Einführung und Gebet zum Beginn
Bevor wir beginnen, wollen wir noch gemeinsam beten. Herr Jesus Christus, wir danken dir, dass wir dein Wort haben. Wir sind dadurch so reich, weil es Gottes Offenbarung ist. Wir danken dir, dass wir durch dein Wort die Ratschlüsse Gottes erforschen dürfen. Wir dürfen staunen über diese unausspürbaren Wege Gottes, die uns in jedem Zeitalter zeigen, wie wunderbar du bist und wie wunderbar deine Gnade ist – trotz all unseres Versagens.
So möchten wir dich jetzt bitten, dass du auch diesen Nachmittag segnest. Schenke uns Konzentration und Spannkraft, damit wir dein Wort aufnehmen können. Aber nicht nur einfach aufnehmen, sondern dass dein Wort sich in unseren Herzen einprägt und uns verändert. Hilf uns, dass wir uns zu dir hin ausrichten und du den ersten Platz, den Vorrang in allem, in unserem Leben haben kannst. Wir danken dir dafür. Amen!
Bevor ich beginne, noch eine Klärung: Die PowerPoint-Präsentation kann man haben. Ich habe extra nur lizenzierte Bilder verwendet, sodass man diese auch frei selbst wiederverwenden darf, auch öffentlich. Man muss lediglich die Lizenzen, die am Schluss der Präsentation aufgeführt sind, stehen lassen.
Außerdem wird die Veranstaltung als Audio und auch als MP3 aufgenommen. Auf der MP3-CD ist die PowerPoint-Präsentation ebenfalls enthalten.
Ich habe kein Skript anfertigen können, da ich erst gestern Abend mit der Präsentation fertig wurde, obwohl ich schon länger daran gearbeitet hatte. Nebenbei musste ich auch noch andere Dinge erledigen.
Die Präsentation kann man kostenlos auf der Homepage von zlkv herunterladen.
Das vierte Heilszeitalter: Von Mose bis David
Wir kommen jetzt zum vierten Heilszeitalter, von Mose bis David. Wir sind stehen geblieben bei Israel in Ägypten, unter dem Gericht Gottes in der Sklaverei.
Das zweite Buch Mose und die daran anschließenden Bibelbücher bis Josua zeigen uns nun, wie Gott Ägypten durch zehn Plagen richtet. Dies geschieht im Gedenken an seine Verheißung an Abraham in 1. Mose 12,3: „Wer dir flucht, den werde ich verfluchen.“ So erlöst Gott Israel.
Das ist dieser gute Anfang: Gott erlöst Israel, beruft Mose und offenbart sich am Sinai. Nach dem Auszug aus Ägypten schließt Gott mit Israel einen Bund. Er tritt mit diesem einen Volk in ein ganz einzigartiges Verhältnis.
Israel wird angewiesen, die Stiftshütte zu bauen. Dabei handelt es sich um einen transportablen Tempel, der ein Abbild des originalen Tempels Gottes im Himmel war. So wurde Mose als Original auf dem Berg gezeigt, und Israel sollte ein Stück Himmel auf Erden haben.
Mose segnet Israel (2. Mose 39,43). Im Anschluss daran wandert das Volk Israel durch die Wüste und nimmt unter Josua das verheißene Land ein. Alle guten Worte des Segens Gottes erfüllen sich. Das wird ausdrücklich betont in Josua 21,43-45.
Niedergang und Abfall Israels
Aber wir sehen, wie immer, die Entwicklung und den Niedergang. Und zwar beginnt das schon ganz am Anfang: Noch bevor Israel das Gesetz, das sie mündlich zuerst von der Stimme Gottes auf dem Berg gehört hatten, schriftlich in den Händen hielt, brachen sie bereits das Gesetz und den Bund. Sie stellten das Goldene Kalb her, das natürlich noch ein Überbleibsel des Stierkults aus Ägypten war.
Wenn wir die weitere Geschichte betrachten, wie das Volk durch die Wüste wandert, durch die Sinaihalbinsel, sehen wir eine Geschichte von Ungehorsam auf Ungehorsam. Schließlich kommt das Volk ins verheißene Land, doch gleich nach dem Tod von Josua fällt das Volk von Gott ab und verfällt in Götzendienst.
In der Richterzeit finden wir, dass das Volk siebenmal von Gott abfällt, wie im Buch der Richter beschrieben. Die Richterzeit ist eine Periode von insgesamt 450 Jahren, wie uns Apostelgeschichte 13,20 zeigt.
Was diese Zeit im Land angeht, so wird sie durch einen Refrain charakterisiert, der in Richter 17,6; 18,1; 19,1 und 21,25 vorkommt: "Ein jeder tat, was recht war in seinen Augen."
Gott hat diesem Volk die Bibel gegeben – das erste Volk in der Weltgeschichte, das die Bibel hatte. Gott wollte dieses Volk durch die Bibel leiten. Mose und Josua waren als Volksführer am Anfang gegeben, aber danach hätte das weitergehen sollen, indem alle sich an der Bibel orientieren.
Die Richter hatten einfach die Aufgabe, den Leuten zu sagen, was die Bibel in speziellen, praktischen Fragen des Lebens zu sagen hat. Sie hatten keinen König, denn Gott war Israels König. Gott wollte also eine Theokratie, eine Gottesherrschaft. Diese wäre möglich gewesen, wenn jeder nach der Bibel hätte leben wollen.
Aber das war das Problem: Die meisten wollten nicht nach der Bibel leben. So wurden sie ein Volk des totalen Relativismus – ein jeder tat, was recht war in seinen Augen. Man kann es sich richtig vorstellen: Der eine sagt, "Wenn das gut ist für dich, dann ist das schön." Für mich gilt eine andere Wahrheit. Ein jeder tat, was recht war in seinen Augen.
Verwerfung Gottes als König und Gericht
Nach Jahrhunderten negativer Erfahrungen, in denen niemand auf die Bibel hörte, kommt das Volk auf die Idee: Wir möchten einen König haben, so wie die anderen Völker. Damit verwerfen sie Gott als König, wie es in 1. Samuel 8 beschrieben ist.
Das ist eigentlich ein Höhepunkt in dieser ganzen Entwicklung: Gott, der Geber der Tora, des Gesetzes am Sinai, wird als König verworfen. In 1. Samuel 8, Vers 7 spricht der Herr zu Samuel: „Höre auf die Stimme des Volkes in allem, was sie dir sagen. Denn nicht dich haben sie verworfen, sondern mich haben sie verworfen, dass ich nicht König über sie sein soll.“
So endet dieses Zeitalter mit Gericht. In Hosea 13, Vers 11 spricht Gott zu Israel: „Ich gab dir einen König in meinem Zorn und nahm ihn weg in meinem Grimm.“ Beides – dass Gott Saul als König über Israel eingesetzt und ihn später wieder weggenommen hat – war ein Gericht über Israel, das Gott als König verworfen hatte.
Gott richtet Israel, indem er ihnen einen König gibt, der für Israel zum Verhängnis wird. Schließlich endet alles in einem verlorenen, katastrophalen Krieg gegen die Philister. Die Philister besiegen Israel, und der König fällt im Krieg, ebenso wie sein Sohn Jonathan.
Hier sieht man den Tell, das heißt den Zivilisationsschutthaufen in Betjean. Betjean ist die Stadt, an deren Stadtmauer der Leichnam von Saul durch die Philister aufgehängt wurde.
Dies ist gewissermaßen das Wahrzeichen des Abschlusses des vierten Heilszeitalters: der König als Leiche an den Stadtmauern von Betjean.
Resümee des vierten Heilszeitalters
Wir machen hier ein Resümee: Ein wunderbarer Anfang mit der Erlösung aus Ägypten und der Gabe des Gesetzes am Sinai. Dazu kommt der Bau der Stiftshütte, um Gott als priesterliches Volk zu dienen.
Doch wir sehen auch eine traurige Entwicklung. Das goldene Kalb, der ständige Ungehorsam in der Wüste, der Abfall in der Richterzeit und schließlich die Verwerfung Gottes als König.
Das fordert ein Ende. Gott gibt ihnen einen König nach dem Herzen des Menschen, der das Volk ins Unglück stürzt. Ein Ende, das Gericht fordert.
Das fünfte Heilszeitalter: Von David bis Zedekia
Wir kommen gut voran. Das fünfte Heilszeitalter. Aber ich kann vorwarnen: Nummer sechs wird uns viel Arbeit geben. Zuerst aber gehen wir zum fünften Heilszeitalter, von David bis Zedekia.
Nach der Katastrophe mit Saul als Gericht Gottes über Israel folgt eine beeindruckende Wende. Man lese 1. Samuel bis 1. Könige sowie 1. Chronik: Gott erwählt David als König und Stammvater des Messias, des kommenden Weltherrschers. Gott erwählt eine Stadt, Jerusalem, die zur Tempelstadt werden soll.
In 1. Samuel 13, Vers 14 lesen wir: „Der Herr hat sich einen Mann gesucht nach seinem Herzen, und der Herr hat ihn zum Fürsten über sein Volk bestellt.“ Gott segnet Israel und gibt ihnen David. In 1. Samuel 16, Vers 1 sagt Gott zu Samuel: „Fülle dein Horn mit Öl und gehe hin, ich will dich zu Isai, dem Bethlehemiter, senden, denn ich habe mir unter seinen Söhnen einen König ersehen.“
Mit diesem David schließt Gott einen Bund. In 2. Samuel 7 sehen wir, wie Gott David Verheißungen macht: Seine Nachkommenschaft soll ein Königtum haben, das bis an das Ende der Welt reicht. Wenn seine Söhne treu sind und auf Gottes Wort hören, werden sie als Könige auf dem Thron sitzen. Wenn sie jedoch untreu sind, werden sie bestraft.
Sein Königreich soll schließlich bis ans Ende der Welt reichen. Am Ende der Weltgeschichte wird Davids Sohn, der Messias, als Herrscher über alle Völker regieren. Psalm 89 spricht ausdrücklich über diesen Bund mit David, ebenso Psalm 132 und Jeremia 33.
Auf dem Bild sieht man den Millo in der Davidstadt in Jerusalem. Das ist eine gewaltige Steinaufschüttung, die David errichtet hat, nachdem er Jerusalem erobert hatte. Damit konnte er seinen Palast auf dem schmalen Bergrücken, gerade oberhalb der Davidstadt, bauen. So erweiterte er die Bodenfläche um etwa zweihundert Quadratmeter. Vor wenigen Jahren wurden dort Überreste des einstigen Palastes von David entdeckt.
In 2. Chronik 6, Vers 6 heißt es: „Aber ich habe Jerusalem erwählt, dass mein Name daselbst wäre, und ich habe David erwählt, dass er über mein Volk Israel wäre.“ Zu diesem Davidsbund gehört also die Verheißung des Messias, der kirchlichen Dynastie, die bis ans Ende der Welt fortbesteht, sowie die Erwählung Jerusalems als Gottestempel.
Psalm 89, Vers 3 sagt: „Einen Bund habe ich mit meinem Auserwählten gemacht, habe David meinem Knechte geschworen: Bis in Ewigkeit will ich deinen Samen feststellen und auf alle Geschlechter hin deinen Thron bauen.“
Auf dem Bild sieht man das Kidron-Tal, rechts die Davidstadt, das Jerusalem zur Zeit Davids. Von dieser Stadt aus soll Davids Sohn, der Messias, einmal über die ganze Welt und alle Völker regieren. „Von mehr bis zu mehr“, wie es im Psalm 72 so schön von David für seinen Sohn Salomo gedichtet wurde.
Entwicklung und Niedergang unter Salomo und danach
Aber dieses Zeitalter beginnt zwar vielversprechend mit David, doch es zeigt eine Entwicklung. Bereits der erste Sohn in der Königslinie, Salomo, hat noch einen segensvollen Anfang. Gott segnet die Zeit von David und Salomo. Die umliegenden Völker werden unterworfen und müssen Steuern bezahlen. Dies ist ein Vorgeschmack auf den Messias, der einmal über alle Völker der Welt herrschen wird.
Doch am Ende seines Lebens fällt Salomo in Götzendienst. Er vermehrt seine Frauen bis ins Absurde. Die Tora, das Gesetz Mose, sagt in 5. Mose 17, wenn einmal ein König in Israel herrschen wird, soll er eine Abschrift der Bücher Mose anfertigen und jeden Tag darin lesen. Außerdem soll er sein Gold nicht sehr mehren und auch die Pferde nicht übermäßig vermehren. Dadurch soll er nicht auf Geld und Militärmacht vertrauen, sondern auf Gott. Weiter heißt es, er soll die Frauen nicht mehren. Dort steht nicht „sehr mehren“, sondern „nicht mehren“. Das Mehren beginnt ab zwei, denn ab da verwendet man den Plural.
Salomo fällt in Götzendienst und bricht den Bund Adams mit der Einehe bis ins Tausendfache. Nach dem Tod Salomos spaltet sich Israel in zwei Nationen. Die auserwählte Nation wird in zwei Völker geteilt: die zehn Stämme im Norden und die zwei Stämme im Süden.
Israel im Norden, die zehn Stämme, fallen radikal von Gott ab und verfallen in Götzendienst. Im Nordreich gibt es nur gottlose Könige. Auch im Südreich verfällt man in Götzendienst und hat meist gottlose Könige. Wenn man diese Geschichte durchliest, begegnet immer wieder der Refrain: „Als ein neuer König kam, tat er, was böse war in den Augen des Herrn. Er tat, was böse war in den Augen des Herrn.“
Auf dem Bild sieht man etwas von den Königsgräbern in der Davidsstadt. Immer wieder liest man in der Königsgeschichte, dass ein König stirbt und dann in der Stadt Davids bei seinen Vätern begraben wird. Dieser Bereich der Gräber wurde später von den Römern als Steinbruch genutzt, weshalb der Friedhof etwas hergenommen aussieht.
Die Könige im Nord- und Südreich
Hier sehen wir die Liste aller Könige im Nordreich, beginnend nach dem Tod Salomos mit Jerobeam dem Ersten. Er hatte etwas ganz Böses getan. Er sagte zu seinem Volk: Es ist viel zu weit, wenn ihr immer nach Jerusalem zu den Tempelfesten gehen müsst.
Seine Absicht war nicht, dass er traurig war, weil das Volk so weit gehen musste. Das ist wie in der Politik: Man will etwas erreichen und gibt dafür einen anderen Grund an. Er wollte nicht, dass sie ständig zum Tempel nach Jerusalem pilgern, denn er hatte Angst, dass sie sich plötzlich doch wieder dem Südreich anschließen würden. Deshalb sagte er: Es ist viel zu weit. Schaut, ich errichte für euch ein Heiligtum in Dan und ein anderes in Bethel.
Hier sehen wir das originale Höhenheiligtum von Jerobeam dem Ersten in Dan. Auf dieser Plattform im Bild hat er ein goldenes Kalb aufgestellt, ebenso in Bethel. Dies wurde zu einer schweren Sünde für das Nordreich. Es heißt, dass durch all diese Generationen der Könige – über Nadab, Baesa, Ela, Simri und so weiter bis Hosea – sie immer in den Sünden Jerobeams wandelten. Das war natürlich die Wiedereinführung des ägyptischen Stierkultes.
Im Südreich gab es eine Königin, die mit Salomos Sohn Rehabeam verheiratet war. Danach folgten Abijam, Asa, Joschafat und so weiter bis Zedekia. Diese Könige stammen in einer Linie von David über Salomo bis auf Joachin ab. Zedekia ist eine Ausnahme; er ist der Bruder von Joachin und wurde schließlich durch Nebukadnezar von Babylon als König eingesetzt.
Die meisten dieser Könige waren gottlos. Es gab nur wenige Ausnahmen, die grün markiert sind. Das sind Könige, unter denen es eine Erweckung gab, wie Asa, Joschafat, Joas, Amazja, Usija, Jotam, Hiskia und schließlich Josia. In diesem ständigen Niedergang gab es also immer einen gläubigen Überrest. Diesen Überrest müssen wir immer suchen – in all diesen Zeiten des Niedergangs.
