Sehnsucht nach geistlicher Erweckung und ihre Herausforderungen
Sehnst du dich nach einer großen Erweckung? Sehnst du dich danach, dass Menschen scharenweise zum Glauben an Jesus Christus finden, ihr Leben komplett umkrempeln, sich diesem Herrn unterstellen und danach leben, was Jesus möchte? Wer sehnt sich danach?
Letzte Woche haben wir von so einer großen Erweckung gehört, die in Ephesus vor etwa zweitausend Jahren geschah. Dort durften ganz viele Menschen zum Glauben an Jesus Christus finden – in Ephesus und auch in der ganzen Region Kleinasien. Paulus war dorthin gekommen und hatte ihnen das Evangelium gepredigt. Er lehrte sie und überzeugte sie davon, dass sie diesen Retter brauchen. Viele sind daraufhin zum Glauben gekommen.
In der Folge gab es in der Stadt Ephesus einen großen Kulturwandel. Auch davon haben wir gehört. Menschen, die zu Jesus gekommen sind, sagten: Das Alte muss weg. Die Dinge, die sie bisher wichtig fanden, für die sie lebten und denen sie dienten, mussten weg. Sie machten ein großes Feuer vor der Stadt, brachten ihre Zauberbücher und ließen sie brennen.
In der Apostelgeschichte heißt es, dass der Wert dessen, was verbrannt wurde, 50 Silberstücke betrug. Übertragen auf unsere Zeit war das ein Millionenbetrag – also ganz wertvoll. Diese Leute sagten: Das wollen wir gar nicht an andere weiterverkaufen, sondern wir machen Schluss damit. Krasser kann man nicht mit seinen alten Herren brechen, als indem man das Zeug ins Feuer wirft. Ein großer Kulturwandel.
Wenn ich den Bericht lese, schlägt mein Herz schneller. Ja, so etwas wünsche ich mir für unsere Zeit: dass Menschen so für Jesus brennen und sich von ihrem alten Leben abkehren.
Doch gerade wenn wir so eine Sehnsucht nach einem geistlichen Aufbruch haben, ist es wichtig, dass wir uns bewusst machen, was wir erwarten dürfen und was nicht. Der heutige Abschnitt aus Apostelgeschichte 19 gibt uns eine wichtige Ergänzung zu diesem Kulturwandel in Ephesus. Er hilft uns, die Dinge nicht zu rosarot zu malen. Wir erkennen, dass diese Erweckung in Ephesus mit großem Widerstand einherging – mit einer starken Opposition gegen den neuen Glauben, der sich dort ausbreitete.
Wenn wir die ganze Apostelgeschichte studieren, sehen wir, dass das eher die Regel als die Ausnahme ist. Dort, wo das Evangelium wichtig wird und Menschen zum Glauben kommen, gibt es Opposition – teilweise sehr heftige Opposition.
Ist dir bewusst, dass die Sehnsucht nach Erweckung auch bedeutet, dass Menschen sich dagegenstellen werden? Der Text will uns dafür sensibilisieren. Er macht uns aber auch ganz klar, dass wir damit rechnen dürfen, dass Gott auf seine Gemeinde achtet. Der lebendige Gott behütet seine Kinder.
Lass uns beten, dass Gott uns durch diesen spannenden Bericht ins Leben spricht und unsere Herzen anspricht:
Vater, wir danken dir für dein lebendiges Wort. Wir danken dir, dass du heute Morgen zu uns reden willst. Wir beten, dass du uns die Herzen öffnest, damit wir verstehen und nach dem Leben handeln, das wir von dir verstehen. Herr, segne uns im Hören auf dein Wort. Amen!
Wirtschaftliche Interessen und religiöser Widerstand in Ephesus
Am Anfang dieses Abschnitts, den wir gerade gehört haben, steht eine Anklage des Demetrios. Er war ein Goldschmied, heißt es in der Übersetzung. Man kann es auch mit Silberschmied übersetzen. Er stellte kleine Tempelchen aus Silber her, die den Tempel von Diana symbolisierten. Diese Silbertempelchen verkaufte er dort am großen Tempel der Diana.
Diana ist die römische Bezeichnung, im Griechischen hieß sie Artemis, die Artemis von Ephesus. Sie war eine sehr wichtige Göttin. Das zeigte sich auch daran, dass der Artemistempel in Ephesus das gesamte Stadtbild prägte. Es handelte sich um einen riesigen Prachtbau, eines der sieben Weltwunder der Antike.
Damals wie heute war an einem so bedeutenden Ort, zu dem Menschen aus der ganzen Welt als Touristen und Pilger kamen, ein reges Treiben. Rund um den Tempel gab es zahlreiche Marktstände, an denen Souvenirs verkauft wurden. Ephesus war nicht nur ein religiöses Zentrum, sondern auch ein wichtiges Wirtschaftszentrum.
