Gericht über die falsche Stadt und der Ruf zur Absonderung
Wir sind in unserem fortlaufenden Studium der Offenbarung bis Kapitel 18 gekommen. Ich lese nochmals von Kapitel 18, Vers 4:
Und ich hörte eine andere Stimme aus dem Himmel sagen: „Geht aus ihr hinaus, mein Volk, damit ihr nicht an ihren Sünden teilhabt und nicht von ihren Plagen empfangt! Denn ihre Sünden sind bis zum Himmel aufgestapelt, und Gott hat ihre Ungerechtigkeit bedacht. Er vergilt ihr, wie sie anderen vergolten hat, und verdoppelt ihr das Doppelte nach ihren Werken.
In dem Kelch, den sie gemischt hat, mischt er ihr doppelt so viel, wie sie sich verherrlicht und in Üppigkeit gelebt hat. So viel Qual und Trauer gebt ihr! Denn sie spricht in ihrem Herzen: ‚Ich sitze als Königin und bin Witwe, und Witwe werde ich nicht sein, noch werde ich Traurigkeit sehen.‘
Darum werden ihre Plagen an einem Tag kommen: Tod, Traurigkeit und Hungersnot, und mit Feuer wird sie verbrannt werden. Denn stark ist der Herr, Gott, der sie gerichtet hat.
Und die Könige der Erde, die Hurerei mit ihr getrieben und in Üppigkeit gelebt haben, werden über sie weinen und wehklagen, wenn sie den Rauch ihres Brandes sehen. Sie werden aus der Ferne stehen, aus Furcht vor ihrer Qual, und sagen:
‚Wehe, wehe, die große Stadt Babylon, die starke Stadt! Denn in einer Stunde ist dein Gericht gekommen.‘
Auch die Kaufleute der Erde werden über sie weinen und trauern, weil niemand mehr ihre Ware kauft.“
Wirtschaftlicher und religiöser Reichtum Babylons
Ware von Gold und Silber, Edelgestein und Perlen, feiner Leinwand, Purpur, Seide und Scharlach, dazu jedes Thünenholz, jedes Gerät von Elfenbein, kostbare Geräte aus Holz, Erz, Eisen und Marmor, außerdem Zimt, Amomum, Rauchwerk, Salbe, Weihrauch, Wein, Öl, Feinmehl, Weizen, Vieh, Schafe, Pferde, Wagen, Leibeigene und Menschseelen – all dies gehörte zu deinem Besitz.
Doch das Obst der Lust deiner Seele ist von dir gewichen. Alles Glänzende und Prächtige ist dir verloren, und du wirst es nie mehr finden.
Die Kaufleute dieser Waren, die an ihrem Reichtum reich geworden sind, werden aus Furcht vor ihrer Qual von ferne stehen. Sie werden weinen und trauern und sagen: „Wehe, wehe, die große Stadt, die bekleidet war mit feiner Leinwand, Purpur und Scharlach und übergoldet mit Gold, Edelgesteinen und Perlen! Denn in einer Stunde ist der so große Reichtum verwüstet worden.“
Jeder Steuermann, jeder, der nach irgendeinem Ort segelt, Schiffsleute und viele, die auf dem Meer beschäftigt sind, standen von ferne und riefen, als sie den Rauch ihres Brandes sahen: „Welche Stadt ist gleich der großen Stadt?“
Sie warfen Staub auf ihre Häupter, riefen weinend und trauernd und sprachen: „Wehe, wehe, die große Stadt, in welcher alle, die Schiffe auf dem Meer hatten, reich wurden von ihrer Kostbarkeit! Denn in einer Stunde ist sie verwüstet worden.“
Himmlische Freude über das Gericht Babylons
Sei fröhlich über sie, du Himmel, und ihr Heiligen, und ihr Apostel, und ihr Propheten, denn Gott hat euer Urteil an ihr vollzogen.
Ein starker Engel hob einen Stein auf, wie einen großen Mühlstein, und warf ihn ins Meer. Er sprach: „So wird Babylon, die große Stadt, mit Gewalt niedergeworfen und nie mehr gefunden werden.
Die Stimme der Hafensänger, Musiker, Flötenspieler und Trompeter wird nie mehr in dir gehört werden. Nie mehr wird ein Künstler irgendeiner Kunst in dir gefunden werden.
Das Geräusch des Mühlsteins wird nie mehr in dir gehört werden, und das Licht einer Lampe wird nie mehr in dir scheinen. Auch die Stimme des Bräutigams und der Braut wird nie mehr in dir gehört werden.
Denn deine Kaufleute waren die Großen der Erde, und durch deine Zauberei sind alle Nationen verführt worden.
In ihr wurde das Blut von Propheten und Heiligen gefunden, und von allen, die auf der Erde geschlachtet worden sind.
Überblick über die Offenbarung und die Rolle der Gemeinde
Bis dahin zunächst: Wir haben nun eine recht umfassende Übersicht über die Offenbarung.
In Kapitel 1 erscheint der Herr Jesus in seiner Herrlichkeit als Richter. Johannes sieht ihn so auf Patmos. In den Kapiteln 2 und 3 finden wir die sieben Sendschreiben, die prophetisch die ganze Kirchengeschichte von den Tagen der Apostel bis zur Entrückung in sieben verschiedenen Zeitabschnitten vor Augen führen, wie wir gesehen haben.
Das hat sich alles bis heute erfüllt, und wir befinden uns effektiv in der Zeit von Laodizea. Diese Kirche hat ein Programm, das ihrem Namen entspricht. Laodizea bedeutet „die Volksgerechte“ – also jene, die den Maßstab für das, was richtig ist und getan werden soll, am Volk messen. Was die Massen wünschen, wird geboten.
Das ist die Kirche, die sich heute in der evangelikalen Welt einfach an die Gesellschaft anpasst – man kann sagen, an den normalen Durchschnittsverbraucher. Was er wünscht, wird auch geboten: mit Rock- und Popmusik, Theater, Pantomime, kurzen Predigten und viel Unterhaltung. Es ist die Zeit von Laodizea.
Dann, in Kapitel 4, Vers 1, hatten wir die Entrückung von Johannes in den Himmel. Diese Entrückung symbolisiert die Entrückung der Gemeinde. In den Kapiteln 4 und 5 finden wir die Gemeinde im Himmel dargestellt, und zwar in den 24 Ältesten mit Königskronen und weißen Priestergewändern.
Wir haben gesehen, dass im Himmel, im Allerheiligsten, Jesus zu sehen ist – das Lamm Gottes in der Mitte des Thrones. Er ist der Einzige, der würdig ist, das Buch mit den sieben Siegeln, das Buch der Gerichte Gottes über diese Erde, zu öffnen.
Die Siegelgerichte und die Drangsalzeit
Wir haben gesehen, wie der Herr Jesus in Kapitel 6, Vers 1 damit beginnt, das erste Siegel zu öffnen – das erste apokalyptische Gericht. Dieses findet jedoch erst nach der Entrückung der Gemeinde statt.
Das erste apokalyptische Gericht ist die Erscheinung des Antichristen. Er wird dargestellt als Reiter auf einem weißen Pferd, mit Krone und Bogen, der auszieht und siegt. Dieser Antichrist wird nach der Entrückung der Gemeinde auftreten.
Weiterhin haben wir gesehen, dass die weiteren Siegelgerichte in Kapitel 6 bis zum sechsten Siegel einen Zusammenbruch im Bereich der Sicherheit und der Wirtschaft ankündigen. Das wird eine sehr wichtige Entwicklung sein, denn Europa, auf das sich die Offenbarung besonders konzentriert, wird in diesen Bereichen erschüttert werden. Ziel ist es, schließlich alle Macht einem Mann zu übergeben – dem Tier aus dem Meer. Dieses Tier ist nicht der Antichrist, sondern der kommende heidnische Diktator über das neue Europa, das wiedererstandene römische Reich.
In Kapitel 7 wird eine Erklärung eingeschoben, die zwischen das sechste und das siebte Siegel passt. Dort wird gezeigt, wie ein Überrest aus Israel sich bekehren wird. Die Vorhut bilden die 144.000 aus allen zwölf Stämmen Israels, die speziell versiegelt werden, um durch die Drangsalzeit hindurchgeführt zu werden.
Johannes sah in der zweiten Hälfte von Kapitel 7 auch eine unzählbare Schar aus allen Völkern. Diese Menschen werden sich nach der Entrückung bekehren und müssen dann durch die große Drangsal hindurch. Dabei handelt es sich nicht um Menschen, die bereits vor der Entrückung das Evangelium gehört hatten. Denn gemäß 2. Thessalonicher 2 verhärten sich diese Menschen nach der Entrückung. Dort heißt es, dass Gott ihnen eine wirksame Kraft des Irrwahns sendet, sodass sie alle der Lüge glauben, weil sie die Liebe zur Wahrheit nicht angenommen haben, um errettet zu werden.
Dennoch haben all die Unerreichten – und das sind heute mindestens zwei Milliarden Menschen – weiterhin eine Möglichkeit zur Bekehrung, auch nach der Entrückung. Tatsächlich wird sich eine unzählbare Schar bekehren.
In Kapitel 8 öffnet Jesus das siebte Siegel. Dieses Siegel ist ganz besonders, denn mit ihm wird die große Drangsalzeit nach der Entrückung eröffnet. Wichtig ist, dass die große Drangsal nicht sofort nach der Entrückung beginnt. Zuerst tritt der Antichrist auf und es kommen insgesamt diese sechs Siegelgerichte. Die große Drangsal umfasst die letzten dreieinhalb Jahre vor der Wiederkunft des Herrn Jesus als König und Richter der Welt. Das siebte Siegel eröffnet diese Drangsal.
Dieses siebte Siegel besteht aus sieben Posaunengerichten, wobei die siebte Posaune die schwerwiegendste ist. Die siebte Posaune besteht aus sieben Schalengerichten, die wir in Kapitel 16 finden. Diese sind die letzten und härtesten Schläge, die über die Erde kommen und schließlich zum totalen Zusammenbruch der Zivilisationen führen.
Bei der siebten Schale, die in Kapitel 16, Verse 17 und folgende beschrieben wird, werden alle Städte der Nationen durch das größte Erdbeben aller Zeiten zerstört.
Die Hure Babylon als religiöse und wirtschaftliche Macht
Noch bevor in Kapitel 19 die Wiederkunft des Herrn Jesus beschrieben wird, haben wir in den Kapiteln 17 und 18 einen Einschub studiert. Dort geht es um die Hure Babylon.
Wir haben gesehen, dass die Hure als Kontrast zur Braut des Lammes dargestellt wird. Von dieser Braut hören wir in Kapitel 19 und auch in Kapitel 21 noch mehr. Die Braut des Lammes ist die Gemeinde, bestehend aus allen wahren Gläubigen von Pfingsten bis zur Entrückung. Das Gegenstück zu dieser Braut Christi ist eben die Hure, die falsche Kirche, die Gegenkirche. Diese wird auch als eine Stadt beschrieben, nämlich Babylon, die Große.
Auch hier zeigt sich ein Kontrast: Die wahre Kirche, die wahre Gemeinde, wird ebenfalls als Frau, die Braut des Lammes, und als Stadt beschrieben. In Kapitel 21 wird sie ausführlich als das neue Jerusalem genannt. Das neue Jerusalem ist eine symbolische Beschreibung der wahren Gemeinde, der wahren Kirche.
Die Gegenkirche wird ebenfalls als Frau beschrieben, aber eben als eine Hure und als eine Stadt – jedoch nicht als die Stadt Gottes, Jerusalem, die Gründung des Friedens, sondern als Babylon. Babylon ist die griechische Bezeichnung von Babel. Babel selbst bedeutet im Hebräischen „Verwirrung“ (1. Mose 11). Dort ist alles unklar, nichts ist eindeutig. Es ist nicht die Stadt der Wahrheit, sondern die Stadt der Verwirrung.
Der Begriff Babylon geht zurück auf das Arkadische „Babilani“ und bedeutet „Tor der Götter“. Es ist eine Stadt voller Götzendienst, das heißt eine falsche Kirche, die voller Götzendienst ist.
Wir haben diese Gegenkirche klar benannt: Es handelt sich ganz eindeutig um die Kirche von Rom, die römisch-katholische Kirche. In Kapitel 17, Vers 9 heißt es: „Hier ist der Verstand, der Weisheit hat: Die sieben Köpfe sind sieben Berge, auf welchen die Frau sitzt.“ Sie sitzt auf sieben Hügeln. Rom war im Altertum als die Siebenhügelstadt bekannt.
Dass damit wirklich Rom gemeint ist und nicht irgendeine andere Stadt mit sieben Hügeln, wird durch Kapitel 17, Vers 18 weiter klar: „Und die Frau, die du gesehen hast, ist die große Stadt, welche das Königtum hat über die Könige der Erde.“ Welche Stadt hatte zur Zeit Johannes das Königtum über die Könige der Erde? Oberkönig war der Kaiser in Rom.
Diese Frau ist Rom. Sie sitzt auf sieben Hügeln. Weiter haben wir gesehen, dass sie betrunken ist vom Blut der Heiligen (Kapitel 17, Vers 6): „Und ich sah die Frau trunken von dem Blut der Heiligen und von dem Blut der Zeugen Jesu. Und ich verwunderte mich, als ich sie sah, mit großer Verwunderung.“
Die römische Kirche hat Hunderttausende von Menschenleben auf dem Gewissen. Allein in der Verfolgung der Waldenser wurden etwa eine halbe Million Menschen umgebracht. Dabei sind all die weiteren Verfolgungen von wahren Gläubigen durch die gesamte Kirchengeschichte noch nicht mitgezählt. Sie ist betrunken vom Blut der Heiligen.
Diese Frau ist gekennzeichnet durch Purpur und Scharlach (Kapitel 17, Vers 4). Das sind genau die beiden verschiedenen roten Farben, die Kleider des obersten Klerus der römisch-katholischen Kirche kennzeichnen. Das helle, leuchtende Rot ist Scharlach, das Rot, das eher in Richtung Violett geht, ist Purpur.
Nicht nur Purpur und Scharlach, sondern auch übergoldet mit Gold, Edelsteinen und Perlen. Wer einmal in den Vatikan geht und dort zum Beispiel eine der besuchbaren Schatzkammern besichtigt – so wie ich es auf einer Romreise mit meiner Frau getan habe –, der sieht Gold, Edelsteine und Perlen in großer Fülle.
Wir waren nicht dort, um dem Papst die Hand zu schütteln – das kam nicht in Frage. Er hätte sowieso kein Interesse an uns gehabt, und wir auch nicht an ihm. Aber wir konnten die Schätze sehen: Gold, Edelsteine, Perlen und auch einen goldenen Becher.
In der Hand der Frau ist ein Becher voll Gräuel und Unreinigkeit, ihrem Hurerei (Kapitel 17, Vers 4). Diese Becher haben wir auch gesehen, diese Messbecher. Sie sind das Zentrum des katholischen Kultes, der goldene Becher.
Das ist auch das Zentrum des Götzendienstes, denn in diesem Kult wird angeblich Wein in das wirkliche Blut des Herrn Jesus umgewandelt und Brot in den wirklichen Leib des Herrn Jesus. Dieses Brot wird angebetet, als sei es Gott, und das ist Götzendienst.
Wenn man die Natur verehrt, als wäre sie göttlich, ist das Götzendienst. Goldene und silberne Statuen werden verehrt – das ist ebenfalls Götzendienst. Es ist die Verehrung der Natur oder eines Teils der Natur. So ist das ein steter Götzendienst, der jeden Tag wiederholt wird.
Durch die gesamte Kirchengeschichte hindurch wurden Millionen von Menschen zu offenem Götzendienst verführt. Das verstößt ausdrücklich gegen die ersten beiden der Zehn Gebote: „Ich bin der Herr, dein Gott, du sollst keine anderen Götter neben mir haben.“
Doch zu Maria wird gebetet, sie wird verherrlicht. Auch zu den Heiligen wird gebetet, sie werden verherrlicht und so behandelt wie Götter neben Gott. Das zweite Gebot sagt ganz klar, dass keine Bilder und keine Statuen verehrt werden dürfen. Genau das ist aber bis heute durch die Jahrhunderte hindurch geschehen.
Also handelt es sich um offenen Götzendienst, zu dem Millionen Menschen verführt wurden. Es ist erstaunlich, wie präzise all dies bereits im ersten Jahrhundert beschrieben wurde – lange bevor sich das in der Kirchengeschichte überhaupt so mit Rom entwickelte.
Die Doppelrolle der falschen Kirche: Religion und Wirtschaft
Nun ist es wichtig zu sehen, dass diese falsche Kirche uns als eine Frau vorgestellt wird, eine unreine Frau. Die Kirche selbst nennt sich die heilige katholische Kirche und wird auch als eine Stadt dargestellt.
In Kapitel 17 liegt der Schwerpunkt mehr auf der Frau, während in Kapitel 18 die Stadt im Vordergrund steht. Wenn es um die Frau geht, steht der religiöse Kult im Mittelpunkt. Geht es hingegen um die Stadt, so betrifft es vor allem die Wirtschaft.
Hier wird also gezeigt, dass diese falsche Kirche eine Doppelerscheinung hat. Sie ist sowohl eine religiöse Macht als auch eine Wirtschaftsmacht. Beides trifft auf den Vatikan zu. Er ist eine religiöse Macht, die weltweit Millionen Menschen in ihren Händen hält, und gleichzeitig eine enorme Wirtschaftsmacht.
Man muss auch davon ausgehen, dass vieles über Zwischenorganisationen verdeckt ist. Das hat die Vergangenheit gezeigt. So ist der Vatikan eine Wirtschaftsmacht, und das erklärt, warum die Großen dieser Erde den Vatikan nicht ignorieren. Dort geht man vorbei, man schüttelt Hände – das ist eine Macht, auch im wirtschaftlichen Bereich. Das kann man sich kaum vorstellen.
Wenn man nur einmal zusammenrechnen würde, all die Immobilien weltweit, und wenn man all das Gold, Silber und die Edelsteine weltweit zusammenzählt, was das ergibt – das sind keine wertlosen Papiere. Rechnet man weiter aus, welche wirtschaftlichen Verknüpfungen im Besitz des Vatikans sind, dann zeigt sich: Es ist eine der ganz großen Wirtschaftsmächte der Welt.
Dies wird besonders in Kapitel 18 dargestellt. Dort lesen wir, wie die Menschen traurig sein werden, wenn Babylon als Stadt zusammenbricht. Denn dann wird auch die Wirtschaft für jene, die mit dieser Wirtschaftsmacht Handel trieben, zusammenbrechen.
Die politische Macht und der kommende Widerstand
Nun etwas ganz Wichtiges: In Kapitel 17 hatten wir vom neuen Europa gelesen, von dem Tier mit den zehn Hörnern. Dort steht in Vers 15: „Und er spricht zu mir: Die Wasser, die du sahst, wo die Hure sitzt, sind Völker und Völkerscharen und Nationen und Sprachen.“ Das bedeutet, diese falsche Kirche hat Kontakt mit allen möglichen Nationen der Welt.
Weiter wird gesagt: „Und die zehn Hörner, die du sahst, und das Tier“ – das haben wir bereits behandelt. Die zehn Hörner stellen ein Zehner-Gremium dar, das an der Spitze des widerständigen römischen Reiches, also des neuen Europas, in der Zukunft stehen wird. Das Tier ist der kommende Diktator über dieses römische Reich.
Von ihnen heißt es, dass sie die Hure hassen werden. Sie werden sie öde und nackt machen, ihr Fleisch fressen und sie mit Feuer verbrennen. Wir sehen also, dass das kommende römische Reich, das neue Europa, in jüngster Vergangenheit erklärt hat, dass bei der Aufstellung einer europäischen Verfassung kein Bezug zu Gott genommen wird. Und diese Hure wird von ihnen gehasst.
Wir haben aber schon gesehen, dass es im Prinzip eine Wiederholung ist. Johannes sieht in seiner Vision, dass diese Hure auf dem Tier reitet. So haben wir das in Kapitel 17 gesehen. Das bedeutet, diese Kirche übt Macht über Europa aus. Doch Europa liebt diese Kirche nicht, im Gegenteil, es hasst sie. Das zeigt sich auch immer wieder in den Medien. Einerseits wird sie weltweit als ein Machtfaktor respektiert, den man nicht ignorieren kann. Andererseits wird diese Kirche gehasst.
In einer ersten Phase, nach der Entrückung, reitet die Hure noch auf diesem Tier und beherrscht es. Das war auch in der Vergangenheit so: Wenn wir an das Mittelalter denken, hat die Kirche sogar Könige eingesetzt und abgesetzt. Doch schließlich wird nach der Entrückung diese Kirche als religiöse Institution zerstört.
Das ist jedoch nicht dasselbe wie der Untergang Babylons in Kapitel 18. Dort sehen wir den Zusammenbruch der Stadt als Wirtschaftsmacht. In einer Stunde wird sie zusammenbrechen. Das bedeutet, in einer ersten Phase nach der Entrückung wird die katholische Kirche als religiöse Institution zerstört. Doch sie bleibt weiterhin ein Wirtschaftsfaktor.
Plötzlich, und das wird eine Überraschung sein, wird noch vor der Wiederkunft Christi auch diese Wirtschaftsmacht zusammenbrechen. Dann werden die reichen Leute in der ganzen Welt weinen, weil ihr Gewinn verloren ist.
Das macht klar, dass es wie ein Widerspruch wirkt: In Kapitel 17 wird gesagt, man hasst die Hure und will sie zerstören und verbrennen. In Kapitel 18 aber geht die Stadt zugrunde, und die Könige der Erde werden weinen und klagen (18,9). Wie passt das zusammen?
Diese unterschiedlichen Ereignisse betreffen verschiedene Dinge: Wenn die Hure vernichtet wird, ist das das, was sie wollen, und sie machen es. Wenn die Stadt zusammenbricht, geschieht das unerwartet in einer Stunde. Dann weinen sie darüber. Es geht ums Geld.
Es ist also ganz wichtig, dass wir diese zwei Phasen unterscheiden. Die Frau und die Stadt sind zwar eins, aber trotzdem können wir unterscheiden zwischen dem speziell religiösen Aspekt, der Frau, und dem wirtschaftlichen Aspekt, der Stadt.
Der Ruf zur Absonderung aus Babylon
Aber was ich nochmals betonen möchte: In Kapitel 18, Vers 4 hatten wir bereits Gottes Aufruf gehört. Ich hörte eine andere Stimme aus dem Himmel sagen: „Geht aus ihr hinaus, mein Volk, damit ihr nicht ihrer Sünden mitteilhaftig werdet.“
Wenn wir also ganz klar benennen, wer die Hure Babylon ist, dann müssen wir auch gleich sagen: Gott kennt sein Volk in Babylon. Er hat ein großes Volk darin.
Ich möchte etwas anderes aus der Bibel hinzuziehen und dann eine Brücke herstellen. Im Kapitel 19 der Apostelgeschichte, genauer gesagt in Apostelgeschichte 18, heißt es, dass Paulus in Korinth missionierte und einige zum Glauben kamen.