Einen solchen treuen Überrest gab es auch in der Richterzeit. Man denkt an treue Menschen wie Othniel, Deborah, Barak und die anderen Richter. Auch hier gab es Männer, die eine Umkehr erlebt hatten.
Obwohl die Propheten immer wieder zur Umkehr und Buße aufriefen, kehrte die Masse nicht um. So kam es wie Donnerschläge über das Nordreich. Im Jahr 722 wurde das Nordreich der zehn Stämme schließlich vollständig von der assyrischen Weltmacht geschlagen und die Bewohner wurden nach Assyrien deportiert. Das Kerngebiet Assyriens liegt im heutigen Nordirak, wie man auf der Karte sehen kann, in den Gebieten von Ninive und Assur.
Das Südreich bestand noch eine Weile weiter. Doch auch dort war man nicht bereit, wirklich umzukehren. So kamen auch über das Südreich Donnerschläge. In den Jahren 606 bis 582 führte die babylonische Armee unter Nebukadnezar mehrere Kriege, die schließlich zum Untergang des Südreiches führten. Die Juden wurden nach Babylonien weggeführt, einem Gebiet im heutigen Südirak, wie auf der Karte zu sehen ist.
Das war Gottes Gericht am Ende dieses Zeitalters. Die Dynastie Davids verlor das Königtum. Im Jahr 586, dem Höhepunkt der Kriege Babylons gegen Israel, wurde Jerusalem dem Erdboden gleichgemacht. Der herrliche, salomonische Tempel, Gottes Zeugnis in Jerusalem, wurde in Staub und Asche gelegt.
So schloss dieses Zeitalter in tragischer Weise: Das Volk Israel verlor das verheißene Land, die ausgewählte Stadt, den Tempel in Jerusalem und das Königtum. Damit stellte sich die Frage: Wie wird sich die Verheißung an David erfüllen? Gott hatte doch eine Dynastie und ein Königtum bis ans Ende der Welt verheißen.
Gott hatte gesagt: Wenn die Söhne untreu sind, dann werden sie bestraft werden.
Resümee des fünften Heilszeitalters
Wir fassen das Resümee für das fünfte Heilszeitalter zusammen: Ein guter Anfang unter David und Salomo mit großem Segen.
Auch die Heilige Schrift berichtet, dass alle Segensworte, die Mose ausgesprochen hatte, sich wörtlich in der Zeit Salomos erfüllten.
Doch dann kam die traurige Entwicklung: Salomo fiel ab, und das ganze Volk Israel folgte ihm. Sowohl das Nordreich als auch das Südreich verfielen schließlich, bis es zur Wegführung kam.
Diese Wegführung führte das Volk nach Assyrien und Babylonien. Damit endete diese Phase.
Das sechste Heilszeitalter: Die Zeiten der Nationen
Nun kommen wir zum sechsten Heilszeitalter, überschrieben mit „Die Zeiten der Nationen“. Ich lese aus Daniel 1, Vers 1, da sehen wir den Anfang: Im dritten Jahr der Regierung Joachims, des Königs von Juda – das war 606 v. Chr. – kam Nebukadnezar, der König von Babel, nach Jerusalem und belagerte es. Der Herr gab Joachim, den König von Juda, in seine Hand.
Von da an wurde das Königreich Juda ein Satellitenstaat von Babylon. Das heißt, die Autonomie ging verloren, und das Königreich der Juden wurde ein unterworfenes Vasallenkönigreich der Weltmacht Babylon. Nebukadnezar schloss mit dem letzten König, Zedekia, einen Bund (2. Chronik 36,13). Dort heißt es auch, dass Zedekia sich gegen den König Nebukadnezar empörte, obwohl er bei Gott geschworen hatte.
Im Jahr 597 v. Chr. schloss Nebukadnezar mit Zedekia einen Bund, den Gott ausdrücklich „meinen Bund“ nennt (Hesekiel 17). Zedekia unterwarf sich damit der Oberautorität von Babylon. Man stelle sich vor: Das Könighaus von David beugt sich den Heiden, obwohl es vorgesehen war, dass es über alle Völker herrschen sollte. Aber Gott will es so; es ist ein Bund Gottes. So beginnt hier, was Jesus in Lukas 21,24 die „Zeiten der Nationen“ nennt. In dieser Zeit regiert nicht Israel und nicht der Messias aus dem Haus Davids über die Völker, sondern die Völker selbst haben die Weltherrschaft.
Das wäre eine Segenszeit gewesen, wenn Zedekia einfach unter diesem Bund geblieben wäre. Doch wir lesen in Hesekiel 17, etwas ausführlicher, weil diese Stelle nicht so bekannt ist: „Siehe, der König von Babel ist nach Jerusalem gekommen, hat seinen König und seine Fürsten weggenommen und sie nach Babel geführt. Er hat von dem königlichen Samen seinen Bruder des letzten Königs Joachim, Zedekia, genommen und einen Bund mit ihm gemacht und ihm einen Eid abgenommen. Die Mächtigen des Landes aber hat er mitgenommen.“ Also wurde die Oberschicht deportiert, damit das Königreich niedrig blieb und sich nicht erhob, und damit der Bund Bestand hatte.
Das war also der Segen. Hätte sich Zedekia an diesen Bund gehalten, hätte das Königreich Juda weiterbestehen können. Das wäre ein Segen Gottes gewesen. Aber, so heißt es in Vers 15, er empörte sich wieder gegen ihn, indem er seine Boten nach Ägypten sandte, damit es ihm Rosse und viel Volk gebe. Wird er gedeihen? Wird er, der solches getan hat, entrinnen? Da er den Bund gebrochen hat, sollte er entrinnen? So wahr ich lebe, spricht der Herr, der Ewige, wenn er nicht an dem Ort des Königs, der ihn zum König gemacht hat, dessen Eid er verachtet und dessen Bund er gebrochen hat, bei ihm in Babel sterben wird.
Zedekia dachte, er könne sich auf die Weltmacht Ägypten stützen, und diese würden ihm helfen, Babylon zu besiegen. Das war ein falscher Schluss, denn die Ägypter halfen schließlich nicht. Wir lesen weiter und sehen die Entwicklung in diesem Zeitalter: „Und nicht wird der Pharao mit einem großen Heer und mit einer zahlreichen Schar für ihn etwas ausrichten im Krieg, wenn man einen Wall aufschüttet und Belagerungstürme baut, um viele Seelen auszurotten. Da er den Eid verachtet und den Bund gebrochen hat, und siehe, er hatte seine Hand darauf gegeben und hat dennoch all dies getan, so wird er nicht entrinnen.“ Ihm wurden bei lebendigem Leib die Augen ausgestochen, und viele Juden kamen im Krieg ums Leben.
Darum spricht der Herr, der Ewige: „So wahr ich lebe, wenn ich nicht meinen Eid, den er verachtet, und meinen Bund, den er gebrochen hat, ihm auf seinen Kopf bringe. Ich will mein Netz über ihn ausbreiten, und in meinem Garn wird er gefangen werden. Ich will ihn nach Babel bringen und dort mit ihm richten wegen seiner Treulosigkeit, die er gegen mich begangen hat. Alle seine Flüchtlinge unter seinen Scharen werden durch das Schwert fallen, und die Übergebliebenen werden in alle Winde zerstreut werden, und ihr werdet wissen, dass ich der Ewige geredet habe.“
Gott nennt diesen Bund ausdrücklich „meinen Bund“. Unter den Weggeführten im Jahr 606 v. Chr. waren auch Teenager aus königlichem Geschlecht: Daniel und seine drei Freunde. Sie wurden gezwungen, an der Universität in Babel sechs Semester zu studieren – in der Bibel steht „drei Jahre“, aber es ist dasselbe –, um danach in Staatsdienste gestellt zu werden.
Im Jahr 603 v. Chr. hatte Nebukadnezar einen eindrücklichen, beunruhigenden Traum. Obwohl er als Sohn der babylonischen Götter galt, wusste er nicht, was der Traum bedeutete. Alle seine Wahrsager, Astrologen und Priester konnten den Traum weder sagen noch deuten. So blieb nur Daniel.
Daniel konnte Nebukadnezar sagen, was er geträumt hatte, weil Gott es ihm geoffenbart hatte. Dann gab er auch die Deutung. Nun lesen wir in Daniel 2,31: „Du, o König, saßest und sahst ein großes Bild. Dieses Bild war gewaltig, und sein Glanz außergewöhnlich. Es stand vor dir, und sein Aussehen war schrecklich. Das Bild hatte ein Haupt von feinem Gold, seine Brust und seine Arme waren von Silber, sein Bauch und seine Lenden von Bronze, seine Schenkel von Eisen, seine Füße von Eisen und teilweise von Ton. Du schaust, bis ein Stein sich losriss, ohne Hände, und das Bild an seinen Füßen von Eisen und Ton schlug und zermalmte. Da wurden zugleich das Eisen, der Ton, die Bronze, das Silber und das Gold zermalmt, und sie wurden wie Spreu, die der Sommerwind verweht. Und der Stein, der das Bild geschlagen hatte, wurde zu einem großen Berg und füllte die ganze Erde.“
Das ist der Traum, und seine Deutung wollen wir vor dem König ansagen. Wir fassen zusammen: Er sah eine Statue, deren Kopf aus Gold war, Brust und Arme aus Silber, Bauch und Hüften aus Bronze, Beine aus Eisen, an den Füßen ein Gemisch aus Eisen und Ton. Ein Stein löst sich ohne menschliche Vermittlung aus dem Gebirge, schlägt an die Füße des Standbildes und zermalmt das ganze Bild. Dann wird der Stein zu einem Berg, der die Erde erfüllt.
Nun beginnt Daniel mit der Deutung in Vers 37 von Daniel 2: „Du, o König, bist der König der Könige, dem der Gott des Himmels das Königtum, die Macht, die Gewalt und die Ehre gegeben hat. Überall, wo Menschen, Tiere des Feldes und Vögel des Himmels wohnen, hat er sie in deine Hand gegeben und dich zum Herrscher über sie alle gesetzt. Du bist das Haupt von Gold.“
Hier wird ausdrücklich gesagt, dass Gott Nebukadnezar die Weltherrschaft anvertraute. Das Haus Davids verlor das Königtum, und das heidnische Volk der Babylonier wurde zur von Gott verordneten Weltmacht. Du bist das Haupt von Gold, und hiermit beginnen die Zeiten der Nationen, in denen die heidnischen Weltreiche regieren, und Israel nur noch eine untergeordnete Rolle spielen kann.
Das Haupt aus Gold bedeutet also das babylonische Reich zur Zeit von Daniel. Danach wird die Brust und die Arme aus Silber gedeutet als ein Reich, das danach kommen sollte: das medopersische Weltreich, das im Jahr 539 Babylon eroberte. Die Lenden aus Bronze weisen auf das nächste Weltreich hin: das griechische Weltreich von Alexander dem Großen, das um 330 v. Chr. die Weltherrschaft übernahm.
Dann kommen die Beine aus Eisen, ein Hinweis auf das römische Weltreich, das nach dem griechischen Weltreich die Weltmacht übernahm und im Jahr 63 vor Christus insbesondere die Herrschaft über das Land Israel übernahm. Die langen Beine symbolisieren eine lange Herrschaft. Die Füße sind ein Gemisch aus Eisen und Ton, was darauf hinweist, dass dieses Reich später zerfallen wird, denn Ton und Eisen gehen nicht zusammen.
So wurde das Weströmische Reich durch die Barbaren erobert, die unabhängige Königreiche gründeten. Das Oströmische Reich wurde immer kleiner und fiel schließlich 1453 n. Chr. endgültig durch den Sturm der Türken. So entstand Europa, zerstückelt in viele Teile, später in viele Nationalstaaten wie die Schweiz, Deutschland, Frankreich, Spanien, Portugal usw.
Aber es bleibt noch der Stein. Er wird schließlich an die Endphase knallen, an die Füße, und alles vernichten. Daniel erklärt, dass dies auf das Reich Gottes hinweist. Am Schluss wird Gott sein Königreich über die ganze Welt aufrichten.
Wir verstehen also die Zeiten der Nationen: Das ist die Zeit, in der die heidnischen Nationen die Weltmacht besitzen, Israel ständig den Weltmächten untergeordnet ist, was im Prinzip bis heute der Fall ist. Wir sind immer noch in den Zeiten der Nationen.
Etwas später hatte Daniel selbst auch einen Traum, der dasselbe bedeutete, aber mit anderen Bildern (Daniel 7, aus dem Jahr 549 v. Chr.). Daniel sieht das unruhige Völkermehr, und es kommen vier grausame Tiere nacheinander aus dem Meer.
Zuerst ein Löwe mit Adlerflügeln, das bedeutet das babylonische Reich zu seiner Zeit. Dann ein gefräßiger, plumper Bär, das medopersische Weltreich, das zwar nicht so majestätisch wie Babylon war, aber gefräßiger, da es alles bis nach Indien aufschluckte. Man kann sagen, es reichte von Äthiopien bis nach Indien – ein riesiges Reich.
Drittens kommt ein schneller Leopard mit vier Flügeln und vier Köpfen, ein Hinweis auf das griechische Weltreich und Alexander den Großen, der in nur dreizehn Jahren alles von Griechenland bis nach Indien eroberte. Schließlich viertens eine furchtbare, grausame Bestie mit zehn Hörnern und Zähnen aus Eisen – ein Hinweis auf das römische Weltreich, das danach kommen sollte.
Genau so ist es in der Weltgeschichte geschehen, in dieser Abfolge. Daniel sieht diese Tiere aus dem Meer kommen, dann schaut er im Traum zum Himmel und sieht einen wie einen Menschensohn auf den Wolken des Himmels. Er kommt und übernimmt die Weltherrschaft. Das ist Jesus, der Messias, der auf den Wolken des Himmels kommen wird, um das Reich Gottes hier auf Erden aufzurichten.
Diese beiden Träume gehen schön parallel: In den Zeiten der Nationen haben wir diese vier Reiche – Babylon, Medo-Persien, Griechenland und schließlich Rom mit seinen Nachfolgestaaten. Aber es gibt einen Unterschied zwischen diesen Träumen: Im einen werden die Völker als eine menschliche Statue dargestellt, im anderen als schreckliche, blutrünstige Bestien.
Wir wissen, dass der Mensch im Bild Gottes geschaffen wurde (1. Mose 1,27). Das bedeutet, der Mensch sollte als Wesen hier auf Erden etwas von Gottes Gerechtigkeit, Güte und Weisheit in seinem Handeln zeigen, wie er über die Erde regiert und sie verwaltet. Die menschliche Statue zeigt, dass die Völker der Welt den Auftrag hatten, ebenso im Bild Gottes zu regieren und Gerechtigkeit sowie Barmherzigkeit anzuwenden.
Aber es ist nur eine Statue ohne Seele, also eine geistlose Statue. Diese Völker haben sich tatsächlich als das erwiesen, was Daniel in Kapitel 7 beschreibt: als grausige Bestien. In der ganzen Geschichte sehen wir, wie die Regierungen dieser Welt ihre Macht missbraucht haben, ihre Autorität über Leben und Tod missbraucht haben und über göttlich gegebene Grenzen hinausgingen.
Man kann das sehr schön mit einem Satz zusammenfassen: Humanität ohne Divinität führt zur Bestialität. Die menschliche Statue steht für Humanität, aber wenn Humanität nicht mit Gott und seinen Gesetzen verbunden ist, wird der Mensch, der sich als human sieht, schließlich zur Bestie. Alle Völker und Regierungen haben immer wieder gezeigt, dass, wenn der Mensch sich nicht auf Gott und sein Wort besinnt, er letztlich zur Bestie wird.
