Einleitung und biblische Grundlagen der Ehe
Guten Abend, ich begrüße alle ganz herzlich zu diesem Vortragsabend zum Thema „Ehe nach Gottes Gedanken – Streiflichter aus dem Hohenlied“.
Ich halte diesen Vortrag zum ersten Mal, und da kann man nichts garantieren. Darum lese ich zu Beginn ein paar Verse vor. Das ist ja das Wichtigste: das Wort Gottes. Und wenn dann das Weitere daneben geht, kann mir vielleicht doch noch jemand am Ausgang sagen, lieber Bruder, diese Worte am Anfang waren so ermutigend und wunderbar.
Also, wir lesen aus Hohelied 8,6:
„Lege mich wie einen Siegelring an dein Herz, wie einen Siegelring an deinen Arm! Denn die Liebe ist gewaltsam wie der Tod, hart wie der Scheol. Ihr Eifer, ihre Gluten sind Feuergluten, eine Flamme des Herrn. Große Wasser vermögen die Liebe nicht auszulöschen, und Ströme überfluten sie nicht. Wenn ein Mann allen Reichtum seines Hauses um die Liebe geben wollte, würde man ihn nur verachten.“
Dazu lesen wir noch aus 1. Mose 2, dem Schöpfungsbericht, und zwar Vers 18:
„Und der Herr Gott sprach: Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei. Ich will ihm eine Hilfe machen, seinesgleichen oder ihm entsprechend.“
Dann Vers 21:
„Und der Herr Gott ließ einen tiefen Schlaf auf den Menschen fallen, und er entschlief. Und er nahm eine von seinen Rippen und verschloss ihre Stelle mit Fleisch. Und der Herr Gott baute aus der Rippe, die er von dem Menschen genommen hatte, eine Frau, und er brachte sie zu dem Menschen.“
Der Mensch sprach:
„Diese ist einmal Gebein von meinem Gebein und Fleisch von meinem Fleisch. Diese soll Männin heißen, denn vom Manne ist diese genommen. Darum wird ein Mann seinen Vater und seine Mutter verlassen und seiner Frau anhangen, und sie werden ein Fleisch sein.“
Und schließlich noch etwas aus dem Neuen Testament, Johannes 2, Vers 1:
„Und am dritten Tag war eine Hochzeit zu Kana in Galiläa, und die Mutter Jesu war daselbst. Es war aber auch Jesus mit seinen Jüngern zu der Hochzeit geladen.“
Und schließlich Vers 11 als Abschluss dieses Hochzeitsberichtes:
„Diesen Anfang der Zeichen machte Jesus zu Kana in Galiläa und offenbarte seine Herrlichkeit, und seine Jünger glaubten an ihn.“
Wir werden sehen, wie das alles sehr eng, direkt und naheliegend zusammenhängt, was wir gelesen haben. Es ist ja so, ...
Die Bedeutung der Ehe im Neuen Testament und die Rolle des Herrn
Im Neuen Testament ist Johannes 2 ganz wichtig, weil wir hier konkret eine Feier der Eheschließung vorfinden, zu der der Herr Jesus eingeladen war.
Wenn eine Ehe geschlossen wird, dann entsteht eben eine E-H-E. Das kann man sich gut merken, wenn man das Wort Ehe als Eselsbrücke betrachtet. Die beiden E stehen für Egoist und Egoistin. Bei jeder Eheschließung kommen zwei Egoisten zusammen – das ist so.
Das Wichtige ist jedoch das H in der Mitte. Es steht für Herr. Der Herr muss der Mittelpunkt sein. So entsteht die Grundlage dafür, dass die Verbindung von zwei Egoisten etwas Schönes werden kann, etwas ganz Wunderbares. Ohne das H wäre es nur eine Ehe. Aber es soll eine Ehe sein – mit dem Herrn im Zentrum.
Ein weiterer Hinweis: Am dritten Tag war eine Hochzeit. Man kann das einfach so lesen und denken: Ja gut, am dritten Tag war eine Hochzeit. Aber warum wird das betont, dass es am dritten Tag war? Ein geübter Bibelleser könnte sagen, dass in Kapitel 1 verschiedene Tage vorgestellt werden. Doch diese Tage beziehen sich auf Judäa, nicht auf Galiläa, und es sind mehr als drei Tage. Das hat also nichts damit zu tun.
Trotzdem heißt es: Am dritten Tag war eine Hochzeit. Wenn man das vom Deutschen ins Hebräische übersetzt, nämlich „bejom schlichi“, versteht man es sofort. Jeder Israeli versteht darunter: Am Dienstag war eine Hochzeit. Denn „dritter Tag“ – „Yom Schleschi“ – bedeutet Dienstag. Man sagt nicht Sonntag, denn das hat nichts mit dem Sonnengott zu tun. Stattdessen heißt es Yom Rishon für den ersten Tag, Yom Scheni für den zweiten Tag, Yom Schlichi für den dritten Tag und so weiter bis zum sechsten Tag. Der siebte Tag heißt Yom Schabbat, der Ruhetag.
Früher haben die Rabbiner gelehrt, dass der ideale Tag für eine Eheschließung der Dienstag ist. Man kann auch am Montag, Donnerstag oder Freitag heiraten, aber der Dienstag ist der beste Tag. Das hat mit der Schöpfungswoche zu tun.
Die Bibel beginnt ja nicht mit dem Sonntag, sondern mit dem ersten Tag der Woche. Am dritten Tag hat Gott zweimal gesagt, dass es gut war. Im gesamten Schöpfungsbericht wird siebenmal gesagt, dass es gut war, und beim siebten Mal heißt es sogar „sehr gut“.
Man spricht also nicht nur rückwärts, man schreibt auch rückwärts – das ist ein kleiner Spaß. Aber man sagt wirklich „sehr gut“, „gut“, „sehr“. Das ist nicht gleichmäßig über die sieben Tage verteilt. Am zweiten Tag kommt das Wort „gut“ gar nicht vor, aber am dritten Tag zweimal.
Darum haben die Rabbiner gelehrt: Die Ehe ist etwas so Gutes. Deshalb sollte man am Dienstag heiraten. Dieser Tag wird betont, weil Gott am dritten Tag zweimal gesagt oder gesehen hat, dass es gut ist. Heiraten ist eine gute Sache, eine sehr gute Sache.
Diese Erklärung ist heute besonders wichtig, weil viele in unserer Gesellschaft das nicht mehr glauben. Wir als Gläubige müssen daran festhalten: Die Ehe ist nicht nur eine Option oder Möglichkeit, sondern eine gute Sache. Diese Ehe wurde vom Schöpfer selbst erfunden.
Die Hochzeit zu Kana und die Offenbarung der Herrlichkeit Jesu
Darum ist es so wichtig, dass die Hochzeit von Kana im Johannesevangelium erwähnt wird. Im Johannesevangelium wird Jesus als der Schöpfergott vorgestellt. Deshalb beginnt es in Johannes 1,1: „Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott. Dieses war am Anfang bei Gott. Alles kam durch dasselbe ins Dasein, und ohne dasselbe kam auch nicht eines ins Dasein, das ins Dasein gekommen ist.“
Das heißt: Jesus, das Wort, wird so genannt, weil er alles erschaffen hat. Er war der Ausführende in der Schöpfung. Damit wird klar, was wir ja schon am Anfang aus dem ersten Buch Mose gelesen haben: Der Herrgott schafft Adam und dann Eva. Dabei schafft er auch die Verbindung von Mann und Frau, die Ehe. Sie ist die Erfindung des Schöpfers oder das Werk des Sohnes Gottes.