In Apostelgeschichte 18, Vers 9 spricht der Herr zu Paulus in einem wichtigen apostolischen Traum:
„Der Herr aber sprach durch ein Gesicht in der Nacht zu Paulus: Fürchte dich nicht, sondern rede und schweige nicht; denn ich bin mit dir, und niemand soll dich angreifen, dir Übles tun. Denn ich habe ein großes Volk in dieser Stadt.“
Paulus hielt sich ein Jahr und sechs Monate dort auf und lehrte unter ihnen das Wort Gottes.
Sehen wir: Der Herr Jesus sieht in Korinth all die Korinther, die noch zum Glauben kommen werden, und er nennt sie „mein Volk“. Er sagt: „Ich habe ein großes Volk in dieser Stadt.“
Nun, in Offenbarung 18, Vers 4 sieht Gott all die wahren Gläubigen in der katholischen Kirche und nennt sie „mein Volk“. Aber er ruft dieses Volk heraus: „Geht aus ihr hinaus, mein Volk!“
Martin Luther hatte ja ein Buch geschrieben über die babylonische Gefangenschaft der Kirche. Für die Reformatoren war das ganz klar die Hure Babylon in der Offenbarung, nämlich die katholische Kirche. Die Gläubigen waren jahrhundertelang in der babylonischen Gefangenschaft. Aber mit der Reformation wurde das aufgebrochen, und die Gläubigen konnten in die Freiheit gehen.
Das ist ganz parallel zum Volk Israel, den Juden. Sie wurden durch Nebukadnezar nach Babylon in die Gefangenschaft gebracht. Die babylonische Gefangenschaft der Juden war quasi die Gefangenschaft des Volkes Gottes in Babel, in Babylon.
Wenn ich „Babel“ sage, ist das einfach der hebräische Name. „Babylon“ ist der griechische Name. Es ist dasselbe.
Dann kam der Moment, als König Kyros von Persien Babylon besiegte. Er gab den Juden – wie in Esra 1 beschrieben – die Erlaubnis: „Ihr dürft wieder heimkehren in euer Land und den Tempel wieder aufbauen.“
Und so gingen Abertausende aus Babel hinaus und kehrten zurück nach Jerusalem.
Hier haben wir wieder den Gegensatz, nicht wahr? Babel, Babylon und Jerusalem.
Was taten sie als Erstes in Jerusalem? Sie bauten nicht zuerst ihre Häuser auf. Das Erste war, sie bauten den Altar und brachten wieder Opfer dar.
Im nächsten Jahr legten sie dann den Grund für das eigentliche Tempelhaus. Der Tempel wurde wieder aufgebaut. Erst später, unter Nehemia, wurden die Mauern als Schutz gebaut. Und danach erst wurden die Häuser in der Stadt errichtet.
Diese Rückkehr heim ist eigentlich ein Bild dessen, was in der Reformation geschah.
Das Volk Gottes war gefangen in Babylon, aber dann kam die große Befreiung. Tausende gingen hinaus – Tausende von Mönchen und Nonnen gingen hinaus – und erkannten, dass allein durch Gnade, nicht durch eigene Anstrengungen, Mühen oder Werke, sondern allein durch Gnade und durch das, was der Herr Jesus am Kreuz getan hat, die Rettung möglich ist.
So konnte auch wieder der wahre biblische Gottesdienst entdeckt werden, frei von Götzendienst.
Die Auswirkung der Reformation auf die christliche Musik
Übrigens hat sich das auch in der Musik ganz enorm ausgewirkt. In der katholischen Kirche sang man durch die Jahrhunderte hindurch diese einstimmigen gregorianischen Gesänge.
Ich muss sagen, diese Gesänge haben eine gute Herkunft. Dennoch begann man, sie immer mehr mystisch zu singen. Man kann die gregorianischen Gesänge ganz normal singen, und dann würde niemand auf die Idee kommen, es sei ein gregorianischer Gesang. Wenn man sie aber ganz langsam und düster singt, entsteht eben diese mystische Atmosphäre.
Das kam durch eine Überfremdung der christlichen Musik zustande. Diese einstimmigen Gesänge gehen nämlich zurück auf die Gesänge im Tempel. Die Christen, auch der Apostel Paulus, brachten die Gesänge der Synagoge und des Tempels mit, auch nach Europa. Die Christen begannen dann, diese Melodien zu singen, und man kann sie ganz fröhlich und schön singen.
Mit der Zeit kam immer mehr das Mystische in die Kirche, und man begann auch, so mystisch zu singen. Mit der Reformation wurde das alles aufgebrochen. Der typische reformatorische Gesang, der dann besonders durch Johann Sebastian Bach zum vierstimmigen Choral ausgebaut wurde, hat nichts mehr Mystisches an sich.
Es war ein Lied wie „Ein feste Burg ist unser Gott“. Das drückt sehr schön aus, wie man damals zu singen begann: Es war Schluss mit dieser Mystik. Es entstanden fröhliche, aber bodenständige Gesänge. Dabei wusste man auch ganz genau, wo man steht. Der Rhythmus ist nicht einfach gegen den Grundschlag ständig verschoben.
Man singt nicht „Ein feste Burg ist unser Gott, ja“ so, dass man ein bisschen herumtorkelt und nicht weiß, was gilt. Sondern „Ein feste Burg ist unser Gott“ – da weiß man genau, wo das Fundament ist, was gilt und was nicht. So betonten die Reformatoren: Es steht geschrieben, allein die Schrift.
Das bedeutet nicht Freudlosigkeit. Man hat diese Lieder erst durch die Reformation wirklich freudig gesungen. Mystik ist nicht freudig, aber diese Lieder waren es – so, dass man wusste, was gilt, das ist die Wahrheit. Das Volk Gottes wurde befreit, und da erfüllte sich: „Geht aus ihr hinaus, mein Volk, auf dass ihr nicht ihrer Sünden mitteilhaftig werdet.“
Würde man weiter drinbleiben, macht man sich mitschuldig – mitgegangen, mitgefangen. So ist das. Seit der Reformation war das ein erster Schub. Danach ging es weiter, weiter, durch die Jahrhunderte hindurch bis heute. Und so gilt das auch heute noch.
Die Gefahr der Ökumene und der Verrat an der Absonderung
Und jetzt müssen wir sehen, was im Moment in der evangelikalen Welt geschieht. Das ist ein Verrat an dieser Befreiung. Und das geschieht ganz stark, übrigens, durch die charismatische Bewegung.
Im zwanzigsten Jahrhundert hat es eine charismatische Bewegung gegeben, unter den Evangelikalen, unter den reformierten protestantischen Kirchen. Ein ganz großer Teil der charismatischen Bewegung ist innerhalb der katholischen Kirche. Und weil in dieser Bewegung Erfahrung wichtiger ist als das Wort Gottes, sagt man sich: Gut, wir unterscheiden uns in manchen Dingen, aber in der Erfahrung erleben wir das Gleiche.
Diese Katholiken sprechen genau so in Zungen, wie wir das tun. Also können wir miteinander eben auf dieser Basis Gemeinschaft haben. So wird eine Ökumene gefördert, in einer ganz, ganz gefährlichen Weise.
Gerade vor kurzem hat der neue Papst bei einer großen charismatischen Zusammenkunft in den USA eine Videoansprache gehalten. Er hat sein Grußwort gesprochen und gesagt: „Wir alle sind schuld an unserer Trennung. Aber jetzt gehen wir eben vorwärts und nähern uns an.“ Das wurde mit großem Applaus aufgenommen.
Wenn wir uns aber vorstellen, dass es Gottes Werk war, dass man aus dieser babylonischen Gefangenschaft hinauskam und auch den gottgemäßen Gottesdienst wieder neu errichten konnte, ohne Götzendienst, dann ist es problematisch, wenn wir das alles wieder übergehen und sagen: Ja gut, diese Unterschiede sind gar nicht so groß, und wir müssen vielmehr das Verbindende erkennen und so weiter. Das ist ein Verrat.
Das führt auch dazu, dass in ganz großen Evangelisationskampagnen heute, wo Evangelikale mit Katholiken zusammenarbeiten, abgemacht wird: Wenn Katholiken sich bekehren, dann lassen wir sie in der katholischen Kirche. Wir sagen ihnen: Geht wieder zurück, dort ist euer Platz. Und wenn sich Evangelikale bekehren, dann kann man sagen: Kommt doch in unsere Freikirche.
Aber das ist nicht das, was die Bibel lehrt. Sie sagt: „Geht aus ihr hinaus, mein Volk!“ Wenn ein Katholik sich bekehrt und er ist immer noch in der Kirche. Luther hat sich auch bekehrt, als er noch ein Katholik war. Er war noch jahrelang Katholik, sogar katholischer Theologieprofessor. Er hat gelehrt über die Psalmen, über den Galaterbrief, und erst nachher ging er hinaus.
Bei ihm war es übrigens so, dass er hinausgetan wurde. Da hat der Herr noch nachhelfen müssen durch Exkommunikation. Aber viele, Tausende andere sind von sich selbst hinausgegangen. Das entspricht diesem Ruf: „Geht aus ihr hinaus, mein Volk!“
Wenn man Absonderung nicht lehrt, bedeutet das, dass man sich mitschuldig macht, schließlich am Irrtum, „auf dass ihr nicht ihr Sünden mitteilhaftig werdet“. Das ist heute ein Tabuthema, das Thema der Absonderung. Aber die Bibel lehrt das hier, und sie lehrt es auch in 2. Timotheus 2, wenn wir kurz aufschlagen.
Die biblische Lehre von Absonderung und Abgrenzung
2. Timotheus 2,16: Da geht es um Irrlehre. Die ungöttlichen, eitlen Geschwätze aber vermeide, denn sie werden zu weiterer Gottlosigkeit fortschreiten, und ihr Wort wird um sich fressen wie ein Krebs. Unter ihnen sind Hymenäus und Philetus, die von der Wahrheit abgeirrt sind, indem sie sagen, dass die Auferstehung schon geschehen sei und den Glauben etlicher umkehren.
Doch der feste Grund Gottes steht und hat dieses Siegel: Der Grund ist Jesus Christus. In 1. Korinther 3,11 heißt es: „Einen anderen Grund kann niemand legen außer dem, der gelegt ist, welcher ist Jesus Christus.“ Und da gibt es ein Siegel: Der Herr kennt, die sein sind.
Das ist heute ein Problem in der Christenheit. Wir haben eine solche Vermischung, und wer weiß, von allen anderen, wer wirklich bekehrt ist und wer nur ein Namenschrist ist. Aber wir können das nicht in jedem Fall sagen. Wir dürfen jedoch wissen, dass der Herr es weiß: Der Herr kennt, die sein sind.
Jetzt gibt es aber noch eine zweite Inschrift, und die heißt: „Jeder, der den Namen des Herrn nennt, stehe ab von der Ungerechtigkeit.“ Also der, der nun ein echter Gläubiger ist, der ist aufgerufen, sich von Ungerechtigkeit abzuwenden. Damit ist gemeint insbesondere religiöse Ungerechtigkeit durch falsche Lehre. Er muss davon abstehen, sich trennen.
Vers 20: In einem großen Haus sind nicht allein goldene und silberne Gefäße – das sind die wahren Gläubigen – sondern auch hölzerne und irdene, das sind die Namenschristen. Die einen sind zur Ehre, die goldenen und silbernen, die anderen aber zur Unehre.
Nun kommt Vers 21: „Wenn sich nun jemand von diesen reinigt, so wird er ein Gefäß zur Ehre sein.“ Bei „reinigt“ steht in der alten Elberfelder in der Fußnote eigentlich „sich von diesen wegreinigt“. Das heißt, sich reinigt, indem er sich von ihnen absondert. „Ekkatharízō“ heißt ausfegen, ausreinigen, sich durch Trennung.
Also der Gläubige, der den Namen des Herrn nennt, steht ab von der Ungerechtigkeit. Er muss sich von diesen Gefäßen zur Unehre trennen. „Wenn sich nun jemand von diesen wegreinigt, so wird er ein Gefäß zur Ehre sein, geheiligt, nützlich dem Hausherrn, zu jedem guten Werk bereitet.“
Hier haben wir eine Verheißung: Wer sich so trennt, der wird wirklich ein nützlicher Diener oder eine nützliche Dienerin für den Herrn sein. Das ist abhängig von Absonderung. Und dann geht es weiter: „Zu jedem guten Werk bereitet.“
Und weiter: „Die jugendlichen Lüste aber fliehe. Strebe aber nach Gerechtigkeit, Glauben, Liebe, Frieden mit denen, die den Herrn anrufen aus reinem Herzen.“ Da sehen wir nicht nur einfach sich trennen vom Irrtum und dann allein bleiben. Nein, man wird sehen, es gibt auch viele andere, die gehen auch, die trennen sich auch. Und mit denen sollen wir uns versammeln, die den Herrn anrufen aus reinem Herzen.
Da gibt es manchmal Leute, die sagen: Ja, aber... Das ist natürlich ein Fehler. Die Katholiken, die drinbleiben, die haben eine Aufgabe an den anderen Katholiken; die können sie viel besser erreichen. Aber hier lese ich etwas anderes.
Vers 23: „Aber die törichten und ungereimten Streitfragen weise ab, da du weißt, dass sie Streitigkeiten erzeugen.“ Ein Knecht des Herrn aber soll nicht streiten, sondern gegen alle mild sein, lehrfähig, duldsam, der in Sanftmut die Widersacher zurechtweist, ob ihnen Gott nicht etwa Buße gebe zur Erkenntnis der Wahrheit und sie wieder nüchtern werden aus dem Fallstrick des Teufels, die von ihm gefangen sind für seinen Willen.
Ja, da sehen wir, wir sonnen uns ab, aber wir haben dann immer noch diese persönlichen Kontakte mit Menschen, die irregeführt worden sind. Und da ist es ganz wichtig, dass wir nie streiten. Wenn eine Diskussion zum Streit wird, dann haben wir den ganz falschen Weg gewählt. Das darf nicht sein.
Aber wir sollen mild sein, lehrfähig, erklären, begründen, nicht einfach behaupten: „Ja, das ist so.“ Lehrfähig heißt, begründen, erklären, die Bibelstellen auch darlegen. Duldsam, der in Sanftmut die Widersacher zurechtweist, also Geduld, indem man auch daran denkt, wie der Herr mit uns so viel Geduld gehabt hat.
Ob ihnen Gott nicht etwa Buße gebe zur Erkenntnis der Wahrheit und sie wieder nüchtern werden, aus dem Rausch aufwachen. Ihre Lehre ist wie eine Benebelung durch Alkohol oder Drogen. Und das erklärt auch, warum man manchmal die Sachen ganz klar und eindeutig darlegen kann und der andere sagt: „Das überzeugt mich nicht.“
Na gut, hat man schon mal ein evangelistisches Gespräch gehabt mit jemandem, der betrunken ist? Ich habe das auch schon gemacht. Aber es ist ein bisschen schwierig, oder? Wenn die nicht klar sind, und es ist wirklich am besten im nüchternen Zustand. Aber eben, selbst wenn man nüchtern ist, ist man immer noch geistlicherweise benebelt.
Da muss man einfach beten und auf Gottes Gnade warten, ob ihnen Gott nicht etwa Buße gebe. Das hängt nicht von uns ab. Darum müssen wir uns auch nicht ärgern, wenn wir erklären und es nützt gar nichts oder zumindest scheinbar nichts. Dann dürfen wir wissen, der Herr muss es tun.
Ob er es eben wieder nüchtern werden lässt, diese Menschen, die im Fallstrick des Teufels sind, von ihm gefangen für seinen Willen, um letztlich eben dem Willen des Teufels zu dienen.
Ja, also, wenn wir draußen sind, haben wir die viel besseren Voraussetzungen. Es ist nicht so, dass man in der Kirche drin sein muss, um diese Menschen zu erreichen. Man geht raus, aber man kommt trotzdem in Kontakt mit ihnen und dann wirklich eben völlig unbefangen die Dinge auch erklären.
Ich habe das sogar schon so erlebt, dass ich von der katholischen Kirche eingeladen wurde für einen Vortrag über Sekten. Da war sogar der Leiter eines Klosters dabei, ein Abt, das ist ja im Rang eines Bischofs. Dann habe ich erklärt: Der biblische Weg ist der schmale Weg, und eine Sekte ist die Abweichung von diesem schmalen Weg nach rechts oder nach links, indem wir etwas zum Wort Gottes hinzufügen oder vom Wort Gottes etwas wegnehmen.
Der Abt hat sich dann nachher ganz positiv geäußert, und da war einer unter den Zuhörern, das war übrigens in der Nähe von München, ein Adventist. Der hat gesagt: „Das ist ja unglaublich, was du da erzählt hast, und die merken das nicht.“
Ich will nur sagen, der Herr kann uns Türen auftun, die sind ganz erstaunlich, und man ist völlig unbefangen.
Und zum Beispiel auch, wenn man dann mit Leuten spricht, so draußen auf der Straße oder am Bahnhof oder so, habe ich das erlebt, dann kommt doch immer das Argument: „Ja, und die Kreuzzüge.“
Dann kann ich sagen: „Ja, das war wirklich etwas ganz Schlimmes. Aber wissen Sie, das hat auch einen Grund, warum ich nicht zur Kirche gehöre. Nein, ich habe mich davon getrennt, damit habe ich gar nichts zu tun. Mir geht es nur um die Bibel, mir geht es nur um Jesus Christus. Und ich habe nichts zu tun mit einer Organisation. Wir kommen einfach als Christen zusammen im Namen des Herrn Jesus, und das reicht.“
Und aller Wind ist aus dem Segel genommen. Mit Ihren lieben Sprüchen um Kreuzzüge und Papst haben wir gar nichts damit zu tun. Und wir verurteilen das auch, sonst wären wir nicht gegangen.
Man kann das vielleicht noch erklären aus einer ganz anderen Sicht. Da spricht man vielleicht mit einem Muslim, der sagt: „Islam ist eine friedliche Religion.“ Und dann sagen sie: „Ja, und was war das mit 9/11 und mit Al-Qaida und Bin Laden?“ Da haben wir gar nichts damit zu tun, nichts damit zu tun.
„Warum habt ihr die Leute nicht schon längst ausgeschlossen, exkommuniziert aus dem Islam?“ Dann sagt er vielleicht: „Das gibt es gar nicht, Exkommunikation im Islam.“ Dann sagt er: „Das stimmt doch nicht, die Ahmadiyya, das sind doch diese Muslime, die Büchertische haben in den Straßen und Koran verteilen und so weiter, das sind die von der Ahmadiyya-Bewegung, übrigens diese Moschee da beim Balgrist in Zürich, die hat ja schon ein Minarett aufgebaut, schon vor Jahrzehnten, nicht wahr?“
Das sind Ahmadiyya-Leute, und die kopieren übrigens heute die Evangelisationsmethoden der Evangelikalen, eben mit Büchertisch und so. Die machen das ganz genau nach, mit Traktaten, Briefkästen und so, und die sind offiziell ausgeschlossen.
Und zwar hat die Islamische Republik Pakistan sie ausgeschlossen, weil sie lehrmäßig ganz deutlich vom Mainstream-Islam abweichen. Natürlich kann man die ausschließen, die sind auch ausgeschlossen. Aber solange ihr die nicht ausschließt, müsst ihr nicht mehr sagen, wir haben mit denen nichts zu tun.
So ist es eben auch: Wenn ich da drin bin, dann bin ich immer gefangen. Wenn ich in der Kirche drin wäre, dann bin ich gefangen mit dem, was geschehen ist in der Vergangenheit.
Aber der Herr ruft sein Volk hinaus, und da möchte ich noch eine Stelle lesen: Hebräer 13.
Dort erklärt der Apostel Paulus in Hebräer 13,11: „Die Sündopfer, die jeweils außerhalb des Lagers, das heißt außerhalb der Stadt, verbrannt wurden, die wurden nicht auf dem Altar verbrannt.“
Jetzt steht in Hebräer 13,12: „Darum hat auch Jesus, auf dass er durch sein eigenes Volk, durch sein eigenes Blut das Volk heiligte, außerhalb des Tores gelitten.“
Also hier wird erklärt, der Herr Jesus ist auf Golgatha, auf dem Felsen gekreuzigt worden, außerhalb der Stadtmauer, ganz in der Nähe vom Gennattor, das man in den vergangenen Jahren wieder ausgegraben hat in Jerusalem – außerhalb der Stadt, so wie die Sündopfer außerhalb der Stadt verbrannt wurden.
Und jetzt die Schlussfolgerung: „Deshalb lasst uns zu ihm hinausgehen, außerhalb des Lagers seine Schmach tragend.“
Nun erklärt der Apostel Paulus den Hebräern, diesen Juden, die an Jesus Christus als Messias glaubten: Jetzt müssen wir uns vom Judentum trennen. Der Herr Jesus hat keinen Platz gehabt. Man hat ihn hinausgetan aus dem Tempel hinaus und dann aus der Stadt hinaus.
Wie können wir noch weiter in den Tempel gehen und dort Gottesdienst feiern, wenn unser Herr dort keinen Platz hat? Also müssen wir zu ihm hinausgehen, außerhalb des Lagers, und das ist mit Schmach verbunden, seine Schmach tragend.
Und so haben wir es auch in der... Ich habe jetzt immer von der katholischen Kirche gesprochen, aber was ist denn heute mit der protestantischen Kirche geworden?
Ein Pfarrer im Aargau, ein Bekannter von mir, ein gläubiger Mann, hat mir gesagt: Im Kanton Aargau sind etwa zehn Prozent der Pfarrer bekehrt. Das heißt, 90 Prozent sind keine wahren Gläubigen.
Das sagt Ihr Kollege, ja? Und in dieser Kirche wird die Gottessohnschaft Christi geleugnet, die Inspiration der Bibel wird geleugnet und auch die biblische Ethik, was Heirat und vorehelichen Verkehr anbetrifft, was Homosexualität anbetrifft – das wird alles lautstark geleugnet.
Also wenn der Herr dort keinen Platz mehr hat, dann haben wir auch keinen Platz, müssen wir hinaus.
Deshalb lasst uns zu ihm hinausgehen, außerhalb des Lagers; aber das ist mit Schmach verbunden. Das ist nicht eine einfache Sache, seine Schmach tragend.
Und dann sagt er noch: Man denke daran, der Hebräerbrief wurde im Jahr 62 geschrieben.
Denn wir haben hier keine bleibende Stadt, sondern wir suchen die zukünftige.
Acht Jahre später wurde Jerusalem mit dem Tempel zerstört. Aber die Christen aus den Juden hatten den Auftrag schon im Jahr 62: Sie mussten sich absondern.
Also ein religiöses System, wo der Herr Jesus als der Sohn Gottes, als der ewige Gott verworfen ist und auch sein inspiriertes Wort, da müssen wir gehen. Und nicht erst, wenn wir dann gar nicht mehr können, ja?
Ja, die Christen hätten ja warten können, bis im Jahr 70 Jerusalem zerstört wird. Nein, die mussten vorher gehen.
Und dann wird aber angehängt: „Durch ihnen lasst uns Gott stets ein Opfer des Lobes darbringen, das ist die Frucht der Lippen, die seinen Namen bekennen.“
Sehen wir, jetzt wird der Gottesdienst außerhalb des Lagers beschrieben. Jetzt können wir erst recht eben anbeten da, wo der Herr Jesus ist, draußen. Wir gehen auch hinaus.
Und dann möchte ich noch vorlesen aus 2. Korinther 6, ab Vers 14.