Aber es bleibt: Am Schluss soll das Reich Gottes kommen – Gottes Gerechtigkeit, Gottes Wahrheit, Gottes Liebe. Das ist die Hoffnung, die bleibt in den Zeiten der Nationen im Blick auf die Zukunft.
Wir haben also die Abfolge der vier Weltreiche gesehen. Das vierte Reich ist Rom, diese vierte Bestie ist Rom. In der Offenbarung, im Neuen Testament, sieht Johannes zur Zeit der Römer in seiner Vision noch einmal das vierte Tier von Daniel mit den zehn Hörnern. Dort wird ihm erklärt (Offenbarung 17,8): „Das Tier, welches du gesehen hast, war und ist nicht und wird aus dem Abgrund heraufsteigen und ins Verderben gehen.“
Hier wird klargemacht, dass das römische Reich drei Phasen haben soll: a) es war, b) es ist nicht, c) es wird heraufsteigen – dargestellt anhand der drei absoluten Zeiten der Grammatik: Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft.
Es hat noch einen anderen Grund, warum das so ausgedrückt wird. Gott wird in Offenbarung 1,4 vorgestellt als der, der da war, der da ist und der da kommt. Das ist Yahweh, der Ewige, der Unwandelbare. Nun wird gezeigt, dass das römische Reich sich schon in der Vergangenheit und in der Zukunft selbst vergöttert hat. Hier wird dargestellt, was für ein Gott das ist, der nicht wahr ist, der wieder heraufsteigen wird, aber „ins Verderben gehen wird“. Das ist der krasse Gegensatz zum wahren Gott, der da ist, der da war und der da kommt.
Interessant ist Folgendes: Das römische Reich war, und da kam der Messias, der Erlöser, zum ersten Mal – der Kaiser Augustus wurde in Bethlehem geboren. Später, im Jahr 476 nach Christus, ging das Weströmische Reich unter dem Ansturm der Barbaren aus Norden und Osten unter und wurde aufgelöst. Das Oströmische Reich wurde immer kleiner, bis es 1453 unter dem Sturm der Türken endgültig fiel. Dann kam die Zeit „ist nicht“.
So war Europa in der weiteren Geschichte durch seine Gespaltenheit gekennzeichnet. Dieser Kontinent, einst geeint als römisches Reich, war gespalten. Schreckliche Kriege über Jahrhunderte hindurch haben Europa immer weiter aufgerissen und zerrissen. Der Höhepunkt dieser inneren Zerrissenheit Europas wurde in einer noch nie dagewesenen Eskalation des Bösen im Zweiten Weltkrieg erreicht. Danach war Europa vollständig am Boden.
1946, ein Jahr nach dem Krieg, kam Winston Churchill nach Zürich und hielt die berühmte Rede „Lasst Europa aufstehen!“. Er sagte: „Wir müssen eine Art Vereinigte Staaten von Europa schaffen. Der Weg dahin ist nicht schwer. Es braucht nicht mehr als 300 Millionen.“ Dann erklärte er weiter.
1957 wurden in den Römischen Verträgen mehrere europäische Staaten enger verbunden. Diese Entwicklung ging weiter bis zur Gründung der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG). Diese Gemeinschaft entwickelte sich weiter zur Europäischen Gemeinschaft (EG). Man wollte nicht nur wirtschaftlich verbunden sein; die Entwicklung führte schließlich zur Europäischen Union (EU). Diese Union wuchs auf 27 Nationen.
Was wird hier gebaut? Die Europavisionäre haben das schon vor Jahrzehnten erklärt. Emil Luss sagte in den 1950er Jahren: „Europa, die europäische Einheit, brauchen wir nicht zu schaffen, sondern lediglich wiederherzustellen.“ Das ist die Vision eines römischen Reiches.
Einer unserer ehemaligen Staatssekretäre, Dr. Franz Blankart, ein Europabefürworter in der Schweiz, sagte im Blick auf „Neues Europa“: „Ein heiliges römisches Reich, eine europäische Nation soll gezimmert werden.“ Die Stoßrichtung ist klar.
In der Offenbarung und auch schon im Propheten Daniel sehen wir, dass in dieser Zeit der Messias zum zweiten Mal kommen wird – als Herrscher der Welt, um dann das Königreich, das Reich Gottes, aufzurichten. Eindrücklich ist dieser Parallelismus: Das römische Reich war, der leitende Messias kommt, „ist nicht“, wird heraufsteigen, und der herrschende Messias wird kommen.
Nun müssen wir eine ganz wichtige Prophetie sehr genau miteinander studieren. Das ist Daniel's Prophetie über die Siebzig-Jahr-Wochen. Wir sind also immer noch im sechsten Heilszeitalter.
In Daniel 9,23 lesen wir: „So merke auf das Wort und verstehe die Vision.“ Das können wir ganz persönlich nehmen. Gott möchte, dass wir auf dieses Wort achten und diese Vision, die er in seinem Wort gegeben hat, verstehen.
Es gibt Leute, die heute sagen: „Ich habe eine Vision gehabt.“ Man kann dann fragen: „Kennst du die Vision aus Daniel 9?“ Nein? Dann studieren wir die zuerst.
Daniel 9,24: „Siebenzig Jahrwochen sind über dein Volk und über deine heilige Stadt bestimmt, um den Abfall zum Abschluss zu bringen, den Sünden ein Ende zu machen, die Ungerechtigkeit zu sühnen, eine ewige Gerechtigkeit einzuführen, Gesicht und Propheten zu versiegeln und ein Allerheiligstes zu salben.“
Er bekommt eine Prophetie über siebzig Jahrwochen, die sein Volk betreffen – übrigens nicht die Gemeinde, sondern Israel – und die heilige Stadt Jerusalem.
Was ist eine Jahrwoche? Das hebräische Wort „Shavua“ bedeutet eine Woche von Jahren. Eine Woche von Tagen sind sieben Tage, aber eine Woche von Jahren sind sieben Jahre. Siebzig Jahrwochen bedeuten also 490 Jahre, die vergehen sollen, bis Gottes Gerechtigkeit in diese Welt kommt.
Es sind sechs Punkte, die kommen werden: Der Abfall soll zum Abschluss gebracht werden, die Sünden sollen ein Ende nehmen, die Ungerechtigkeit wird gesühnt. Blick auf Israel: Eine ewige Gerechtigkeit wird eingeführt. Gesicht und Propheten werden versiegelt, und ein Allerheiligstes wird gesalbt.
Diese sechs Punkte im Einzelnen:
Der Abfall zum Abschluss bringen bedeutet, dass die dauernde Geschichte des Abfalls des Volkes Israel ein Ende haben wird.
Den Sünden ein Ende machen heißt, dass das ständige Sündigen Israels gegen Gottes Gebote aufhört.
Die Ungerechtigkeit zu sühnen heißt, Gott vergibt Israel all die vielen Sünden der Vergangenheit.
Eine ewige Gerechtigkeit einzuführen bedeutet, dass Gott eine gerechte Weltregierung unter dem Messias schenken wird.
Gesicht und Propheten zu versiegeln bedeutet, dass alle Prophetien der Bibel über diese Welt dann vollständig erfüllt werden.
Ein Allerheiligstes soll gesalbt werden, das bedeutet der dritte Tempel, der Tempel nach Hesekiel 40-48, wird mit Öl gesalbt werden.
Das ist etwas ganz Besonderes. Die Stiftshütte wurde mit dem Öl von Mose gesalbt, ebenso der Tempel von Salomo. Als die Juden aus der babylonischen Gefangenschaft zurückkamen, bauten sie den zweiten Tempel, aber sie hatten das Salböl von Mose nicht mehr. Der zweite Tempel, der bis 70 n. Chr. bestand, wurde nie gesalbt. Er war kein gesalbter Tempel.
Hier aber, ganz am Ende, wird wieder ein Tempel gesalbt werden – der dritte Tempel.
Nun schauen wir uns Daniel 9,25 an: „So wisse denn und verstehe!“ Das sind zwei Befehle: Wir sollen es wissen und begreifen. Vom Ausgehen des Wortes, Jerusalem wiederherzustellen und zu bauen, bis auf den Messias, den Fürsten, sind sieben Jahrwochen und zweiundsechzig Jahrwochen.
Hier lohnt es sich, eine gute Bibelübersetzung zu haben. Manche neue Übersetzungen haben den Punkt falsch gesetzt, so dass der Sinn zerstört wird. In der Elberfelder Übersetzung steht es richtig, und so hat sich die Prophetie perfekt auf den Buchstaben genau erfüllt.
Daniel lebte in der Zeit der babylonischen Gefangenschaft. Jerusalem war zerstört, der Salomonische Tempel verwüstet. Nun wird ihm gesagt, dass vom Moment an, wo ein Wort ausgeht – ein Befehl, ein Erlass –, Jerusalem wieder aufgebaut werden soll. Von da aus kann man rechnen, wann der Messias als Fürst kommt. Dafür vergeht nämlich eine Periode von sieben und zweiundsechzig Jahrwochen.
Wir schreiben das in unser Schema: Erlass zum Aufbau, dann sieben Jahrwochen, direkt daran angeschlossen zweiundsechzig Jahrwochen, und dann kommt der Messias als Fürst. So kann man berechnen, wann der Erlöser kommt.
Wenn man weiter weiß, dass eine Jahrwoche sieben Jahre bedeutet, und die prophetischen Jahre der Bibel 360 Tage dauern – eine Mischung aus Mond- und Sonnenjahr –, kann man rechnen. Die Juden berechneten den Kalender mit einer Kombination aus Mond- und Sonnenjahr. Der Mondkalender für die Monate, der Jahreskalender für die Feste (3. Mose 23) war ein Landwirtschaftskalender.
Das Passafest musste mit der Gerstenernte zusammenfallen, das Pfingstfest mit der Weizenernte, Sukkot mit der Zeit nach Trauben- und Olivenernte. Wenn man nur nach dem Mondkalender geht, verschiebt sich das mit der Zeit, wie beim islamischen Kalender, der ein reiner Mondkalender ist.
Israel hatte eine Kombination von Mond- und Sonnenjahr, indem man im dreizehnten Monat einen Schalttag einfügte, den „We'adar“. So wurde der Mondkalender immer wieder zum Sonnenjahr korrigiert.
Die prophetischen Jahre zählen 360 Tage (12 Monate à 30 Tage). 42 Monate entsprechen 1260 Tagen.
Nun können wir rechnen: 62 und 7 Jahrwochen sind 69 Jahrwochen. 69 mal 7 mal 360 Tage ergeben 173.880 Tage. So lange soll diese Zeit vom Erlass bis zum Kommen des Messias dauern.
In Daniel 9,25 heißt es weiter: „Straßen und Gräben werden wiederhergestellt und gebaut, und zwar in der Drangsal der Zeiten.“ Das erklärt, dass der Erlass ausgeht und die Stadt wieder aufgebaut wird, aber in einer schwierigen Zeit.
Das hat sich genau so erfüllt: Als der persische König Artaxerxes in Nehemia 2 den Erlass gab, wurde unter Nehemia die Stadtmauer gebaut, und danach die Häuser in der Stadt. Es war eine Zeit ständiger militärischer Bedrohung (siehe Nehemia 2,3-4).
Warum ist das in sieben und zweiundsechzig Jahrwochen eingeteilt? Es gab nämlich zwei Erlasse, Jerusalem wieder aufzubauen: einen von Kyros im Jahr 539 v. Chr. und einen von Artaxerxes um 445 v. Chr.
Welcher gilt? Ganz einfach: der, bei dem es eine Tatsache ist, dass 49 Jahre später Jerusalem widersteht. 539 v. Chr. plus 49 Jahre – Jerusalem wurde nicht aufgebaut trotz Erlaubnis der Perser. 445 v. Chr. wurde Jerusalem aufgebaut, die Stadtmauer unter Nehemia errichtet, trotz ständiger Bedrohung, und 49 Jahre später war Jerusalem eine perfekte Stadt.
Wir müssen also von 445 v. Chr. rechnen. Von da an 173.880 Tage zählen, und wir kommen auf das Jahr 32 n. Chr. Das passt gut.
Übrigens war der Erlass nach Nehemia 2 im Monat Nisan (März/April). 173.880 Tage kann man gut von März/April 445 v. Chr. bis März/April 32 n. Chr. einfügen.
Das ist interessant, weil Jesus seinen öffentlichen Dienst nach Lukas 3 im fünfzehnten Jahr der Regierung des Kaisers Tiberius begann. Tiberius bestieg 14 n. Chr. den Thron. 14 plus 15 ergibt 29 n. Chr. Jesus war drei Jahre öffentlich tätig (Lukas 13,6-9). 29 plus 3 ergibt 32. Am Palmsonntag, im Monat Nisan, reitet Jesus als Fürst auf einem Esel vom Ölberg nach Jerusalem ein. Die Volksmenge empfängt ihn mit „Baruch haba b'schem Adonai“ – „Gepriesen sei, der da kommt im Namen des Herrn“. Das ist das einzige Mal in seinem Leben, dass Jesus hier auf Erden als Fürst auftritt.
Nun lesen wir weiter in Daniel 9,26: Wir haben sieben und zweiundsechzig Jahrwochen, und jetzt wird erklärt, dass nach den 62 Jahrwochen der Messias ausgerottet wird und nichts hat. Das war sicher ein Schock für Daniel. Zuerst hört er, dass der Messias als Fürst kommen wird, und dann wird er ermordet.
Heute können wir zurückblicken: Fünf Tage nach Palmsonntag schrie die Volksmenge vor Pilatus in Jerusalem: „Kreuzige ihn!“ Jesus wurde am Kreuz auf Golgatha außerhalb Jerusalems hingerichtet.
Es wird hier nicht gesagt, wie viele Tage nach den 62 Jahrwochen, nur „nach“. Wir können sagen: Es waren fünf Tage danach.
Wir haben das Schema verstanden: sieben Jahrwochen, 62 Jahrwochen, dann wird der Messias ermordet.
Jetzt gehen wir weiter. Wir haben die 69 Jahrwochen verstanden – das Kommen des Messias und sein Sterben. Jetzt bleibt aber noch die siebzigste Jahrwoche.
Wir haben erst 69 Jahrwochen betrachtet, aber nach 70 Jahrwochen kommt das Reich Gottes und die Gerechtigkeit Gottes.
Wir hängen also im Jahr 32 noch etwas an: die siebzigste Jahrwoche. Im Jahr 39 sollte das Reich Gottes hier auf Erden kommen, Frieden auf der Erde. Der Messias sollte als Menschensohn auf den Wolken des Himmels kommen, das römische Reich vernichten und sein Reich aufrichten.
Stimmt das? Nein, es stimmt nicht. Hat sich die Bibel geirrt? Wenn man meint, die Bibel irre sich, gibt es ein gutes Rezept: Man lese die Bibel ganz genau.
Vor Jahren gab es ein Buch mit dem Titel „Die Bibel als Roman“. So ein Unsinn! Die Bibel ist kein Roman. Sie liest sich anders als ein Roman. Wenn jemand Romane so liest wie die Bibel, wird er sich wundern.
Wenn man die Wörter genau untersucht und wie oft dasselbe Wort vorkommt, sieht man, dass es anders ist.
Nun müssen wir weiterschauen, was in Daniel steht. Der Messias kommt genau am Ende der 69 Jahrwochen als Fürst, dann wird er ermordet.
Jetzt lese ich weiter in Daniel 9,26: „Und das Volk des kommenden Fürsten wird die Stadt und das Heiligtum zerstören.“ Jetzt wird Jerusalem wieder zerstört. Das war ein Schock für Daniel.
Er wusste nun: Es wird ein Erlass ausgehen, Jerusalem wird wieder aufgebaut, der Messias kommt, wird ermordet, und dann wird ein Volk die Stadt Jerusalem und den Tempel zerstören.
Der zweite Tempel wird zerstört werden. Daniel wusste: Am Ende der zweiten Tempelzeit wird der Messias kommen, ermordet werden, und dann wird alles zerstört.
Wir wissen, dass im Jahr 70 n. Chr. die Römer Jerusalem und den zweiten Tempel zerstörten. Alles hat sich so erfüllt.