Jetzt versteht man, wie wichtig es ist, dass man in einer Ehe von Anfang an gut miteinander umgeht. Es gibt manche, die erst später zum Glauben kommen und dann den Herrn einladen können. Aber wo es möglich ist, weil man schon vorher bekehrt und errettet ist, sollte man den Herrn Jesus von Anfang an in die Ehe einladen – so wie es hier der Fall ist. Auch Jesus war zu der Hochzeit eingeladen.
An dieser Hochzeit hat der Herr Jesus auf ganz besondere Weise seine Herrlichkeit als Sohn Gottes erwiesen. Er verwandelte Wasser in Wein. Damit zeigte er erneut, dass er der Schöpfer ist, der die Dinge einfach ins Dasein rufen kann. Er verwandelte Wasser in Wein – nicht wie Mose Wasser in Blut. Das war ein Bild des Gerichts Gottes.
Der Herr Jesus aber verwandelte Wasser in Wein. Wein ist in der Bibel ein Bild der natürlichen Freude. In Prediger 9 heißt es: „Isst ein Brot mit Freude und trinkt ein Wein mit Freude.“ Brot essen und Wein dazu sind ein Bild der natürlichen Freude.
Wir sehen an dieser Hochzeit, dass bald der Wein ausging. Die Übertragung ist naheliegend: Eine Ehe kann gut beginnen, und Jesus ist eingeladen, aber die Freude kann ausgehen. Doch wie gut ist es, wenn man den eingeladen hat, der der Schöpfer der Ehe ist! Er kann das Wunder tun und Wasser in Wein verwandeln – und zwar besseren Wein als am Anfang.
Das hat mich sehr gefreut, denn Andreas sprach in der Einleitung davon, dass Ehen noch besser werden sollen. Genau das ist das Thema. Darum dachte ich gleich, dass man darüber etwas sagen muss. Das war nicht geplant, aber es ist so wunderbar.
Man kann sagen: Die spätere Freude war größer als die Anfangsfreude. Es ist essentiell, dass diese zwei Egoisten den Herrn in der Mitte haben. Er kann helfen, dass selbst wenn die Freude ausgegangen ist, die Freude wiederkommt – und noch größer als am Anfang.
Das ist etwas Wunderbares: In der Ehe gibt es eine Steigerung, ein Wachstum. Woher kommt die Kraft dazu? Der Herr Jesus hat seine Herrlichkeit als Sohn Gottes offenbart mit diesem ersten Wunderzeichen: Wasser zu Wein. Und...
Die Schöpferherrlichkeit Jesu und die Bedeutung für die Ehe
Wir müssen uns überlegen, was dort geschehen ist. Der Herr Jesus hat diesen Wein gemacht. Der Speisemeister probierte ihn, doch er wusste von nichts. Wir können uns vorstellen, was er vielleicht gedacht hat.
Der Wein war sieben Jahre alt. Diese sieben Jahre beziehen sich nur auf die Lagerung. Davor mussten die Trauben gepflückt und zertreten werden. Und zuvor musste der Weinberg gepflanzt werden. Außerdem musste der Weinberg vor Füchsen geschützt werden, die ihn zerstören könnten. Es war viel, viel Arbeit, die diesem Wein vorausging.
Jetzt aber ist das Produkt da – und das auf einen Schlag: Wasser wird zu Wein, ohne Zeitverzögerung. So ist es immer, wenn Gott schafft und erschafft. Es sieht so aus, als ob das Alter vorausgesetzt wird, aber es braucht kein Alter.
Stellen wir uns vor, wir gingen im Garten Eden spazieren. Wir sähen die großen, dicken Bäume und würden denken, der sei wahrscheinlich 150 Jahre alt, und der dort vielleicht 500 Jahre. Dabei hat Gott gerade erst den Garten Eden als Schöpfer gemacht.
So ist es auch in der Schöpfung: Wir sehen die Sterne und das Licht, das Milliarden von Lichtjahren entfernt ist. Das bedeutet aber nicht, dass das Weltall Milliarden von Jahren alt ist. Lichtjahre sind eine Distanzangabe, keine Zeitangabe. Das Weltall brauchte nicht diese Zeit, denn der Schöpfer hat es erschaffen – so sieht es nur alt aus.
Gerade darin zeigt sich die Schöpferherrlichkeit des Herrn Jesus. Er offenbart seine Herrlichkeit in Kana durch dieses Wunder. Und das möchte er auch in Ehen tun: Wo der Wein ausgegangen ist, will er seine Schöpferherrlichkeit offenbaren, damit die letzte Freude noch größer wird als die erste.
Grundsätzlich sollte die Ehe sein wie eine Schweizer Seilbahn – allerdings nur einfache Fahrt, also von unten nach oben. Nicht umgekehrt, also von oben nach unten, sondern immer von unten nach oben.
Das Hohelied als poetische Darstellung der Ehe
Und jetzt schlagen wir nochmals das Hohelied auf. Das ist das schönste Lied, das Salomo gedichtet hat. Er war der Sohn eines ganz großen Musikers, einer Ausnahmebegabung, König David. Salomo selbst hat tausendfünf Lieder gedichtet, wie uns der erste Königsbrief sagt. Das schönste von diesen tausendfünf Liedern ist das Lied der Lieder, das Hohelied.
So beginnt es: das Lied der Lieder von Salomo, das schönste Lied. Es beschreibt die Ehe nach den Gedanken des Schöpfers, so wie es in 1. Mose 1,2 vorgegeben ist und wie uns Johannes 2 zeigt. So kann es eben auch nach dem Sündenfall sein. 1. Mose 2 ist noch vor dem Sündenfall. Da kann man sagen, ja gut, da war eine wunderbare Ehe möglich. Aber Johannes 2 ist lange nach dem Sündenfall und zeigt, dass auch nach dem Sündenfall eine Ehe mit tiefer Freude möglich ist.
Aber dazu muss der Sohn Gottes der Mittelpunkt sein, der seine Herrlichkeit offenbart.
Das Hohelied ist gewissermaßen eine künstlerische, musikalische und poetische Darstellung. Es ist nicht nur ein Gedicht, sondern ein ganzes Kunstwerk. Typisch ist zum Beispiel der Versfuß zwei und zwei. In Lehrgedichten, wie den Sprüchen, ist sehr typisch drei und drei. Im Hebräischen zählt man nur die betonten Silben, nicht die unbetonten.
Die betonten Silben sind bei den Sprüchen eins, zwei, drei, eins, zwei, drei – das ist typisch für Lehrgedichte. Für das lyrische Hohelied ist es eins, zwei, eins, zwei. Für die Klagelieder ist es ganz typisch drei und zwei, also ständige Rhythmuswechsel: eins, zwei, drei, eins, zwei, eins, zwei, eins, zwei, drei, eins, zwei. Das drückt die Unruhe und Niedergeschlagenheit der Seele aus.
Im Hohelied hingegen ist es eben dieses Lyrische. Das soll zeigen, dass die Ehe etwas Wunderbares ist. Es ist ein Musikstück mit vier Strophen. Dreimal kommt der Refrain vor. Es ist Poesie, die über den Alltagstrott hinweg erhebt.
Über die acht Kapitel hinweg sehen wir das Wachstum der Liebe. In Hohelied 2,16 heißt es: „Mein Geliebter ist mein und ich bin sein.“ Schön, oder? Das sagt sie, die Braut, also die Jungverheiratete. Im Hohelied sind die beiden verheiratet, aber er nennt sie immer noch „meine Braut“, immer wieder, Kalati, Kalati – nur ein Wort: meine Braut, meine Braut. Das ist die Jungverheiratete.
Sie sagt: „Mein Geliebter ist mein und ich bin sein.“ Doch es wird noch schöner in Kapitel 6, Vers 3. Dort sagt sie nämlich: „Ich bin meines Geliebten und mein Geliebter ist mein.“ Merkt man den Unterschied? Es ist genau umgedreht.
