist.
So ist es auch mit dem Wort Gottes: Es muss verständlich und klar verkündigt werden, sonst hilft es nicht.
In der Musik muss man rhythmisch ganz korrekt sein. Rhythmus heißt, die Zeit wird eingeteilt, zum Beispiel punktiert und dann eine kurze Note, das ist drei zu eins, und das muss genau stimmen: eins, zwei, drei, vier; eins, eins, zwei, drei, vier; eins, eins, zwei, drei, vier; sonst stimmt die Punktierung nicht.
Wenn man keinen klaren Unterschied in den Tönen gibt, weiß man nicht, was es bedeutet. So klingt es, wenn jemand Klavier lernt in der ersten Stunde.
Was bedeutet das? Man muss genau „eins, zwei, drei, vier“ zählen. Jetzt haben wir es verstanden, oder?
Wenn man keinen klaren Unterschied in den Tönen gibt, weiß man nicht, was es bedeutet.
Auch hier: Die Posaune war da, um zum Kampf zu rufen.
Vers 13: „Und ich sprach zu den Edlen, zu den Vorstehern und zum übrigen Volk: Das Werk ist groß und weitläufig, und wir sind auf der Mauer zerstreut, einer vom anderen entfernt. An den Ort, woher ihr den Schall der Posaune hören werdet, dahin versammelt euch zu uns, und unser Gott wird für uns kämpfen.“
Er beruft sich schön auf 2. Mose 14, wo Gott vor dem Roten Meer ermutigt hat, dass er für sie eintreten wird und sie still sein sollen.
So macht Nehemia Mut: „Ihr müsst ganz klar das Signal der Posaune hören, und dann müsst ihr handeln.“
So arbeiteten wir an dem Werk, und die Hälfte von ihnen hielt die Lanzen vom Aufgang der Morgenröte an, bis die Sterne hervortraten.
Auch sprach ich in jener Zeit zum Volk: „Jeder übernachte mit seinem Diener innerhalb Jerusalems, so dass sie uns nachts zur Wache und tagsüber zum Werk dienen.“
Weder ich noch meine Brüder, Diener oder die Männer der Wache, die in meinem Gefolge waren, zogen ihre Kleider aus. Jeder ging mit seinen Waffen zum Wasser.
Nehemia macht daraus ein ganz intensives Werk. Es wird länger gearbeitet als normal. Es kann Zeiten geben, in denen es intensiv ist. Es darf nicht immer so sein, sonst kommt der Burnout. Aber es gibt Zeiten, wo es so sein kann, und das motiviert.
Es gab sogar eine Zeit, da sagte er, wir sollen Tag und Nacht dieselben Kleider tragen, damit wir wirklich vorankommen.
Dann kommt Kapitel 5. Auf dem Skript steht: Soziale Spannungen zwischen Arm und Reich wegen Zinswucher.
Jetzt gibt es richtig Streit im Volk Gottes. Genau in dieser Zeit, in der es eigentlich keinen Streit geben dürfte, entsteht Streit.
Es wird so, dass Reiche Ärmere ausnutzen und bedrücken.
Vers 6: „Als ich ihr Geschrei und diese Worte hörte, wurde ich sehr zornig.“ Für Nehemia war das so schlimm, dass sie das Werk des Herrn mit diesem Streit kaputtmachen.
Was machte er? „Mein Herz hielt Rat in mir“, er überlegte innerlich, in dem Herzen, in das Gott diesen Plan gegeben hatte.
Er stritt mit den Edlen und Vorstehern und sprach zu ihnen: „Warum leidet ihr jeder seinem Bruder?“ Er veranstaltete eine große Versammlung gegen sie und sprach: „Wir haben unsere Brüder ...“ Er macht ihnen ganz klare Vorwürfe: „Das geht doch nicht, was ihr da macht!“
Die hatten keine Argumente mehr.
Vers 8: „Da schwiegen sie.“ Schluss. Sie fanden keine Antwort.
Er sprach: „Nicht gut ist die Sache, die ihr tut. Solltet ihr nicht in der Furcht unseres Gottes wandeln?“ Er mahnt sie zur Gottesfurcht, und das ist der Anfang der Weisheit, sagt Sprüche 1, Vers 7.
So macht er Mut und mahnt.
Es kommt zu einer Wende.
In weiteren Versen sehen wir auch, dass er bescheiden lebte. Er hätte als Statthalter natürlich in Saus und Braus leben können mit den Steuereinkünften, tat es aber nicht.
Darum endet das Kapitel wieder mit einem Stossgebet: „Gedenke mir, mein Gott, zum Guten alles, was ich für dieses Volk getan habe.“ Das sagt er nicht den anderen, sondern dem Herrn.
Kapitel 6: Es geschah, als Sanballat, Tobija, Geschem der Araber und unsere übrigen Feinde erfuhren, dass die Mauer gebaut war und keine Lücken mehr darin waren. Doch hatte ich bis zu jener Zeit die Flügel noch nicht in die Tore eingesetzt.
