Einführung in das Thema Weltuntergang und Maya-Kalender
Guten Abend, meine Damen und Herren. Ich möchte Sie alle ganz herzlich zu diesem Vortrag über das interessante Thema „Kommt der Weltuntergang am 21. Dezember 2012?“ begrüßen.
Wir fragen uns, ob das der letzte Sommer war, den wir erlebt haben. Und er war so schön, nicht wahr? Hier sehen Sie die Maya-Ruinen in Palenque, Mexiko. Diese Ruinen sind Zeugen einer Hochkultur der Indianer in Mittelamerika.
Nun wird behauptet und verbreitet – sowohl in Medienberichten als auch im Internet – dass der Maya-Kalender am 21. Dezember 2012 endet. 2009 kam sogar ein Film ins Kino, der Millionen einspielte und dieses Thema aufgriff. Daraus wird abgeleitet, dass an diesem Tag eine Katastrophe über die Welt hereinbrechen könnte, vielleicht sogar der Weltuntergang.
Man muss jedoch kritische Fragen stellen bei solchen Behauptungen. Es wird gesagt, der Maya-Kalender ende. Aber muss man nicht fragen: Endet der Maya-Kalender wirklich am 21. Dezember 2012? Es ist ja ohnehin merkwürdig – kann ein Kalender überhaupt enden? Wann würde denn unser gregorianischer Kalender enden? Man kann doch immer weiter zählen. Ein Kalender endet doch gar nicht.
Das ist schon eigenartig und sollte sofort zum Nachdenken anregen. Wie soll das funktionieren? Der Maya-Kalender soll enden? Ein Kalender endet doch nicht einfach so.
Und tatsächlich ist es so, dass der Maya-Kalender nicht am 21. Dezember 2012 endet. Diese Behauptung ist schlichtweg nicht wahr.
Erklärung des Maya-Kalenders und seiner Zeitrechnung
Die alten Maya-Indianer hatten drei Kalender, die sie parallel führten: einen religiösen Kalender, einen zivilen Kalender und einen Langzeitkalender. Besonders interessant ist der Langzeitkalender. Um ihn schnell kennenzulernen, ist es am besten, ein konkretes Datumsbeispiel zu betrachten.
König Pakal I. von Palenque, ein Indianerkönig, starb am 28. August 683 nach Christus, also ziemlich am Anfang des Mittelalters. Im Mayakalender, genauer gesagt im Langzeitkalender, entspricht dieses Datum 9.12.11.5.18. Wie funktioniert das?
Die Mayas zählten lange Baktunperioden. Eine Baktunperiode dauert 144.000 Tage, nicht 144 Tage. Wenn das Datum also 9.12.11.5.18 lautet, bedeutet die "9" neun Baktunperioden, also neunmal 144.000 Tage.
Danach folgen zwölf Katunperioden. Eine Katunperiode dauert 7.200 Tage. Anschließend kommen elf Tunperioden. Eine Tunperiode dauert 360 Tage. Sie entspricht in etwa dem lunisolaren Jahr, also einem Mittelwert zwischen Mond- und Sonnenjahr.
Danach zählt man nicht Monate, sondern Uinalperioden, die jeweils 20 Tage dauern. Hier sind es fünf Uinalperioden. Schließlich kommen noch 18 Tage hinzu.
Die Zählweise geht weiter: Nach 18 Tagen folgt der 19. Tag, und dann wäre wieder eine Uinalperiode vollendet. So funktioniert die Zählung.
Ab welchem Datum rechneten die Mayas?
Sie gingen davon aus, dass die Welt am 13. August 3114 vor Christus erschaffen wurde. Ab diesem Datum wird der Langzeitkalender gezählt.
Das bedeutet, dass König Pakal I. von Palenque eine Million dreihundertsechsundachtzigtausend vierhundertsiebzig Tage nach der Erschaffung der Welt starb – nach ihrem Kalender.
Nun rechnen wir das Datum 21. Dezember 2012 um. Im Mayakalender ergibt das 13.0.0.0.0.
Das bedeutet 13 Baktunperioden seit der Erschaffung der Welt, also 13 mal 144.000 Tage. An diesem Tag sind 0 Katunperioden, 0 Tunperioden, 0 Uinalperioden und 0 Kin, also null Tage zusätzlich.
Humorvolle Anekdoten zur Maya-Kalender-Debatte
Ich habe vor einiger Zeit einen Vortrag gehalten. Danach kam eine Frau zu mir und erzählte, dass sie am 22. Dezember 2012 Geburtstag habe. Deshalb werde sie von ihrem Bekanntenkreis oft ein bisschen aufgezogen, weil man ihr sagt, sie würde ihren Geburtstag nicht mehr erleben, da die Welt vorher untergehen würde.
Übrigens macht ein mexikanisches Restaurant Werbung damit, nur noch bis zum 21.12.2012 geöffnet zu sein. Ein Kollege von mir schrieb dem Restaurant eine E-Mail und fragte, ob das Restaurant am 22. zu kaufen wäre. Daraufhin kam keine Antwort.
Zurück zu dem Vortrag: Die Frau erzählte, dass ihr Geburtstag am 22. Dezember in diesem speziellen Kalender als 13.0.0.0.1 dargestellt werde. Die Zahlenfolge geht weiter, sodass man theoretisch an diesem Datum das Restaurant kaufen könnte. Das fand ich sehr speziell und auch amüsant.
Am gleichen Abend kam noch ein Mann zu mir und sagte, er habe am 23. Dezember Geburtstag. Das habe ich dann ebenfalls in den Vortrag eingebaut. Sein Datum wäre dann 13.0.0.0.2.
Es ist doch unsinnig, dass in der ganzen Welt Geschichten über das Ende des Maya-Kalenders verbreitet werden. Ich finde die Zahl 13.0.0.0.0 schön, aber mehr nicht. Die Maya haben auch nicht überliefert, dass bei den dreizehn Waktun-Perioden, wenn alles andere auf Null zurückgesetzt wird, ein Weltuntergang oder eine Katastrophe eintreten würde.
Eine solche Maya-Prophezeiung gibt es schlichtweg nicht. Enthusiasten und Esoteriker haben sie erfunden und verbreiten sie weltweit. Die Menschheit ist offenbar sehr interessiert daran, solche Dinge zu hören – fast unglaublich.
Vergleich mit europäischen Weltuntergangserwartungen
Nun, Ähnliches kennen wir aus der europäischen Geschichte. Es gab einmal den einunddreißigsten Dezember 999. Am nächsten Tag wechselte das Datum auf den ersten Januar des Jahres 1000. Das ist auch ein interessantes Datum, doch der christliche Kalender endete damals nicht. Es ging ja weiter mit dem zweiten Januar des ersten Jahrtausends und so weiter.
Überliefert ist Folgendes: Der burgundische Mönch Rudolfus Glaber berichtete Schreckliches über das Jahr 999. In einem Artikel heißt es: „Die Angst der Menschen war so groß wie nie zuvor. Blutrote Kometen drohten am Himmel, manch einer glaubte, Heere von Teufeln in den Wolken zu erspähen. Weil sich zu dieser Zeit die Geburt unseres Herrn Jesus Christus zum tausendsten Mal gejährt hatte, wurden all diese Erscheinungen als Zeichen für den nahen Untergang der Welt genommen. Überall füllten verstörte Christen die Kirchen, verkauften ihr Hab und Gut und bereuten ihre Sünden.“
Es war durchaus gut, dass sie ihre Sünden bereuten. Doch es gab keinen biblischen Grund, an einen Weltuntergang zu glauben. In der Bibel wird nirgends gesagt, dass tausend Jahre nach der Geburt Jesu Christi der Weltuntergang kommen sollte. Das steht einfach nicht dort.
Natürlich steht in der Offenbarung, Kapitel 20, etwas vom tausendjährigen Reich. Aber das bezieht sich nicht auf tausend Jahre ab der Geburt Christi. Vielmehr wird dort beschrieben, dass Jesus Christus, wenn er als König wiederkommt, das Millennium, das tausendjährige Reich, aufrichten wird.
Und so kam der erste Januar des Jahres 1000 – und es geschah nichts. Doch wir sollten nicht einfach verächtlich auf die Menschen im Mittelalter herabblicken.
Die Jahrtausendwende und die Y2K-Hysterie
Was war denn am 31.12.1999? Erinnern wir uns noch an die Hysterie. Man wusste, dass am nächsten Tag das Jahr 2000 beginnt. Da haben auch Enthusiasten, Esoteriker und so weiter vom Weltuntergang gesprochen.
Informatiker, das ist noch eine weitere Gruppe, haben von einem weltweiten Computercrash gesprochen. Sie warnten vor der Möglichkeit unabsehbarer Folgen, zum Beispiel einem Atomkrieg, falls sich irgendwelche Atomwaffen verselbständigen würden.
Das hatte natürlich eine gewisse Begründung. Denn man hatte die Computer im zwanzigsten Jahrhundert so programmiert, dass für das Jahr nur eine zweistellige Zahl verwendet wurde, nicht eine vierstellige. Wenn dann plötzlich die Jahreszahl auf „00“ zurückspringt, kann das Probleme verursachen.
