Einführung: Die Bedeutung des Berges Zion
Das Thema heute Abend ist das Geheimnis des Felsens auf dem Berg Zion, endlich enthüllt. Hier sehen Sie einen Teil der Ostabhänge des Tempelberges, der in der Bibel auch Berg Zion oder Berg Moria genannt wird.
Ich möchte Ihnen kurz erklären, wie die Bibel den Berg Zion sieht. Für Schweizer mag der Ausdruck „Berg“ vielleicht etwas hochgegriffen sein, denn er ist nur 743,7 Meter über Meer. Für uns hier ist das eher ein Hügel. Dennoch ist dieser Ort nach der Bibel der wichtigste Ort der Welt.
Die Bibel beschreibt es so: Aus den unermesslichen Weiten des Weltalls hat der Ewige einen kleinen blauen Planeten erwählt, auf dem die Heilsgeschichte stattfinden soll. Aus diesem Planeten hat der Ewige ein kleines Land speziell ausgewählt – das Land Israel. Es liegt am Knotenpunkt der drei Kontinente Europa, Asien und Afrika.
Und wiederum aus diesem kleinen Land ist eine Stadt besonders erwählt worden: Jerusalem, Zion. In den Psalmen heißt es: „Der Herr liebt die Tore Zions mehr als alle Tore Jakobs.“
Warum hat dieser Berg eine solche Bedeutung? Man könnte meinen, dass die Jungfrau, die Eigernordwand oder das Matterhorn diesen Stellenwert innehaben müssten. Dennoch fallen sie völlig ab gegenüber diesem kleinen Hügel hier im Nahen Osten.
Hier stand während etwa tausend Jahren der jüdische Tempel. Hier war das Zentrum des alttestamentlichen jüdischen Glaubens.
Die Geschichte Jerusalems und des Tempels
Die Geschichte begann vor dreitausend Jahren. David eroberte die kleine jebusitische Enklave Jerusalem am Südabhang des Berges Zion. Er machte aus diesem Städtchen sogleich die Hauptstadt des Reiches Israel. Darum feiert man heute dreitausend Jahre Jerusalem als jüdische Hauptstadt.
Sein Sohn Salomo baute die Stadt weiter aus, insbesondere nach Norden. Auf der Bergspitze errichtete er den ersten Tempel, den salomonischen, sprichwörtlich herrlichen Tempel. Nach dem Gesetz Mose sollte dieser Berg ein ganz besonderer Ort sein – der auserwählte Berg für den Tempel und die Opfer, ohne Alternative. Er sollte ein Ort der Anbetung sein, als Zeugnis unter den Völkern, dass es nur einen wahren Gott gibt.
Doch Salomo wandte sich am Ende seines Lebens von dem einen wahren Gott ab, und das Volk Israel tat es ihm im Allgemeinen gleich. In der Folgezeit standen viele Propheten auf und riefen das Volk Israel zur Umkehr zu dem Gott der Bibel, zum Schöpfergott, auf. Sie sagten auch voraus, dass es zu einer nationalen Katastrophe kommen würde, wenn dieser Ruf zur Umkehr ungehört bliebe.
So kam es denn auch, genau wie die Propheten es vorausgesagt hatten. In den Jahren 605 bis 586 v. Chr. zerstörte die babylonische Armee unter Nebukadnezar den Judenstaat, die Hauptstadt Jerusalem, und der herrliche salomonische Tempel wurde in Staub und Asche gelegt. Ein Volk, das dem einen wahren Gott den Rücken gekehrt hatte, sollte auch nicht mehr das Zeugnis des einen wahren Gottes besitzen.
Das jüdische Volk wurde weggeführt nach Babylon. Dort befand sich der Südpalast Nebukadnezars. Doch der Prophet Jeremia sagte voraus, dass die Zeit in Babylon nur siebzig Jahre dauern sollte. Tatsächlich war im Jahr 538 v. Chr. Schluss mit der babylonischen Herrschaft. Das babylonische Weltreich von 608 bis 538 v. Chr. endete. Die Perser und Meder hatten Babylonien erobert, und der persische König Chores gab den Juden die Erlaubnis, aus der Gefangenschaft zurückzukehren nach Zion. Dort sollten sie an exakt der gleichen Stelle den Tempel wieder aufbauen.