Jetzt sind sie wirklich fast fertig.
Da sandten Sanballat und Geschem zu mir und ließen mir sagen: „Komm, lasst uns in einem der Dörfer in der Talebene von Ono miteinander sprechen.“
Genau, jetzt müssen sie unbedingt mit ihm eine Besprechung haben.
Nehemia erklärt, sie beabsichtigten aber, ihm Böses zu tun.
Sie haben einen Plan: „Wir laden ihn ein, und dann können wir gegen ihn vorgehen.“
Nehemia sandte Boten zu ihnen und ließ ihnen sagen: „Ich führe ein großes Werk aus und kann nicht hinabkommen. Warum sollte das Werk ruhen, wenn ich es ließe und zu euch hinabkäme?“
Es gibt Leute, die möchten mit uns Debatten führen und uns die Zeit wegnehmen von dem, was wirklich hilfreich ist.
So erklärt Nehemia: „Ich habe keine Zeit dafür. Ich habe ein großes Werk des Herrn, das muss gemacht werden.“
Vers 4: Sie sandten auf diese Weise viermal zu mir. Sie geben nicht nach, wollen unbedingt eine Vorort-Besprechung.
Ich glaube, sie hätten nicht die Müdigkeit gehabt, das online zu machen, aber es war ihnen wichtig, vor Ort zu sprechen.
Vers 5: Sanballat sandte zum fünften Mal seinen Diener mit einem offenen Brief in der Hand.
Offene Briefe sind eine Technik, um die Sache öffentlich zu machen und die Meinung des Publikums zu mobilisieren.
Darin stand geschrieben: „Unter den Nationen verlautet, und Geschem sagte es, dass du und die Juden beabsichtigt, euch zu empören. Darum baust du die Mauer und willst nach diesem Gerücht ihr König werden. Auch hast du Propheten bestellt, damit sie in Jerusalem über dich ausrufen und sagen: ‚Es ist ein König in Juda.‘ Nun wird der König diese Gerüchte vernehmen. So komm nun, dass wir uns zusammen beraten.“
Ein offener Brief mit Verleumdungen.
Was sie hier eigentlich sagen, würden Leute heute so formulieren: „Er ist ein Narzisst, selbstverliebt. Das ganze Projekt geht darum, dass Nehemia König werden will.“ Die Narzismuskeule wird oft als Angriff benutzt, wenn man sonst nicht zurechtkommt.
Sie wollen wirklich vor Ort mit ihm sprechen.
Nehemia sandte zu ihnen und ließ ihnen sagen: „Es ist nicht geschehen nach den Worten, die du sprichst, sondern aus deinem eigenen Herzen erdichtest du sie.“
Sehr einfach: Es stimmt nicht, es ist erfunden.
Denn sie alle wollten uns in Furcht versetzen, indem sie sprachen, ihre Hände würden vom Werk ablassen, und es würde nicht ausgeführt werden.
Stossgebet: „Und nun stärke meine Hände!“
Es kommt Entmutigung, und dann erst recht beten.
Man merkt, wie lange das geht. Es ist nicht eine Stunde Beten und dann „stärke meine Hände“. Das Herz hat schon gehört.
Es ist nicht um des vielen Betens willen, sondern von Herzen.
Ich kam in das Haus Shemajas, des Sohnes Delajas, des Sohnes Mehetabels, der sich eingeschlossen hatte. Er sprach: „Lass uns im Haus Gottes, im Innern des Tempels, zusammenkommen und die Türen des Tempels verschließen, denn sie werden kommen, um dich zu ermorden.“
Was macht er? Er will Nehemia verführen zu einer Tat, die nicht erlaubt ist: in den Bereich des Tempels zu gehen, wo er als Nicht-Levit und Nichtpriester nicht hin darf.
Er sagt, sie wollen ihn bei Nacht ermorden.
Nehemia antwortete: „Ein Mann wie ich sollte fliehen? Wie könnte einer wie ich in den Tempel hineingehen und am Leben bleiben? Das darf ich ja gar nicht. Ich will nicht hineingehen.“
Er merkte, dass nicht Gott ihn gesandt hatte, sondern dass diese Weissagung gegen ihn gerichtet war.
Tobija und Sanballat hatten ihn gedungen.
Er wurde mit Geld bestochen, damit Nehemia sich fürchtet und sündigt und sie ein böses Gerücht hätten, um ihn in Verruf zu bringen.
Auch ein Trick, jemanden in etwas Falsches hineinzustoßen, um ihn öffentlich fertigzumachen.
Nehemia bringt das in einem Stossgebet vor den Herrn: „Gedenke es, mein Gott, dem Tobija und Sanballat nach ihren Werken.“
Auch der Prophetin Noadja und den übrigen Propheten, die ihn in Furcht versetzen wollten.