Demetrios war einer, der mit diesem Geschäft gut verdiente, ebenso wie die anderen Silberschmiede. Doch genau dieses Geschäft sah er nun durch einen neuen Weg gefährdet. So nennt er den neuen Glauben, der in Ephesus immer mehr Menschen überzeugte. Viele wandten sich vom Artemiskult ab, ebenso wie sie sich von der Esoterik abwandten.
Demetrios erkannte: So kann es nicht weitergehen. Er musste handeln, sonst würde das Geschäft kaputtgehen. Vielleicht hatte er schon bemerkt, dass sich das in seinen Geschäftsbüchern niederschlug – immer weniger Silbertempelchen wurden verkauft.
Er rief seine Zunft zusammen und sagte: „Liebe Männer, ihr wisst, dass wir großen Gewinn aus diesem Gewerbe ziehen. Ihr seht und hört, dass nicht nur in Ephesus, sondern fast in der ganzen Provinz Asien dieser Paulus vielen Menschen den Glauben abspenstig macht. Er überredet sie und sagt, dass das, was mit Händen gemacht ist, keine Götter sind.“
Demetrios stellte also fest: Die Lehre von Paulus ist gefährlich. Wenn er weiterhin Menschen überzeugt und lehrt, dass diese Götter, die wir hier haben – unsere Diana, unsere Artemis – keine echten Göttinnen sind, sondern nur menschengemachter Glaube, dann kommen die Pilger nicht mehr. Dann bleiben auch die Touristen aus und unser Geschäft geht kaputt.
Paulus’ Lehre und die Herausforderung falscher Götter
Wir lernen hier einen ganz wesentlichen Punkt über die Lehre von Paulus, wie er gelehrt hat. Paulus hat nämlich nicht nur über den lebendigen Gott gesprochen. Er hat den Menschen nicht nur von Jesus erzählt und sie zum Glauben an Christus aufgerufen. Er hat auch die falschen Götter benannt und die Menschen zur Abkehr von diesen falschen Göttern aufgefordert.
Er zeigte den Menschen, zuerst in der Synagoge und später auch in der Schule des Tyrannus, wie absurd es ist, Statuen anzubeten oder einem kleinen Silbertempelchen irgendeine Kraft zuzuschreiben. Paulus machte ihnen deutlich: Das sind tote Gegenstände, tote Götter, von denen sie umkehren müssen.
Vielleicht hat er ihnen den Psalm 115 vorgelesen und sie mit den Worten aus den Versen 4 bis 7 gelehrt: "Ihre Götzen aber sind Silber und Gold, von Menschenhänden gemacht. Sie haben einen Mund und reden nicht, sie haben Augen und sehen nicht, sie haben Ohren und hören nicht, sie haben Nasen und riechen nicht, sie haben Hände und greifen nicht, Füße haben sie und gehen nicht, und kein Laut kommt aus ihrer Kehle." Solche Götter können nicht helfen. Es sind tote Götzen – eure Statuen, eure Tempelchen. Es ist Aberglaube und geradezu aberwitzig, sein Vertrauen darauf zu setzen.
Aber nicht nur, dass solche Götter nicht helfen können, Paulus hat ihnen ganz gewiss auch gesagt, dass diese Götter ihnen im Weg stehen, wenn sie zum lebendigen Gott kommen wollen. Das passt nicht zusammen: Der Glaube an solche Tempelchen oder an Artemis, an Statuen, und der Glaube an den lebendigen Gott. Er hat gelehrt, dass schon das erste Gebot sagt: "Ich bin der Herr, dein Gott, du sollst keine anderen Götter neben mir haben."
Das war der eigentliche Knackpunkt in Ephesus. Deshalb erlebten Paulus und die Christen eine so heftige Opposition. Hätte Paulus einfach zu irgendeinem Glauben eingeladen und gesagt: "Ihr könnt Artemis vertrauen, ihr könnt eure Esoterik machen, oder ihr glaubt halt an Jesus", dann wäre das in dieser Stadt gar nicht groß aufgefallen. Ephesus war eine weltoffene Stadt, in der es viele Glaubensrichtungen gab. Ein weiterer Glaube an Jesus wäre nicht das Problem gewesen.
Aber Paulus hat Jesus als den Weg gepredigt. Ihr habt es gesehen: Die ersten Christen hießen "Anhänger des Weges". Der neue Weg sagte, Jesus ist der Weg, der einzige Weg zum lebendigen Gott. Das war damals wie heute höchst anstößig, es war intolerant und es zerstörte das Geschäft von Demetrios. Deshalb musste er sich wehren.