Im Buch Esra wird betont, dass der zweite Tempel auf den Überresten, den Mauerresten des ersten Tempels errichtet wurde. Keine Elle wurde verschoben. Er stand wieder auf dem 500 Ellen Quadrat des einstigen salomonischen Tempels beziehungsweise Tempelplatzes.
Später, in der Zeit von Herodes, wurde der Tempel massiv ausgebaut. Herodes gab dem jüdischen Volk, um sich bei ihm beliebt zu machen, unermessliche Reichtümer, um dieses Projekt zu verwirklichen. Durch künstliches Aufschütten im Norden wurde das Bezetha-Tal aufgefüllt. So konnte die Plattform massiv erweitert werden. Schließlich entstand ein Tempelplatz, der doppelt so groß war wie damals beim salomonischen Tempel.
Mit 144 Quadratmetern Fläche wurde dies das größte Heiligtum der alten Welt.
Jesus Christus und die Zerstörung des zweiten Tempels
In dieser Zeit trat Jesus von Nazareth auf. Er war der Messias, denn in seinem Leben erfüllte er über dreihundert Prophezeiungen aus dem Alten Testament, die den verheißenen Erlöser betrafen.
Trotzdem stand er im Jahr 32 in der königlichen Säulenhalle am Südende des Tempelplatzes vor dem Synedrium, dem obersten Gerichtshof Israels. Unter der Führung von Caiaphas, dem Hohenpriester, wurde Jesus Christus zum Tod verurteilt. Dies geschah im Tempelareal. Die Römer führten dann die Kreuzigung außerhalb des Gennadtores, außerhalb des Gartentores, auf dem Felsen Golgatha in einem ausgedienten Steinbruch aus.
Die Propheten hatten auch dies im Alten Testament vorausgesagt. Sie sagten voraus, dass nach dieser Katastrophe, der Verwerfung des Messias, Jerusalem und auch der zweite Tempel erneut zerstört werden sollten. Tatsächlich kamen im Jahr 70 die Römer und verwüsteten in einem unglaublich brutalen Krieg Jerusalem und den zweiten Tempel. Der Judenstaat nahm hier sein Ende.
Moses sagte bereits um 1500 vor Christus voraus, was bei der Verwerfung des Messias geschehen würde. In Levitikus 26,31 lesen wir: „Ich lege eure Städte in Schutt und Asche und zerstöre euer Heiligtum. Eure Opfer werde ich nicht mehr annehmen, euer Land werde ich so verwüsten, dass eure Feinde, die darin wohnen werden, sich darüber entsetzen werden. Euch werde ich in alle Welt zerstreuen, ich werde euch mit dem Schwert verfolgen, euer Land wird zur Wüste werden und eure Städte zu Trümmerhaufen.“
Jeder dieser Punkte hat sich in einem jahrhundertelangen Prozess ab dem Jahr 70 wortwörtlich erfüllt. Es war ein langer Prozess von vielen Jahrhunderten, in dem das Land Israel zu einer unansehnlichen Wüste absank. Die Römer selbst zerstörten über tausend Städte und Festungen in Israel.
Das jüdische Volk wurde in einem langen, langen Prozess auf alle fünf Kontinente zerstreut und dauernd verfolgt – bis ins zwanzigste Jahrhundert. Dreizehn Millionen Tote sind das Ergebnis davon. Und nicht nur im zwanzigsten Jahrhundert, sondern durch alle Jahrhunderte hindurch wurden sie vom Schwert verfolgt.
Die lange Zeit der Staatenlosigkeit und die prophetische Hoffnung
Hosea, der Prophet, hatte im achten Jahrhundert vor Christus bereits die lange Zeit der Staatenlosigkeit vorausgesehen. In Hosea 3,4 heißt es: „So wird es dem Volk Israel ergehen, sie werden lange Zeit keinen König, keine Fürsten und auch keine Opfer mehr haben.“
Doch letztlich werden sie umkehren und sich dem Ewigen, ihrem Gott, zuwenden – und auch David, ihrem König. In der Endzeit werden sie sich mit Ehrfurcht dem Ewigen zuwenden und ihre Erwartung auf seine Güter richten.