Da wird grundsätzlich gelehrt: „Seid nicht in einem ungleichen Joch mit Ungläubigen.“
Da wird übrigens auch klar: Eine Ehe mit einem Ungläubigen beziehungsweise mit einer Ungläubigen geht nicht. Das wäre ein ungleiches Joch, wo man zum Beispiel ein Rind und einen Esel zusammen jocht. Die können nicht miteinander arbeiten. Sie haben einen ungleichen Schritt.
Man muss zwei Rinder zusammenjochen oder zwei Esel.
Also: „Seid nicht in einem ungleichen Joch mit Ungläubigen.“
Und jetzt wird erklärt: „Denn welche Genossenschaft hat Gerechtigkeit und Gesetzlosigkeit, oder welche Gemeinschaft Licht mit Finsternis? Und welche Übereinstimmung Christus mit Belial“ – das ist ein Name für den Teufel – „oder welches Teil hat ein Gläubiger mit einem Ungläubigen? Und welchen Zusammenhang hat der Tempel Gottes mit Götzen?“
„Denn ihr seid der Tempel des lebendigen Gottes, wie Gott gesagt hat: Ich will unter ihnen wohnen und wandeln, und ich werde ihr Gott sein, und sie werden mein Volk sein.“
Darum: „Geht aus ihr Mitte und sondert euch ab, spricht der Herr, und rühret Unreines nicht an, und ich werde euch aufnehmen, und ich werde euch zum Vater sein, und ihr werdet mir zu Söhnen und Töchtern sein, spricht der Herr der Allmächtige.“
Also hier geht es um das Zusammengejochtsein im Gottesdienst von Gläubigen und Ungläubigen. Also wenn man Kirche, Gemeinde bildet, wo Gläubige und Ungläubige gemischt zusammengehören, das ist das Prinzip der Volkskirche.
Dann gilt: „Darum geht aus ihr Mitte und sondert euch ab, spricht der Herr.“
Es geht hier nicht darum, dass Ungläubige eingeladen sind, in den Gottesdienst zu kommen. Aber das ist nicht so, dass die eben zur Gemeinde gehören und die brechen nicht mit uns das Brot. Aber sie sehen, wie wir das tun, und sie hören das Wort. Es ist eine wunderbare Gelegenheit.
1. Korinther 14 zeigt ja auch, wenn ein Ungläubiger hereinkommt oder ein Unkundiger, da wird er in der Gemeinde überführt durch das Wort, das verkündigt wird. Das ist wichtig.
Aber wir bilden nicht eine Gemeinde, wo Gläubige und Ungläubige vermischt sind. Da wird gesagt: „Sondert euch ab.“
Und dann gibt es eine so wunderbare Verheißung: „Ich werde euch zum Vater sein, und ihr werdet mir zu Söhnen und Töchtern sein, spricht der Herr der Allmächtige.“
Da sagt einer: „Ja, aber wenn ich bekehrt bin, dann bin ich ein Kind Gottes.“ Natürlich. Aber hier wird gezeigt, wer sich absondert, dem bekennt sich Gott als Vater.
Das ist etwas anderes.
Ebenso wie wir auch in 2. Timotheus gesehen haben: Wer sich trennt von Irrlehre, der darf dann ein Gefäß werden, nützlich dem Hausherrn, ein Gefäß zur Ehre.
Und so haben wir also nicht nur einfach eine Bibelstelle, Offenbarung 18, sondern das Wort Gottes lehrt das ganz ausdrücklich das Thema Absonderung.
Aber man muss sagen, das ist ein Tabuthema. Wann hört man schon so breit, meine ich jetzt in der evangelischen Welt, von dem Thema Absonderung?
Es wird einfach verschwiegen, und das Gegenteil wird gelehrt. Man muss alles zusammenführen und alles miteinander verbinden, alles eins – Allianz, ja, Allianz.
Aber hier lernen wir etwas anderes.
Und wir sehen also, die Gemeinde wird aufgerufen, hinauszugehen, Offenbarung 18, Vers 4, und das nicht erst, wenn dann einmal das Gericht über die Hure und das Gericht über die Stadt kommt, sondern jetzt müssen alle gehen.
Jetzt kommen wir zu Kapitel 19.
„Nach diesem hörte ich wie eine laute Stimme einer großen Volksmenge im Himmel, welche sprach: Halleluja, das Heil und die Herrlichkeit und die Macht unseres Gottes!
Denn wahrhaftig und gerecht sind deine Gerichte, denn er hat die große Hure gerichtet, welche die Erde mit ihrer Hurerei verderbte, und hat das Blut seiner Knechte gerecht an ihrer Hand.
Und zum andern Male sprachen sie: Halleluja, und ihr Reich, ihr Rauch steigt auf in die Zeitalter der Zeitalter.“
Und die vierundzwanzig Ältesten und die vier lebendigen Wesen fielen nieder und beteten Gott an, der auf dem Thron sitzt, und sagten: „Amen, Halleluja!“
Und eine Stimme kam aus dem Thron hervor, welche sprach: „Lobet unseren Gott, alle seine Knechte und alle, die ihn fürchten, die Kleinen und die Großen.“
Das ist auf das Gericht über die falsche Kirche bezogen.
Und wir sehen hier die 24 Ältesten wieder erwähnt. Das ist die entrückte Gemeinde im Himmel. Das haben wir früher ausführlich angeschaut. Ich möchte jetzt nicht wieder alle Beweise aufrollen. Man kann das ja auf den CD-Aufnahmen nachhören über Kapitel 4 und 5, dort haben wir das behandelt.
Also die wahre Kirche im Himmel lobt Gott für seine Gerechtigkeit, dass eben diese Kirche gerichtet wird.
Wir haben kein Recht, uns zu rächen, so sagt Römer 12 am Schluss: „Rächt euch nie selbst, sondern gebt Raum dem Zorn, denn Gott hat gesagt: Ich will vergelten, mein ist die Rache, ich will vergelten.“
Und der Tag kommt, wo Gott auch all das Blut der Gläubigen, die gestorben sind, weil sie an das Evangelium geglaubt haben und von Rom verfolgt worden sind, vergelten wird.
Vers 2 am Schluss: „Und er hat das Blut seiner Knechte gerecht an ihrer Hand.“
Und da haben wir also dieses Halleluja im Himmel als Antwort.
Und es kommt ein viertes Mal in Vers 6: „Und ich hörte wie eine Stimme einer großen Volksmenge und wie ein Rauschen vieler Wasser und wie ein rollenstarker Donner, welche sprachen: Halleluja, denn der Herr, unser Gott, der Allmächtige, hat die Herrschaft angetreten.“
Viermal Halleluja.
Wo sonst im Neuen Testament finden wir Halleluja? Nirgends.
Und hier wird es gebraucht in Verbindung mit dem gerechten Gericht Gottes.
Und das zeigt uns auch, es ist eine Zurückhaltung angebracht im Gebrauch von Halleluja.
Das ist so entwertet worden, indem man einfach gedankenlos in jedem Zusammenhang dann Halleluja sagt, während die Bibel das so ganz präzise und ausgewählt einsetzt.
Wir finden es ganz oft am Ende der Psalmen.
Und in diesen letzten Psalmen geht es ganz besonders um das Gericht in der großen Drangsal und dann das Königreich, das tausendjährige Reich, das darauf folgt.
Und das wird dann eben besungen, ganz besonders mit Psalm 150, das ist ja der Halleluja-Psalm.
Und hier sehen wir, dass Halleluja also der Ruf „Lobet den Herrn“ ist, aber gerade in Verbindung damit, dass Gott Ordnung macht auf dieser Erde durch sein Gericht und jetzt seine Herrschaft aufrichtet.
Also wenn Gott dieses Wort Halleluja im Neuen Testament so gezielt einsetzt, ohne es zu oft zu gebrauchen, dann sollen wir damit auch in einer ganz würdigen Weise umgehen.
Und jetzt sehen wir eine Überraschung in Vers 7: „Lasst uns fröhlich sein und verlocken und ihm Ehre geben, denn die Hochzeit des Lammes ist gekommen, und seine Frau hat sich bereitet.“
Und es wurde ihr gegeben, dass sie sich kleide in feiner Leinwand, glänzend und rein, denn die feine Leinwand sind die Gerechtigkeiten der Heiligen.
Und da spricht zu mir der Schreiber: „Glückselig, die geladen sind zum Hochzeitsmahl des Lammes.“
Und er spricht zu mir: „Das sind die wahrhaftigen Worte Gottes.“
Sehen wir, die Hure wird auf Erden gerichtet, am Ende der großen Drangsal wird sie endgültig vernichtet, und was geschieht im Himmel?
Da findet während auf der Erde die größte Not aller Zeiten statt, im Himmel die höchste Freude statt.
Die Gemeinde, die wahre Braut Christi, heiratet das Lamm, den Herrn Jesus.
Ich war in 2. Korinther 11, Vers 2, da sehen wir, dass die Gemeinde heute die Braut, die Verlobte des Herrn Jesus ist.
„Denn ich eifere um euch mit Gottes Eifer“, mit Eifer ist übrigens dasselbe gemeint wie mit Eifersucht, auf Griechisch dasselbe Wort, „denn ich habe euch einem Mann verlobt, um euch als eine keusche Jungfrau dem Christus darzustellen.“
Also Paulus sagt, dadurch, dass er in Korinth das Evangelium verkündigt hatte, den Ruf des Erlösers umzukehren und die Korinther geantwortet haben und sich bekehrt haben, da wurden sie verlobt mit dem Herrn Jesus.
Und darum können wir sagen: Eben die Gläubigen der Gemeinde heute sind die Braut, die Verlobte.
Und es ist so, wir leben getrennt.
Der Herr Jesus ist zur Himmelfahrt, Apostelgeschichte 1, als Mensch in den Himmel aufgefahren.
Er sitzt als Mensch auf dem Thron Gottes im himmlischen Allerheiligsten, und wir als Gemeinde sind hier auf der Erde und warten, bis er kommt und sehnen uns nach dem Tag der Hochzeit.
Aber eben, wir leben nicht zusammen.
Und so ist es ganz wichtig: Wenn ein junger Mann, eine junge Frau sich verloben, dann wohnen die nicht zusammen, sie sind getrennt.
Erst ab der Hochzeit gehört man so zusammen, und auch erst ab der Hochzeit ist nach der Bibel die geschlechtliche Vereinigung nach Gottes Willen, sonst wäre es Hurerei und Zucht.
Also wir sind so verlobt.
Und übrigens ist es nicht so, dass wir zuerst einfach so zusammen waren mit dem Herrn und dann nach vier Jahren haben wir uns dann mal verlobt, ja?
Nein, was heißt Verlobung? Das heißt, man verspricht sich einander zu heiraten. Das ist die Verlobung.
Und wenn man dann eine Feier noch macht, das ist dann zweitrangig, natürlich ist das etwas Wunderbares, das muss man feiern.
Aber es ist eigentlich der Moment, wo ein Mann und eine Frau sich versprechen: Wir heiraten uns, wir sind zwar jetzt noch nicht verheiratet, wir heiraten.
Und sie warten, genauso wie die Gemeinde heute wartet, bis der Herr Jesus kommt.
Wir schlagen dazu auf Offenbarung 22, Vers 17 auf:
„Und der Geist und die Braut sagen: ‚Komm!‘ und wer es hört, spreche: ‚Komm!‘ und wer da dürstet, der komme, wer da will, nehme das Wasser des Lebens umsonst.“
Und dann nochmals in Vers 20, da spricht der Herr Jesus, der diese Dinge bezeugt, spricht: „Ja, ich komme bald.“
Eigentlich muss man übersetzen: „Ja, ich komme schnell.“
So steht es auch in der Fußnote der alten Elberfelder: Eigentlich schnell, eilends.
Damit wird nicht gesagt, wann er kommt, sondern wenn er kommt, ist es dann ganz plötzlich, unüberraschend.
„Ja, ich komme schnell.“
Amen, komm, Herr Jesus!
Da sehen wir den Wunsch der Braut, dass doch dieser Tag der Hochzeit kommen möchte.
Und das ist schon im menschlichen Vorbild ein so starker Wunsch und ein so großes Erlebnis.
Also ich sage, das ist ein existenzielles Erlebnis, der Hochzeitstag.
Wir feiern jetzt gerade in diesen Tagen dreißig Jahre.
Aber das vergisst man auch nie mehr, das ist wirklich wunderbar, ohne dass man sagen müsste: „Und das war dann so wie eine Seilbahn, es ging ja ständig nur noch abwärts.“
Nein, wir lernen ja gerade aus der Geschichte der Hochzeit von Kana: Selbst wenn der Wein ausgegangen war, dann gibt der Herr Jesus einen neuen.
Und das ist ein Bild der Freude: Gibt der Herr Jesus dann später den besten Wein, dass die größere Freude sogar nachherkommt.
Und es ist so, das vertieft sich über die Jahre, und das ist etwas ganz Wunderbares.
Das gibt auch Tiefs, und es ist ja interessant, dass der Herr Jesus diesen Wein gemacht hat aus Wasser, das in Reinigungsgefäßen war.
Und so braucht es eben auch in der Ehebeziehung immer wieder dieses gegenseitige Vergeben und In-Ordnung-Bringen.
Und dann kann der Herr Jesus sich verherrlichen und seine Herrlichkeit zeigen, wie in Kana, dass der Wein noch besser ist als was am Anfang war.
Ja, also gehen wir zurück zu Offenbarung 19.
Ich stelle das immer wieder fest, dass gerade junge Leute heute gar nicht mehr wissen, was eine Verlobung ist.
Die meinen ja, man ist ein bisschen zusammen, aber man weiß dann doch nicht so recht, ob man einander heiratet.
Ja, aber was sind denn diese Zärtlichkeiten?
Ja, eben vielleicht.
Ja, was vielleicht?
Zärtlichkeiten sind doch erst möglich, wenn wirklich klar ist: Wir gehören zusammen fürs Leben.
Man kann doch nicht miteinander spielen.
Und darum muss man diese Dinge ganz neu lehren und erklären und eben zeigen, wir sind eine Illustration von dem Plan Gottes mit der Gemeinde.
Und das war ja der höchste Ratschluss, denn Epheser 3 sagt, dass das zum ewigen Ratschluss Gottes gehört.
Die Gemeinde und das Verhältnis der Gemeinde mit Christus – das war Gottes Geheimnis von Ewigkeit her.
Er hat es verborgen in seinem Herzen, er hat es nie verraten irgendwelchen Engeln, er hat es nie verraten den Propheten im Alten Testament.
Und erst im Neuen Testament wurde dieses Geheimnis enthüllt durch die Geheimnisse des Apostels Paulus ganz wesentlich.
Er beschreibt ja acht Geheimnisse in seinen Briefen.
So ist das etwas so Erhabenes.
Und jede Verlobung ist ein Abbild davon, und dann auch jede Heirat, und das Eheleben ist ein Abbild von dieser Beziehung des Herrn Jesus zur Gemeinde.
Und da sollen wir auch in den Details, wie das uns auch Epheser 5 lehrt, das umsetzen, und das ist ein Zeugnis in dieser Welt und jetzt in unserer Gesellschaft, wo alles kaputtgemacht wird, was mit der Beziehung zwischen Mann und Frau zusammenhängt.
Erst recht heute muss man den jungen Leuten sagen: „Oh, wie schön ihr heiratet!“
Früher hätte vielleicht einer gesagt: „Was, ihr heiratet schon jetzt? Könnt ihr nicht warten?“
Heute müssen wir sagen: „Wie schön ihr heiratet!“
Ja, es ist ja unglaublich, weil das alles so zerstört wird.
Aber es ist ja wirklich etwas Wunderbares, das Heiraten.
Und darum ist ja auch der Herr Jesus in Kana mit dabei gewesen, und Ehe war letztlich der Mittelpunkt dieser Hochzeit.
Und so muss der Herr Jesus auch der Mittelpunkt jeder Ehe sein.
So ist es etwas Schönes, daran immer wieder zu denken.
Wir bilden das ab, und es ist so schade, wenn man junge Gläubige sieht, die sich verloben, aber die verstehen gar nicht, was das zu bedeuten hat im Ratschluss Gottes.
Das bekommt noch viel mehr Tiefgang, wenn man das auch wirklich so versteht und nachvollzieht, wie erhaben alle diese Dinge sind.
Und durch Sünde wird das alles kaputtgemacht.
Aber gehen wir zurück zu Offenbarung 19.
Da haben wir gesehen: Also die falsche Kirche, die Hure, wird gerichtet auf Erden, und jetzt heiratet die wahre Kirche im Himmel.
Die Hochzeit des Lammes ist gekommen, Vers 7.
Und seine Frau hat sich bereitet.
Was bedeutet das? Sie hat sich bereit gemacht.
Das hat sehr viel zu bedeuten.
Denn wir wissen ja, wenn wir sagen, heute wäre die Entrückung, dann marschieren wir ein in den Himmel, und dann werden wir vor den Richterstuhl des Christus gestellt werden.
Unser ganzes Leben wird im Licht Gottes beleuchtet, und der Lohn für alles, was wir für den Herrn Jesus getan haben als Gläubige, wird uns zugesprochen werden.
Aber es ist auch so: 2. Korinther 5, Vers 10 sagt, dass eben alles, es sei Gutes oder Böses, dann behandelt werden wird.
Und so wird auch alles geklärt werden in unserem Leben, was wir hier nie geklärt haben.
Natürlich sollten wir das jetzt klären, wenn Dinge ungeklärt sind.
Aber dann wird alles geklärt, und da werden sicher viele Tränen fließen.
Und wenn einer sagt: „Im Himmel kann man nicht weinen“, dann muss man nur mal Offenbarung 5 lesen.
Johannes weint im Himmel – das geht.
Ja, aber dann wird alles geklärt, es wird nichts mehr da sein, was irgendwie zwischen uns als Gläubigen sein könnte.
Es wird keine Wolke mehr sein zwischen uns und dem Herrn Jesus, zwischen uns und dem Vater.
Alles wird geklärt werden.
Und dann können wir glücklich Hochzeit feiern.
Und darum ist es so möglich: „Lasst uns fröhlich sein und verlocken und ihm die Ehre geben, denn die Hochzeit des Lammes ist gekommen und seine Frau hat sich bereitet.“
Hat sich bereit gemacht, alles ist geklärt.
Und dann wird eben sinngemäß oder sinnfällig Vers 8 angefügt:
„Und es wurde ihr gegeben, dass sie sich kleide in feiner Leinwand, glänzend und rein“ – ein weißes Hochzeitskleid.
Da sehen wir, das ist nicht einfach irgendeine menschliche Erfindung.
Das weiße Hochzeitskleid hat wirklich eine tiefe Bedeutung.
Ich habe das mal so erlebt: Ich war an einer Hochzeit eingeladen, da waren wir gerade noch draußen vor der Kirche und viele Leute standen da herum.
Dann kam eine Frau, spazierte mit ihrer kleinen Tochter vorbei, und dann sagte sie: „Warum hat diese Frau ein weißes Kleid an?“
Da habe ich noch gehört, wie diese Frau das erklärt hat.
Das war so früher noch so, dass man eben in die Ehe hineinging.
Ich weiß nicht mehr, wie sie es genau erklärt hat, aber quasi im Sinn, man ging rein als Jungfrau in die Ehe.
Sie hat ihr so erklärt, wie das früher eben das noch bedeutete, dieses weiße Kleid.
Und da kam eine gewisse, ja, wie soll man das sagen, eine gewisse Nostalgie.
Ja, das war früher noch so, halt heute nicht mehr so.
Aber bei den Gläubigen ist es ganz wichtig, dass das so ist und dass dieses weiße Kleid auch wirklich diese Bedeutung hat.
„Ich habe euch einem Mann verlobt, um euch als eine keusche Jungfrau dem Christus darzustellen.“
Aber wenn ich das so erkläre, ist es ja klar: Wenn jemand zum Glauben kommt und da ist ein Leben dahinter, der Herr vergibt alles und kann auch wirklich Wunden und Narben verheilen lassen, das ist ganz klar.
Von dem spreche ich nicht.
Aber es geht hier ganz besonders darum, gerade auch diese jungen Leute, die aufwachsen unter dem Wort Gottes und vor so viel bewahrt bleiben können.
Dass man denen wirklich betont: Es ist ganz wichtig, dass ihr hundert Prozent rein in die Ehe geht.
Und das vergrößert das Eheglück ganz enorm.
Und das hat Walter Smith einmal gesagt, dass durch vorehelichen Geschlechtsverkehr viel späteres Eheglück kaputtgemacht wird.
Aber eben auch da möchte ich wieder betonen: Es gibt die Vergebung des Herrn, es gibt seine Gnade und es gibt seine Hilfe, um Dinge zu überwinden.
Aber es ist ganz wichtig, dass wir das so weitergeben an die jungen Leute, dass sie das lernen, von Anfang an diesen biblischen Weg zu gehen.
Ist das so schön, wenn man dann weiß, das weiße Kleid bedeutet wirklich das.
Und hier wird zudem erklärt, Vers 8b: „Denn die feine Leinwand sind die Gerechtigkeiten der Heiligen.“
Warum steht nicht „ist die Gerechtigkeit“, sondern in der Mehrzahl?
Das wird in der alten Elberfelder wieder ganz richtig genau erklärt.
Oder die gerechten Taten oder Werke.
Gerechtigkeiten meint die einzelnen Ausübungen von Gerechtigkeit.
Das heißt also, alles, was wir heute für den Herrn Jesus tun, aus Liebe, aus Treue zu ihm, das ist gewissermaßen wie ein weißer Faden an diesem Kleid.
Und einmal wird die Gemeinde dieses Kleid tragen, und das wird all diese gerechten Taten der Gläubigen durch die ganze Kirchengeschichte umfassen.
Das ist ihr Schmuck.
Und so wird der Herr Jesus seine Gemeinde anschauen – vollkommen perfekt – und alles andere ist vergeben, ist weggetan, nur noch das steht.
Und dann sehen wir, es gibt noch weitere hier, Vers 9: „Die Eingeladenen, glückselig die geladen sind zum Hochzeitsmahl des Lammes.“
Wer sind die Eingeladenen?
Nun, das sind die Gläubigen aus dem Alten Testament, die gehören nicht zur Gemeinde.
Die Lehre einer kirchlichen Gemeinde von Adam an ist überhaupt nicht biblisch.
Im Alten Testament gab es die Kirche, die Gemeinde noch nicht.
Und der Herr Jesus sagt noch in Matthäus 16: „Auf diesem Felsen werde ich meine Gemeinde bauen.“
Er sagt nicht: „Auf diesem Felsen habe ich meine Gemeinde gebaut“ oder „auf diesem Felsen baue ich meine Gemeinde.“
Er sagt ganz klar Futur: „Werde ich bauen.“
Und das begann an Pfingsten.
Dort wurde die Gemeinde gegründet.
Und so sind die alttestamentlich Gläubigen, die ja mit den gläubigen Gemeinden bei der Entrückung auferstehen werden, ein Auferstehungsleib bekommen werden.
Die werden da als Geladene an der Hochzeit sein.
Und das ist für sie eine ganz wunderbare Sache, denn die Bibel sagt: „Glückselig, die geladen sind“ – überglücklich heißt das.
