Wir stehen in unserer Betrachtung der Offenbarung in Kapitel 21. Beim letzten Mal haben wir besprochen, wie hier der neue Himmel und die neue Erde beschrieben werden. Außerdem wurde erklärt, dass das neue Jerusalem als Stadt vom Himmel herabkommt auf die Erde.
Gott wohnt inmitten der Menschen auf der neuen Erde, wo alles vollkommen ist. Alle Tränen werden abgewischt; es gibt keinen Schmerz, kein Leid und keinen Tod mehr.
Wir haben jedoch auch gesehen, dass Vers 8 nochmals darauf hinweist, dass es den Feuersee gibt. Die Menschen, die das Heil in Jesus Christus ausgeschlagen haben, werden dort in Ewigkeit sein.
Dann haben wir beim letzten Mal begonnen, ab Vers 9 zu betrachten. Ein Engel kommt und zeigt Johannes das neue Jerusalem. Er erklärt ihm Details dazu. Beim Lesen von Kapitel 21, Verse 1 bis 8, stellt sich die Frage: Was ist das? Diese Stadt, die aus dem Himmel herabkommt – was ist das? Oder wer ist das? Diese Fragen werden nun hier beantwortet.
Könnte jemand den Text vorlesen, ab Offenbarung 21, Vers 9 bis zum Schluss? Ich sage dann „Stopp“, wenn es dir recht ist.
Die Braut und die heilige Stadt als Symbol der Gemeinde
Es kam einer von den sieben Engeln, die sieben Schalen hatten, voll der sieben letzten Plagen, und redete mit mir und sprach: „Komm her, ich will dir die Braut, das Weib des Lammes, zeigen.“
Johannes erwartet nun, dass dieser Engel ihm die Gemeinde zeigt. Denn die Braut, die Frau des Lammes, ist die Gemeinde. Wir haben bereits die Hochzeit des Lammes zusammen in Kapitel 19 betrachtet. Diese wird ganz am Ende der Drangsalzeit stattfinden.
In der Erwartung, diese Braut zu sehen, kommt Vers 10: „Und er führte mich im Geist hinweg auf einen großen und hohen Berg und zeigte mir die heilige Stadt Jerusalem, wie sie aus dem Himmel von Gott herabkam, und sie hatte die Herrlichkeit Gottes. Ihr Lichtglanz war gleich einem sehr kostbaren Edelstein, wie ein kristallheller Jaspisstein.“
Er sieht also auf diesem großen und hohen Berg nicht die Braut, sondern eine Stadt. Die Schlussfolgerung lautet: Ach so, die Frau ist auch die Stadt. Das heißt, wenn hier von dieser heiligen Stadt, dem neuen Jerusalem, die Rede ist, so ist das eine symbolische Beschreibung der Gemeinde. Diese wird eben als die Braut des Messias gesehen und zugleich als Stadt, weil die Gemeinde mit Christus regieren wird – im Tausendjährigen Reich schon und dann auch über die neue Erde.
Wir haben beim letzten Mal gesehen, dass die Gemeinde mit Christus regiert. Die Gemeinde wird mit Christus regieren, und die Stadt, griechisch Polis, ist uns bekannt aus dem Wort Politik. Politik bedeutet Stadtverwaltung, Stadtführung. Das Symbol der Stadt wird benutzt, um zu zeigen, dass die Gemeinde mit Christus regieren wird.
Das kommt uns bekannt vor aus Kapitel 17. Dort war es ebenfalls einer von den sieben Engeln, welche die sieben Schalen hatten, wie hier. Voll der sieben letzten Plagen. Dieser Engel führte Johannes jedoch nicht auf einen hohen Berg, um ihm ein erhabenes Thema zu zeigen, sondern in die Wüste. Dort sah er auch eine Frau, die gleichzeitig eine Stadt ist.
Er zeigte ihm die Hure Babylon, die Große. Wir haben gesehen, dass dies die falsche Kirche mit Sitz in Rom ist. Jetzt wird hier die wahre Kirche, die wahre Gemeinde gezeigt, die Braut, die Frau des Lammes. Auch sie ist eine Stadt, aber im Kontrast zu Babylon.
Babylon bedeutet „Tor der Götter“. Hebräisch heißt es Babel und bedeutet Verwirrung. Hier hingegen haben wir die heilige Stadt Jerusalem, was so viel bedeutet wie „Gründung des Friedens“. Von dieser Stadt wird gesagt, sie habe die Herrlichkeit Gottes.
Sie wird grundsätzlich verglichen mit einem sehr kostbaren Edelstein, wie einem kristallhellen Stein. Wir haben vorhin gelesen: Jaspis. Im Griechischen steht eben Jaspis. Wir müssen wissen – das haben wir auch beim letzten Mal gesehen –, dass Edelsteinnamen im Lauf der Jahrhunderte und Jahrtausende teilweise ihre Bedeutung gewechselt haben.
Der Jaspisstein, den wir heute Jaspis nennen, ist kein durchsichtiger Stein und nur ein Halbedelstein. Hier jedoch wird von einem sehr kostbaren, völlig durchsichtigen Edelstein gesprochen, wie einem Kristallhellen Stein. Das ist ganz klar der Diamant.
Die Mauern, Tore und Fundamente der Stadt
Ja, jetzt kannst du weiterlesen, Vers zwölf.
Und sie hatte eine große und hohe Mauer. Sie hatte zwölf Tore, und an den Toren standen zwölf Engel. Auf den Toren waren Namen geschrieben, nämlich die Namen der zwölf Stämme der Söhne Israels.
Die symbolische Bedeutung dieser zwölf Tore ist folgende: Sie verweisen auf die zwölf Stämme Israels. Das Heil Gottes kam aus Israel, aus diesem Volk, das Gott auserwählt hat. Dieses Volk geht zurück auf Abraham, Isaak und Jakob und hat sich dann in zwölf Stämme aufgeteilt, entsprechend den zwölf Söhnen Jakobs, der auch Israel genannt wird.
Hier wird gezeigt, dass Gott in der Heilsgeschichte Israel erwählt hat, damit schließlich aus Israel der Messias kommen würde. Die Gemeinde war im Alten Testament ein Geheimnis und wurde nie offenbart. Dieses Geheimnis konnte nur möglich sein, weil Gott im Alten Testament diesen wunderbaren Plan mit Israel ausgeführt hatte. Aus Israel kam der Retter, der Messias Jesus.
Weiter heißt es: Nach Osten drei Tore, nach Norden drei Tore, nach Süden drei Tore und nach Westen drei Tore. Die Mauer der Stadt hat zwölf Grundsteine, auf denen die zwölf Namen der Apostel des Lammes geschrieben stehen.
Letztes Mal hatten wir schon gesehen, dass die Mauer, die hier beschrieben wird – eine große und hohe Mauer – die Absonderung von allem Bösen ausdrückt. Doch hier wird betont, dass es so viele Tore gibt, und zwar in alle Himmelsrichtungen. Das zeigt einerseits, dass Gott will, dass die Gemeinde vom Bösen abgesondert ist. Andererseits soll sie sich nicht zurückziehen wie in einem Kloster, sondern mit dem Auftrag hinausgehen und alle Nationen mit dem Evangelium erreichen.
Darum gibt es hier drei Tore nach Osten, drei nach Norden, drei nach Süden und drei nach Westen. Die Gemeinde ist in diesem Sinn offen für eine verlorene Welt – in alle Himmelsrichtungen.
In Vers 14 heißt es: Die Mauer der Stadt hat zwölf Grundlagen, also zwölf Fundamente, die übereinandergeschichtet sind. Diese zwölf Grundlagen entsprechen den zwölf Aposteln. Darum sind auch die Namen der zwölf Apostel darauf geschrieben.
Die Gemeinde ruht auf der Lehre der Apostel und Propheten des Neuen Testaments. Das sehen wir sehr schön am Pfingsttag, als die Gemeinde in Apostelgeschichte 2 entstand. Dort heißt es in Vers 42, dass das erste Kennzeichen der Gemeinde war, dass sie zusammen waren und in der Lehre der Apostel verharrten. Das ist die absolute Basis: das Wort Gottes.
Das Alte Testament wurde durch das Neue Testament vollendet, das uns die Apostel und Propheten des Neuen Testaments gegeben haben.
Lies bitte noch weiter:
Und der, der mit mir redete, hatte ein Maß, ein goldenes Rohr, um die Stadt, ihre Tore und ihre Mauern zu messen. Die Stadt ist viereckig angelegt, und ihre Länge ist so groß wie die Breite. Er maß die Stadt mit dem Rohr auf zwölftausend Stadien. Ihre Länge, Breite und Höhe sind gleich. Er maß ihre Mauer auf hundertvierzig Ellen, ein Menschenmaß, das ist ein Engelsmaß.
Der Baustoff ihrer Mauer war Jaspis, und die Stadt war aus reinem Gold, gleich reinem Glas.
Die Symbolik der Maße und Materialien der Stadt
Jawohl, jetzt sehen wir, dass diese Stadt mit einem goldenen Rohr ausgemessen wird. Gold steht immer für göttliche Herrlichkeit und Gerechtigkeit.
Der älteste Freund von Hiob hieß Eliphas, und dieser Name aus Hiob 4,1 bedeutet „Mein Gott ist Feingold“. So wird also mit göttlicher Gerechtigkeit und göttlicher Herrlichkeit diese Stadt gemessen – das ist der Maßstab.