Das erste Mal spricht sie von sich: „Mein Geliebter ist mein und ich bin sein.“ Sie denkt daran, was diese Beziehung für sie bedeutet. Dann denkt sie auch daran, dass es für ihn etwas bedeutet. Aber es ist eine Steigerung, wenn sie sagt: „Ich bin meines Geliebten.“ Da überlegt sie, was in ihm vorgeht, was ihn bewegt. Und dann sagt sie: „Und mein Geliebter ist mein.“ Also denkt sie wieder an sich.
Es wird noch schöner in Kapitel 7, Vers 10: „Ich bin meines Geliebten, und nach mir ist sein Verlangen.“ Sie spricht nur noch über ihn. Sie gehört ihm und überlegt, was diese Beziehung für ihn bedeutet. „Nach mir ist sein Verlangen.“ Sie denkt darüber nach, was er empfindet, und spricht gar nicht mehr von sich.
Dabei ist es ganz wichtig: Es geht nie um das Verschwinden der eigenen Person. Das wäre Buddhismus oder Hinduismus.
Was ist das Ziel im Buddhismus und im Hinduismus? Das Nirwana. Die Buddhisten sagen Nibbana, das bedeutet das Gleiche. Es ist eigentlich ein Sanskrit-Wort, Nirwana ist ein Partizip und heißt „ausgelöscht“. Das ist Nirwana. Schrecklich! Buddha soll gesagt haben, zum Nibbana könne man nicht sagen, dass man nicht mehr existiert, aber auch nicht, dass man existiert. Boah, da kann ich echt verzichten! Es ist die Auflösung der Person.
Aber Gott ist eben nicht ein unpersönlicher Gott, keine Kraft im Kosmos, sondern der Gott, der gesagt hat: „Ich bin, der ich bin.“ Er sagt zu den Kindern Israel: „Ich bin hat mich zu euch gesandt.“ Und der Mensch ist im Bild Gottes erschaffen, das heißt als Person.
Darum ist es nicht Demut, die Person quasi aufzulösen. Es ist aber etwas Schönes, wenn man den Herrn Jesus in den Vordergrund stellt. Zum Beispiel auch beim Abendmahl, wenn wir seinen Wunsch erfüllen: „Tut dies zu meinem Gedächtnis.“ Dabei denken wir nicht in erster Linie an uns, sondern an ihn. Das braucht es auch. Er soll im Vordergrund stehen, aber es darf nie die Auflösung der Person sein.
Ich meine, es gibt viele glückliche Ehen in Indien. Dort ist es auch klar, dass eine Ehe eine treue Gemeinschaft von Mann und Frau sein soll. Aber sie können ihre Ehe nicht nach ihrer Religion führen, denn sie werden von den Mönchen gelehrt, dass es so etwas wie eine Ehe gar nicht gibt. Es ist nur Maya, also Einbildung.
Wenn der Mann sagt: „Ich liebe dich“, gibt es das nicht wirklich, und du auch nicht. Es ist nur Einbildung. Trotzdem lieben sie sich dort, wo es ihnen gut geht, aber sie können nicht nach ihrer Religion leben. Das sind wie zwei Schienen.
In der Bibel geht es darum, dass die Person nicht aufgelöst wird. Wir können aber den Herrn Jesus in den Vordergrund stellen. Hier in der Ehe sieht man, wie die Sulamit, die jung Verheiratete, ihren Geliebten immer mehr vor Augen hat und nicht sich selbst. Das ist ein wunderbares Wachstum. Es ist wie eine Seilbahn, die aufwärts fährt in dieser Beziehung.
Die Schöpfungsgeschichte und die Ergänzung von Mann und Frau
Gehen wir nun zu 1. Mose 2, wo wir den Herrn Jesus sehen, wenn es heißt: Der Herr Gott sprach in Vers 18: „Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei; ich will ihm eine Hilfe machen, die ihm entspricht.“ Hier spricht der Herr Jesus.
Die Pläne kommen vom Vater. Deshalb heißt es in 1. Korinther 8,6: „Alle Dinge kommen von Gott, dem Vater, durch unseren Herrn Jesus Christus.“ Der Vater hatte die Pläne, und der Sohn hat diese Pläne in der Schöpfung ausgeführt.
Nun sagt Gott: Es ist nicht gut. Das ist erstaunlich. Dies geschieht am sechsten Tag, nachdem schon sechsmal gesagt wurde, dass es gut war. Und jetzt, am sechsten Tag, kommt ein Nichtgut. Doch es ist nur vorläufig, wenn Gott sagt: „Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei.“
Diese Schöpfung kann erst vollständig sein, wenn die Frau auch noch auf dem Plan erscheint. Das ist eine Ermutigung für alle Schwestern, nicht wahr? Die Frau war nötig, damit Gott am Schluss sagen konnte: „Es war sehr gut.“ Gut, sehr gut, ja, aber eben nicht gut, dass der Mensch allein sei.
„Ich will ihm eine Hilfe machen, die ihm entspricht.“ Hilfe ist übrigens nicht Gehilfin. Das gleiche Wort, das hier verwendet wird, wird anderswo für Gott gebraucht, der uns Hilfe ist. Gott ist uns Hilfe und Zuflucht. Das hat nichts mit einer Gehilfin zu tun, das wäre Lästerung, Gott mit dem Wort „Gehilfe“ zu bezeichnen. Nein, es ist Hilfe!
Und das sagt Gott: „Ich will ihm eine Hilfe machen.“ Diese Hilfe soll ihm entsprechen. Eine Hilfe ist dazu da, etwas auszufüllen, was man selbst nicht hat. Die Frau sollte also eine Ergänzung für den Mann sein. Darum sollte sie anders sein als er, aber nicht völlig anders.
Deshalb heißt es „ihm entsprechend“ oder ganz wörtlich „ihm gegenüber“. Es ist ein Wort, „keneqdo“, das gleichsam „gegenüber ihm“ bedeutet. Es beschreibt eine Person, die auf Augenhöhe entgegentritt.
Wir haben gelesen, dass Gott einen tiefen Schlaf auf Adam fallen ließ, eine Operation durchführte, eine Rippe entfernte, wieder verschloss und dann aus dieser Rippe die Frau machte. Warum aus einer Rippe? Weil die Rippe ein Knochen ist, ganz nahe beim Herzen.
Gott hat eben nicht einen Fußknöchel genommen, damit Adam immer daran hätte denken können: „Das ist meine Frau.“ Aber auch nicht ein Stück aus der Schädeldecke. Wäre das so gewesen, hätte Adam eine Art Fontanelle gehabt, wie Babys. Ein Loch also. Das hätte bedeutet: „So, mein Kleiner, jetzt sage ich dir mal, was richtig ist.“ Nein!
Stattdessen nahm Gott einen Knochen von hier, vom Herzen. Natürlich hatte Gott von Anfang an auch den Plan, dass der Mann das Haupt der Frau ist. Das wird schon dadurch ausgedrückt, dass Gott zuerst den Mann erschaffen hat und nicht die Frau.
Aber Hauptsein bedeutet nicht, Tyrann zu sein, sondern die Hauptverantwortung in der Führung zu haben. Es ist ganz schwierig, eine Firma zu führen, wenn zwei die gleiche Berechtigung haben. Das funktioniert nur gut, wenn beide genau gleich denken. Wenn das nicht der Fall ist, gibt es nur eine Pattsituation.
Gottes Einrichtung, zuerst Adam zu schaffen, bedeutet, dass es auch in Pattsituationen ein Vorankommen gibt. Natürlich nicht eine Lösung, die dem widerspricht, dass der Knochen vom Herzen kommt. Man sucht miteinander einen Weg, eine Lösung, die wirklich der Liebe entspricht.