Hier wird die zweitausendjährige Staatenlosigkeit des jüdischen Volkes beschrieben, umschrieben mit „lange Zeit keinen König, keine Fürsten und auch keine Opfer“. Tatsächlich konnte das jüdische Volk seit dem Jahr 70 nach Christus bis heute den Tempel nicht wieder aufbauen und hatte keine Opfer mehr.
Dennoch ist klar, dass diese Zeit nur lange dauern, aber nicht ewig sein soll. In der Endzeit wird es eine Wende geben. Die Endzeit in der Bibel ist die Zeit, in der das jüdische Volk aus seiner weltweiten Zerstreuung wieder in das Land der Väter zurückkehren soll.
Zweitausend Jahre Sehnsucht nach Zion – die Sehnsucht, an die Stätte des einstigen Tempels zurückzukehren, an die Stätte der Anbetung und des Zeugnisses für den einen Gott der Bibel.
Amos hatte schon viele Jahrhunderte vor Christus folgendes vorausgesagt: „Ich werde das Schicksal meines Volkes Israel wenden. Sie werden die verwüsteten Städte aufbauen und bewohnen, Weinberge pflanzen und deren Wein trinken, Gärten anlegen und deren Frucht essen. Ich werde sie in ihrem Land pflanzen, und sie sollen nicht mehr herausgerissen werden aus ihrem Land, das ich ihnen gegeben habe, spricht der Herr, dein Gott.“ (Amos 9,14-15)
Diese Verse gaben dem jüdischen Volk in der zweitausendjährigen Zerstreuung Zuversicht und Ausblick – selbst in den dunkelsten Stunden der Verfolgung.
Die Rückkehr nach Zion und die Gründung des Staates Israel
Und schließlich wurde es Realität: 1882 fand die erste Einwanderungswelle, Alija auf Hebräisch genannt, aus Russland statt. Damals herrschte unter den letzten Zaren Verfolgung. Erste Siedler kehrten nach Palästina zurück. Doch viele im Westen sagten: „Die sind ja verrückt! Palästina ist ein muslimisches Land und gehört zum Osmanischen Reich der Türken. Die werden ihnen niemals die Erlaubnis geben, dort einen Staat zu gründen.“
Dann kam der Erste Weltkrieg. Während dieses Krieges stellten sich die Türken, die Osmanen, auf die Seite Deutschlands. Deshalb kamen die Engländer und Franzosen und besiegten das Osmanische Reich. Palästina wurde britisches Protektorat.
Noch während des Krieges gaben die Engländer die Balfour-Erklärung heraus. Darin versprachen sie, alles in ihren Kräften Stehende zu tun, um in Palästina eine nationale jüdische Heimstätte zu schaffen. Doch nach dem Krieg gab es massiven muslimischen Widerstand gegen diese Ziele. Das führte dazu, dass sich die Briten schließlich feige aus ihrem Protektorat, aus ihrem Mandat Palästinas, zurückzogen.
Dann kam der Zweite Weltkrieg mit sechseinhalb Millionen Juden, die vernichtet wurden. Diese schreckliche Katastrophe, die Shoah, wie man sie auf Hebräisch nennt, weckte nach dem Krieg für kurze Zeit Mitleid mit dem jüdischen Volk in der Mehrheit der Völker dieser Welt. So setzte sich 1947 im November bei der Abstimmung der UNO eine Mehrheit für die Schaffung eines Judenstaates in Palästina durch – trotz massiver Drohungen von islamischer Seite.
Man sieht also, dass in dieser Wende des Schicksals des jüdischen Volkes die zwei schrecklichsten Kriege der Weltgeschichte Schlüsselrollen gespielt haben. Hesekiel prophezeite im sechsten Jahrhundert vor Christus in Kapitel 36, Verse 24 und 28: „Und ich werde euch aus den Nationen holen und euch sammeln aus allen Ländern und euch in euer Land bringen. Ihr werdet in dem Lande wohnen, das ich euren Vätern gegeben habe, und ihr werdet mein Volk sein, und ich werde euer Gott sein.“ Das ist Prophetie im Klartext. Doch es brauchte lange Zeit, 2600 Jahre nach Hesekiel, bis das Wirklichkeit werden konnte.