Und dann wird nochmals betont, wie wahr Gottes Wort ist: „Dies sind die wahrhaftigen Worte Gottes.“
Dann lesen wir: „Und ich fiel zu seinen Füßen nieder, ihn anzubeten.“
Und er spricht zu mir: „Siehe zu, tu es nicht, ich bin dein Mitknecht und dir deiner Brüder, die das Zeugnis Jesu haben, bete Gott an.“
Johannes ist so überwältigt von diesen Dingen, die er da sieht und die ihm da mitgeteilt werden, dass er plötzlich einen Engel da verehren möchte.
Und wir sehen also, wie klar die Bibel ist: keine Engelverehrung.
„Siehe zu, tu es nicht, ich bin ein Mitknecht, bete Gott an.“
Dann wird gesagt: Der Geist der Weissagung ist das Zeugnis Jesu.
Das bedeutet: Der Heilige Geist ist der Geist, der die Prophetie gibt.
Und was ist der Inhalt der Prophetie?
Es legt ein Zeugnis ab über Jesus Christus.
Also die Prophetie ist nicht einfach das Studium, wie sind die zukünftigen Abläufe.
Das könnte sonst etwas, je nachdem wie man das präsentiert, etwas sehr Kaltes und rein Akademisches werden.
Aber das ist es überhaupt nicht.
Die Prophetie will uns immer dahinführen, dass wir den Herrn Jesus besser kennenlernen und ihn eben gerade in diesem Zusammenhang sehen als den Bräutigam der Gemeinde, als den kommenden Richter und König der Welt und so weiter.
Und so ist es ganz wichtig, dass wir die Prophetie in erster Linie studieren, eben um den Herrn Jesus näherzukommen, ihn besser kennenzulernen.
Jetzt haben wir noch eine Minute, dann gehen wir noch zu Vers 11, dann kommt die große Pause.
„Und ich sah den Himmel geöffnet, und siehe, ein weißes Pferd, und der darauf saß, genannt treu und wahrhaftig, und er richtet und führt Krieg in Gerechtigkeit.“
Die Hochzeit ist vorbei.
Und jetzt kommt die Wiederkunft Christi in Macht und Herrlichkeit.
Ihr kommt auf einem weißen Pferd.
Übrigens wieder Antichrist in Offenbarung 6, das erste Siegel der Reiter auf dem weißen Pferd.
Antichrist heißt ja der, der gegen Christus ist, oder Anti bedeutet auch anstelle von der, der sich an die Stelle von Christus setzt.
Der Antichrist wird sich ausgeben, als sei er der Messias.
Und jetzt kommt der wahre Messias auf einem weißen Pferd.
Und sehen wir etwas Schönes: „Ich sah den Himmel geöffnet.“
Es wird hier nicht gesagt: „Der Himmel wurde geöffnet und siehe ein weißes Pferd.“
Ich sah den Himmel geöffnet.
Das hatten wir schon mal in der Offenbarung, nämlich in Kapitel 4, Vers 1.
Da steht im Zusammenhang mit der Entrückung: „Nach diesem sah ich, und siehe, eine Tür war aufgetan in dem Himmel.“
Nicht wurde aufgetan.
Der griechische Text sagt ganz klar: war aufgetan, der Zustand offen.
Im Alten Testament sehen wir das nicht, zum Beispiel Hesekiel 1, Vers 1 und 2.
Hesekiel wird uns da vorgestellt, und dann heißt es: „Der Himmel wurde geöffnet, und ich sah Visionen Gottes.“
Da wurde der Himmel plötzlich für eine kurze Zeit geöffnet.
Aber im Neuen Testament, nach dem Kreuz, finden wir das: Der Himmel ist offen.
Das hat wirklich etwas zu bedeuten, und das wird am besten erklärt durch das bekannte Lied „Der Himmel steht offen.“
Herz, weißt du warum?
Weil Jesus gekämpft und geblutet hat darum.
Wir haben es heute mit einem geöffneten Himmel zu tun.
Sowie durch den Tod des Herrn Jesus auch, dass der Scheidevorhang im Tempel zerrissen worden ist.
Der Zugang ist offen, und das wird uns auch hier wieder angedeutet.
„Ich sah den Himmel geöffnet, und der Herr Jesus kommt als Richter der Welt und als König der Welt.“
Ja, machen wir Pause.
Wir sind stehen geblieben in Offenbarung 19, Vers 11.
Die Wiederkunft des Herrn Jesus.
Ihr kommt auf einem weißen Pferd.
Daraus folgt: Es gibt also im Himmel Pferde.
Das ist eine gute Nachricht für kleine Mädchen, die so gerne reiten.
Ja, vor kurzem hat mir eine sehr besorgte E-Mail geschrieben und gefragt, ob Tiere auch in den Himmel kommen.
Da muss ich erklären: Aufgrund von Psalm 49 ist ganz klar, da wird gesprochen wiederholt von dem Vieh, das vertilgt wird.
Tiere existieren, solange sie hier auf der Erde existieren.
Es gibt kein Jenseits für die Tiere.
Also wir können uns an diesen Tieren erfreuen, solange wir sie haben auf Erden.
Auch eine Gabe Gottes, aber sie ist beschränkt, und wir müssen uns auf das Ewige ausrichten.
Aber im Himmel gibt es Pferde.
Wie sollen wir das verstehen?
Nun, in Psalm 18 wird auch die Wiederkunft des Herrn Jesus beschrieben, ganz eindrücklich.
Es gibt ja sehr viele Beschreibungen der Wiederkunft des Herrn im Alten Testament.
Ich möchte nur vielleicht erwähnen Jesaja 63, Habakuk 3, Micha 1 in den ersten Versen und so weiter und so fort, Sacharja 14, so viele Beschreibungen.
Und dazu gehört auch Psalm 18.
Und da lesen wir in Vers 8: „Da wankte und bebte die Erde, und die Grundfesten der Berge erzitterten und wankten, weil er entbrannt war.
Rauch stieg auf von seiner Nase und Feuer fraß aus seinem Mund, glühende Kohlen brannten aus ihm.
Und er neigte die Himmel und fuhr hernieder, und dunkel war unter seinen Füßen.
Und er fuhr auf einem Cherub und flog daher, und er schwebte auf den Fittichen des Windes.
Finsternis machte er zu seinem Bergungsort, zu seinem Zelt rings um sich her.
Finsternis ist der Wasser, dichtes Himmelsgewölk, aus dem Glanze vor ihm fuhr ein dichtes Gewölk vorüber.
Hagel und feurige Kohlen.
Und es donnerte der Herr in den Himmeln, und der Höchste ließ seine Stimme erschallen.
Hagel und feurige Kohlen usw. usf.“
Ach, Psalm 18, Verzeihung, ich habe mich verdahnt um eins.
Psalm 18 natürlich, ab Vers 8.
Ja, könnt ihr dann zuhause nochmals nachlesen.
Und wie gesagt, in Vers 11 wird gesagt: „Er fuhr auf einem Cherub.“
Jetzt wird klar: Dieses weiße Pferd, das ist ein Engel, ein Cherub.
Die Cherubim haben verschiedene Erscheinungen.
In Hesekiel 1 finden wir sie als Engel mit Löwengesicht, Gesicht wie ein Stier, wie ein Adler und auch wie ein Mensch.
Da gibt es also verschiedene Formen und unter anderem eben auch diese Pferdeerscheinung.
Nachdem gesagt wird: „Er richtet und führt Krieg in Gerechtigkeit, seine Augen aber sind eine Feuerflamme.“
Nicht wahr, schon in Kapitel 1 hatten wir gesehen, bei der Erscheinung des Herrn Jesus auf Patmos, seine Augen waren wie Feuerflammen.
Und auf seinem Haupt viele Diademe.
Ein König hat im Altertum normalerweise ein Diadem.
Auf seinem Haupt viele Diademe, denn er ist König der Könige.
Und er trägt einen Namen geschrieben, den niemand kennt als nur er selbst.
Das ist interessant.
Das heißt also, es bleibt ein Geheimnis in seiner Person.
Nicht wahr, wenn wir entrückt werden, dann werden wir nach 1. Korinther 13 eine vollkommene Erkenntnis bekommen.
Jetzt ist unsere Erkenntnis subjektiv gesagt stückweise.
„Ich erkenne“, sagt Paulus, „stückweise.“
Aber dann wird das ganz anders sein.
Jetzt so wie durch ein Fenster, das Glas der Alten, im Altertum war nur halbdurchsichtig, wie durch ein Fenster, undeutlich.
Aber dann von Angesicht zu Angesicht.
Wir werden eine vollkommene Erkenntnis bekommen im Himmel.
Und trotzdem, da sind wir also Jahre später, Offenbarung 19, Vers 11.
Da steht: „Er trägt einen Namen geschrieben, den niemand kennt als nur er selbst.“
Aber das ist ja klar, er ist Gott von Ewigkeit hier.
Wir bleiben Geschöpfe, und wir können Gott in Ewigkeit nie erfassen.
Und so werden wir in alle Ewigkeit ständig staunen über die Tiefen der Gottheit, die wir sehen werden.
Es wird nie langweilig werden, es wird immer überwältigend bleiben.
Und das wird hier damit angedeutet: einen Namen, den niemand kennt, als nur er selbst.
Er ist der Unausforschliche.
Und dann lese ich weiter:
„Und er ist bekleidet mit einem im Blut getauchten Gewand, und sein Name heißt das Wort Gottes.“
In Jesaja 63 wird erklärt, warum das in Blut getaucht ist.
Dort lesen wir Folgendes: Da wird die Wiederkunft Christi beschrieben, wie er kommt und das Gericht in Edom im heutigen Südjordanien ausüben wird.
Schlagen wir auf Jesaja 63.
Nicht wahr, der Herr Jesus kommt ja in verschiedenen Phasen.
Er kommt in Edom und wird dort eine Völkerschlacht ausüben.
Er kommt nach Harmagedon, wird dort eine Völkerschlacht ausüben, Offenbarung 16.
Das ist aber Nordisrael, Galiläa.
Und er kommt auf dem Ölberg, Sacharja 14.
Aber das ist nicht Galiläa, sondern Judäa, bei Jerusalem.
Und Jesaja 19 sagt, er kommt auf einer Wolke nach Ägypten.
Das sind verschiedene Phasen seiner Wiederkunft als Richter.
Jetzt Jesaja 63,1:
„Wer ist dieser, der von Edom kommt?“
Edom heißt übrigens Rotland.
Das Gebirge ist ja typisch rot.
Wenn man vom Toten Meer durch die Negevwüste nach Elad runterfährt, fährt man schön an der jordanischen Grenze vorbei.
Und da sieht man entlang dieser Fahrlinie die roten Berge von Edom auf jordanischer Seite.
Wer ist dieser, der von Rotland kommt, von Bozra, eine weitere südjordanische Ortschaft?
Also Edom ist die Landschaft, und Bozra ein Ort.
Von Bozra in hochroten Kleidern, dieser prächtig in seinem Gewande, der ein Heer zieht in der Größe seiner Kraft:
„Ich bin's, der in Gerechtigkeit redet, der mächtig ist zu retten.“
Warum ist rot an deinem Gewand und sind deine Kleider wie die eines Kältertreters?
„Ich habe die Kelter allein getreten, und von den Völkern war niemand bei mir.
Und ich zertrat sie in meinem Zorn und zerstampfte sie in meinem Grimm, und ihr Saft spritzte auf meine Kleider, und ich besudelte mein ganzes Gewand.
Denn der Tag der Rache war in meinem Herzen, und das Jahr meiner Erlösung war gekommen.“
Und so weiter.
Vers 6:
„Und ich trat die Völker nieder in meinem Zorn und machte sie trunken in meinem Grimm, und ich ließ ihren Saft zur Erde rinnen.“
Die Beschreibung hier ist nicht mehr die Beschreibung des Retters der Welt, sondern der Richter kommt.
Als der Retter der Welt gekommen war vor zweitausend Jahren, da hat er sein eigenes Blut gegeben für uns.
Aber alle, die sein Blut nicht wollten zu ihrer Rettung, ihr Blut wird einmal fließen müssen.
Bekleidet mit einem in Blut getauchten Gewand, und sein Name heißt das Wort Gottes.
Das schließt wieder an an Johannes 1.
Am Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott.
Dort wird der Herr Jesus das Wort genannt, hier das Wort Gottes.
Und die Kriegsheere, die in dem Himmel sind, folgten ihm auf weißen Pferden, angetan mit weißer reiner Leinwand.
Wir sind diese Kriegsheere, die auch auf Cherubim reitend kommen auf weißen Pferden.
Das sind alle Erlösten, die Gläubigen des Alten Testaments und die Gläubigen der Gemeinde, alle zusammen.
Ich lese aus Sacharja 14, Vers 3:
„Und der Herr wird ausziehen und gegen jene Nationen streiten, wie an dem Tag, da er streitet, an dem Tag der Schlacht.
Und seine Füße werden an jenem Tag auf dem Ölberg stehen, der vor Jerusalem gegen Osten liegt.
Und der Ölberg wird sich in der Mitte spalten nach Osten und nach Westen hin zu einem sehr großen Tal.
Und die Hälfte des Berges wird nach Norden und seine andere Hälfte nach Süden weichen.
Und ihr werdet in das Tal meiner Berge fliehen, und das Tal der Berge wird bis Azel reichen.
Und ihr werdet fliehen, wie ihr vor dem Erdbeben geflohen seid in den Tagen Usias, des Königs von Juda.“
Da werden die Bewohner von Jerusalem angesprochen.
Und jetzt kommt's:
„Und kommen wird der Herr, mein Gott, und alle Heiligen mit dir.“
So wussten schon die alttestamentlich Gläubigen, dass die Heiligen mit dem Messias kommen werden.
Im Neuen Testament möchte ich noch erwähnen 1. Thessalonicher 3, Vers 12:
„Euch aber mache der Herr völlig und überströmend in der Liebe gegeneinander und gegen alle, gleichwie auch wir gegen euch sind, um eure Herzen tadellos in Heiligkeit zu befestigen vor unserem Gott und Vater bei der Ankunft unseres Herrn Jesus mit allen seinen Heiligen.“
Und es ist ganz wichtig.
Im thessalonischen Brief wird in jedem Kapitel die Wiederkunft Christi beschrieben.
Aber wir müssen unterscheiden:
Einmal wird sein Kommen mit allen Gläubigen beschrieben, und einmal wird sein Kommen für die Gläubigen beschrieben.
Das Kommen für die Gläubigen, das ist die Entrückung der Gemeinde.
Da müssen die Gläubigen zuerst von der Erde in den Himmel geholt werden, um dann die Hochzeit des Lammes zu erleben und dann werden sie mit ihm zurückkehren.
Und das finden wir eben hier beschrieben.
Aber nicht nur all diese Millionen von Gläubigen aus dem Alten und Neuen Testament werden den Herrn Jesus begleiten, sondern auch die Engel.
Und wir haben gesehen in Offenbarung 5, da haben wir von Hunderten von Millionen Engeln gelesen.
Und so finden wir in Matthäus 16 das eindeutig ausgeführt.
Matthäus 16, Vers 27:
„Denn der Sohn des Menschen wird kommen in der Herrlichkeit seines Vaters mit seinen Engeln.
Und dann wird er einem jeden vergelten nach seinem Tun.“
Also das wird eine Erscheinung sein, unfasslich, der Herr eben auf diesen Wolken, wie wir das beschrieben haben, mit Lichterscheinung, Blitz, Feuer und begleitet von allen Erlösten und auch von den Engeln.
Die Erlösten auf Pferden, und von den Engeln lesen wir in Psalm 68, dass da Tausende von Kriegswagen erscheinen, ein Sinai an Heiligkeit.
Und so werden also die Engel mit Kriegswagen kommen.
Ja, gibt es im Himmel Kriegswagen?
Natürlich, das wissen wir spätestens von der Himmelfahrt des Elija.
Ja, da kamen feurige Rosse, das waren Cherubim.
Ein Wagen, und dieses Gefährt trennte Elija von Elisa, indem eben Elija dann in diesem Wagen in den Himmel getragen wurde.
Ja, also so wird der Herr erscheinen.
Und ich möchte dazu noch eine Beschreibung erwähnen: 2. Thessalonicher 1.
Das ist so erhaben, was da beschrieben wird.
Die Thessalonicher wurden ja verfolgt, aber dann sagt der Apostel Paulus in 2. Thessalonicher 1, Vers 4:
„So dass wir selbst uns euer Rühmen in den Gemeinden Gottes wegen eures Ausharrens und Glaubens in allen euren Verfolgungen und Drangsalen, die ihr erduldet.
Ein offenes Zeichen des gerechten Gerichts Gottes, dass ihr würdig geachtet werdet des Reiches Gottes oder des Königreiches Gottes, um dessen Willen ihr auch leidet.
Wenn es anders bei Gott gerecht ist, Drangsal zu vergelten denen, die euch bedrängen, und euch, die ihr bedrängt werdet,
Jetzt sind sie bedrängt, sagt Paulus, aber einmal werdet ihr dann Ruhe haben und euer Bedränger, die Feinde der Christen, werden bedrängt.
Und euch, die ihr bedrängt werdet, Ruhe mit uns bei der Offenbarung des Herrn Jesus vom Himmel mit den Engeln seiner Macht in flammendem Feuer,
Wenn er Vergeltung gibt denen, die Gott nicht kennen und denen, die dem Evangelium unseres Herrn Jesus Christus nicht gehorchen.
Welche Strafe leiden werden, ewiges Verderben, weg vom Angesicht des Herrn und von der Herrlichkeit seiner Stärke,
Wenn er kommen wird, um an jenem Tag verherrlicht zu werden in seinen Heiligen und bewundert in allen, die geglaubt haben.“
Sehen wir, was hier gesagt wird.
Noch in Vers 10: Wenn der Herr Jesus kommt mit allen Gläubigen, dann wird er verherrlicht werden in seinen Heiligen.
Er wird bewundert werden in allen, die geglaubt haben.
Dann werden die sagen: „Oh, da mein Nachbar!“
Und jetzt ist er auf der Seite des Königs, auf der Seite dieses verachteten Nazaräers, der jetzt das letzte Wort spricht.
Und der Herr Jesus wird bewundert werden in denen, die geglaubt haben.
Also das zu Offenbarung 19, Vers 14:
„Und die Kriegsheere, die in dem Himmel sind, folgen ihm auf weißen Pferden, angetan mit weißer reiner Leinwand.“
Sehen wir, das, was die Braut hat als Hochzeitskleid, das ist auch das Kleid jedes einzelnen Erlösten.
Es ist ein Priestergewand, was wieder von der Reinheit und Gerechtigkeit spricht.
Und aus seinem Mund geht hervor ein scharfes zweischneidiges Schwert, auf das er damit die Nationen schlägt, und er wird sie weiden mit eisener Rute, und er tritt die Kelter des Weines, des Grimmes, des Zornes Gottes, des Allmächtigen.
Also der Herr Jesus wird durch sein Wort, das eben ein Schwert ist, richten.
Zum Beispiel heißt es in 2. Thessalonicher 2, er wird durch den Hauch seines Mundes den Antichristen, den Menschen der Sünde, vernichten.
Er wird ihn gar nicht berühren.
Nur ein Hauch reicht, und er ist durch das scharfe Schwert seines Wortes erledigt.
Vers 16:
„Und er trägt auf seinem Gewand und auf seiner Hüfte einen Namen geschrieben: König der Könige und Herr der Herren.“
Und ich sah einen Engel in der Sonne stehen, und er rief mit lauter Stimme und sprach zu allen Vögeln, die inmitten des Himmels fliegen:
„Kommt hier, versammelt euch zu dem großen Mahl Gottes, auf dass ihr Fleisch von Königen fresst und Fleisch von Obersten und Fleisch von Starken und Fleisch von Pferden und von denen, die darauf sitzen, und Fleisch von allen, sowohl von Freien als Sklaven, sowohl von Kleinen als Großen.“
Das Gericht Gottes trifft sie alle, welcher sozialen Klasse sie auch immer angehören.
Es rettet nicht, wenn man reich ist.
Reichtum kann sogar ein schweres Hindernis sein, um gerettet zu werden.
Die Geldliebe ist ein Hindernis, nicht das Geld an sich, aber die Geldliebe.
Aber es gibt manchmal Leute, die denken: „Aber die Armen, die werden gerettet.“
Und genau hier wird gesagt: Sowohl Große als Kleine, Freie als Sklaven.
Armut rettet auch nicht einfach so.
Natürlich ist es dem Armen leichter, weil er nicht das Problem der Geldliebe in der gleichen Art erlebt wie der Reiche.
Aber auch der Arme muss sich bekehren.
Armut ist keine Fahrkarte für den Himmel.
Vers 19:
„Und ich sah das Tier und die Könige der Erde und ihre Heere versammelt, Krieg zu führen mit dem, der auf dem Pferde saß, und mit seinem Heer.“
Das Tier, das ist der kommende Diktator.
Wir haben ihn kennengelernt in Kapitel 13, ab Vers 1.
Das Tier aus dem Meer ist der kommende Diktator des neuen Europas.
Die Könige der Erde, das haben wir schon früher gesehen, das sind diese zehn Herrscher, die ein Zehnergremium bilden an der Spitze des wiedererstandenen Römischen Reiches.
Also noch nicht die Kommission von jetzt, ja?
Die hat mehr Mitglieder als zehn, aber das wird noch eine kleine Revision geben.
Es werden schließlich zehn an der Spitze sein, und dann kommt der Diktator, der zuerst drei dieser zehn erniedrigen wird und dann alle Macht übernehmen wird.
Also hier, das Tier, die Könige der Erde, ihre Heere, das ist dann die Gesamtheit der Angerückten, versammelt Krieg zu führen mit dem, der auf dem Pferde saß.
Das ist ihre Versammlung in Harmagedon.
Das hatten wir schon in Kapitel 16.
Ich lese das noch einmal, Kapitel 16, Vers 13:
„Und ich sah aus dem Mund des Drachen“, das ist der Satan, „und aus dem Mund des Tieres“, das ist der kommende Diktator, „und aus dem Mund des falschen Propheten“, das ist der Antichrist,
Der Messias wird beschrieben als der Prophet in 5. Mose 18, Vers 15, und der Antichrist wird sein der falsche Prophet.
Drei unreine Geister kommen wie Frösche, denn es sind Geister von Dämonen, die Zeichen tun, welche zu den Königen des ganzen Erdkreises ausgehen.
Das sind diese Zehn an der Spitze des römischen Reiches.
Erdkreis ist griechisch Oikoumene, das ist im Neuen Testament das Fachwort für das römische Reich, nicht die ganze Erde, das römische Reich.
„Ausgehen, sie zu versammeln zu dem Krieg jenes großen Tages Gottes des Allmächtigen.“
„Siehe, ich komme wie ein Dieb.
Glückselig, der da wacht und seine Kleider bewahrt, auf dass er nicht nackt wandle und man seine Schande sehe.“
Und er versammelte sie an den Ort, der auf Hebräisch Harmagedon heißt.
Das ist diese riesige Ebene im Hinterland von Haifa in Galiläa.
Das wird als Aufmarschort dienen für die Armeen des Westens.
Es ist ja so, der kommende Diktator wird mit Israel unter dem Antichristen nach der Entrückung einen Bund schließen, einen Sicherheitsbund von sieben Jahren.