Computer werden ja ohnehin manchmal selbständig oder funktionieren nicht mehr richtig. Doch am 31.12.1999 passierte nichts.
Historische Beispiele für falsche Weltuntergangsprophezeiungen
Und wir können auf die vergangenen zweitausend Jahre zurückblicken und feststellen, dass es immer Enthusiasten und Menschen gab, die Falschprophetie verbreiteten. Solche Personen hat es schon immer gegeben.
Man könnte zum Beispiel an das Jahr 156 denken, als ein Zungenredner in der heutigen Türkei verkündete, dass Neu-Jerusalem herabkommen würde. Das war völlig unsinnig. Der Mann reiste mit zwei Frauen, was schon ein deutliches Zeichen dafür war, dass etwas nicht stimmte. Wenn ein Sektierer mit zwei Frauen unterwegs ist, braucht man ihm sowieso nicht zu glauben. Und tatsächlich stellte sich das als nichts heraus.
Weitere Daten, die man erwähnen könnte, sind 380, 500, das Jahr 800, 848, wie gesagt 1000, 1169 – und so ging es weiter. Das ist nur eine kleine Auswahl, die ich hier genannt habe.
Dann kommen wir ins zwanzigste Jahrhundert: 1910, 1925, 1988, 1994, wie gesagt 2000, aber auch schon 2011 war ein solches Datum. All das führte zu nichts. Diese Menschen haben sich immer geirrt.
Dabei hatten sie nie eine handfeste biblische Prophetie als Grundlage. Das muss man betonen. Ihre Argumentation war immer äußerst schwach.
Die biblische Prophetie und das erste Kommen Jesu Christi
Jetzt könnte jemand sagen: Ja, eben, alle, die irgendwie gläubig sind, haben sich immer geirrt, wenn es um die Zukunft ging. Sie haben solche Dinge angekündigt, und es ist nie eingetreten.
Aber ist das wirklich so? Wie war das vor zweitausend Jahren? Ein bisschen mehr als zweitausend Jahre ist es her. In Israel herrschte damals eine große Hochspannung, im ersten Jahrhundert vor Christus und im ersten Jahrhundert nach Christus. Es gab eine heiße Erwartung: Jetzt kommt der Messias, der verheißene Erlöser, angekündigt in den Schriften des Alten Testaments – von Erster Mose bis Maleachi.
Und in dieser Zeit kam Jesus Christus. Man erwartete genau das. Man muss sich fragen: Warum hat man damals so gespannt auf den Messias gewartet? Weil es eben so prophezeit war.
Im Buch Daniel wird der genaue Zeitpunkt genannt, wann der Messias kommen würde. In Daniel 9,25 heißt es: Als Jerusalem in Staub und Asche lag, im sechsten Jahrhundert vor Christus, erhielt der Prophet Daniel die Prophetie über den Moment, an dem ein Erlass ausgeht, Jerusalem wieder aufzubauen. Von diesem Zeitpunkt an sind bis zum Kommen des Messias sieben und zweiundsechzig Jahrwochen.
Dann kommt der Messias als Fürst. Nun, dieser Erlass wurde im Jahr 445 vor Christus erlassen, als der persische König Artaxerxes den Juden erlaubte, Jerusalem als Stadt wieder aufzubauen. Von da an musste man sieben und zweiundsechzig Jahrwochen rechnen.
Ich muss noch erklären: Es sind insgesamt neunundsechzig Jahrwochen. Eine Jahrwoche, hebräisch Shavua, ist nicht das Gleiche wie eine Katunperiode. Es handelt sich um Perioden von jeweils sieben Jahren.
Man muss wissen, dass die prophetischen Jahre in der Bibel 360 Tage dauern. Das entspricht einem lunisolaren Jahr, ähnlich wie bei den Maya. Zum Beispiel spricht die Offenbarung 11 von zweiundvierzig Monaten, die mit 1260 Tagen gleichgesetzt werden. Ein Monat wird streng gerechnet mit 30 Tagen, mal zwölf Monate ergibt 360 Tage. Das ist das prophetische Jahr.
Jetzt können wir das umrechnen: Neunundsechzig Jahrwochen entsprechen also 69 mal 7 mal 360 Tagen. Das sind 173.880 Tage.
Wann ist Jesus Christus als Fürst in Israel aufgetreten? Das war am Palmsonntag, fünf Tage vor der Kreuzigung. Er ritt triumphal auf einem Esel nach Jerusalem ein, und die Volksmenge begrüßte ihn mit „Baruch haba b'schem Adonai“ – „Willkommen, der da kommt im Namen des Herrn“.
Diese Berechnung wurde vom Chef von Scotland Yard im 19. Jahrhundert, Sir Robert Anderson, in Zusammenarbeit mit namhaften Astronomen des Königlichen Observatoriums in Greenwich durchgeführt. Er kam auf den 6. April 32 nach Christus.
Der Erlass wurde im Monat Nissan gegeben, das entspricht März/April 445 vor Christus. Diese 173.880 Tage passen genau vom 14. März 445 v. Chr. bis zum 6. April 32 n. Chr. zusammen. Der 14. März war gleichzeitig der Jahresbeginn, der erste Nissan 445 v. Chr. Es hat sich auf den Tag genau erfüllt.
Aber das ist nur eine von über 300 Aussagen im Alten Testament, die Jesus Christus erfüllt hat. So etwas gibt es in keiner anderen Religion.
Wenn man in Thailand mit Buddhisten spricht, werden sie keine solchen Prophezeiungen über Buddha vorbringen. Und wenn man in Ägypten mit Muslimen spricht, werden sie keine solchen Prophezeiungen über Mohammed vorbringen. Das gibt es nur in der Bibel.
Wenn also jemand sagt, das war ja schon immer falsch, dann muss man sagen: Natürlich, überall dort, wo man prophezeit hat, aber ohne die Bibel wirklich zur Grundlage zu nehmen, war es falsch. Aber dort, wo man die Bibel als Grundlage hatte, hat es funktioniert.
Übergang zur biblischen Endzeitprophetie
Ja, jetzt wäre eigentlich der Vortrag vorbei. Sie sehen, ich bin diesmal ganz kurz gewesen. Aber ich dachte, es wäre auch nicht so schön, wenn Sie jetzt schon wieder gehen müssten. Natürlich gibt es noch ein Apero, aber trotzdem hänge ich noch etwas anderes an, als Kontrast zu dieser Katastrophe.
Sie sehen, was wir in einer halben Stunde abgehandelt haben, sollte nur kurz zeigen, dass die ganze Sache mit dem Maierkalender nichts wert ist. Und dennoch beschäftigt sich die Welt mit diesem Thema. Wenn man aber mit den Leuten über biblische Prophetie spricht, wissen die meisten gar nicht, was in der Bibel steht. Sie sagen nur, die Bibel sei falsch. Aber die meisten wissen nicht, was wirklich drinsteht.
Schauen wir uns jetzt an, wie Jesus Christus prophezeit hat. Es wurde ja am Anfang erwähnt, in meinem neuen Buch „Leben wir wirklich in der Endzeit?“. Der Untertitel lautet: „Mehr als 175 erfüllte Prophezeiungen“. Dort behandle ich, was die Bibel über die Endzeit sagt und was sich davon schon wörtlich erfüllt hat.
Dabei geht es nicht nur um zwei oder drei Prophezeiungen, sondern um mehr als 175 einzelne Punkte. Diese müssen alle miteinander übereinstimmen und alle in der gleichen Epoche stattfinden. Nach der Wahrscheinlichkeitsrechnung ist das unmöglich. Wenn jemand sagt, das sei Zufall, dann geht das gar nicht. Das ist völlig absurd.
Die Ölbergrede und die biblische Definition der Endzeit
Aber schauen wir uns jetzt einige dieser Prophezeiungen an. In der Endzeit tritt Jesus auf dem Ölberg auf. Der Ölberg liegt östlich vom Tempelberg in Ostjerusalem. Dort hat Jesus Christus in der Woche am Dienstag vor Karfreitag Fragen seiner Jünger über die Endzeit beantwortet.
Die Jünger stellten zwei Fragen über die Endzeit. Erstens: Was ist das Zeichen der Endzeit? Darüber können Sie in der Bibel nachlesen, in Matthäus 24, Markus 13 und Lukas 21. Das sind drei parallele Kapitel. Die Frage „Was ist das Zeichen der Endzeit?“ finden Sie in Matthäus 24, Vers 3 und in Markus 13, Vers 4.
Die zweite Frage war: Was ist das Zeichen deiner Wiederkunft? Auch diese Frage steht in Matthäus und Markus. Jesus Christus gibt in der Endzeitrede auf dem Ölberg Antwort auf diese Fragen. Wie so oft beantwortet er dabei mehr, als man fragt. Die drei Berichte ergänzen sich gegenseitig.
Jetzt muss ich noch erklären, was Endzeit bedeutet. Dafür muss man die biblische Geschichtsschau verstehen. Der Messias, der verheißene Erlöser, angekündigt im Alten Testament, sollte zweimal kommen. Ein erstes Mal sollte er kommen als der leidende Messias, der für unsere Sünden stellvertretend sterben würde – der Gerechte für uns Ungerechte, damit er uns zu Gott führe.