Am 14. Mai 1948 wurde der Staat Israel ausgerufen. Das Unmögliche wurde möglich, aber es brauchte zwei Weltkriege, die die Welt in ihren Fundamenten erschüttert hatten. Doch Zion gehörte damals nicht zum Staatsgebiet Israels. Die UNO hatte das bewusst ausgeklammert. Aber was ist Zionismus ohne Zion?
Die Propheten haben vorausgesagt, dass das jüdische Volk nicht nur ins Land der Väter zurückkehren würde, aus aller Welt kommend, sondern dass sie nach Zion zurückkehren würden. Niemand wusste, wie sich das einmal realisieren sollte. Jeremia prophezeite um 600 vor Christus in Kapitel 31, Verse 10 und 12: „Ihr Völker, hört, was der Ewige euch sagt, macht es auf den fernsten Inseln bekannt! Ich habe Israel zerstreut, ich werde es auch wieder sammeln. Sie werden zum Berg Zion kommen und Jubellieder anstimmen.“ So deutlich ist der Bibeltext.
Aber niemand konnte ab 1948 und in den folgenden Jahren sagen, wie das jemals in Erfüllung gehen sollte. Jerusalem war eine geteilte Stadt mit einer Mauer wie Berlin. Keinem Juden war es erlaubt, auch nur besuchsweise zur Klagemauer am Berg Zion zu gehen, um zu beten.
Die harten Fakten: 1967 war Israel von vielen muslimischen Nachbarländern in seiner Existenz grundsätzlich bedroht. Über die Massenmedien wurde verkündet: „Jetzt wird ein Blutbad sondergleichen kommen. Wir werden den Judenstaat vollständig ausrotten und vernichten.“ Das führte zum Sechstagekrieg. Israel war gezwungen, den Erstschlag zu tun – in einem Dreifrontenkrieg.
Im Westen dachten viele, jetzt sei der Untergang gekommen. Doch in den ersten Stunden des Krieges wurde die Luftwaffe von Syrien und Ägypten weitgehend am Boden vernichtet. Das wusste man im Westen lange Zeit nicht. Es war ein Krieg, bei dem wirklich die ganze Welt den Atem anhielt. Selbst als Atheist oder Agnostiker spürte man, dass hier nicht mehr mit normalen Dingen zu und her ging.
Am dritten Tag, am Mittwoch, wurde in einer sagenhaften Aktion durch Fallschirmspringer Ostjerusalem mit dem Tempelberg erobert. Das waren Fallschirmspringer, die hinaufgingen nach Zion, auf den Platz des einstigen jüdischen Tempels – nach zweitausend Jahren wieder in jüdischer Hand.
Bei diesem Bild denke ich gerne an Psalm 126, einen prophetischen Psalm, der in prophetischer Vergangenheit spricht und ein Stufenlied ist: „Als der Herr das Schicksal Zions wendete, waren wir wie Träumende. Da war unser Mund voll Lachens und unsere Zunge voll Jubels. Da sagte man unter den Nationen: Der Herr hat Großes an ihnen getan, der Herr hat Großes an uns getan, wir waren fröhlich.“
Zurück an der Mauer, an der Klagemauer, die ein Überrest der einstigen äußeren Stützmauer des Tempels im Westen ist. Nach sechs Tagen war Ruhe – ausgerechnet am Schabbat. Eine Nation hat überlebt. Hier eine Parade am Himmel nach dem Sechstagekrieg: der Davidstern, der Hinweis auf den kommenden Messias, der einmal Jerusalem wirklich vollständig erlösen wird.
Die Sehnsucht nach dem dritten Tempel und die Vorbereitungen
Wir verstehen, dass seit 1967 in immer mehr jüdischen Herzen eine ungeahnte Sehnsucht nach Zion und dem dritten Tempel erwacht ist.
Das ist Rabbi Ariel Yisrael. Er war einer der Fallschirmspringer, die den Tempelberg erobert hatten. Im Jahr 1988 gründete er das Mechon HaMikdash, das Tempelinstitut. Dort werden fertige Tempelgeräte für den dritten Tempel hergestellt, die für die Wiedereinführung der Opfer bestimmt sind.
