Einführung in den dritten Teil des Hesekielbuches
Wir sind beim letzten Mal mit Hesekiel 39 zu Ende gekommen. So beginnt nun der letzte, dritte Teil von Hesekiel Kapitel 40.
Ganz am Anfang, als wir mit Hesekiel begonnen hatten, hatte ich einen Übersichtsplan ausgeteilt. Daraus konnte man erkennen, dass Hesekiel aus drei Teilen besteht. Der erste Teil, Hesekiel 1 bis 24, zeigt die Periode des ersten Tempels. Ganz am Schluss dieses Abschnitts verlässt die Schechina den Tempel, und schließlich wird Jerusalem verwüstet.
Der letzte Teil hingegen spiegelt den letzten Tempel in Jerusalem wider. Er beschreibt die Zeit, wenn die Schechina – diese geheimnisvolle Wolken- und Feuersäule – zurückkehren wird, nach Jerusalem in den Tempel.
Was dazwischen liegt, ist eigentlich eine Art Einschub. Dort wird das Gericht über sieben nichtjüdische Völker und Städte beschrieben, und zwar in Kapitel 32. Der dritte Teil beginnt dann mit Kapitel 33. In diesem Vorspann bis Kapitel 39 wird gezeigt, wie Israel in Phasen in der Endzeit wiederhergestellt wird.
Die abschließende Endphase der Wiederherstellung wird dann in den Kapiteln 40 bis 48 geschildert. Dieser Abschnitt bildet nochmals einen eigenen Block innerhalb des dritten Teils.
Wir wollen nun Kapitel 40 lesen. Dabei sollten wir uns bewusst sein, dass dieses Kapitel zu den schwierigsten Kapiteln der Bibel gehört. Wir haben uns heute also auf eine anspruchsvolle Lektüre eingelassen.
Bruno, liest du bitte vor? Und zwar aus der ganz neuen Version der Schlacht-Bibel. Wir verfolgen das mit unseren üblichen Übersetzungen. Die neue Version erscheint erst im Herbst, aber es ist quasi eine Vorlektüre.
Die Vision und ihre Datierung
Im fünfundzwanzigsten Jahr unserer Wegführung, am Anfang des Jahres, am zehnten Tag des Monats, im vierzehnten Jahr, nachdem die Stadt geschlagen worden war, kam an eben diesem Tag die Hand des Herrn über mich und brachte mich dorthin.
Im göttlichen Gesicht führte er mich in das Land Israel und ließ mich auf einem sehr hohen Berg nieder. Auf diesem Berg war etwas, das wie der Bau einer Stadt nach Süden hin aussah. Er brachte mich dorthin, und siehe, da war ein Mann, der aussah, als wäre er aus Erz. Er hielt eine Schnur aus Leinen in der Hand und eine Messrute, und er stand im Tor.
Der Mann sprach zu mir: „Menschensohn, schaue mit den Augen und höre mit den Ohren und richte dein Herz auf alles, was ich dir zeigen werde. Denn du bist hierher gebracht worden, damit dir dies gezeigt werde. Alles, was du sehen wirst, sollst du dem Haus Israel verkünden.“
Diese Vision ist genau datiert: Im Vers 1 wird das fünfundzwanzigste Jahr der Wegführung genannt. Das bringt uns auf das Jahr 573, am zehnten Tag des Monats, im vierzehnten Jahr, nachdem die Stadt geschlagen war. Das macht das Jahr 573 noch deutlicher, und es würde somit auf April 573 fallen.
Die Ereignisse geschehen in Visionen. In Vers 2 wird Hesekiel aus dem Irak, dort wo er wohnte, am Fluss Keba, hinübergeführt ins Land Israel. Lange bevor man das Flugzeug kannte, machte er so einen „Flug“ in der Vision. Dabei sieht er von oben einen sehr hohen Berg. Welcher Berg ist wohl damit gemeint? Wahrscheinlich der Tempelberg.
Dann kommt er darunter und sieht etwas, das wie der Bau einer Stadt aussieht. In Vers 3 begegnet er einem fremden Führer, einem Mann, dessen Aussehen wie das Aussehen von Erz ist. Das ist ein Engel, der dort beim Endzeit-Tempel bereitsteht. Er ist ausgestattet mit einer Leinen-Schnur und einer Messrute.
Die Führung durch den Tempel und die Aufforderung zur Aufmerksamkeit
Und dieser himmlische Fremdenführer bringt Hesekiel in den Endzeit-Tempel hinein. Er führt ihn also auf einer ganzen Route durch den Tempel. Dabei wird ihm immer wieder erklärt, wie groß die verschiedenen Gebäude sind und wie sie gebaut wurden. Hesekiel muss sich all das merken.
So hat er schließlich die Kapitel 40 und folgende verfasst. Dort finden wir einen detaillierten Architekturplan des letzten Tempels.
In Vers 4 wird ihm gesagt, er soll mit den Augen sehen und mit den Ohren hören. Außerdem soll er seine ganze Aufmerksamkeit darauf richten und sein Herz auf alles ausrichten, was ihm gezeigt wird. Das ist vergleichbar mit dem, was wir heute Multivision nennen: sehen, hören und dann die ganze innere Aufmerksamkeit darauf richten.
Viertens, was sollte er noch tun? Er soll davon erzählen. Israel soll von diesem Endzeit-Tempel erfahren.
Wir müssen uns dabei wieder einmal klarmachen, dass dies in einer Zeit geschah, als alles am Boden lag. Der salomonische Tempel war zerstört und lag in Staub und Asche. Der zweite Tempel war damals noch nicht gebaut. Alle Hoffnungen schienen zerstört.
In dieser Situation muss der Prophet ermutigen, indem er zeigt: Gott hat einen Plan für Israel, und zwar bis in die Endzeit. Dort steht auch schon die Architektur fest.
Also sind es vier Dinge: Sehen, Hören, das Herz darauf richten – das bedeutet, die Aufmerksamkeit darauf zu richten. Zum Beispiel heißt es im israelischen Straßenverkehr manchmal auf einer Tafel „Sim Lev“. Das ist genau dieser Ausdruck: „Richte dein Herz“. Das heißt, aufpassen. Es ist ein Ausdruck dafür, die Aufmerksamkeit auf etwas zu richten.
Und viertens eben davon erzählen.
Beschreibung der Tempelmauer und Maßeinheiten
Ja, jetzt gehen wir weiter bis Vers sechzehn.
Und siehe, es war eine Mauer außen um das Haus des Tempels herum, und die Messrute, die der Mann in der Hand hatte, war sechs Ellen lang. Jede von ihnen maß eine kleine Elle und eine Handbreite. Damit maß er die Breite des Mauerbaues eine Rute und die Höhe auch eine Rute.
Er ging zu dem nach Osten gerichteten Tor und stieg dessen Stufen hinauf. Dann maß er die Schwelle des Tores, die eine Rute tief war, und zwar die erste Schwelle; eine Rute tief war sie.
Ja, warte mal bis dahin.
Jetzt sieht er als Erstes eine Mauer, dann in Vers fünf außerhalb des Hauses. Wenn es in Hesekiel oder auch sonst in Verbindung mit Tempeln von einem Haus heißt, steht dort das hebräische Wort Bayit. Das meint insbesondere das Tempelhaus, also das eigentliche Tempelhaus, den eigentlichen Tempel als Wohnort Gottes. Das steht im Gegensatz zu den vielen Gebäuden und Vorhöfen rundherum.
Also hier sieht er eine Mauer außerhalb des eigentlichen Tempelhauses ringsherum. Später werden wir sehen, dass er hier das fünfhundert Ellenquadrat sieht. Das ist der Bezirk der inneren zwei Vorhöfe, wie wir noch sehen werden.
Diese Mauer seht ihr, und erst später wird ihm noch deutlich gemacht, dass es noch einen dritten Vorhof gibt. Der ist dann nicht 500 auf 500 Ellen, sondern 500 auf 500 Ruten.
Jetzt müssen wir natürlich zuerst etwas Klarheit über die Maße verschaffen.
Da wird zuerst von der Elle gesprochen. Welches Ellenmaß hat der Engel hier?
Die gewöhnliche Elle steht bei mir. Wie steht es bei Ihnen? Lesen Sie mal vor:
Siehe, eine Mauer umgab von außen des Tempelbezirks ringsherum, und in der Hand des Mannes war eine Messrute von sechs Ellen (die Elle eine gewöhnliche Elle) und eine Handbreite gerechnet.
Ja, genau.
Also die gewöhnliche Elle, die nennt man in der Literatur auch die kleine Elle. Sie ist genau fünfundvierzig Zentimeter lang. Das ist also nicht irgendein Handgelenk-mal-Pi-Maß, sondern es war ein ganz genaues Maß.
Die kleine Elle ist fünfundvierzig Zentimeter lang und besteht aus sechs Handbreiten. Eine Handbreite hat also sieben Komma fünf Zentimeter.
Nun hat er hier aber eine Elle plus eine Handbreite, und das ist die sogenannte Königselle.
Die wäre wie groß? 52,5 Zentimeter.
Interessant ist ja Folgendes: Lane Rittmeier, der zwanzig Jahre als Architektarchäologe am Tempelberg in Jerusalem gearbeitet hat, hat das ursprüngliche 500-Ellen-Quadrat des salomonischen und des herodianischen Tempels wiederentdeckt.
Er hat zuerst einmal die Nordlinie als erstes wiederentdeckt, und die war exakt fünfhundert mal zweiundfünfzig Komma fünf Zentimeter lang. Ganz exakt.
Da hat man also auch dort wieder dieses Ellenmaß, die große Elle, bestätigt gefunden.