Die Stadt ist in der Grundfläche viereckig. Dabei sind nicht nur Länge und Breite gleich, sondern auch die Höhe. Was finden wir im Alten Testament, das ebenfalls einen Würfel darstellt? Das Allerheiligste bei der Stiftshütte war zehn Ellen lang, zehn Ellen breit und zehn Ellen hoch – genau ein Würfel. Diese Stadt hat also Dimensionen, die an das Allerheiligste im ersten Tempel Gottes auf Erden erinnern.
Damit wird ausgedrückt: Die Gemeinde, gerechtfertigt durch den Glauben und vollkommen gemacht durch das Werk Christi, hat den Charakter des Allerheiligsten. Interessant ist auch, dass in Sprüche 30 Agur, Ben Jacke, spricht und sagt, dass er sich bewusst ist, keine wirkliche Erkenntnis von Gott zu haben. Dann nennt er Gott den Allerheiligsten. In Sprüche 30 ist einer der ersten Namen Gottes, die dort vorkommen, der Allerheiligste – nicht nur der Heilige, sondern im Hebräischen steht der Allerheiligste, was das Wesen Gottes beschreibt. Wir sehen also, dass die Gemeinde dem Wesen Gottes, dem allerheiligsten Charakter, entspricht.
Weiter wird hier gesagt, dass er die Mauer auf 144 Ellen maß. Wir werden gleich sehen, dass damit die Dicke der Mauer gemeint ist, die über siebzig Meter beträgt. Die Stadt selbst ist viereckig, und die Höhe ist ebenfalls gleich. Das entspricht dem Maß in Vers 16: 12 Stadien, was umgerechnet etwas mehr als 2 Kilometer sind.
Wenn man das auf die USA überträgt, passt es nicht. Von den Südstaaten bis zum Bible Belt hinauf müsste man noch bis in das Gebiet von Monsieur Trudeau, also nach Kanada, gehen. Die Höhe beträgt nochmals über 2 Kilometer.
Jetzt kann jemand sagen: „Ja gut, das ist ja alles symbolisch.“ Ja, natürlich ist das alles symbolisch. Aber was ist der Hintergrund dieser Maße und dieser Symbolik? Diese Symbolik hat einen wirklichen Hintergrund. Es ist die Stadt, die schon Abraham erwartete, in Hebräer 11 das himmlische Jerusalem oder in Galater 4 „Jerusalem droben ist unsere Mutter“. Das ist nicht die Gemeinde. Das neue Jerusalem hier ist eine symbolische Beschreibung der Gemeinde, aber im Himmel gibt es eine wirkliche Stadt. Diese wird in Hebräer 11 und 12 als das himmlische Jerusalem genannt.
Man muss also unterscheiden: Es gibt drei Jerusalems – das himmlische Jerusalem, das Urbild, die Stadt auf Erden, das Abbild, das irdische Abbild, ein Schattenbild sozusagen. Dieses irdische Abbild ist in seiner Schönheit stark reduziert, wie ein Schatten, der eine drastische Reduktion gegenüber dem Körper ist, der den Schatten wirft. Der Schatten ist zweidimensional und je nach Winkel des einfallenden Sonnenlichts sogar in den Dimensionen verzerrt.
Das himmlische Jerusalem ist das Urbild, das irdische Jerusalem das Abbild. Beide – Urbild im Himmel und Abbild auf Erden – haben eine sinnbildliche Bedeutung und weisen auf die Gemeinde hin.
Darum, wenn hier betont wird, dass die Mauer mit 144 Ellen eines Menschenmaßes gemessen wird – das ist das Maß des Engels – bedeutet das, dass die gleichen Maße, die wir auf Erden verwenden oder verwendet haben, wie Ellen und Stadien, auch von Engeln verwendet werden. Diese Maße haben also auch eine himmlische Bedeutung.
Das will sagen: Diese Stadt, die Gott gegründet hat, wie es in Hebräer 11 heißt – „deren Baumeister Gott ist“, so heißt es ausdrücklich –, hat diese Dimensionen von etwa 2200 Kilometern Länge, Breite und Höhe. Auch die Werkstoffe: Die ganze Mauer besteht aus Diamant. Dieser Werkstoff, der auf Erden so selten ist, ist hier der Stoff für die Mauer des himmlischen Jerusalems.
Man muss also nicht enttäuscht sein, wenn wir hier sehen, dass es eine symbolische Beschreibung der Gemeinde ist. Wenn man in den Himmel kommt, wird man wirklich eine Stadt antreffen, und das ist das himmlische Jerusalem.
Eine wichtige Folge daraus ist: Wenn in Offenbarung 21 in den ersten Versen von einem neuen Himmel, einer neuen Erde und dem neuen Jerusalem gesprochen wird, das aus dem Himmel auf die Erde herabkommt, dann bleibt die Stadt im Himmel in Ewigkeit im Himmel. Aber die Gemeinde, die im Haus des Vaters wohnt, also im himmlischen Tempel, wird auf die Erde herabkommen.
Wir haben gesehen, dass in Offenbarung 21 gesagt wird: „Siehe, die Hütte Gottes bei den Menschen.“ Das ist noch ein dritter Aspekt: Die Gemeinde ist die Braut, die Gemeinde ist die Stadt, die Gemeinde ist die Stiftshütte.
Warum wird sie Hütte Gottes genannt? Weil die Stiftshütte konzipiert war als Bauwerk, das man leicht abbrechen und wieder aufbauen konnte. Das bedeutet, dass die Gemeinde im Himmel wohnt, aber ständig auf die Erde kommt, um über die neue Erde mit Christus zu herrschen, und dann wieder zurückgeht. Sie wird also ständig zwischen Diesseits und Jenseits wechseln. Es wird nie langweilig werden.
Wenn wir weiterlesen, Vers 19: Die Grundsteine der Mauer der Stadt waren mit jeder Art Edelstein geschmückt. Der erste Grundstein war Jaspis. Jetzt haben wir wieder Jaspis, und das ist eben Diamant. Darum haben wir auf der Projektion Diamant.
Der zweite Grundstein war ein Saphir, der dritte ein Chalcedon, der vierte ein Smaragd, der fünfte ein Sardonix, der sechste ein Sarder, der siebte ein Chrysolit, der achte ein Beryl, der neunte ein Topas, der zehnte ein Chrysopas, der elfte ein Hyazinth und der zwölfte ein Amethyst.
Die zwölf Tore waren aus zwölf Perlen, je eines der Tore bestand aus einer Perle. Die Straße der Stadt war reines Gold, wie durchsichtiges Glas.
Jetzt sehen wir also zwölf verschiedene Edelsteine. Zum Diamant kommen noch elf weitere hinzu, die im Zusammenhang mit den Fundamenten der Stadt stehen. Diese zwölf Fundamente sind aufeinander geschichtet und haben eine besondere Bedeutung.
Bevor wir auf diese Bedeutung eingehen, noch zu Vers 21: Die zwölf Tore bestehen aus zwölf Perlen. Die Perle erinnert uns an das Gleichnis vom Kaufmann in Matthäus 13, der alles verkauft, um eine sehr kostbare Perle zu erwerben. Das ist ein Hinweis auf den Herrn Jesus, der die Gemeinde gesehen hat und bereit war, alles für sie hinzugeben.
Er, der „es nicht für einen Raub achtete, Gott gleich zu sein“ (Philipper 2,5), hat sich selbst erniedrigt, Knechtsgestalt angenommen und wurde ein wirklicher Mensch. Er hat sich in einer siebenfachen Erniedrigung nach Philipper 2,5-11 erniedrigt – bis zum Tod, aber nicht irgendein Tod, sondern bis zum Tod am Kreuz.
So hat der Herr Jesus alles hingegeben, um die Gemeinde zu erwerben.
Wenn man über die Perle nachdenkt, entsteht sie im Meer. Das Meer ist in der Bibel oft ein Bild für die Völkerwelt, die Nationen. Jesaja 17,12-14 macht das sehr klar.
Der Gedanke an die Perle richtet unseren Blick auf die Tatsache, dass die meisten, die die Gemeinde ausmachen, aus den nichtjüdischen Völkern gesammelt worden sind.
Bei der Perle muss man immer daran denken: Ursprünglich war die Perle gar nichts Besonderes. Es war ein Sandkorn, das in die Muschel eingedrungen ist und der Muschel Schmerzen bereitet hat. Die Reaktion der Muschel war, in diesen Schmerzen Perlmutter abzusondern und das wertlose Sandkorn zu umhüllen. So entstand schließlich eine Perle.
So sind auch wir, die Gläubigen, die durch Jesus Christus erlöst sind und zur Gemeinde gehören, durch die Schmerzen des Herrn Jesus geworden, was wir nach Gottes Ratschluss nun sind.
Darauf weisen die zwölf Perlen an den Toren in alle Himmelsrichtungen hin. Gott hat aus allen Völkern und von allen fünf Kontinenten Menschen gesammelt, um zur Gemeinde zu gehören.
Die Straße der Stadt ist reines Gold, wie durchsichtiges Glas. Dabei handelt es sich nicht um Gold, das wie Glas ist, sondern das Gold ist so perfekt gearbeitet und poliert, dass man sich darin spiegelt – wie in Glas.