Moderne Götzen und ihre Auswirkungen auf unser Leben
Heute in München ist mir noch niemand begegnet, der sich vor einer Statue niedergeworfen und sie angebetet hat, etwa vor der Bavaria, in der Hoffnung, dass sie ihm helfen möge. Vielleicht kennt ihr solche Menschen, ich weiß es nicht. Aber Götzen – lasst uns nicht naiv sein – Götzen, falsche Götter, die gibt es heute genauso wie damals.
Es ist sehr spannend, wenn man sich die Götter der Antike anschaut. Diese Götter standen alle für etwas und hatten jeweils einen bestimmten Aufgabenbereich. Es gab eine Göttin für die Familie, Götter für den Handel, Bakchos war der Gott des Weines und der Ekstase. Für jeden Lebensbereich gab es einen Gott.
Auch wenn wir heute keine solchen Götterstatuen mehr haben, so sind die tiefen Sehnsüchte, etwas zu dienen, etwas zu folgen und etwas im Leben zu bekommen, doch in uns genauso vorhanden. Auch wir projizieren unsere Sehnsüchte auf Dinge, die nicht der lebendige Gott sind, sondern von Menschen gemacht wurden.
Zum Beispiel auf Geld: Wir hoffen, dass uns das Geld glücklich macht, uns Sicherheit schenkt und Freude im Leben bringt. Doch oft werden wir enttäuscht. Ähnlich verhält es sich mit Beziehungen: Wir hoffen, dass uns ein Mensch so glücklich macht und erfüllt, dass wir die tiefste Freude verspüren. Doch immer wieder erleben wir Enttäuschung und Scheitern – das ist ein toter Götze.
Ein Götze, der vielleicht über allem in unserer Gesellschaft steht, ist der Götze Selbstbestimmung. Dem Menschen wird gehuldigt, und oft wird auf eine furchtbare Weise im Namen der Selbstbestimmung alles Mögliche verteidigt und propagiert. In unserer Gesellschaft heißt es: Die Selbstbestimmung geht über das Recht auf Leben.
Jedes Jahr werden über hunderttausend Kinder im Mutterleib abgetrieben, weil die Selbstbestimmung wichtiger ist. Es wird argumentiert, dass wir am Ende des Lebens Sterbehilfe leisten sollten, und das wird im Namen der Selbstbestimmung als human dargestellt. Es wird gesagt, jeder solle sein Geschlecht selbst wählen – auch das ist Selbstbestimmung.
Doch all das ist Ausdruck einer gottlosen Kultur, ein Götze, der unsere Gesellschaft fest im Griff hat. Diese Götzen gibt es heute auch. Wir müssen nicht nur über unsere Gesellschaft klagen, sondern uns auch selbst fragen: Wo werde ich vielleicht beherrscht, getrieben von Götzen, die nicht lebendig sind, sondern tot?
Wenn du auf Götzenjagd gehen willst und dich selbst fragen möchtest, wo du vielleicht etwas anderem dienst als dem lebendigen Gott, dann überlege: Worum kreisen meine Gedanken am meisten den ganzen Tag? Was prägt mein Denken? Was macht mich wirklich zornig, ähnlich wie die Silberschmiede, wenn ich etwas nicht bekomme? Wo gehe ich an die Decke, wenn ich es nicht bekomme?
Denn wenn du zornig wirst, zeigt das, was du am meisten haben willst und dringend brauchst. Was lässt dich am Leben verzweifeln? Was raubt dir jeden Lebensmut, wenn es nicht da ist? Diese Fragen dürfen auch wir Christen uns stellen, denn auch wir sind nicht davor gefeit, immer wieder toten, menschengemachten Göttern nachzulaufen.
Und sei dankbar, dass wir so einen gnädigen Gott haben, der uns immer wieder Umkehr schenkt. Er erlaubt uns, auch wenn wir falsche Wege gegangen sind, zurückzukommen – wir dürfen wieder zu ihm zurückkehren.
Erweckung beginnt mit persönlicher Umkehr und Herrschaft Christi
Es ist ganz wichtig: Erweckung beginnt bei uns selbst. Wir müssen uns bewusst werden, wer der Herr in unserem Leben ist. Dieses Bewusstsein wird unser Leben prägen.
Wenn Christus der Herr ist, ordnen wir ihm alles unter. Unser Geld, unsere Familie und unsere Freizeit – alles kommt unter die gute Herrschaft von Jesus Christus. Das wird eine Gesellschaft wahrnehmen. Je mehr Menschen das tun, desto sichtbarer wird, was es bedeutet, unter der Herrschaft Jesu zu leben.