Viel später sollte er ein zweites Mal kommen als der herrschende Messias, um alle Probleme in dieser Welt zu lösen und Frieden zu bringen. Sie verstehen: alle Probleme – wirtschaftliche, soziale, militärische, politische – sollen gelöst werden.
Wir müssen also diese zwei Kommen unterscheiden. Die Bibel macht klar, dass zwischen diesen beiden Erscheinungen eine ganz lange Zeitepoche liegt. Wir haben gesehen: Der leidende Messias sollte 173 Tage nach dem Erlass zum Wiederaufbau Jerusalems im Jahr 445 v. Christus kommen, und das hat sich erfüllt.
Die Jünger fragen nun: Wie ist das jetzt mit deiner Wiederkunft? Was ist das Zeichen der Endzeit? Sie sehen, die Endzeit ist nicht der Weltuntergang, sondern das Ende dieser langen Periode zwischen dem ersten und dem zweiten Kommen von Jesus Christus. So einfach ist das – das ist Endzeit.
Die Prophezeiungen über das jüdische Volk in der Endzeit
Und jetzt ganz wichtig: Die Propheten schon im Alten Testament haben vorausgesagt, dass, wenn der Messias das erste Mal kommt, um zu leiden, die Masse seines eigenen Volkes ihn nicht annehmen, sondern verwerfen wird. Nur ein Überrest würde ihn annehmen. Die Mehrheit würde ihn ablehnen.
Als Folge davon würde das jüdische Volk aus seinem eigenen Land herausgerissen werden und über alle Völker der Welt zerstreut werden. Und genau das ist geschehen. Im Jahr siebzig nach Christus haben die Römer die Hauptstadt der Juden, Jerusalem, sowie den Tempel dem Erdboden gleichgemacht.
In einem jahrhundertedauernden Prozess wurde von da an das jüdische Volk über alle fünf Kontinente hinweg zerstreut. Sie wurden staatenlos und haben so ihr Land verloren.
Aber die Propheten haben auch vorausgesagt, dass in der Endzeit – das heißt, in der Epoche, bevor der Messias zum zweiten Mal kommt – das jüdische Volk aus aller Welt wieder zurückkehren wird. Sie würden ins Land der Vorfahren zurückkehren und den Staat wieder gründen.
Sie würden das Land, das in der Zwischenzeit eine Wüste geworden war, wieder fruchtbar machen. Es würde aufblühen. Die umliegenden Völker würden versuchen, sie auszurotten.
Jetzt könnte ich so weitermachen mit über 175 Prophezeiungen, die sich in unserer Zeit schon erfüllt haben.
Und tatsächlich begannen die Juden, ab dem Jahr 1882 in Massen zurückzukehren ins Land der Vorfahren. Das begann in Russland, nachdem Zar Alexander III. ermordet worden war. 1881 gab es eine furchtbare Judenverfolgung, und Tausende von Juden sagten sich: Jetzt gehen wir. Sie gingen ins Land der Vorfahren zurück.
Danach folgten eine zweite, eine dritte, eine vierte und eine fünfte Welle. So sind über drei Millionen Juden aus aller Welt, von allen fünf Kontinenten und aus etwa 130 verschiedenen Ländern zurückgekehrt. Wir sind Augenzeugen davon.
Dieses Schema muss man sich gut merken, dann versteht man, was die Endzeit ist.
Biblische Beispiele zur Zerstreuung und Rückkehr der Juden
Jetzt möchte ich kurz zeigen, wie konkret die Bibel dieses Ereignis beschreibt. In 5. Mose 28,63 hat Mose bereits im Jahr 1566 v. Chr. vorausgesagt, wie die Juden einmal zerstreut werden. Dort heißt es: „Und ihr werdet herausgerissen werden aus dem Land. Der Herr wird dich unter alle Völker zerstreuen, von einem Ende der Erde bis zum anderen Ende der Erde.“
Ich verstehe unter dem „Ende der Erde“ die entlegensten Festlandgebiete, gemessen von Israel aus. Wenn man zum Beispiel nach San Francisco reist, ist man so ziemlich am Ende der Welt. Denn danach kommt man wieder zurück nach Israel. Irgendwo ist eben Schluss. In die andere Richtung kann man nach Thailand, die Philippinen oder nach China gehen.
Die Juden sind tatsächlich überallhin zerstreut worden: nach China, Thailand, Australien, Südafrika und in die ganze Welt. Diese Prophezeiung hat sich so erfüllt. Das ist klar und deutlich gesagt.
Wie sieht es aber mit der Rückkehr aus? Hier möchte ich nur ein Beispiel nennen. Im sechsten Jahrhundert vor Christus, also bevor die Juden weltweit zerstreut wurden, hat Hesekiel vorausgesagt, dass die Juden in der Endzeit gesammelt werden. Gott spricht in Hesekiel 36,24: „Und ich werde euch aus den Nationen holen, euch sammeln aus allen Ländern und euch in euer Land bringen.“
Wir sind heute Augenzeugen dieses Geschehens. Das ist klar und verständlich, nicht symbolisch. Wenn man über Prophetie spricht, sagen manche: „Ja, es gibt doch auch Nostradamus und so.“ Aber was hat das mit klarer Prophetie zu tun? Schauen Sie sich das einmal genau an! Dort ist nichts klar und deutlich.
In der Bibel hingegen versteht sogar ein Kind, was dieser Text aussagt – und es ist genauso geschehen. Das ist eindrücklich. Von 1882 bis 2012 fand die weltweite Rückkehr der Juden aus aller Welt statt – ein Phänomen ohne Parallel in der Weltgeschichte.
Die Endzeitrede Jesu auf dem Ölberg
Kommen wir nun zurück zur Ölbergrede. Damit haben wir gute Voraussetzungen. Die Jünger fragen: Was ist das Zeichen der Endzeit? Was ist das Zeichen, wenn du wiederkommst?
Bevor Jesus Christus auf die Endzeit eingeht, warnt er seine Jünger – seine jüdischen Jünger – und gibt eine Warnung für die gesamte Zeitspanne. Vom Anfang an, als Jesus Christus kam – das war der Anfang –, bis zum Ende.
Dazu sagt das Neue Testament in 1. Johannes 1,1, wenn es um das Kommen von Jesus Christus vor etwa 2000 Jahren geht: „Was von Anfang war, was wir gesehen und gehört haben.“ Das war der Anfang. Die Endzeit ist dann, wenn Jesus Christus wiederkommt.
Doch jetzt eine Warnung: Vom Anfang bis zum Ende wird es Verführungen geben durch falsche Messiasse, falsche Christusse. Das ist dasselbe. Messias ist hebräisch, Christus ist griechisch.
In Matthäus 24,4 antwortete Jesus und sprach zu ihnen: „Passt auf, dass euch niemand verführe! Denn viele werden unter meinem Namen kommen, also unter dem Titel Erlöser, und sagen: ‚Ich bin der Messias!‘ – und sie werden viele verführen.“
Hier habe ich eine Liste zusammengestellt mit über 50 falschen Messiasen, die vom ersten Jahrhundert an bis in unsere Zeit im Judentum aufgetreten sind. Viele von ihnen haben große Massen des Weltjudentums verführt. Jedes Mal stellte sich das als ein totaler, schlimmer Betrug heraus. Das führte zu Depressionen im Volk, zu tiefer Enttäuschung – ganz schlimm.
Diese Liste beginnt mit Theudas im Jahr 44, wenige Jahre nachdem Jesus Christus gekommen war. Dann folgt der Messias aus Ägypten zwischen 52 und 58, der namenlose Prophet im Jahr 59. So geht es weiter durch all die Jahrhunderte bis ins zwanzigste Jahrhundert.
Sie sehen dort auch Rabbi Menachem Mendel Schneerson aus New York, 1902 bis 1994. Er ist 1994 gestorben. Er hatte etwa dreihunderttausend Nachfolger. Viele von diesen warten bis heute auf seine Auferstehung.
Sie wissen aus der Bibel von der Auferstehung und vom Messias, aber sie sind wirklich verirrt. Der Messias ist schon längst gekommen und auferstanden. Jesus Christus ist am dritten Tag auferstanden und wurde von Hunderten Augenzeugen gesehen.
Hier sehen Sie Menachem Mendel Schneerson. Man sieht heute noch in Israel Poster mit seinem Bild darauf. Darauf steht: „Maschiach, Jechi Adonenu, Morenu, Verabbenu, Melech HaMaschiach, Leolamwaed“ – möge unser Herr und Lehrer, unser Rabbiner, König, Messias leben immer und ewiglich.
Der Mann ist tot. Er war ein alter Mann. Schrecklich, nicht wahr?
Aber Jesus Christus hat vor falschen Messiasen gewarnt.
Zeichen der Endzeit in der Ölbergrede: Kriege und Massenkriege
Und dann folgt die eigentliche Endzeitrede. Im nächsten Vers, Vers 6, heißt es: Ihr werdet aber von Kriegen und Kriegsnachrichten hören.