Sie arbeiteten mit Falschprophetie.
Aber auch das bringt Nehemia in einem Stossgebet vor den Herrn.
Und was geschieht dann?
Die Mauer wurde vollendet, am 25. Elul, in 52 Tagen.
Grandios! So durchgehalten, ermutigt, und das Ziel ist erreicht: In Rekordzeit von 52 Tagen wurde die Mauer Jerusalems geschlossen.
Als alle unsere Feinde es hörten, fürchteten sich alle Nationen ringsum, sanken in ihren Augen sehr und erkannten, dass dieses Werk von unserem Gott aus geschehen war.
Aber es hört nicht auf.
Auch ließen in jenen Tagen Edle von Juda viele Briefe an Tobija abgehen, und solche von Tobija kamen an sie.
Es gab im Volk Gottes Verbündete mit dem Feind.
Das ist etwas vom Schlimmsten.
Man merkt zum Beispiel, das sind Leute, die nicht zur Gemeinde halten, sondern eigene Kontakte und Wege haben.
Da gibt es Briefwechsel, die gar nicht gut sind.
Denn es gab viele in Juda, die ihm Treue geschworen hatten, denn er war Schwiegersohn Shekanyas, des Sohnes Arachs, und sein Sohn Jochanan hatte die Tochter Meshulams, des Sohnes Berekyas, genommen.
Es gab also durch Heirat Verbündungen mit dem Feind.
Wir werden sehen in Kapitel 13, Vers 4, dass sogar der Hohepriester damals, Eliaschib, verwandtschaftlich mit den Feinden verbunden war.
Ein Sohn von Eliaschib verbündete sich mit den Samaritanern.
Deshalb sind die Samaritaner heute noch stolz, dass sie hohes priesterliches Blut haben.
Sie erzählen davon heute noch stolz, wenn man auf dem Berg Garizim ist.
Das kam durch diese Verbindung mit der hohen priesterlichen Familie.
Im Volk Gottes gab es solche, die sich treulos mit den Feinden verbündeten.
So suchte der Feind einzubrechen.
Vers 19: Sie redeten vor mir von seinen guten Taten und hinterbrachten ihm meine Worte. Tobija sandte Briefe, um mich in Furcht zu setzen.
Briefe können eine große Rolle spielen, wenn es darum geht, das Werk des Herrn zu beschädigen.
Angstbriefe.
Offen wird gesagt: „Der Feind ist gar nicht so schlimm, die haben wirklich gute Absichten.“
Dann kommt Kapitel 7. Auf dem Skript: Ein Gang durch das Buch Nehemia.
Es werden Vorsichtsmaßnahmen getroffen, wie das Öffnen und Schließen der Tore Jerusalems geregelt wird, damit die Feinde keinen Zugang haben.
Man achtet darauf, dass die Türen vor Sonnenuntergang geschlossen und erst nach Sonnenaufgang geöffnet werden.
Man muss genau sehen, wer ein- und ausgeht.
Das ist auch in der Gemeinde wichtig, damit sich nicht einfach irgendwelche Leute anschließen, von denen man nicht weiß, wo sie im Glauben stehen.
Davon können wir viel Praktisches lernen.
Hier wird auch nochmals die Liste der Rückkehrenden zusammengestellt, überarbeitet gegenüber der Liste in Kapitel 2 von Esra.
Darum gibt es Unterschiede, die ganz wichtig sind, denn das ist die revidierte Liste.
Zuerst gab es eine Ausreiseliste, dann einige Änderungen, die man hier findet.
Dann kommt Kapitel 8, und das ist so schön.
Am ersten siebten Tag, das ist Rosh Haschanah, das Neujahrsfest ab Erschaffung der Welt, also ab Erschaffung des Menschen, der erste Tischri, das Fest des Posaunenhalls, das entspricht dem sechsten Schöpfungstag.
Es gibt eine Volksversammlung vor dem Wassertor, und stundenlang wird die Bibel vorgelesen und erklärt.
Die Reaktion des Volkes ist Buße.
Es gibt auch eine besondere Lektüre für die Führer.
Dann wird das Laubhüttenfest gefeiert, und jeden Tag wird aus der Bibel vorgelesen.
Das führt in Kapitel 9 zu einem nationalen Bußtag.
Die Bibel hat praktische Wirkung.
Es gibt Absonderung vom Bösen, und es wird gebetet.
Dieses Gebet ist grandios.
Man kann wirklich das Alte Testament parallel zu diesem Gebet durchlesen.
Es wird heilsgeschichtlich gebetet.
Es wird eine spezielle Treue mit Gott abgemacht.
Auch in Kapitel 10 gibt es einen Bund mit Gott und Verpflichtung zur Treue.
In Kapitel 11 werden die Bewohner Jerusalems durch das Los bestimmt.
Die Stadtmauer war aufgebaut, und jetzt ging es darum, wer in der Stadt wohnt.