Reines Gold ist das Bild für die Gerechtigkeit und Herrlichkeit Gottes. Eliphas heißt „Mein Gott ist Feingold“. Die Straße ist der Ort, an dem man geht, der Ort des Wandels.
Das bedeutet: Die Gemeinde ist vollkommen gemacht, und ihr Wandel entspricht dem, was Gott in unserem Leben gewirkt hat. Das entspricht dem Maßstab Gottes.
Nur durch seine Kraft, durch den Heiligen Geist, können wir gottgemäß leben. Ein gottgemäßes Leben entspricht diesen Straßen.
So wird die Gemeinde in Ewigkeit sein. Dann wird es keine Sünde mehr geben, auch das Fleisch werden wir nicht mehr in uns haben. Dann werden wir einmal diesen perfekten Zustand erreichen.
Wenn wir noch weiter lesen, Vers 22: „Und ich sah keinen Tempel in ihr, denn der Herr, Gott der Allmächtige, ist ihr Tempel und das Lamm.“
Die Gemeinde als Tempel und Lichtquelle
Es wird von dem neuen Jerusalem, der Gemeinde, gesagt, dass es dort keinen zusätzlichen Tempel geben wird. Das bedeutet jedoch nicht, dass im Himmel, neben dem himmlischen Jerusalem, kein Tempel vorhanden ist. Offenbarung 11,19 sagt es ausdrücklich: „Der Tempel Gottes im Himmel wurde geöffnet, und die Lade seines Bundes wurde gesehen.“
Im Zusammenhang mit der Gemeinde gibt es jedoch keinen Tempel. Die Gemeinde benötigt kein Tempelhaus, denn sie selbst hat bereits den Charakter des Allerheiligsten. Sie entspricht dem Kubus, und Gott selbst ist der Tempel und das Lamm.
Der Herr Jesus sagte in Johannes 2: „Brecht diesen Tempel ab.“ Die führenden Juden dachten, er spreche vom zweiten Tempel in Jerusalem, der abgerissen werden sollte. Doch der Herr sprach vom Leib, dem Tempel seines Leibes. Er sagte: „In drei Tagen werde ich ihn wieder aufbauen.“ Er, das Lamm, ist der Tempel Gottes, denn in ihm wurde der dreieinige Gott gegenwärtig, als er auf der Erde als Mensch war.
In Vers 23 heißt es weiter: „Und die Stadt bedarf nicht der Sonne noch des Mondes, damit sie ihr scheinen; denn die Herrlichkeit Gottes hat sie erleuchtet, und ihre Lampe ist das Lamm.“ Die Würfelform erinnert an das Allerheiligste der Stiftshütte. Dort gab es keine Fenster, auch im Heiligen nicht. So war es auch im Salomontempel.
In 1. Könige lesen wir, dass Gott zu Salomo sagte, er wolle im Dunkeln wohnen. Nicht, weil Gott die Finsternis liebt, sondern weil Gott Licht ist und im Tempel scheinen wollte. Psalm 80,2 sagt: „Der du thronst zwischen den Cherubim, strahle hervor.“ Immer wenn der Hohepriester ins Allerheiligste ging, sei es in der Stiftshütte oder im Salomontempel, war es ein dunkler Raum. Doch er sah Gottes Licht, das zwischen den Cherubim der Bundeslade hervorstrahlte.
So ist es auch hier: Die Gemeinde braucht nicht das Licht dieser Welt, keine Sonne und keinen Mond. Die Gemeinde hat direkt die Offenbarung und das Licht von Gott und dem Messias, dem Lamm – Gott dem Vater und dem Messias, dem Lamm.
Weiter in Vers 24: „Die Nationen werden in ihrem Licht wandeln, und die Könige der Erde bringen ihre Herrlichkeit zu ihr. Ihre Tore werden bei Tag nicht geschlossen werden, denn Nacht wird dort nichts sein.“ Hier wird klargemacht, dass eine ganz wichtige Aufgabe der Gemeinde sowohl im tausendjährigen Reich als auch in der Ewigkeit darin besteht, das Licht Gottes durch die Gemeinde wiederstrahlen zu lassen.
Durch all das Gold und die Edelsteine in symbolischer Bedeutung wird das Licht durch die Gemeinde reflektiert. Die Gemeinde hat die Aufgabe, das Licht Gottes allen Nationen im tausendjährigen Reich weltweit zu vermitteln.
Das wird auch ganz praktisch sein. Lukas 19 sagt, dass im tausendjährigen Reich ein treuer Knecht über zehn Städte gesetzt wird, ein anderer über fünf und so weiter. Die Gemeinde wird mit Christus regieren und zum Beispiel auch juristische Aufgaben übernehmen. 1. Korinther 6 sagt: „Wisst ihr nicht, dass die Heiligen die Welt richten werden?“ Durch die Urteilsverkündigungen wird das göttliche Licht verbreitet. Alles wird genau so beurteilt und geregelt, wie es Gottes Licht entspricht.
In Vers 25 heißt es: „Ihre Tore sollen bei Tagen nicht geschlossen werden.“ Das erinnert an Nehemia. Als die Stadt Jerusalem wieder aufgebaut wurde, heißt es dort ganz detailliert, wie das ablief: Noch bevor die Sonne am Abend unterging, waren die Tore der Stadt geschlossen. Erst wenn die Sonne klar aufgegangen war, wurden die Tore geöffnet. So gab es eine klare Kontrolle, damit sich in der Dunkelheit keine Feinde Gottes in das irdische Jerusalem einschleichen konnten.
Hier wird erklärt, dass es anders sein wird, denn es wird keine Nacht mehr geben. Deshalb werden die Tore nicht geschlossen, weil das Problem der Nacht, also im übertragenen Sinn geistliche Dunkelheit, nicht mehr bestehen wird.
Weiter heißt es: „Man wird die Herrlichkeit und die Ehre der Nationen zu ihr bringen. Alles Unreine wird nicht hineinkommen, noch derjenige, der Gräuel und Lüge tut, sondern nur die, welche geschrieben sind im Buch des Lebens des Lammes.“
Die Gemeinde im tausendjährigen Reich und der Kontakt mit den Nationen
Nun wird nochmals betont, dass es im Tausendjährigen Reich einen wirklichen direkten Kontakt zwischen der Gemeinde und anderen Menschen geben wird. Zu diesem Zeitpunkt haben alle Gläubigen einen Auferstehungsleib.
Denn bei der Entrückung werden die lebenden Gläubigen der Gemeinde, die letzte Generation, verwandelt werden. Sie erhalten ohne zu sterben einen Auferstehungskörper. Die verstorbenen Gläubigen werden auferweckt, und ihr verwester Körper wird zusammengesetzt zu einem perfekten Auferstehungskörper von Herrlichkeit, Schönheit und Ehre. Man kann sagen, dieser entspricht völlig der neuen Schöpfung.
Im Tausendjährigen Reich werden die Menschen, die noch nicht erneuert sind, Kontakt mit der Gemeinde haben. So lesen wir auch in Matthäus 8, dass im Tausendjährigen Reich, im Reich der Himmel, Menschen von Osten und Westen kommen werden. Sie werden zum Beispiel mit Abraham, Isaak und Jakob zu Tisch liegen und mit ihnen zusammen essen. Das sind alttestamentliche Gläubige, die man erkennen wird und mit denen man Kontakt haben und essen wird.
Auch die Gläubigen der Gemeinde können essen. So wird Jesus nach seiner Auferstehung Fisch und Honig gegessen haben. Es wird also ein Umgang mit den Menschen auf der Erde geben im Tausendjährigen Reich.
In den weiteren Versen wird gesagt, dass es dann auch Blätter am Baum des Lebens geben wird. Diese Blätter werden zur Heilung der Nationen verwendet. Das hat manche verwundert. Man liest noch in Offenbarung 21,1-8 von der Ewigkeit, wo alles perfekt sein wird. Ab Vers 9 wird dann das neue Jerusalem beschrieben, und plötzlich heißt es im weiteren Textverlauf wieder von Blättern zur Heilung der Nationen.
Wie ist das zu verstehen? Die Offenbarung ist im zeitlichen Ablauf eigentlich bei Kapitel 21, Vers 8 abgeschlossen. Ab Vers 9 zeigt Johannes das neue Jerusalem. Das ist eigentlich ein Anhang in der Offenbarung. Von Vers 9 bis zum Schluss der Offenbarung haben wir also einen Anhang.
Dieser Anhang ist aber sehr wichtig. Dort wird unter anderem ausführlich erklärt, was das neue Jerusalem ist, das auf die neue Erde herabkommen wird. Das neue Jerusalem wird hier im Detail beschrieben, wie es während des Tausendjährigen Reiches sein wird. In diesem Anhang geht die Prophetie zeitlich nochmals zurück ins Kapitel 20.
Um klarzumachen: Das neue Jerusalem, also die Gemeinde, wird nicht nur im Tausendjährigen Reich, sondern auch in der Ewigkeit auf der neuen Erde eine zentrale Rolle spielen. Sie wird die Herrlichkeit Gottes verbreiten. Die Menschen auf der Erde, das sind die Gläubigen aus anderen Zeitaltern, die nicht zur Gemeinde gehören, etwa aus dem Alten Testament oder nach der Entrückung der Gemeinde.
Es wird erklärt, dass die Gemeinde die Funktion des Regierens mit Christus auch im Tausendjährigen Reich haben wird. Und in diesem Reich wird es noch die Blätter des Baumes des Lebens zur Heilung der Nationen brauchen.