Hier befinden wir uns in der Atarale Joschna, bei einer anderen Organisation. Diese hat ein Modell des Hesekiel-Tempels erstellt, also des Tempels der Endzeit, des dritten Tempels. Das Modell steht auf einem Quadrat von 500 Ellen, so wie einst der salomonische Tempel.
Wenn man hier aus dem Fenster blickt, fällt der Blick auf die goldene Kuppel der Oma-Moschee, die sich mitten auf dem Tempelplatz erhebt. Auf dem Modell ist ein detailgetreues Modell des dritten Tempels zu sehen.
Wir stehen vor der Atheret Kohanim, der Krone der Priester, einer Schule, in der Israelis zum praktischen Priesterdienst ausgebildet werden. Natürlich nur solche, die nachweisen können, dass sie Nachkommen des einstigen Hohen Priesters Aaron sind. Das sind Juden mit dem Geschlechtsnamen Kohen.
Beispielsweise ist der amerikanische Verteidigungsminister ein Nachkomme Aarons. Der Name Cohen bedeutet auf Hebräisch Priester. Varianten davon sind Cohn, Kahane oder auch Levi, die aus dem Priesterstamm Levi stammen. Namen wie Lewinsky oder Lewin sind ebenfalls Ableitungen davon. Nicht alle Namen passen exakt, aber es sind sowieso nur Männer, die diese Rolle übernehmen.
Hier sehen Sie Gershon Salomon. Auch er war einer der Fallschirmspringer, die den Tempelberg erobert hatten. Das tat er, obwohl er damals bereits invalide war. Durch einen Krieg in den 1950er-Jahren war er beeinträchtigt, wollte aber trotzdem im Sechstagekrieg mitkämpfen. Das zeigt etwas von seinem Charakter.
Er gründete die Organisation „Getreue des Tempelbergs“. Diese hat bereits dreimal versucht, den ersten Baustein für den dritten Tempel auf den Tempelplatz zu bringen. Das gestaltet sich jedoch als relativ schwierig.
Vor ein paar Tagen durfte ich nicht einmal mit der hebräischen Bibel auf den Tempelberg. Die israelische Polizei schickte mich zurück, da das nicht erlaubt sei. Obwohl der Tempelplatz in jüdischer Hand ist, wird so viel Rücksicht genommen, dass man nicht einmal mit einer hebräischen Bibel im Rucksack hinaufgehen darf.
Später bin ich erneut gegangen, habe die Bibel in der Zwischenzeit evakuiert. Dann war es möglich, allerdings mit dem Vermerk, dass kein Gebet stattfinden darf.
Nach der Bibel wird der dritte Tempel kommen. Es gibt viele Stellen, die das belegen. Ich habe dies ausführlich in meinem Buch Jerusalem – Hindernis für den Weltfrieden: Das Drama des jüdischen Tempels dargelegt und belegt.
Die Herausforderung der genauen Lage des Tempels
Nun gibt es aber noch Folgendes zu überlegen: Eines der größten Hindernisse war nämlich die Frage, wo genau der einstige Tempel stand. Denn ohne dieses Wissen kann man den dritten Tempel nicht bauen. Das möchte ich sehr deutlich machen.
Es ist klar, dass in den zweitausend Jahren die genaue Stelle verloren gegangen ist. Schon die Römer hatten gründliche Arbeit geleistet beim totalen Abreißen des einstigen Tempelgebäudes. Es schien keine Spuren mehr zu geben. Niemand wusste mehr exakt, wo das Allerheiligste stand.
Im zweiten Jahrhundert nach Christus hatte der Kaiser Hadrian, so wird überliefert, den Juden wieder die Erlaubnis gegeben, den Tempel wieder aufzubauen. Dann soll eine samaritanische Delegation bei ihm interveniert haben mit dem Hinweis: „Tu das nicht! Wenn Sie den Tempel bauen, werden sie wieder rebellieren, wie damals im Jahr siebzig, von sechsundsechzig bis dreiundsiebzig.“
Was soll ich tun?, soll Hadrian gesagt haben. Die Antwort lautete: „Sag ihnen, sie sollen den Tempel ein paar Ellen versetzt gegenüber der früheren Lage wieder aufbauen.“ Das hat er dann so gemacht. Das jüdische Volk hatte damals das Projekt selbständig begraben – begleitet von einer riesigen nationalen Wehklage.