Das wird hier alles geregelt.
In Kapitel 12 sehen wir, wie die Stadtmauern mit Posaunen und Orchestern eingeweiht werden und wie die Versorgung der Priester funktioniert.
In Kapitel 13 sehen wir, wie das Lesen der Bibel dazu führt, dass man sich vom Bösen absondert.
Nehemia geht schließlich wieder zurück nach Persien.
Nach einiger Zeit kehrt er zurück und sieht, was in der Zwischenzeit geschehen ist.
Da wurden Kompromisse eingegangen, was sehr traurig ist.
Nehemia kommt zurück und setzt sich mit aller Energie dafür ein, dass diese Missstände wieder geordnet werden.
Aber komisch: Warum geht plötzlich alles bergauf, sobald einer weg ist, obwohl es viele andere gibt?
Die anderen Führer haben die Verantwortung nicht übernommen.
Erst als Nehemia wieder zurückkehrt, gibt es Ordnung.
Man sieht, wie entscheidend es ist, dass einer ganz mit dem Herrn und seinem Wort verbunden ist.
Dann machen die anderen mit.
Das zeigt auch, dass es eine Zeit des Aufbruchs und der Erweckung durch Nehemia war.
Wir sehen aber auch, wie schnell es wieder abwärts gehen kann.
Das Buch Nehemia schließt damit, dass Nehemia zurückkommt und es nochmals eine Erneuerung gibt.
Man muss nicht denken, wenn es bergab geht, gibt es keine Hoffnung mehr.
Das Leben von Nehemia zeigt: Auch dann gibt es Hoffnung – wenn man ermutigt wird, zum Wort Gottes zurückzukehren.
Zum Schluss möchte ich ganz kurz den Eifer von Nehemia lesen.
Nehemia 13, Vers 6: „Nach Verlauf einer Zeit erbat ich mir Urlaub vom König.“
Als ich nach Jerusalem kam, bemerkte ich das Böse: Eliaschib, der Hohepriester, der das Schaftor gebaut hatte (Nehemia 3, Vers 1), hatte zugunsten Tobias gehandelt, indem er ihm eine Zelle in den Höfen des Hauses Gottes gemacht hatte.
Das missfiel mir sehr.
Ich warf alle Hausgeräte Tobias aus der Zelle hinaus und befahl, dass man die Zellen reinigen sollte.
Ich brachte die Geräte des Hauses Gottes, das Speisopfer und den Weihrauch, wieder hinein.
Man sieht die Energie dieses Mannes.
Er hat sich so voll für die Sache des Herrn eingesetzt.
Ich möchte noch auf Nehemia 13, Vers 28 hinweisen: Einer von den Söhnen Jojadas, des Sohnes Eliaschips, des Hohenpriesters – also ein Enkel des Hohenpriesters – verbündete sich mit den Samaritanern.
Er war Schwiegersohn Sanballats des Horonitters.
Ich jagte ihn von mir weg.
So kamen die Samaritaner in Besitz von jemandem aus dem hohen priesterlichen Geschlecht für ihren falschen Tempel durch Verbindung mit dem Feind.
Nehemia deckte das alles auf.
Das Kapitel endet mit einem Stossgebet in Vers 29 und nochmals einem Stossgebet in Vers 31.
Letzter Satz: „Gedenke es mir, mein Gott, zum Guten.“
Ein ganz spezieller Mann, dieser Nehemia.
Er hat alles für die Sache des Herrn gegeben.
Darum entstand auch ein so tröstlicher Segen durch sein Lebenswerk.
So wollen wir hier schließen.
Und dann kommt Kapitel 5. Auf dem Skript habe ich bei Kapitel 5 notiert: Soziale Spannungen zwischen Arm und Reich wegen Zinswuchers. Jetzt gibt es richtig Streit im Volk Gottes. Genau in dieser Zeit, in der es eigentlich keinen Streit geben dürfte, entsteht dennoch Konflikt. Es zeigt sich, dass die Reichen die Ärmeren ausgenutzt und belastet haben.
In Vers 6 heißt es: „Als ich ihr Geschrei und diese Worte hörte, wurde ich sehr zornig.“ Für Nehemia war das so schlimm, weil sie mit diesem Streit das Werk des Herrn zerstörten. Was tat er? Sein Herz begann zu überlegen und zu beraten. In diesem Herzen, in das Gott den Plan gelegt hatte, stritt er mit den Edlen und Vorstehern und sprach zu ihnen: „Warum leidet jeder seinen Bruder?“ Er rief eine große Versammlung gegen sie zusammen und machte ihnen deutlich, dass das, was sie taten, nicht richtig war. Sie hatten keine Argumente mehr.