Die Sache mit dem Maß des himmlischen Jerusalems ist natürlich schwer vorstellbar. Dass es einen quadratischen Grundriss hat, ist kein Problem. Aber dass es dieselbe Höhe hat, nämlich etwa 2200 Kilometer, kann man sich kaum vorstellen.
Wenn es eine Kugel wäre, wie die Erde, wäre das vielleicht klarer. Aber man muss sich das so vorstellen wie einen Würfel. Die Stadtmauern sind so hoch, aber sie sind durchsichtig, da alles aus Diamant besteht. Wenn man von außen schaut, sieht man die Gebäude der Stadt, die übereinander gebaut sind. Man muss sich das in diesen Dimensionen bis zu 2000 Kilometern Höhe vorstellen. Diese sieht man von außen, weil die Mauern durchsichtig sind.
Im Zusammenhang mit dem neuen Jerusalem ist das alles symbolisch. Aber denken wir an die reale Stadt, das himmlische Jerusalem: Jeder Gläubige, wenn er heute stirbt, wird diese Stadt sehen. Dort wird er sich überzeugen können, dass es genügend Platz gibt für die ganze Menschheit, die je gelebt hat.
Leider werden nicht alle Menschen gerettet. Aber man kann theoretisch ausrechnen, wie viel Wohnraum man in diesem Kubus von rund 2000 mal 2000 mal 2000 Kilometern bereitstellen kann. Das zeigt nochmals, dass Gott ein Gott ist, der nicht von Anfang an nur einen Teil der Menschheit retten wollte, wie es der Calvinismus lehrt. Gott hat immer die ganze Menschheit am Herzen gehabt.
Darum sagt auch Johannes 3,16, das ist die Grundlage des Evangeliums: „Also hat Gott die Welt geliebt.“ Es wäre zwar auch richtig zu sagen, „Also hat Gott die Auserwählten geliebt“, das stimmt. Aber dort heißt es, dass Gott die Welt geliebt hat. Gott wollte wirklich das Heil für alle.
Darum steht auch in Titus 2,11: „Denn die Gnade Gottes ist erschienen, heilbringend allen Menschen und unterweist uns, damit wir die Gottlosigkeit und die weltlichen Begierden verleugnen und besonnen, gerecht und gotteswürdig leben im jetzigen Zeitlauf.“
Hier wird klar gesagt: Vor 2000 Jahren, als Jesus in diese Welt kam, erschien Gottes Gnade. Diese Gnade kam heilbringend für alle Menschen, nicht nur für einen Teil. Aber jeder, der nicht zur Buße kommt und sich nicht von Gott zur Buße leiten lässt, geht verloren.
Darum sagt Johannes 3,16 nicht nur: „Also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigen Sohn gab.“ Sondern es geht darum, dass jeder Einzelne, der sich entscheiden muss, „jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe.“ Das ist der Punkt.
Hier wird auch das Buch des Lebens erwähnt, etwa in Offenbarung 20,15. Dieses Thema hatten wir schon anderswo behandelt. Wenn man allen Stellen über das Buch des Lebens nachgeht, sieht man, dass Gott dort effektiv alle Menschen eingeschrieben hat bei der Erschaffung der Welt.
Während des Lebens des einzelnen Menschen ist Gnadenzeit. Gott ruft und zieht alle. Jesus sagt in Johannes 12: „Wenn ich von dieser Erde erhöht sein werde, werde ich alle zu mir ziehen.“ Es werden also nicht nur die Auserwählten gezogen, sondern alle.
Gott hat alle eingeschrieben. Aber wenn ein Mensch diesem Zug widersteht, sagt Römer 2,4, häuft er sich selbst Zorn auf. Die Gnadenzeit ist spätestens mit dem Tod, dem körperlichen Tod, vorbei. Dann wird der Mensch aus dem Buch des Lebens gelöscht.
Das Buch des Lebens und die Bedeutung der Knechte
Im Judentum ist das Neujahrsfest, das sogenannte Posaunenfest, sehr interessant. Es ist im Dritten Mose Kapitel 23 beschrieben. Den ganzen Tag über werden Posaunen geblasen.
Wie grüßt man sich an Rosch Haschana? Dieses Fest geht zurück auf die Schöpfung. Der erste Tischri entspricht im Schöpfungsbericht dem Freitag, dem sechsten Tag. Die Welt wurde erschaffen, im ersten Vers, im Monat Elul, am siebenundzwanzigsten Tag. Der erste Tischri ist der Tag, an dem Gott den Menschen erschuf. An diesem Tag hat Gott das Buch des Lebens geschrieben und alle Namen von Menschen, die je geboren oder abgetrieben werden sollten, eingeschrieben.
Wie grüßt man sich im Judentum? Das ist etwas ungewöhnlich. Man wünscht sich einen guten Eintrag, also "einen guten Eintrag ins Buch des Lebens". Die Begriffe "Shenato war gutes Jahr" und "Vechatimato war eine gute Einschreibung" werden verwendet.
Die Idee der Rabbiner ist etwas verwirrend. Es klingt so, als müsste man jedes neue Jahr erneut dafür sorgen, dass man ins Buch des Lebens eingetragen wird. Der wahre Hintergrund ist jedoch, dass dies auf die Schöpfung zurückgeht. Das Buch des Lebens des Lammes wird in Offenbarung 13,8 und Offenbarung 17,8 von Gott geführt – von der Grundlegung der Welt an. Das haben wir im Schöpfungsbericht. Diese Zeit ist die Grundlage der Welt, und da fand diese "Gute Einschreibung" (Chattimattowa) statt.
Wer das Heil ausschlägt, wird gelöscht. Deshalb sprechen manche Bibelstellen vom Ausgelöschtwerden aus dem Buch des Lebens.
Nun zu einer Frage, die noch offen war: Zu Beginn der Offenbarung richtet Johannes diese an bestimmte Menschen, die er "seine Knechte" nennt. Er will ihnen zeigen, was bald geschehen muss.
Wer sind diese Knechte? Und wie verhält es sich mit der Stadt Jerusalem, die auf die Erde kommt und Bewohner braucht? Sind es diese Knechte, die dort wohnen, oder gibt es andere? Wann kommen sie in diese Stadt? Dazu gibt es einen Vers im Zweiten Buch Mose, Kapitel 19, Verse 5 und 6, der Israel betrifft. War das damals in Israel oder beginnt das erst jetzt? Wann kommen sie in diese Stadt?
Erst einmal: Wer sind diese Knechte? In Offenbarung 1,1 heißt es: "Offenbarung Jesu Christi, welche Gott ihm gab, um seinen Knechten zu zeigen, was bald geschehen muss." Die Offenbarung ist also nicht für alle Menschen geschrieben, sondern für seine Knechte. Sie ist auch nicht einfach für alle Gläubigen geschrieben, sondern ausdrücklich für diejenigen, die bereit sind, Gottes Wort zu gehorchen.
Das ist ein Grundsatz: Gott gibt uns in seinem Wort Licht, wenn wir bereit sind zu gehorchen. Wenn wir ungehorsam sind, hält er das Licht vor uns verborgen. Das äußert sich darin, dass manche Gläubige sagen, alles sei so unklar und man könne sowieso nicht genau wissen, was passiert. Natürlich kann man ohne Licht nicht wissen. Aber Gott gibt Licht und Verständnis über die Offenbarung, wenn wir bereit sind, seinem Wort zu gehorchen.
In Vers 4 heißt es weiter: Johannes grüßt die sieben Gemeinden, die in Asien sind. Damit wird nochmals klargemacht, dass die Offenbarung für die Gemeinde geschrieben ist, ausdrücklich für diese sieben Gemeinden. Es gibt die Lehre, die besagt, die Offenbarung sei speziell für Israel. Das stimmt nicht. Die Offenbarung ist ausdrücklich für die Gemeinde, die sieben Gemeinden.
Gott erwartet, dass jeder, der zur Gemeinde gehört, auch ein Knecht ist. In der Praxis kann das allerdings anders aussehen. Deshalb müssen wir uns selbst prüfen: Gehören wir zur Gemeinde? Sind wir bekehrt? Sind wir gehorsam? Wenn ja, dann ist es kein Wunder, wenn man bei der Offenbarung nur Bahnhof versteht.
Ich habe einmal ein Beispiel erzählt: Vor einigen Jahren, als ich noch auf dem Gymnasium war, kam ein Kollege zu mir und sagte, er habe angefangen, in der Bibel zu lesen, aber kein Wort verstanden. Ich fragte, was er gelesen habe. Er antwortete: Offenbarung. Ich sagte ihm, er müsse nicht die Offenbarung lesen, denn sie ist nicht für jeden geschrieben, sondern nur für diejenigen, die gehorchen. Er solle lieber das Johannesevangelium lesen. Dort, in Kapitel 20, steht am Schluss, dass es geschrieben wurde, damit man glauben kann, dass Jesus der Sohn Gottes ist und durch den Glauben an ihn ewiges Leben hat.
Die Offenbarung ist also für Knechte geschrieben. Die Gläubigen, die Gemeinde, erfahren durch die Offenbarung, dass sie das neue Jerusalem sind. Wir werden einmal mit Christus regieren, zunächst im tausendjährigen Reich auf der Erde und später auch auf der neuen Erde.