Nun braucht der Engel hier eine Messrute von sechs Ellen. Und wenn dann im Folgenden immer wieder von der Rute gesprochen wird, dann ist das ein Maß von sechs mal der Königselle.
Das gäbe drei Meter fünfzehn für die Rute.
Also können wir ableiten: Wenn der dritte Vorhof aus 500 Königsellen im Quadrat besteht, wie groß ist der? 500 Ruten im Quadrat, also 500 mal 500 Ruten.
Wir können mal kurz aufschlagen: Kapitel 42 Verse 15 bis 20.
Der Tempelbezirk und seine Ausdehnung
Und als er die Messung des inneren Tempelhauses vollendet hatte, führte er mich hinaus in Richtung des Tores, dessen Vorderseite nach Osten zeigte. Er maß es linksherum.
Mit der Messrute maß er die Oberseite fünfhundert Ellen. Dann wandte er sich und maß die Nordseite ebenfalls mit der Messrute fünfhundert Ellen. Er drehte sich weiter und maß die Südseite, auch hier fünfhundert Ellen. Schließlich wandte er sich zur Westseite und maß auch diese mit der Messrute fünfhundert Ellen.
Er maß das Gebäude an allen vier Seiten. Es hatte eine Mauer ringsherum, wobei die Länge fünfhundert Ellen und die Breite ebenfalls fünfhundert Ellen betrug. So entstand eine klare Abgrenzung zwischen dem Heiligen und dem Unheiligen.
Hier sehen wir also einen viel größeren Tempelplatz: fünfhundert mal fünfhundert Ellen. Der salomonische Tempelbezirk hatte ebenfalls eine Fläche von 500 auf 500 Ellen. Unter Herodes wurde das Gebiet vom jüdischen Volk erweitert – nach Süden, Westen und Norden. Nach Osten war dies nicht möglich, da das Kidrontal so tief eingeschnitten war, dass es nicht aufgefüllt werden konnte.
Das nördliche Tal, das Bezettertal, wurde jedoch aufgeschüttet, um die Plattform zu vergrößern. So wurde der sogenannte Zweite Tempel auf etwa die doppelte Fläche erweitert.
Aber hier haben wir etwas noch viel Größeres. So etwas hat es in der ganzen Weltgeschichte noch nie gegeben: Ein Gebäude mit diesen Ausmaßen.
Denn das wären 1.500 Meter mal 1.500 Meter – sogar etwas mehr, nämlich 1.575 mal 1.525 Meter. Ich habe es ausgerechnet: Das ergibt 2.480.625 Quadratmeter, also zweieinhalb Millionen Quadratmeter.
Der Zweite Tempel hatte eine Fläche von 144 Quadratmetern. Das ist phänomenal.
Das bedeutet, alle umliegenden Täler müssen aufgefüllt werden, um diese Fläche zu schaffen.
Nun haben wir aber in Sacharja einen Hinweis auf die Wiederkunft Christi. In Sacharja 14 wird bei der Wiederkunft einiges theologisch in Bewegung kommen.
Kann jemand einmal die Verse 3 und 4 lesen?
Die Veränderung Jerusalems bei der Wiederkunft Christi
Und der Herr wird ausziehen, wie er jene Nationen streitet, wie an dem Tage, da er streitet, an den Tagen der Schlacht. Seine Füße werden an jenem Tage auf dem Ölberg stehen, der von Jerusalem her im Osten liegt.
Der Ölberg wird sich in der Mitte spalten, nach Osten und nach Westen hin, zu einem sehr großen Tal. Die Hälfte des Berges wird nach Norden und die andere Hälfte nach Süden weichen. So geschieht es, wenn der Ölberg gespalten wird und dazwischen ein Tal entsteht.
Weiter lesen wir in Vers 9 bis 11: Der Herr wird König sein über die ganze Erde. An jenem Tag wird der Herr einer sein und sein Name einer. Das ganze Land wird sich verändern, wie die Ebene von Geba bis Rimon, welche südlich von Jerusalem liegt.
Jerusalem wird erhaben sein und an seiner Stätte wohnen – vom Tor Benjamin bis zur Stelle des ersten Tores, bis zum Ecktore, vom Turm Hananel bis zu den Keltern des Königs. Man wird darin wohnen, und kein Bann wird mehr sein. Jerusalem wird in Sicherheit wohnen.
Jerusalem wird weiterhin an derselben Stelle stehen wie früher. Deshalb werden auch ganz genaue geografische Angaben gemacht. In Vers 10 wird über den Turm Hananel, das Tor Benjamin und weitere Orte gesprochen.
Der Turm Hananel war nämlich der Nordwestturm, der in der Nordwestecke des fünfhundert Ellen großen Bereichs des einstigen salomonischen Tempelbezirks stand. Er kann genau lokalisiert werden. Es wird gesagt, dass dies auch in Zukunft genau lokalisierbar sein wird.
Jerusalem wird an seiner Stätte wohnen, aber es wird zu einem erhabenen Berg werden. Das macht verständlich, weshalb Hesekiel in seiner Vision einen hohen Berg sieht. Der Tempelberg heute ist ja nur ein Hügel mit 743,7 Metern über dem Meeresspiegel.
Hesekiel sieht jedoch in seinem Anflug vom Irak her einen großen Berg. Hier liegt das Geheimnis: Die Topographie Jerusalems wird sich völlig verändern, sodass eine Plattform entsteht, auf der der von Hesekiel beschriebene Tempel in seinen Ausmaßen realisiert werden kann.
Der Tempel als Mittelpunkt der Anbetung für alle Völker
Und warum braucht es eigentlich so viel Platz? Viele Gläubige kommen, um anzubeten. Jerusalem wird der Mittelpunkt der Anbetung sein.
Wenn wir gerade in Sacharja 14 sind, können wir noch ein bisschen weiterlesen. Das zeigt uns auch, welche Einheit die prophetischen Bücher miteinander bilden. Jemand liest ab Vers 16:
„Und es wird geschehen, alle Übriggebliebenen von allen Nationen, die gegen Jerusalem gekommen sind, werden Jahr für Jahr heraufziehen, um dem König, dem Herrn der Heerscharen, anzubeten und das Laubhüttenfest zu feiern. Es wird geschehen, wenn eines der Geschlechter der Erde nicht nach Jerusalem heraufzieht, um dem König, dem Herrn der Heerscharen, anzubeten, dass über diese kein Regen kommen wird.“
Die Völker werden Jerusalem also als Mittelpunkt des Gottesdienstes erleben. Nicht nur Israel, sondern auch die Völker müssen nach Jerusalem hinaufziehen. Deshalb braucht es diesen dritten, riesigen Vorhof, um die großen Mengen von Festbesuchern empfangen zu können.
Gibt es irgendwelche Fragen oder Ergänzungen?
Jetzt gehen wir zurück zu Kapitel 40. Bruno liest nochmals ab Vers 6. Hier wird uns das Torgebäude gegen Osten beschrieben. Ich möchte dazu vielleicht gerade die Bilder zeigen.
Das Torgebäude und seine architektonische Bedeutung
Das ist ein Modell des Ezekiel-Tempels nach dem Bauplan in der Bibel, wie ihn John Schmidt gebaut hat. Er ist Amerikaner. Das Modell stellt allerdings nur die inneren zwei Vorhöfe dar, also das 500 Ellen große Quadrat.
Wir haben ja gelesen, dass es eine Mauer ringsherum gab. Diese Mauer wäre also die, von der wir in den Versen 5 und 6 gelesen haben. Es hieß dort, dass diese Mauer das Haus umgab. Gemeint ist hier das eigentliche Tempelhaus, das so zentral zu sehen ist.
Als Erstes wird Hesekiel von Osten her hineingeführt, und zwar durch dieses Torgebäude. Die weiteren Verse beschreiben dieses Gebilde im Detail.
Wo befindet sich der Hananel-Turm? Er ist hier im Modell nicht dargestellt. Ich zeige Ihnen später auf einem aktuellen Bild vom heutigen Tempelplatz, wo man ihn lokalisieren kann. Ich kann natürlich schon erklären, dass von hier aus Westen, Norden, Osten und Süden bestimmt werden. Der Hananel-Turm war an der Nordwestecke, und zwar bereits auf der Nordseite, in diesem Bereich.
Der Turm ist dort angegeben, um zu zeigen, wie die Nordlinie des 500 Ellen-Quadrats intakt bleiben wird, trotz der geologischen Veränderungen.
Vielleicht noch eine Erklärung: Im Plan von Hesekiel wird auch erwähnt, dass es hier Säulenhallen ringsherum gibt. Diese sind im Modell jedoch nicht sichtbar. Sie kämen also noch dazu.
Die Torgebäude, diese drei an der Nord-, Ost- und Südseite, werden hier noch von Säulenhallen begleitet. Der innere Vorhof, also der Bereich, der das Tempelhaus direkt umgibt, hat ebenfalls diese gleichen Torgebäude gegen Süden, Osten und Norden.
Auch dort sollte es nach Hesekiel nochmals Säulenhallen geben. Diese sind im Modell nicht dargestellt, nur eine Mauer ist sichtbar.
Bruno, lies mal vor. Ich werde dich dann immer wieder unterbrechen und das hier im Modell zeigen.
Details zum Osttor und Wächterzellen
Da haben wir diese Stufen. Ezekiel steigt in der Vision weiter hinauf. Er misst die Schwelle des Tores, die eine Route tief war, und zwar die erste Schwelle. Sie war eine Route tief, also drei Meter fünfzehn.