In Vers 8 schweigen sie; sie fanden keine Antwort mehr. Nehemia spricht weiter: „Nicht gut ist die Sache, die ihr tut. Solltet ihr nicht in der Furcht unseres Gottes wandeln?“ Er mahnt sie zur Gottesfurcht, was ja der Anfang der Weisheit ist, wie Sprüche 1,7 sagt. So macht er Mut und ermahnt zugleich. Tatsächlich kommt es zu einer Wende.
In den folgenden Versen sehen wir auch, dass Nehemia bescheiden lebte. Als Statthalter hätte er natürlich im Überfluss leben können, aus den Steuereinnahmen. Das tat er jedoch nicht. Deshalb endet das Kapitel mit einem Stoßgebet: „Gedenke mir, mein Gott, zum Guten alles, was ich für dieses Volk getan habe.“ Das sagt er nicht zu den Menschen, sondern zum Herrn.
Kapitel 6: Es geschah, als Sanballat, Tobija, Geschem der Araber und unsere übrigen Feinde erfuhren, dass die Mauer fertig gebaut war und keine Lücken mehr darin waren, dass ich bis zu jener Zeit die Flügel noch nicht in die Tore eingesetzt hatte. Jetzt war das Werk wirklich fast vollendet.
Sanballat und Geschem sandten mir Nachricht und luden mich ein, in einem der Dörfer in der Talebene von Ono miteinander zu sprechen. Sie wollten unbedingt eine Besprechung mit mir haben. Nehemia erklärt, dass sie aber Böses im Sinn hatten. Sie planten, ihn einzuladen, um dann gegen ihn vorzugehen.
Ich sandte Boten zu ihnen und ließ ihnen sagen: „Ich führe ein großes Werk aus und kann nicht hinabkommen. Warum sollte das Werk ruhen, wenn ich es liegen lasse und zu euch hinabkomme?“ Es gab Leute, die mit uns Debatten führen wollten, um Zeit zu stehlen von dem, was wirklich wichtig war. Nehemia hatte keine Zeit dafür; das Werk des Herrn musste getan werden.
Sie sandten auf diese Weise viermal zu mir. Sie gaben nicht nach und wollten unbedingt eine Vorort-Besprechung. Ich antwortete ihnen jedes Mal auf dieselbe Weise. Meine Meinung änderte sich nicht.
Dann sandte Sanballat zum fünften Mal seinen Diener zu mir mit einem offenen Brief in der Hand. Das war eine Taktik: Offene Briefe, um die Sache öffentlich zu machen und die Meinung der Öffentlichkeit zu beeinflussen. Darin stand geschrieben: „Unter den Nationen verlautet und Geschem sagte, dass du und die Juden beabsichtigt, euch zu empören. Darum baust du die Mauer und willst nach diesem Gerücht ihr König werden. Auch hast du Propheten bestellt, die in Jerusalem über dich ausrufen und sagen: ‚Es ist ein König in Juda.‘ Und nun wird der König diese Gerüchte vernehmen. So komm nun, dass wir uns zusammen beraten.“
Das war ein offener Brief mit Verleumdungen. Was sie hier sagten, klingt heute wie der Vorwurf, jemand sei ein Narzisst, selbstverliebt. Das ganze Projekt würde nur darum gehen, dass Nehemia König werden wolle. Wenn man keinen anderen Angriffspunkt hat, wirft man das vor.
Sie wollten wirklich vor Ort mit ihm sprechen. Ich sandte zu ihnen zurück und ließ ihnen sagen: „Es ist nicht geschehen, was du sagst, sondern du erdichtest es aus deinem eigenen Herzen.“ Es stimmt nicht, es ist erfunden.
Denn sie alle wollten uns in Furcht versetzen, indem sie sagten, ihre Hände würden von dem Werk ablassen und es würde nicht ausgeführt werden. Daraufhin betete ich: „Stärke meine Hände!“ Es kam Entmutigung, und erst recht betete ich. Man merkt, wie lange das ging. Es war nicht nur ein kurzes Gebet, sondern ein Herzensanliegen.
Ich kam in das Haus Shemajas, des Sohnes Delajas, des Sohnes Mehetabels, der sich eingeschlossen hatte. Er sprach: „Lass uns im Haus Gottes, im Innern des Tempels, zusammenkommen und die Türen verschließen, denn sie werden kommen, um dich zu ermorden.“ Er wollte Nehemia verführen, eine verbotene Tat zu begehen: als Nicht-Levit und Nichtpriester durfte Nehemia nicht in den inneren Tempelbereich gehen. Shemaja sagte, sie wollten ihn nachts ermorden.
Doch ich sprach: „Ein Mann wie ich sollte nicht fliehen. Wie könnte ich in den Tempel gehen und am Leben bleiben? Das darf ich nicht.“ Ich merkte, dass nicht Gott ihn gesandt hatte, sondern dass er diese Weissagung gegen mich sprach. Tobija und Sanballat hatten ihn dafür bezahlt. Er sollte mich einschüchtern und zu falschem Handeln verleiten, damit sie ein böses Gerücht über mich verbreiten konnten.