Eigentlich wollte der römische General Titus den Tempel verschonen, weil es ein prächtiges Bauwerk war. Doch im Krieg eskalierte die Lage, Soldaten gehorchten nicht und setzten den Tempel in Brand. Schließlich war alles zerstört.
Es musste so kommen, wie die Bibel es gesagt hat, nicht wie Titus es gedacht hatte.
Die Stadt und das Heiligtum wurden zerstört, und alles lag flach im Jahr 70.
Nun können wir unser Schema vervollständigen: sieben und zweiundsechzig Jahrwochen bis zum Messias, dann wird er ermordet, dann kommt die Zerstörung von Tempel und Stadt.
Aber wo ist die siebzigste Jahrwoche? Wir sind schon im Jahr 70! Wo ist die siebzigste Jahrwoche? Irgendwie wird sie hinausgeschoben.
Wir lesen weiter, aber vorher ein Einschub: Jesus spricht in seiner Ölbergrede am Dienstag vor Karfreitag auch über die Zerstörung des Tempels und der Stadt Jerusalem.
Er sagt in Lukas 21,24: „Sie, die Juden, werden fallen durch das Schwert und gefangen weggeführt werden unter alle Nationen. Jerusalem wird zertreten werden von den Nationen, bis die Zeiten der Nationen erfüllt sein werden.“
Die Juden werden zerstreut unter alle Völker und nie mehr die Stadt Jerusalem beherrschen. Immer die Heiden werden Jerusalem zertreten. Aber es wird ein Ende haben, wenn die Zeiten der Nationen erfüllt sein werden, und dann kommt das Reich Gottes.
Wir können das ergänzen: Die Zerstörung Jerusalems und des Tempels im Jahr 70, die Zerstreuung der Juden. Ab 70 wurden die Juden in einem jahrhundertelangen Prozess aus ihrem Land herausgerissen und schließlich auf alle fünf Kontinente zerstreut.
Wir lesen weiter in Daniel 9,26: „Das Volk des kommenden Fürsten wird die Stadt und das Heiligtum zerstören.“ Das haben wir behandelt.
Übrigens zerstört nicht der Fürst selbst die Stadt, sondern sein Volk. Wer ist dieser kommende Fürst? Von ihm werden wir noch hören. Er ist noch zukünftig.
Im Jahr 70 war es das römische Volk, das Stadt und Tempel zerstörte. Aus diesem römischen Volk wird noch ein Fürst kommen.
Ich wiederhole: „Das Volk des kommenden Fürsten wird die Stadt und das Heiligtum zerstören, und das Ende davon wird durch die überströmende Flut sein.“ Das Ende wovon? Das Ende dieses Gerichts über das jüdische Volk, weil sie den Messias verworfen und getötet haben.
Das hat eine Gerichtsserie zur Folge, die mit der Zerstörung des Tempels und der Stadt beginnt und bis in die Endzeit fortgesetzt wird.
In der Endzeit wird das letzte Gericht die „überströmende Flut“ sein, von der anderswo in der Bibel mehr berichtet wird, auch in Daniel.
Jetzt wird erklärt: „Bis ans Ende“ – also von der Zerstörung Jerusalems und des Tempels bis in die Endzeit – wird Krieg und Verwüstung fest beschlossen sein.
Wir haben nochmals das Schema vor uns: 69 Jahrwochen, der Messias wird ermordet, Jerusalem wird zerstört, die Juden werden zerstreut unter die Völker, und dann eine lange Kette von Krieg und Verwüstung bis in die Endzeit.
Wie hat sich das erfüllt? Im Jahr 70 wurde Jerusalem durch die Römer zerstört. Nach Augenzeugen kamen in diesem Krieg mehr als eine Million Juden ums Leben.
135 wurde Jerusalem erneut durch die Römer zerstört, ein schrecklicher Krieg mit über einer Million Toten unter den Juden.
Danach war es Juden verboten, länger nach Jerusalem zu gehen.
614: Verwüstung Jerusalems durch die Perser.
629: Eroberung Jerusalems durch Byzanz.
638: Kurz nach dem Tod Mohammeds kamen muslimische Araber aus der saudischen Wüste, eroberten Jerusalem und bauten den Felsendom und die Al-Aqsa-Moschee auf dem Tempelberg.
1071: Eroberung Jerusalems durch die Türken.
1099: Eroberung durch die Kreuzfahrer.
1187: Eroberung Jerusalems durch Sultan Saladin, der die Kreuzfahrer vertreibt.
1244: Eroberung Jerusalems durch die Tataren aus Zentralasien.
1517: Eroberung Jerusalems durch die Osmanen während der Reformationszeit.
1917: Eroberung Jerusalems durch die Engländer im Ersten Weltkrieg, 25 Tote, vor allem unter der osmanisch-türkischen Armee.
1948: Gründung des Staates Israel. Ostjerusalem wird im darauf folgenden totalen Krieg durch Jordanien verwüstet.
1967: Im Sechstagekrieg erobert Israel Ostjerusalem und den Tempelberg zurück.
Nach zweitausend Jahren kehren sie zurück zum Ort des Tempels, aber es herrscht noch keine Freiheit. Die Zeiten der Nationen sind nicht abgeschlossen. Die UNO, Amerika, Russland und die EU bestimmen weiterhin über Israel.
Ein wichtiger Punkt: Wenn wir von „bis ans Ende“ lesen, ist das einer der vielen Ausdrücke für die Endzeit.
Was ist die Endzeit? Wir haben gesehen, dass sie nicht die Zeit des Weltuntergangs ist, sondern die Zeit, in der das jüdische Volk aus der weltweiten Zerstreuung zurückkehrt, um später dem herrschenden Messias zu begegnen.
Ein Beispiel: In Hesekiel 38,8 spricht Gott einen Feind im äußersten Norden an, der in der Endzeit Israel angreifen wird. Dort steht: „Am Ende der Jahre, also in der Endzeit, sollst du in das Land kommen.“ Welches Land? Das Land, das vom Schwert wiederhergestellt sein wird, zu einem Volk, das aus vielen Völkern gesammelt ist, auf die Berge Israels, die verödet lagen.
Es wird herausgeführt aus den Völkern. Das Land Israel, das im Verlauf der letzten zweitausend Jahre zur Wüste wurde, wurde durch die jüdische Einwanderung in unserer Zeit wieder fruchtbar gemacht. 240 Millionen Bäume wurden gepflanzt. Heute ist Israel ein Land, das Schnittblumen exportiert; jährlich werden 1,3 Milliarden Schnittblumen produziert.
„Vom Schwert wiederhergestellt, aus vielen Völkern gesammelt, aus über hundert Nationen, aus allen fünf Kontinenten“ – das ist die Endzeit, die Zeit, in der das jüdische Volk zurückkehrt.
Wir können unser Schema so vervollständigen: 69 Jahrwochen, dann Ermordung des Messias, Zerstörung Jerusalems, Wegführung der Juden, eine lange Kette von Krieg und Verwüstung bis in die Endzeit. Dann kehrt das jüdische Volk zurück. Das erleben wir heute, beginnend 1882 mit der ersten Einwanderungswelle der Juden, dann die zweite, dritte, vierte und so weiter.
Wir gehen weiter im Text Daniel 9. Wer war noch vorhin erwähnt? Das Volk des kommenden Fürsten wird die Stadt und das Heiligtum zerstören. Er ist der kommende römische Fürst, der über das widerstandene römische Reich herrschen wird.
Das ist eine interessante Zeit: Die Juden kehren zurück nach dieser langen Kette, in der Jerusalem zertreten wurde. Europa steht aus seiner Zerrissenheit auf und gründet die EU. Der kommende Fürst ist noch nicht da, aber er wird noch kommen.
Er wird einen festen Bund mit den Vielen schließen für eine Jahrwoche.
So haben wir die siebzigste Jahrwoche. Aber sie ist ein bisschen verschoben worden, und der Text macht das klar: Die siebzigste Jahrwoche kommt erst in der Endzeit.
Wer sind die „Vielen“? „Rabim“ ist im Buch Daniel ein Ausdruck für die Masse des jüdischen Volkes, nicht nur in Daniel 9,27, sondern auch in Daniel 11,33,39 und 12,3.
Der kommende Fürst über das widerstandene römische Reich, also das neue Europa, wird mit der Masse der Juden einen Bund schließen.
Aus Jesaja 28 geht hervor, dass dies ein Sicherheitsbund sein wird, damit die hindurchströmende Geißel sie nicht überrennen kann.
Jetzt wird es spannend: Das Ende davon wird durch die überströmende Flut sein.
In Daniel 11, ab Vers 40 wird die Endzeit beschrieben. Der König des Nordens wird Israel überrennen, überfluten und das ganze Land erobern und verwüsten.
Wer ist der König des Nordens? In der Bibel ist manches schwierig, aber manches ist einfach.
In Daniel 11,1-35 ist die Prophetie erfüllt. Dort wird ständig vom König des Nordens und König des Südens gesprochen.
Der König des Nordens war Syrien, der König des Südens Ägypten.
Der König des Nordens in der erfüllten Prophetie war nicht das kleine Syrien von heute, sondern Großsyrien, das Libanon, Syrien, Irak, Persien bis Pakistan umfasste – die heutige arabische Welt.
Das heißt, in der Endzeit wird der kommende Fürst über das römische Reich einen Bund mit Israel schließen, damit die arabische Welt Israel nicht zerstören und überrennen kann. Ein Bund für sieben Jahre.
Das wird immer spannender.
Wir sehen in unserem Schema: Zuerst die 69 Jahrwochen, dann die Ermordung des Messias, dann Zerstörung Jerusalems, dann eine lange Serie von Krieg und Verwüstung bis in die Endzeit.
Dann wird durch einen Bundesschluss des modernen römischen Reiches mit Israel die siebzigste Jahrwoche eingeläutet.
Jetzt lese ich weiter in Daniel 9,27: „Und er wird einen festen Bund mit den Vielen schließen für eine Jahrwoche.“
Weiter: „Zur Hälfte der Jahrwoche wird er Schlachtopfer und Speisopfer aufhören lassen.“
Was ist die Hälfte einer Jahrwoche? Dreieinhalb Jahre.
Das ist eine Phase von sieben Jahren, aber nach dreieinhalb Jahren wird dieser Fürst aus Europa bewirken, dass man keine Schlachtopfer und Speisopfer mehr darbringen kann.
Die Juden werden wieder opfern, ja, das steht so.
In Hosea 3,4 heißt es: „Denn die Kinder Israel werden viele Tage ohne Fürsten und ohne König sein und ohne Schlachtopfer.“
Das jüdische Volk sollte eine lange Zeit keinen Staat haben.
Im Jahr 135 wurde der Judenstaat endgültig vernichtet, und dann gab es viele Tage ohne Fürsten und ohne Schlachtopfer.
Der Text sagt nicht „ewig ohne Schlachtopfer“.
Seit der Zerstörung des Tempels im Jahr 70 konnten die Juden nicht mehr opfern, weil das Gesetz nur an dem auserwählten Ort, in Jerusalem, Opfer zuließ.
Aber seit dem Jahr 70 hatten die Juden den Tempelberg und den Tempel nicht mehr.
Seit dem Jahr 1967 besitzen sie den Tempelberg wieder.
Deshalb haben sich seitdem verschiedene Organisationen in Israel gegründet, die den Bau des dritten Tempels vorbereiten.
Sie haben den siebenarmigen goldenen Leuchter, den Schaubrotisch, den goldenen Räucheraltar und viele weitere Geräte gebaut.
Ich habe das gesehen, viele hier auch.
Sie bereiten sich vor, den dritten Tempel zu bauen.
In Jerusalem gibt es in der Altstadt einen kleinen Shop mit einem Holzmodell des jüdischen Tempels. Dort steht, dass man es jetzt kaufen soll, weil bald der dritte Tempel gebaut wird und die Preise steigen.
Das lockert das harte Studium etwas auf.
Diese Opfer werden kommen, aber Europa wird kein Freund dieser Opfer sein.
Nach dreieinhalb Jahren kommt es zum Stopp.
Jesus erklärt in Matthäus 24,15, dass ein Götzenbild im Tempel aufgestellt wird.
Das ist die Zeit, wenn der Antichrist als falscher Messias in Israel auftritt.
Er wird die neue Tempelbewegung hassen und den Tempel entweihen.
Wenn der Tempel entweiht ist, kann man nicht mehr opfern.
So wird nach dreieinhalb Jahren alles gestoppt.
Wir können das vervollständigen: Die siebzigste Jahrwoche wird zweigeteilt in dreieinhalb und dreieinhalb Jahre.
In der ersten Hälfte wird noch geopfert, in der zweiten nicht mehr.
Jetzt machen wir eine Pause von einer halben Stunde.
Wir fahren weiter. Wir sind in der Entwicklung des sechsten Heilszeitalters bis zur siebzigsten Jahrwoche gekommen und haben diese Zweiteilung gesehen, wo es einen Stopp der Opfer in Jerusalem gibt.
Jetzt lese ich weiter in Daniel 9,27 die letzten Worte: „Und wegen der Beschirmung der Gräuel wird ein Verwüster kommen, und zwar bis zur Vernichtung, und Festbeschlossenes über das Verwüstete ausgegossen werden.“
Wie gesagt, die Opfer werden auch hören.
Jesus erklärt in Matthäus 24,15, dass ein Götzenbild auf dem Tempelplatz aufgestellt wird, das der Antichrist in den dritten Tempel stellen wird.
Ich muss kurz erklären: Wir haben vom kommenden Fürsten gehört, dem römischen Fürsten, und vom Antichristen.
Der Antichrist wird als falscher Messias in Israel auftreten, aber mit dem Fürsten des kommenden römischen Reiches wird er befreundet sein. Sie arbeiten zusammen.
In Offenbarung 13 ist das erste Tier aus dem Meer der kommende Fürst über Europa.
Das zweite Tier, das aussieht wie ein Lamm, aber redet wie ein Drache, ist der Antichrist, das Tier aus dem Land, aus der Erde – im Gegensatz zum Völkermeer.
Sie arbeiten zusammen: Der Antichrist wird König in Israel sein (Daniel 11,36-39).
In Offenbarung 13,11 kann das zweite Tier Wunderzeichen tun, Feuer vom Himmel herabkommen lassen und ein Götzenbild herstellen, das sprechen kann.
Dieses Götzenbild stellt das erste Tier dar und muss verehrt werden.
Das Götzenbild, das durch die Magie des Antichristen sprechen kann, wird in den dritten Tempel gestellt und entweiht ihn.
Dadurch müssen die Opfer aufhören.
Hier lesen wir nicht nur von einem Gräuel, sondern von mehreren Gräueln.
Wegen der „Beschirmung der Gräuel“ wird ein Verwüster kommen.
Die Bibel sagt, es gibt zwei Gräuel.
Jesus sagt in Matthäus 24,15: „Wenn ihr den Gräuel der Verwüstung an heiligem Ort seht, dann flieht!“
Das ist der Einzahl.
Der Antichrist wird das Götzenbild im Vorhof aufstellen, sichtbar.
In 2. Thessalonicher 2 erklärt Paulus, dass der Antichrist, der Mensch der Sünde, sich selbst ins Allerheiligste setzen und sagen wird, er sei Gott.
Diesen Gräuel sieht man nicht, denn niemand darf ins Tempelhaus.
Es sind also zwei Gräuel.
Daniel sagt: Wegen der Beschirmung der Gräuel wird ein Verwüster kommen.
Die Masse des jüdischen Volkes wird den falschen Messias, den Antichristen, als Messias akzeptieren.
Darum ist das Warten auf einen kommenden Messias so gefährlich für Juden, wenn sie nicht erkennen, dass der Messias schon gekommen ist.
Die Gefahr ist groß, dass sie dem Falschen in die Arme gehen.
Die Masse wird das tun und den doppelten Götzendienst im dritten Tempel akzeptieren.