Jede Nische für die Wächter war eine Route lang und eine Route breit. Zwischen den Nischen lagen fünf Ellen Abstand. Innerhalb des Torgebäudes gibt es also Wächterzellen, die hier beschrieben werden.
Die Schwelle des Tors zur Torhalle auf der Innenseite war eine Route zehn. Von dort aus führte es auf die Halle des Tors nach innen eine Route. Ich werde noch bessere Pläne zeigen, die das im Detail verdeutlichen. Dann wird es leichter verständlich.
Das nächste Bild zeigt den Tempel, den zweiten Tempel zur Zeit des Herrn Jesus. Dort gab es ebenfalls das 500 Ellen Quadrat, das war der salomonische Tempelplatz. Dazu kamen die Nord-, West- und Süderweiterungen.
Man sieht, dass das Bezetatal aufgeschüttet wurde, um die Plattform zu vergrößern. Im Osten lag das Kidron-Tal, das man nicht auffüllen konnte. Deshalb gab es auf dieser Linie keine Verschiebung.
Damals war das ein gigantisches Heiligtum, aber im Vergleich zum künftigen Tempel ist es doch recht klein. Die Westmauer hier hat eine Länge von 486 Metern – nur für eine Seite. Die Südmauer ist etwa 213 Meter lang. Das wäre dann siebenmal, siebenmal, siebenmal mehr.
Hier sehen wir das 500 Ellen Quadrat des Hesekiel-Tempels als Plan in der Übersicht. Die Säulenhallen sind auf dem Plan eingezeichnet. Auch die Torgebäude, die wir vorher in 3D gesehen haben, sind dargestellt. Dann folgt der innere Hof mit weiteren Torgebäuden und das eigentliche Tempelhaus.
An der Seite des Tempelhauses gibt es ein großes Gebäude in drei Stockwerken, terrassenförmig gebaut. Das wird die Wohnung der diensttuenden Priester sein, sowohl im Norden als auch im Süden.
Dahinter befinden sich offene Höfe, die als Küchen für die Priester dienen, um die Friedensopfer dort zuzubereiten. Ebenso gibt es Küchen in allen vier Ecken. Diese sind für das Volk bestimmt, also für die Festbesucher der inneren Höfe, damit sie ihre Schlachtopfer kochen können.
Außerdem gibt es noch einen dritten Vorhof, der hier eingezeichnet ist. Darauf werden wir später noch genauer eingehen. Es wird nämlich gesagt, dass vor diesem Vorhof ein Freiraum sein muss, der absolut nicht überbaut werden darf. Dieser Freiraum misst 26,25 Meter, also 50 Ellen.
Dann sehen wir hier die Mauer des dritten Vorhofes. Man erkennt, wie klein das 500 Ellen Quadrat darin ist. Dieses Gebiet ist eigentlich der Vorhof der Heiden, damit die nichtjüdischen Völker zum Tempel kommen können.
Lokalisierung des Tempelplatzes heute
Jetzt kann ich das auf einem heutigen Luftbild zeigen. Das ist der Tempelplatz zur Zeit des Herrn Jesus in der damaligen Erweiterung.
Der salomonische Tempelplatz war so aufgebaut, dass er ein Fünfhundertellen-Quadrat bildete. Nun kann ich Ihnen sehr schön zeigen, dass hier der Turm Hananel und der Turm Mea an der Nordwestecke standen. Das hilft uns bereits heute, den Ort zu lokalisieren. In diese Ecke wird nämlich das innere Fünfhundertellen-Quadrat des Hesekiel-Tempels eingeschoben – nicht irgendwo anders, sondern genau dort.
Die Al-Aqsa-Moschee und der Felsendom liegen direkt auf dem Felsen, der die Grundlage des Allerheiligsten bildet – das eigentliche Tempelhaus. Dieser Felsen fällt genau hierhin.
Der Altar, von dem wir auch noch sprechen, befindet sich genau an dieser Stelle, direkt neben dem Kettendom. Man kann heute also exakt lokalisieren, wo er hingehört. Ich gehe noch einmal zurück.
Was den Altar betrifft, sieht man ihn hier. Architektonisch liegt er, wenn man die Diagonale zieht, genau auf der Schnittstelle. Hier wird bereits etwas Wichtiges angedeutet.
Der Altar spricht ja vom Opfer Jesu Christi. Das Opfer Jesu Christi ist nach dem Bauplan Gottes absolut im Zentrum, absolut zentral.
Das wird auch von Bedeutung sein, wenn wir das Ganze versuchen, auf uns zu übertragen und uns fragen, was das heute bedeutet.
Die Bedeutung des Altars und des Quadrats im Alten Testament
Wo hat das 500-Ellen-Quadrat seine tiefsten Wurzeln im Alten Testament? Es beginnt mit dem Altar bei der Stiftshütte. Wie waren die Maße des Altars? Das ist jetzt ein Ellenquadrat. Nein? Ja, ich höre es: fünf Ellen im Quadrat. Das war schon ein Fünf-Ellen-Quadrat.
Also ist das 500-Ellen-Quadrat einfach der Faktor hundert davon. Auf diesem Quadrat wurden die Opfer dargebracht. Die Bedeutung des Quadrats ist sehr eindrücklich. Es ist das vollkommene Ebenmaß, ein Quadrat, bei dem jede Seite gleich ist.
So sehen wir im Opfer von Jesus Christus die Gerechtigkeit Gottes und die Liebe Gottes in vollkommener Harmonie. Gott ist gerecht, und darum muss er die Sünde richten. Er kann nicht einfach ein Auge zudrücken. Aber Gott ist auch Liebe, und darum möchte er die Schuldigen, also uns Schuldige, verschonen.
Am Kreuz von Golgatha sind Gottes Gerechtigkeit und Gottes Liebe vollkommen vereint worden. Was eigentlich wie ein Widerspruch aussieht, ist hier eine Einheit geworden. Denn Gott hat an seinem Sohn Jesus Christus unsere Sünde gerichtet, die Sünde aller, die an ihn glauben.
Gott ist gerecht, absolut gerecht, aber Gott ist auch Liebe. Durch die Stellvertretung seines Sohnes kann er uns begnadigen und annehmen. So lernen wir bereits an der Architektur des Altars: Es gibt keine Allversöhnung. Die Gerechtigkeit Gottes steht in absoluter Harmonie mit der Liebe Gottes.
Man kann nicht das eine länger ziehen als das andere. Darum liegt in diesem Quadrat eine sehr tiefe Bedeutung. Gehen wir einen Schritt weiter. Wie waren die Maße der Stiftshütte, des Vorhofs? Weiß das noch jemand auswendig? Ja, das schon mal, jetzt noch absolut? Ja, fünfzig Ellen. Dann wäre also die Länge hier hundert.
Jetzt fällt uns vielleicht auf: Das ergibt eigentlich zwei Quadrate von fünfzig Ellen. Das erste Quadrat geht bis vor das Tempelhaus hin. Das ist dieses Quadrat von 50 mal 50 Ellen. Wenn man das alles schön symmetrisch anordnet, weil die Stiftshütte selbst, das eigentliche Tempelhaus, aus Heiligem und Allerheiligstem besteht, ergibt sich eine klare Struktur.
Das Heilige hat eine Länge von 20 Ellen, das Allerheiligste 10 Ellen. Wenn man es schön gleich verteilt, bleibt hinten auch ein Restraum von 20 Ellen. Das ist symmetrisch: 20, 10, 20. Damit können wir nun auch hier die Diagonale durch das zweite Quadrat ziehen.
Wo schneiden sich die Diagonalen? Im Allerheiligsten. Und wo im Allerheiligsten? In der Bundeslade, dort, wo das Blut des stellvertretenden Opfers vor Gott gesprengt wurde. Auch hier haben wir wieder die Botschaft: Das Opfer Christi steht absolut im Zentrum.
So sehen wir die Wurzeln des 500-Ellen-Quadrats. Das Allerheiligste selbst ist ja auch ein Quadrat, wie gesagt, von zehn Ellen, also zehn mal zehn Ellen. Das ist einfach die Verdoppelung von fünf, also der Faktor zwei ist darin enthalten. Dieses ganze Quadrat steht zentral im Quadrat des 50-Ellen-Quadrats.
Das lässt uns besser erahnen, was dieses 500-Ellen-Quadrat effektiv bedeutet. Es spricht von dem Gott, dessen Gerechtigkeit und Heiligkeit in völligem Ebenmaß mit seiner Liebe steht. Es ist der Ort der Gemeinschaft, zu dem Gott uns Menschen einlädt.
Darum haben wir so riesige Torgebäude. Der Plan ist förmlich charakterisiert von Torgebäuden. Gott lädt ein, aber es muss uns klar sein: Die Einladung ist nur möglich auf der Grundlage dessen, was im Zentrum steht – dem Opfer Christi. Ohne das Opfer kommen wir nicht in die Gemeinschaft mit Gott.
Hier wird das so anschaulich und plastisch dargestellt. Diesen Plan werde ich nächstes Mal abgeben, natürlich dann mit deutscher Beschriftung. Er stammt noch aus meinem französischen Buch über Ezechiel, aber ich habe ihn inzwischen übersetzt. Dann kann ich ihn nächstes Mal so abgeben.
Das Besondere ist, dass die Reise von Ezechiel durch den Tempel genau eingetragen ist. Wenn wir dann fortlaufend ab Kapitel 40 lesen, können wir uns anhand dieses Plans ständig orientieren. Wir wissen genau, wo Ezechiel sich befindet.