In dieser Zeit werden wir Kontakt mit den Nationen haben. Es heißt, die Herrlichkeit und die Ehre der Nationen werden zu ihr gebracht. Die Gemeinde wird also in direktem Kontakt, Austausch und Umgang mit der ganzen Welt sein. Man kann sich das so vorstellen, dass einer von uns vielleicht São Paulo in Brasilien, La Paz in Bolivien oder Chihuahua in Mexiko zugeteilt bekommt – so, wie Gott es verteilt. Wir werden wirklich Umgang mit diesen Menschen haben.
Diese Nationen werden in diese Stadt eingehen und das Vorrecht haben, mit der Gemeinde Kontakt zu haben und Auskunft zu bekommen. Das Licht Gottes wird durch die Gemeinde weitergegeben und als Edelsteine ausgestrahlt.
In dieser Zeit wird Israel die höchste aller Nationen sein. Nach der großen Drangsal werden Menschen aus allen Völkern sich bekehren und ins tausendjährige Reich eingehen. Auch ein Überrest aus Israel – etwa ein Drittel – wird überleben und sich bekehren. Dieser Überrest Israels wird die höchste aller Nationen werden. Auch mit Israel wird die Gemeinde direkten Umgang und Kontakt haben.
Das wird wirklich spannend. Ich betone das, weil ich einmal das Problem hatte, dass eine ältere Schwester, die wahrscheinlich ADHS hatte – früher nannte man das Zappelphilipp – bis ins Alter sehr unruhig war. Sie kann im Moment kaum noch richtig gehen, will aber trotzdem aktiv bleiben. Vor einigen Jahren kam sie zu mir und fragte, ob es im Himmel nicht langweilig werde.
Ich erklärte ihr: Nein, wir werden im Himmel wohnen, im Haus des Vaters, dem himmlischen Tempel. Im tausendjährigen Reich auf der Erde werden wir arbeiten und ständig hin und her gehen, so wie die Engel. Die Engel wohnen ebenfalls im Himmel, sind aber ausgesandt als dienbare Geister (Hebräer 1,14) und erfüllen ihre Aufgaben.
Genauso wird die Gemeinde zwischen Diesseits und Jenseits wechseln. Das wird niemals langweilig werden. Die Vorstellung, man müsse ewig sieben Stunden am Tag Posaune blasen auf einer Wolke, hat nichts mit der Bibel zu tun.
Nun zurück zum Thema, wer in die Stadt eingeht: Das himmlische Jerusalem mit seinen Dimensionen ist von Gott so konzipiert, dass dort alle verstorbenen Gläubigen von Adam an wohnen, der eine Umkehr erlebt hatte. Sie warten auf die Auferstehung, sind aber in dieser Stadt, dem himmlischen Jerusalem.
Abraham hat während seines Lebens hier auf Erden das verheißene Land zwar nicht in Besitz genommen, sondern in Zelten gewohnt, weil er wusste, dass auf uns das himmlische Jerusalem wartet (Hebräer 11).
Der große Gedanke ist, zu zeigen, dass die ganze Menschheit Platz hätte. Es könnten noch viel mehr Kinder Gottes sein. Das zeigt, dass Gott die Welt wirklich liebt und seinen Sohn für sie gegeben hat.
Schlussendlich werden aber nur die Auserwählten dort sein. Die Auserwählten sind diejenigen, die Gott zuvor erkannt hat (Römer 8). Er wusste im Voraus, dass sie sich einmal seinem Ruf beugen werden, wenn er sie zu sich zieht. Das ist keine Ehre, sondern Bekehrung. Gott hat sie auserwählt, sie zu seinen Kindern zu machen und sie zur Sohnschaft zu berufen.
Jetzt wäre eigentlich Zeit für eine Pause. Wir haben noch ein paar Minuten. Bevor wir im Einzelnen die Edelsteine in Offenbarung 21 betrachten, möchte ich noch etwas Kurzes einflechten. Ganz grundsätzlich wollen wir uns anschauen, was die Bibel zu Edelsteinen sagt.
Zuerst stellen wir uns die Frage: Wozu gibt es eigentlich Edelsteine? Wir sehen uns im ersten Teil das Thema Edelsteine im Buch Hiob an. Wir werden gleich sehen, warum das Buch Hiob besonders mit Edelsteinen zu tun hat.
Anschließend sprechen wir ganz kurz grundsätzlich über Edelsteine im Jenseits. Im Buch Hiob geht es um Edelsteine im Diesseits, und dann betrachten wir kurz Edelsteine im Jenseits. Danach gehen wir auf die Edelsteine im neuen Jerusalem ein.
Edelsteine im Buch Hiob und in der Schöpfung
Nun sind wir im Negev in Südisrael und blicken zu den Bergen Jordaniens, die sich direkt jenseits der Grenze erheben. Dort lag das Land Utz. Hiob 1,1 sagt, dass Hiob im Lande Utz wohnte. Das war seine Heimat, gerade in der Zeit der Jahrhunderte nach der Sintflut, also gegen Ende des dritten Jahrtausends vor Christus.
Interessant ist, dass im Buch Hiob viel über Edelsteine und Bergbau gesprochen wird. Das Land Utz liegt ganz in der Nähe von Timna. Auf dem Bild sehen wir Timna, eine schöne und wunderbare Gegend im Negev, nördlich von Elat. Elat liegt am Roten Meer. Dort befindet sich ein Bergbaugebiet, in dem seit der frühesten Zeit nach der Sintflut gegraben wurde. Man hat ein umfangreiches Netz von Stollen entdeckt, die sich über viele Kilometer erstrecken — ganz in der Nähe von Hiobs Heimat.
Wenn man durch Timna geht, sieht man überall Löcher in den Felsen. Diese sind Teil ausgeklügelter Systeme, die auch direkt in den Boden hineinreichen. Ich habe versucht, das so darzustellen: Von oben wurde hineingegraben, und die Menschen gingen in die Stollen hinein. In einer gewissen Tiefe wurden dann seitlich weitere Stollen gegraben. So entstand ein System von Kilometern um Kilometern, das heute noch in Timna sichtbar ist.
Hier haben wir zwei Ansichten eines Einstiegs. Man sieht die Stufen, die herausgeschlagen wurden, damit die Menschen ohne zusätzliche Leitern steil einsteigen konnten. So sieht das aus.
In Hiob 28 spricht der Leitgeprüfte zu seinen Freunden und stellt die große Frage: Wo findet man die Weisheit Gottes? Er sagt: Für das Silber gibt es einen Fundort und eine Stätte für das Gold, das man läutert. Eisen wird aus der Erde hervorgeholt, und Gestein schmilzt man zu Kupfer – ganz besonders in Timna. Hier hat der Mensch der Finsternis ein Ende gesetzt. Er ist eingedrungen in die unerforschte Welt des Erdinnern. Er durchforscht bis zur äußersten Grenze das Gestein, das der Finsternis und des Todesschattens.
Der Mensch bricht einen Schacht fern von den Wohnorten auf, denn Timna lag nicht gerade neben einer Stadt. Er gräbt fern von den Wohnenden, die von den Füßen vergessener Hänge hinabsteigen. Die Bergleute gingen über diese gewagten Stufen hinunter oder ließen sich mit Seilen ab.
Darum heißt es hier: „Fern von den Menschen schweben sie im Stollen.“ Die Erde bringt Brot hervor, wenn man Weizen sät, doch ihr Inneres wird zerwühlt wie vom Feuer. Wenn man zu tief gräbt, stößt man auf Magma – dann ist man etwas zu tief. Das Gestein ist der Sitz des Saphirs, und Goldstufen sind darin.
Ich habe beim letzten Mal gesagt, dass der biblische Saphir nicht mit dem heutigen Saphir identisch ist. Er ist zwar auch blau, doch der biblische Saphir wird hier beschrieben als Lapislazuli. Das ist ein schöner blauer Stein mit goldenen Punkten, die wie Sterne auf dem dunkelblauen Nachthimmel aussehen.
Es heißt weiter: Ein Pfad, den der Raubvogel nicht kennt und den das Auge des Habichts nicht erblickt hat. Was der Mensch da entdeckt hat, zum Beispiel in Timna, haben Adler nie gesehen, obwohl sie scharfe Augen haben, und auch der Habicht nicht. Die wilden Tiere betreten diese Orte nicht, und der Löwe ist dort nicht hingeschritten.
Obwohl der Löwe der König der Tiere ist, ist das eine verschlossene Welt für ihn. Dort geht der Löwe nicht hin. Der Mensch legt seine Hand an das harte Gestein, wühlt die Berge von der Wurzel aus um, haut Kanäle durch die Felsen, und allerlei Köstliches erblickt sein Auge. Sein Interesse gilt den Edelsteinen.
Er dämmt Flüsse ein, damit sie nicht durchsickern. Wenn beim Graben plötzlich Grundwasser durchbricht, ist das gefährlich. Dann muss das Wasser eingedämmt werden. Verborgene Schätze werden ans Licht geholt.
Aber die Weisheit – wo wird sie erlangt? Welche Stätte birgt den Verstand? Kein Mensch kennt ihren Wert, und im Land der Lebendigen wird sie nicht gefunden. Edelsteine sind zwar schon etwas ganz Besonderes und schwer zu finden, doch die Weisheit ist noch viel komplizierter zu entdecken.