Hier sieht man, wie wichtig eine genaue Bibelübersetzung ist. In modernen Übersetzungen findet man im Text oft nicht das „Ihr werdet aber“. Man denkt, das Wort „aber“ sei für die flüssige moderne Sprache nicht so wichtig. Doch es ist sehr wichtig: „Ihr werdet aber von Kriegen und Kriegsnachrichten hören“. Dieses „aber“ trennt das Folgende von der vorangegangenen Warnung, die für die ganze Zeit gilt – vom Anfang bis zum Ende. Und das ist das erste Zeichen der Endzeit: Kriege und Kriegsnachrichten.
Nun fasse ich ein wenig zusammen: Wir haben gesehen, dass die Endzeit eine Periode von bereits 130 Jahren ist. Ja, ich feiere jetzt 130 Jahre Endzeit – von 1882 bis 2012. Die Zahl hat keine besondere Bedeutung, es sind einfach 130 Jahre.
Diese Zeit ist jedoch charakterisiert durch die weltweite Rückkehr der Juden. Diese beträgt jetzt schon etwa drei Millionen. Mit ihren Nachkommen im Land sind es inzwischen etwa sechs Millionen im Land. Ganz am Ende der Endzeit wird Jesus Christus kommen.
Ich habe mit grünen Strichen all die Prophezeiungen aus der Bibel angedeutet, die auf die Endzeit hinweisen und sich bereits erfüllt haben. Das ist fantastisch. Nun schauen wir uns einige davon aus der Endzeitrede an.
Die Jünger baten um ein Zeichen für die Endzeit und noch ein Zeichen für die Wiederkunft Christi. Doch der Herr gab ihnen eine ganze Serie von mehr als zwanzig Zeichen. In Matthäus 24,8 wird erklärt: Nachdem einige Zeichen erwähnt worden waren, ist all dies der Anfang der Geburtswehen.
Diese Endzeitzeichen in der Ölbergrede sind sehr speziell. Man muss sie unterscheiden von mehr als 155 weiteren Prophezeiungen über die Endzeit, die sich schon erfüllt haben. Die anderen sind eher punktuelle Ereignisse, die vorausgesagt wurden. Hier jedoch geht es um Zeichen, die wie Geburtswehen sind.
Geburtswehen kommen nicht einmalig, und dann ist das Baby da. Sie treten zyklisch auf. Sie kehren wieder und werden tendenziell immer intensiver und schmerzhafter. Sie sind so deutlich und klar, dass man weiß: Jetzt ist man am Ende, und jetzt kommt die Geburt. Man muss bereit sein; da kann man nicht mehr schlafen.
Die Zeit vom ersten Kommen bis zum zweiten Kommen von Jesus Christus wird in der Bibel das gegenwärtige Zeitalter genannt (Epheser 1,19). Diese gegenwärtige Zeit, in der wir leben, wird am Ende stillschweigend mit der Schwangerschaft von neun Monaten verglichen. Am Ende der Schwangerschaft kommen die Wehen als sichere Zeichen, dass das Ende, eben die Endzeit der Schwangerschaft, da ist.
Diese mehr als zwanzig Zeichen in der Ölbergrede deuten an: Jetzt ist dieses gegenwärtige Zeitalter am Ende. Das haben wir gut verstanden. Jesus Christus spricht über einige Wehen und nennt sie den Anfang der Wehen. Das sind also die allerersten Endzeitzeichen.
Wenn man den Bibeltext genau liest – und man muss die Bibel immer genau lesen – findet man fünf Zeichen: Erstens Massenkriege (das ist jetzt mein Wort), zweitens Revolutionen, drittens Hungersnöte, viertens Seuchen und fünftens Erdbeben.
Man muss auch auf die kleinen Wörter achten. Jesus Christus sagt in Matthäus 24: Danach, nach diesen fünf Zeichen des Anfangs, kommt eine furchtbare Christenverfolgung. Diese Christenverfolgung wird gefolgt von einem Massenabfall vom Glauben.
So haben wir das schematisch ganz klar vor uns: Eins, zwei, drei, vier, fünf – danach eins, zwei.
Wir haben bereits gesehen, dass die Endzeit 1882 begonnen hat. Nun werde ich zeigen, dass diese fünf ersten Zeichen genau in das Zeitfenster von 40 Jahren fallen, von 1882 bis 1922. Danach kommt die schreckliche Christenverfolgung und der Massenabfall.
Das entspricht genau der Struktur der Geschichte des zwanzigsten Jahrhunderts, einem Zeitfenster von 40 Jahren. Die Zahl wird nirgends in der Bibel so genannt, aber so hat es sich erfüllt, wie wir gleich sehen werden.
Ausführliche Betrachtung der fünf ersten Endzeitzeichen
Nun lesen wir den Bibeltext Matthäus 24,6: „Ihr werdet aber von Kriegen und Kriegsnachrichten hören. Passt auf, erschreckt nicht, denn dies alles muss geschehen, aber es ist noch nicht das Ende. Denn es wird sich Nation gegen Nation erheben und Königreich gegen Königreich.“
Sie sehen, es geht hier um Massenkrieg. Das wäre nicht erfüllt, wenn Deutschland einen Krieg gegen Frankreich geführt hätte, auch wenn es ein schlimmer Krieg gewesen wäre. Hier geht es um Massenkrieg, Nation gegen Nation, Königreich gegen Königreich.
Und noch mehr: Der Herr sagt, ihr werdet von Kriegen hören. Nun, wenn in der Nähe Krieg ist, dann hört man von Kriegen. Ja, auch in der Schweiz gab es Zeiten, da hörte man: In Deutschland ist Krieg, aber in der Schweiz nicht. Doch wenn man dann plötzlich hörte, dass Atombomben in Japan abgeworfen wurden, merkte man davon in der Schweiz kaum etwas. Das waren Kriegsgerüchte, Kriegsnachrichten vom Ende der Welt, aus Sicht der Schweiz.
Diese Ausdrücke weisen darauf hin, dass es hier um geografisch weit ausgedehnte Kriege geht. Und zwar um Massenkriege. Da kann man sich fragen: Wie können Kriege Endzeitzeichen sein? Kriege gab es ja schon immer, die ganze Weltgeschichte ist voller Kriege.
Aber wenn Jesus Christus etwas sagt, dann hat das Bedeutung. Und alles ist so knapp, so kurz – viel kürzer, als ich Vorträge halte. Es sind so wenige Worte, und jedes Wort ist ein Volltreffer.
Die Juden begannen 1882 zurückzukehren. Viele Verkündiger der Bibel und Bibellehrer hatten schon längst gesagt: Jetzt kommt die Endzeit, und das jüdische Volk kehrt wieder zurück in sein Land. Jetzt geschieht das.
Ich kann Ihnen schriftlich beweisen, dass das schon lange vor der ersten Rückkehr der Juden in Bibelkommentaren erklärt wurde. Dort heißt es: In der Endzeit werden die Juden aus aller Welt heimkehren. Das steht so in der Bibel. Und plötzlich kam es 1882. Aufmerksame Bibelleser wussten: Jetzt passiert es.
Ja, es vergingen ein paar Jahre. Die erste Welle dauerte bis 1903, dann kam die zweite Welle von 1904 bis 1914. Danach brach der Erste Weltkrieg aus. Und Sie haben richtig gehört: nicht der 27. Weltkrieg, sondern der Erste Weltkrieg. Denn das war das erste Mal, dass ein Krieg alle fünf Kontinente betraf.
Das war ein neues Phänomen in der Weltgeschichte. Er dauerte bis 1918 und forderte 17 Millionen Tote. Es war der schlimmste Krieg der gesamten Menschheitsgeschichte. Danach sagte man sich: Nie mehr soll ein solcher Krieg wiederkommen. Man gründete den Völkerbund für Frieden und Sicherheit.
Doch ein paar Jahre später kam der Zweite Weltkrieg, noch schlimmer, mit 50 bis 70 Millionen Toten. Verstehen Sie, warum aufmerksame Bibelleser wussten: Ja, da ist wirklich die Endzeit. Es ist genau das, was hier steht.
Aussagen müssen miteinander verknüpft werden. Diese Massenkriege mussten in der Zeit kommen, wenn die Juden heimkehren. Und genau so geschah es.
Hier sehen Sie die Karte des Ersten Weltkrieges. Was grau ist, war nicht beteiligt am Ersten Weltkrieg. Die ganze Welt war betroffen. Beim Zweiten Weltkrieg sehen Sie, dass es fast keine grauen Gebiete mehr gibt. Im Zentrum Europas ist die Schweiz grau.
Es ist furchtbar, aber es hat sich genau so erfüllt. Das war ein schreckliches Weh für diese Welt. Jetzt sehen Sie, ich habe hier den Ersten und den Zweiten Weltkrieg eingezeichnet.
Jesus Christus sagt, das ist der Anfang der Wehen, ja, wo diese fünf Zeichen beginnen. Aber er sagt auch, das ist noch nicht das Ende. Das Ende ist der wirkliche Abschluss, gerade bevor Jesus Christus wiederkommt.
Wenn das zum ersten Mal mit dem Massenkrieg kommt, ist das noch nicht das Ende, aber es ist schon die Endzeit. Sie sehen, Prediger, die schon vor hundert Jahren gesagt haben, wir leben in der Endzeit, hatten absolut recht. Nur waren sie noch nicht am Ende der Endzeit. Und das steht so in der Bibel.