Nummer eins: Wir sind jetzt in dem Torgebäude, das zunächst beschrieben wird. Dann geht er rüber und schaut diese Zellen an, Nummer zwei. Dann seht ihr das Nordtor, dort geht er weiter. Wo ist Nummer vier? Hier. Dann sieht er das Südtor.
Danach geht es hinein in die inneren Vorhöfe: Nummer fünf, sechs, sieben und so weiter. Man kann sich also ganz genau anhand dieses Plans orientieren.
Vergleich mit den inneren Vorhöfen des zweiten Tempels
Dann nochmals ein Bild von den inneren Vorhöfen des zweiten Tempels. Man hat damals einige Elemente von Hesekiel übernommen, oder sie sollten an Hesekiel erinnern.
Das ist der Frauenvorhof. Das war übrigens keine Fantasieerfindung, wie manche meinen. Diese Idee stammt von der Stiftshütte. Wer hat schon von den Frauen gelesen, die sich am Eingang des Zeltes der Zusammenkunft versammelten? Dort, im Eingangsbereich der Stiftshütte, war ein spezieller Anbetungsort für die Frauen. Und genau das finden wir hier wieder, im Frauenvorhof.
Dieser innerste Vorhof entspricht gewissermaßen dem Vorhof der Stiftshütte. Darum nannten die Rabbiner ihn das Lager der Schechina, denn die Feuersäule war dort.
Die Frauen versammelten sich also am Eingang des Zeltes der Zusammenkunft, das war ihr Anbetungsort. Nun sieht man hier in den Ecken diese offenen Höfe. Sie sind in Anlehnung an den Hesekielplan übernommen, der solche offenen Höfe in den Ecken vorsieht, die als Küchen dienen.
Im zweiten Tempel diente dieser Hof der Lagerung von Wein und Öl. Hier haben die Aussätzigen ihre Opfer und Rituale vorbereitet; dieser Bereich wird als der Aussätzigenhof bezeichnet.
Dann gibt es hier den Holzhof. Dort wurde das Holz für den Altar ausgesondert, und wurmstichiges Holz wurde weggeworfen.
Und schließlich ist da der Nazirerhof mit einer Feuerstelle in der Mitte. Dort haben die Nazirer ihre Opfer, insbesondere ihr Friedensopfer, gekocht.
Das sehen wir uns genau an, in Analogie mit dem Endzeitempel. Diese Höfe dienten also als Küchen.
Weitere Details zum Torgebäude und archäologische Bestätigung
Nun betrachten wir das Torgebäude bei Hesekiel etwas genauer. Hesekiel stieg diese Treppen hinauf und maß dann die Schwelle, die eine Route tief war. Bruno hat das gerade noch vorgelesen. Diese Schwelle befindet sich also hier.
Wir haben nun einen Architekturplan des gesamten Gebäudes. Bruno, lies bitte vor, damit wir das Bild besser nachvollziehen können.
Er maß die Halle des Tors nach innen eine Route tief. Danach maß er die Halle des Tors acht Ellen tief, einschließlich der Türme, die zwei Ellen Mauerdicke hatten. Das entspricht also dieser Schwelle hier. Auf der anderen Seite sind zwei Türme aufgebaut, die diesen Türmen entsprechen.
Sind diese Türme hohl, sodass man hinaufgehen kann, oder sind es nur Monumente? Sie werden wohl hohl sein. Ich werde erklären, warum man das sagen kann. Aber was steht in euren Übersetzungen für ein Wort? Türme? Pfeiler? Pfeiler – da wird es schwierig, genau zu verstehen, was für Pfeiler das sind. Und wie hoch sind diese Pfeiler? Sechzig. Das ist eben die Tiefe.
Das Problem ist, dass hier ein spezielles Wort gebraucht wird, das etwas Starkes, Kräftiges ausdrückt. Die Übersetzer wussten aber nicht genau, wie sie es übersetzen sollten. Daher bin ich dazu gekommen, bei der Revision der Schlachter-Bibel eindeutig „Türme“ zu schreiben. Ich werde das gleich schnell illustrieren.
Übrigens, das hier ist ein Modell des dritten Tempels nach rabbinischen Auslegungen. Man sieht das Torgebäude, hier geht es um das innere Torgebäude zum innersten Vorhof. Außen sind Wächterzellen angebracht, drei auf jeder Seite.
Aber wir werden gleich sehen, dass diese Wächterzellen tatsächlich im Torgebäude waren. Warum kann ich das so sicher sagen und die großen Rabbiner beiseiteschieben und behaupten, das sei falsch? Das ist interessant.
Hier sieht man nochmals diese Zellen außen. Die Archäologie hilft uns weiter. Wir sind jetzt in Hazor. Ein Luftbild zeigt das Stadttor von Hazor aus der Eisenzeit, also aus der Zeit der Könige. Man erkennt die tiefe Vorhalle, die den acht Ellen Tiefe entspricht. Dann sieht man hier zwei Türme, die hohl sind. Es gibt also eine Antwort auf die Frage.
Außerdem sieht man drei Wächterzellen auf jeder Seite, genau so, wie es bei Hesekiel beschrieben wird. Das entspricht also ganz genau diesem Plan. Man sieht auch die erhöhten Schwellen der Wächterzellen, die wir gleich im Text noch finden werden.
Wir sind jetzt ein wenig vom hohen Ross oder vom Flugzeug heruntergekommen. Das ist der Eingang zum Stadttor von Hazor: die Vorhalle, die zwei Türme und die Wächterzellen mit den erhöhten Schwellen. Sieht man das gut? Noch deutlicher sieht man, dass diese Schwelle etwas Besonderes ist. Sie ist auch speziell gepflastert.
Und das ist nicht Hazor? Doch, Hazor liegt im Norden, in Galiläa, in der Nähe von Banjas, also nahe der Jordanquelle Banjas. Man fährt von dort noch einige Kilometer weiter.
Diese Wächterzellen dienten der Kontrolle. Wenn Menschen in die Stadt kamen, wurden sie hier überprüft. Beim Verlassen der Stadt konnte eine Nachkontrolle stattfinden. So wird auch der Hesekiel-Tempel gewesen sein. Die Leute werden kontrolliert: Haben sie sich der Heiligkeit Gottes entsprechend gereinigt, oder gehen sie einfach so hinein, ohne Ehrfurcht vor Gott?
Das wird hier kontrolliert. Das ist wichtig für die geistliche Übertragung auf das Volk Israel. Es waren jeweils zwei Zellen einander gegenüber mit erhöhten Schwellen. Warum? Wahrscheinlich sollte das eine gewisse Abgrenzung für den Wächter schaffen, damit er nicht ständig im Besucherstrom steht, sondern zurücktritt. Wenn er einen wirklichen Grund hat, steigt er über die Schwelle.
Es gibt also eine Schwelle, die man überschreiten muss, wenn man jemanden kontrollieren will.
Das erinnert mich an meine älteste Tochter, als sie noch kleiner war. Sie spielte Wächter.
In Geyser wurde ebenfalls ein Stadttor aus der Königszeit ausgegraben. Rittmayr hat es rekonstruiert. Man sieht dort wieder schön die drei Wächterzellen mit erhöhten Schwellen, die Türme, und man kann auf die Türme hinaufsteigen. Damit ist die Frage beantwortet.
Wir wissen jetzt, was es tatsächlich mit diesen Türmen auf sich hat. Die Archäologie hilft also effektiv, Auslegungsprobleme zu lösen.
Ich habe mich daher vehement dafür eingesetzt, bei der Revision der Schlachter-Bibel nur noch „Türme“ und nicht mehr „Pfeiler“ zu schreiben, damit klar ist, worum es geht.
Dazu wollen wir einen Vers aus den Sprüchen aufschlagen, Kapitel 18, Vers 10. Kann das jemand vorlesen?
„Ein Name Jehovas ist ein starker Turm, der Gerechte läuft dahin und ist in Sicherheit.“
Ja, das ist die Symbolik dieser Torgebäude. Sie symbolisieren Gott, der unsere Zuflucht ist als starker Turm. Der Gerechte geht dorthin und ist in Sicherheit.
Wir erkennen also, dass der ganze Tempelbezirk eigentlich eine Festung ist. Eine Festung, die symbolisiert, was Gott für die Erlösten ist.
Schlagen wir mal Psalm 46 auf, Vers 1 und 2:
„Gott ist unsere Zuflucht und Stärke, eine Hilfe, reichlich gefunden in Drangsalen.“
Wer hat eine Lutherübersetzung? Wie lautet sie bei Luther?
„Gott ist unsere Zuversicht und Stärke, eine Hilfe in den großen Nöten, die uns getroffen haben.“
Und dazu noch Vers 7:
„Jehova der Heerscharen ist mit uns, eine hohe Feste ist uns der Gott Jakobs.“
Eine hohe Feste, also eine Burg ganz oben auf dem Berg. So symbolisiert Gott den Tempel: Gott als Zuflucht und Sicherheit.
Aus diesem Gedanken heraus entstand übrigens das berühmte Lutherlied „Ein feste Burg ist unser Gott“. Diese Geborgenheit in Gott wird darin ausgedrückt.
Fragen zur Zeit des Tempelbaus
Es ist vier Uhr, und wir machen jetzt zwanzig Minuten Pause. Herr Roger, ich hätte dazu noch eine Frage: Wann wird dieser Tempel in dieser Form da sein? In den tausendjährigen Reichen oder schon vorher?
Die Antwort lautet: in zwei Phasen.
Der Tempel wird vor der Wiederkunft Christi als dritter Tempel gebaut, aber zunächst nur als ein Gebäude mit einer Fläche von fünfhundert Ellen Quadrat. Das Weitere kann man zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht realisieren. Es handelt sich also mindestens um das 500 Ellen Quadrat. Erst wenn der Herr Jesus zurückkehrt, wird nach den Plänen von Hesekiel auch der dritte Vorhof realisiert.