Die Tiefe spricht – hebräisch „tehoom“ meint die Ozeantiefen, die man ja bei Eilat sehen kann. Ich habe dort auch schon mit Delfinen getaucht. Die Tiefe spricht: Sie ist nicht in mir. Und das Meer spricht – das ist ein Parallelismus, das Gleiche wird zweimal gesagt – sie ist nicht bei mir.
Geläutertes Gold kann nicht für sie gegeben werden, und Silber wird nicht als Kaufpreis gewogen. Sie wird nicht aufgewogen mit Gold von Ophir. Ophir lag im heutigen Indien und war im Altertum ein wichtiger Handelsort für Gold. Auch Salomo handelte bis nach Indien, bis nach Ophir.
Sie wird nicht aufgewogen mit kostbarem Onyx und Saphir. Gold und Glas waren im Altertum sehr wertvoll, doch sie können ihr nicht gleichgestellt werden. Auch ein Gerät aus gediegenem Gold kann nicht gegen sie eingetauscht werden.
Korallen übrigens gibt es in Eilat, dort gibt es schöne Korallenriffe. Korallen und Kristall werden neben ihr nicht erwähnt. Der Besitz der Weisheit ist mehr wert als Perlen. Sie kann nicht gleichgestellt werden mit dem Topas von Äthiopien. Dort sieht man Afrika als besonderen Herkunftsort.
Mit feinem Gold wird sie nicht aufgewogen. Die Weisheit – woher kommt sie? Und welche Stätte birgt den Verstand? Denn sie ist verborgen vor den Augen aller Lebendigen und vor den Vögeln des Himmels verhüllt.
Diese Edelsteine werden hier als etwas ganz Kostbares in der Schöpfung und Natur erwähnt. Doch es gibt noch etwas Höheres: die Weisheit Gottes.
Wir können hier eine erste Schlussfolgerung ziehen: Edelsteine gehören zu den schönsten Dingen der materiellen Welt, die Gott erschaffen hat. Aber die Weisheit Gottes steht über ihrem Wert.
Es ist dennoch so, dass diese Edelsteine einen Hinweis geben auf etwas noch Kostbareres – eben die Weisheit Gottes.
Jetzt machen wir eine Pause und gehen danach weiter mit dem Thema Edelsteine im Jenseits.
Edelsteine im Jenseits: Die Beschreibung Satans als gefallener Engel
Wir fahren weiter mit „Edelsteine im Jenseits“. Dazu lesen wir aus Hesekiel 28, ab Vers 12.
Ab Vers 1 wird der Fürst von Tyrus beschrieben. Er war der damalige Herrscher der Stadt Tyrus bei den Phöniziern, den Kanaaniten im Libanon. Doch in Vers 12 geht die Prophetie weiter und spricht über den König von Tyrus. Wenn man genau liest, wird klar, dass der König von Tyrus im Gegensatz zum Fürsten der eigentliche Machthaber ist.
Wir erhalten hier eine Beschreibung von Satan, der damals den Fürsten von Tyrus beherrschte. Er war von Satan besessen und wird deshalb mit diesem Geist hinter ihm identifiziert. Ähnlich ist es in Jesaja 14, wo über den König von Babylon in der Endzeit gesprochen wird. Ab Vers 12 wird dort ohne Übergang vom Fall Satans berichtet.
Wie ist das möglich? Besessenheit bedeutet Identifikation mit einem bösen Geist. Deshalb wird zwischen dem König von Babylon und diesem bösen Geist nicht mehr unterschieden. Auch hier geht die Prophetie über den König von Tyrus weiter und erklärt, dass dieser ein vollkommener Engel war, den Gott am Anfang geschaffen hatte. Dieser Engel wollte sein wie Gott und wurde deshalb gestürzt.
So steht es in Vers 12: „Menschensohn, erhebe ein Klagelied über den König von Tyrus und sage ihm: So spricht der Herr: Du warst das vollendete Siegel, voller Weisheit und vollkommen an Schönheit. Du warst in Eden, dem Garten Gottes. Aus Edelstein in jeder Art war deine Decke: Karneol, Topas und Jaspis, Türkis, Onyx und Jade, Saphir, Rubin und Smaragd. Arbeit in Gold waren deine Ohrringe und deine Perlen an dir. Am Tag, als du geschaffen wurdest, wurden sie bereitet. Du warst ein mit ausgebreiteten Flügeln schirmender Cherub, und ich hatte dich dazu gemacht. Du warst auf Gottes heiligem Berg, mitten unter feurigen Steinen gingst du einher. Vollkommen warst du in deinen Wegen von dem Tag an, als du geschaffen wurdest, bis sich Unrecht an dir fand. Durch die Menge deines Handels fülltest du dein Inneres mit Gewalttat. Unsündig bist du, und ich verstieß dich vom Berg Gottes und trieb dich ins Verderben, du schimmernder Cherub aus der Mitte der feurigen Steine.“
Hier wird erklärt, dass Satan vor seinem Fall vollkommen war: voll von Weisheit und vollkommen an Schönheit. Er war ein schirmender Cherub. Ein schirmender Cherub, wie in Vers 16 erwähnt, ist ein Cherub, der seine Flügel im Allerhöchsten ausgebreitet hat.
Cherubim (Plural von Cherub) sind Engel, die speziell als Thronengel eingesetzt sind, um Gottes Gerechtigkeit an seinem Thron zu versinnbildlichen und zu repräsentieren.
Nun wird gesagt, dass dieser Cherub in Vers 14 gesalbt war auf Gottes heiligem Berg. Damit ist der himmlische Berg Zion gemeint, der in Hebräer 12 erwähnt wird. Die Gemeinde steht im Kontrast zu Israel: Während Israel zum Berg Sinai, dem Berg des Gesetzes, gekommen ist, ist die Gemeinde zum Berg Zion gekommen. Das ist der himmlische Berg Zion, der himmlische Tempelberg, und dort war dieser Cherub eingesetzt.
Weiter heißt es, dass er „inmitten feuriger Steine“ wandelte. Das sind all die Edelsteine im Himmel im Zusammenhang mit dem himmlischen Tempel.
Noch etwas: In Vers 13 wird gesagt, dass er „in Eden, dem Garten Gottes“ war. Dabei ist nicht der Garten Eden gemeint, den Gott in 1. Mose 2 am sechsten Schöpfungstag für den Menschen auf Erden eingerichtet hat. Vielmehr ist das das Urbild im Himmel. In der Septuaginta wird der Garten Gottes als Paradies bezeichnet. Jesus selbst nennt den Himmel in Lukas 23, Vers 43, das Paradies, wenn er zum Schächer am Kreuz sagt: „Heute wirst du mit mir im Paradies sein.“ Das ist also der Garten Gottes im Himmel, das himmlische Eden.
Dort werden diese Edelsteine genannt, wie Sardis, Topas, Diamant, Chrysolith, Onyx, Jaspis, Saphir, Karfunkel, Smaragd und Gold.
Welche Übersetzung wurde hier benutzt? Elberfelder. Genauer gesagt die Brockhaus-Ausgabe. Die Brockhaus-Ausgabe hat sich an dieser Stelle auch verehrt. Leider – das ist ja die bessere Revision, CSV Hückeswagen, die ich auch sehr empfehle – aber hier haben sie sich vertan. Wenn man Vers 13b nochmals liest, wird dort noch Gold erwähnt.
Es wird also komisch mit den Ohrringen: Türkis, Onyx und Jade, jawohl, aber das ist nach wie vor egal. Es ist manchmal schwierig, genau zu identifizieren, welcher Edelstein welcher ist. Dann folgen Saphir, Rubin und Smaragd.
Jetzt kommt es: „Arbeit in Gold waren deine Ohrringe und deine Perlen an dir. Am Tag, als du geschaffen wurdest, wurden sie bereitet.“ Ohrringe? Ja, hier in der alten Elberfelder steht korrekt: „Und Gold, das Kunstwerk deiner Tambourine und deiner Pfeifen war bei dir. An dem Tag, da du geschaffen wurdest, wurden sie bereitet.“ Dort ist die Rede von Musikinstrumenten im Himmel, während woanders von Ohrringen die Rede ist.
Ich will erklären, wie das kommt – die Verirrung. Entschuldigung, es ist natürlich nur eine Erklärung. Die Bedeutung des Wortes ist unsicher. Die Übersetzer haben versucht, sich dem Textzusammenhang zu nähern.
Das Wort, hier übersetzt mit Pfeifen oder noch besser mit Flöten, ist schwierig. „Nekef“ ist ein Wort, das so selten im Alten Testament vorkommt, dass man nicht genau weiß, was „Nekef“ wirklich bedeutet.
Das andere Wort, hier übersetzt mit Tambourin, ist „Tōf“. Das bedeutet – angefangen bei Miriam, die mit den Tambourinen nach dem Durchzug über das Rote Meer loszog – Tambourin. Im Alten Testament kommt „Tōf“ ständig im Zusammenhang mit Instrumenten im Tempel und in den Psalmen vor.
An dieser Stelle wurde es plötzlich anders übersetzt. Nur weil das Wort „Nekef“ schwierig ist, muss man systematisch vorgehen: Hier steht etwas vom Tambourin, das ist klar – „das Kunstwerk deiner Tambourine“. Aber dann haben wir noch das schwierige Wort „Nekef“, das von „Nakaf“ kommt, was „durchbohren“ bedeutet. Deshalb kam man auf die Idee, es mit Ohrringen zu übersetzen, denn Ohrringe müssen durchbohrt werden.