„Seinesgleichen“ bedeutet auch, dass es viele Übereinstimmungen gibt. Für die, die vor der Ehe stehen und vor der Wahl: Es ist wichtig, dass es Unterschiede gibt, denn diese führen zu Ergänzung.
Es ist auch wichtig, später im Eheleben zu erkennen, dass diese Unterschiede, die vielleicht manchmal nerven, doch gut sind, weil sie ergänzen. Wenn aber die Unterschiede zu groß sind und zu wenig Übereinstimmung da ist, wird es schwierig.
Darum sind auch interkulturelle Ehen in der Bibel nicht verboten. Aber man muss sich im Klaren sein, dass man sich dann noch mehr anpassen muss, als es ohnehin schon gilt.
Die Herzensbeziehung und poetische Liebesausdrücke im Hohelied
Und dann sehen wir eben diese Herzensbeziehung und das gegenseitige Begegnen auf Augenhöhe. Das wird besonders schön im Hohen Lied deutlich. Wenn man es einmal in einem Zug durchliest, merkt man, dass der Mann eine richtige Sammlung schöner Kosewörter hat. Ja, wirklich!
Das beginnt schon in Kapitel 1, Vers 8, wo Salomo zu Sulamit sagt: „Wenn du es nicht weißt, du Schönste unter den Frauen!“ Das ist doch ein wunderbarer Ausdruck: „Du Schönste unter den Frauen.“ Ganz anders als bei Abraham, der in einer schwierigen Situation zu Sarah sagte, als sie auf dem falschen Weg nach Ägypten waren (1. Mose 12): „Ich weiß, dass du ein Weib schön von Ansehen bist. Sag den Leuten in Ägypten, ich sei dein Bruder, sonst werden sie mich töten und dich leben lassen.“
Als sie dann in Ägypten ankamen, heißt es im gleichen Kapitel (1. Mose 12), dass die Fürsten des Pharao sie gesehen und gelobt haben, weil die Frau sehr schön war. Warum hat Abraham das nicht gesagt? Er sagte nur: „Du bist schön.“ Aber die Ägypter sagten: „Sehr schön.“ Das ist traurig, wenn die Komplimente des Mannes so schwach sind, dass andere bessere geben. Das darf nicht sein.
Salomo macht diesen Fehler nicht. Am Anfang war er ein Mann, der voll von Gottes Weisheit war. Das mit den Frauen kam später. Er hat das Hohelied auch später geschrieben, als schon andere Frauen da waren. Aber das Hohelied zeigt, wie die Anfangszeit war, als sie die Einzige war. Er nennt sie die Einzige, und da war alles schön. Er hat das später kaputt gemacht, aber das ist jetzt nicht das Thema.
Er sagt: „Du Schönste unter den Frauen“ und weiter in Vers 9 „meine Freundin“ und auch in Vers 15 „meine Freundin“ und so weiter. Ein Bekannter von mir, der als Lehrer Integration mit jungen Menschen aus anderen Kulturen in der Schweiz macht, sprach einmal im Zusammenhang von seiner Freundin. Darauf wurde er prompt angesprochen: „Du hast eine Freundin? Hätte ich nicht gedacht.“ Er antwortete: „Ja, ich meine meine Frau. Sie ist meine beste Freundin.“ Das ist ja unerhört! Der Ausdruck „Freundin“ soll gerade nicht nur für die Ehefrau stehen, sondern man denkt oft etwas anderes. Nein, sie muss die beste Freundin im Leben sein.
Mal fragte mich jemand: „Hast du eigentlich auch einen seelsorglichen Coach?“ Nun gut, ich bin ja nicht im Sport tätig, aber meine Frau ist das für mich, meine beste Freundin. Ihr kann ich alle Probleme besprechen, und sie hilft mir. Das dürfen wir uns nicht nehmen lassen. Sie ist die beste Freundin.
Später sagt er auch „meine Schöne“. Ich greife einfach ein paar Verse heraus, zum Beispiel Vers 10 und dann noch eine Stelle in Vers 13: „meine Freundin, meine Schöne“ und gleich weiter „meine Taube“. Schauen wir mal in Kapitel 5, dort wird es noch intensiver. Er klopft nachts an die Tür, kommt nach Hause, ist schon im Bett und zu faul, um aufzustehen. Dann sagt er: „Tu mir auf, meine Schwester, meine Freundin, meine Taube, meine Vollkommenheit, meine Vollkommene.“ Wow! Da bekommt man richtig Ideen, wie man der Frau sagen könnte, was man fühlt.
Ich habe mal einen Pfarrer gekannt, der mir erzählte, dass er, als er noch jung und unverheiratet war, seine Frau „Fröschli“ nannte. Ich fand das damals ganz lustig, aber später muss ich sagen, so etwas geht gar nicht. Wenn man sich überlegt, wie das Sexualverhalten von Fröschen ist – furchtbar! Darum ist es ja in der Bibel ein Bild für sexuelle Unreinheit, die Frösche. Es gibt viel schönere Ausdrücke.
Übrigens sind es im Hebräischen immer einzelne Worte: „Meine Schwester“ heißt achoti, „meine Freundin“ rajati, „meine Taube“ jonati, „meine Vollkommene“ damati. Das sind schöne Worte. Es ist wichtig, dass man sich immer wieder Komplimente macht.
Sie macht das umgekehrt auch. Ich habe jetzt nur von den Ausdrücken des Mannes gesprochen, aber ich könnte auch zeigen, welche schönen Ausdrücke sie verwendet. Es ist so schön, dass sie sich ständig Komplimente machen.
Gerade beim Mann ist es wichtig, dass er immer wieder sagt: „Du bist sehr schön.“ Frauen sind sehr vergesslich. Das hat nichts mit Alzheimer zu tun, sondern ist einfach so in der Natur. Solche Komplimente müssen immer wiederholt werden – nicht maschinell, aber ehrlich. Und im Hohen Lied gibt es kein einziges böses Wort.
Die Verliebtheit und ihre Bedeutung für die Ehe
Der Zustand der Verliebtheit, also echte Verliebtheit, ist besonders zu Beginn der Verlobungszeit und in den ersten Jahren der Ehe deutlich spürbar. Medizinisch hängt das damit zusammen, dass es einen starken Ausstoß von Noradrenalin aus den Nebennieren gibt. Dieses Hormon ist auch mit Stress verbunden. Gleichzeitig wird Dopamin ausgeschüttet, ein weiteres Hormon, das Glücksgefühle hervorruft.
Gott hat es so eingerichtet, dass genau in dem Moment, in dem der Mensch bestimmte Gedanken und Gefühle hat, diese körperlich unterstützt werden. Das Glück selbst ist nicht Dopamin, aber die körperlichen Funktionen tragen das, was Gott in der Beziehung bewirkt. Diese Phase kann auch Schlafstörungen verursachen.
Es ist wichtig, diese Erfahrung zu machen. Das wird im Hohelied ausgedrückt. In Kapitel 2, Vers 4 heißt es: „Er hat mich in das Haus des Weines geführt, und sein Panier über mir ist die Liebe.“ Weiter heißt es: „Stärkt mich mit Traubenkuchen, erquickt mich mit Äpfeln, denn ich bin krank vor Liebe.“
Dieses „krank sein vor Liebe“ gibt es wirklich. Die Welt spricht oft von „krank sein vor Liebe“ und meint damit Liebeskummer. Das trifft nur teilweise zu. Es gibt tatsächlich diesen Zustand, und das ist etwas Schönes. Deshalb braucht man auch Fruchtzucker, um wieder Energie zu bekommen. Es ist nicht energieraubend, aber energiefordernd.