Die Geschichte des dritten Tempels wird somit in zwei Phasen ablaufen: Zuerst ist der Tempel klein, dann kommt der Messias, und danach beginnt die große Phase.
Das ist genau wie beim zweiten Tempel. Der Zweittempel wurde ebenfalls zuerst als 500 Ellen Quadrat realisiert. In der Zeit, in der der Herr Jesus kam, wurde er dann zu dem erweiterten zweiten Tempel ausgebaut. Hier besteht ein deutlicher Parallelismus.
Ausführliche Beschreibung des Osttors (Kapitel 40, Verse 6-16)
So, Bruno, du hast ihn wieder angesetzt. Jetzt aber wirklich: Ziehst du mal durch von Vers 6 bis 16.
Also Vers 6: Und er ging zu dem nach Osten gerichteten Tor und stieg dessen Stufen hinauf. Er maß die Schwelle des Tores, die eine Rute tief war, und zwar die erste Schwelle. Eine Rute tief war sie. Jede Nische für die Wächter war eine Rute lang und eine Rute breit. Zwischen den Nischen waren fünf Ellen Abstand. Die Schwelle des Tors zur Torhalle auf der Innenseite war eine Rute tief.
Er maß auf die Halle des Tors nach innen eine Rute, danach maß er die Halle des Tors acht Ellen tief. Ihre Türme hatten zwei Ellen Mauerstärke, und die Halle des Tors lag nach innen zu. Bei dem Tor gegen Osten gab es auf beiden Seiten je drei Nischen für die Wächter. Alle drei hatten dasselbe Maß, und die Türme hatten dasselbe Maß auf dieser und auf jener Seite.
Danach maß er die Breite der Türöffnung: zehn Ellen. Die Länge des Tores betrug dreizehn Ellen. An der Vorderseite der Nischen für die Wächter befand sich eine Schwelle von einer Elle Tiefe. Auf der einen wie auf der anderen Seite maß die Schwelle eine Elle. Ja, das ist diese Erhöhung vor den Wächterzellen.
Weiter: Die Nische selbst maß sechs Ellen auf der einen und sechs Ellen auf der anderen Seite. Dann maß er das Tor vom Dach einer Nische für die Wächter bis zum Dach der anderen. Eine Breite von fünfundzwanzig Ellen. Eine Türöffnung der anderen gegenüber. Er machte für die Türme sechzig Ellen Höhe aus.
Der Vorhof stieß an die Türme rund um das Torgebäude. Von der Vorderseite des Tors am Eingang bis zur Vorderseite der inneren Torhalle waren es fünfzig Ellen. Sich nach außen verengende Fenster waren an den Nischen für die Wächter und an ihren Türmen innen am Torgebäude angebracht, ebenso an der Halle. Ringsum nach innen zu gab es Fenster, und an jedem Turm waren Palmenverzierungen angebracht.
Zehn Verse nur, um ein Torgebäude zu beschreiben. Aber wenn wir das wirklich verstanden haben – Sprüche 18,10: „Der Name des Herrn ist ein starker Turm, der Gerechte läuft dahin und ist in Sicherheit“ – dann haben wir schon einmal die tiefe geistliche Bedeutung davon erfasst.
Zweitens eben auch diese zahlreichen Torgebäude, die Gottes Einladung an uns Menschen zeigen. Gott ruft die Menschen, hierher zu kommen, hier zu ihm zu kommen.
Dazu ein Beispiel aus Jesaja, um das schon alttestamentlich zu dokumentieren: Jesaja 45, am Schluss von Vers 21 sagt er: „Nicht ich, der Herr, und es ist sonst kein Gott außer mir. Ein gerechter und rettender Gott ist keiner außer mir.“
Da kann man noch weiterlesen: Vers 22 „Wendet euch zu mir und lasst euch retten, alle ihr Enden der Erde, denn ich bin Gott und keiner sonst.“ Ja, das ist Gottes Einladung an die ganze Welt. Die Enden der Erde werden hier eingeladen.
Also das ... ein bisschen Druck macht er ja. Wir haben ja vorhin gelesen, die übrigen Nationen müssen kommen, sonst gibt es dort keinen Regen. Ja, das ist aber für das tausendjährige Reich. Aber hier sagt Gott bereits, durch Jesaja richtet er sich an die Heidenvölker und ruft sie auf, sich zu ihm, dem einen Gott, zu wenden.
Genau. Und jetzt haben wir noch die Frage gehabt mit den Wächterzellen. Warum drei mal drei, zweimal drei, zweimal drei genau? Zunächst mal: Wer darf eigentlich auf dem Tempelplatz? Dazu lesen wir aus Sprüche, aus Psalm 15. Liest uns jemand ein paar Verse?
Jehova, wer wird in deinem Zelte weilen, wer wird wohnen auf deinem heiligen Berge? Der in Lauterkeit wandelt und Gerechtigkeit wirkt und Wahrheit redet von Herzen, nicht verleugnet mit seiner Zunge? Kein Übeltun seinem Genossen und keine Schmähung bringt auf seine Nächsten. Dessen Augen verachtet ist der Verworfene, der aber die ehrt, welche Jehova fürchten. Hat er zum Schaden geschworen, so ändert er dies nicht. Der sein Geld nicht auf Zins gibt und kein Geschenk annimmt gegen den Unschuldigen – wer solches tut, wird nicht wanken in Ewigkeit.
Ja, also der heilige Berg in Vers 1, das ist der Tempelberg. Man könnte den Psalm zusammenfassen: Wer auf den Tempelberg geht, der muss mit der Sünde abrechnen in seinem Leben.
Also einerseits sagen diese Torgebäude: Gott lädt ein. Aber andererseits sagt die Mauer: Gott möchte mit der Sünde keine Gemeinschaft haben. Also das ist diese Zweiseitigkeit.
Einerseits haben wir eine Mauer, die alles umgibt und schützt. Das ist die Abgrenzung gegenüber der Sünde. Andererseits haben wir die Tore, die einladen. Und genau so soll auch das Leben eines Christen aussehen.
Geistliche Übertragung des Tempelplans auf den Gläubigen und die Gemeinde
Jetzt kommen wir schon ein bisschen zur Übertragung. Im Neuen Testament wird gesagt, dass der Körper des Gläubigen ein Tempel Gottes ist. Wo steht das? Ja, in 1. Korinther 6,19. Wer liest? „Wisst ihr nicht, dass euer Leib ein Tempel des Heiligen Geistes in euch ist, den ihr von Gott habt, und dass ihr nicht euch selbst gehört?“ Jawohl, also der Tempel, die Symbolik des Tempels, weist damit auf den einzelnen Christen, den einzelnen Erlösten hin. Gott, der Heilige Geist, wohnt in ihm, und darum ist der Körper des Erlösten ein Tempel Gottes.
Wenn wir diese Mauern sehen und diese Tore, dann heißt das: Der Gläubige muss eine Abgrenzung haben gegen das, was von außen an ihn dringt. Wir haben so viel, was an uns herandrängt. Das geschieht über Bücher, Zeitschriften, Videos, DVDs, Computerprogramme, Internet und so weiter, über Fernsehen, Radio, Zeitung und vieles mehr. Das sind starke Einflüsse, die prägend wirken auf unser Denken, auf unsere Denkweise und auf unseren Lebensstil. Da müssen wir uns als Christen ganz klar dagegen abgrenzen können.
Auf der anderen Seite könnte aber die Gefahr entstehen, dass wir uns gegenüber den Menschen in unserer Gesellschaft abschotten. Gerade das soll nicht sein. Denn die Tore sollen zeigen, dass wir den Kontakt suchen zu den Menschen, die die Gnade Gottes noch nicht kennen. Und das ist eine tägliche Herausforderung: den richtigen Weg zu finden – einerseits zwischen der Abgrenzung gegenüber der Sünde und andererseits der Offenheit gegenüber den Sündern.
Der Herr Jesus hat die Sünde gehasst, aber die Sünder hat er geliebt. Er war sogar ein Freund der Sünder. Aber Jakobus 4 sagt, dass wir keine Freunde der Welt sein können. Das sind zwei verschiedene Dinge. Wenn man das so ganz klar sieht, kann man den Plan als Plan Gottes für unser Leben übertragen.
Weiter haben wir gesehen, dass in der Diagonale des ganzen Tempelbezirks der Altar liegt. Da kann sich jeder Gläubige fragen: Ist es wirklich so, dass der Herr Jesus Christus und sein Opfer in meinem Leben absolut zentral stehen? Das ist die Frage. Es kann sein, dass es schon eine Rolle spielt, aber nicht so zentral. Dann muss man sagen, dass der göttliche Bauplan in verschobenen Proportionen realisiert worden ist.
Das sind verschobene Proportionen, aber Gott möchte architektonisch diese Harmonie haben: Christus und sein Opfer im Zentrum unseres Lebens.
Der Tempel ist aber auch ein Bild, nicht nur vom einzelnen Gläubigen, sondern von der Ortsgemeinde. In 1. Korinther 3,16 lesen wir: „Wisst ihr nicht, dass ihr Gottes Tempel seid und der Geist Gottes in euch wohnt? Wenn jemand den Tempel Gottes verdirbt, den wird Gott verderben, denn der Tempel Gottes ist heilig, und solche seid ihr.“
Hier spricht Paulus die örtliche Gemeinde in Korinth an und sagt: „Wisst ihr nicht, dass ihr Gottes Tempel seid?“ Steht bei jemandem in der Übersetzung, dass ihr der Tempel Gottes seid? Nirgends? Ja, was wäre dann?