Und dieser Sicherheitsbund soll verhindern, dass Syrien, der Todfeind, mit all seinen Verbündeten Israel nicht überrennen kann.
Aber die große Drangsal wird ja so beginnen, dass Syrien mit allen seinen Verbündeten in Daniel 11, das ist das Abvers 40, der König des Nordens.
Dieser Ausdruck bedeutete in der erfüllten Prophetie immer das Gebiet von Libanon, Syrien bis nach Pakistan, über Gebiete der Türkei, Aserbaidschan, Turkmenistan, Tadschikistan, Afghanistan, Pakistan habe ich gesagt, und auch Iran und Irak.
Diese Armee wird aber Israel überrennen, damit wird die große Drangsalzeit eröffnet werden.
Nachdem der Antichrist ein Götzenbild aufgestellt haben wird auf dem Tempelplatz, dann wird Gott das zulassen, dass diese Armee von Norden kommt.
Und dann müssen die Verbündeten des Westens dem Antichristen zu Hilfe kommen.
Die werden dann in Harmagedon aufmarschieren, während nach Daniel 11 die Armee des Königs des Nordens eine Front aufbauen wird im Gebiet von Jerusalem, zwischen dem Mittelmeer, also wenn man das auf einer Karte einzeichnen will als Schlachtplan, das Gebiet von Tel Aviv über den Flughafen von Ben Gurion bis nach Jerusalem, etwa in diesem Bereich.
Und die vom Westen machen eine Front oben in Harmagedon auf.
Und dann wird die Überraschung kommen:
Der totgeglaubte Nazarener wird kommen in der Macht, in seiner ganzen Macht und Herrlichkeit.
Davon hatten wir schon gelesen in Offenbarung 17, Vers 14:
„Diese werden mit dem Lamm Krieg führen, und das Lamm wird sie überwinden, denn er ist Herr der Herren und König der Könige, und die mit ihm sind Berufene und Auserwählte und Treue.“
Die werden also auf den Herrn und seine Armeen aus dem Himmel schießen, aber er wird sie überwinden.
Nicht wahr, der Herr konnte auch durch verschlossene Türen gehen.
Also diese Kugeln sind kein Problem.
Aber die versuchen es tatsächlich.
Und nun lese ich weiter Offenbarung 19, Vers 20:
„Und es wurde ergriffen das Tier und der falsche Prophet.“
Das ist der Antichrist, der mit ihm war, der die Zeichen vor ihm tat, durch welche er die verführte, welche das Mahlzeichen des Tieres annahmen und sein Bild anbeteten.
Diese Angaben machen klar, dass der falsche Prophet die gleiche Person ist wie in Offenbarung 13, Vers 11.
Das zweite Tier aus der Erde, das aussieht wie ein Lamm, wie wenn er der Messias wäre, aber spricht wie der Rache.
Wenn man zuhört, merkt man, das ist die Stimme des Teufels, nicht die Stimme des guten Hirten.
Das ist eben genau dieser größte Esoteriker, der sogar Feuer vom Himmel herunterkommen lassen kann, ein Götzenbild herstellen kann, das spricht.
Das ist der falsche Prophet.
Und jetzt wird gesagt: „Lebendig wurden die zwei in den Feuersee geworfen, der mit Schwefel brennt.“
Die werden nicht erst den körperlichen Tod hier auf Erden erleben, sondern die sind so schrecklich, die zwei, dass die direkt in die Hölle geworfen werden.
Alle anderen Ungläubigen werden erst nach dem Tausendjährigen Reich – Offenbarung 20, Vers 11 – in die Hölle kommen.
Aber diese zwei kommen schon tausend Jahre vorher.
Also es sind zwei Personen, die geboren worden sind, aber nicht sterben, sondern gerade direkt in die Hölle kommen.
So wie wir zwei Personen haben, die geboren worden sind und lebendig in den Himmel gebracht wurden: Henoch und Elija.
Und dann haben wir noch zwei Personen, die sind nie geboren worden, aber sie sind gestorben.
Wer war das?
Der Herr Jesus wurde ja geboren, nicht wahr?
Und beim Melchisedek wird nur gesagt, dass von ihm nichts gesagt wird über Anfang und Ende des Lebens.
Aber Adam und Eva, die wurden erschaffen.
Also ein kleiner Tipp für das nächste Bibelquiz in der Jungschar.
Ich fahre weiter in Vers 21:
„Und die übrigen wurden getötet mit dem Schwert dessen, der auf dem Pferde saß, welches Schwert aus seinem Mund hervorging, und alle Vögel wurden von ihrem Fleisch gesättigt.“
Und nun sehen wir, die Prophetie geht gleich weiter:
„Und ich sah einen Engel aus dem Himmel herniederkommen, welcher den Schlüssel des Abgrundes und eine große Kette in seiner Hand hatte.
Und er griff den Drachen, die alte Schlange, welche der Teufel und der Satan ist, und er band ihn tausend Jahre und warf ihn in den Abgrund und schloss zu und versiegelte über ihm, auf dass er nicht mehr die Nationen verführe, bis die tausend Jahre vollendet wären.
Nach diesem muss er eine kleine Zeit gelöst werden.“
Also, ein Engel überwindet Satan.
Da sehen wir, der Widersacher Gottes ist nicht irgendwie allmächtig oder ein Widersacher Gottes auf ähnlicher Ebene.
Nein, er ist ein Geschöpf, einer der stärksten Engel.
Aber er wird sogar von einem Engel überwunden und gebunden mit einer Kette, und dann wird er in den Abgrund geworfen.
Abgrund auf Griechisch steht hier Abyssos.
Und das ist das gleiche Wort, das so ein Schreckenswort war für diese Dämonen.
In Lukas können wir das kurz mal aufschlagen, der Geschichte von dem besessenen Gadarener.
Er war ja von einer Legion Dämonen besessen.
Also Legion würde bedeuten sechstausend.
Kapitel 8, Lukas 8, danke.
Ich lese schon ab Vers 30:
„Jesus fragte ihn aber und sprach: Was ist dein Name?“
Er aber sprach: „Legion, denn viele Dämonen waren in ihn gefahren.“
Und sie baten ihn, dass er ihnen nicht gebieten möchte, in den Abgrund zu fahren.
Es war aber derselbst eine Herde vieler Schweine, welche an dem Berge weideten.
Und sie baten ihn, dass er ihnen erlauben möchte, in jene zu fahren, und er erlaubte es ihnen.
Die Dämonen aber fuhren von dem Menschen aus und fuhren in die Schweine.
Und die Herde stürzte sich in den Abhang hinab in den See und ertrank.
Es geschah auf der anderen Seite des Sees Genezareth.“
Also an den Abhängen des Kolans.
Gegen den südlichen Teil des Sees.
Dort war Gadara.
Ja, und dieser Dämon hatte also Angst, als sie den Messias, den Herrn Jesus, sahen.
Jetzt müssten sie in den Abgrund.
Das ist das gleiche Wort Abyssos.
Wir sehen also, die Dämonen, diese Engel, die mit Satan gefallen waren bei seiner Rebellion, die sind heute frei.
Und waren auch damals frei.
Aber als dann der Herr Jesus kam, hatten die Angst, jetzt müssten die in den Abgrund.
Warum?
Weil die wussten, was in Jesaja steht.
Können wir das mal aufschlagen?
Die kannten diese Prophetie.
Der Teufel kennt ja die Bibel.
Darum steht auch in Offenbarung 12, dass er sehr wütend sein wird, weil er weiß, dass er nur noch wenig Zeit hat.
Und das weiß er aus der Bibel.
Also in Jesaja 24 wird auch die Zeit der Wiederkunft des Herrn Jesus beschrieben, in Kapitel 24 und der Drangsal.
Und dann steht in Vers 21:
„Jesaja 24, 21: Und es wird geschehen an jenem Tag.“
Dieser Ausdruck „jener Tag“ kommt so oft in der Prophetie vor.
Das weist immerhin auf die Epoche der Endzeit.
Das ist nicht ein 24-Stunden-Tag.
„Bejom“ ist im Hebräischen ein bekannter adverbialer Ausdruck.
Der hat den Sinn von Epoche, so wie wir sagen heutzutage.
Das hat nichts zu tun mit einem Tag, sondern das ist die Epoche jetzt.
Und „bejom“, das ist die Epoche.
„Es wird geschehen an jenem Tag, da wird der Herr heimsuchen die Herrschar der Höhe in der Höhe und die Könige der Erde auf der Erde.“
Das heißt, er kommt als Richter über Engel und über Menschen.
Und sie werden in die Grube eingesperrt, wie man Gefangene einsperrt und in den Kerker eingeschlossen.
Und nach vielen Tagen werden sie heimgesucht werden.
Und der Mond wird mit Scham bedeckt und die Sonne beschämt werden.
Denn der Herr der Heerscharen herrscht als König auf dem Berg Zion und in Jerusalem.
Und vor seinen Ältesten ist Herrlichkeit.“
Also sehen wir, die werden eingesperrt in den Kerker, und dann müssen sie warten auf das Endgericht.
Und wie lange wird das dauern?
Aus Offenbarung 20 wissen wir tausend Jahre.
Und hier wird gesagt: „Nach vielen Tagen werden sie heimgesucht werden.“
Und so wussten also diese Dämonen, wenn der Messias kommt, der König, dann wird er uns in den Abgrund werfen.
Und so hatten sie also Angst.
Aber das war ja nicht beim ersten Kommen, dass er das tun würde.
Sondern Jesaja 24 bezieht sich auf sein zweites Kommen.
Und so hat der Herr Jesus sie eben gehen lassen, und die sind dann in diese Schweineherde gefahren.
Da wird also dieser Abgrund genannt das Gefängnis.
Das passt wieder mit dieser Kette, wo der Satan auch gebunden wird im Abyssos.
Jetzt ist noch Folgendes:
In Römer 10 wird das Totenreich, also der Hades, genannt Abyssos.
Das heißt also, die ungläubigen Menschen, die sterben, die kommen ja noch nicht in die Hölle.
Sondern wir lernen aus Lukas 16, aus der Geschichte des reichen Mannes und des Lazarus:
Der Gläubige kommt sofort ins Paradies.
Das wird dort genannt der Schoß Abrahams.
Bei den Rabbinen war das ein paralleler Ausdruck für das Paradies.
Aber der reiche Mann wird dort beschrieben, kommt in den Hades.
Im Hades seine Augen aufschlagend.
Er war blind sein Leben lang, und dann gingen ihm die inneren Augen auf.
Im Hades, das ist nicht die Hölle, sondern das Totenreich.
Und dieser Ort wird auch genannt Ort der Qual in Lukas 16.
Es ist aber noch nicht die Hölle.
In 1. Petrus 3 nennt Petrus diesen Ort das Gefängnis.
Jetzt sehen wir, wie er das überschneidet.
Also auch der Abyssos, wo die Dämonen einmal gebunden werden, wird auch genannt Gefängnis.
Sowohl der Hades als auch dieser Ort, wo die Engel hinkommen, wird genannt Abyssos.
Aber nie in Verbindung mit den Engeln wird das Hades genannt.
Nie wird gesagt, die Engel kommen in den Hades.
Warum?
Ganz einfach: Weil Hades hat zu tun mit dem Tod.
Engel können nicht sterben.
Engel sind Geister.
Der Tod bedeutet ja nicht die Auflösung der Seele.
Sondern Tod bedeutet die Trennung unseres materiellen Körpers von der immateriellen Seele und dem Geist.
Diese Trennung, das ist Tod.
Das gibt es in der Engelwelt nicht.
Die sterben nicht.
Und darum wird der Abyssos nie genannt Hades im Zusammenhang mit den Engeln.
Aber es ist effektiv der gleiche Ort.
Die kommen alle an den gleichen Ort.
Das ist also ein gefürchteter Ort.
Dieser Ort ist also heute schon der Ort, wo alle Verlorenen warten auf das letzte Gericht.
Aber dort gibt es auch Engel, und zwar schon jetzt eine bestimmte Sorte.
Die finden wir in 2. Petrus 2.
In 2. Petrus 2 sagt der Apostel in Vers 4:
„Denn wenn Gott Engel, welche gesündigt hatten, nicht verschonte, sondern sie in den tiefsten Abgrund hinabstürzend, Ketten der Finsternis überlieferte, um aufbewahrt zu werden für das Gericht.“
Also hier wird von einer bestimmten Sorte von Engeln gesprochen, die gesündigt haben.
Die hat Gott bereits in den tiefsten Abgrund hinabgestürzt und dort mit Ketten festgehalten in der Finsternis.
Die warten auf das Gericht.
Welche Engel sind das?
Der Satan ist immer noch frei, und die Dämonen sind frei.
Im Judasbrief wird erklärt, das war eine ganz besonders üble Gruppe von Dämonen.
Das sind Dämonen, die haben sich mit den Menschen verbunden, wie das 1. Mose 6 sagt.
Judasbrief, Vers 6:
„Und Engel, die ihren ersten Zustand nicht bewahrten, sondern ihre eigene Behausung verlassen haben, hat er zum Gericht des großen Tages mit ewigen Ketten unter der Finsternis verwahrt.
Wie Sodom und Gomorra und die umliegenden Städte, die sich gleicherweise wie jene, das heißt wie jene Engel, der Hurerei ergaben und anderem Fleisch nachgingen, als ein Beispiel vorliegen, indem sie des ewigen Feuers Strafe leiden.“
Also diese Engel haben das Gleiche gemacht wie die Leute von Sodom und Gomorra.
Die anderes Fleisch nachgegangen sind.
Anderes Fleisch heißt hier auf Griechisch nicht „Allos“, das würde bedeuten anderes Fleisch von gleicher Art, sondern „Heteros“, das heißt anderes Fleisch von anderer Art.
In Sodom und Gomorra haben sie nicht nur Homosexualität praktiziert und allgemein Unzucht, sondern sogar Sodomie, das Schrecklichste, was es gibt, und das ist Verkehr mit Tieren.
Diese Engel haben auch die Schöpfungsordnung durchbrochen und haben als Engel einen Körper angenommen wie Menschen und haben sich mit Frauen verbunden, 1. Mose 6.
Daraus sind dann die Riesen entstanden, sagt 1. Mose 6.
Und diese Engel hat Gott also sofort in den Abgrund hinuntergetan.
Die waren noch schrecklicher als diese Dämonen des Gadareners.
Das waren ja ganz üble Dämonen, wie die diesen Menschen übel zugerichtet haben und entpersönlicht haben.
Aber das war noch schlimmer.
Wenn man die Schöpfungsordnung durchbricht, das ist so schrecklich, dass Gott eben so eingegriffen hat.
Und in 2. Petrus 2 haben wir diesen Ausdruck gehabt, dass diese Engel in den tiefsten Abgrund hinabgeworfen worden sind, 2. Petrus 2, Vers 4.
Und dieses Wort kommt nur einmal vor in der Bibel.
„Tartaroo“ heißt in den Tartarus hinabwerfen.
Bei den alten Griechen war Tartarus eine Bezeichnung für den Ort der Qual der Gottlosen im Hades.
Also dieser Ausdruck wird da nochmals verwendet, auch in der Bibel, für die Engel, die an diesem Ort der Qual im Gefängnis sind.
Und da kommt dann eben der Teufel hin, und er wird gebunden tausend Jahre.
Und stellt man sich vor, tausend Jahre Weltgeschichte ohne Teufel.
Jetzt haben wir das Jahrtausende lang, etwas mehr als sechstausend Jahre, erlebt, wie der Teufel los war.
Und dann wird er gebunden sein.
Und der Herr Jesus wird hier auf der Erde in Frieden und in Gerechtigkeit regieren.
Wir können uns das kaum vorstellen, was das sein wird.
Aber das werden wir alles miterleben, wir kommen ja mit ihm.
Und dann wird auch die Herrschaft verteilt, nach Lukas 19.
Einer bekommt zehn Städte, ein anderer bekommt fünf, ein anderer bekommt eine.
Ja, werden wir sehen, was wir dann zu tun haben.
Wer in Buenos Aires wirken muss als Richter, wer in Moskau, ach in Jerusalem.
Ja, aber da sehen wir dann, wie das geht.
Auf jeden Fall werden wir im Himmel wohnen, im Haus des Vaters nach Johannes 14, und mit dem Herrn Jesus hier auf der Erde arbeiten und regieren und Richterfunktionen, Führungsfunktionen übernehmen.
Und der Teufel ist gebunden.
Und jetzt gibt es tatsächlich Bibelausleger, und es vermehrt sich wie eine Seuche, die sagen: Ach was, es gibt kein zukünftiges tausendjähriges Reich.
Wir werden alle, wie wir jetzt im tausendjährigen Reich sind, und Christus regiert gewissermaßen durch die Gemeinde, und darum haben wir auch einen Auftrag, diese Welt zu verbessern und als Gemeinde gegen den Welthunger zu kämpfen usw.
Es stimmt überhaupt nicht.
Und ich habe das schon einmal erzählt: Eine verwirrte Willschülerin, der beigebracht wurde, jetzt sei das tausendjährige Reich.
Habe ich gesagt: Wenn du das nicht weißt, was gilt, geh in den Zoo, nimm in einer Hand Stroh, in der anderen Fleisch, halte das dem Löwen hin.
Und wenn er das Stroh will, dann sind wir im tausendjährigen Reich, und sonst eben nicht.
Aber wir können auf das Experiment verzichten, es ist ja eh eine Glasscheibe.
Ja, und dort, wo das Glitter ist, darf man nicht so nah heran.
Da muss man sich halt einen speziellen Zug aussuchen, wo man das kann.
Man kann das schon.
Ja, und wie kann man glauben, der Teufel sei heute gebunden?
Nach all den Schrecken nur des zwanzigsten Jahrhunderts, mit den zwei Weltkriegen, zusammen etwa 80 Millionen Tote, und die Vernichtung durch die Kommunisten im zwanzigsten Jahrhundert etwa 100 Millionen Tote.
Und er sagt mir, der Teufel sei gebunden?
Gibt es ja nicht.
Das ist geistliche Blindheit.
Aber wir lernen: Nach diesem muss er eine kleine Zeit gelöst werden.
Jetzt lese ich noch Vers 4:
„Und ich sah Thronen, und sie saßen darauf, und es wurde ihnen gegeben, Gericht zu halten.
Und die Seelen derer, welche um das Zeugnis Jesu und um das Wort Gottes willen enttauscht waren,
Und die, welche das Tier nicht angebetet hatten, noch sein Bild und das Mahlzeichen nicht angenommen hatten an ihre Stirn und an ihre Hand,
Und sie lebten oder sie kamen zum Leben und herrschten mit dem Christus tausend Jahre.“
Also hier wird noch erklärt: Die Märtyrer, die als Gläubige nach der Entrückung der Gemeinde bis zur Wiederkunft des Herrn als König sterben werden, die werden auch gleich wieder auferstehen.
Und die werden sich da auch mitbeteiligen an der Herrschaft von tausend Jahren.
Aber dann wird erklärt: „Die übrigen der Toten wurden nicht lebendig, bis die tausend Jahre vollendet waren.“
Es gibt nicht eine allgemeine Auferstehung, wie wir heute Morgen gesehen haben im Philipperbrief.
Es geht hier um die Herausauferstehung.
Die Gläubigen stehen auf, aber diejenigen, die ungläubig waren, die bleiben im Grab.
Und das wird auch erklärt: „Dies ist die erste Auferstehung.“
Nicht wahr, die erste Auferstehung ist die Auferstehung zum Leben.
Und die zerfällt in verschiedene Phasen.
Phase I: Der Herr Jesus, der Erstling der Entschlafenen, ist auferstanden.
Da begann die erste Auferstehung.
Und dann, bei der Entrückung, da werden die Gemeinde und die alttestamentlichen Gläubigen auferstehen.
Das ist die zweite Phase der ersten Auferstehung.
Und dann kommt noch die Auferstehung eben am Anfang des Tausendjährigen Reiches, wie wir das hier haben.
Und das wird alles zur ersten Auferstehung gerechnet.
„Glückselig und heilig, wer teilhat an der ersten Auferstehung.“
Über diese hat der zweite Tod, das ist das Gericht in der Hölle, keine Gewalt.
Sondern sie werden Priester Gottes und des Christus sein und mit ihm herrschen tausend Jahre.
Das tausendjährige Reich wird ganz kurz abgehandelt in der Offenbarung.
Warum?
Weil das im Alten Testament schon längst ausführlich behandelt worden ist an so vielen Stellen.
Die Offenbarung wurde ja geschrieben, ganz speziell für die Gemeinde.
Die Gemeinde war ein Geheimnis im Alten Testament, und darum findet man sie als Leib Christi, eben als Zusammenfügung von Gläubigen aus den Juden und den Heiden, findet man sie nirgends im Alten Testament.
Und jetzt ist die Offenbarung uns im Neuen Testament gegeben, um den Platz und die Bedeutung der Gemeinde in der Prophetie zu zeigen.
Also wenn man sagt, die Offenbarung handle nicht von der Gemeinde, genau das Gegenteil ist wahr.
Die ist geschrieben worden genau wegen der Gemeinde, weil das im Alten Testament fehlte.
Und darum wird das ausführlich behandelt, was man im Alten Testament noch nicht findet.
Wo findet man die sieben Siegel?
Die sieben Posaunen, die sieben Schalen.
Das ist alles nicht geoffenbart im Alten Testament.
Darum im Neuen Testament, und da wird eben gezeigt, was die Stellung der Gemeinde ist.
Wo finden wir die 24 Ältesten im Alten Testament?
Nirgends.
Das ist die Gemeinde.
Und darum wird sie hier gezeigt in der Prophetie.
Zuerst Offenbarung 2 und 3, die Gemeinde auf der Erde, Kirchengeschichte.
Dann die Entrückung im Himmel, die 24 Ältesten im Himmel.
Und dann was geschieht hier auf der Erde und wie dann der Herr mit der Gemeinde zurückkehrt und das tausendjährige Reich.
Ganz kurz.
Das war schon längst behandelt.
Das können wir im Alten Testament nachlesen.
Und jetzt lesen wir noch Vers 7:
„Und wenn die tausend Jahre vollendet sind, wird der Satan aus seinem Gefängnis losgelassen werden.“
Warum wird das hier erzählt?
Weil das im Alten Testament nicht erzählt wird.
Das muss jetzt noch ergänzt werden zum Tausendjährigen Reich.
Die tausend Jahre werden auch nicht erwähnt im Alten Testament.
Darum wird das hier sechsmal erwähnt in diesen wenigen Versen.
„Tausend Jahre vollendet sind, wird der Satan aus seinem Gefängnis losgelassen werden und wird ausgehen, die Nationen zu verführen, die an den vier Ecken der Erde sind, den Gog und den Magog, sie zum Krieg zu versammeln, deren Zahl wie der Sand des Meeres ist.
Und sie zogen herauf auf die Breite Erde und umzingelten das Heerlager der Heiligen und die geliebte Stadt, Jerusalem.“
Ich war im tausendjährigen Reich.
Kommt der Überrest aus Israel.
Und ein Drittel aus Israel wird umkehren, wird ins tausendjährige Reich kommen.
Und diese unzählbare Schar aus allen Völkern, die sich bekehren wird, die kommen alle ins tausendjährige Reich.
Aber die haben noch keinen Auferstehungskörper wie wir.
Und darum werden die Kinder haben.