Ich betete: „Gedenke es, mein Gott, Tobija und Sanballat nach ihren Werken.“ Auch die Prophetin Noadja und die übrigen Propheten, die mich in Furcht versetzen wollten, brachten falsche Prophezeiungen. Auch das brachte ich in einem Stoßgebet vor den Herrn.
Und was geschah dann? Die Mauer wurde vollendet, am 25. Elul, in 52 Tagen. Grandios! So durchgehalten, ermutigt, und das Ziel wurde erreicht: In Rekordzeit wurde die Mauer Jerusalems geschlossen.
Als alle unsere Feinde davon hörten, fürchteten sich alle Nationen ringsum. Sie sanken sehr in ihren Augen und erkannten, dass dieses Werk von unserem Gott ausgeführt worden war.
Aber es hörte nicht auf. In jenen Tagen schickten Edle von Juda viele Briefe an Tobija, und solche von Tobija kamen auch zu ihnen. Im Volk Gottes gab es Verbündete mit dem Feind. Das ist besonders schlimm. Man merkt zum Beispiel, dass es Leute gab, die nicht zur Gemeinde hielten, sondern eigene Kontakte und Wege hatten. Es gab Briefwechsel, der nicht gut war.
Viele in Juda hatten Tobija Treue geschworen, denn er war Schwiegersohn Shekanyas, des Sohnes Arachs. Sein Sohn Jochanan hatte die Tochter Meshulams, des Sohnes Berekyas, zur Frau genommen. Es gab also sogar durch Heirat eine Verbindung mit dem Feind.
Wir werden in Kapitel 13, Vers 4 sehen, dass sogar der Hohepriester Eliaschib damals verwandtschaftlich mit den Feinden verbunden war. Ein Sohn von Eliaschib verbündete sich mit den Samaritanern. Deshalb sind die Samaritaner heute noch stolz, wenn man auf dem Berg Garizim ist, dass sie hohes priesterliches Blut haben. Das kam durch diese Verbindung mit der hohen priesterlichen Familie.
Im Volk Gottes gab es solche, die sich treulos mit den Feinden verbündet hatten, und so suchte der Feind einzubrechen.
Auch redeten sie vor mir von seinen guten Taten und hinterbrachten ihm meine Worte. Tobija sandte Briefe, um mich in Furcht zu versetzen. Briefe können eine große Rolle spielen, wenn es darum geht, das Werk des Herrn zu beschädigen – Angstbriefe.
Offen wurde gesagt: „Der Feind ist gar nicht so schlimm. Sie haben wirklich gute Absichten.“
Dann kommt Kapitel 7. Auf dem Skript: Ein Gang durch das Buch Nehemia. Hier werden Vorsichtsmaßnahmen getroffen, wie das Öffnen und Schließen der Tore Jerusalems zu erfolgen hat, damit die Feinde keinen Zugang erhalten. Man achtete darauf, dass die Tore vor Sonnenuntergang geschlossen und erst nach Sonnenaufgang geöffnet wurden. So konnte man klar sehen, wer ein- und ausging.
Das ist auch in der Gemeinde wichtig: Man muss sehr genau darauf achten, dass sich nicht einfach irgendwelche Leute anschließen, von denen man nicht weiß, wo sie im Glauben stehen. Daraus können wir viel Praktisches lernen.
Hier wird auch die Liste der Rückkehrenden zusammengestellt, überarbeitet gegenüber der Liste in Kapitel 2 von Esra. Die Unterschiede sind wichtig, denn dies ist die revidierte Liste. Es gab zuerst eine Ausreiseliste, dann manche Änderungen, die man hier findet.
Dann folgt Kapitel 8, und das ist so schön. Am ersten Tag des siebten Monats, das ist Rosh Haschanah, das Neujahr ab Erschaffung der Welt – also ab Erschaffung des Menschen –, am ersten Tischri, dem Fest des Posaunenblasens, gibt es eine Volksversammlung vor dem Wassertor. Stundenlang wird die Bibel vorgelesen und erklärt.
Die Reaktion des Volkes ist Buße. Es gibt auch eine besondere Lektüre für die Führer. Danach wird das Laubhüttenfest gefeiert, und jeden Tag wird aus der Bibel vorgelesen.
Das führt in Kapitel 9 zu einem nationalen Bußtag. Die Bibel zeigt Wirkung im Praktischen. Es gibt Absonderung vom Bösen, und es wird gebetet. Dieses Gebet ist großartig. Man kann das Alte Testament parallel zu diesem Gebet durchlesen. Es wird heilsgeschichtlich gebetet, die Heilsgeschichte wird durchgegangen.
Es wird eine besondere Treue mit Gott vereinbart. Auch in Kapitel 10 gibt es einen Bund mit Gott und eine Verpflichtung zur Treue.