So entscheidend ist die Frage nach zweitausend Jahren: Wie soll man den Tempel, wie damals den zweiten, auf der Spur des ersten wieder aufbauen? Das war ein grundsätzliches Hindernis.
Die archäologischen Entdeckungen von Lane Rittmeier
Hier sehen Sie Lane Rittmeier, einen Archäologen, der über zwanzig Jahre am Tempelberg gearbeitet hat. In diesen Forschungsjahren ist ihm schließlich alles klar geworden: die exakte Lage des einstigen Tempels und aller Nebengebäude – und zwar so eindeutig, dass kein Zweifel mehr besteht.
Doch die ersten Entdeckungen machte er erst 1992. Das Allerheiligste entdeckte er sogar noch später, nämlich erst 1994. Das ist also alles sehr frisch. Ob die Ergebnisse überzeugend sind, können Sie nun selbst beurteilen.
Wir beginnen mit der Forschungsarbeit. Hier sehen Sie eine Darstellung des Tempelplatzes mit seinen 144 Quadratmetern. Darauf befindet sich die sogenannte Moslemmplattform, auf der der Felsendom, die Oma-Moschee, steht. Sie sehen auch, dass von allen Himmelsrichtungen – Osten, Süden, Westen, Norden – Treppen auf die Moslemmplattform hinaufführen.
Die Treppen verlaufen jeweils parallel zur Seitenlinie, an der sie stehen. Eine Ausnahme bildet die Nordwestecke, wo die Treppe eindeutig nicht parallel verläuft. Schon vor Lane Rittmeier hatte ein Archäologe dies näher untersucht. Dabei fiel auf, dass die unterste Treppe hier aus riesigen Aschlarblöcken besteht. Das sind zugesägte Steinblöcke, die früher als Baumaterial verwendet wurden.
Es wurde deutlich, dass dies offensichtlich eine alte Mauer sein muss, die die Muslime im siebten Jahrhundert nutzten, um von hier aus ihre Treppe hinaufzubauen. Die weiteren Treppen bestehen nämlich aus viel kleineren Steinen. Das war der erste Schlüssel zur Entdeckung.
Aus der antiken Überlieferung wusste man, dass der einstige zweite Tempel unter Herodes stark nach Norden, Westen und Süden erweitert wurde. Nach Osten hingegen nicht, wegen des steil abfallenden Kidron-Tals, das man nicht hätte auffüllen können.
Lane Rittmeier entwickelte die These, dass dieser Mauerüberrest hier ein Überrest des einstigen 500 Ellen-Quadrats sein könnte – also des salomonischen Tempelplatzes, der auch im zweiten Tempel den eigentlichen heiligen Bereich begrenzte.
Er maß von hier aus zur Ostmauer, deren Richtung sich seit Salomo nicht geändert haben sollte. Dabei stellte er fest, dass es exakt 500 Königsellen sind. Interessant, oder? Eine Königselle ist 52,5 cm lang, also 500 mal 52,5 cm.
Außerdem erkannte Lane, dass der Stein in der Ecke ein Eckstein gewesen sein muss. Er ist so ausgebildet, dass die Mauer hier unmöglich weiter nach Norden gegangen sein kann. Hier war also wirklich die Ecke. Deshalb konnte er mit Recht die 500 Ellen hier rüber messen.
Dann widmete er sich näher der Ostmauer. Untersuchungen aus dem letzten Jahrhundert zeigten bereits, dass die Ostmauer hier einen Richtungswechsel hat – einen sogenannten „English bend“. Das könnte ein Hinweis darauf sein, dass die Mauer hier später erweitert wurde und deshalb die Richtung wechselte.
Lane maß von diesem Punkt oben nach unten 500 Ellen und kam exakt auf den Richtungswechsel. Er ergänzte das 500 Ellen-Quadrat zu einem vollständigen Quadrat – das war nicht schwer.