Darum heißt es: „Wegen der Beschirmung der Gräuel.“
Sie werden ihn schützen und stehen lassen.
Als Antwort darauf wird Gott ein Gericht schicken: Ein Verwüster wird kommen.
Bis zur Vernichtung wird fest beschlossenes Gericht über das Verwüstete ausgegossen.
Jesus sagt in Matthäus 24,15: „Wenn ihr das Götzenbild seht, dann flieht auf die Berge, denn dann kommt die große Drangsal.“
Was ist diese große Drangsal? Wie wird sie ausgelöst?
Das wird in Daniel 11,40 erklärt: Der König des Nordens – also Syrien mit seinen Verbündeten – wird Israel von Norden angreifen und völlig überrennen.
In Joel 1 und 2 wird das Land beschrieben, das heute wie ein Garten Eden mit über einer Milliarde Schnittblumen ist.
Wenn diese Armee durchzieht, wird alles verbrannt und zerstört.
Jesaja 28,29, Micha 5, Sacharja 12-14 sprechen darüber.
Es wird so weit kommen, dass zwei Drittel der Bevölkerung Israels getötet werden (Sacharja 13,8).
Das geschieht im Land, nicht im Ausland.
Der Verwüster ist der König des Nordens und seine Verbündeten, in Micha und Jesaja auch als Assyrer bezeichnet.
Das ist heute die islamische Welt, verbündet mit Syrien.
Sie führen diesen tödlichen Schlag als Gottes Gericht aus, weil die Masse in Israel den Antichristen mit seinem Götzendienst akzeptiert.
Die gläubigen Juden werden in dieser Zeit fliehen und bewahrt werden.
Wir betrachten die siebzigste Jahrwoche, die zweite Hälfte, das Schlimmste, was kommen wird.
Jesus nennt sie in Matthäus 24,20 „die große Drangsal“, die schlimmer sein wird als je zuvor.
Er sagt, wenn diese Zeit nicht von Gott verkürzt würde – nämlich auf dreieinhalb Jahre –, würde kein Fleisch gerettet werden.
Das heißt nicht „keine Seele“, sondern kein Fleisch, also kein Mensch würde noch auf Erden überleben.
Das lässt das Schlimmste ahnen, besonders im Zusammenhang mit Massenvernichtungswaffen.
Doch dann kommt das Ende.
Jesus wird als Richter der Welt kommen und den König des Nordens schlagen.
Er wird auch das römische Reich schlagen, das seine Truppen nach Harmagedon schicken wird, um Israel gegen den König des Nordens zu helfen.
Eine Armee nach der anderen wird geschlagen.
Jesus wird sein Königreich aufrichten.
So endet dieses Heilszeitalter mit dem Gericht Gottes – aber mit dem Gericht, bei dem Gott selbst als Richter in die Welt kommt.
So etwas haben wir in den bisherigen Heilszeitaltern nicht gesehen.
Bisher hörte es immer bei Gericht auf, hier aber kommt Gott selbst, der Sohn Gottes, als Richter.
Wir fassen zusammen: Es gab einen guten Anfang. Zedekia unterwarf sich Nebukadnezar, und so hätte das Königreich Juda weiterbestehen können.
Aber es gab eine traurige Entwicklung: Er rebellierte, und so kamen die Juden in die babylonische Gefangenschaft.
Israel musste ständig unter den Völkern leiden, die ihre Herrschaft grausam und blutrünstig ausübten.
Dann sahen wir, dass am Schluss die große Drangsal über alle Völker kommen wird.
Jesus selbst wird als Richter der Welt kommen.
Das ist das sechste Heilszeitalter.
Ganz am Anfang haben wir zwischen diesem Zeitalter und dem künftigen unterschieden.
Zusammenfassung und Ausblick auf das siebte Heilszeitalter
Nun, ich habe dieses Zeitalter etwa ab dem Kreuz angesetzt, weil Paulus davon spricht, „dieses Zeitalter“ und dann „das zukünftige“. Aber eigentlich hätten wir schon merken können, dass der Herr Jesus schon zu Lebzeiten von diesem Zeitalter spricht. Also begann dieses Zeitalter nicht erst seit dem Kreuz, sondern schon davor.
Und jetzt können wir die Linie eigentlich noch weiter zurückschieben: Dieses Zeitalter hat mit dem Bund Zedekia begonnen. Das künftige Zeitalter ist das tausendjährige Reich. Davor hatten wir noch fünf andere Zeitalter.
Nun kommen wir zum siebten Heilszeitalter. Jesus kommt zurück und wird dann das Reich Gottes aufrichten. Der ganze Fluch über diese Erde wird weitgehend weggenommen werden. Die Schöpfung wird aufblühen und aufleben. Endlich wird Gerechtigkeit in diese Welt kommen, und der Herr Jesus wird über alle Völker der Welt in Frieden regieren.
Alle Probleme, die wir Menschen nicht lösen konnten und die auch die UNO nicht lösen kann – Ungerechtigkeit, Krieg, aber auch Hungersnot, Suchtprobleme, Drogenprobleme, soziale Probleme, ebenso Naturkatastrophen mit Seuchen und Erdbeben – all das wird Jesus lösen. Es wird ein Zeitalter sein, das richtig ans Paradies erinnert. Diese Schöpfung wird zur Ruhe kommen.
So wird das ein guter Anfang sein. Alle Menschen, die überleben werden in der großen Drangsal – Offenbarung 7 spricht von einer unzählbaren Schar aus allen Völkern, Sprachen und Stämmen –, die sich in der Drangsal bekehren werden, weil sie das Evangelium vorher nie gehört hatten. Diese werden dann ins tausendjährige Reich hineingehen und sich vermehren.
Die Menschheit wird am Ende der 70. Jahrwoche Daniels schrecklich dezimiert sein durch all die Kriege. In Jesaja 13 steht: „Ich werde den Menschen kostbarer machen als Gold von Ophir.“ Das heißt, der Wert des Menschen wird steigen, weil es nur noch so wenige Menschen gibt – schrecklich, aber sie werden Kinder haben.
Das ist das tausendjährige Reich nach Offenbarung 20. Der Teufel wird gebunden sein und sein Unwesen nicht mehr ausüben können. Also ideale Zustände könnte man sagen. Aber diese Kinder, die geboren werden, sind nicht automatisch bekehrt. Es ist wie bei unseren Kindern: Bekehrung und Wiedergeburt werden nicht durch die DNA weitergegeben. Jede Generation muss sich selbst bekehren.
So werden sich viele nur äußerlich der Herrschaft des Herrn Jesus unterstellen, weil sie es nicht anders können. Sobald irgendwo Ungerechtigkeit auftritt, wird Gott direkt eingreifen. Wir sehen: Die Verwaltung der Fülle der Zeiten wird eine ganz andere Hausordnung sein als heute.
Heute geschieht so viel Unrecht, und Gott greift nicht ein, weil es eine andere Hausordnung ist. Aber im tausendjährigen Reich wird Gott sofort das Unrecht bestrafen. In Psalm 101 steht im Schluss: „Jeden Morgen wird der Gesetzlose hinweggerafft werden.“ So wird es schließlich auch zu einem Ende kommen.
Nach tausend Jahren, sagt Offenbarung 20, wird der Teufel noch einmal losgelassen werden. Er wird große Massen von Menschen verführen zu einem letzten Aufstand. Dann wird Gott diesen Aufstand mit Feuer vom Himmel vernichten. So endet auch dieses Zeitalter mit Gericht.
Es gibt also einen Niedergang unter all den Menschen, die sich nur äußerlich der Regierung unterordnen und sich schließlich am Ende dieses Zeitalters zur Rebellion gegen Gott verführen lassen. So haben wir auch hier einen guten Anfang: Jesus wird diese Welt segnen und erneuern, alle Umweltprobleme werden gelöst werden.
Aber es gibt eine traurige Entwicklung, weil viele sich nicht bekehren. Am Schluss fordert das Gericht ein Ende. Dann wird Gott diese Welt auflösen. Die Atome werden nach 2. Petrus 3 im Brand aufgelöst werden.
Gott wird alle Verstorbenen vor seinen weißen Thron treten lassen. Alle Ungläubigen werden gerichtet und in den Feuersee geworfen, gerichtet nach ihren Werken. So schließt dieses Zeitalter ab mit dem Gericht, auch mit dem Gericht über die Welt vor dem großen weißen Thron.
Dann kommt der Tag der Ewigkeit. So nennt der Apostel Petrus in seinem letzten Brief, 2. Petrus 3, am Schluss das, was dann folgt: „Der Tag der Ewigkeit“. Gott wird einen neuen Himmel und eine neue Erde schaffen, in denen Gerechtigkeit wohnt.
Nicht nur im tausendjährigen Reich wird Gerechtigkeit herrschen, sondern in der Ewigkeit, in der neuen Schöpfung, wird die Gerechtigkeit wohnen, sagt 2. Petrus 3. Das ist ein Unterschied: Wenn Gerechtigkeit herrscht, setzt sie sich gegen Unrecht durch. Aber in der neuen Schöpfung wird sie richtig zu Hause sein.
Keine Tränen mehr, kein Geschrei, kein Leiden – wer kann sich das vorstellen? Alle Schmerzen sind vorbei, Gott wird alle Tränen abwischen. Kein Mobbing mehr, nichts – alles vorbei, ewig vorbei. So beschreibt uns Offenbarung 21 eine Herrlichkeit, die für uns Menschen schwer zu begreifen und zu fassen ist.
Darum wird dort auch immer wieder gesagt, was nicht mehr sein wird, weil wir uns oft besser vorstellen können, was sein wird, wenn wir wissen, was alles nicht mehr sein wird.
Nun haben wir diesen Weg von der Schöpfung bis zur Neuerschaffung gesehen, von 1. Mose bis Offenbarung, in diesen sieben Heilszeitaltern, diesen sieben Bündnissen: mit Adam, mit Noah, mit Abraham, mit Israel am Sinai, mit David, mit Zedekiah und schließlich mit Israel.
Denn Gott wird am Anfang des tausendjährigen Reiches den neuen Bund, den der Herr Jesus durch sein Blut am Kreuz vor zweitausend Jahren besiegelt hat, offiziell mit Israel schließen.
Und nun sehen wir: Auch wenn wir im Abendmahl immer wieder gedenken, wenn wir den Kelch trinken, „Das ist der neue Bund in meinem Blut“, sagt die Bibel nie, dass der Bund mit der Gemeinde geschlossen wird. Der Bund wird mit Israel geschlossen werden. Aber alle Segnungen, die dieser Bund ausmacht, hat die Gemeinde schon jetzt.
In Jeremia 31 wird zum Beispiel gesagt, dass alle Gott erkennen werden – das haben wir schon jetzt. Die Erlösten haben wirkliche Gotteserkenntnis. Dort steht auch, Gott wird völlig vergeben, so dass er nie mehr ihrer Sünden und Ungerechtigkeiten gedenken wird.
Diese völlige Vergebung haben die Erlösten heute schon. So haben wir all diese Segnungen, aber der Bund wird mit Israel geschlossen werden am Anfang des tausendjährigen Reiches. Dann kommt die Neuschöpfung.
Jetzt habe ich aber etwas nie behandelt: die Gemeinde – wo ist die Gemeinde geblieben? Nun, ich habe das Schönste für den Schluss aufbewahrt.
Die Zeit der Gemeinde wird in Epheser 3, Vers 20 genannt: das Zeitalter der Zeitalter. Leider ist das zum Beispiel in der revidierten Elberfelder durch einen Übersetzungsfehler zerstört worden. Aber wie so oft ist die alte Elberfelder genauer.
Ich lese vor, Epheser 3, Vers 20, ein Gebet: „Dem aber, der über alles hinaus zu tun vermag, über die Maßen mehr, als was wir erbitten oder erdenken, nach der Kraft, die in uns wirkt, ihm sei die Herrlichkeit in der Gemeinde, in Christus Jesus, auf alle Geschlechter des Zeitalters der Zeitalter hin. Amen.“
Also Gott gehört die Herrlichkeit in der Gemeinde durch alle Generationen hindurch, angefangen bei den Aposteln, durch all die Jahrhunderte bis heute, all die vielen Generationen der Gemeinde bis ins einundzwanzigste Jahrhundert. Und dann heißt es eben „durch alle Generationen des Zeitalters der Zeitalter“.
Hier steht nicht „eis ionas ton ionon“ – in die Zeitalter der Zeitalter –, das bedeutet „ewig, ewig, ewig“, sondern „das Zeitalter der Zeitalter“. Das ist im Hebräischen der Superlativ und bedeutet „das schönste Zeitalter“.
Wir kennen den Ausdruck vom Hohen Lied, wörtlich „Das Lied der Lieder“ (Shir HaShirim), das heißt das schönste Lied, das Salomo je gedichtet hat, unter all seinen tausendfünf Liedern. Und wir kennen vielleicht den Ausdruck „das Allerheiligste“. Im Hebräischen heißt es „Kodesh HaKodashim“ – das Heilige der Heiligen, das ist das Allerheiligste.
So gibt es eben diesen Ausdruck „Olam ha-Olamim“ – das Zeitalter der Zeitalter –, das ist das erhabenste Zeitalter. Und so werden die Generationen der Gemeinde genannt „das Zeitalter der Zeitalter“.
Das Neue Testament erklärt, dass die Gemeinde ein Geheimnis war. Ein Geheimnis ist etwas, das Gott in den früheren Zeitaltern im Alten Testament niemandem erklärt oder geoffenbart hat. Epheser 3 sagt, dieses Geheimnis war verborgen in Gott. Auch die Engel im Himmel wussten nichts davon.
Gott hat so lange geschwiegen, all die Zeitalter haben stattgefunden. Aber Gott hatte schon vor Erschaffung der Welt den Plan für die Gemeinde. In Epheser 1 heißt es, dass die Gläubigen der Gemeinde vor Grundlegung der Welt auserwählt waren, um heilig und tadellos vor dem Vater zu sein, zuvor bestimmt, dass sie Söhne Gottes sein sollten, zuvor bestimmt zur Sohnschaft.
Dieses Geheimnis hat Gott aufbewahrt. Wir haben gesehen, dass es eine lange Zeit zwischen der 69. und der 70. Jahrwoche gibt. Das Alte Testament erklärt, was da alles Schreckliches für Israel geschehen wird. Aber warum hat die Uhr gestoppt?
Man kann sagen, die prophetische Uhr hat im Jahr 32 mit dem Einzug nach Jerusalem aufgehört zu ticken, um erst später wieder zu ticken, wenn der kommende Fürst den Bund für sieben Jahre schließen wird. Was soll diese lange Zwischenzeit?
Das Neue Testament sagt, das ist die Zeit der Gemeinde. Das Zeitalter der Zeitalter wird da hineingeschoben, als eine Klammer, als eine Parenthese. Wir können das auch so darstellen: Das Geheimnis Gottes.
Wir haben gesehen: Dieses Zeitalter, die Zeiten der Nationen, war die Zeit von Babylon, Medo-Persien, Griechenland, Rom, das untergeht und wieder erstehen wird, um später dem Reich Gottes Platz zu machen. Dazwischen, zwischen der 69. und der 70. Jahrwoche, kommt die Gemeinde.
Etwas, das Gott nie verraten hat im Alten Testament: dass er Menschen aus allen Völkern, die sich bekehren, zusammen mit Juden, die sich bekehren, zu einem ganz neuen Volk Gottes zusammenfügt – zu einem himmlischen Volk Gottes, nicht mehr zu einem irdischen wie das Volk Israel.
Israelit wurde man durch Geburt und Beschneidung am achten Tag. Aber echter Christ, ein Glied der Gemeinde, wird man durch Bekehrung und Wiedergeburt – ein himmlisches Volk.
In den Briefen von Paulus finden wir dieses Geheimnis Gottes aufgesplittert in acht Geheimnisse, die immer mit dem Plan Gottes für die Gemeinde zu tun haben:
- Römer 11, Vers 25
: das Geheimnis der Vollzahl aus den Nationen.