In Kapitel 11 werden die Bewohner Jerusalems durch das Los bestimmt. Die Stadtmauer war aufgebaut, und nun ging es darum, wer in der Stadt wohnen sollte. Das wird hier alles geregelt.
In Kapitel 12 sehen wir, wie die Stadtmauer schließlich mit Posaunen und Orchestern eingeweiht wird. Auch die Versorgung der Priester funktioniert.
In Kapitel 13 sehen wir, wie das Lesen der Bibel dazu führt, dass man sich vom Bösen absondert. Doch dann kehrt Nehemia wieder zurück nach Persien. Nach einiger Zeit kommt er zurück und sieht, was in der Zwischenzeit geschehen ist. Es wurden Kompromisse eingegangen, was wirklich traurig ist.
Nehemia setzt sich mit aller Energie dafür ein, dass diese Missstände wieder geordnet werden. Doch komisch: Sobald einer weg ist – es gab ja viele andere – geht plötzlich alles bergab. Was ist mit den anderen Führern? Sie haben ihre Verantwortung nicht übernommen.
Erst als Nehemia zurückkehrt, kehrt Ordnung ein. Man sieht, wie entscheidend es ist, dass jemand ganz mit dem Herrn und seinem Wort verbunden ist. Dann machen die anderen mit.
Das zeigt auch, dass es eine Zeit des Aufbruchs und der Erweckung durch Nehemia war. Aber es zeigt auch, wie schnell es wieder bergab gehen kann.
Das Buch Nehemia schließt damit, dass Nehemia zurückkommt und es nochmals zu einer Erneuerung kommt. Man muss nicht denken, wenn es bergab geht, gibt es keine Hoffnung mehr. Das Leben Nehemias zeigt: Es gibt Hoffnung, wenn man ermutigt wird, zum Wort Gottes zurückzukehren.
Ich möchte ganz kurz zum Schluss über den Eifer Nehemias lesen. Nehemia 13, Vers 6: „Nach Verlauf einer Zeit erbat ich mir Urlaub vom König. Als ich nach Jerusalem kam, bemerkte ich das Böse, dass Eliaschib, der Hohepriester, der das Schaftor gebaut hatte (Nehemia 3,1), zugunsten Tobijas gehandelt hatte, indem er ihm eine Zelle in den Höfen des Hauses Gottes gemacht hatte. Das missfiel mir sehr, und ich warf alle Hausgeräte Tobijas aus der Zelle hinaus. Ich befahl, dass man die Zellen reinigen sollte, und brachte die Geräte des Hauses Gottes, das Speisopfer und den Weihrauch, wieder hinein.“
Man sieht die Energie dieses Mannes. Er setzte sich voll für die Sache des Herrn ein.
Ich möchte noch auf Nehemia 13, Vers 28 hinweisen: Einer von den Söhnen Jojadas, des Sohnes Eliaschips, des Hohenpriesters – also ein Enkel des Hohenpriesters – verbündete sich mit den Samaritanern. Er war Schwiegersohn Sanballats, des Horonitters. Ich jagte ihn von mir weg. So kamen die Samaritaner in Besitz von jemandem aus dem hohen priesterlichen Geschlecht für ihren falschen Tempel durch Verbindung mit dem Feind.
Nehemia deckte all das auf. Das Kapitel endet mit einem Stoßgebet in Vers 29 und nochmals in Vers 31 mit dem letzten Satz: „Gedenke es mir, mein Gott, zum Guten.“
Ein ganz besonderer Mann, dieser Nehemia. Er hat alles für die Sache des Herrn gegeben. Darum entstand auch ein so tröstlicher Segen durch sein Lebenswerk. So wollen wir hier schließen.
Kapitel sieben im Skript führt uns durch das Buch Nehemiah. Hier sehen wir Vorsichtsmaßnahmen, die getroffen werden, um das Öffnen und Schließen der Tore Jerusalems zu regeln, damit die Feinde keinen Zugang erhalten. Es wurde darauf geachtet, dass die Türen vor Sonnenuntergang geschlossen werden und erst nach Sonnenaufgang wieder geöffnet werden. So kann klar erkannt werden, wer ein- und ausgeht.
Diese Vorsicht ist auch in der Gemeinde wichtig. Es darf nicht einfach so sein, dass irgendwelche Personen zur Gemeinde stoßen, deren Glaubensstand unklar ist. Daraus können wir viel Praktisches lernen. Zudem wird hier nochmals die Liste der Rückkehrenden zusammengestellt und gegenüber der Liste in Kapitel 2 von Esra überarbeitet. Die Unterschiede sind wichtig, denn dies ist die revidierte Liste. Zunächst gab es eine Ausreiseliste, doch im Laufe der Zeit traten Änderungen ein, die auch hier festgehalten werden.