Im nächsten Vers wird sogar beschrieben, wie man sich umarmt. Zum Beispiel die linke Hand kann man richtig lernen, nach der Bibel: „Unter meinem Haupt und seine Rechte umfasst mich.“
Verliebtheit ist also ein Zustand, der ganz natürlich und sich selbst überlassen etwa zwei bis drei Jahre dauert. Danach folgt eine Beruhigung. Das bedeutet aber nicht, dass die Verliebtheit verloren geht. Es gibt einfach eine Beruhigung. Man kann auch erklären, was körperlich dann passiert: Das Ganze wird ruhiger, aber auch tiefer. Es ist immer noch Verliebtheit.
Dieser Prozess läuft jedoch nicht automatisch weiter. Und das ist etwas, das die Welt, die oft abwertend über solche Themen spricht, nicht kennt. Wie arbeitet man an einer Ehe, damit sie tiefer wird und weiterbesteht? Das ist wie beim Schmiedefeuer: Was muss man tun, damit es nicht erlischt? Man muss Holz nachschieben, sonst erlischt das Feuer.
Man muss also aktiv daran arbeiten, damit die Beziehung lebendig bleibt.
Die Bedeutung des positiven Blicks in der Ehe
Und nun, warum ich mit dem ganzen Thema Verliebtsein und so weiter begonnen habe: Ich wollte besonders auf einen Gedanken hinweisen. Dieser ist auch körperlich bedingt durch die Dopaminausschüttung. Dabei blendet man im Denken eigentlich das Negative aus. Es ist dann alles nur gut!
Ja, sogar in einer Beziehung, in der andere vielleicht ein Problem sehen würden, denkt man: „Wo? Echt perfekt!“ Das kann man ganz genau erklären, was da genau passiert. Aber in einer Beziehung, die gottgemäß ist, ist es doch schön, dass man alles, was ein bisschen unangenehm ist, ausblenden kann und stattdessen den Blick für das Gute hat.
Im Hohen Lied sagen sie nur schöne Dinge zueinander. Sie kritisieren sich nicht dauernd, überhaupt nicht. Das kann man auch bewusst fördern: Man kann lernen, einen Blick für all die guten Dinge am Ehepartner zu haben.
Man kann aber auch einen Röhrenblick bekommen, der nur auf die Dinge schaut, die Mühe machen. Mit so einem Röhrenblick soll man ja nicht Auto fahren, das ist absolut gefährlich, weil es Unfälle verursacht. Von Anfang an lernt man bei einem guten Fahrlehrer, dass man Übersicht haben und in die Tiefe schauen muss.
Diesen Blick sollte man auch für den anderen haben: sich nicht nur auf das Unangenehme konzentrieren, denn das führt zu einer Versteifung in der negativen Sicht.
Wir können von der Sulamit lernen, die „krank vor Liebe“ war und alles an ihm sieht. Man erkennt, sie ist Detailistin, keine Grobsichtige. Sie sieht nicht einfach nur „super“, sondern beschreibt ihn im Detail.
Die Mädchen von Jerusalem fragen sie: „Was hast du eigentlich? Warum sprichst du so über ihn? Was ist er denn, dass du uns so beschwörst?“
Und sie antwortet im Hohelied 5,10:
„Mein Geliebter ist weiß und rot, ausgezeichnet vor Zehntausenden. Sein Haupt ist gediegenes feines Gold, seine Locken sind gewählt, schwarz wie der Rabe. Seine Augen sind wie Tauben an Wasserbächen, badend in Milch, eingefasste Steine. Seine Wangen – jetzt spricht sie nur über die Wangen und den Bart darauf – seine Wangen sind wie Beete von Würzkraut, Anhöhen von duftenden Pflanzen. Seine Lippen sind Lilien, träufelnd von fließender Myrrhe. Seine Hände sind goldene Rollen, mit Topasen besetzt. Seine Lippen träufeln von fließender Myrrhe.“
Das ist die natürliche Feuchtigkeit auf den Lippen, das sieht sie alles. Sie beschreibt ihn im Detail – und er sie auch.
Im Kapitel 4, Vers 1 heißt es:
„Siehe, du bist schön, meine Freundin, siehe, du bist schön. Deine Augen sind Tauben hinter deinem Schleier, dein Haar ist wie eine Herde Ziegen, die an einem Abhang des Gebirges Gilead lagern. Deine Zähne sind wie eine Herde schöner Schafe, die aus der Schwemme heraufkommen, welche alle Zwillinge gebären, und keines unter ihnen ist unfruchtbar.“
Dann spricht er über die Lippen, die Schläfe, den Hals und die Brüste – alles sehr detailliert! Er weiß genau, warum er sie schön findet, und sie kann genau erklären, warum sie ihn schön findet.
Jetzt könnte jemand sagen, das sei eigenartig, denn im Hohen Lied geht es ja vor allem um das Äußere, das Körperliche. Aber dann hat man das Hohelied noch nicht richtig verstanden. Denn alle diese Dinge, die da erwähnt werden, haben geistliche Aussagen.
Zum Beispiel sagt sie von ihm, seine Augen sind wie Tauben. Wir haben es gelesen, Hohelied 5,12:
„Seine Augen sind wie Tauben an Wasserbächen, badend in Milch, eingefasste Steine.“
Wie kann man die Augen so beschreiben? Ganz einfach: Seine Augen sind wie Tauben – damit beschreibt sie die Iris und vergleicht sie mit der Farbe der Federn der Taube. Das kann man nachvollziehen.
Dann sagt sie: „Seine Augen sind wie Tauben an Wasserbächen.“ Das ist die Feuchtigkeit im Auge. Das ist ganz wichtig, nicht wahr? Es ist ganz gefährlich, wenn man trockene Augen hat.
Ein Grundsatz der Augenheilkunde ist: befeuchten, befeuchten, befeuchten. Ein Arzt, bei dem ich in einem Notfall eine ganze Stunde einem unserer Kinder die Augen benetzt habe, erklärte mir das.
Aha, da hat man es in der Bibel: Augen wie Tauben an Wasserbächen. Und dann heißt es „badend in Milch“ – das ist der Hinweis auf das Weiße im Auge, das „badet“ in Milch.
Und dann heißt es „eingefasste Steine“, also vergleich die Augäpfel mit Edelsteinen, die darin eingefasst im Schädel liegen. Wunderbar!
Aber das hat auch eine geistliche Bedeutung: Die Tauben gehören zu den wenigen Tierarten, die dadurch charakterisiert sind, dass Paare ein Leben lang zusammenbleiben.
95 % der Tierarten bleiben keine Paare, sondern nur für einen kurzen Moment im Jahr, und dann ist es vorbei. Bei Ratten ist diese Anziehungskraft ein paar Sekunden, und dann ist es erledigt. Bei Elefanten drei Tage, und auch bei Schimpansen ist es ziemlich kurz.
Aber ein Mensch ist auf Treue angelegt – das ganze Leben lang. Und die Tauben auch.
„Deine Augen sind Tauben“ bedeutet, dass seine Augen, obwohl sie offen sind, nur ihn meinen. Es ist diese absolute Treue. Und das ist nicht nur eine äußerliche Sache.
So kann man bei jedem Detail im Hohen Lied den geistlichen Aspekt erklären. Die beiden haben schon geistliche Gemeinschaft. Diese wird in dieser poetischen Sprache ausgedrückt.
Ich sage das ja immer wieder, wenn ich eine Trauung durchführe. Die beiden sagen sich „Ja“. Dieses „Ja“ ist gleichzeitig ein „Nein“ – ein Nein für alle, die man früher gekannt hat, und sogar für alle, die man später noch kennenlernen wird.