- Korinther 15,51
: das Geheimnis der Verwandlung bei der Entrückung.
- Epheser 1,9
: das Geheimnis seines Willens.
- Epheser 3,4
: das Geheimnis der Einverleibung der Nationen – dass bekehrte Heiden mit Juden zu einem Leib, dem Leib Christi, zusammengefügt werden durch die Taufe mit dem Heiligen Geist. Das geschieht bei der Wiedergeburt, bei der Bekehrung.
Das Geheimnis der Frau des Christus, Epheser 5,32 – dass die Gemeinde die himmlische Frau des Messias ist. Das war alles nie verraten im Alten Testament, nur durch Bilder und Typen angedeutet.
Das Geheimnis „Christus in euch“, Kolosser 1,25.
7. Das Geheimnis der Gottseligkeit, 1. Timotheus 3,16.
8. Das Geheimnis der Gesetzlosigkeit, 2. Thessalonicher 2,7.
Wir haben einmal an einem Bibelstudientag dieses Thema ausführlich behandelt. Man kann immer noch die CD und ein Skript dazu bei mir bestellen unter info@rogerie.ch, dann schicke ich das gleich.
Diese Geheimnisse machen deutlich, dass die Gemeinde eigentlich das Höchste ist für das Herz Gottes in dieser Schöpfung. Das Höchste für das Herz des Vaters ist der Sohn Gottes, von Ewigkeit zu Ewigkeit. Aber das höchste Geschöpf ist nicht Israel, sondern die Gemeinde für Gott. Israel war ein irdisches Abbild dieser himmlischen Realität der Gemeinde.
So verstehen wir nun diese Zwischenzeit: das Zeitalter der Zeitalter, hineingeschoben ins sechste Zeitalter.
Jetzt schauen wir mal: Die neunundsechzigste Jahrwoche hat den Abschluss gefunden mit dem Einzug nach Jerusalem fünf Tage vor Karfreitag. Drei Tage später kam die Auferstehung Jesu, dann vergingen fünfzig Tage, und Gott, der Heilige Geist, kam auf diese Erde, um in der Gemeinde zu wohnen.
Die Gemeinde wurde zum Tempel Gottes auf Erden. Die Gemeinde begann an diesem Tag, an Pfingsten, Apostelgeschichte 2 – kein Tag früher.
Darum sagte der Herr Jesus noch in Matthäus 16 vor dem Kreuz: „Auf diesen Felsen werde ich meine Gemeinde bauen.“ Die Gemeinde gab es damals noch nicht.
Es gibt Leute, die sagen, die Kirche gab es schon ab Adam. Das gibt es nicht. Es gibt nicht die Kirche und die Gemeinde ab Adam. Es gibt nur die Gemeinde, die Kirche ab Pfingsten, bestehend aus den Wiedergeborenen ab dieser Zeit.
Und was die Gemeinde auch als Geheimnis erwartet – 1. Korinther 15, erster theologischer Vers – ist die Entrückung. Der Heilige Geist wohnt jetzt auf Erden. Gott ist allgegenwärtig, aber wenn die Bibel sagt, dass Gott an einem Ort wohnt, dann offenbart er sich dort auf besondere Weise.
Diese Nähe und Intimität, die Gläubige heute mit Gott haben können und Gott als Abba Vater anrufen können, kennt man im Judentum nicht. Gott darf im Judentum nie als Abba angesprochen werden. Diese Nähe und Intimität kennt man nicht.
Der Heilige Geist wohnt in der Gemeinde. Dort kennt man diese Nähe und Verbundenheit mit dem ewigen Sohn Gottes und dem ewigen Vater.
Bei der Entrückung, diesem Geheimnis, wird der Heilige Geist mit der Braut weggehen. Offenbarung 22 sagt: „Der Geist und die Braut rufen: Komm!“ Und Herr Jesus sagt: „Ja, ich komme eilends.“ Das ist schnell, plötzlich.
Es ging ja lange. Jesus hat nie gesagt: „Ich komme sofort.“ Im griechischen Text steht ein Adverb, das heißt: „Ich komme schnell.“ Plötzlich wird der Herr da sein und uns wegbringen.
Genauso, wie die Gemeinde entstanden ist – nicht mit einer Überschneidung in den Jahrwochen, sondern fast zwei Monate, nachdem die neunundsechzigste Jahrwoche aufgehört hat –, so müssen wir auch sehen, dass die Entrückung stattfinden wird, noch bevor die siebzigste Jahrwoche beginnt.
Aber noch in dieser Zeit, in der die prophetische Uhr für Israel gestoppt ist, findet das Geheimnis statt.
Nun noch etwas Wichtiges: Hier gibt es eine ganz erstaunliche Überschneidung. Die Gemeinde entstand als Tempel Gottes an Pfingsten. Wo kamen sie zusammen? Im Tempel Jerusalem, in der Säulenhalle Salomos, Apostelgeschichte 5. Der irdische Tempel war da, und die Gemeinde als geistlicher Tempel war im irdischen Tempel.
Das Bild und die Erfüllung schließen einander nicht aus. Sie können sogar gleichzeitig bestehen. Israel war immer noch als Nation im Land. Dann kam das Jahr 70 mit der Zerstörung Jerusalems und des Tempels. Die Gemeinde war schon längst da.
Es gab also eine Übergangszeit: Israel war noch im Land, hatte noch den Tempel und die Stadt, und die Gemeinde war schon da, aber die Jahrwoche war gestoppt.
So haben wir diesen Übergang auch heute: Die Gemeinde ist noch da, die Entrückung ist noch nicht geschehen. Trotzdem sehen wir seit 1882, wie die Juden zurückkehren aus der ganzen Welt, den Staat gegründet haben und beginnen, die Tempelgeräte zu bauen.
Ich komme bei meiner Zählung auf über 150 Prophezeiungen über die Endzeit, die sich von 882 bis 2008 bereits erfüllt haben. Darüber schreibe ich gerade ein Buch mit Tabellen, wo man erstens, zweitens, drittens all diese Prophezeiungen griffbereit hat.
Wir sind in einer Übergangszeit, aber die 70. Jahrwoche hat noch nicht begonnen zu ticken. Diesen Unterschied müssen wir sehen.
So muss die Gemeinde weg, und dann kommt der Bund.
Das neue Europa steht auf wie ein schläfriger Riese, der langsam die Augen reibt und sich bewusst wird, welche Macht und Größe er hat.
So können wir sagen: Die sieben Schöpfungstage ganz am Anfang der Heilszeitalter waren eigentlich nichts anderes als das Inhaltsverzeichnis auf der ersten Seite der Bibel für all die sieben Zeitalter, die nach ihr folgen sollten.
Der siebte Tag war der Tag der Ruhe, des Sabbats, und das siebte Zeitalter wird der Tag der Ruhe für diese Schöpfung sein, wenn Gerechtigkeit und Frieden hier herrschen.
Wir können sogar in den einzelnen Tagen Parallelen sehen, ich möchte nur andeuten:
Am ersten Tag sehen wir Finsternis und wie das Licht Gottes hineinscheint: „Es werde Licht!“ Wir sehen, der Mensch fällt, diese geistige Finsternis kommt, und Gott kündigt bereits den Erlöser an, den Samen der Frau, die Hoffnung, das Licht in all der Dunkelheit.
Am zweiten Tag wird eine Ausdehnung der Atmosphäre geschaffen – die Luft zwischen Wasser unterhalb und Wasser oberhalb. Wasser oben wird übergeordnet über das Wasser unten, die Wolken weltweit mit diesen Unmassen von Wasser und die Meere unten.
Am zweiten Zeitalter hat Gott die Regierung eingesetzt: Menschen, die über andere Menschen herrschen und auch Gewalt über Tod und Leben haben.
Am dritten Schöpfungstag kommt aus dem Meer plötzlich das Land hervor. So beruft Gott im dritten Zeitalter Abraham aus allen Völkern heraus und macht ihn zum Stammvater eines Volkes, das sich von allen übrigen Völkern unterscheiden soll.
So geht es weiter. Wir haben in den Schöpfungstagen verborgene Parallelen zu diesen sieben Zeitaltern.
Ja, das war diese Übersicht: die Bibel in der Vogelschau, die sieben Bündnisse und die sieben Heilszeitalter.
Wir haben noch zwanzig Minuten. Jetzt könnten wir das Licht anmachen und etwas Fragen miteinander anschauen.
Ich habe da schon eine Hand gesehen. Vielleicht habe ich im Hochdeutschen eine Frage gestellt?
Unklar ist bei mir noch die Frage: Ich habe auch ein Urteil von Hans-Dieter Pleiter gehört, wenn jemand den kennt, wegen der Offenbarung, die Lizenzen an die sieben Gemeinden.
Die einzige Gemeinde, wo Jesus nichts auszusetzen hat und auch nichts sagt, sie sollen Buße tun, ist die Gemeinde von Philadelphia.
Jetzt ist meine Frage: Ist das diese Gemeinde, die entrückt wird? Die einzige? Oder auch das Fleisch der Christen?
Es ist so: In Offenbarung 2 und 3 haben wir sieben Gemeinden vor uns zur Zeit von Johannes, um 95 nach Christus. Jesus kündigt der Gemeinde in Philadelphia an, dass er wiederkommen wird und dass sie treu sein soll, bis er erscheint.
Nun war schon damals das Problem da, dass sich unter den Christen auch solche eingeschlichen haben, die sich nie wirklich bekehrt haben. Es hat sehr früh begonnen.
Paulus sagt in Galater 2, es waren falsche Brüder eingeschlichen. Oder in Judasbrief sagt Judas, dass etliche sich eingeschlichen haben, welche die Gnade Gottes in Ausschweifung verkehren – also Christen, die sagten: „Die Gnade Gottes ist so groß, wir können sündigen, beten dann wieder, und es wird vergeben. Man muss ja nicht so stur tun.“
Aber er beschreibt sie als Gottlose, die einmal gerichtet werden, die also gar nicht wiedergeboren sind.
In jedem Sendschreiben steht: „Wer überwindet, dem werde ich…“ Die Überwinder gibt es in allen Gemeinden, auch in Philadelphia.
Wer sind die Überwinder? Johannes hat auch den ersten Johannesbrief geschrieben. In Kapitel 5 sagt er: „Alles, was aus Gott geboren ist, überwindet die Welt.“ Wer wirklich wiedergeboren ist, das Leben aus Gott in sich hat, bekommt aus ihm die Kraft, um treu den Weg als Gläubiger zu gehen.
Die wahren Gläubigen werden entrückt werden, die Wiedergeborenen. Wir können uns natürlich irren in der Beurteilung, ob jemand wirklich wiedergeboren ist oder nicht, aber Gott irrt sich nicht.
Ja, bitte dort!
Ich habe eine Frage: Habe ich das richtig verstanden? Das siebte Zeitalter, das Reich Gottes, ist das Millennium?
Genau, das Reich Gottes, das siebte Zeitalter, ist das tausendjährige Reich, das Friedensreich, es ist alles dasselbe, das messianische Weltreich.
Jawohl.
Weitere Frage: Auf der neuen Welt – das ist nicht so richtig, aber in der Zeit – wird es auf der neuen Erde auch Tiere und Pflanzen geben? Das wird nicht gesagt.
Es ist so, dass über die neue Schöpfung in der Bibel sehr wenig gesagt wird. Wenn Gott wenig sagt, müssen wir auch zurückhaltend sein.
Aber es gibt genug Dinge, wo Gott viel sagt, und da sollten wir nicht zurückhaltend sein. Darum sollten wir nicht spekulieren, wo nichts steht.
Was eindeutig ist: Es wird eine Schöpfung sein, die alle Vorstellungen sprengen wird an Herrlichkeit.
Wenn man sieht, wie Gott diese erste Schöpfung so wunderbar eingerichtet hat und dass sie sogar noch so schön ist trotz des Sündenfalls – wie wird dann die neue Schöpfung sein?
Ja, bitte, da hinten!
Herr Präsident, Herr Kommissar, es ist tausendjährig leicht, aber wenig Menschen werden eingehen.
Also relativ, ja.
Sind die 144 in der Offenbarung auch?
Ich muss erklären: Die 144 in der Offenbarung sind Juden, die sich nach der Entrückung der Gemeinde bekehren werden. Sie werden auch das Neue Testament lesen und Matthäus 24 verstehen, wenn es heißt: „Wenn ihr den Gräuel der Verwüstung an heiligem Ort seht, dann flieht auf die Berge.“
Dann werden die Judäer auf die Berge im Westjordanland fliehen und dann nach Jordanien, nach Moab, wo sie während der großen Drangsal Unterschlupf finden.
Wenn dann der König des Nordens Israel überrennt und verwüstet in einem Überraschungsangriff, werden zwei Drittel der Bevölkerung umkommen.
Es wird so schrecklich sein, dass in dieser höchsten Not in Daniel 12 die Kraft des Volkes Israel am Boden erschlagen sein wird.
In dieser Not wird ein Drittel sich bekehren, Sacharja 13, Vers 8.
Dieser Drittel der Bevölkerung kommt noch zu den 144 dazu. Die 144 sind nur die Vorhut, darum werden sie in Offenbarung 14 die Erstlingsfrucht genannt.
Das sind gewissermaßen die Vorboten für die richtige Ernte.
Dazu kommt nach Offenbarung 7 eine unzählbare Schar von Menschen aus allen Völkern, Nationen, Stämmen und Sprachen, die sich bekehren werden.
Aber das sind nur solche, die noch nie das Evangelium gehört haben.
Denn Menschen, die die Wahrheit abgelehnt haben, werden der Verführung des Antichristen anheimfallen.
Es gibt heute noch so viele Menschen, die noch nie das Evangelium gehört haben. Die werden sich in dieser schlimmsten Zeit noch bekehren können, und eine unzählbare Schar wird zum Glauben kommen und ins tausendjährige Reich eingehen.
Ich habe eine Frage zum Monarchischen Infektanten: Einschließlich ist der Stamm Dan nicht dabei. Warum wissen Sie das?
Der Stamm Dan ist nicht dabei, und das verwundert in Offenbarung 7.
Man könnte denken, der Stamm Dan wird verworfen, aber das ist nicht so.
In Hesekiel 47 wird die neue Landverteilung im Land im tausendjährigen Reich beschrieben, und dort bekommt der Stamm Dan ganz oben im Norden ein Erbteil.
Der Stamm Dan wird also auch gerettet werden, ein Überrest. Aber keiner aus dem Stamm Dan wird zu den 144 gehören.
Den Grund könnte man vermuten: Der Stamm Dan war der erste Stamm, der Götzendienst eingeführt hat in der Geschichte, im Buch der Richter.
Der Stamm Dan war der Stamm, wo zum ersten Mal Gotteslästerung aufkam, in 3. Mose.
In 1. Mose 49 haben wir einen Hinweis, der so verstanden werden kann, dass der Antichrist aus dem Stamm Dan kommen wird.
Dan ist eine Schlange am Weg, sie weist das Pferd, und rücklings fällt ihr Reiter.
So hat dieser Stamm Dan eine besondere Stellung, aber er wird im tausendjährigen Reich auch dabei sein – als Überrest.
Ja, weiter, bitte, da vorne!
Sie hat von den Antichristen geredet. Sein Umfeld heißt Europa, nämlich: Kann man das sagen, zuerst Europa, dann Welt, beziehungsweise die Schweiz und Europa.
Man müsste also jetzt, wenn die Rechte stehen, nach einer solchen Person Ausschau halten, da sie sowohl eine Bedrohung für Europa als auch für die Schweiz und die Welt sein wird.
Ich habe in einem Bibelstudientag eine Übersicht über die ganze Bibel gegeben. Wir sind sogar noch vor der Zeit fertig geworden. Also, das muss Christoph notieren.
Es ist nur eine Übersicht, darum konnte ich auf diese Dinge nur andeutungsweise eingehen. Es ging mir um die Vogelschau.