Revolutionen als Endzeitzeichen
Ja, und jetzt schauen wir uns das noch weiter an. Wir haben gesehen, dass im Zeitfenster von 1882 bis 1922 der Erste Weltkrieg stattfand.
Nun betrachten wir den zweiten Punkt: Revolutionen. Aber mal ganz ehrlich: Wenn man in der Bibel von Revolutionen liest, denkt man, Revolutionen hat es doch schon immer gegeben. Wie kann das also ein Endzeitzeichen sein? Welche Revolutionen sind gemeint?
Wir haben in der Schule die Französische Revolution 1789 gelernt, die Glorious Revolution in England und viele weitere natürlich. Jesus Christus sagt in Lukas 21,9: „Wenn ihr aber von Kriegen und Revolutionen (griechisch: Katastasia) hören werdet, so erschreckt nicht; denn dies muss zuvor geschehen, aber das Ende ist nicht so gleich.“
In Markus 13,8 heißt es: „Und es werden Hungersnöte und Unruhen (Terrachei) sein; dies sind die Anfänge der Geburtswehen.“
Schauen wir uns nun das Zeitfenster von 1882 bis 1922 genauer an. In dieser Zeit gab es zahlreiche Revolutionen:
- Die Philippinische Revolution von 1896 bis 1898
- Die Konstitutionelle Revolution im Iran
- Die Russische Revolution 1905, bei der man den Zaren stürzen wollte
- Die Jungtürkische Revolution im Osmanischen Reich 1908
- Die Mexikanische Revolution ab 1910, die jahrelang andauerte
- Die Chinesische Revolution, die Xinhai-Revolution von 1911 bis 1912, die wahrlich nicht nur einen kleinen Winkel der Welt betraf
Während des Ersten Weltkrieges gab es außerdem:
- Die Arabische Revolte von 1916 bis 1918
- Die Februarrevolution in Russland 1917, eine bürgerliche Revolution
- Danach kam Lenin aus der Schweiz mit der deutschen Bahn durch das Kriegsgebiet nach Sankt Petersburg. Er stachelte die bürgerliche Revolution in den Straßen an, um sie in eine kommunistische Revolution umzuwandeln.
So kam es zur Oktoberrevolution 1917, durch die der Kommunismus Russland und viele andere Länder in den Würgegriff bekam.
Danach folgten:
- Die Novemberrevolution in Deutschland 1918 und die Abschaffung der Monarchie
- Die Asterrevolution 1918 in Ungarn
Das sind jetzt erst elf Revolutionen. Doch in dieser ganzen Zeit fanden siebzig Revolutionen und Aufstände statt. Das können Sie alles im Buch mit Quellenangaben nachlesen. Diese Informationen sind im Internet frei zugänglich, es sind keine versteckten Dinge. Jeder kann wissen, dass es 70 Revolutionen und Aufstände gab.
Und übrigens: Es sind ja Wehen, die weitergehen. Von 1882 bis 2012 habe ich ausgezählt, dass es mehr als 334 Revolutionen und Aufstände gab. Sie finden überall Quellen, Sie können das alles nachprüfen.
Zu den elf genannten kommen natürlich noch weitere hinzu: die Libertäre Revolution in Spanien, der große Arabische Aufstand, die Augustrevolution in Vietnam, Kuba und so weiter. Es geht weiter und weiter.
Bis Punkt 36 habe ich hier aufgeführt, darunter die Jasmin-Revolution in Tunesien 2010, den Arabischen Frühling, der inzwischen zu einer arabischen Eiszeit geworden ist. Dazu gehören:
- Die Revolution in Ägypten
- Die Revolution und der Bürgerkrieg in Libyen
- Die Revolution im Jemen
- Die Revolution und der Bürgerkrieg in Syrien
Und es geht weiter mit Massenprotesten in Algerien, Bahrain, Irak, Oman, Iran, Dschibuti und anderen Ländern.
Sie sehen, was jetzt geschieht, gehört auch ins Endzeitszenario hinein. Für sich allein genommen wäre das nichts Besonderes, aber im Gesamtkontext betrachtet ist das schon eindrücklich.
Hungersnöte als Endzeitzeichen
Dritter Punkt: Hungersnöte. Aber auch hier sind wir uns doch einig: Hungersnöte hat es schon immer gegeben. Wie kann das also ein Endzeitzeichen sein? Doch es steht in Matthäus, dass es an verschiedenen Orten Hungersnöte geben wird.
In dem Zeitfenster der ersten 40 Jahre haben wir all diese Hungersnöte erlebt. Es beginnt in China im Jahr 1892 mit einer Hungersnot, die eine Million Menschen das Leben kostete. In den folgenden Jahren kam es erneut zu einer Hungersnot mit fünf Millionen Toten. 1921 gab es in Nordchina eine weitere Hungersnot mit einer halben Million Opfern.
Dann folgen die Hungersnöte in Russland, die insgesamt sieben Millionen Menschen das Leben kosteten. Im Libanon gab es während des Ersten Weltkriegs eine schreckliche Hungersnot. Indien war von einer Hungersnot betroffen, bei der hundert Millionen Menschen litten und bis zu elf Millionen starben. In Afrika kam es 1899 zu einer verheerenden Hungersnot in Zentralkenia, bei der 50 bis 99 Prozent der Bevölkerung ausgerottet wurden.
Ich habe diese Zahlen zusammengerechnet: Es sind mehr als 26 Millionen Tote nur in diesem Zeitfenster. Und Sie sehen, ich habe acht schwere Hungersnöte aufgelistet. Natürlich ging das nicht nur dort weiter. Das zwanzigste Jahrhundert wurde als das Jahrhundert der Hungersnöte bezeichnet, in dem Hunderte von Millionen Menschen chronischen Hunger litten.
Die Weltbevölkerung stieg von 1,6 Milliarden auf 6,3 Milliarden im Jahr 2000. Das hat es zuvor noch nie gegeben. Es gäbe zwar genügend Nahrung, um alle zu ernähren – und noch viel mehr dazu. Trotzdem sterben jedes Jahr acht Millionen Menschen durch chronischen Hunger, verursacht durch Ungerechtigkeit, Diktaturen und andere Faktoren.
Heute Abend gehen eine Milliarde Menschen mit chronischem Hunger zu Bett. Das ist ein schreckliches Leid für diese Welt. Hungersnöte an verschiedenen Orten – jedes Wort ist ein Volltreffer, und es ist ganz eindeutig klar.
Seuchenepidemien als Endzeitzeichen
Vierter Punkt: Seuchenepidemien. Es wird Hungersnöte und Seuchen an verschiedenen Orten geben.
Hier sehen Sie einige Beispiele aus der Geschichte: Die russische Grippe von 1899 forderte Millionen Todesopfer. Danach kam die dritte Pest-Pandemie mit zwölf Millionen Toten. Bis 1945 gab es die sechste Cholera-Epidemie, die von 1899 bis 1923 fast eine Million Todesopfer forderte.
Noch viel schlimmer war die russische Typhusepidemie sowie die Spanische Grippe, die gleich nach dem Ersten Weltkrieg von 1918 bis 1920 zwischen 50 und 100 Millionen Menschen das Leben kostete. Dies war eine der schlimmsten Seuchen der Weltgeschichte. Besonders bemerkenswert ist, dass die meisten Opfer nicht etwa die Schwachen waren, die durch den Krieg geschwächt waren, sondern gerade die Gesunden.
Die Spanische Grippe war eine seltsame Grippe, bei der das intakte Immunsystem überreagierte, was zum Tod vieler Menschen führte. Die Schwachen hingegen konnten diese Grippe überleben. Ich zeichne hier fünf schwere Seuchen in diesem Zeitfenster ein.
Doch es geht weiter: Man könnte das ganze 20. Jahrhundert bis heute betrachten. So gab es die Asiatische Grippe von 1956 mit ein bis vier Millionen Toten, die Hongkong-Grippe, die russische Grippe, den AIDS-Virus und die Pockenkrankheit, die zwischen 300 Millionen und einer halben Milliarde Todesopfer gefordert hat.
Auch die Tuberkulose forderte im 20. Jahrhundert etwa 100 Millionen Tote, die Masern etwa 200 Millionen. Hepatitis B und C betreffen heute etwa eine halbe Milliarde Erkrankte. So ließe sich die Liste noch weiterführen.
Erdbeben als Endzeitzeichen
Jetzt noch der fünfte Punkt: Erdbeben. Es wird Hungersnöte, Seuchen und Erdbeben geben. Achten Sie auf die Verknüpfung der Ereignisse, denn alle diese Ereignisse müssen in derselben Periode auftreten.
Die Juden kehrten zurück, und 1882 sowie 1883 gab es im Osmanischen Reich – zu dem damals auch das Land Palästina gehörte – Erdbeben mit 15.000 Toten. Etwas später, im Iran, gab es ein Erdbeben mit 18 Toten. Nochmals im Iran, im Jahr 1900, waren es 11 Tote. 1885 starben 11 Menschen, dann in Japan 27 Tote, in Indien 20 Tote.