Das ist eine ganz klare Entscheidung, definitiv. Ein Ja oder ein Nein, eine Absage an alle anderen.
Und das wird ausgedrückt mit: „Deine Augen sind wie Tauben.“ Wenn man dieses Vertrauen hat, sich gegenseitig darin bestärkt, gibt das Ruhe in die Beziehung hinein.
Und diese Ruhe ist so wichtig.
Die Ruhe in der Ehe und das Beispiel von Ruth und Naomi
Es ist typisch, dass man eine gewisse Unruhe in sich spürt, wenn man nicht verheiratet ist. Fährt man zu einer Konferenz, denkt man vielleicht: „Vielleicht ist diejenige, die es zukünftig mal sein wird, dort.“ Diese Unruhe ist spürbar. Auch sie empfindet vielleicht so: „Dort war die Evangelisation, vielleicht ist es möglich, ich weiß es nicht.“
Diese Unruhe entsteht, weil diese Frage immer offen bleibt – außer sie wurde einmal beantwortet. Wenn jemand wirklich nach 1. Korinther 7 lebt und sagt: „Mein Auftrag ist es, missionarisch zu wirken, deshalb gehe ich den Weg des Ledigseins“, dann ist diese Unruhe nicht mehr da. Aber dort, wo diese Entscheidung fehlt, bleibt die Unruhe bestehen.
Wie eindrücklich zeigt das die Geschichte von Ruth und Naomi! Naomi ist verwitwet und älteren Alters. Sie denkt nicht mehr ans Heiraten. Anfangs wird sie von ihren Schwiegertöchtern begleitet, die jung verwitwet sind. Sie sagt zu ihnen: „Bleibt hier und findet Ruhe, jede in dem Haus ihres Mannes.“ Sie will sie zurückschicken. Für sie bedeutet Heiraten, dass man Ruhe findet. Dabei denkt sie nicht so sehr daran, ob der neue Mann ein Ungläubiger aus Moab ist.
Ruth aber sagt: „Dein Gott ist mein Gott.“ Sie möchte nach Israel gehen. Es geht ihr nicht darum, um jeden Preis zu heiraten. Später im Buch Ruth wird wiederholt, dass sie schließlich Ruhe finden soll – in der Beziehung mit Boas, einer von Gott geführten Verbindung. So bringt das Heiraten Ruhe.
Wenn man jedoch keine Sicherheit bezüglich des Partners hat, bringt das Unruhe mit sich. Und das darf nicht sein. Das Hohelied zeigt uns diese Ruhe. Dort sagt er zu ihr: „Deine Augen sind tauben.“
Die Exklusivität der ehelichen Beziehung und der verschlossene Garten
In diesem Zusammenhang noch etwas ganz besonders Schönes: In Kapitel 4, Vers 12, sagt der junge Ehemann: „Ein verschlossener Garten ist meine Schwester, meine Braut, ein verschlossener Born, eine versiegelte Quelle.“ Was dir entsprosst, ist ein Lustgarten von Granaten nebst edlen Früchten, Zyperblumen nebst Narden, Narde und Safran, Würzrohr und Zimt nebst allerlei Weihrauchgehölz, Myrrhe und Aloe nebst allen vortrefflichen Gewürzen. Eine Gartenquelle, ein Brunnen lebendigen Wassers und Bäche, die vom Libanon fließen.
Übrigens, warum nennt er sie „meine Schwester“? Ganz einfach, weil sie aus dem gleichen Volk war wie er. Es war ein Verwandter. Im biblischen Hebräisch wird „Schwester“ auch für eine weiter entfernte Verwandte gebraucht und „Bruder“ für jemanden aus dem gleichen Volk.
Und wohl uns, wenn die Ehe geschlossen wird, so wie die Bibel sagt: als ungleiches Joch, das geht gar nicht, das ist verboten. Gläubig und ungläubig – 2. Korinther 6, seid nicht in einem ungleichen Joch mit Ungläubigen, so wie Esel und Rind zusammengejocht werden. Die haben einen unterschiedlichen Schritt und machen sich gegenseitig weh beim Joch, weil dann Druckstellen entstehen, die beim gleichen Schritt von zwei Rindern nicht entstehen.
Und das ist ein Befehl: Seid nicht in einem ungleichen Joch. Also kommt nur in Frage: bekehrt, wiedergeboren, bekehrt, wiedergeboren. Darum sagt er „meine Schwester“, weil sie die ganz genau gleiche geistliche Grundlage haben. Und das ist so wichtig.
Aber eben, er sagt von ihr: Du bist ein verschlossener Garten. Und in diesem Garten gibt es eine Quelle, von der trinke nur ich und niemand anders.
Jetzt ein Vers aus Sprüche 5, wo Salomo einem erwachsenen Sohn Lebensschule gibt. Diesem jungen Mann, bereits verheiratet, sagt er in Sprüche 5, Vers 15: „Trink Wasser aus deiner Zisterne.“ Es ist immer wichtig beim Bibellesen, dass man die richtigen Wörter betont: nicht „Trink Wasser“ oder „Trinkwasser“, sondern „Trink Wasser aus deiner Zisterne“ und fließendes aus deinem Brunnen.
Der nächste Satz sollte korrekt übersetzt werden als Frage: „Sollen nach außen sich ergießen deine Quellen, deine Wasserbäche auf die Straßen?“ Dir allein sollen sie gehören und nicht Fremden mit dir. Deine Quelle sei gesegnet.
Und erfreue dich an der Frau deiner Jugend, der lieblichen Hirschkuh und anmutigen Gämse. Ihre Brüste mögen dich zu aller Zeit berauschen, taumle stets in ihrer Liebe. Und warum solltest du, mein Sohn, an einer Fremden taumeln und den Busen einer Unbekannten umarmen?
Also hier wird klar gemacht, es geht um die Intimität in der Ehe, aber diese ist absolut exklusiv. Die treue Ehefrau wird hier verglichen mit einer Zisterne, mit einer Quelle, einer Wasserquelle. Und Salomo sagt: Sollen diese Wasser, deine Wasserbäche, in einer Quelle auf die Straße hinausfließen, in die Öffentlichkeit?
Und genau das geschieht in der modernen Kleidung heute. Wir wissen ja ganz genau, was in den letzten Jahrzehnten in der Modeschöpfung geschehen ist. Wir können ganz genaue Namen nennen von Personen und wissen, wie pervers manche gelebt und gedacht haben. Sie hatten wirklich Ideen, wie man das und das und das kann. Ein Jahr bauchfrei, aber dann ist das irgendwann Gewohnheit. Dann machen sie so, dass wieder andere Körperpartien herauskommen, und dann im nächsten Jahr wieder mehr die Ausschnitte betonen, dann wieder die Röcke ganz kurz und so weiter und so fort.
Aber Gott hat jeder Frau besondere sexuelle Reize gegeben, doch diese sind für die Ehebeziehung bestimmt und nicht für die Öffentlichkeit. Das Wasser darf nicht aus dem Garten hinausfließen auf die Straße für die anderen! Das geht keinen etwas an!
Darum sagt Salomo in diesem Zusammenhang: „Ein verschlossener Garten, ein verschlossener Garten ist meine Braut, eine versiegelte Quelle!“ Gerade auch, wenn hier Vertrauen ist – wir haben zusammen ein Geheimnis, das gehört nur uns. Und wir können einander wirklich vertrauen und sagen: „Deine Augen sind Tauben, deine Augen sind Tauben.“ Das gibt Ruhe in die Beziehung hinein.
Die Einzigartigkeit der menschlichen Sexualität und die eheliche Pflicht
Und es ist dann auch so, wie ich schon angedeutet habe: Im Tierreich läuft alles ganz anders ab. Die Steinböcke haben ganz bestimmte Paarungszeiten. Diese Tiere folgen einem festen Programm, das in ihren Genen vorgegeben ist und sich im Instinkt ausdrückt.