Und die werden dann nicht so sein wie die heutige Gesellschaft, die sagt: „Oh, Kinder, das macht arm.
Wenn ihr reich sein wollt, dann müsst ihr möglichst wenig Kinder haben.
Ein Kind, das heißt eine halbe Million Franken.
Also ein Kind weniger, haben wir schon wieder eine halbe Million gewonnen.“
Ja, so wird gerechnet.
Aber das wird nicht mehr so sein.
Israel wird sich vermehren, die Völker werden sich vermehren und das tausend Jahre.
Und der Tod wird normalerweise nicht mehr da sein.
Also diese Erde wird sich füllen.
Keine Hungersnot.
Wenn der Herr Jesus regiert, gibt es keine Hungersnot.
Aber das heißt eben nicht, dass die Nachkommen sich automatisch alle bekehren.
Und da wird eine große Zahl, haben wir gelesen, wird sich nicht bekehren.
Da kann einer sagen: „Also, ich glaube nur, wenn ich sehe.“
Ach wo.
Dann wissen wir schon längst aus der Bibel, in der Zukunft werden viele sehen und die werden auch nicht glauben.
So geht das nicht.
Der Unglaube liegt im Herzen begründet, nicht im Sehen oder Nichtsehen.
Und dann werden die am Ende des tausendjährigen Reiches von Satan zur letzten Rebellion verführt werden.
Wir sehen, der Teufel ist ein Rebell von Anfang an.
Und alles, was mit Rebellion, Revolution und Aufstand zu tun hat, das ist zutiefst satanisch.
Nur so nebenbei: Im neunzehnten Jahrhundert hat ein Mann eine Lehre der Revolution geschaffen.
Das war Karl Marx.
Das ist zutiefst satanisch.
Und darum hat es im zwanzigsten Jahrhundert weltweit so viele Revolutionen gegeben wie noch nie – über dreihundert Revolutionen in der Geschichte.
Der Herr Jesus hat gesagt in Matthäus 24, wenn wir ihn parallel stellen, dass Revolutionen werden in der Endzeit ein Zeichen des Endes sein, dass er bald kommt.
Ja, wir leben in der Zeit der Revolution, des Aufstandes, des Hasses, von Autorität.
Und darum auch in einer Zeit des Vaterhasses, des Hasses, des Patriarchats, der Mann, der das Haupt ist in der Familie, aber eben nicht als Tyrann, sondern ein Abbild von dem Herrn Jesus, der in Gnade und in Gerechtigkeit regiert.
Und so ist eben im tausendjährigen Reich da Ruhe, aber am Schluss noch einmal eine letzte Revolution, noch einmal ein letzter Aufstand, könnte man sagen, ganz nach marxistischer Lehre.
Aber Feuer vom Himmel wird das vernichten.
Und ich lese zum Schluss noch Vers 10:
„Und der Teufel, der sie verführte, wurde in den Feuer- und Schwefelsee geworfen, wo sowohl das Tier als auch der falsche Prophet ist.
Und sie werden Tag und Nacht gepeinigt werden von Ewigkeit zu Ewigkeit.“
Und dann wird das letzte Gericht, die letzte Auferstehung beschrieben und gleich danach der neue Himmel und die neue Erde.
Aber das sparen wir uns für nächstes Mal.
Ich möchte noch zum Schluss beten:
Herr Jesus, danke, dass wir diesen Ausblick haben auf dein Kommen, diese Gewissheit, dass du das letzte Wort sprichst.
Wir sind so froh, dass wir auf deiner Seite stehen dürfen.
Jetzt zwar bist du der Verworfene, aber wir stehen auf deiner Seite und wissen, dass wir dann auch auf deiner Seite stehen werden, wenn du kommst als der Sieger, als der König der Könige und Herr der Herren.
Herr Jesus, hilf uns, dass wir in Treue vorangehen, den Blick auf dich und dass diese Hoffnung deines Kommens für uns zur Entrückung unsere Herzen erfüllt, aber auch die Freude auf dieses Kommen mit dir zusammen in Herrlichkeit.
Herr Jesus, wir sind so glücklich, dass wir auf deiner Seite sein dürfen und dass du uns die Augen aufgetan hast über Golgatha und wie wir diese Gnade ohne eigene Leistung für uns in Anspruch nehmen durften und dass wir so Gottes Gnade für Zeit und Ewigkeit erfahren durften.
Herr Jesus, wir bitten für all die, die diesen Frieden mit dir noch nicht haben, vielleicht auch unter uns heute, dass du ihnen Gnade schenkst, jetzt doch zu dir zu kommen und das Leben mit dir in Ordnung zu bringen und dein Opfer ganz persönlich mit voller Überzeugung in Anspruch zu nehmen.
Wir danken dir für diesen Tag und für all deine Hilfe, Gnade, Bewahrung, und schenke du, dass ein Segen bleiben darf.
Amen.
Die Hochzeit des Lammes und die Freude im Himmel
Jetzt kommen wir zu Kapitel 19. Nach diesem hörte ich eine laute Stimme einer großen Volksmenge im Himmel, die sprach: „Halleluja! Das Heil und die Herrlichkeit und die Macht unseres Gottes! Denn wahrhaftig und gerecht sind deine Gerichte, denn er hat die große Hure gerichtet, welche die Erde mit ihrer Hurerei verderbte, und hat das Blut seiner Knechte gerecht an ihrer Hand.“
Zum zweiten Mal sprachen sie: „Halleluja! Und ihr Reich, ihr Rauch steigt auf in die Zeitalter der Zeitalter.“ Die vierundzwanzig Ältesten und die vier lebendigen Wesen fielen nieder, beteten Gott an, der auf dem Thron sitzt, und sagten: „Amen, Halleluja!“
Eine Stimme kam aus dem Thron hervor, die sprach: „Lobet unseren Gott, alle seine Knechte und alle, die ihn fürchten, die Kleinen und die Großen.“
Hier sehen wir das Gericht über die falsche Kirche. Die 24 Ältesten werden wieder erwähnt – das ist die entrückte Gemeinde im Himmel. Das haben wir früher ausführlich betrachtet. Ich möchte jetzt nicht alle Beweise noch einmal aufrollen; man kann das ja auf den CD-Aufnahmen zu den Kapiteln vier und fünf nachhören, dort haben wir das behandelt. Also, die wahre Kirche im Himmel lobt Gott für seine Gerechtigkeit, weil eben diese Kirche gerichtet wird.
Wir haben kein Recht, uns zu rächen, so sagt Römer 12 am Schluss: „Rächt euch nicht selbst, sondern gebt Raum dem Zorn; denn es steht geschrieben: ‚Die Rache ist mein, ich will vergelten‘, spricht der Herr.“ Und der Tag wird kommen, an dem Gott auch all das Blut der Gläubigen, die gestorben sind, weil sie an das Evangelium geglaubt und von Rom verfolgt wurden, vergelten wird (Vers 2 am Schluss). „Und er hat das Blut seiner Knechte gerecht an ihrer Hand.“ So hören wir also dieses Halleluja im Himmel als Antwort.
Es kommt ein viertes Mal in Vers 6: „Und ich hörte eine Stimme einer großen Volksmenge und wie ein Rauschen vieler Wasser und wie ein rollender Donner, die sprachen: Halleluja! Denn der Herr, unser Gott, der Allmächtige, hat die Herrschaft angetreten.“ Viermal Halleluja!
Wo sonst im Neuen Testament finden wir Halleluja? Nirgends. Und hier wird es gebraucht in Verbindung mit dem gerechten Gericht Gottes. Das zeigt uns auch, dass Zurückhaltung im Gebrauch von Halleluja angebracht ist. Es ist so entwertet worden, indem man einfach gedankenlos in jedem Zusammenhang Halleluja sagt, während die Bibel es ganz präzise und ausgewählt einsetzt.
Wir finden Halleluja oft am Ende der Psalmen. In diesen letzten Psalmen geht es besonders um das Gericht in der großen Drangsal und dann das Königreich, das tausendjährige Reich, das darauf folgt. Das wird dann besungen, ganz besonders mit Psalm 150, dem Halleluja-Psalm.
Hier sehen wir, dass Halleluja der Ruf „Lobet den Herrn“ ist – aber gerade in Verbindung damit, dass Gott Ordnung macht auf dieser Erde durch sein Gericht und jetzt seine Herrschaft aufrichtet. Wenn Gott dieses Wort Halleluja im Neuen Testament so gezielt einsetzt, ohne es zu oft zu gebrauchen, dann sollen wir damit auch in würdiger Weise umgehen.
Nun sehen wir eine Überraschung in Vers 7: „Lasst uns fröhlich sein und jubeln und ihm Ehre geben, denn die Hochzeit des Lammes ist gekommen, und seine Frau hat sich bereitet. Und es wurde ihr gegeben, dass sie sich kleide in feiner Leinwand, glänzend und rein; denn die feine Leinwand sind die Gerechtigkeiten der Heiligen.“
Und da spricht zu mir der Schreiber: „Glückselig, die geladen sind zum Hochzeitsmahl des Lammes!“ Und er spricht zu mir: „Das sind die wahrhaftigen Worte Gottes.“
Sehen wir: Die Hure wird auf Erden gerichtet, am Ende der großen Drangsal wird sie endgültig vernichtet. Was geschieht im Himmel? Während auf der Erde die größte Not aller Zeiten stattfindet, findet im Himmel die höchste Freude statt. Die Gemeinde, die wahre Braut Christi, heiratet das Lamm, den Herrn Jesus.
In 2. Korinther 11, Vers 2 sehen wir, dass die Gemeinde heute die Braut, die Verlobte des Herrn Jesus ist: „Denn ich eifere um euch mit Gottes Eifer.“ Mit Eifer ist übrigens dasselbe gemeint wie mit Eifersucht, auf Griechisch dasselbe Wort. „Denn ich habe euch einem Mann verlobt, um euch als eine keusche Jungfrau dem Christus darzustellen.“
Paulus sagt also, dass durch die Verkündigung des Evangeliums in Korinth und die Antwort der Korinther, die sich bekehrt haben, sie verlobt wurden mit dem Herrn Jesus. Darum können wir sagen, dass die Gläubigen der Gemeinde heute die Braut, die Verlobte sind.
Wir leben getrennt. Der Herr Jesus ist zur Himmelfahrt (Apostelgeschichte 1) als Mensch in den Himmel aufgefahren. Er sitzt als Mensch auf dem Thron Gottes im himmlischen Allerheiligsten. Wir als Gemeinde sind hier auf der Erde und warten, bis er kommt. Wir sehnen uns nach dem Tag der Hochzeit.
Wir leben nicht zusammen. Wenn ein junger Mann und eine junge Frau sich verloben, wohnen sie nicht zusammen, sondern sind getrennt. Erst ab der Hochzeit gehören sie zusammen. Nach der Bibel ist erst ab der Hochzeit die geschlechtliche Vereinigung nach Gottes Willen erlaubt, sonst wäre es Hurerei und Zuchtlosigkeit.
Wir sind also verlobt. Es ist nicht so, dass wir zuerst einfach zusammen waren und dann nach vier Jahren verlobt wurden. Was heißt Verlobung? Das heißt, man verspricht sich einander zu heiraten. Die Verlobung ist dieses Versprechen. Wenn man dann eine Feier macht, ist das zweitrangig. Natürlich ist es etwas Wunderbares, das muss man feiern, aber der entscheidende Moment ist das Versprechen.
Die Gemeinde wartet genauso wie die Verlobten auf den Tag, an dem der Herr Jesus kommt. Dazu schlagen wir Offenbarung 22, Vers 17 auf: „Und der Geist und die Braut sagen: ‚Komm!‘ Und wer es hört, spreche: ‚Komm!‘ Und wer da dürstet, der komme; wer da will, nehme das Wasser des Lebens umsonst.“
Nochmals in Vers 20 spricht der Herr Jesus, der diese Dinge bezeugt: „Ja, ich komme bald.“ Eigentlich müsste man übersetzen: „Ja, ich komme schnell.“ So steht es auch in der Fußnote der alten Elberfelder Bibel. „Schnell“ bedeutet hier nicht, wann er kommt, sondern dass, wenn er kommt, es ganz plötzlich und unvorhergesehen geschieht.
„Ja, ich komme schnell. Amen, komm, Herr Jesus!“ So sehen wir den Wunsch der Braut, dass dieser Tag der Hochzeit bald kommen möge.
Das ist schon im menschlichen Vorbild ein so starker Wunsch und ein so großes Erlebnis. Ich sage, das ist ein existenzielles Erlebnis, der Hochzeitstag. Wir feiern gerade in diesen Tagen dreißig Jahre. Das vergisst man nie mehr, es ist wirklich wunderbar. Ohne dass man sagen müsste, es ging nur bergab.
Wir lernen gerade aus der Geschichte der Hochzeit zu Kana: Selbst wenn der Wein ausgegangen war, gab der Herr Jesus neuen Wein. Das ist ein Bild der Freude. Später gab der Herr Jesus den besten Wein, so dass die größere Freude sogar nachher kommt. Das vertieft sich über die Jahre und ist etwas ganz Wunderbares.
Es gibt auch Tiefs. Interessant ist, dass der Herr Jesus den Wein aus Wasser machte, das in Reinigungsgefäßen war. So braucht es auch in der Ehebeziehung immer wieder gegenseitiges Vergeben und das In-Ordnung-Bringen. Dann kann der Herr Jesus sich verherrlichen und seine Herrlichkeit zeigen, wie in Kana, wo der Wein noch besser war als am Anfang.
Gehen wir zurück zu Offenbarung 19. Ich stelle immer wieder fest, dass junge Leute heute gar nicht mehr wissen, was eine Verlobung ist. Sie meinen, man ist ein bisschen zusammen, aber sie wissen nicht, ob man einander heiratet. Was sind denn diese Zärtlichkeiten? Zärtlichkeiten sind erst möglich, wenn klar ist, dass man fürs Leben zusammengehört. Man kann nicht miteinander spielen.
Darum muss man diese Dinge neu lehren und erklären. Wir sind eine Illustration des Plans Gottes mit der Gemeinde. Das war der höchste Ratschluss. Epheser 3 sagt, dass das zum ewigen Ratschluss Gottes gehört: Die Gemeinde und das Verhältnis der Gemeinde mit Christus sind Gottes Geheimnis von Ewigkeit her. Er hat es verborgen in seinem Herzen, nie irgendwelchen Engeln oder den Propheten im Alten Testament verraten. Erst im Neuen Testament wurde dieses Geheimnis enthüllt, vor allem durch die Geheimnisse des Apostels Paulus.
Er beschreibt acht Geheimnisse in seinen Briefen. So ist das etwas Erhabenes. Jede Verlobung ist ein Abbild davon, ebenso jede Heirat. Das Eheleben ist ein Abbild dieser Beziehung des Herrn Jesus zur Gemeinde. In den Details sollen wir das umsetzen, wie Epheser 5 es lehrt. Das ist ein Zeugnis in dieser Welt und in unserer Gesellschaft, wo alles zerstört wird, was mit der Beziehung zwischen Mann und Frau zusammenhängt.
Erst recht heute muss man den jungen Leuten sagen: „Oh, wie schön ihr heiratet!“ Früher hätte man vielleicht gesagt: „Was, ihr heiratet schon jetzt? Könnt ihr nicht warten?“ Heute müssen wir sagen: „Wie schön ihr heiratet!“ Es ist unglaublich, weil so vieles zerstört wird.
Heiraten ist wirklich etwas Wunderbares. Darum war der Herr Jesus bei der Hochzeit in Kana dabei. Die Ehe war letztlich der Mittelpunkt dieser Hochzeit, und so muss der Herr Jesus auch der Mittelpunkt jeder Ehe sein.
Es ist schön, daran immer wieder zu denken: Wir bilden das ab. Es ist schade, wenn junge Gläubige sich verloben, aber nicht verstehen, was das im Ratschluss Gottes bedeutet. Es bekommt noch viel mehr Tiefgang, wenn man das wirklich versteht und nachvollzieht, wie erhaben all diese Dinge sind. Durch Sünde wird das alles kaputtgemacht.
Gehen wir zurück zu Offenbarung 19. Wir haben gesehen: Die falsche Kirche, die Hure, wird auf Erden gerichtet. Jetzt heiratet die wahre Kirche im Himmel. „Die Hochzeit des Lammes ist gekommen“ (Vers 7), „und seine Frau hat sich bereitet.“
Was bedeutet das, sie hat sich bereit gemacht? Das hat viel zu bedeuten. Wenn wir sagen, heute wäre die Entrückung, dann marschieren wir in den Himmel und stehen vor dem Richterstuhl Christi. Unser ganzes Leben wird im Licht Gottes beleuchtet, und der Lohn für alles, was wir für den Herrn Jesus getan haben, wird uns zugesprochen.
Aber es ist auch so: 2. Korinther 5, Vers 10 sagt, dass alles – Gutes oder Böses – behandelt wird. So wird auch alles geklärt, was wir hier nie geklärt haben. Natürlich sollten wir es jetzt klären, wenn etwas ungeklärt ist. Aber dann wird alles geklärt, und sicher werden viele Tränen fließen.
Wenn jemand sagt, im Himmel kann man nicht weinen, dann muss man nur Offenbarung 5 lesen: Johannes weint im Himmel, das geht. Dann wird alles geklärt, es wird nichts mehr da sein, was zwischen uns als Gläubigen stehen könnte. Es wird keine Wolke mehr sein zwischen uns und dem Herrn Jesus, zwischen uns und dem Vater. Alles wird geklärt sein, und dann können wir glücklich Hochzeit feiern.
Darum ist es möglich: „Lasst uns fröhlich sein und jubeln und ihm die Ehre geben, denn die Hochzeit des Lammes ist gekommen und seine Frau hat sich bereitet.“ Sie hat sich bereit gemacht, alles ist geklärt.
Dann wird in Vers 8 angefügt: „Und es wurde ihr gegeben, dass sie sich kleide in feiner Leinwand, glänzend und rein“ – ein weißes Hochzeitskleid.
Das ist nicht einfach eine menschliche Erfindung, das weiße Hochzeitskleid hat eine tiefe Bedeutung. Ich habe das mal erlebt: Ich war zu einer Hochzeit eingeladen, wir standen draußen vor der Kirche, viele Leute waren da. Dann kam eine Frau mit ihrer kleinen Tochter vorbei, und die Tochter fragte: „Warum hat diese Frau ein weißes Kleid an?“ Die Frau erklärte ihr, dass es früher so war, dass man als Jungfrau in die Ehe ging. So wurde das weiße Kleid früher verstanden.
Da kam eine gewisse Nostalgie auf. Heute ist das nicht mehr so, aber für die Gläubigen ist es wichtig, dass das so ist und dass das weiße Kleid wirklich diese Bedeutung hat: „Ich habe euch einem Mann verlobt, um euch als eine keusche Jungfrau dem Christus darzustellen.“
Wenn ich das so erkläre, ist klar: Wenn jemand zum Glauben kommt und ein Leben dahintersteht, vergibt der Herr alles und kann auch Wunden und Narben heilen. Von dem spreche ich nicht. Aber es geht hier ganz besonders darum, gerade jungen Leuten, die unter dem Wort Gottes aufwachsen und bewahrt werden können, deutlich zu machen, dass es ganz wichtig ist, hundertprozentig rein in die Ehe zu gehen.
Das vergrößert das Eheglück enorm. Walter Smith hat einmal gesagt, dass durch vorehelichen Geschlechtsverkehr viel späteres Eheglück kaputtgemacht wird. Aber ich möchte betonen: Es gibt die Vergebung des Herrn, seine Gnade und Hilfe, um Dinge zu überwinden. Es ist wichtig, den jungen Leuten diesen biblischen Weg von Anfang an zu zeigen.
Es ist schön, wenn man weiß, dass das weiße Kleid wirklich das bedeutet.
Hier wird zudem erklärt (Vers 8b): „Denn die feine Leinwand sind die Gerechtigkeiten der Heiligen.“ Warum steht nicht „die Gerechtigkeit“, sondern in der Mehrzahl? Das wird in der alten Elberfelder Bibel wieder ganz genau erklärt: Es sind die gerechten Taten oder Werke. „Gerechtigkeiten“ meint die einzelnen Ausübungen von Gerechtigkeit.
Das heißt, alles, was wir heute für den Herrn Jesus tun – aus Liebe, aus Treue zu ihm – ist gewissermaßen ein weißer Faden an diesem Kleid. Die Gemeinde wird dieses Kleid tragen, das all diese gerechten Taten der Gläubigen durch die Kirchengeschichte umfasst. Das ist ihr Schmuck.
So wird der Herr Jesus seine Gemeinde vollkommen perfekt anschauen. Alles andere ist vergeben, weggetan, nur das steht.
Dann sehen wir: Es gibt noch weitere Gäste (Vers 9): „Die Eingeladenen – glückselig die geladen sind zum Hochzeitsmahl des Lammes.“ Wer sind die Eingeladenen? Das sind die Gläubigen aus dem Alten Testament. Sie gehören nicht zur Gemeinde.
Die Lehre einer kirchlichen Gemeinde von Adam an ist nicht biblisch. Im Alten Testament gab es die Gemeinde noch nicht. Der Herr Jesus sagt in Matthäus 16: „Auf diesem Felsen werde ich meine Gemeinde bauen.“ Er sagt nicht: „Ich habe meine Gemeinde gebaut“ oder „Ich baue meine Gemeinde“, sondern ganz klar im Futur: „Werde ich bauen.“ Das begann an Pfingsten. Dort wurde die Gemeinde gegründet.
Die alttestamentlichen Gläubigen, die mit den gläubigen Gemeinden bei der Entrückung auferstehen und einen Auferstehungsleib bekommen werden, werden als Geladene an der Hochzeit sein. Für sie ist das eine wunderbare Sache, denn die Bibel sagt: „Glückselig, die geladen sind“ – überglücklich heißt das.
Dann wird nochmals betont, wie wahr Gottes Wort ist: „Dies sind die wahrhaftigen Worte Gottes.“
Johannes fiel nieder, um den Engel anzubeten, doch der Engel sprach zu ihm: „Sieh zu, tu es nicht! Ich bin dein Mitknecht und der deiner Brüder, die das Zeugnis Jesu haben. Bete Gott an!“
Johannes ist so überwältigt von dem, was er sieht und hört, dass er einen Engel verehren möchte. Die Bibel ist aber klar: Keine Engelverehrung! „Sieh zu, tu es nicht!“
Wir müssen auch sagen: Die katholische Lehre beinhaltet die Engelverehrung, ebenso die Verehrung von Maria und den Heiligen. Das ist Götzendienst.
Dann wird gesagt: „Der Geist der Weissagung ist das Zeugnis Jesu.“ Das bedeutet: Der Heilige Geist ist der Geist, der die Prophetie gibt.
Was ist der Inhalt der Prophetie? Sie legt Zeugnis über Jesus Christus ab. Prophetie ist nicht einfach das Studium zukünftiger Abläufe. Das könnte sonst kalt und rein akademisch werden. Das ist es aber nicht.
Die Prophetie will uns immer dahinführen, den Herrn Jesus besser kennenzulernen und ihn gerade in diesem Zusammenhang zu sehen: als den Bräutigam der Gemeinde, als den kommenden Richter und König der Welt und so weiter.