Doch hier, Gemeinde, der Tempel Gottes in der Nähe. Lesen Sie nochmals, wie es wörtlich heißt: „Wisst ihr nicht, dass ihr als Gemeinde Gottes Tempel seid?“ Aha, ja, es gibt sinngemäß einen Unterschied.
„Wisst ihr nicht, dass ihr Gottes Tempel seid?“ oder „Wisst ihr nicht, dass ihr der Tempel Gottes seid?“ Der Tempel ist so der einzige, der etwas anderes ausschließt.
Also die Korinthergemeinde war nicht der Tempel schlechthin. Es gab ja noch viele andere Gemeinden schon damals. Die Korinthergemeinde war der Ausdruck des weltweiten Tempels Gottes an einem Ort. Darum benutzt Paulus im Grundtext dort keinen bestimmten Artikel. Er sagt: „Wisst ihr nicht, dass ihr Tempel Gottes seid?“ Nicht: „dass ihr der Tempel seid.“
Nun, das führt uns zu einer anderen Stelle, Epheser 2,20. Dort finden wir die Gemeinde weltweit gesehen. Im ganzen Zusammenhang des Epheserbriefes geht es darum, wie Gott gläubige Menschen aus den Heidenvölkern und gläubige aus den Juden zusammengefügt hat zu einer neuen Einheit. Es geht also um die Gemeinde weltweit, die Gemeinde universal gesehen.
Lesen wir Epheser 2,19-22:
„So seid ihr nun nicht mehr Fremde und Nichtbürger, sondern ihr seid Mitbürger der Heiligen und Gottes Hausgenossen. Ihr seid aufgebaut auf der Grundlage der Apostel und Propheten, wobei Christus Jesus selbst der Eckstein ist. Zusammengefügt wächst der ganze Bau zu einem heiligen Tempel im Herrn, und in ihm werdet auch ihr mit aufgebaut zu einer Behausung Gottes im Geist.“
Hier wird der Tempel sogar im Prozess des Gebautwerdens gesehen. Er ist noch nicht fertig. Paulus sagt diesen Heiden in Ephesos, die zum Glauben gekommen waren: Ihr gehört jetzt auch dazu. Ihr als Heiden werdet aufgebaut, und das Ziel ist, dass ihr aufgebaut werdet zu einer Behausung Gottes im Geist.
Das heißt, die Gemeinde wird gesehen als der Tempel Gottes – und zwar weltweit und zeitlich von Pfingsten bis zur Entrückung. Erst dann ist das ganze Tempelgebäude fertig.
So können wir Hesekiel beziehen, den Plan in der geistlichen Übertragung auf unser persönliches Leben, auf die Ortsgemeinde und dann aber auf Gottes Plan für die christliche Gemeinde schlechthin – im universellen und zeitlich umfassenden Sinn, weltweit und von Pfingsten bis zur Entrückung.
Wenn wir das auf die Ortsgemeinde beziehen, dann stellt sich die Frage: Steht in der Gemeinde, da wo ich bin, wirklich Jesus Christus mit seinem Opfer ganz zentral? Ist diese Abgrenzung gegen die Sünde da, die Mauer des 500 Ellen Bezirks? Ist diese Offenheit für die Mission da, das sind die Torgebäude?
Ganz speziell möchte ich euch noch an das Bild erinnern, wo der dritte Vorhof auch eingezeichnet war. Da verschwindet ja der kleine Vorhof nur noch so im Zentrum. Man kann sagen, die ganze Architektur ist regelrecht geprägt durch diesen dritten Vorhof, durch den Vorhof der Heiden.
Da stellt sich die Frage: Ist die Ortsgemeinde, wo ich bin, effektiv vom missionarischen Eifer geprägt? Es geht darum, die Welt zu erreichen – die ganze Welt. Das zeigt sich im Interesse für die Mission im Ausland bis an die Enden der Erde und im Interesse an der Mission im eigenen Land und in der eigenen Umgebung.
Das sind Fragen, die gehen einem ans Lebendige. Es stellt sich die Frage: Realisieren wir wirklich Gottes Bauplan für die Gemeinde so, wie er es vorgesehen hat?
Die Wächterzellen und die Verantwortung der Gemeinde
Jetzt kommt die Frage mit den zwei und drei. Dabei wird deutlich: Es ist nicht jedem selbst überlassen, sich selbst zu prüfen, ob er in die Gemeinschaft, in den Tempel, aufgenommen werden kann. Vielmehr hat das Volk Gottes eine Kontrollaufgabe.
Das heißt, wenn man eine Gemeinde an einem Ort gründet, kommt es nicht nur darauf an, wie der Einzelne, der zur Gemeinde gehört, lebt. Wir haben erlebt, dass zum Beispiel jemand dazukommen wollte. Später erfuhren wir, dass er seine Frau zu Hause schlägt. Als es dann so weit war, dass wir mit dem Abendmahl begannen, war er der Meinung, sein Leben sei eine Privatsache.
Natürlich haben wir eine Privatsphäre, aber man kann nicht die Frau zu Hause schlagen und gleichzeitig denken, man habe das Recht, so die Gemeinschaft auszudrücken. Eine Gemeinde hat auch eine Verantwortung gegenüber dem Kollektiv.
Er berief sich natürlich sehr auf 1. Korinther 11, und zwar mit Recht. Aber es ist nur die Hälfte der Wahrheit. In 1. Korinther 11, Verse 8-31 heißt es: Lest jemand? "Und also esse er von dem Brot und trinke von dem Kelch. Denn wer unwürdig isst und trinkt, isst und trinkt sich selbstgerichtet, indem er den Leib nicht unterscheidet. Deshalb sind viele unter euch schwach und krank und ein Gutteil entschlafen." Hier wird gesagt: Ein jeder prüfe sich selbst.
Man kann sich darauf berufen und sagen: Ja, das ist meine Privatsache. Aber das ist eben nur die Hälfte. Denn in 1. Korinther 5 sehen wir, wie die Gemeinde handeln muss, wenn es um schwerwiegende Sünde geht.
1. Korinther 5. Es war immerhin schön, dass er die Bibel so gut kannte, dass er sie auch nur noch entschuldigend für sich herausziehen wollte. Oder die andere Hälfte nicht kannte oder nicht kennen wollte. Er wusste ja ganz genau, dass sein Leben nicht in Ordnung war. Im Nachhinein kam auch noch der Alkoholismus dazu.
Die Gemeinde ist dafür verantwortlich. In 1. Korinther 5, Verse 1 und 2 heißt es, liest das jemand? "Überhaupt hört man, dass Unzucht unter euch ist, und zwar eine solche Unzucht, die selbst unter den Nationen nicht stattfindet: dass einer seines Vaters Frau hat. Und ihr seid aufgeblasen und habt nicht etwa Leid getragen, damit der, der diese Tat begangen hat, aus eurer Mitte entfernt würde?"
Die Gemeinde ist verpflichtet einzuschreiten. Da kann man nicht sagen, das sei Privatsache. Natürlich gibt es viele Dinge in unserem Leben, die wir täglich neu ordnen müssen, und das ist nicht Sache der Gemeinde. Es gibt einen Bereich, wo ich vor Gott stehe, und Gott erwartet, dass ich mein Leben auch dauernd regle.
Aber dort, wo die Gemeinde einschreiten muss, geht es um ganz grundsätzliche Vergehen. Die Gemeinde hat hier eine Verantwortung. Es wird erklärt, um welche Dinge es geht. Zum Beispiel in Vers 11, liest das jemand? "Keinen Umgang zu haben, wenn jemand, der Bruder genannt wird, ein Unzüchtiger ist oder ein Habsüchtiger oder ein Götzendiener oder ein Lästerer oder ein Trunkenbold oder ein Räuber, mit einem solchen nicht einmal zu essen."
Diese Aufzählung betrifft keine kleinen Dinge, sondern ganz schwerwiegende Vergehen. "Hurerei" heißt also außerehelicher Geschlechtsverkehr; das schließt übrigens auch Homosexualität ein. Das Wort im Neuen Testament meint jeglichen Verkehr außerhalb der Ehe. Habsucht, Götzendienst, Lästerung, Trunkenbold – das ist jemand, der sich immer wieder betrinkt – und Räuber. Das sind alles schwere Vergehen, bei denen zum Teil sogar die Gesetzgebung einschreiten würde.
Da hat die Gemeinde Verantwortung. Es kann natürlich sein, dass jemand jemanden beschuldigt, aber das muss belegt sein. Deshalb schlagen wir auf 2. Korinther 13, Verse 1 und 2 nach: "Zum dritten Mal komme ich jetzt zu euch. Durch den Mund von zwei oder drei Zeugen wird jede Sache festgestellt werden. Ich habe es im Voraus gesagt und sage es im Voraus, wie beim zweiten Mal anwesend, so auch jetzt abwesend, denen, die vorher gesündigt haben und allen übrigen, dass wenn ich wiederkomme, ich nicht schonen werde."
Paulus sagt hier, dass Dinge, die als Gemeinde geordnet werden müssen, durch zwei oder drei Zeugen bestätigt werden müssen. Er übernimmt damit den Rechtsgrundsatz aus 5. Mose 19, Vers 15: Das Zeugnis vor Gerichten in Israel muss durch mindestens zwei oder drei Zeugen bestätigt werden.