Beim Menschen ist das jedoch anders. Die Sexualität ist nicht an bestimmte Jahreszeiten gebunden. Deshalb könnte im Prinzip jederzeit im Jahr ein Kind geboren werden – nicht nur im Frühjahr oder Herbst. Manche Kinder kommen im Januar zur Welt, andere im Februar, im März, April, also das ganze Jahr über. Das liegt daran, dass Gott die Sexualität dem Menschen nicht als Instinkt anvertraut hat, sondern seiner Intelligenz.
Darum heißt es in 1. Petrus 3: „Ihr Männer, wohnet bei euren Frauen nach Erkenntnis und gebt ihnen Ehre als dem schwächeren Gefäß.“ Man muss also etwas nachdenken und Erkenntnis haben auf diesem Gebiet. Natürlich kann das auch zu viel Belastung sein, aber im Durchschnitt hat eine Frau etwa 70 Prozent der Körperkraft eines Mannes. Fitness kann das verändern, aber dieser Unterschied ist grundsätzlich da. Deshalb sollte man mit Rücksicht und Überlegung handeln.
Es ist so, dass Sexualität über das ganze Jahr möglich ist. Dazu möchte ich aus 1. Korinther 7 lesen. Paulus sagt dort in Vers 2: „Um der Hurerei willen habe jeder seine eigene Frau, und jede habe ihren eigenen Mann. Der Mann leiste der Frau die eheliche Pflicht, ebenso aber auch die Frau dem Mann. Die Frau hat nicht Macht über ihren eigenen Leib, sondern der Mann. Ebenso hat auch der Mann nicht Macht über seinen eigenen Leib, sondern die Frau.“
Weiter heißt es: „Entzieht euch einander nicht, es sei denn nach Übereinkunft für eine Zeit, um zum Beten Muße zu haben, und kommt wieder zusammen, damit euch der Satan nicht versucht wegen eurer Unenthaltsamkeit.“ Man könnte erwarten, dass die Versuchung wegen der Enthaltsamkeit kommt, aber Paulus sagt, die Gefahr entsteht durch Unenthaltsamkeit.
Hier wird etwas ganz Wichtiges gesagt, wenn es um Sexualität in der Ehe geht: Der Mann ist nicht das alleinige Haupt. Das ist eine Ausnahme, bei der man von Gleichberechtigung sprechen muss. Die Frau hat Macht über den Leib des Mannes, und der Mann hat Macht über den Leib der Frau. Das ist ganz interessant. Gott hat es so eingerichtet, damit kein Tyrann dieses Gebiet zerstören kann.
Man muss sich also klar an das Wort Gottes halten. Paulus spricht hier von der ehelichen Pflicht. Das klingt manchmal wie eine Last, besonders wenn Sünde ins Leben kommt und bittere Empfindungen entstehen. Aber im Hohenlied ist alles frisch und lebendig. Das ist das Vorbild für die Ehe.
Die Jahreszeiten der Liebe und die Bedeutung des gemeinsamen Gebets
Ich möchte noch auf Hoheslied 2,11 hinweisen.
Nachdem Salomo kommt und sie abholt, heißt es: „Mach dich auf, meine Freundin, meine Schöne, und komm, denn siehe, der Winter ist vorbei, der Regen ist vorüber, er ist vergangen.“
Der Winter, die Regenzeit in Israel, wird hier als Winter bezeichnet. Diese Zeit geht von Mitte Oktober bis Ende März. Dann sagt er, dass der Winter vergangen ist und die Blumen im Land erscheinen.
Mit „Blumen“ ist nicht das gewöhnliche Wort für Blumen gemeint, sondern „Mizanim“. Das ist der rote Hahnenfuß, der Anfang April zu blühen beginnt. Wir merken also, dass wir jetzt schon einen Monat weiter sind. Zu dieser Zeit beginnt er zu blühen.
Dann heißt es: „Die Zeit des Gesangs ist gekommen.“ Für Gesang steht hier nicht das normale Wort, sondern „Samir“. Das ist ein Vogel, im Deutschen nennen wir ihn Gelbsteißbülbüll. Er hat im April Paarungszeit. Sein Gesang ist nicht besonders schön, aber in der Paarungszeit bekommt seine Stimme einen angenehmen Klang.
Weiter heißt es: „Und die Stimme der Turteltaube lässt sich hören in unserem Land.“ Gehen wir noch einen Monat weiter, kommen wir zum frühen Mai, wenn die Turteltauben ihre Paarung haben.
Dann geht es weiter: „Der Feigenbaum rötet seine Feigen.“ Das ist Ende Mai. Die Weinstöcke sind in der Blüte und geben Duft.
Es folgt der Aufruf: „Mach dich auf, meine Freundin, meine Schöne, und komm, meine Taube im Geklüft der Felsen, im Versteck der Felswände, lass mich deine Gestalt sehen, lass mich deine Stimme hören!“
Die Felsentauben haben ihre Paarungszeit von Mai bis Mitte Juni.
Man merkt, wie wir Monat für Monat durch den Zyklus des Jahres in Israel gehen. Und alles hat mit dem Thema der Liebe zu tun. Das zeigt, dass die Sexualität über das ganze Jahr verteilt eingerichtet ist.
1. Korinther 7 zeigt auch, dass man sich miteinander absprechen muss. Die Zeit für das gemeinsame Gebet soll sich nicht mit der Zeit für die Liebe in der Ehe beißen. Der Apostel Paulus sagt: „Entzieht einander nicht.“
Man kann wirklich sagen, wenn dieses Gebiet in der Ehe stimmt, dann werden viele andere Bereiche viel einfacher. Aber das geht nicht einfach so. Wenn andere Bereiche im Leben gut laufen, dann funktioniert dieses Gebiet auch besser.
Es ist wie ein Kreis – wo ist der Anfang? Man muss sich im Klaren sein, dass das eine das andere bedingt.
Die Liebe als Flamme des Herrn und die Bedeutung von Vergebung
Ja, und da kann man eben nicht am Tag miteinander streiten und denken: „Aha, und später ist dann alles wieder vorbei.“ Das geht überhaupt nicht. Es braucht diese Beziehung der Liebe, die durch den ganzen Tag hindurchgeht und sich auch durch schöne Wörter zum Ausdruck bringt.
Da merkt man, wie sollen wir das schaffen, von uns aus? Aber schauen wir: In Hohelied 8 haben wir gelesen, großes Wasser, Vers 6, in der Mitte: „Denn die Liebe ist gewaltsam wie der Tod, hart wie der Scheol ihr Eifer; ihre Glut ist Feuerglut, eine Flamme des Herrn.“ Die Quelle ist in dem Herrn Jesus zu suchen. Er kann diese Flamme nähren.
Wenn wir in der Ehe unsere persönliche Beziehung zu dem Herrn Jesus pflegen, dann wirkt sich das auf das Eheleben aus. Und das ist ja auch der Punkt: Wir haben ganz am Anfang von der Hochzeit in Kana gesprochen, von Wasser zu Wein. Aber das Wasser war ja in Reinigungskrügen nach der Sitte der Juden. Das war Wasser für Reinigung. Und das ist ganz wichtig: Wie kann die Freude wiederkommen und noch größer werden als am Anfang? Das geht nur über Vergebung und Reinigung.
Der Mann muss sein Leben mit dem Herrn Jesus immer wieder in Ordnung bringen, und die Frau auch. Und auch miteinander, dass man sich wirklich entschuldigen kann. Ich habe auch schon mit einer Problemsituation in der Ehe zu tun gehabt. Da habe ich gefragt: Entschuldigt sich dein Mann ab und zu? Und er sagt mir: „Nie.“ Das ist ja klar, wenn man das nicht kann – wie soll die Freude kommen?