Dabei kann es auch Widerstände geben. In unserer Gesellschaft sollten wir uns nichts vormachen. Es ist schon höchst anstößig, wenn man sagt, dass Abtreibung ein Unrecht ist. Ich habe mich immer wieder gewundert, warum das vor Menschen so unglaublich anstößig ist. Zum Beispiel, wenn ich an der Uni gesagt habe, dass ich mit dem Sex bis zur Ehe warten möchte. Ich dachte, wir leben in einem freien Land, und jeder kann denken, was er möchte. Aber es gab Widerstand. Menschen sagten: „Wie kann man denn so von gestern sein und behaupten, das würde Gott gefallen?“
Wir dürfen uns darauf einstellen, dass dort, wo wir selbst einen Kulturwandel erleben und unser Leben unter die Herrschaft Christi bringen, Widerstand entstehen wird. Je größer ein Götze in der Gesellschaft ist, desto größer wird auch der Widerstand sein.
Aufstand und gesellschaftlicher Widerstand gegen die Christen in Ephesus
Sehen Sie das hier? In Ephesus führte das zu einem Aufstand – nicht nur, weil Demetrius geklagt hat mit den Worten: „Das könnt ihr doch nicht machen, liebe Christen.“ Nein, er hat das Volk gegen die Christen aufgewiegelt.
Wir sehen, dass er den richtigen Ton getroffen hat, um die Menge anzuheizen. Man kann sagen, er war so etwas wie ein Populist. Er schaffte es, dass der Mob auf die Straßen ging und rebellierte. Die Leute riefen: „Groß ist die Diana der Epheser, groß ist die Diana der Epheser!“
Die Situation wurde gefährlich, besonders für Aristarch und Gaius, von denen wir hier lesen. Sie wurden nämlich geschnappt – die ersten Christen, die den Aufrührern in die Quere kamen. Wahrscheinlich fürchteten sie um ihr Leben. Man kann sich das gut vorstellen, wenn man heute aus der arabischen Welt hört, wie Menschen zu Schahad auf die Straße gehen und „Allah ist groß“ rufen. Das ist eine Dynamik, bei der alles passieren kann. So war das damals auch in Ephesus.
Zahlreiche Menschen schlossen sich unterwegs an. Wir lesen das auch mit einem gewissen Schmunzeln, denn es entstand ein riesiges Chaos. Irgendwann wussten viele gar nicht mehr, warum sie eigentlich dabei waren. Doch der Aufstand, die Rebellion, setzte sich fort: „Wir müssen auf die Straße gehen, wir müssen jetzt unsere Diana verteidigen!“
Der Aufstand sammelte sich, als dieser Alexander, ein Jude, vortrat. Wir wissen nicht genau, warum die Juden ihn vorschickten. Wahrscheinlich wollte Alexander die Juden verteidigen und klarstellen, dass sie nichts mit diesem neuen Weg zu tun hatten. Wie dem auch sei: Die Menschen besannen sich wieder auf das, worum es eigentlich ging. Zwei Stunden lang riefen sie: „Groß ist die Diana der Epheser, groß ist die Diana der Epheser!“
Obwohl sie hier andere Menschen packten – Gaius und Aristarch – und Alexander niederbrüllten, war ihr Aufstand kein Aufstand gegen Menschen. Es war eine Rebellion gegen den lebendigen Gott. Das wird deutlich in dem Schlachtruf „Groß ist die Diana der Epheser!“
Nicht Jesus Christus sollte in dieser Stadt regieren, sondern Diana, der tote Götze. Er sollte herrschen. Das ist sicher eine unbequeme Wahrheit. Aber dort, wo Gottes Wille gepredigt wird und wo Menschenherzen verändert werden, müssen wir mit Widerstand rechnen. Auch mit einem Widerstand, bei dem Menschen anfangen zu kämpfen, sich zu schlagen, um ihre Götzen zu verteidigen.
Die Götzen können sich ja nicht selbst verteidigen. Sie müssen von Menschen verteidigt werden. Es ist ganz spannend, dass Demetrius als Anwalt der Diana auftritt. Ja, eine Göttin kann sich nicht selbst verteidigen.
Historische Parallelen: Erweckungen und Widerstand
Ein Beispiel aus der Kirchengeschichte: Im achtzehnten Jahrhundert gab es mehrere Erweckungen, die Gott wirkte. Besonders hervorzuheben sind die Brüder Wesley in England. Sie predigten das Evangelium, und viele Menschen kamen scharenweise zum Glauben.
Diese Zeit war eine ganz besondere Segenszeit. Man liest von Dörfern, in denen Kneipen geschlossen wurden, weil die Menschen nicht mehr trinken wollten. Frauen und Kinder, die auf der Straße lebten, wurden aufgenommen und betreut. Außerdem setzte man sich gegen den Sklavenhandel ein. Durch das Evangelium wurden segensreiche Veränderungen bewirkt, die auch die Kultur prägten.
Auf der anderen Seite erhoben sich Menschen, die wie Löwen gegen diese Erweckung kämpften. Sie besuchten die Predigten von Wesley und versuchten, ihn niederzubrüllen. Mit Töpfen und Geschirr machten sie lauten Lärm, damit niemand seine Predigt hören konnte. Doch das war noch harmlos.