1908, entschuldigen Sie, ich spreche so schnell, damit wir durchkommen, obwohl man hier eigentlich langsam sprechen müsste, so schrecklich sind die Ereignisse: In Messina, Sizilien und Kalabrien gab es ein Erdbeben mit 72 bis 110 Toten in Europa, genauer gesagt in Italien. 1915 gab es nochmals 30 Tote bei einem Erdbeben. Direkt nach dem Ersten Weltkrieg, 1920, starben in China 200 Menschen durch ein Erdbeben.
Die Bibel spricht von großen Erdbeben. Sie sehen, in diesem Zeitfenster gab es schwere Erdbeben. Nun könnten wir die ganze Geschichte bis heute im zwanzigsten Jahrhundert weiterverfolgen. Ich habe das einmal zusammengerechnet: Im zwanzigsten Jahrhundert gab es mehr als 2,3 Millionen Tote bei etwa 140 schweren Erdbeben.
Das Auffällige ist, dass gerade die Menschen, die kein Geld haben, um gut zu bauen, besonders in erdbebengefährdeten Gebieten leben. Das ist sehr schlimm. So endet das 20. Jahrhundert.
Ich möchte noch speziell China 1976 hervorheben. Das war wahrscheinlich das schlimmste Erdbeben in der Menschheitsgeschichte mit 800.000 Toten. Ich spreche hier nicht von den Verletzten.
Im 21. Jahrhundert geht es weiter: Im Iran 2003 gab es 41 Tote, in Pakistan 2005 starben 90 Menschen. Haben Sie das schon wieder vergessen? In China 2008 starben 80 Menschen, und das schreckliche Erdbeben von Haiti 2010 forderte 316.000 Tote. Hoffentlich haben wir das noch nicht vergessen.
Christenverfolgung und Massenabfall im 20. Jahrhundert
Und jetzt kommen die Punkte sechs, sieben und acht, die ich zusammenfasse: Christenverfolgung, Tod und Hass.
Schauen Sie, wie genau die Bibel ist: Matthäus 24,9 sagt im nächsten Vers: „Werden sie euch“, sagt Jesus Christus seinen Nachfolgern, seinen Jüngern, „werden sie euch in Drangsal überliefern und euch töten, und ihr werdet von allen Nationen gehasst werden um meines Namens willen.“
Als Folge der kommunistischen Oktoberrevolution 1917 wurde die Sowjetunion 1922 gegründet. Ganz am Anfang der Geschichte dieses Staates wurde das Ziel aufgestellt, das Christentum zu vernichten. Ein atheistischer Staat mit dem Ziel, das Christentum auszulöschen.
Wenn Sie die weitere Geschichte anschauen, wurden Millionen von Menschen wegen Christenverfolgung abgeschlachtet. Dabei reichte es oft schon, wenn Menschen bekennende Christen waren – echte Christen oder auch nur Bekenner. Viele Christen wurden in Arbeitslager gesperrt, in Gefängnisse gebracht, es gab Massenerschiessungen.
Ich habe einmal mit einer Frau aus Russland gesprochen, die mir erzählte, wie ihr Vater, als sie noch Kinder waren, von Stalin erschossen wurde. Das ist nicht weit weg in der Geschichte. Wir können mit Menschen sprechen, die es erlebt haben.
Christen wurden in psychiatrische Anstalten gesteckt, verspottet und verhöhnt. Kinder christlicher Eltern wurden in der Schule benachteiligt. Es war für sie schwierig, und sie konnten normalerweise nicht studieren – der Weg wurde ihnen abgeschnitten.
Jetzt sehen wir diese fünf Zeichen in diesem Zeitfenster: „Und dann werden sie euch in Drangsal überliefern“, also verfolgen und töten – millionenfach. Man kann sagen, die größte Anzahl christlicher Märtyrer wurde im zwanzigsten Jahrhundert ermordet, nicht damals unter dem Römischen Reich, sondern vor allem durch Kommunisten und Islamisten.
Gemäß Open Doors sind heute hundert Millionen Christen in zahlreichen Ländern, vor allem in islamischen Ländern, unter Druck. Sie sind bedroht durch Misshandlung, Gefängnis, Tod und Unterdrückung.
Nun Punkt neun: Matthäus 24,10 sagt: „Und dann werden viele abfallen.“ Diese Verfolgung führt zum großen Abfall. So war es genau in der Geschichte: Millionen von Menschen im Gebiet der Sowjetunion und des kommunistischen Osteuropas gaben den christlichen Glauben auf. Die Kommunisten zwangen die Menschen durch systematische Umerziehung zum Atheismus.
Sie erklärten, wer an Gott glaubt, sei ein Dummkopf. Nur die Evolutionslehre sei richtig, alles sei durch Zufall entstanden. Millionen von Menschen mit christlichem Bekenntnis sind abgefallen.
So sehen Sie, es hat sich genau so erfüllt, wie es hier vorausgesagt ist – in ganz wenigen, knappen Sätzen.
Punkt zehn: Denunzieren. Matthäus 24,10 sagt: „Und dann werden viele abfallen“, haben wir schon gelesen. Jetzt geht es weiter: „Und werden einander überliefern und einander hassen.“
Die Geheimdienste wie KGB, Securitate, Stasi und so weiter beschlossen, mit der Bevölkerung zusammenzuarbeiten. Unsere Geheimdienste in der Schweiz machen das nicht; sie brauchen uns nicht. Aber dort wurde das so gemacht.
Das heißt, man hat systematisch bespitzelt und denunziert. Man wusste gar nicht mehr, ob der Nachbar, der morgens freundlich grüßte, vielleicht mit dem KGB oder der Stasi zusammenarbeitete. Man konnte niemandem mehr trauen – das ging über Jahrzehnte hinweg und noch mehr.
Punkt elf: Zwischenmenschliches Vertrauen wird zerstört. Matthäus 24,10 sagt: „Und dann werden viele abfallen, werden einander überliefern und einander hassen.“ Die Mitglieder der kommunistischen Gesellschaft sollten einander hinterhältig verraten und überliefern.
Dieses Vorgehen zerstörte das normale zwischenmenschliche Vertrauen über Jahre und Jahrzehnte. So entstand ein Klima des Hasses in der Gesellschaft.
Das ging noch weiter: Punkt zwölf, Verfolgung durch Familienangehörige. In Markus 13,12 heißt es: „Es wird aber der Bruder den Bruder zum Tode überliefern und der Vater das Kind, und die Kinder werden sich erheben gegen die Eltern und sie zum Tode bringen.“
Das Schrecklichste war, dass diese Geheimdienste nicht vor der Familie und der Ehe Halt machten. Sie gingen bis in das Schlafzimmer der Eltern hinein mit der Bespitzelung – bis in die Familie, ganz schrecklich.
Sie sehen, bei der biblischen Prophetie gibt es schon mehr zu erzählen als beim Mayakalender.
Ich habe über diesen Massenabfall gesprochen, der im Osten durch die Kommunisten erzwungen wurde. Interessant ist, dass die Bibel voraussagt, dass in der gleichen Epoche der Endzeit auch ein freiwilliger Massenabfall stattfinden würde.
Das ist genau im Westen geschehen, besonders ausgelöst durch die Neomarxisten. Interessant: die Altmarxisten dort drüben und die Neomarxisten hier.
Natürlich spielen verschiedene Einflüsse eine wichtige Rolle bei diesem Massenabfall im Westen. Es hängt damit zusammen, dass im zwanzigsten Jahrhundert die Evolutionslehre von den Massen akzeptiert wurde. Die liberale Theologie verwarf alle Grundlagen des Christentums.
Millionen von Menschen haben den christlichen Glauben aufgegeben, besonders im Zusammenhang mit der 68er-Bewegung und dem damals propagierten neuen Lebensstil.
Das Abendland hat sich massenhaft von der Bibel abgewandt, sodass die Bibel heute für die westliche Gesellschaft kaum noch relevant ist.
Sie können das nachlesen in 2. Timotheus 3,1-5; 4,2-4; 2. Petrus 2,3; im Judasbrief und in 2. Thessalonicher 2,3. Diese Stellen sprechen über den großen Abfall, der in der Endzeit stattfinden muss, noch vor der Wiederkunft von Jesus Christus.
Jetzt gehe ich wieder zurück zur Endzeitrede – das war nur eine Klammer, damit wir auch wissen, wo wir im Westen stehen.
Falsche Propheten und falsche Messiasse in der Endzeit
Punkt dreizehn: Falsche Propheten
Matthäus 24,11: „Und viele falsche Propheten werden aufstehen und werden viele verführen.“ Interessanterweise haben wir im zwanzigsten Jahrhundert eine Bewegung der Falschprophetie erlebt, seit die Juden begannen, zurückzukehren – etwas, das in der gesamten Kirchengeschichte von zweitausend Jahren nie zuvor geschehen ist.
Diese Bewegung begann ab 1906 in Amerika. Plötzlich traten viele Menschen auf, die neue Prophetien verkündeten. Damals war das Kennzeichen nicht speziell das Zungenreden – ein unverständliches Lallen, sogar für die, die sprachen – sondern Falschprophetie. Beispiele sind Aussagen wie: „In zwei Jahren wird Jesus Christus kommen“ oder „Noch diesen Winter“. Diese Prophezeiungen erfüllten sich nicht. Die Bibel sagt, dass ein Prophet, der einmal eine Falschaussage macht, ein falscher Prophet ist.