Es gibt zwei Personen: Der kommende Fürst, das ist das Tier aus dem Meer, der kommende Diktator über Europa.
Dann gibt es den Antichristen, das Tier aus der Erde, das aussieht wie ein Lamm, der falsche Messias, der in Israel regieren wird.
Europa wird mit Israel assoziiert sein. Es ist interessant, dass diese Annäherungen bereits in Gang sind, dass Israel mit der EU assoziiert werden soll, in spezieller Weise.
Es soll ein Bund entstehen, und der Antichrist wird Herrscher in Israel sein, als König und Messias, und gleichzeitig Propagandaminister für den kommenden Führer.
Er wird Wunder wirken, Feuer vom Himmel, ein sprechendes Götzenbild, das ganze Finanzwesen ändern, sodass man nur noch mit einem Zeichen auf der rechten Hand oder Stirn kaufen und verkaufen kann.
Er wird ein Charismatiker sein, ein Mensch mit großer Ausstrahlung, der die Leute sofort einsackt.
Obama wird daneben ein kleiner Wicht sein; der hat keinen Blitz von oben herunterkommen lassen.
Das werden zwei Menschen sein, die zu den größten Verführern dieser Welt gehören.
Man muss sie unterscheiden. Oft werden sie verwechselt.
Der europäische Herrscher wird Antichrist genannt, aber der Antichrist ist der falsche Messias in Israel.
Sie gehören zusammen und arbeiten zusammen.
Über Europa schwebt die Gefahr der Verführung.
Das kommt noch, aber noch ein wichtiger Punkt:
In 2. Thessalonicher 2 wird klargemacht, dass der Antichrist erst erscheinen kann, wenn der, der zurückhält, aus dem Weg ist.
Pfingsten kam der Heilige Geist auf Erden. Bei der Entrückung geht er weg – er, der das Böse zurückhält.
Wer zurückhält, dass der Antichrist sich offenbaren kann, kann schon längst leben. Aber wir können nie herausfinden, wer es ist.
Darum mache ich mir keine Arbeit dafür.
Vergebe die Mühe, da kann ich andere Dinge machen.
Wir werden ihn nicht vorher erkennen.
Wenn der Heilige Geist weg ist mit der Gemeinde, dann kann er offenbar werden, und man kann wissen, das ist er.
Obama wurde oft als Antichrist vermutet, aber das ist falsch.
Amerika ist nicht Europa. Der kommende Fürst muss aus Europa kommen, der Antichrist aus Israel.
Ja?
Könnte es sein, dass Amerika oder auch China sich mit der EU verbinden?
Eine Assoziation ist allemal möglich.
Amerika ist sowieso eine Ausdehnung von Europa.
Die Kriminellen gingen nach Amerika, die Gottesfürchtigen auch.
Amerika hat ein Doppelgesicht: eine Nation von Gottesfürchtigen und Kriminellen.
Man kann sich selber fragen, wo man dazugehört.
Gog und Magog, die Invasion aus Hesekiel 38, 39, ist das allerletzte.
Das wird geschehen nach der 70. Jahrwoche Daniels.
Ezekiel 38 sagt, Israel wird dann in Sicherheit sein.
Das wird erst sein, wenn der Messias zurückkommt.
In Kapitel 37 ist er schon zurück, und es wird abgerüstet.
Russland wird sich noch auflehnen mit all seinen Verbündeten.
Sie kommen mit traditionellen Waffen, die man verbrennen kann.
Sie werden monatelang Waffen verbrennen können.
Heute kann man keine russischen Panzer verbrennen und damit heizen, aber das wird am Anfang des tausendjährigen Reiches ein Aufstand sein.
Gott wird ihn mit Feuer vom Himmel beantworten.
Dann steht in Hesekiel 39, dass Gott seinen Namen nicht mehr entweihen lassen wird unter den Nationen.
Dann kommt das Friedensreich.
Manche Ausleger setzen diesen Angriff von Russland an den Anfang der Drangsalzeit. Das ist falsch.
Danach wird der Name Gottes noch lange entweiht werden.
Dieser Aufstand von Gog und Magog ist das letzte nach der großen Drangsal, und dann kommt der Frieden.
Wir haben noch einige Fragen zur Technik.
Die Präsentation kann man in absehbarer Zeit unter clkv.ch herunterladen, der Homepage des Bücherladens hier oben.
Auf der MP3-CD, die man bestellen kann (mit dem Vermerk MP3, weil nicht alle Audiorekorder MP3 abspielen können), ist die Präsentation auch drauf.
Sie sind ja alle verschieden.
Ganz genau, sehr unterschiedlich.
Wir haben gesehen: Das erste Zeitalter dauerte 1626 Jahre, das zweite 427 Jahre, das nächste ungefähr 600 Jahre, das nächste ungefähr 500 Jahre, dann ein langes von 2500 Jahren, weil dort Gott noch das Verborgene hineingepackt hat – die Gemeinde.
Es ist fantastisch: Als Jude liest man die Bibel und sieht ein langes Loch zwischen den Zeitaltern.
Vorher handelte Gott immer mit seinem Volk, dann ein langes Loch.
Was soll dieses Loch?
Man muss einfach das Neue Testament nehmen. Es ist Gottes Geheimnis.
Dann das letzte Zeitalter, tausend Jahre.
Es ist schön, dass diese Zeiten sehr unterschiedlich sind.
Das nimmt jedem Wind aus dem Segel, wenn jemand sagt: „1882, dann die Juden zurück, ha ha! Bei Noah waren hundertzwanzig Jahre Gnadenzeit, machen wir hundertzwanzig Jahre, oh, es ist schon vorbei, sind wir schon 160 Jahre, dann nehmen wir eine andere Zahl.“
Das wurde auch gemacht, eine Generation dauert vierzig Jahre, so in der Wüstenwanderung.
1948 wurde der Staat Israel gegründet, vierzig Jahre dazu, 1988 kommt der Herr zurück.
So ein Unsinn!
Der Herr hat uns sein Wort ganz klein gezeigt.
Wir dürfen nicht rechnen.
Immer wieder sind auch gottesfürchtige Leute da hineingefallen und haben damit alles kaputt gemacht und unglaubwürdig.
Das dürfen wir nicht. Wir brauchen es auch nicht.
Wir haben 150 erfüllte Prophezeiungen – das ist genug, um zu wissen, dass der Herr bald kommt.
Ja, wir sind gleich am Ende.
Ich meine mit der Zeit, oder?
Ja, dort!
Interessant finde ich, dass die Panikseher anscheinend wussten, wann Jesus kommt – das erste Mal.
Das mit den Jahrwochen von Daniel hat wirklich funktioniert.
Ich kann es auch beweisen.
Man findet bei Josephus Flavius einen Hinweis auf Daniel 9, wo er sagt, dass man in dieser Zeit einen Weltherrscher erwartete, nach den Zeiten, die im Alten Testament geschrieben sind.
Josephus Flavius lebte im ersten Jahrhundert.
Das war klar: Daniel 9 mit den Jahrwochen endet im ersten Jahrhundert.
Darum gab es eine allgemeine Spannung in Israel für die Endzeit.
Im zweiten Jahrhundert vor Christus entstand die Gemeinschaft in Qumran, diese Sekte am Toten Meer mit den Handschriften in den Höhlen.
Das war ein Kribbeln.
Warum sind sie in die Wüste gegangen?
Sie sagten: Jesaja 40, „Eine Stimme eines Rufenden in der Wüste bereitet den Weg des Herrn.“
Wir gehen in die Wüste, jetzt ist die Zeit, wenn der Messias kommt, und wir wollen ihn empfangen, wenn er in der Wüste kommt.
Ganz nahe in der Wüste wurde der Herr Jesus von Johannes im Jordan getauft.
Es ist wichtig, das zu wissen.
Es gibt immer Leute, die sagen, Endzeitstimmung habe es schon immer gegeben.
Zum Beispiel im Jahr 1000, weil man tausendjähriges Reich rechnete.
Das ist Unsinn, nur weil die Zahl tausend gut passte.
Damals nahmen sie die Prophezeiungen aus Daniel und wussten: Jetzt ist die Zeit, wo der Messias kommt.
Und er kam.
Heute merken wir, dass wir genau in dieser Übergangszeit sind.
Er wird plötzlich kommen für diese Welt.
Die Gemeinde wird schon weg sein auf den Wolken des Himmels.
Dann werden sie sagen: „Jetzt lebt er also doch!“
Diese Theologen sagen dann, man müsse alles entmythologisieren und für den modernen Menschen umdeuten.
Der moderne Mensch benutzt Telefone, E-Mail – aber das macht es nicht glaubwürdiger.
Er kann nicht glauben, dass Christus auferstanden ist und wiederkommt.
Dann werden sie ihn sehen auf den Wolken des Himmels.
Alle Stämme werden wehklagen.
Das wird ein Tag sein, wenn er kommt.
So wie Hiob schon sagte: „Ich weiß, dass mein Erlöser lebt, und als der Letzte wird er auf der Erde stehen.“
Er wird als Letzter das Wort über diese Welt sprechen.
Das ist eine gewaltige Zeit, in der wir leben.
Was wir sehen, hätten Gläubige in früheren Jahrhunderten zu sehen gehofft.
Wir dürfen es sehen.
Wir wollen noch schließen mit Gebet:
Herr Jesus, wir danken dir, dass du bei uns gewesen bist, auch durch diesen ganzen Tag hindurch.
Wir durften Frieden haben, hier zusammen sein, Gemeinschaft miteinander.
Was uns verbunden hat, ist die Freude an dir, die Freude an deinem Wort.
Danke für dieses Geschenk.
Ermutige uns, den Weg mit dir in Treue zu gehen, indem wir wirklich sehen, in welcher Zeit wir leben.
Dass wir uns nicht verlieren in den nebensächlichen Dingen dieses Lebens, sondern Herr Jesus, dass wir uns immer wieder neu sagen: Nimm du den ersten Platz ein in unserem Leben.
Wir wollen dir dienen und Zeugen sein in dieser letzten Zeit als ein Überrest für dich, der dich erwartet und sich freut auf all diese Verheißungen, die in Erfüllung gehen werden.
Lass uns Menschen sein, die Erbarmen zeigen über all die, die in Sünde und Verlorenheit sind, um sie zurückzurufen, die Letzten zurückzurufen zu dir, Herr Jesus.
Danke für dein großes Erlösungswerk von Golgatha, das so zentral in der Heilsgeschichte und für alle Ewigkeit vor uns stehen wird.
Wir werden in der Herrlichkeit dich sehen als das Lamm in der Mitte des Thrones.
Herr Jesus, du bist im Zentrum, du allein.
Wir werden uns vor dir niederbeugen und dich vor Augen haben.
Schenke, dass du auch jetzt schon Mittelpunkt in unserem Leben bist.
Amen.
Fragen und Antworten aus dem Publikum
Frage zur Gemeinde von Philadelphia und Entrückung
Unklar ist für mich noch die Frage, die ich auch in einem Urteil von Hans-Dieter Pleiter gehört habe, bezüglich der Offenbarung und der Briefe an die sieben Gemeinden.
Zurzeit ist die Gemeinde von Philadelphia die einzige, bei der Jesus nichts auszusetzen hat. Er sagt nicht, dass sie Buße tun sollen. Diese Gemeinde ist also besonders. Nun ist meine Frage: Ist diese Gemeinde diejenige, die bedrängt wird? Oder betrifft das auch das Fleisch der Christen?
In Offenbarung 2 und 3 sehen wir sieben Gemeinden, die zur Zeit von Johannes existierten, etwa um 95 nach Christus. Jesus kündigt der Gemeinde in Philadelphia an, dass er wiederkommen wird und dass sie treu sein soll, bis er erscheint.
Es war jedoch schon damals so, dass sich unter den Christen auch solche eingeschlichen hatten, die sich nie wirklich bekehrt hatten. Dieses Problem begann sehr früh. Paulus sagt in Galater 2, dass es falsche Brüder gab, die eingeschlichen waren. Auch im Judasbrief heißt es, dass sich etliche eingeschlichen haben, die die Gnade Gottes in Ausschweifung verkehren.
Das bedeutet, es gab Christen, die sagten: "Es ist toll, die Gnade Gottes ist so groß, wir können sündigen, dann wieder beten, und es wird vergeben. Man muss ja nicht so streng sein." Judas beschreibt diese als Gottlose, die einmal gerichtet werden und somit gar nicht wiedergeboren sind.
In jedem Sendschreiben steht jedoch: "Wer überwindet, dem werde ich...". Die Überwinder gibt es in allen Gemeinden, auch in Philadelphia. Wer sind diese Überwinder?
Johannes, der auch den ersten Johannesbrief schrieb, sagt in Kapitel 5: "Alles, was aus Gott geboren ist, überwindet die Welt." Wer also wirklich wiedergeboren ist und das Leben aus Gott in sich hat – das ist der Herr Jesus selbst. Er sagt ja: "Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben." Wer von ihm Kraft empfängt, kann treu den Weg als Gläubiger gehen und überwinden.
Die wahren Gläubigen, die Wiedergeborenen, werden bedrängt werden. Wir können uns natürlich irren in der Beurteilung, ob jemand wirklich wiedergeboren ist oder nicht, aber Gott irrt sich nicht.
Frage zur Natur des siebten Zeitalters
Ich habe eine Frage, ob ich das richtig verstanden habe: Ist das siebte Zeitalter, das Reich Gottes, das Millennium?
Genau, das Reich Gottes, das siebte Zeitalter, ist das tausendjährige Reich, das Friedensreich. Es ist alles dasselbe, das messianische Weltreich, jawohl.
Frage zur neuen Erde und Schöpfung
Weitere Frage: Auf der Neuen Welt wird das nicht so richtig gesagt. In der Zeitschrift „Die Neue Welt“ wurde beispielsweise nicht behauptet, dass es dort in tausend Jahren in Wien so sein wird. Auf der Neuen Erde gibt es auch Tiere und Pflanzen – das wird jedoch nicht ausdrücklich erwähnt.
Es ist so, dass in der Bibel sehr, sehr wenig über die neue Schöpfung gesagt wird. Wenn Gott wenig dazu sagt, sollten wir auch zurückhaltend sein.
Aber es gibt viele Dinge, über die Gott viel sagt, und bei diesen sollten wir nicht zurückhaltend sein. Deshalb sollten wir nicht über Dinge spekulieren, die nicht ausdrücklich in der Bibel stehen.
Was jedoch eindeutig ist: Es wird eine Schöpfung sein, die alle unsere Vorstellungen an Herrlichkeit übertreffen wird. Wenn man sieht, wie wunderbar Gott diese erste Schöpfung eingerichtet hat und dass sie trotz des Sündenfalls noch so schön ist, wie wird dann erst die neue Schöpfung sein?
Ja, bitte, da hinten!
Frage zu den 144.000 in der Offenbarung
Herr Präsident, Herr Kommissar, es ist zwar relativ einfach, aber nur wenige Menschen werden eintreten. Also relativ, ja.
Sind die 144 in der Offenbarung? Ja, das sind sie auch. Ich muss erklären: Die 144 in der Offenbarung sind Juden, die sich nach der Entrückung der Gemeinde bekehren werden. Sie werden auch das Neue Testament lesen und deshalb Matthäus 24 verstehen, wenn es heißt: Wenn ihr den Gräuel der Verwüstung an heiligem Ort seht, dann sollen die Judäer auf die Berge fliehen. Denn es wird große Drangsal sein.
Diese Judäer werden dann auf die Berge im Westjordanland fliehen. Anschließend gehen sie hinüber nach Jordanien, nach Moab, und finden dort während der großen Drangsalszeit Unterschlupf.
Wenn dann der König des Nordens Israel überrennt und verwüstet in diesem Überraschungsangriff, wird, wie es heißt, zwei Drittel der Bevölkerung umkommen. Es wird so schrecklich sein, dass in dieser höchsten Not, wie in Daniel 12 beschrieben, die Kraft des Volkes Israel am Boden erschlagen sein wird.