Das sind Krüge mit Wasser, in Reinigungskrügen. Das braucht es absolut, und eben diese Beziehung zu dem Herrn Jesus. Dann sind wir an der Quelle für diese Liebe. Diese Liebe ist gegründet in der Liebe des Herrn Jesus, der alles gegeben hat. Darum sagt sie in Vers 6: „Lege mich wie ein Siegelring an dein Herz und wie ein Siegelring an deinen Arm.“
„Zoha“ im Hebräischen – das ist nicht einfach nur ein Siegelring, sondern etwas Besonderes. Und wie war das bei dem Herrn Jesus? Die Nägel gingen da durch, wie ein Siegelring an deinen Arm. Dort, im Bereich zwischen Unterarm und Hand, gingen die Nägel durch. Und der Speer des Soldaten ging da in die Seite. „Lege mich wie ein Siegelring an dein Herz, an deinen Arm.“
So ist die Liebe des Herrn Jesus, der bereit war, sich selbst hinzugeben. Sie wird dort als Vorbild hingestellt: „Ihr Männer, liebt eure Frauen, wie Christus die Gemeinde geliebt und sich selbst für sie hingegeben hat.“ Wenn diese Liebe vor uns steht, dann ist es unmöglich, als Mann ein Tyrann zu werden. Tyrannei ist zerstörerisch für die Ehe. Aber die Tyrannei muss zerstört werden durch die Liebe des Herrn Jesus. Das lernen wir so aus dem Hohenlied.
Die Namen als Ausdruck des Friedens und das Streben nach Frieden in der Ehe
Und ich muss jetzt zum Schluss kommen. Er heißt Salomo und sie heißt Sulamit. Auf Hebräisch sagt man Shlomo und Shulamit, aber beide Namen stammen von Shalom, dem Wort für Frieden. Schlomo ist der Mann des Friedens, und Shulamit ist die Frau des Friedens.
Sie sagt das auch wirklich so in Hohelied 8, Vers 10: „Ich bin eine Mauer, und meine Brüste sind wie Türme; da wurde ich in seinen Augen wie eine, die Frieden findet.“ Sie kommt in dieser Beziehung wirklich zur Ruhe. Warum? Weil sie eine Frau des Friedens war und er ein Mann des Friedens.
Aber der Frieden hat ganz schnelle Beine. Darum heißt es in Hebräer 12, Vers 14: „Jagt dem Frieden nach!“ Wenn beide das tun, dann geht es.
Noch ein kleines Rezept aus dem Hohelied, Kapitel 2, Vers 15: „Fangt uns die Füchse, die kleinen Füchse, die die Weinberge verderben, denn unsere Weinberge sind in der Blüte.“ Der Weinberg, aus dem Trauben, Traubensaft und Wein entstehen, ist ein Bild der Freude.
Jetzt gibt es da Feinde, die sehr klein sind, sie heißen Füchse. Der Weinstock ist in der Blüte, und dann kommen die kleinen Füchse in die Weinberge. Sie kommen nicht hoch, sie möchten etwas wegfressen, sind aber zu klein. Wenn sie nicht hochkommen, versuchen sie es anders. Sie sind so schlau, dass sie die Weinstöcke ausgraben. Dann kommen sie doch an die Trauben heran und alles ist kaputt. Es gibt keine Trauben mehr, die Freude ist zerstört – durch so kleine Tiere.
Darum musste man die Weinberge bewachen, bis die Trauben reif sind. In Israel ist das Juli, August, und die Traubenernte findet im September statt. Aber vorher muss man die Weinberge hüten und die kleinen Füchse fangen.
Oft sind es ganz kleine Dinge, die eine Beziehung in der Ehe kaputtmachen. Oder einfach so kleine Unstimmigkeiten, „mhm“, „äh“, die banal erscheinen. Man könnte darauf verzichten, warum also darauf bestehen? Es ist wichtig, diese kleinen Füchse aktiv zu fangen, damit sie die Freude nicht zerstören.
Und noch ein Schlusswort für die Männer, Hohelied 8, Vers 2: Sie überlegt sich so: „Ich würde dich führen, dich hineinbringen in das Haus meiner Mutter, du würdest mich belehren, ich würde dich tränken mit Würzwein, mit dem Most meiner Granatäpfel. Seine Linke sei unter meinem Haupt und seine Rechte umfasse mich.“ Sulamit möchte belehrt werden.
Jetzt möchte ich besonders die jungen Leute ansprechen, die noch vor der Ehe stehen. Junge Männer, man muss die Bibel studieren, um zu heiraten. Ganz wichtig! Man muss sich überlegen, dass man gefordert wird und die Fragen der Frau beantworten sollte.
Darum steht es in 1. Korinther 14: „Wie in allen Gemeinden sollen eure Frauen schweigen in der Gemeinde; denn es ist ihnen nicht erlaubt zu reden. Wenn sie aber etwas lernen wollen, sollen sie zuhause ihre eigenen Männer fragen.“ Also sollen sie keine Fragen in den offiziellen Gemeindestunden stellen, sondern zuhause den eigenen Männern.
Auch wenn er die Antwort nicht weiß, ist das kein Problem. Dann kann er Kommentare holen, diesen Bruder fragen und jenen. Aber dann kommt er in Zugzwang, weil sie das von ihm erwartet. „Du würdest mich belehren.“
Das ist auch etwas, das in der geistlichen Beziehung wirklich aufbauend und stärkend wirkt, wenn der Mann bereit ist, Mann zu sein und seine Verantwortung wahrnimmt.
Ja, das war das letzte Schlusslicht.
Schlusswort und Ermutigung für junge Männer
Und dann noch ein Schlusswort für die Männer: In Acht Vers 2 habe ich gesagt, Streiflichter. Wenn jemand am Schluss dann zuhause fragt: „Was war jetzt eigentlich der Aufbau?“, dann ist es so: tack, tack, tack, tack. Streiflichter – ein Licht für diese Situation, eins da, eins da, eins da, ganz unterschiedlich.
Aber noch ein Streiflicht: Acht Vers 2. Sie überlegt sich so: „Ich würde dich führen, dich hineinbringen in das Haus meiner Mutter. Du würdest mich belehren. Ich würde dich tränken mit Würzwein, mit dem Most meiner Granatäpfel. Seine linke Hand sei unter meinem Haupt und seine Rechte umfasse mich.“ Sulamit möchte belehrt werden.
Jetzt möchte ich besonders die jungen Leute ansprechen, die noch vor der Ehe stehen. Junge Männer, man muss die Bibel studieren, um zu heiraten. Ganz wichtig: Man muss sich überlegen, dass man gefordert wird und die Fragen seiner Frau beantworten sollte. Darum steht es in 1. Korinther 14: „Wie in allen Gemeinden sollen eure Frauen schweigen in der Gemeinde, denn es ist ihnen nicht erlaubt zu reden. Wenn sie aber etwas lernen wollen, sollen sie zuhause ihre eigenen Männer fragen.“
Also sollen Frauen keine Fragen in den offiziellen Gemeindestunden stellen, sondern zuhause den eigenen Männern. Auch wenn er es nicht weiß, ist das kein Problem. Dann kann er ja Kommentare holen, diesen Bruder fragen und jenen. Aber dann kommt er in die Verantwortung, weil sie das von ihm erwartet: „Du würdest mich belehren.“
Und das ist auch etwas, was in der geistlichen Beziehung wirklich aufbauend und stärkend wirkt, wenn der Mann bereit ist, Mann zu sein und seine Verantwortung auch wahrzunehmen.
Ja, das war das letzte Schlusslicht.