Diese Bewegung breitete sich nach Europa aus. Ab den 1960er Jahren brach die charismatische Bewegung aus, die noch viel intensiver war und ebenfalls voller Falschprophetie steckte. Dort wurden massenhaft Dinge vorausgesagt, die sich nie erfüllten.
Ab den 1980er Jahren, genauer ab 1985, kam die sogenannte dritte Welle mit führenden Propheten in dieser weltweiten Bewegung. Diese sagten voraus, dass im Jahr 2000 die größte Erweckung in Europa kommen werde. Menschen würden massenhaft geheilt, und Spitäler wären nicht mehr nötig, weil Heilungen durch Zeichen und Wunder geschehen würden. Auch in Nordamerika sollte eine große Erweckung stattfinden.
Heute, im Jahr 2012, können wir zurückblicken und feststellen, dass all diese Prophezeiungen falsch waren. Dennoch konnten die meisten dieser falschen Propheten ihre Arbeit fortsetzen. Millionen Christen sagen heute, sie hätten Eindrücke, Visionen, Botschaften oder Zungenbotschaften – viele davon sind voller Falschprophetie.
Das ist sehr schmerzhaft, weil wir alle betroffen sind. Niemand kann einfach mit dem Finger auf andere zeigen. Das schädigt unser christliches Zeugnis. Doch Jesus Christus hat es vorausgesagt: Es werden viele falsche Propheten kommen.
Punkt vierzehn: Viele verführt
Es heißt, viele falsche Propheten werden aufstehen und viele verführen. Es hätte sein können, dass viele falsche Propheten aufstehen, aber niemand ihnen zuhört – frei nach Bertolt Brecht: „Stell dir vor, es ist Krieg und keiner geht hin.“ Leider ist es nicht so.
Heute sagen etwa sechshundert Millionen Menschen, dass sie auf solche neuen Propheten hören. Sie besuchen entsprechende Veranstaltungen und springen oft von einem Anlass zum anderen. Das ist sehr schmerzhaft, weil wir direkt durch diese Dinge betroffen sind. Es tut uns weh.
Punkt fünfzehn: Falsche Messiasse
Das ist nochmals etwas anderes. Matthäus 24 sagt: „Denn es werden falsche Messiasse und falsche Propheten aufstehen.“ Es gibt also nicht nur falsche Propheten, sondern auch falsche Messiasse.
Hier sind einige Beispiele:
- Oskar Ernst Bernhard, alias Abdruschin, der behauptete, der wahre Christus zu sein.
- Dschiddu Krishnamurti, der bereits ab 1919 als wiedergekommener Messias bezeichnet wurde.
- George Baker, genannt „Father Daivin“, der sich als zweite Inkarnation Gottes betrachtete, also als Menschwerdung Gottes.
- Maharishi Mahesh Yogi, der durch die Beatles Türen in Europa und Amerika öffnete und Millionen Menschen als Heilsbringer verführte.
- Sun Myung Moon, der kürzlich verstorben ist und die schreckliche Mun-Sekte mit Millionen Anhängern gründete. Er betrachtete sich selbst als Sohn Gottes und Messias.
- Bhagwan, Guru Maharaji – die Älteren erinnern sich noch genau an die ganze Geschichte.
- David Koresh.
- Swami Omkarananda, der sich als allgegenwärtiger Gott bezeichnete.
- Jim Jones, bekannt durch den Massenselbstmord von 900 Anhängern im Dschungel von Guyana 1978.
- Marshall Applewhite und Charles Manson.
- Rabbi Menachem Mendel Schneerson passt ebenfalls in diese Reihe, ist aber nur einer unter vielen.
Diese Liste zeigt, wie vielfältig und gefährlich falsche Messiasse und falsche Propheten sein können.
Zeichen und Wunder sowie Naturkatastrophen in der Endzeit
Sechzehnter Punkt: Zeichen und Wunder
Der Herr Jesus sagt hier, dass falsche Messiasse und falsche Propheten aufstehen werden. Wir haben gesehen, dass sie große Zeichen und Wunder tun werden, um, wenn möglich, auch die Auserwählten zu verführen. Es wird ausdrücklich gesagt, dass diese wirklich große Zeichen und Wunder vollbringen.
Im zwanzigsten Jahrhundert haben wir riesige, spektakuläre Heilungsveranstaltungen erlebt. Dabei wurden Spitäler nicht überflüssig, aber die Veranstaltungen waren sehr eindrucksvoll. Ein Beispiel ist der sogenannte Toronto-Segen, der weltweit etwa 50 Kirchen erreicht hat. Millionen von Christen reden in Zungen, aber nicht so, wie es in der Bibel beschrieben ist. Dort beherrschten sie die Fremdsprachen wirklich, ohne sie gelernt zu haben, durch den Geist Gottes eingegeben. Heute hingegen lallen viele und wissen nicht, was sie sagen.
Dieses Phänomen ist verbunden mit vielen falschen Irrlehren. Zum Beispiel wird behauptet, dass man, bevor man eine Stadt evangelisiert, zuerst die Dämonen binden und einnehmen müsse. Doch wenn wir uns ansehen, wie der Apostel Paulus nach Europa kam, nach Philippi, der ersten Stadt, in der er wirkte, sehen wir etwas anderes. Er machte keinen Umzug um die Stadt, um Dämonen zu binden. Stattdessen ging er einfach an den Fluss, sprach mit den Frauen dort, und der Herr öffnete das Herz der Lydia. Auch andere kamen so zum Glauben. Das klingt ganz normal, aber eben verbunden mit großen Zeichen und Wundern.
Siebzehnter Punkt: Sturmfluten und Tsunamis
In Lukas 21,25 heißt es: „Auf der Erde wird es Bedrängnis der Nationen in Ratlosigkeit geben bei brausendem Meer und Sturmfluten.“ Denken wir an den schrecklichen Tsunami von 2004 um Weihnachten. Betroffen waren Indien, Sri Lanka, die Malediven, Indonesien und Thailand. Etwa 230.000 Menschen starben. Es wurde viel Mitgefühl gezeigt und gespendet. Man dachte, so etwas käme nicht so schnell wieder.
Doch dann kam 2005 der Hurrikan Katrina in den USA. Ganz New Orleans oder praktisch ganz New Orleans wurde überflutet. Der Schaden betrug 81 Milliarden Dollar und war eines der größten Schadenereignisse in der US-Geschichte. Kurz darauf folgte ein weiterer schlimmer Sturm über Texas mit sechs Meter hohen Sturmfluten. In den Massenmedien war von Millionen Menschen in Angst und Panik auf der Flucht die Rede. Anschließend kam der furchtbare Hurrikan Wilma über Mexiko, Kuba und Florida. Er war der stärkste Sturm im Atlantik, der je gemessen wurde.
Die Menschen hatten Angst, genau wie es in der Bibel steht. Doch es gibt noch viel mehr Beispiele, die Sie im Buch nachlesen können. Nun müssen wir langsam zum Schluss kommen.
Achtzehnter Punkt: Terrorismus
In Lukas 21,11 heißt es: „Es werden große Erdbeben an verschiedenen Orten sein, Hungersnöte und Seuchen, auch Schrecknisse wird es geben.“ Was bedeutet „Schrecknisse“? Wenn ein Ausdruck schwierig ist, muss man im Griechischen nachschauen. Dort steht „Phobetra“. Dieses Wort bedeutet im Wörterbuch „schreckliche Ereignisse“ oder auch „Schreckmittel“, also etwas, das Schrecken verbreitet.
Übrigens bedeutet „Terror“ im Lateinischen einfach „Schrecken“. Terror ist das Mittel, um Schrecken zu verbreiten. Terrorismus ist die systematische Verbreitung von Schrecken durch Schreckmittel.
Der internationale Terrorismus ist ein Kind des zwanzigsten Jahrhunderts. Neben dem linken Terrorismus ist vor allem der islamische Terrorismus zu nennen. Dieser hat vier Phasen durchlaufen: 1920, 1948, 1967 und 2001. In jeder Phase wurde er schlimmer. So kam es in der vierten Phase zum Angriff auf die Türme in New York am 11. September. Das war ein schmerzhaftes Ereignis.
Seitdem ist ein Krieg gegen den Terrorismus entbrannt. Er hört nicht auf, und der Terrorismus auch nicht. Niemand kann ihn bändigen.
Achtzehnter Punkt b: Schreckensereignisse
Der Begriff „Phobetra“ bedeutet nicht nur Schreckmittel, sondern auch Schreckensereignisse. Wir haben viele Schreckensereignisse gehört: Hungersnöte, Tsunamis und Erdbeben. Neben diesen ausdrücklich genannten Ereignissen sind unter Schreckensereignissen natürlich auch Überschwemmungen, Hitze, Katastrophen, Waldbrände, Hochwasser, Ölpestkatastrophen, Vulkanausbrüche und Atomreaktorunglücke zu verstehen.