Dabei fiel ihm auf, dass unterirdisch vom Barclay-Tor her, einem Tor, das in den zweiten Tempel führte und von dem noch Treppen erhalten sind, die Treppen eine L-Form bilden. Man kann sich fragen, warum die Architekten damals die Treppen nicht einfach gerade auf den Tempelplatz führten, sondern hier abbogen.
Sie sehen, das Quadrat trifft genau in die Ecke des L. So wurde hier abgebogen, um nicht direkt in den heiligen Bereich hineinzukommen, sondern seitlich daran vorbeizuführen.
Zugänge vom Doppeltor und vom Dreifachtor, die ebenfalls noch in Überresten vorhanden sind, enden noch vor dem 500 Ellen-Quadrat, also vor dem eigentlichen heiligen Bereich. Von dort führten Treppen auf den Tempelplatz hinauf.
Das sind sehr interessante Feststellungen.
Nun gehen wir auf den Tempelplatz und untersuchen die Treppe, die den Schlüssel zu diesen Entdeckungen gegeben hat, etwas näher. Es geht um die unterste Treppe.
Heute liegt sie auf dem gleichen Niveau wie der Boden hier. Doch noch vor ein paar Jahren war das anders. Die Muslime haben das erst später so angeglichen.
Früher konnte man die Steine an der Seite noch sehen. Dabei wurde deutlich, dass es sich um Bausteine, sogenannte Aschlarblöcke, mit Randschlag und Spiegel handelt. Ich erkläre gleich, was das bedeutet.
Hier sehen Sie diese Aschlarblöcke: große, gewaltige, zugesägte Steine. Die weiteren Treppen bestehen hingegen aus ganz anderen Steinen, die auf der Seite glatt sind, also ohne Randschlag und Spiegel. Ich werde gleich noch zeigen, was das bedeutet.
Diese glatten Steine sind spätere muslimische Steine. Die herodianischen Steine des einstigen Tempels waren nämlich anders gebaut.
Hier sehen Sie einen solchen Stein. An der Seite wurde ein Rand abgeschlagen, das hervorstehende Stück nennt man Spiegel, der abgeschlagene Rand heißt Randschlag. Von der Seite erkennt man Randschlag und Spiegel deutlich.
Das ist typisch für die herodianischen Steine des Zweiten Tempels. Die Steine aus der hasmonäischen Zeit, also etwas früher, hatten einen groberen Spiegel und ebenfalls Randschlag.
Die Steine dieses Typs hier stammen aus persischer Zeit. So sehen die Steine bei dieser Treppe aus. Sie sind noch älter und stammen aus der Zeit von Nehemia beziehungsweise noch früher aus der Zeit von Serubbabel, als der zweite Tempel wieder aufgebaut wurde.
Sie sehen also drei Typen von Steinen, die man in Jerusalem finden kann. Wenn Sie sich das gut einprägen, können Sie auf der nächsten Israelreise Steine aus herodianischer Zeit, hasmonäischer Zeit und persischer Zeit unterscheiden.
Wir machen heute Abend einen Archäologiekurs.
Wie gesagt, der Stein in der Ecke war ein Eckstein, weil er nach allen Seiten hin Randschlag und Spiegel hatte. So wurde diese Treppe zum Schlüssel für diese Entdeckungen.
Die Lage des Allerheiligsten und der Bundeslade
Jetzt haben wir hier das 500 Ellen Quadrat auf dem Tempelplatz eingetragen. Nun stellt sich die Frage, wo innerhalb dieses Quadrates das Allerheiligste und die innersten Vorhöfe standen.
Im Talmud, dem wichtigsten theologischen Werk im Judentum, gibt es ein Traktat namens Middot, was „Masse“ bedeutet. Bereits im ersten Jahrhundert, nach der Zerstörung des Tempels, wurde dort von Menschen, die den Tempel noch gesehen hatten, festgehalten, wie die Maße des Tempels waren. Dies sollte später eine mögliche Wiedererrichtung erleichtern.
In diesem Traktat steht, dass die inneren Vorhöfe eine Länge von 187 Ellen und eine Breite von 135 Ellen hatten. Allerdings wird nicht genau angegeben, wo dieses Rechteck innerhalb des heiligen Quadrates liegen sollte. Das wird nur ungefähr angedeutet.