Im Hesekielplan finden wir tatsächlich diese drei Wächterkammern in den Torgebäuden. Es gibt zwei Besucherströme: einen Strom für rein und einen für raus. Das kommt später noch. Drei sind für einen Besucherstrom zuständig. Das entspricht den zwei oder drei Zeugen.
So lernen wir aus dem Hesekielplan, dass es in der Gemeinde auch einen Wächterdienst braucht. Es geht nicht darum, Menschen als Besucher in die Gemeinschaft aufzunehmen – denn da sind auch Ungläubige, die in den Gottesdiensten willkommen sind. Sondern Menschen, die in die Gemeinschaft der Gemeinde aufgenommen werden, müssen ein Zeugnis haben: Erstens, dass sie wiedergeborene Menschen sind; zweitens, dass sie nicht in Sünde leben; und drittens, dass sie keine Irrlehren festhalten.
Das können wir also auch daraus lernen. 5. Mose 19, Vers 15. So war es auch im Alten Testament schon im Tempel: Dort gab es die levitischen Wächter. Es war nicht die Aufgabe aller, den Wächterdienst zu übernehmen. Es braucht eine spezielle Befähigung dafür.
Konkret heißt das: Wenn zum Beispiel jemand aus der Umgebung kommt und sich der Gemeinde anschließen möchte, und niemand ihn kennt, braucht es persönliche, seelsorgliche Gespräche. So kann man besser erkennen, wer die Person ist und mit wem man es zu tun hat. Das kann nicht jeder.
Aus solchen Gesprächen kann man Klarheit gewinnen: Ist der Mann oder die Frau wirklich wiedergeboren? Hält die Person an ihren Lehren fest? Zum Beispiel, wenn die Dreieinheit Gottes geleugnet wird oder die Inspiration der Bibel bestritten wird, sind das Hinderungsgründe.
Gibt es bis dahin noch eine Frage? Dann lesen wir weiter in Bruno, Kapitel 40, Vers 17.
Beschreibung des äußeren Vorhofs und seiner Kammern
Nun folgt die Beschreibung des äußeren Vorhofs.
Vers 17: Und er führte mich in den äußeren Vorhof. Siehe, dort waren Kammern, und ein Steinpflaster war links herum im Vorhof angelegt. Die Kammern lagen zum Steinpflaster hin. Dieses Steinpflaster befand sich seitlich an den Toren und entsprach der Länge der Tore. Es war das untere Steinpflaster.
Er maß die Breite des Vorhofs von der Vorderseite des unteren Tores bis zur Vorderseite des äußeren Tores am inneren Vorhof: hundert Ellen gegen Osten, gegen Norden.
Haben Sie das verstanden? Jetzt betritt Hesekiel durch dieses Tor den zweiten Vorhof. Rund um die Mauer gibt es diese Zellen, insgesamt sind es dreißig Zellen.
Was bedeutet das? Zellen oder Kammern, ja. Es wird nicht näher erklärt, wofür sie dienen. Doch aus dem weiteren Text kann man Schlüsse ziehen. Es kann sein, dass das Volk dort die Schlachtopfer hält. Beim Friedensopfer wird es so sein: Ein Teil wird für Gott auf dem Altar verbrannt, und ein Teil gehört dem Opfernden, der sich in diesen Kammern aufhält. Dort darf er auch andere einladen. Das war üblich beim Friedensopfer.
So haben Menschen miteinander Gemeinschaft, denn sie genießen denselben Teil. Das ist Gemeinschaft, und sie haben Gemeinschaft mit Gott. Hier sehen wir eine sehr, sehr enge Verbindung zum Abendmahl.
Im Abendmahl drücken wir unsere Gemeinschaft mit Gott, mit dem Herrn Jesus, aus, indem man daran teilnimmt. Das Abendmahl feiert man jedoch nicht allein, sondern es gehört zur Gemeinde. Dort drücken die Gläubigen auch die Gemeinschaft untereinander aus.
Die Verbindung wird in 1. Korinther 10 hergestellt. Dort geht es um das Abendmahl, den Kelch und das Brot, in Vers 16. Dann wird der Bezug zum Friedensopfer in Israel hergestellt.
Lesen wir Vers 17: „Das Brot, das wir brechen, ist es nicht die Gemeinschaft des Leibes Christi? Denn ein Brot, ein Leib sind wir, die vielen, denn wir alle nehmen teil an dem einen Brot. Seht auf Israel nach dem Fleisch: Sind nicht alle, die die Schlachtopfer essen, in Gemeinschaft mit dem Altar?“
Der Bezug zwischen dem Essen des Brotes beim Abendmahl und dem Essen des Fleisches der Schlachtopfer in Israel wird hier hergestellt.
Also sind diese Kammern im zweiten Vorhof der Ort der Gemeinschaft des Volkes Gottes.
Es wird dann erklärt, dass die Distanz vom äußeren Vorhof zum inneren hundert Ellen beträgt (Schluss von Vers 19).
Wenn man alle diese Maßangaben zusammennimmt, findet man plötzlich das 500-Ellen-Quadrat. Das 500-Ellen-Quadrat wird nicht in einem Vers erwähnt, so wie es bei den 500 Rupen der Fall ist. Man muss alles zusammenrechnen und aufzeichnen, und dann sieht man plötzlich: Wow, das ist ja ein 500-Ellen-Quadrat.
Ich möchte noch daran erinnern, wie mir das klar wurde. Für mich war das eine große Entdeckung. Plötzlich hatten wir diese Verbindung zum salomonischen 500-Ellen-Quadrat. Der zweite Tempel stimmt genau wieder mit dem Hesekiel-Tempel überein. Später kam mir dann der Bezug zum 50-Ellen-Quadrat bei der Stiftshütte, das doppelt ist, und dann wieder die Diagonale – es stimmt alles.
Man sieht den roten Faden in der ganzen Heilsgeschichte.
Weiter mit Vers 20.
Beschreibung der Tore und ihrer Maße
Auch das Tor am äußeren Torhof, das nach Norden schaut, maß er nach seiner Länge und Breite. Es hatte drei Nischen für die Wächter auf der einen und drei Nischen auf der anderen Seite. Seine Türme und seine Halle hatten dasselbe Maß wie das erste Tor.
Seine Länge betrug fünfzig Ellen und seine Breite fünfundzwanzig Ellen. Seine Fenster, seine Halle und seine Palmen hatten dasselbe Maß wie das nach Osten gerichtete Torgebäude. Man ging auf sieben Stufen hinauf, und seine Halle war ihnen zugänglich.
Das ist also die kurze Beschreibung des Nordtors, das im Prinzip das gleiche ist wie das Osttor.
Weiter: Das Tor zum inneren Vorhof entsprach dem äußeren Tor gegen Norden und dem gegen Osten. Von einem Tor zum anderen maß er hundert Ellen. Er führte mich in südlicher Richtung, und siehe, dort stand ein nach Süden gerichtetes Tor.
Dieses Tor beschreibt er als genau identisch mit dem anderen Tor nach Süden. Auch dessen Türme und Halle maß er und fand sie gleich wie jene. An ihm und an seiner Halle hatte er Fenster ringsum, den anderen Fenstern gleich.
Es war fünfzig Ellen lang und fünfundzwanzig Ellen breit. Es hatte eine Treppe von sieben Stufen und eine Halle davor. Auch hier gab es Palmverzierungen: eine an diesem und eine am anderen Turm.
Dieses Tor bildete den nach Süden gerichteten Eingang zum inneren Vorhof. Er maß vom äußeren Tor bis zu dem nach Süden gerichteten Tor hundert Ellen.
Er führte mich in den inneren Vorhof durch das südliche Tor. Wir sind also im innersten Vorhof, und jetzt beschreibt er das Eingangstor gegen Süden.
Er maß das südliche Tor und fand dieselben Maße. Auch seine Nischen für die Wächter, seine Türme und seine Halle hatten dieselben Maße. Es hatte Fenster wie auch seine Halle ringsum.
Es war fünfzig Ellen lang und fünfundzwanzig Ellen breit. Die Hallen gingen ringsum fünfundzwanzig Ellen lang und fünf Ellen breit. Seine Vorhalle lag gegen den äußeren Vorhof zu.
An seinen Türmen waren Fallen, Verzierungen und Achtstufen bildeten seinen Aufgang.
Beim äußeren Vorhof gab es sieben Stufen, jetzt zum Inneren sind es acht Stufen. Das ist ein Unterschied.
Außerdem ist diese Vorhalle genau umgekehrt, also das Ganze ist spiegelbildlich gebaut zu den äußeren Torhallen. Das kann ich beim nächsten Mal nochmals in den Bildern zeigen, nur einmal einfach, damit man die kleinen Unterschiede erkennt.
Weiter: Es wird hier erstmal so viel von Palmen gesprochen. Ist das dann wiederum der Bezug auf das Neue Testament, den Einzug unter Palmen?
Ja, wir können vielleicht nächstes Mal noch mehr darauf eingehen, was gerade die Bedeutung der Palmen ist. Die Palmen spielen eine große Rolle im Tempel. Überall liebt man Palmen, auch im Tempelhaus selbst.
Das hängt damit zusammen, dass der Tempel eigentlich ein Paradies ist. Das Paradies war ja ein abgezäunter Bezirk, in den Gott den Menschen in seiner Unschuld stellte – also als heiliges Wesen.
Das war gewissermaßen ein Tempelbezirk, und das Ganze lag auf einem Berg, wieder ein Tempelberg. Denn es ging ein Strom aus, der sich in vier Flüsse teilte, entsprechend dem Tempel des Hesekiel, wo ebenfalls ein Strom entspringt und sich zu zwei Flüssen verzweigt.