Sie brachten auch Hunde mit und hetzten diese auf die Menge. Außerdem kamen sie mit wilden Stieren und jagten diese durch die Versammlung. Viele Menschen wurden verletzt, und wahrscheinlich starben sogar einige. John Wesley selbst wurde mehrfach mit dem Tod bedroht.
Die Häuser von Menschen, die sich öffneten und Erweckungszirkel beherbergten, wurden teilweise angegriffen und manchmal zerstört.
Frieden in Deutschland – Gnade oder Herausforderung?
Warum erleben wir in unserem Land, in Deutschland, so wenig Anfeindungen gegen Christen? Warum gibt es kaum Aufstände gegen Christen bei uns? Viele sagen, das sei einfach die große Gnade Gottes, dass er uns so einen Frieden schenkt.
Darf ich diesen Gedanken, dass es die große Gnade Gottes ist, die uns diesen Frieden schenkt, einmal herausfordern? Ich weiß, das ist herausfordernd, aber darf ich das tun? Kann es nicht auch daran liegen, dass unser Zeugnis in unserem Land sehr schwach ist? Daran, dass so wenige dem Evangelium vertrauen? Dass wir Christen oft mutlos sind, uns zu Jesus Christus zu bekennen? Auch dort, wo es uns gar nicht viel kosten würde, kompromisslos seinen Willen zu tun? Ich will mich da gar nicht ausnehmen.
Unser Glaube an Jesus allein wird keinen Anstoß vor Menschen bieten. Es liegt absolut im Trend zu glauben. Wenn man sich mit dem beschäftigt, was aktuell in den Medien diskutiert wird, sieht man das deutlich. Der Glaube an das Universum ist ein großes Thema. Viele glauben an eine gute Macht, an Buddha, an Allah, und wenn es sein muss, dann glaubt man halt an Jesus.
Das allein ist kein Anstoß. Anstoß entsteht dort, wo wir sagen: Er ist der einzige Weg. Er hat etwas zu sagen, auch für unsere Kultur hier und heute. Dort, wo wir die Dinge ansprechen, die gottlos sind, die lebensfeindlich sind und sich dem entgegenstellen, was Gott will, da wird es gefährlich. Dort wird Widerstand hervorgerufen.
Persönliche Erfahrungen mit Widerstand und Ermutigung zum Zeugnis
Ich habe das vor ein paar Jahren erlebt, als ich in Berlin bei einem Schweigemarsch war. Der Marsch heißt „Tausend Kreuze für das Leben“, glaube ich. Es ist ein Marsch, bei dem still der abgetriebenen Kinder gedacht wird.
Da wird es gefährlich für die Kultur, wenn Christen so etwas initiieren. Ihr glaubt nicht, was für ein Protest ringsherum war: ein Schreien, ein Chaos, ein Hass. Es wurden bittere Worte gerufen, wie zum Beispiel: „Hätt Maria abgetrieben, wärt ihr uns erspart geblieben.“ Das war bitterböse.
Denn man merkt: Da wird es gefährlich für unsere Kultur. Aber das soll uns nicht abschrecken. Es soll uns nicht davon abhalten, Menschen von Jesus zu erzählen und ihnen zu sagen, dass er der einzige Weg ist. Sein Wille ist gut für uns, für unser Land und für unsere Gesellschaft.
Wir sollen uns nicht wegducken vor dem Widerstand, den wir vielleicht befürchten. Es gibt einen Grund, warum wir oft schweigen: Wir fürchten den Widerstand. Aber wir sollen uns nicht wegducken.
Es gehört wirklich zum Kern des Christseins, diesen Widerstand in Kauf zu nehmen. Jesus Christus selbst hat sich nicht weggeduckt, als es darum ging, Gottes Willen zu tun, Gottes Willen zu verkünden und seinen Weg zu gehen. Ganz im Gegenteil.
Der größte Segen aller Zeiten ging einher mit dem größten Widerstand aller Zeiten. Die Römer haben sich gegen ihn gestellt, die Juden haben sich gegen ihn gestellt, und die Mächte der unsichtbaren Welt haben sich gegen ihn gestellt. Sie haben ihn brutal niedergeschrien, bespuckt und ans Kreuz geschlagen.
Sie dachten, jetzt haben sie gewonnen. Die Bibel sagt uns, dass gerade in diesem Widerstand, den Jesus ertragen hat, er den Sieg davongetragen hat. Er hat unsere Erlösung am Kreuz erkämpft. Er hat sich nicht weggeduckt, sondern sich hingegeben und unsere Erlösung erkauft.
Jeder, der an ihn glaubt, wird frei von den toten Götzen und frei für ein neues Leben mit ihm. Frei für das Leben mit dem lebendigen Gott.
Erwartung von Widerstand bei der Nachfolge Christi
Was sollten wir erwarten, wenn wir Jesus nachfolgen?