Das Wort „Flöte“ im Alten Testament ist „Chalil“, was von „Chalal“ kommt, ebenfalls „durchbohren“. Zur Herstellung einer Flöte muss man einen Resonanzkörper für die Luftsäule durchs Holz bohren. Darum ist „Chalil“ das Durchbohrte, „Nekef“ ebenfalls.
Es handelt sich also um ein Instrument, das durch die entscheidende Bohrung der Luftsäule hergestellt wird. Deshalb würde ich übersetzen: „Das Kunstwerk deiner Tambourine und deiner Pfeifen (eigentlich Flöten) war bei dir. An dem Tag, da du geschaffen wurdest, wurden sie bereitet.“
Das macht klar, dass Gott der Erfinder der Musikinstrumente ist. Hier haben wir ein Schlaginstrument und ein Blasinstrument.
Musik geht damit zurück auf die Zeit, als es noch überhaupt keine Sünde gab – vor dem Fall Satans und vor dem Fall des Menschen.
Dieser Engel war ein Musiker, man kann sagen ein Priesterengel, ein schirmender Cherub im Allerheiligsten, der auch die Aufgabe der Tempelmusik hatte.
Flöten, Tambourine und viele andere Instrumente werden später im Zusammenhang mit dem Salomonstempel im Alten Testament erwähnt – man denke zum Beispiel an Psalm 150.
Dieser Engel wurde später zum Satan durch seinen Fall.
Vers 15: „Vollkommen warst du in deinen Wegen von dem Tag an, da du geschaffen wurdest, bis Unrecht an dir gefunden wurde. Durch die Größe deines Handelns wurde dein Inneres mit Gewalttat erfüllt.“
Er wurde ein gewalttätiger Engel. „Hamas“ heißt Gewalttat. Übrigens: Hamas, die Terrororganisation, ist ein arabischer Ausdruck, zusammengesetzt aus den Anfangsbuchstaben mehrerer Wörter. In Israel sagt man zu Recht: Das ist Hamas, das heißt die Gewalttat.
Bis sein Inneres mit „Hamas“ erfüllt wurde und er sündigte, wurde er von Gott vom Berg Gottes, dem himmlischen Tempelberg, entweiht und zur Erde gestürzt.
Jesaja 14, Vers 12: „Zur Erde gestürzt, du Überwältiger der Nationen!“
Damit hat er auch alles, was Gott ihm einmal gegeben hatte, später pervertiert. Er hat in verschiedenen Religionen die Menschen angeleitet, Tempel zu bauen – genau in Analogie zum himmlischen Tempel.
Man muss nur nach Thailand gehen: Überall sieht man Tempel, die gleich aufgebaut sind wie der Salomonstempel, mit Vorhof, Altären, Heiligem und Allerheiligstem, mit Gold und all dem Glitzer.
Natürlich hat der Teufel die Menschen inspiriert, zu seiner Ehre das Gleiche zu machen. Auch die Musik hat er pervertiert, besonders den Gebrauch der Schlaginstrumente.
Schlaginstrumente sind eigentlich Instrumente, die nicht ständig gebraucht werden sollten. Das liegt daran, dass Schlaginstrumente eine unharmonische Obertonreihe haben.
Ich erkläre, was eine harmonische Obertonreihe ist: Wenn ich einen Ton singe, ist das nicht nur ein Ton, den man hört, sondern das, was man meint zu hören, ist der tiefste Ton. Wenn man das physikalisch analysiert, findet man die Oktave, dann weitere höhere Töne, sogar den Dreiklang, den Dur-Dreiklang.
Das ist bei allen Instrumenten so, zum Beispiel Flöte, Geige, Harfe – sie haben eine harmonische Obertonreihe. Ich werde gleich noch zeigen, wie die klingt.
Bei Schlaginstrumenten wie Trommeln, Pauken, Tambourinen ist das anders: Sie haben eine unharmonische Obertonreihe. Das heißt, die Töne liegen dicht beieinander und klingen nicht harmonisch.
Das ist eine Art „Schrottladung“ von Tönen. Wenn ich einen Ton spiele, ist das eigentlich eine ganze Tonreihe, die bis in den unhörbaren Bereich reicht. Darin sind der Dur-Dreiklang und sogar der Dominantseptakkord enthalten.
Das musste man erst entdecken, um mehrstimmige Musik daraus entwickeln zu können.
Beim Schlaginstrument sind die Töne nicht schön verteilt über eine harmonische Reihe, sondern dicht beieinander.
Unser Gehör ist so eingerichtet, dass spezialisierte Gehörzellen auf bestimmte Tonhöhen reagieren. Diese Zellen müssen nicht ständig arbeiten, sondern nur, wenn Töne in ihrer Tonhöhe kommen. Dann können sie sich wieder erholen.
Das ist wichtig, denn sonst überfordern sie sich, was zu Schäden und Hörverlust führen kann.
Harmonische Musik führt dazu, dass die Gehörzellen abwechselnd arbeiten und sich erholen. So arbeiten sie wunderbar zusammen.
Bei Musik mit ständigem Schlagzeug müssen alle Zellen ständig mitarbeiten, werden müde und können Schaden nehmen. Das ist eine Überforderung.
Gezielt eingesetzte Schlaginstrumente sind wie Gewürz im Essen. Es gibt Leute, die alles verfälschen.
Ich habe mal eine Zeit in England mit einem Liberianer verbracht. Von ihm habe ich gelernt, mit Pfeffer zu essen. Doch andere brachten mir bei, dass das nicht immer das Wahre ist. Pfeffer ist da, um gezielt zu würzen.
So ist es auch bei Schlaginstrumenten: Gezielt eingesetzt, kann man wunderbare Musik machen. Man denke nur an das Weihnachtsoratorium von Bach, wo die Pauken am Anfang erklingen, aber nicht ständig, als ob man ein Metronom bräuchte.
Der Mensch spürt das Grundmetrum von selbst.
Gezielt eingesetzt ist das etwas ganz anderes, zum Beispiel im D-Dur-Violinkonzert von Beethoven. Es beginnt mit Paukenschlägen, dann setzen die Bläser ein und bringen das Thema.
Später gibt es eine meiner Lieblingsstellen: eine schöne Kadenz der Violine in hohen Lagen, begleitet von der Pauke. Fantastisch eingesetzt hat Beethoven das.
Der Teufel wusste, dass ständiges Trommeln im Urwald die Menschen in Ekstase versetzen kann. Das Gehirn fährt langsam herunter, weil es weiß, dass die nächsten fünf Minuten immer der gleiche Grundschlag kommen wird.
So kann man in Ekstase geraten, und der eigene Geist wird heruntergefahren. Darum kann es bei Kulten in Afrika bis zur Besessenheit kommen, wenn ein anderer Geist die Kontrolle übernimmt.
Es ist interessant, dass dieser Engel, bevor er zum Satan wurde, ein Spezialist für Blas- und Schlaginstrumente war. Aber der Gebrauch entscheidet.
Das war ein kleiner Exkurs. Wir wollten ja nicht von Musikinstrumenten sprechen, sondern von Edelsteinen.
Hier das Fazit Nummer zwei: Edelsteine sind so wunderbar und bedeutsam, dass Gott sie sowohl im Diesseits als auch im Jenseits erschaffen hat.
Es gibt sie also nicht nur in dieser Welt, sondern auch in der jenseitigen Welt, wie Hesekiel 28 uns klar macht – im Kontrast zu Hiob 28.
Das kann man sich gut merken: Hiob 28, Hesekiel 28.
Die Herrlichkeit Gottes und die Bedeutung der Edelsteine in der Offenbarung
Nun wenden wir uns Offenbarung 4 zu, die uns natürlich aus den früheren Bibelklassen bereits bekannt ist. Dennoch dient dies der Wiederholung.
Könnte jemand bitte Offenbarung 4, Vers 1 vorlesen?
Nach der Beschreibung der Kirchengeschichte, den sieben Sendschreiben, folgt hier die Entrückung Johannes’ in den Himmel. Er wird direkt ins Allerheiligste im Himmel entrückt, wo der Thron Gottes und die Bundeslade stehen.
„Nach diesem sah ich, und siehe, eine Tür war geöffnet im Himmel. Und die erste Stimme, die ich gehört hatte, wie die einer Posaune, die mit mir redete, sprach: ‚Komm hierherauf, und ich werde dir zeigen, was nach diesem geschehen muss.‘ Sogleich war ich im Geist, und siehe, ein Thron stand im Himmel, und auf dem Thron saß einer, der von Ansehen gleich einem Jaspisstein und einem Sarder war. Und ein Regenbogen war rings um den Thron, von Ansehen gleich einem Smaragd. Rings um den Thron sah ich vierundzwanzig Throne.“
Das reicht erst einmal. Wir stellen fest: Die Herrlichkeit Gottes wird mit einem Diamant verglichen. Das macht klar, dass Edelsteine für die Herrlichkeit Gottes stehen. Wenn wir nun auf die Edelsteine in Offenbarung 21 eingehen, sprechen sie alle von Gottes Herrlichkeit und Größe.
Die Materialien auf Erden werden nach ihrer Härte geordnet, von eins bis zehn. Der Diamant ist das härteste Material, das es auf Erden gibt. Er hat die Härte zehn. Das spricht für den Höchsten, der über allem steht und alles beurteilt. Der Diamant kann nicht von anderen Materialien geschliffen werden, aber er kann alles andere schleifen.