Dann folgt Kapitel acht, das besonders schön ist. Am ersten Tag des siebten Monats, dem Rosh Haschanah, dem Neujahrsfest ab Erschaffung der Welt, also ab der Erschaffung des Menschen, dem ersten Tischri, dem Fest des Posaunenhalls, findet eine Volksversammlung vor dem Wassertor statt. Dort wird stundenlang die Bibel vorgelesen und erklärt. Die Reaktion des Volkes ist Buße.
Es gibt auch eine besondere Lesung für die Führer. Anschließend wird das Laubhüttenfest gefeiert, und jeden Tag wird aus der Bibel vorgelesen. Dies führt in Kapitel neun zu einem nationalen Bußtag. Die Bibel zeigt hier ihre praktische Wirkung. Es erfolgt eine Absonderung vom Bösen, und es wird gebetet. Dieses Gebet ist grandios. Man kann das Alte Testament parallel zu diesem Gebet durchlesen. Dabei wird heilsgeschichtlich gebetet und die Heilsgeschichte durchschritten.
Eine besondere Treue zu Gott wird erneut vereinbart. Auch in Kapitel zehn wird ein Bund mit Gott geschlossen und die Verpflichtung zur Treue bekräftigt. In Kapitel elf werden die Bewohner Jerusalems durch das Los bestimmt. Nachdem die Stadtmauer aufgebaut war, ging es darum, wer nun in der Stadt wohnen sollte. Das wird hier alles geregelt.
In Kapitel zwölf sehen wir, wie die Stadtmauern schließlich mit Posaunen und Orchestern eingeweiht werden. Auch die Versorgung der Priester ist geregelt. Kapitel dreizehn zeigt, wie das Lesen der Bibel dazu führt, dass man sich vom Bösen absondert. Doch dann geht Nehemiah wieder zurück nach Persien. Nach einiger Zeit kehrt er zurück und sieht, was in der Zwischenzeit geschehen ist.
Es wurden Kompromisse eingegangen, was wirklich traurig ist. Nehemiah kehrt zurück und setzt sich mit aller Energie dafür ein, dass diese Missstände wieder behoben werden. Es ist auffällig, dass sobald Nehemiah weg ist, obwohl es viele andere gibt, plötzlich alles bergab geht. Was ist mit den anderen Führern? Sie haben die Verantwortung nicht übernommen.
Erst als Nehemiah zurückkehrt, kehrt Ordnung ein. Das zeigt, wie entscheidend es ist, dass jemand wirklich ganz mit dem Herrn und seinem Wort verbunden ist. Dann folgen die anderen. Es war eine Zeit des Aufbruchs und der Erweckung durch Nehemiah. Gleichzeitig sehen wir, wie schnell es wieder bergab gehen kann.
Das Buch Nehemiah endet damit, dass Nehemiah zurückkommt und eine Erneuerung bewirkt. Man darf also nicht denken, wenn es bergab geht, gibt es keine Hoffnung mehr. Das Leben von Nehemiah zeigt, dass es auch dann noch Hoffnung gibt. Es muss nur ermutigt werden, wieder zum Wort Gottes zurückzukehren.
Ich möchte kurz über den Eifer von Nehemia zum Schluss sprechen. In Nehemia 13,6 heißt es: „Nach Verlauf einer Zeit erbat ich mir Urlaub vom König. Als ich nach Jerusalem kam, bemerkte ich das Böse, das Eliaschib, der Hohepriester, begangen hatte.“
Eliaschib hatte, wie in Nehemia 3,1 beschrieben, das Schaftor gebaut. Zugunsten Tobias hatte er ihm eine Zelle in den Höfen des Hauses Gottes eingerichtet. Das missfiel mir sehr, und ich warf alle Hausgeräte, die Tobias in der Zelle hatte, hinaus. Ich befahl, dass man die Zellen reinigen sollte. Danach brachte ich die Geräte des Hauses Gottes, das Speisopfer und den Weihrauch, wieder hinein.
Man sieht die Energie dieses Mannes deutlich. Nehemia hat sich voll und ganz für die Sache des Herrn eingesetzt.
Ich möchte auch noch auf Nehemia 13,28 hinweisen: Einer von den Söhnen Jojadas, des Sohnes Eliaschibs, des Hohen Priesters – eigentlich ist es ein Enkel, nicht nur ein Sohn – verbündete sich mit den Samaritanern. Er war ein Schwiegersohn Sanballats, des Horonitters. Ich jagte ihn von mir weg.
So gelangten die Samaritaner durch Verbindung mit dem Feind in Besitz von jemandem aus dem hohen priesterlichen Geschlecht für ihren falschen Tempel. Nehemia deckte all dies auf.
Das Ganze endet mit einem Stoßgebet in Vers 29 und nochmals einem Stoßgebet in Vers 31, dem letzten Satz: „Gedenke es mir, mein Gott, zum Guten.“
Nehemia war ein ganz besonderer Mann. Er hat wirklich alles für die Sache des Herrn gegeben. Deshalb entstand durch sein Lebenswerk auch ein so tröstlicher Segen.
So wollen wir hier schließen.
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