Hier sehen Sie eine Grafik der UNO, die nicht die Bibel belegen will. Aber schauen Sie mal: Von 1900 bis 2000 wird gezeigt, wie die Schreckensereignisse und Katastrophen zugenommen haben. Die Kurve steigt steil und exponentiell an. Das ist fast nicht zu glauben.
Gesetzlosigkeit und moralischer Zerfall
Neunzehnter Punkt: Gesetzlosigkeit und moralischer Zerfall
Matthäus 24,12 sagt: „Und wegen des Überhandnehmens der Gesetzlosigkeit, griechisch anomia, wird die Liebe der vielen erkalten.“ Anomia bedeutet die Achtung vor Recht, verbindlichem Maßstab und Ordnung.
Die 68er-Bewegung forderte, alle Moralvorstellungen über Sexualität über Bord zu werfen. Praktisch alles sollte erlaubt sein, einschließlich des Konkubinats, also des unverheirateten Zusammenlebens. Das war bis dahin in der Schweiz verboten, denn die Bibel bezeichnet das als Hurerei. Partnerwechsel wurde als etwas Normales dargestellt. Ehebruch und Homosexualität wurden toleriert. Pornografie entwickelte sich zu einem Milliardenmarkt. Durch das Internet hat sich diese Entwicklung heute noch verschärft.
In diesem Zusammenhang ist auch die steigende Gewaltbereitschaft zu sehen. Die 68er forderten zudem das Recht der Frau auf Abtreibung, was mit Gottlosigkeit, Okkultismus und Drogenmissbrauch einherging. Seit den sechziger Jahren haben diese Phänomene dramatisch zugenommen.
Nach Angaben der UNO werden weltweit heute jährlich 40 Millionen Babys abgetrieben, also im Mutterleib getötet. Seit der Liberalisierung der Abtreibung in den USA 1973, gefolgt von Frankreich, Italien und anderen Ländern, sind bis heute mehr als eine Milliarde Babys getötet worden. Das ist die größte Massentötung von Menschen in der gesamten Weltgeschichte.
Noch heute wird darüber gestritten, ob Ärzte oder Krankenschwestern sich weigern dürfen, an einer Abtreibung beteiligt zu sein. Viele sagen: „Das geht doch nicht! Die Frau hat ein Recht, selbst zu entscheiden. Man muss diesen Entscheid respektieren.“ Doch den Entscheid des Arztes, der aus Gewissensgründen ablehnt, respektiert man in der Schweiz nicht. Es ist ein Problem, wenn jemand Frauenarzt werden will. Das ist heute kaum noch möglich, weil er abtreiben muss. Auch für Frauen, die Hebamme im Krankenhaus werden wollen, ist es praktisch unmöglich, wenn sie sich weigern. Sie werden in der Ausbildung behindert.
Das Überhandnehmen der Gesetzlosigkeit führt zum zwanzigsten Punkt: Erkalten der Liebe. Die Liebe der vielen wird erkalten. All diese Entwicklungen und alles, was damit zusammenhängt, haben in uns allen viel zerstört, auch unsere Empfindungen beschädigt.
Wenn die alten Römer, die ebenfalls Abtreibungen praktizierten, sehen könnten, was das moderne Europa tut, würden sie es nicht fassen. Sie hatten noch mehr natürliche Gefühle als wir heute. Das, was hier passiert, hat in uns viel kaputtgemacht.
Viele Menschen, die glaubten, dieser neue Lebensstil bringe ihnen ein erfülltes Leben, sind an diesen Dingen zerbrochen. Sie sind vereinsamt und haben Zuflucht in Alkohol und Drogen gesucht. Das ist sehr schrecklich.
Wer kümmert sich heute um diese Menschen? Wer hilft ihnen heraus?
Das Evangelium erreicht alle Nationen
Und der letzte Punkt: 21. Das Evangelium erreicht alle Nationen
Matthäus 24,14: „Und dieses Evangelium des Reiches wird gepredigt werden auf dem ganzen Erdkreis, allen Nationen zu einem Zeugnis, und dann wird das Ende kommen.“
Die Bibel war im Jahr 1800 in siebzig Sprachen übersetzt. 1830 gab es bereits Übersetzungen in 157 Sprachen. Heute, im Jahr 2012, gibt es Bibeln und Bibelteile in mehr als 2.500 Sprachen.
Global Recordings Network hat biblische Botschaften auf CD in fast sechstausend Sprachen und Dialekten veröffentlicht. Durch Radio und Internet werden heute auch Länder erreicht, die offiziell vollkommen verschlossen sind für die frohe Botschaft von Jesus Christus.
In Thailand zum Beispiel – „Thai“ bedeutet ja „frei“ – kann man ganz frei unter den Buddhisten evangelisieren. Der König erlaubt das. Er ist in Lausanne aufgewachsen und hat eine interessante Beziehung zu unserer Kultur. Man ist dort völlig frei. Im Vorhof eines Buddhistentempels haben meine Frau und ich Marktverkäufern oder Verkäuferinnen Traktate mit dem Titel „Wie kann man dem Karma entfliehen?“ gegeben. Diese Traktate kann man frei verteilen, ohne verfolgt zu werden.
In den Nachbarländern Myanmar und Vietnam sowie in Malaysia ist die Situation anders. In Malaysia zum Beispiel war es im Frühjahr so, dass das Evangelium zu verkünden ein Verbrechen war. Den Chinesen darf man es sagen, aber den Malaien nicht. Dennoch können auch diese Menschen heute erreicht werden.
Erst im zwanzigsten Jahrhundert wurden alle Nationen der Welt erreicht, aber nicht alle Stämme. Jesus Christus sagt „alle Nationen“. Das Wort „Ethnos“ bedeutet die größte soziale Einheit. Laos ist ein kleines Land, aber es gibt Nationen, die aus vielen Völkern bestehen, wie zum Beispiel Indien oder Russland. Jesus Christus spricht nicht nur von allen Laoi, sondern von allen Ethnoi, und das ist heute so.
Erst heute, in der Zeit, als die Juden zurückkehrten, sind alle erreicht. Lesen wir nochmals: „Und dieses Evangelium des Reiches wird gepredigt werden auf dem ganzen Erdkreis, allen Nationen zu einem Zeugnis, und dann wird das Ende kommen.“
Es ist nicht gesagt, dass das Ende sofort kommt. „Und dann wird das Ende kommen“ – man kann es nicht genau berechnen. Nur Sekten rechnen mit einem genauen Zeitpunkt. In der Bibel kann man das nicht. Aber die Zeichen der Zeit können wir erkennen. Und das waren jetzt etwas mehr als zwanzig Zeichen von über hundertfünfundsiebzig.
Schlussfolgerungen und persönliche Einladung
Drei Schlussfolgerungen:
Erstens: Wir leben in der Endzeit. Jesus Christus wird bald als Richter der Welt kommen. Sind Sie bereit, ihm zu begegnen?
Zweitens: Die Bibel ist Gottes Wort an uns. Sie enthält Hunderte von erfüllten Prophezeiungen, die es nur in der Bibel gibt. Zum Beispiel gibt es 300 Prophezeiungen über das erste Kommen von Jesus Christus, 200 im Buch Daniel über die Weltgeschichte und 175 über die Endzeit, also heute. Das sind zusammen fast 700 Prophezeiungen.
Die Bibel erweist sich so als Gottes Wort an uns. Sie ist glaubwürdig, und es lohnt sich, die Bibel regelmäßig zu lesen, um Gottes Botschaft für uns persönlich zu erfahren. Zum Beispiel kann man morgens einen Abschnitt aus der Bibel lesen.
Die Bibel sagt: Ich muss zu Gott zurückkehren und mich mit ihm versöhnen lassen, denn wir alle haben Gottes Gebote gebrochen und können vor Gott nicht bestehen. Wenn wir sagen: „Aber ich war doch besser als mein Nachbar“, wird das Gott nicht beeindrucken. Wir vergleichen uns nicht mit unserem Nachbarn, sondern sein Wort ist die Forderung, und wir haben Gottes Gebote gebrochen.
Aber die Bibel sagt heute: Noch bevor der Richter kommt, lasst euch mit Gott versöhnen. Wenn wir unsere persönliche Schuld im Gebet Gott bekennen und ihm danken, dass Jesus Christus vor zweitausend Jahren gekommen ist, um für unsere Sünden zu sterben, und wenn wir das ganz für uns in Anspruch nehmen, dann wird uns Gott die ganze Schuld des Lebens löschen.
Dann muss man keine Angst vor Gott haben, sondern kann wissen: Wenn ich einmal vor dem Richter stehe, dann stehe ich vor Jesus Christus, und das ist mein Erlöser. Er ist für mich am Kreuz gestorben. Der Gedanke an die Begegnung mit Gott in der Zukunft oder daran, wenn wir heute sterben würden, ist dann kein Schreckensgedanke mehr. Das wünsche ich jedem.
Man muss zum Punkt kommen, zu sehen: Jesus Christus starb für mich am Kreuz. Und 1. Johannes 1 sagt: Wenn wir unsere Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und uns reinigt von aller Ungerechtigkeit.
Gott hat es in seinem Wort versprochen: Er vergibt uns, und sein Wort ist zuverlässig. Das wünsche ich jedem, der hier ist.
Vielen Dank fürs Zuhören.