In dieser Not wird sich ein Drittel bekehren, wie Sacharja 13,8 sagt. Dieser Drittel der Bevölkerung kommt noch zu den 144 hinzu. Die 144 sind nur die Vorhut. Darum werden sie in Offenbarung 14 die Erstlingsfrucht genannt. Sie sind gewissermaßen die Vorboten für die eigentliche Ernte.
Dazu kommt nach Offenbarung 7 eine unzählbare Schar von Menschen aus allen Völkern, Nationen, Stämmen und Sprachen, die sich bekehren werden. Aber das sind nur solche, die noch nie das Evangelium gehört haben.
Denn zweitens, Nummer 2, sagt, dass die Menschen, die die Wahrheit abgelehnt haben, der Verführung des Antichristen anheimfallen werden. Es gibt heute noch viele Menschen, die nie das Evangelium gehört haben. Diese werden sich dann in dieser schlimmsten Zeit noch bekehren können.
Eine unzählbare Schar wird zum Glauben kommen und ebenfalls in das tausendjährige Reich eingehen.
Frage zum Stamm Dan und seine Rolle
Ich habe eine Frage zum monarchischen Infektanten. Einschließlich ist der Stamm Dan nicht dabei. Warum wissen Sie das? Der Stamm Dan ist nicht dabei, und das verwundert in Offenbarung 7.
Man könnte denken, der Stamm Dan wird verworfen. Es ist aber nicht so, denn in Hesekiel 47 wird die neue Landverteilung im Land, im tausendjährigen Reich, beschrieben. Dort bekommt der Stamm Dan ganz oben im Norden ein Erbteil.
Also wird der Stamm Dan auch gerettet werden, ein Überrest. Aber keiner aus dem Stamm Dan wird zu den 144.000 gehören. Den Grund könnte man vermuten: Der Stamm Dan war der Stamm, der als erster Götzendienst eingeführt hat in der Geschichte, im Buch der Richter.
Der Stamm Dan war der Stamm, bei dem zum ersten Mal Gotteslästerung aufkam, wie in 3. Mose beschrieben. In 1. Mose 49 haben wir einen Hinweis, den man so verstehen kann, dass der Antichrist aus dem Stamm Dan kommen wird.
Dan ist eine Schlange am Weg. Sie weist das Pferd, und rücklings fällt ihr Reiter. So hat dieser Stamm Dan eine besondere Stellung, aber im tausendjährigen Reich wird er auch dabei sein – als ein Überrest.
Ja, weiter, bitte, da vorne!
Frage zum Umfeld des Antichristen
Sie hat von den Antichristen gesprochen, und mir scheint, dass sein Umfeld zu wenig beachtet wird. Dieses Umfeld heißt Europa. Man kann sagen: Zuerst einmal Europa, dann die Welt beziehungsweise die Schweiz und Europa. Das heißt, man müsste jetzt, wenn die Rechte an der Macht sind, nach einer solchen Person Ausschau halten, da sie sowohl eine Bedrohung für Europa als auch für die Schweiz und die Welt sein wird.
Ich habe bei einem Bibelstudientag eine umfassende Sicht über die ganze Bibel gegeben. Dabei habe ich versucht, die Bibel in wenigen Stunden zu erzählen. Wir sind sogar noch vor der geplanten Zeit fertig geworden – das muss dann Christoph notieren. Es war nur eine Übersicht, deshalb konnte ich auf manche Dinge nur andeutungsweise eingehen. Es ging mir darum, die Vogelperspektive zu zeigen.
Ich habe versucht zu erklären, dass es zwei Personen gibt: Der kommende Fürst, das ist das Tier aus dem Meer, der kommende Diktator über Europa. Und dann gibt es den Antichristen, das Tier aus der Erde, das aussieht wie ein Lamm. Er ist der falsche Messias, der in Israel regieren wird. Europa wird mit Israel assoziiert sein. Es ist interessant, dass auch heute schon Annäherungen im Gange sind, die Israel in besonderer Weise mit der EU verbinden sollen.
Es wird so sein, dass ein Bund entsteht, in dem der Antichrist Herrscher in Israel ist – als König, als Messias – und gleichzeitig Propagandaminister für den kommenden Führer. Er wird Wunder wirken, Feuer vom Himmel senden und ein Götzenbild errichten, das sprechen kann. Außerdem wird er das gesamte Finanzwesen verändern, sodass man nur noch mit einem Zeichen auf der rechten Hand oder auf der Stirn kaufen und verkaufen kann.
Dieser Antichrist wird ein Charismatiker sein, wie man ihn noch nie gesehen hat. Charismatiker meine ich als einen Menschen mit einer starken Ausstrahlung, der die Menschen sofort für sich einnimmt. Im Vergleich dazu wird Obama ein kleiner Wicht sein. Obama hat keinen Blitz vom Himmel herabkommen lassen – das wäre noch eine Steigerung gewesen.
Es werden also zwei Menschen sein, die zu den größten Verführern der Welt gehören. Man muss sie unterscheiden. Oft werden sie miteinander verwechselt. Der europäische Herrscher wird oft Antichrist genannt, aber der wahre Antichrist ist der falsche Messias, der in Israel herrscht. Sie gehören zusammen und arbeiten zusammen. Auf jeden Fall besteht über Europa die Gefahr der Verführung.
Ein weiterer wichtiger Punkt: In 2. Thessalonicher 2 wird klargemacht, dass der Antichrist erst erscheinen, das heißt offenbar werden kann, wenn der, der zurückhält, aus dem Weg ist. Pfingsten muss dabei umgekehrt werden: Der Heilige Geist kam an Pfingsten auf die Erde, und bei der Entrückung geht er weg – er ist derjenige, der das Böse noch zurückhält.
Wer diesen Zurückhalter darstellt, wissen wir nicht. Er kann schon längst leben, aber wir werden ihn nie erkennen. Deshalb mache ich mir keine Mühe, ihn zu suchen. Es gibt genug andere Aufgaben zu tun. Wir werden ihn erst erkennen, wenn der Heilige Geist mit der Gemeinde weg ist und er sich offenbaren kann. Dann wird klar sein, dass er es ist. Aber jetzt ist das vergebene Mühe.
Als Obama auftauchte, dachten viele, er sei der Antichrist. Das kann man vergessen. Amerika ist sowieso nicht Europa. Der kommende Fürst muss aus Europa kommen, und der Antichrist aus Israel.
Könnte es sein, dass Amerika oder auch China sich noch mit der EU verbinden? Eine Assoziation ist auf jeden Fall möglich. Amerika ist ja ohnehin eine Ausdehnung Europas. Die ersten Siedler dort waren zum Teil Kriminelle, aber auch Gottesfürchtige wie Mennoniten, die wunderbare Bauernhöfe aufgebaut haben. Deshalb hat Amerika ein Doppelgesicht: eine Nation von Gottesfürchtigen und Kriminellen. Jeder kann sich selbst fragen, wo er hingehört.
Zum Thema Gog und Magog, der Invasion aus Ezechiel 38 und 39: Das ist das allerletzte Ereignis. Es wird nach der siebzigsten Jahrwoche Daniels geschehen. Ezechiel 38 sagt, dass Israel dann in Sicherheit sein wird. Das wird erst sein, wenn der Messias zurückkommt. In Kapitel 37 ist er bereits zurück, und es wird bereits abgerüstet. Dann wird Russland noch die Frechheit haben, sich mit all seinen Verbündeten aufzulehnen.
Diese werden mit traditionellen Waffen kommen, die man verbrennen kann. Deshalb werden die Waffen monatelang verbrannt werden. Heute kann man keine russischen Panzer verbrennen und damit heizen, aber das wird am Anfang des Tausendjährigen Reiches ein Aufstand sein, den Gott mit Feuer vom Himmel beantworten wird.
Dann steht in Ezechiel 39, dass Gott von da an seinen Namen nicht mehr unter den Nationen entweihen lassen wird. Das heißt, dann beginnt das Friedensreich. Manche Ausleger setzen diesen Angriff Russlands an den Anfang der Drangsalzeit, aber das ist falsch. Danach wird der Name Gottes noch lange entweiht bleiben.
Der Aufstand von Gog, dem Land Magog, ist das letzte Ereignis nach der großen Drangsal. Danach kommt der Frieden. Wir haben noch einige Feinabstimmungen bei der Nomen, damit die Paraphrase funktioniert.
Abschluss und Ausblick
Jetzt zur Präsentation. Diese Präsentation kann man in absehbarer Zeit unter clkv.ch herunterladen. Das ist die Homepage des Bücherladens hier oben. Außerdem gibt es eine MP3-CD, die man bestellen kann. Sie ist vorne mit dem Vermerk „MP3“ versehen, weil nicht alle Audiorekorder MP3-Dateien abspielen können. Immer mehr neuere Geräte unterstützen jedoch MP3, und auf dieser CD ist die Präsentation ebenfalls enthalten.
Die Präsentationen waren alle sehr unterschiedlich, ganz genau und vielfältig. Wir haben gesehen, dass das erste Zeitalter 1626 Jahre dauerte, das zweite Zeitalter 427 Jahre, und das nächste Zeitalter ungefähr 600 Jahre. Danach folgt ein Zeitalter von rund 500 Jahren, und dann ein langes von 2500 Jahren. In diesem langen Zeitraum hat Gott noch das Verborgene hineingepackt – die Gemeinde.
Es ist faszinierend: Als Jude liest man die Bibel und sieht plötzlich dieses lange, lange Loch. Vorher hat Gott immer mit seinem Volk gehandelt, und dann kommt dieses lange Loch. Was soll dieses Loch bedeuten? Man muss einfach das Neue Testament hinzunehmen. Es ist das Geheimnis Gottes.
Dann folgt das letzte Zeitalter von tausend Jahren. Es ist schön, dass diese Zeiten sehr unterschiedlich sind. Das nimmt jedem Wind aus dem Segel, wenn jemand sagt: „Ha, 1882 kommen die Juden zurück! Ha ha! Bei Noah waren es doch hundertzwanzig Jahre Gnadenzeit, also machen wir hundertzwanzig Jahre – oh, es ist schon vorbei, wir sind schon hundertsechzig Jahre weiter.“ Dann sagt man: „Gut, dann nehmen wir eben eine andere Zahl.“ Das wurde auch gemacht.
Eine Generation dauert vierzig Jahre, so wie in der Wüstenwanderung. Aha, 1948 wurde der Staat Israel gegründet – vierzig Jahre dazu, 1988 kommt der Herr zurück. So ein Unsinn! Der Herr hat uns sein Wort ganz klein gezeigt. Wir dürfen nicht rechnen. Immer wieder sind auch gottesfürchtige Leute darauf hereingefallen und haben damit alles kaputtgemacht und unglaubwürdig gemacht.
Das dürfen wir nicht, und wir brauchen es auch nicht. Wir haben 150 erfüllte Prophezeiungen – das reicht aus, um zu wissen, dass der Herr bald kommt, oder? Ja, wir sind fast am Ende, zumindest was die Zeit betrifft.
Interessant finde ich, dass die „Panikseher“ anscheinend wussten, wann Jesus zum ersten Mal kommt. Das mit den Jahrwochen von Daniel hat wirklich funktioniert. Ich kann es auch beweisen. Man findet bei Josephus Flavius einen Hinweis auf Daniel 9, wo er sagte, dass man in dieser Zeit einen Weltherrscher erwartete, basierend auf den Zeiten, die im Alten Testament geschrieben sind. Josephus Flavius lebte im ersten Jahrhundert.
Es war also klar, dass das Kapitel Daniel 9 mit diesen Jahrwochen im ersten Jahrhundert endet. Deshalb gab es eine so allgemeine Spannung in Israel wegen der Endzeit. Das begann schon im zweiten Jahrhundert vor Christus. Damals entstand die Gemeinschaft in Qumran, diese Sekte am Toten Meer mit den Handschriften in den Höhlen. Das war ein Kribbeln.
Warum sind sie in die Wüste gegangen? Sie sagten sich: Jesaja 40, „Eine Stimme eines Rufenden in der Wüste bereitet den Weg des Herrn.“ Wir gehen in die Wüste, denn jetzt ist die Zeit, in der der Messias kommt, und wir wollen ihn empfangen, wenn er in der Wüste kommt.
Ganz nahe dort in der Wüste wurde dann der Herr Jesus von Johannes, dem Täufer, getauft. Jetzt ist es ganz wichtig, das zu wissen. Es gibt immer wieder Leute, die sagen: „Endzeitstimmung hat es schon immer gegeben.“ Auch heute tun das manche Evangelikale.
Man fragt: Wann hat es denn wirklich Endzeitstimmung gegeben? Zum Beispiel im Jahr 1000, weil man vom tausendjährigen Reich sprach – so ein Unsinn! Nur weil die Zahl tausend gut passte. Aber damals haben sie wirklich die Prophezeiungen aus Daniel genommen und wussten, dass jetzt die Zeit ist, in der der Messias kommt. Und es war richtig: Er ist gekommen.
Heute merken wir auch, dass wir genau in dieser Übergangszeit leben. Man wird ihn plötzlich sehen, wenn er kommt – für diese Welt. Die Gemeinde wird schon weg sein, auf den Wolken des Himmels. Dann werden sie sagen: „Jetzt lebt er also doch.“
Dabei haben uns Theologen erklärt, man müsse alles entmythologisieren und für den modernen Menschen umdeuten – für den modernen Menschen, der Telefone benutzt. Vor ein paar Jahrzehnten argumentierten wir noch anders, heute würden wir sagen, der moderne Mensch benutzt E-Mail. Das macht es nicht viel glaubwürdiger.
Aber dieser moderne Mensch kann nicht glauben, dass Christus auferstanden ist und wiederkommt. Dann werden sie ihn sehen auf den Wolken des Himmels, und alle Stämme werden wehklagen. Das wird ein Tag sein, wenn er kommt.
So wie Hiob es schon gesagt hat: „Ich weiß, dass mein Erlöser lebt.“ Und als Letzter wird er auf der Erde stehen. Er wird als Letzter das Wort über diese Welt sprechen.
Das ist wirklich eine gewaltige Zeit, in der wir leben. Was wir sehen, hätten Gläubige in früheren Jahrhunderten zu sehen gehofft – und wir dürfen es sehen.
Schlussgebet
Wir wollen noch mit Gebet schließen.
Herr Jesus, wir danken dir, dass du bei uns gewesen bist, auch durch diesen ganzen Tag hindurch. Wir durften Frieden erfahren, hier zusammen sein und Gemeinschaft miteinander haben. Was uns verbunden hat, ist die Freude an dir, die Freude an deinem Wort.
Danke nochmals für dieses Geschenk. Ermutige uns, den Weg mit dir in Treue zu gehen. Lass uns wirklich sehen, in welcher Zeit wir leben, und dass wir uns nicht in den nebensächlichen Dingen dieses Lebens verlieren. Herr Jesus, hilf uns, uns immer wieder neu zu sagen: Nimm du den ersten Platz ein in unserem Leben.
Wir wollen dir dienen und Zeugen sein in dieser letzten Zeit, als ein Überrest für dich, der dich erwartet und sich freut auf all die Verheißungen, die erfüllt werden. Aber lass uns Menschen sein, die wirklich Erbarmen zeigen – über all die Menschen, die in der Sünde und Verlorenheit sind. Hilf uns, die Letzten zurückzurufen zu dir, Herr Jesus.
Danke für dein großes Erlösungswerk von Golgatha, das so zentral in der Heilsgeschichte steht und für alle Ewigkeit vor uns stehen wird. Wir werden dich in der Herrlichkeit sehen als das Lamm in der Mitte des Thrones, Herr Jesus, du im Zentrum, du allein.
Wir werden uns vor dir niederbeugen, Herr Jesus, und dich vor Augen haben, dich allein. So schenke du, dass du auch jetzt schon den Mittelpunkt in unserem Leben darstellst. Amen.