Jesus sagt das seinen Jüngern in Johannes 15,18-20: „Wenn euch die Welt hasst, so wisst, dass sie mich vor euch gehasst hat. Wärt ihr von der Welt, so hätte die Welt das ihre lieb. Weil ihr aber nicht von der Welt seid, sondern ich euch aus der Welt erwählt habe, darum hasst euch die Welt. Denkt an das Wort, das ich euch gesagt habe: Der Knecht ist nicht größer als sein Herr. Haben sie mich verfolgt, so werden sie euch auch verfolgen.“
Wir müssen mit Widerstand rechnen. Der Knecht steht nicht über seinem Herrn. Aber es lohnt sich, denn durch uns will Gott auch heute Menschen diesen Segen schenken. Er will Menschen erreichen, weil er weiß, dass diese toten Götzen sie nicht retten werden. Sie gehen alle verloren. Gott will uns gebrauchen, damit sie zum Glauben finden, Jesus finden und einen Erlöser finden.
Umgang mit Widerstand: Gelassenheit und Vertrauen
Wir dürfen aus diesen Versen auch lernen, wie wir mit Widerstand umgehen sollen. Ist es nicht spannend, wenn wir uns das noch einmal genauer anschauen? Wie agieren die Schmiede in dieser Geschichte, und wie verhalten sich die Christen?
Die Schmiede stiften ein riesiges Chaos an. Sie schreien und brüllen sich heiser gegen diesen neuen Glauben. Sie kämpfen wie Löwen, während die Christen fast passiv bleiben.
Gaius und Aristarchus werden abgeführt. Sie halten nicht einmal eine Verteidigungsrede. Paulus ist etwas temperamentvoller. Er wäre am liebsten hingegangen, um etwas zu sagen. Doch seine Freunde sagen: „Nein, geh da nicht hin.“ Sogar Politiker raten ihm, besser hier zu bleiben. So hält Paulus keine Verteidigungsrede. Sie schweigen und ertragen den Widerstand.
Sie wissen: Der lebendige Gott ist auf unserer Seite. Die Götzen müssen verteidigt werden, denn sie können sich nicht selbst verteidigen. Aber der lebendige Gott braucht es nicht, dass wir ihn verteidigen.
Das dürfen wir daraus lernen: Es darf uns bekümmern, wenn Gottes Name in den Dreck gezogen wird und wenn Menschen dagegen rebellieren und Widerstand leisten. Aber das Wichtigste ist: Wir müssen Gott nicht verteidigen.
Es gibt auch Christen – ich war auch öfter in Versuchung und bin ihr manchmal erlegen – die für Gott kämpfen und dann auf die Heiden und Nichtchristen schimpfen. „Wie kann man denn so gegen Gott rebellieren?“ fragen sie.
Soll uns das denn wundern? Nein, es darf uns nicht wundern, dass in dieser Welt gegen unseren Gott gekämpft wird. Wir sind nicht seine Anwälte. Wir haben letzte Woche gehört: Gott ist der Löwe. Der Löwe kann sich selbst verteidigen.
Die Antwort auf Empörung ist nicht, dass wir ebenfalls empört reagieren und sagen: „Ach, wie wird denn alles immer schlimmer in dieser Welt.“ Stattdessen sollen wir das Evangelium bezeugen – auch durch die Art, wie wir mit Widerstand umgehen.
Wir sollen den Widerstand ertragen. Und dort, wo wir gefordert sind, sollen wir Menschen ganz klar bekennen: Christus bekennen und ihn bezeugen. Nicht nur in Worten, sondern auch in der Art und Weise, wie er mit Widerstand umgegangen ist.
Jetzt wird der Widerstand ertragen, und wir dürfen darauf vertrauen, dass Gott unser Leben in seiner Hand hat und uns gut führt.
Gottes Schutz durch politische Autoritäten
Das bringt uns zum letzten Punkt: In dieser Geschichte erweist sich Gott tatsächlich durch einen Politiker als Retter. Das ist ganz erstaunlich.
Ich möchte uns den letzten Abschnitt noch einmal vorlesen. Nachdem sich also zwei Stunden lang die Menge lautstark empört hatte, heißt es: „Als aber der Kanzler das Volk beruhigt hatte, sprach er: ‚Ihr Männer von Ephesus, wo ist ein Mensch, der nicht weiß, dass die Stadt Ephesus eine Hüterin der großen Diana ist und ihres Bildes, das vom Himmel gefallen ist? Weil das nun unwidersprechlich ist, sollt ihr euch ruhig verhalten und nichts Unbedachtes tun. Ihr habt diese Menschen hergeführt, die weder Tempelräuber noch Lästerer unserer Göttin sind. Haben aber Demetrius und die mit ihm vom Handwerk einen Anspruch an jemanden, so gibt es Gerichte und Statthalter, da lasst sie sich untereinander verklagen. Wollt ihr aber darüber hinaus noch etwas, so kann man es in einer ordentlichen Versammlung entscheiden. Denn wir stehen in Gefahr, wegen der heutigen Empörung verklagt zu werden, ohne dass ein Grund vorhanden ist, mit dem wir diesen Aufruhr entschuldigen könnten.‘“
Als er dies gesagt hatte, ließ er die Versammlung gehen.