Es ist daher ganz wichtig, dass wir die Prophetie in erster Linie studieren, um dem Herrn Jesus näherzukommen und ihn besser kennenzulernen.
Die Wiederkunft Christi in Macht und Herrlichkeit
Jetzt haben wir noch eine Minute, dann gehen wir noch zu Vers elf, danach kommt die große Pause.
Ich sah den Himmel geöffnet, und siehe, ein weißes Pferd, und der darauf saß, genannt treu und wahrhaftig; er richtet und führt Krieg in Gerechtigkeit. Die Hochzeit ist vorbei, und jetzt kommt die Wiederkunft Christi in Macht und Herrlichkeit.
Übrigens, ihr kommt auf einem weißen Pferd wieder. Der Antichrist wird in Offenbarung 6, dem ersten Siegel, als Reiter auf einem weißen Pferd beschrieben. Antichrist bedeutet „der, der gegen Christus ist“ oder „anstelle von“, also jemand, der sich an die Stelle Christi setzt. Der Antichrist wird sich als der Messias ausgeben. Und jetzt kommt der wahre Messias auf einem weißen Pferd.
Sehen wir etwas Schönes: „Ich sah den Himmel geöffnet.“ Es steht nicht „Der Himmel wurde geöffnet und siehe, ein weißes Pferd“, sondern „Ich sah den Himmel geöffnet.“ Das hatten wir schon einmal in der Offenbarung, nämlich in Kapitel 4, Vers 1. Dort steht im Zusammenhang mit der Entrückung: „Nach diesem sah ich, und siehe, eine Tür war aufgetan im Himmel.“ Nicht „wurde aufgetan“, sondern „war aufgetan“. Der griechische Text sagt ganz klar, der Zustand ist offen.
Im Alten Testament sehen wir das nicht, zum Beispiel Hesekiel 1, Verse 1 und 2: Hesekiel wird vorgestellt, und dann heißt es: „Der Himmel wurde geöffnet, und ich sah Visionen Gottes.“ Dort wurde der Himmel plötzlich für eine kurze Zeit geöffnet. Aber im Neuen Testament, nach dem Kreuz, finden wir, dass der Himmel offen ist. Das hat wirklich etwas zu bedeuten, und das wird am besten erklärt durch das bekannte Lied „Der Himmel steht offen“.
Weißt du, warum? Weil Jesus gekämpft und geblutet hat darum. Wir haben es heute mit einem geöffneten Himmel zu tun, ebenso wie durch den Tod des Herrn Jesus der Scheidevorhang im Tempel zerrissen wurde. Der Zugang ist offen, und das wird uns hier wieder angedeutet: „Ich sah den Himmel geöffnet“, und der Herr Jesus kommt als Richter der Welt und als König der Welt.
Ja, machen wir Pause. Wir sind stehen geblieben in Offenbarung 19, Vers 11, der Wiederkunft des Herrn Jesus. Ihr kommt auf einem weißen Pferd, daraus folgt, es gibt also im Himmel Pferde. Das ist eine gute Nachricht für kleine Mädchen, die so gerne reiten.
Vor kurzem hat mir jemand eine sehr besorgte E-Mail geschrieben und gefragt, ob Tiere auch in den Himmel kommen. Da muss ich erklären: Aufgrund von Psalm 49 ist ganz klar, dass dort wiederholt vom Vieh gesprochen wird, das vertilgt wird. Tiere existieren, solange sie hier auf der Erde sind. Es gibt kein Jenseits für die Tiere. Wir können uns an diesen Tieren erfreuen, solange wir sie auf Erden haben. Auch das ist eine Gabe Gottes, aber sie ist beschränkt. Wir müssen uns auf das Ewige ausrichten.
Aber im Himmel gibt es Pferde. Wie sollen wir das verstehen? Nun, in Psalm 18 wird auch die Wiederkunft des Herrn Jesus ganz eindrücklich beschrieben. Es gibt viele Beschreibungen der Wiederkunft des Herrn im Alten Testament, zum Beispiel Jesaja 63, Habakuk 3, Micha 1 in den ersten Versen, Zacharja 14 und so weiter.
Dazu gehört auch Psalm 18, und da lesen wir in Vers 8: „Da wankte und bebte die Erde, und die Grundfesten der Berge erzitterten und wankten, weil er entbrannt war. Rauch stieg auf von seiner Nase, und Feuer fraß aus seinem Mund, glühende Kohlen brannten aus ihm, und er neigte die Himmel und fuhr hernieder, und dunkel war unter seinen Füßen. Und er fuhr auf einem Cherub und flog daher und schwebte auf den Fittichen des Windes. Finsternis machte er zu seinem Bergungsort, zu seinem Zelt rings um sich her. Finsternis ist der Wasser, dichtes Himmelsgewölk, aus dem Glanze vor ihm fuhr ein dichtes Gewölk vorüber, Hagel und feurige Kohlen. Und es donnerte der Herr in den Himmeln, und der Höchste ließ seine Stimme erschallen, Hagel und feurige Kohlen usw.“
Ach, es ist Psalm 18, nicht Psalm 19, ich habe mich vertan, ab Vers 8. Ihr könnt das zuhause nochmals nachlesen. Und wie gesagt, in Vers 11 wird gesagt: „Er fuhr auf einem Cherub.“ Jetzt wird klar: Dieses weiße Pferd ist ein Engel, ein Cherub. Die Cherubim haben verschiedene Erscheinungen. In Hesekiel 1 finden wir sie als Engel mit Löwengesicht, Gesicht wie ein Stier, wie ein Adler und auch wie ein Mensch. Es gibt also verschiedene Formen und unter anderem eben auch diese Pferdeerscheinung.
Nachdem gesagt wird, er richtet und führt Krieg in Gerechtigkeit, sind seine Augen eine Feuerflamme. Schon in Kapitel 1 hatten wir gesehen, bei der Erscheinung des Herrn Jesus auf Patmos, dass seine Augen wie Feuerflammen waren und auf seinem Haupt viele Diademe. Ein König hatte im Altertum normalerweise ein Diadem; auf seinem Haupt viele Diademe, denn er ist der König der Könige.
Er trägt einen Namen geschrieben, den niemand kennt als nur er selbst. Das ist interessant. Es bleibt ein Geheimnis in seiner Person. Wenn wir entrückt werden, dann werden wir nach 1. Korinther 13 eine vollkommene Erkenntnis bekommen. Jetzt ist unsere Erkenntnis subjektiv gesagt stückweise, ich erkenne, sagt Paulus, stückweise. Aber dann wird das ganz anders sein, jetzt so wie durch ein Fenster, das Glas der Alten, im Altertum war nur halbdurchsichtig, wie durch ein Fenster, undeutlich, aber dann von Angesicht zu Angesicht.
Wir werden eine vollkommene Erkenntnis bekommen im Himmel, und trotzdem heißt es in Offenbarung 19, Vers 11: „Er trägt einen Namen geschrieben, den niemand kennt als nur er selbst.“ Aber das ist klar, er ist Gott von Ewigkeit her. Wir bleiben Geschöpfe, und wir können Gott in Ewigkeit nie erfassen. So werden wir in alle Ewigkeit ständig staunen über die Tiefen der Gottheit, die wir sehen werden. Es wird nie langweilig werden, es wird immer überwältigend bleiben, und das wird hier damit angedeutet: einen Namen, den niemand kennt, als nur er selbst. Er ist der Unausforschliche.
Dann lese ich weiter: „Und er ist bekleidet mit einem im Blut getauchten Gewand, und sein Name heißt das Wort Gottes.“ In Jesaja 63 wird erklärt, warum das in Blut getaucht ist. Dort lesen wir Folgendes: Da wird die Wiederkunft Christi beschrieben, wie er kommt und das Gericht in Edom im heutigen Südjordanien ausüben wird.
Schlagen wir Jesaja 63 auf. Der Herr Jesus kommt in verschiedenen Phasen. Er kommt in Edom und wird dort eine Völkerschlacht ausüben. Er kommt nach Harmagedon, wird dort eine Völkerschlacht ausüben (Offenbarung 16) – das ist Nordisrael, Galiläa – und er kommt auf dem Ölberg (Sacharja 14), aber das ist nicht Galiläa, sondern Judäa bei Jerusalem. Und Jesaja 19 sagt, er kommt auf einer Wolke nach Ägypten. Das sind verschiedene Phasen seiner Wiederkunft als Richter.
Jetzt Jesaja 63, Vers 1: „Wer ist dieser, der von Edom kommt?“ Edom heißt übrigens Rotland. Das Gebirge ist typisch rot. Wenn man vom Toten Meer durch die Negevwüste nach Elath runterfährt, fährt man schön an der jordanischen Grenze vorbei, und dort sieht man entlang dieser Fahrlinie die roten Berge von Edom auf jordanischer Seite.
„Wer ist dieser, der von Rotland kommt, von Bozra, einer weiteren südjordanischen Ortschaft? Edom ist die Landschaft, und Bozra ein Ort. ‚Von Bozra in hochroten Kleidern, dieser prächtig in seinem Gewand, der ein Heer zieht in der Größe seiner Kraft. Ich bin’s, der in Gerechtigkeit redet, der mächtig ist zu retten.‘“
„Warum ist rot an deinem Gewand, und sind deine Kleider wie die eines Keltertreters? Ich habe die Kelter allein getreten, und von den Völkern war niemand bei mir. Ich zertrat sie in meinem Zorn und zerstampfte sie in meinem Grimm, und ihr Saft spritzte auf meine Kleider, und ich besudelte mein ganzes Gewand, denn der Tag der Rache war in meinem Herzen, und das Jahr meiner Erlösung war gekommen.“ Und so weiter, Vers 6: „Und ich trat die Völker nieder in meinem Zorn und machte sie trunken in meinem Grimm, und ich ließ ihren Saft zur Erde rinnen.“
Die Beschreibung hier ist nicht mehr die Beschreibung des Retters der Welt, sondern der Richter kommt. Als der Retter der Welt vor zweitausend Jahren kam, hat er sein eigenes Blut für uns gegeben. Aber alle, die sein Blut nicht wollten zu ihrer Rettung, deren Blut wird einmal fließen müssen.
Bekleidet mit einem in Blut getauchten Gewand, und sein Name heißt das Wort Gottes. Das schließt wieder an Johannes 1 an: „Am Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott.“ Dort wird der Herr Jesus das Wort genannt, hier das Wort Gottes.
Und die Kriegsheere, die im Himmel sind, folgten ihm auf weißen Pferden, angetan mit weißer, reiner Leinwand. Wir sind diese Kriegsheere, die auch auf Cherubim reitend kommen, auf weißen Pferden. Das sind alle Erlösten, die Gläubigen des Alten Testaments und die Gläubigen der Gemeinde, alle zusammen.
Ich lese aus Sacharja 14, Vers 3: „Und der Herr wird ausziehen und gegen jene Nationen streiten, wie an dem Tag, da er streitet, an dem Tag der Schlacht, und seine Füße werden an jenem Tag auf dem Ölberg stehen, der vor Jerusalem gegen Osten liegt. Und der Ölberg wird sich in der Mitte spalten nach Osten und nach Westen hin zu einem sehr großen Tal, und die Hälfte des Berges wird nach Norden und seine andere Hälfte nach Süden weichen. Und ihr werdet in das Tal meiner Berge fliehen, und das Tal der Berge wird bis Azel reichen, und ihr werdet fliehen, wie ihr vor dem Erdbeben geflohen seid in den Tagen Usias, des Königs von Juda.“
Da werden die Bewohner von Jerusalem angesprochen. Und jetzt kommt’s: „Und kommen wird der Herr, mein Gott, und alle Heiligen mit dir.“ So wussten schon die alttestamentlichen Gläubigen, dass die Heiligen mit dem Messias kommen werden.
Im Neuen Testament möchte ich noch 1. Thessalonicher 3, Vers 12 erwähnen: „Euch aber mache der Herr völlig und überströmend in der Liebe gegeneinander und gegen alle, gleichwie auch wir gegen euch sind, um eure Herzen tadellos in Heiligkeit zu befestigen vor unserem Gott und Vater bei der Ankunft unseres Herrn Jesus mit allen seinen Heiligen.“
Und es ist ganz wichtig, im thessalonischen Brief wird in jedem Kapitel die Wiederkunft Christi beschrieben. Aber wir müssen unterscheiden: Einmal wird sein Kommen mit allen Gläubigen beschrieben, und einmal sein Kommen für die Gläubigen.
Das Kommen für die Gläubigen ist die Entrückung der Gemeinde. Da müssen die Gläubigen zuerst von der Erde in den Himmel geholt werden, um dann die Hochzeit des Lammes zu erleben. Und dann werden sie mit ihm zurückkehren. Das finden wir hier beschrieben.
Aber nicht nur all diese Millionen von Gläubigen aus dem Alten und Neuen Testament werden den Herrn Jesus begleiten, sondern auch die Engel. Wir haben in Offenbarung 5 von Hunderten von Millionen Engeln gelesen, und so finden wir in Matthäus 16, Vers 27, das eindeutig ausgeführt: „Denn der Sohn des Menschen wird kommen in der Herrlichkeit seines Vaters mit seinen Engeln. Und dann wird er einem jeden vergelten nach seinem Tun.“
Also das wird eine unfassbare Erscheinung sein: der Herr auf diesen Wolken, wie wir das beschrieben haben, mit Lichterscheinung, Blitz, Feuer und begleitet von allen Erlösten und auch von den Engeln.
Die Erlösten auf Pferden, und von den Engeln lesen wir in Psalm 68, dass dort Tausende von Kriegswagen erscheinen, ein Sinai an Heiligkeit. So werden also die Engel mit Kriegswagen kommen.
Gibt es im Himmel Kriegswagen? Natürlich, das wissen wir spätestens von der Himmelfahrt des Elija. Dort kamen feurige Rosse, das waren Cherubim, ein Wagen, und dieses Gefährt trennte Elija von Elisa, indem Elija in diesem Wagen in den Himmel getragen wurde.
So wird der Herr erscheinen. Ich möchte dazu noch eine Beschreibung aus 2. Thessalonicher 1 erwähnen. Das ist so erhaben, was da beschrieben wird.
Die Thessalonicher wurden verfolgt, aber Paulus sagt in 2. Thessalonicher 1, Vers 4: „So dass wir selbst uns euer Rühmen in den Gemeinden Gottes wegen eures Ausharrens und Glaubens in allen euren Verfolgungen und Drangsalen, die ihr erduldet, ein offenkundiges Zeichen des gerechten Gerichts Gottes sehen, dass ihr würdig geachtet werdet des Reiches Gottes oder des Königreiches Gottes, um dessen Willen ihr auch leidet.“
„Wenn es bei Gott gerecht ist, Drangsal zu vergelten denen, die euch bedrängen, und euch, die ihr bedrängt werdet, Ruhe zu geben.“
„Jetzt seid ihr bedrängt“, sagt Paulus, „aber einmal werdet ihr Ruhe haben, und eure Bedränger, die Feinde der Christen, werden bedrängt. Und euch, die ihr bedrängt werdet, wird Ruhe sein mit uns bei der Offenbarung des Herrn Jesus vom Himmel mit den Engeln seiner Macht in flammendem Feuer.“
„Wenn er Vergeltung gibt denen, die Gott nicht kennen und denen, die dem Evangelium unseres Herrn Jesus Christus nicht gehorchen, welche Strafe leiden werden, ewiges Verderben, weg vom Angesicht des Herrn und von der Herrlichkeit seiner Stärke.“
„Wenn er kommen wird, um an jenem Tag verherrlicht zu werden in seinen Heiligen und bewundert in allen, die geglaubt haben.“
Sehen wir, was hier gesagt wird, noch in Vers 10: Wenn der Herr Jesus mit allen Gläubigen kommt, wird er verherrlicht werden in seinen Heiligen. Er wird bewundert werden in allen, die geglaubt haben. Dann werden sie sagen: „Oh, da ist mein Nachbar! Und jetzt ist er auf der Seite des Königs, auf der Seite dieses verachteten Nazaräers, der jetzt das letzte Wort spricht.“ Der Herr Jesus wird bewundert werden in denen, die geglaubt haben.
Also das zu Offenbarung 19, Vers 14: „Und die Kriegsheere, die im Himmel sind, folgen ihm auf weißen Pferden, angetan mit weißer, reiner Leinwand.“ Sehen wir, das, was die Braut als Hochzeitskleid hat, ist auch das Kleid jedes einzelnen Erlösten. Es ist ein Priestergewand, was wieder von Reinheit und Gerechtigkeit spricht.
Aus seinem Mund geht hervor ein scharfes, zweischneidiges Schwert, mit dem er die Nationen schlägt, und er wird sie weiden mit eisener Rute und tritt die Kelter des Weines, des Grimmes, des Zornes Gottes, des Allmächtigen.
Der Herr Jesus wird durch sein Wort, das eben ein Schwert ist, richten. Zum Beispiel heißt es in 2. Thessalonicher 2, er wird durch den Hauch seines Mundes den Antichristen, den Menschen der Sünde, vernichten. Er wird ihn gar nicht berühren. Nur ein Hauch reicht, und er ist durch das scharfe Schwert seines Wortes erledigt.
Vers 16: „Und er trägt auf seinem Gewand und auf seiner Hüfte einen Namen geschrieben: König der Könige und Herr der Herren.“
Und ich sah einen Engel in der Sonne stehen, und er rief mit lauter Stimme und sprach zu allen Vögeln, die inmitten des Himmels fliegen: „Kommt hier, versammelt euch zu dem großen Mahl Gottes, auf das ihr Fleisch von Königen fresst und Fleisch von Obersten und Fleisch von Starken und Fleisch von Pferden und von denen, die darauf sitzen, und Fleisch von allen, sowohl von Freien als auch Sklaven, sowohl von Kleinen als auch von Großen.“
Das Gericht Gottes trifft sie alle, welcher sozialen Klasse sie auch immer angehören. Es rettet nicht, wenn man reich ist. Reichtum kann sogar ein schweres Hindernis sein, um gerettet zu werden. Die Geldliebe ist ein Hindernis, nicht das Geld an sich, sondern die Geldliebe.
Aber es gibt manchmal Leute, die denken: „Aber die Armen werden doch gerettet.“ Und genau hier wird gesagt: sowohl Große als auch Kleine, Freie als auch Sklaven. Armut rettet auch nicht einfach so. Natürlich ist es dem Armen leichter, weil er nicht das Problem der Geldliebe in der gleichen Art erlebt wie der Reiche. Aber auch der Arme muss sich bekehren. Armut ist keine Fahrkarte für den Himmel.
Vers 19: „Und ich sah das Tier und die Könige der Erde und ihre Heere versammelt, Krieg zu führen mit dem, der auf dem Pferde saß, und mit seinem Heer.“
Das Tier ist der kommende Diktator, den wir in Kapitel 13 ab Vers 1 kennengelernt haben. Das Tier aus dem Meer ist der kommende Diktator des neuen Europas. Die Könige der Erde, das haben wir schon früher gesehen, sind diese zehn Herrscher, die ein Zehnergremium bilden an der Spitze des wiedererstandenen Römischen Reiches.
Also noch nicht die Kommission von jetzt, die hat mehr Mitglieder als zehn, aber es wird noch eine kleine Revision geben. Es werden schließlich zehn an der Spitze sein, und dann kommt der Diktator, der zuerst drei dieser zehn erniedrigen wird und dann alle Macht übernehmen wird.
Hier sind also das Tier, die Könige der Erde und ihre Heere – das ist die Gesamtheit der Angreifenden, die versammelt sind, um Krieg zu führen mit dem, der auf dem Pferd saß. Das ist ihre Versammlung in Harmagedon.
Das hatten wir schon in Kapitel 16. Ich lese das noch einmal, Kapitel 16, Vers 13: „Und ich sah aus dem Mund des Drachen, das ist Satan, und aus dem Mund des Tieres, das ist der kommende Diktator, und aus dem Mund des falschen Propheten, das ist der Antichrist, drei unreine Geister kommen wie Frösche; denn es sind Geister von Dämonen, die Zeichen tun, welche zu den Königen des ganzen Erdkreises ausgehen.“
Das sind diese zehn an der Spitze des römischen Reiches. Erdkreis ist griechisch Oikumenä, das ist im Neuen Testament das Fachwort für das römische Reich, nicht die ganze Erde, sondern das römische Reich.
„Ausgehen, sie zu versammeln zu dem Krieg jenes großen Tages Gottes des Allmächtigen.“
„Siehe, ich komme wie ein Dieb. Glückselig, der da wacht und seine Kleider bewahrt, auf dass er nicht nackt wandle und man seine Schande sehe.“
„Und er versammelte sie an den Ort, der auf Hebräisch Harmagedon heißt.“ Das ist diese riesige Ebene im Hinterland von Haifa in Galiläa. Das wird als Aufmarschort für die Armeen des Westens dienen.
Der kommende Diktator wird mit Israel unter dem Antichristen nach der Entrückung einen Bund schließen, einen Sicherheitsbund von sieben Jahren. Dieser Sicherheitsbund soll verhindern, dass Syrien, der Todfeind, mit all seinen Verbündeten Israel überrennen kann.
Aber die große Drangsal wird so beginnen, dass Syrien mit all seinen Verbündeten, in Daniel 11, Vers 40, der König des Nordens, Israel überrennen wird. Dieser Ausdruck bedeutete in der erfüllten Prophetie immer das Gebiet von Libanon, Syrien bis nach Pakistan, über Gebiete der Türkei, Aserbaidschan, Turkmenistan, Tadschikistan, Afghanistan, Pakistan, Iran und Irak.
Diese Armee wird Israel überrennen, damit wird die große Drangsalzeit eröffnet. Nachdem der Antichrist ein Götzenbild aufgestellt hat auf dem Tempelplatz, wird Gott zulassen, dass diese Armee von Norden kommt. Dann müssen die Verbündeten des Westens dem Antichristen zu Hilfe kommen.
Sie werden in Harmagedon aufmarschieren, während nach Daniel 11 die Armee des Königs des Nordens eine Front aufbauen wird im Gebiet von Jerusalem, zwischen dem Mittelmeer – wenn man das auf einer Karte einzeichnen will als Schlachtplan – das Gebiet von Tel Aviv über den Flughafen Ben Gurion bis nach Jerusalem, etwa in diesem Bereich.
Die vom Westen machen eine Front oben in Harmagedon auf. Dann wird die Überraschung kommen: Der totgeglaubte Nazarener wird kommen, in der Macht, in seiner ganzen Macht und Herrlichkeit.
Davon hatten wir schon gelesen in Offenbarung 17, Vers 14: „Diese werden mit dem Lamm Krieg führen, und das Lamm wird sie überwinden, denn er ist Herr der Herren und König der Könige, und die mit ihm sind Berufene und Auserwählte und Treue.“
Sie werden also auf den Herrn und seine Armeen aus dem Himmel schießen, aber er wird sie überwinden. Der Herr konnte auch durch verschlossene Türen gehen, also diese Kugeln sind kein Problem. Aber sie versuchen es tatsächlich.
Nun lese ich weiter Offenbarung 19, Vers 20: „Und es wurde ergriffen das Tier und der falsche Prophet, das ist der Antichrist, der mit ihm war, der die Zeichen vor ihm tat, durch welche er die verführte, welche das Malzeichen des Tieres annahmen und sein Bild anbeteten.“
Diese Angaben machen klar, dass der falsche Prophet die gleiche Person ist wie in Offenbarung 13, Vers 11, das zweite Tier aus der Erde, das aussieht wie ein Lamm, als wäre er der Messias, aber spricht wie der Rache.