Weiter ist es der Ort der Gemeinschaft mit Gott, denn Adam konnte dort Gott begegnen. So ist der Tempel der Ort der Gemeinschaft, eben voller Bäume, und darum die Palmen hier. Das ist der Bezug zum Paradies.
Das Tempelgebäude war nach Osten ausgerichtet, wie wir auf den Bildern gesehen haben. So war auch das Paradies wesentlich nach Osten ausgerichtet. Als der Mensch in Sünde fiel, musste er aus dem Bezirk hinaus.
Er konnte von Gott nicht mehr im Paradies bleiben und ging durch das Osttor hinaus. Im Tempel wird gezeigt, wie der Mensch aber zurückkehren kann. Der Weg geht von Osten her nach Westen.
Das Tempelgebäude liegt im Westen. Es ist gewissermaßen das Paradies, das dort dargestellt wird, auch mit den Palmen. Es wird gezeigt, dass es einen Weg zurück zu Gott gibt, der von Osten her nach Westen führt.
Der Weg zurück geht über das stellvertretende Opfer.
Warum gerade Palmen? Es gibt ja noch so viele andere Bäume. Die Palmen sind Bäume, die ganz gerade wachsen. Dadurch sind sie ein besonderes Bild der Aufrichtigkeit vor Gott.
Darum heißt es auch in den Psalmen, dass der Gerechte ist wie ein Palmbaum. Das Wort „gerecht“, das Wort „recht“ oder englisch „upright“ bedeutet aufrichtig, also quasi gerade, aufrecht.
Ich kann die Stelle schön lang zitieren: Psalm 92,12-13: „Der Gerechte wird sprossen wie der Palmbaum.“ Eben der Gerechte wie der Palmbaum. Das Aufrichtige wird hier zum Ausdruck gebracht.
Aber machen wir das noch kurz fertig, Bruno!
Beschreibung des Osttors des inneren Vorhofes und der Opferstätten
Vers 32
Jetzt wird das Osttor des inneren Vorhofes beschrieben. Ich wurde im inneren Vorhof zum Eingang gegen Osten geführt und fand das Torgebäude vor, das vom gleichen Ausmaß war wie jenes. Auch seine Nischen für die Wächter, seine Türme und seine Halle hatten das gleiche Maß wie jene. Es hatte Fenster ringsum, ebenso seine Halle. Die Länge betrug fünfzig Ellen, die Weite fünfundzwanzig Ellen. Seine Halle lag zum äußeren Vorhof hin. Palmenverzierungen waren auf seinen Türmen, auf dieser und auf jeder Seite. Eine Treppe von acht Stufen führte hinauf.
Er führte mich zum nördlichen Tor, also zum Nordtor innen im Innenvorhof, ganz nahe beim Altar. Es war in denselben Maßen gebaut. Es hatte Nischen für die Wächter, Türme, eine Halle und ringsum Fenster. Seine Länge betrug fünfzig Ellen, die Breite fünfundzwanzig Ellen. Seine Türme standen zum äußeren Vorhof hin. Palmen waren an den Türmen zu beiden Seiten, und sieben Stufen bildeten seinen Aufgang. Acht müssen es heißen.
Eine Kammer war da, deren Türöffnung sich an den Türmen der Tore befand. Dort wusch man das Brandopfer ab. Aha, jetzt haben wir etwas. Wir sind also auf der Nordseite, und dort beim Tor gibt es eine Kammer, die angebaut ist. Dort spült man das Brandopfer. Nach 3. Mose 1 muss das Brandopfer mit Wasser abgespült werden. Wir kommen darauf zurück, was das bedeutet.
Weiter: In der Halle des Tores standen auf beiden Seiten je zwei Tische, auf die die geschärften Brandopfer, Sündopfer und Schuldopfer gelegt wurden. Das war auf der Nordseite, weil die Opfer immer nördlich vom Altar geschlachtet werden. Schon in 3. Mose 1 wird das gefordert. Auf der Nordseite des Altars ist der Schlachtplatz, der Schächtplatz, und dort sind eben auch diese Tische, auf denen die Opfer ausgenommen werden.
Weiter: An der Außenseite beim Aufstieg zum Eingang des nördlichen Tors standen zwei Tische, und auf der anderen Seite bei der Halle des Tors waren auch zwei Tische. Vier Tische auf dieser und vier Tische auf jener Seite standen seitlich des Tores, insgesamt acht Tische, um darauf die geschächteten Opfer zu legen.
Ferner waren da vier Tische für das Brandopfer aus behauenen Steinen, anderthalb Ellen lang, anderthalb Ellen breit und eine Elle hoch. Darauf sollten die Geräte gelegt werden, mit denen man die Brandopfer und Schlachtopfer schächtete. Doppelte Pflöcke von einer Handbreite waren ringsum am Torhaus angebracht. Auf die Tische kam das Opferfleisch zu liegen.
An der Außenseite des inneren Tores, im inneren Vorhof, waren Kammern für die Sänger. Ja, darauf kommen wir nächstes Mal zurück.
Was mir noch ein Anliegen war: Es gibt diese Pflöcke oder Haken – wofür sind die? Dort werden die Tiere angebunden, dort werden die Tiere aufgehängt. Die Tiere werden geschächtet und dann aufgehängt, so wie beim Metzger, und so werden sie geöffnet. Aber sie werden an Haken aufgehängt. Das war übrigens auch im zweiten Tempel so, zur Zeit des Herrn Jesus. Nördlich vom Altar gab es acht Tische, genau wie hier, exakt auch acht Tische. Dort wurden die Opfer auf die Tische gelegt, und es gab auch acht Pflöcke, an denen die Opfer aufgehängt wurden. So hat man schon damals tagtäglich erlebt, wie das Opfer an Haken aufgehängt wird. Und so soll es im Hesekiel-Tempel dann auch wieder sein.
Ich bin ganz überrascht, dass im dritten Tempel noch Blutopfer dargebracht werden. Wie passt das zu dem Üben? Da müssen wir vielleicht nächstes Mal ausführlicher darauf eingehen. Nur so viel vorweg: Ausdrücklich spricht Hesekiel von Brandopfern, Schlachtopfern, Schuldopfern und Sündopfern. Aber die Vorschriften unterscheiden sich in Details von den mosaischen Vorschriften. Und das kann man ja nicht einfach so ändern, denn diese Vorschriften bei Mose sind in Verbindung mit dem Bund vom Sinai.
Wieso können sie da so geändert werden? Das war für die Rabbiner früher ein großes Problem. Man findet in den talmudischen Diskussionen die Frage, ob Hesekiel wirklich zur Bibel gehört, denn Hesekiel steht im Widerspruch zur Tora. Aber das Problem löst sich so: Es geht hier bereits um den neuen Bund, den Gott mit Israel schließt. Das sind nicht mehr die Opfer des alten Bundes vom Sinai, sondern des neuen Bundes, den Gott mit Israel schließt, nach Jeremia 31.
Der neue Bund wird nicht mit der Gemeinde geschlossen. Die Gemeinde ist zwar Nutznießer des neuen Bundes, aber der Bundesschluss erfolgt mit Israel, Jeremia 31,31, mit den zwölf Stämmen. In diesem Bund mit Israel werden auch diese Opfervorschriften wiederkommen, aber sie sind geändert, um klarzumachen, dass der sinaitische Bund nie wiederkommt. Er ist verschwunden.
Acht ist die symbolische Zahl für den Neuanfang. Jede Woche beginnt wieder mit einem neuen ersten Tag, der eigentlich der achte Tag ist. Die Zahl acht steht für einen Neuanfang, und hier ist sie in Verbindung mit dem Opfer zu sehen, das den Neuanfang bringt, den Christus durch sein Opfer bewirkt hat.
Ich habe noch eine Nachfrage: Wir sind jetzt bereits in den inneren Höfen, und trotzdem gibt es wiederum Wächter, auch jeweils drei für das Hineingehen und drei für das Hinausgehen. Was haben die denn zu kontrollieren? Eigentlich nimmt mit jeder Stufe, die höher hinauf führt, der Grad der Heiligkeit zu.
Zum Beispiel waren im zweiten Tempel die Reinigungsvorschriften für den innersten Vorhof, um ihn betreten zu dürfen, höher als zum Beispiel für den Zugang zum Heidenvorhof. Darum braucht es quasi die Kontrolle, ob man diese Vorschriften erfüllt hat, damit man wirklich in den innersten Vorhof eintreten kann.
Ich habe noch eine Frage: Warum braucht man solche Richter im Tausendjährigen Friedensreich? Man kann sich das kaum vorstellen, weil jeden Morgen die Gerichte wieder neu sind. Ja, das sind Gerichte gegen die, die sich auflehnen, gegen die Rebellen. Aber es geht auch darum, dass zum Beispiel die rituellen Vorschriften nicht beachtet werden, sei es aus Unwissenheit oder Nachlässigkeit. Dafür sind diese Wächter da.
Man könnte sagen, jeder prüfe sich selbst. Aber man stellt auch fest, zum Beispiel in der Seelsorge, dass manche Menschen sich selbst gar nicht prüfen können. Wenn mir jemand sagt, dass die Person eigentlich nichts Schlechtes dabei gedacht hat, dass sie jetzt einen Freund hat, weil ihr Mann davongegangen ist – sie ist nicht geschieden – dann hat sie nichts Böses dabei gedacht, obwohl es faktisch Ehebruch ist.
Eine gläubige Person will mit dem Herrn leben, aber offensichtlich ist nicht jeder in der Lage, sich selbst wirklich zu prüfen. Das ist ein echtes Problem.
Ja, noch etwas, dann fahren wir nächstes Mal hier weiter.