Wir können nicht zu Gott sagen: „Das sollte eigentlich so sein.“ Darum steht in Hiob 9: Wenn du vor Gott stehst, wirst du ihm nicht antworten können. Er bestimmt, was Recht und Unrecht ist.
Der Diamant ist nicht nur der härteste, sondern auch ein wunderbarer Edelstein, wenn er geschliffen wird. So spricht er von dem Herrn Jesus, der in 2. Korinther 9,15 genannt wird: „Die unaussprechliche Gabe Gottes. Gott sei Dank für seine unaussprechliche Gabe.“
In 2. Korinther 3,18 lesen wir: „Wir alle aber mit aufgedecktem Angesicht die Herrlichkeit des Herrn anschauend, werden verwandelt nach demselben Bild, von Herrlichkeit zu Herrlichkeit, als durch den Herrn, den Geist.“
Jetzt verstehen wir, warum der Edelstein auch für die Gemeinde verwendet wird in Offenbarung 21. Die Mauern sind aus Edelstein, verwandelt in das Bild der Herrlichkeit des Herrn Jesus.
Edelsteine können auf ganz besondere Weise das Licht reflektieren. So lesen wir in 1. Johannes 1,5: „Dies ist die Botschaft, die wir von ihm gehört haben und euch verkündigen, dass Gott Licht ist und keine Finsternis in ihm ist.“
Dieses Licht ist entscheidend für die Edelsteine. Edelsteine sind ohne Licht nichts. Im Finstern sind Diamanten wertlos. Es braucht das Licht, und wenn die Edelsteine dazu da sind, dieses Licht in allen Facetten zu verbreiten, wird die Herrlichkeit Gottes sichtbar.
Sehr bemerkenswert ist auch Hebräer 1,1: „Am Ende dieser Tage hat Gott zu uns geredet im Sohn, den er gesetzt hat zum Erben aller Dinge, durch den er auch die Welten gemacht hat.“
„Welcher die Ausstrahlung seiner Herrlichkeit ist und der Abdruck seines Wesens.“ Die Ausstrahlung seiner Herrlichkeit ist der Herr Jesus, der Gott offenbart. Ebenso wie der Diamant zeigt er, was Gott ist. Er ist die Ausstrahlung der Herrlichkeit des dreieinigen Gottes.
Nun können wir kurz wieder zu den Edelsteinen in Offenbarung 4 zurückkehren. Johannes wird in Kapitel 4 entrückt, in den Himmel, ins Allerheiligste. Die Offenbarung beschreibt diesen himmlischen Tempel in allen Details.
Wir haben gesehen, wie von den sieben silbernen Posaunen, dem goldenen Räucheraltar, der Bundeslade, dem Brandopferaltar vor dem Tempelhaus, den himmlischen Harfen, dem siebenarmigen Leuchter, den sieben goldenen Schalen – den Blutschalen für die Opfer – und dem goldenen Rauchfass die Rede ist. Auch vom Meer im Himmel, dem großen Waschbecken vor dem Tempelhaus.
Dieser Himmel ist der Ausgangspunkt der Gerichte Gottes über die Erde. Johannes wird also ins Allerheiligste entrückt und sieht den Thron Gottes, die Bundeslade mit den schirmenden Cheruben über dem Deckel.
Dann lesen wir, dass Gott gleich einem Diamant ist. Nun wird klar: Der Diamant als härtester Stein drückt aus, dass Gott der Allerhöchste ist. Sein Maßstab ist der Maßstab des Gerichts über die Welt in der Zukunft, nach der Offenbarung.
Dann lesen wir, dass Gott auch mit einem Sarder verglichen wird. Lies du nochmals Vers 3 vor: „Und der da saß, war von Ansehen gleich einem Jaspisstein und einem Sarder.“
Hier haben wir es. Die Projektion ist nicht optimal wegen der Lichtverhältnisse. Wenn man die Sardis-Steine genauer betrachtet, sieht man, dass sie nicht einfach blutrote Steine sind, sondern Strukturen enthalten, die an Blutgefäße erinnern.
Die Offenbarung betont: Gott ist der Höchste, er steht über allem. Aber er ist auch der Gott, der bereit war, der Welt das Heil durch das Blut Jesu anzubieten. Eine Welt, die das Opfer des Herrn Jesus und den Wert seines Blutes verwirft, bleibt nur das Gericht.
Um den Thron war ein Regenbogen, der gleich einem Smaragd war. Dieser Edelstein hat ein ganz spezielles Grün, das Smaragdgrün. Das erinnert daran, dass nach all den Gerichten, die wir aus der Offenbarung kennen, Gott die Zeit der Wiederherstellung aller Dinge folgen lassen wird.
Dieser Ausdruck kommt vor in Apostelgeschichte 3,22: „Die Zeit der Wiederherstellung aller Dinge.“ Gott wird diese Schöpfung, die durch den Menschen zerstört wurde und auch ökologisch beschädigt ist, völlig wiederherstellen.
So wird sogar die Wüste aufblühen, sagt Jesaja. Das Grün wird kommen, und hier wird betont, dass der Gott, der als der Höchste das Gericht bringt, diese Welt auch wieder zum Grünen bringen wird – in der Zeit der Wiederherstellung aller Dinge.
Man braucht also nicht die Grünen, sondern den Gott der Bibel. Interessant ist, dass die Ideologie der Grünen eine Ideologie ist, die gegen Gott kämpft. Doch es wird Gott sein, der das Grün bringen wird.
Abschließend möchte ich noch aus 2. Samuel lesen, wo der betagte König David am Ende seines Lebens die Wiederkunft des Herrn Jesus beschreibt.
Lest bitte jemand die letzten Worte Davids vor, 2. Samuel 23,1-4:
„Und dies sind die letzten Worte Davids, Ausspruch Davids, des Sohnes Isais, Ausspruch des Mannes, der hochgestellt ist, des Gesalbten des Gottes Jakobs und des Lieblings in den Gesängen Israels.
Der Geist des Herrn hat durch mich geredet, und sein Wort war auf meiner Zunge.
Es hat gesprochen der Gott Israels, der Fels Israels hat zu mir geredet: ‚Wer gerecht herrscht über die Menschen, wer in der Furcht Gottes herrscht, der ist wie das Licht des Morgens, wenn die Sonne aufstrahlt, eines Morgens ohne Wolken, von ihrem Glanz nach dem Regen sprosst das Grün aus der Erde.‘“
Diese Prophetie in Vers 3 bezieht sich auf das tausendjährige Reich: Ein gerechter Herrscher unter Menschen, ein Herrscher in Gottesfurcht. Das wird sein, wenn der Herr Jesus, der Messias, über diese Erde regieren wird.
Wenn er kommt, wird geschehen, was in Vers 4 steht: Er wird sein wie das Licht des Morgens, wenn die Sonne aufgeht.
In Maleachi 4,2 heißt es: „Die Sonne der Gerechtigkeit wird aufgehen mit Heilung in ihren Flügeln.“ Das beschreibt die Wiederkunft Christi.
Er wird sein wie das Licht des Morgens, wenn die Sonne aufgeht – ein Morgen ohne Wolken. Man stellt sich vor, man geht morgens hinaus, schaut zum Himmel und sieht keine Wolken. Ein wolkenloser Morgen – das wird das tausendjährige Reich sein.
Weiter heißt es: „Von ihrem Glanz nach dem Regen sprosst das Grün aus der Erde.“ Das ist besonders in den Tropen eindrücklich. Nach tropischem Regen hat das Grün eine kräftige Farbe, ein kräftiges Grün. So wird das tausendjährige Reich aufblühen.
Davon zeugt der Smaragd. Alle drei Edelsteine, die im Zusammenhang mit der Herrlichkeit Gottes in Offenbarung 4 stehen, finden wir wieder im neuen Jerusalem.
Die Gemeinde erhält all diese Herrlichkeit, weil sie auf der Seite des Höchsten steht – symbolisiert durch den Diamant –, auf der Seite dessen, der sein kostbares Blut gegeben hat – symbolisiert durch den Sarder – und auf der Seite dessen, der diese Erde einmal wieder schön und grün machen wird – symbolisiert durch den Smaragd.
Beim nächsten Mal werden wir direkt durch die zwölf Edelsteine hindurchgehen. Wir haben ja Zeit, keinen Zeitdruck. Wir müssen nicht beim nächsten Mal mit der Offenbarung fertig sein, sondern gehen einfach weiter.
Wollen wir noch gemeinsam beten?
Herr Jesus, gepriesen seist du, dass wir dich kennen dürfen, die unaussprechliche Gabe Gottes. Danke, dass wir in diesen Steinen deine Herrlichkeit erkennen dürfen und dadurch auch die Herrlichkeit des Vaters, denn du konntest sagen: Wer mich gesehen hat, hat den Vater gesehen.
Herr Jesus, wir bitten dich, dass du in unseren Herzen immer größer wirst, dass du im Leben eines jeden von uns den ersten Platz einnimmst. So dürfen wir erleben, wie du dein Licht in unserem Leben aufstrahlen lässt.
Und dass wir dieses Licht auch weitergeben können, reflektieren an Menschen in unserer Umgebung, damit sie dein Licht durch unser Zeugnis sehen und Orientierung finden.
Wir danken dir dafür, Amen!