Wenn man zuhört, merkt man, das ist die Stimme des Teufels, nicht die Stimme des guten Hirten. Das ist genau dieser größte Esoteriker, der sogar Feuer vom Himmel herunterkommen lassen kann, ein Götzenbild herstellen kann, das spricht – das ist der falsche Prophet.
Jetzt wird gesagt: „Lebendig wurden die zwei in den Feuersee geworfen, der mit Schwefel brennt.“ Sie werden nicht erst den körperlichen Tod hier auf Erden erleben, sondern sie werden so schrecklich sein, dass sie direkt in die Hölle geworfen werden.
Alle anderen Ungläubigen werden erst nach dem Tausendjährigen Reich (Offenbarung 20, Vers 11) in die Hölle kommen, aber diese zwei kommen schon tausend Jahre vorher.
Also es sind zwei Personen, die geboren wurden, aber nicht sterben, sondern direkt in die Hölle kommen, so wie wir zwei Personen haben, die geboren wurden und lebendig in den Himmel gebracht wurden, Henoch und Elija.
Dann haben wir noch zwei Personen, die nie geboren wurden, aber sie sind gestorben. Wer war das? Der Herr Jesus wurde geboren, nicht wahr? Und beim Melchisedek wird nur gesagt, dass von ihm nichts gesagt wird über Anfang und Ende des Lebens. Adam und Eva wurden erschaffen.
Ein kleiner Tipp für das nächste Bibelquiz in der Jungschar.
Ich fahre weiter in Vers 21: „Und die Übrigen wurden getötet mit dem Schwert dessen, der auf dem Pferde saß, welches Schwert aus seinem Mund hervorging, und alle Vögel wurden von ihrem Fleisch gesättigt.“
Und nun sehen wir, die Prophetie geht gleich weiter: „Und ich sah einen Engel aus dem Himmel herniederkommen, welcher den Schlüssel des Abgrundes und eine große Kette in seiner Hand hatte. Und er griff den Drachen, die alte Schlange, welche der Teufel und Satan ist, und band ihn tausend Jahre und warf ihn in den Abgrund und schloss zu und versiegelte über ihm, auf dass er nicht mehr die Nationen verführe, bis die tausend Jahre vollendet wären. Nach diesem muss er eine kleine Zeit gelöst werden.“
Also ein Engel überwältigt Satan. Wir sehen, der Widersacher Gottes ist nicht allmächtig oder ein Gegner Gottes auf ähnlicher Ebene, nein, er ist ein Geschöpf, einer der stärksten Engel.
Aber er wird sogar von einem Engel überwunden und gebunden mit einer Kette, und dann wird er in den Abgrund geworfen. Abgrund auf Griechisch steht hier „Abyssos“. Das ist das gleiche Wort, das ein Schreckenswort für Dämonen war.
In Lukas können wir das kurz aufschlagen, in der Geschichte von dem besessenen Gadarener. Er war von einer Legion Dämonen besessen, also Legion bedeutet sechstausend. Lukas 8, ab Vers 30:
„Jesus fragte ihn aber und sprach: Was ist dein Name? Er aber sprach: Legion, denn viele Dämonen waren in ihn gefahren. Und sie baten ihn, dass er ihnen nicht gebiete, in den Abgrund zu fahren. Es war aber dort eine Herde vieler Schweine, die an dem Berge weideten, und sie baten ihn, dass er ihnen erlauben möchte, in jene zu fahren, und er erlaubte es ihnen. Die Dämonen aber fuhren von dem Menschen aus und fuhren in die Schweine, und die Herde stürzte sich in den Abhang hinab in den See und ertrank.“
Das geschah auf der anderen Seite des Sees Genezareth, also an den Abhängen des Kolan. Gegen den südlichen Teil des Sees dort war Gadara.
Diese Dämonen hatten also Angst, als sie den Messias, den Herrn Jesus, sahen. Jetzt müssten sie in den Abgrund. Das ist das gleiche Wort Abyssos.
Wir sehen also, die Dämonen, diese Engel, die mit Satan gefallen waren bei seiner Rebellion, sind heute frei. Und waren auch damals frei. Aber als der Herr Jesus kam, hatten sie Angst, jetzt müssten sie in den Abgrund, weil sie wussten, was in Jesaja steht.
Sie kannten diese Prophetie, denn der Teufel kennt die Bibel. Darum steht auch in Offenbarung 12, dass er sehr wütend sein wird, weil er weiß, dass er nur noch wenig Zeit hat, und das weiß er aus der Bibel.
In Jesaja 24 wird die Zeit der Wiederkunft des Herrn Jesus beschrieben, in Kapitel 24 und die Drangsal. In Vers 21 steht:
„Und es wird geschehen an jenem Tag“ – dieser Ausdruck „jener Tag“ kommt oft in der Prophetie vor und weist auf die Epoche der Endzeit hin. Das ist nicht ein 24-Stunden-Tag. „Bejom“ ist im Hebräischen ein bekannter adverbialer Ausdruck, der den Sinn von Epoche hat, so wie wir heute sagen.
„Es wird geschehen an jenem Tag, da wird der Herr heimsuchen die Herrschar der Höhe in der Höhe und die Könige der Erde auf der Erde.“ Das heißt, er kommt als Richter über Engel und Menschen. „Und sie werden in die Grube eingesperrt, wie man Gefangene einsperrt und in den Kerker einschließt.“
„Und nach vielen Tagen werden sie heimgesucht werden, und der Mond wird mit Scham bedeckt und die Sonne beschämt werden, denn der Herr der Heerscharen herrscht als König auf dem Berg Zion und in Jerusalem, und vor seinen Ältesten ist Herrlichkeit.“
Wir sehen, sie werden eingesperrt in den Kerker und müssen dann auf das Endgericht warten. Wie lange wird das dauern? Aus Offenbarung 20 wissen wir: tausend Jahre.
Hier wird gesagt, nach vielen Tagen werden sie heimgesucht werden. Diese Dämonen wussten also, wenn der Messias kommt, der König, wird er sie in den Abgrund werfen.
Das war nicht beim ersten Kommen, sondern Jesaja 24 bezieht sich auf sein zweites Kommen. So hat der Herr Jesus sie gehen lassen, und sie sind dann in diese Schweineherde gefahren.
Dort wird also dieser Abgrund als Gefängnis genannt. Das passt mit der Kette, mit der Satan im Abyssos gebunden wird.
Jetzt ist noch Folgendes: In Römer 10 wird das Totenreich, also der Hades, genannt Abyssos. Das heißt, die ungläubigen Menschen, die sterben, kommen noch nicht in die Hölle, sondern wir lernen aus Lukas 16, der Geschichte des reichen Mannes und Lazarus, dass der Gläubige sofort ins Paradies kommt. Das wird dort „Der Schoß Abrahams“ genannt. Bei den Rabbinern war das ein paralleler Ausdruck für das Paradies.
Der reiche Mann wird beschrieben, dass er in den Hades kommt. Im Hades öffnet er die Augen. Er war blind sein Leben lang, und dann gingen ihm die inneren Augen auf.
Der Hades ist nicht die Hölle, sondern das Totenreich. Dieser Ort wird auch als Ort der Qual in Lukas 16 genannt, ist aber noch nicht die Hölle.
In 1. Petrus 3 nennt Petrus diesen Ort „das Gefängnis“. Wir sehen, wie sich das überschneidet.
Der Abyssos, wo die Dämonen einmal gebunden werden, wird auch „Gefängnis“ genannt. Sowohl der Hades als auch dieser Ort, wo die Engel hinkommen, wird Abyssos genannt, aber nie wird in Verbindung mit Engeln das Wort Hades gebraucht.
Warum? Ganz einfach: Hades hat mit dem Tod zu tun. Engel können nicht sterben. Engel sind Geister. Der Tod bedeutet ja nicht die Auflösung der Seele, sondern die Trennung unseres materiellen Körpers von der immateriellen Seele und dem Geist. Diese Trennung ist Tod. Das gibt es in der Engelwelt nicht, denn Engel sterben nicht.
Darum wird der Abyssos nie als Hades im Zusammenhang mit Engeln genannt. Aber es ist effektiv der gleiche Ort. Sie kommen alle an denselben Ort.
Das ist ein gefürchteter Ort. Dieser Ort ist heute schon der Ort, wo alle Verlorenen auf das letzte Gericht warten. Aber dort gibt es auch Engel, und zwar schon jetzt eine bestimmte Sorte, die wir in 2. Petrus 2 finden.
In 2. Petrus 2, Vers 4, sagt der Apostel: „Denn wenn Gott Engel, die gesündigt hatten, nicht verschonte, sondern sie in den tiefsten Abgrund hinabstürzend, Ketten der Finsternis überlieferte, um aufbewahrt zu werden für das Gericht.“
Hier wird von einer bestimmten Sorte von Engeln gesprochen, die gesündigt haben. Die hat Gott bereits in den tiefsten Abgrund hinabgestürzt und dort mit Ketten in der Finsternis festgehalten. Sie warten auf das Gericht.
Welche Engel sind das? Satan ist immer noch frei, und die Dämonen sind frei.
Im Judasbrief wird erklärt, das war eine ganz besonders üble Gruppe von Dämonen. Das sind Dämonen, die sich mit Menschen verbunden haben, wie es in 1. Mose 6 heißt.
Judasbrief, Vers 6: „Engel, die ihren ersten Zustand nicht bewahrten, sondern ihre eigene Behausung verließen, hat er zum Gericht des großen Tages mit ewigen Ketten unter der Finsternis verwahrt.“
„Wie Sodom und Gomorra und die umliegenden Städte, die sich gleicherweise wie jene Engel der Hurerei ergaben und anderem Fleisch nachgingen, als ein Beispiel vorliegen, indem sie des ewigen Feuers Strafe leiden.“
Diese Engel haben das Gleiche gemacht wie die Leute von Sodom und Gomorra, die Unzucht und sogar Sodomie praktizierten – das Schrecklichste, was es gibt, nämlich Verkehr mit Tieren.
Diese Engel haben die Schöpfungsordnung durchbrochen und als Engel einen Körper angenommen wie Menschen und sich mit Frauen verbunden (1. Mose 6). Daraus sind dann die Riesen entstanden, sagt 1. Mose 6.
Diese Engel hat Gott sofort in den Abgrund hinuntergetan. Sie waren noch schrecklicher als die Dämonen des Gadareners, die diesen Menschen übel zugerichtet und entpersönlicht haben.
Das war noch schlimmer, denn wenn man die Schöpfungsordnung durchbricht, ist das so schrecklich, dass Gott so eingegriffen hat.
In 2. Petrus 2 haben wir den Ausdruck, dass diese Engel in den tiefsten Abgrund hinabgeworfen wurden (2. Petrus 2, Vers 4). Dieses Wort „Tartaroo“ heißt „in den Tartarus hinabwerfen“. Bei den alten Griechen war Tartarus eine Bezeichnung für den Ort der Qual der Gottlosen im Hades.
Dieser Ausdruck wird in der Bibel für die Engel verwendet, die an diesem Ort der Qual im Gefängnis sind.
Dort kommt dann auch der Teufel hin, und er wird tausend Jahre gebunden.
Stellt euch tausend Jahre Weltgeschichte ohne Teufel vor. Wir haben über sechstausend Jahre erlebt, wie der Teufel los war.
Dann wird er gebunden sein, und der Herr Jesus wird hier auf der Erde in Frieden und Gerechtigkeit regieren.
Wir können uns kaum vorstellen, was das sein wird, aber das werden wir alles miterleben, denn wir kommen ja mit ihm.
Dann wird auch die Herrschaft verteilt, nach Lukas 19. Einer bekommt zehn Städte, ein anderer fünf, ein anderer eine. Wir werden sehen, was wir dann zu tun haben.
Wer in Buenos Aires wirken muss als Richter, wer in Moskau, ach, in Jerusalem. Ja, aber da sehen wir dann, wie das geht.
Auf jeden Fall werden wir im Himmel wohnen, im Haus des Vaters nach Johannes 14, und mit dem Herrn Jesus hier auf der Erde arbeiten, regieren und Richterfunktionen sowie Führungsfunktionen übernehmen.
Der Teufel ist gebunden.
Jetzt gibt es tatsächlich Bibelausleger – und es vermehrt sich wie eine Seuche –, die sagen: „Ach was, es gibt kein zukünftiges tausendjähriges Reich. Wir sind jetzt schon im tausendjährigen Reich, und Christus regiert gewissermaßen durch die Gemeinde. Darum haben wir auch den Auftrag, diese Welt zu verbessern und als Gemeinde gegen den Welthunger zu kämpfen usw.“
Das stimmt überhaupt nicht.
Ich habe das schon einmal erzählt: Eine verwirrte Willschülerin wurde belehrt, dass jetzt das tausendjährige Reich sei. Ich sagte: „Wenn du das nicht weißt, geh in den Zoo, nimm in einer Hand Stroh, in der anderen Fleisch, halte das dem Löwen hin. Wenn er das Stroh will, dann sind wir im tausendjährigen Reich, sonst eben nicht.“
Aber wir können auf das Experiment verzichten, es ist ja eine Glasscheibe, und dort, wo das Gitter ist, darf man nicht so nah heran. Da muss man sich halt einen speziellen Zug aussuchen, wo man das kann. Man kann das schon.
Wie kann man glauben, der Teufel sei heute gebunden? Nach all den Schrecken des zwanzigsten Jahrhunderts, mit den zwei Weltkriegen und etwa 80 Millionen Toten, und der Vernichtung durch die Kommunisten im zwanzigsten Jahrhundert mit etwa hundert Millionen Toten?
„Der Teufel sei gebunden“ – das gibt es nicht. Das ist geistliche Blindheit.
Wir lernen: „Nach diesem muss er eine kleine Zeit gelöst werden.“
Jetzt lese ich noch Vers 4: „Und ich sah Throne, und sie saßen darauf, und es wurde ihnen gegeben, Gericht zu halten, und die Seelen derer, die um des Zeugnisses Jesu und um des Wortes Gottes willen getötet wurden, und die das Tier nicht angebetet hatten, noch sein Bild, und das Malzeichen nicht angenommen hatten an ihrer Stirn und an ihrer Hand.“
„Sie lebten, oder sie kamen zum Leben, und herrschten mit Christus tausend Jahre.“
Hier wird erklärt: Die Märtyrer, die als Gläubige nach der Entrückung der Gemeinde bis zur Wiederkunft des Herrn als König sterben, werden auch gleich wieder auferstehen. Sie werden sich an der Herrschaft der tausend Jahre beteiligen.
Dann wird erklärt: „Die übrigen der Toten wurden nicht lebendig, bis die tausend Jahre vollendet waren.“ Es gibt nicht eine allgemeine Auferstehung, wie wir heute Morgen im Philipperbrief gesehen haben.
Es geht hier um die Herausauferstehung. Die Gläubigen stehen auf, aber diejenigen, die ungläubig waren, bleiben im Grab.
Das wird auch erklärt: „Dies ist die erste Auferstehung.“ Die erste Auferstehung ist die Auferstehung zum Leben, und sie zerfällt in verschiedene Phasen.
Phase 1: Der Herr Jesus, der Erstling der Entschlafenen, ist auferstanden. Da begann die erste Auferstehung.
Dann, bei der Entrückung, werden die Gemeinde und die alttestamentlichen Gläubigen auferstehen. Das ist die zweite Phase der ersten Auferstehung.
Dann kommt noch die Auferstehung am Anfang des Tausendjährigen Reiches, wie wir sie hier haben.
Das wird alles zur ersten Auferstehung gerechnet.
„Glückselig und heilig, wer teilhat an der ersten Auferstehung! Über diese hat der zweite Tod keine Gewalt, sondern sie werden Priester Gottes und des Christus sein und mit ihm herrschen tausend Jahre.“
Das Tausendjährige Reich wird in der Offenbarung ganz kurz abgehandelt, weil es im Alten Testament schon ausführlich behandelt worden ist, an so vielen Stellen.
Die Offenbarung wurde speziell für die Gemeinde geschrieben. Die Gemeinde war ein Geheimnis im Alten Testament, und darum findet man sie als Leib Christi, als Zusammenfügung von Gläubigen aus Juden und Heiden, nirgends im Alten Testament.
Jetzt ist die Offenbarung im Neuen Testament gegeben, um den Platz und die Bedeutung der Gemeinde in der Prophetie zu zeigen.
Wenn man sagt, die Offenbarung handle nicht von der Gemeinde, ist genau das Gegenteil wahr. Sie ist geschrieben worden genau wegen der Gemeinde, weil das im Alten Testament fehlte.
Darum wird ausführlich behandelt, was man im Alten Testament noch nicht findet.
Wo finden wir die sieben Siegel, die sieben Posaunen, die sieben Schalen? Das ist alles nicht im Alten Testament offenbart, darum im Neuen Testament.
Dort wird gezeigt, was die Stellung der Gemeinde ist.
Wo finden wir die 24 Ältesten im Alten Testament? Nirgends. Das ist die Gemeinde, und darum wird sie hier in der Prophetie gezeigt: zuerst Offenbarung 2 und 3, die Gemeinde auf der Erde, Kirchengeschichte, dann die Entrückung im Himmel, die 24 Ältesten im Himmel, und dann, was auf der Erde geschieht und wie der Herr mit der Gemeinde zurückkehrt.
Das Tausendjährige Reich wird ganz kurz behandelt, weil es schon im Alten Testament ausführlich beschrieben ist.
Jetzt lesen wir noch Vers 7: „Und wenn die tausend Jahre vollendet sind, wird der Satan aus seinem Gefängnis losgelassen werden.“
Warum wird das hier erzählt? Weil das im Alten Testament nicht erzählt wird. Das muss jetzt noch ergänzt werden zum Tausendjährigen Reich.
Die tausend Jahre werden im Alten Testament nicht erwähnt, darum wird das hier sechsmal erwähnt in diesen wenigen Versen.
Vers 8: „Und wird ausgehen, die Nationen zu verführen, die an den vier Ecken der Erde sind, den Gog und den Magog, sie zum Krieg zu versammeln, deren Zahl wie der Sand des Meeres ist.“
„Und sie zogen herauf auf die Breite der Erde und umzingelten das Heerlager der Heiligen und die geliebte Stadt, Jerusalem.“
Im Tausendjährigen Reich kommt der Überrest aus Israel, und ein Drittel aus Israel wird umkehren und ins Tausendjährige Reich kommen. Diese unzählbare Schar aus allen Völkern, die sich bekehren wird, kommt alle ins Tausendjährige Reich.
Aber sie haben noch keinen Auferstehungskörper wie wir. Darum werden sie Kinder haben.
Dann werden sie nicht so sein wie die heutige Gesellschaft, die sagt: „Oh, Kinder, das macht arm. Wenn ihr reich sein wollt, müsst ihr möglichst wenig Kinder haben. Ein Kind heißt eine halbe Million Franken. Ein Kind weniger, und wir haben schon wieder eine halbe Million gewonnen.“ So wird gerechnet.
Das wird nicht mehr so sein. Israel wird sich vermehren, die Völker werden sich vermehren im Tausendjährigen Reich, und der Tod wird normalerweise nicht mehr da sein.
Diese Erde wird sich füllen, es wird keine Hungersnot geben, wenn der Herr Jesus regiert.
Aber das heißt nicht, dass die Nachkommen sich automatisch alle bekehren.
Da wird eine große Zahl, wie wir gelesen haben, sich nicht bekehren.
Man kann sagen: „Ich glaube nur, wenn ich sehe.“ Nein, dann wissen wir schon längst aus der Bibel, dass viele sehen und trotzdem nicht glauben werden.
Der Unglaube liegt im Herzen begründet, nicht im Sehen oder Nichtsehen.
Am Ende des Tausendjährigen Reiches werden sie von Satan zur letzten Rebellion verführt.
Wir sehen, der Teufel ist ein Rebell von Anfang an. Alles, was mit Rebellion, Revolution und Aufstand zu tun hat, ist zutiefst satanisch.
Nur so nebenbei: Im neunzehnten Jahrhundert hat ein Mann eine Lehre der Revolution geschaffen. Das war Karl Marx. Das ist zutiefst satanisch.
Darum gab es im zwanzigsten Jahrhundert weltweit so viele Revolutionen wie nie zuvor – über dreihundert Revolutionen in der Geschichte.
Der Herr Jesus hat gesagt in Matthäus 24, dass Revolutionen in der Endzeit ein Zeichen des Endes sein werden, dass er bald kommt.
Wir leben in der Zeit der Revolution, des Aufstandes, des Hasses auf Autorität und darum auch in einer Zeit des Vaterhasses, des Hasses auf das Patriarchat, den Mann, der das Haupt in der Familie ist – aber eben nicht als Tyrann, sondern als Abbild des Herrn Jesus, der in Gnade und Gerechtigkeit regiert.
Im Tausendjährigen Reich wird Ruhe sein, aber am Schluss noch einmal eine letzte Revolution, ein letzter Aufstand, ganz nach marxistischer Lehre.
Aber Feuer vom Himmel wird das vernichten.
Ich lese zum Schluss noch Vers 10: „Und der Teufel, der sie verführte, wurde in den Feuer- und Schwefelsee geworfen, wo sowohl das Tier als auch der falsche Prophet sind.“
„Und sie werden Tag und Nacht gepeinigt werden von Ewigkeit zu Ewigkeit.“
Dann wird das letzte Gericht, die letzte Auferstehung beschrieben, und gleich danach der neue Himmel und die neue Erde. Das sparen wir uns für nächstes Mal.
Ich möchte noch zum Schluss beten:
Herr Jesus, danke, dass wir diesen Ausblick auf dein Kommen haben, diese Gewissheit, dass du das letzte Wort sprichst.
Wir sind so froh, dass wir auf deiner Seite stehen dürfen.
Jetzt bist du zwar der Verworfene, aber wir stehen auf deiner Seite und wissen, dass wir dann auch auf deiner Seite stehen werden, wenn du kommst als der Sieger, als der König der Könige und Herr der Herren.
Herr Jesus, hilf uns, dass wir in Treue vorangehen, den Blick auf dich richten und dass diese Hoffnung deines Kommens unsere Herzen zur Entrückung erfüllt, aber auch die Freude auf dieses Kommen mit dir zusammen in Herrlichkeit.
Herr Jesus, wir sind so glücklich, dass wir auf deiner Seite sein dürfen und dass du uns die Augen geöffnet hast über Golgatha und wie wir diese Gnade ohne eigene Leistung für uns in Anspruch nehmen durften und dass wir so Gottes Gnade für Zeit und Ewigkeit erfahren durften.
Herr Jesus, wir bitten für all die, die diesen Frieden mit dir noch nicht haben, vielleicht auch unter uns heute, dass du ihnen Gnade schenkst, jetzt doch zu dir zu kommen und das Leben mit dir in Ordnung zu bringen und dein Opfer ganz persönlich mit voller Überzeugung in Anspruch zu nehmen.
Wir danken dir für diesen Tag und für all deine Hilfe, Gnade und Bewahrung.
Schenke, dass ein Segen bleiben darf. Amen.