Wir dürfen darin wirklich Gottes Eingreifen sehen – in diesem Handeln des Kanzlers, der sich hinstellt und den Aufständischen erstmals sagt: „Leute, was macht ihr euch denn so große Sorgen? Es weiß doch jeder, dass unsere Diana groß ist.“ Er argumentiert also mit der Souveränität der Diana. Er sagt: „Kommt mal wieder runter, beruhigt euch, sie ist doch bekannt im ganzen Weltkreis. Kommt runter.“
Dann kommt der Wertekompass ins Spiel: Er erkennt an, dass diese Gaius und Aristarch nichts Falsches getan haben. Er sieht das und sagt, sie haben weder den Tempel ausgeraubt, noch etwas geklaut, und sie haben auch nicht unsere Göttin gelästert. Es gibt keine Beweise dafür, also lasst die beiden doch gehen.
Er appelliert daran: „Leute, geht den Rechtsweg! Wir können hier nicht das Gesetz der Straße machen, sondern geht den Rechtsweg. Wenn ihr etwas vorzubringen habt, dann müssen das Gerichte ordentlich klären. Geht zum Richter und besprecht das dort. Und wenn wir politisch noch Dinge klären müssen, dann machen wir Gesetze in der Versammlung. Aber so, wie ihr das macht, so kann man das nicht machen. Das ist Chaos, das ist Unordnung, das ist ungerecht.“
Ein Politiker mit einem Wertekompass – die Frage ist, ob er damit Gott ehren wollte. Wahrscheinlich nicht. Wir sehen im Vers 40, dass er vor allem Angst hatte, dass die Römer sonst einschreiten würden. Die Römer waren zu dieser Zeit die Besatzer und hassten Unruhe in ihrem Reich. Sobald es solche Unruhen gab, schickten sie schnell ihre Armee, um diese niederzuschlagen, wenn es zu wild wurde.
Vielleicht war es also auch die Angst, die ihn antrieb. Auf jeden Fall erkennen wir: Er sieht an, dass diese Männer nichts Unrechtes getan haben. Also lasst sie gehen! Nach seinem Appell sagt er dann: „Geht nach Hause, trinkt einen Tee, werdet friedlich.“
Nicht zum ersten Mal gebraucht Gott hier Politiker, um seine Gemeinde, also die Christen, zu schützen. Vor ein paar Wochen haben wir in Apostelgeschichte 18 den Gallio kennengelernt, den Statthalter von Achaia. Auch er sprach sich für die Christen aus und sagte: „Lasst die Christen in Ruhe.“
In diesem Abschnitt, in Vers 31, heißt es, dass die Oberen der Provinz Asien Paulus gut zugeredet haben. Das waren ziemlich sicher Politiker, Beamte und Würdenträger in der Provinz. Bei ihnen hatte Paulus offenbar einen guten Ruf. Sie erkannten, dass er ein guter Mensch war. Vielleicht waren sie nicht mit allem einverstanden, was er sagte, aber sie gingen mit Fairness an die Sache heran und hatten einen fairen Blick auf ihn. Sie sagten: „Paulus, geh da lieber nicht hin, das wird gefährlich für dich.“
Und jetzt hier der Kanzler, der diese Männer bewahrt. Es war nicht einfach Glück. Paulus und die anderen durften immer wieder erleben, wie Gott selbst sie auf diese Weise verteidigte.
Gottes souveräne Führung über weltliche Mächte
Es heißt in Sprüche 21,1: Das Königsherz ist in der Hand des Herrn wie Wasserbäche; er lenkt es, wohin er will. Wenn Gott das mit Königen tun kann, dann erst recht mit Statthaltern, Kanzlern, Präsidenten und Chefs auf der Arbeit. Wie Wasserbäche sind sie in seiner Hand. Gott lenkt sie, er hat alles im Griff. Er ist der Herr, auch wenn manche das nicht anerkennen wollen. Er ist der lebendige Gott, der alles kontrolliert, während die toten Götzen nichts im Griff haben.
Wahrscheinlich wären wir alle mutiger, wenn es immer so ausgehen würde wie in diesem Fall. Wenn wir die Garantie hätten, egal was kommt, Gott würde uns so herausführen, wie es Gaius und Aristarch erleben durften. Doch wir sind nicht naiv. Wir wissen, dass Widerstand gegen Christen auch ganz anders enden kann. Gott greift nicht immer so wunderbar ein wie hier. Oft tut er das sogar nicht.
Wir wissen das: Dein Glaube kann dich deinen Job kosten. Er kann dich deine Partnerschaft kosten. Er kann deinen Ruf schädigen, sodass Leute sich über dich lustig machen und sagen, du seist ein Spinner. In anderen Ländern kann der Glaube dich deine Gesundheit kosten. Selbst in Deutschland erleben Christen in Asylbewerberheimen derzeit, dass sie angegriffen werden. Der Glaube kann dich sogar dein Leben kosten. Schon in der Apostelgeschichte lesen wir von Menschen, die für ihren Glauben getötet wurden.
Vielleicht macht euch genau das Angst: Was ist, wenn ich ganz konsequent Christus nachfolge? Wenn ich nach seinem Willen lebe und es nicht gut endet wie in dieser Geschichte? Was wird passieren, wenn ich meinem Chef sage, dass ich Jesus mehr gehorchen will als ihm? Und dass ich deshalb nicht betrügen werde, auch wenn es vorkommt, dass ein Chef verlangt, Zahlen zu frisieren? Du sagst dann nicht einfach: „Das mache ich nicht, das geht gegen mein Gewissen.“ Sondern: „Das mache ich nicht, weil Jesus Christus das nicht will.“
Wie kommt das bei meinen nichtchristlichen Freunden oder Kollegen an, wenn ich mich für das Leben ungeborener Kinder stark mache, weil Gott dieses Leben will? Gerade in diesen Tagen gibt es große Diskussionen in Amerika und Polen, und auch in unseren Medien wird das heiß diskutiert. „Ja, wir müssen uns da mehr öffnen“, heißt es oft. Es ist gut möglich, dass du solche Diskussionen auch in deinem Umfeld erlebst.
Wie kommt es an, wenn ich sage: Gottes Wille sieht anders aus, er will das Leben schützen? Was erwartet mich, wenn ich Menschen in diesen Tagen der Corona-Pandemie liebevoll darauf hinweise, dass sie sich nicht zu sehr auf die Wissenschaft verlassen sollen? Auch ein Impfstoff wird sie nicht vom Tod retten, sondern allein der lebendige Gott Jesus Christus.
Ermutigung zur Nachfolge trotz Widerstand
Lass dich von diesem Text ermutigen: Du folgst keinem toten Götzen, sondern dem lebendigen und allmächtigen Gott.
Es wird nicht immer ein Happy End geben, wie es das für Gaius und Aristarch gab. Aber wenn du ihm nachfolgst, wird es immer ein Happy End für dich geben. Immer.
Sein Weg mit dir ist vorgezeichnet. Er führt dich sicher in eine herrliche Ewigkeit mit Jesus Christus – ganz sicher. Das ist ein viel schönerer Ausgang als das, was die beiden erleben durften. Sie erfuhren eine kurzfristige Befreiung, doch der Druck in der Gesellschaft war weiterhin spürbar.
Auf dem Weg in diese herrliche Ewigkeit mit Jesus Christus will Gott uns noch gebrauchen – dich und mich. Er will uns gebrauchen, damit noch viele von den toten Götzen zum lebendigen Gott finden.
Er baut seine Gemeinde. Er ist der lebendige Gott und baut seine Gemeinde gegen jeden Widerstand – sowohl der sichtbaren als auch der unsichtbaren Welt.
Das Ziel lohnt sich: dass wir uns mutiger zu Jesus Christus bekennen und anderen das Evangelium sagen.
Amen? Amen.
Schlussgebet um Umkehr und Mut zum Zeugnis
Vater im Himmel, wir wollen dir danken, dass du vielen von uns Glauben geschenkt hast. Wir sind dankbar, dass wir erleben durften, wie du auch uns befreit hast von den toten Göttern und von den Götzen. Du hast uns weggeführt und zu dir hin gewandt.
Wir bitten dich von Herzen, dass du jedem Einzelnen von uns hilfst, alles unter deine gute Herrschaft zu bringen. Du siehst, wo wir auf Wegen unterwegs sind, die dich nicht ehren und dir nicht gefallen können. Du erkennst, wo wir still und heimlich vielleicht auch anderen Herren dienen als dir.
Vater, schenke uns Umkehr und beginne deine Erweckung in unserer Gemeinde. Wir wollen beten, dass unser Zeugnis in unserer Stadt und unserem Land Menschen wirklich bewegt. Dass viele durch unser Zeugnis dich erkennen und zum Glauben finden dürfen. Lass uns nicht schweigen aus Angst vor Widerstand.
Herr, wir rechnen mit Widerstand, aber wir wissen auch, dass du auf uns aufpasst. Egal wie es kommt, du führst uns gut. Herr, mach uns mutiger, deinen Namen zu bekennen. Amen.