Glücklicherweise gibt es noch einen rabbinischen Kommentar zu diesem Talmud-Traktat. Dort wird erklärt: Im Norden sind es 115 Ellen, im Osten 213 Ellen, im Süden 250 Ellen und im Westen 100 Ellen. So hat Lane das einmal eingetragen. Und siehe da: Man erstarrt vor Schreck, denn das Allerheiligste fiel genau auf den Felsen, der sich heute in der Oma-Moschee im Felsendom befindet.
Das war keine böse Absicht. Lane Rittmeier ist tatsächlich von den äußeren archäologischen Überresten des Tempelbergs ausgegangen und hat sich von außen nach innen gearbeitet. So kam er zu diesem Ergebnis.
Nun wusste er, dass er die Geschichte des Felsens studieren und die verfügbaren Quellen zusammentragen musste. In der Archäologie wurde dieses Thema bisher gemieden wie die Katze den heißen Brei. Das ist verständlich, denn es ist ein sehr sensibles Thema.
Lane wusste jedoch, dass hier das eigentliche Tempelgebäude mit dem Allerheiligsten auf dem Felsen stand. Da man als Archäologe nicht offiziell in der Moschee arbeiten darf, ging Lane oft als Tourist in die Moschee.
Sie sehen hier diesen Felsen in der Mitte. Es ist sehr verwirrend, dieser zerklüftete Felsen. Was ist das Geheimnis dieses Steines?
Der Felsendom und seine Bedeutung
Nun, das ist ja auch das Thema heute Abend, das uns interessiert. Sie sehen, die Moschee ist im Kreis rund um den Felsen angeordnet. Das ist absolut einzigartig, denn Moscheen sind sonst immer nach Mekka ausgerichtet. Von der Architektur her ist das hier eigentlich keine richtige Moschee.
Warum ist dieser Fels so wichtig? Die Muslime sagen heute, dass die Himmelfahrt Mohammeds, die in Sure 17 im Koran beschrieben wird, hierher geführt habe. Mohammed sei von diesem Felsen aus in den Himmel gegangen und habe dort die richtige Art des Betens gelernt. Deshalb sei der Fels so bedeutend.
Man sagt auch, Ismail sei von Abraham hier dargebracht worden – also nicht Isaak, sondern Ismail, nach islamischer Auffassung. Sie sehen hier die Kuppel islamischer Kunst, die den Felsen überdeckt. Daher kommt auch der Name Felsendom oder Felskuppel.
Wir machen jetzt eine Bestandsaufnahme: Im Westen gibt es lange, in den Felsen hineingeschlagene Treppen, auch hier im Norden. Dort gibt es eine Vertiefung von 79 auf 131 Zentimeter. Diese Vertiefung liegt exakt im Zentrum des Felsendoms. Südlich davon befindet sich eine abgeplattete Region auf dem Felsen, die künstlich abgeflacht wurde.
Nach Osten hin ist der Fels wie eine Plattform, die sich nach unten neigt. Hier wurde aber ebenfalls viel Gestein künstlich herausgeschlagen. Was hat das alles zu bedeuten? Das war eine mühsame Forschungsarbeit. Lane erhielt dafür den Doktortitel von der Universität Manchester für seine Leistungen.
Diese eigentlichen Entdeckungen am Felsen gingen sogar über seine Doktorarbeit hinaus. Hier sehen Sie eine isometrische Darstellung des Felsens, bei der die Umzäunung um den Felsen entfernt wurde. Im Westen hat der Fels eine sehr scharfe natürliche Böschung, deren Verlauf wesentlich parallel zur Ostmauer draußen verläuft. Diese Mauer hat ihre Richtung seit Salomon nicht geändert.
Auch im Norden ist die natürliche Böschung scharf und klar erkennbar. Sie sehen jetzt, wie die Plattform des Felsens nach Osten hin abfällt. Nochmals ist die Vertiefung in der Mitte des Domes zu sehen. Ganz deutlich sind die Treppen im Westen, die in den Felsen hineingeschlagen wurden, zu erkennen. Dort ist auch die abgeplattete Region zu sehen, ebenso wie die Treppen im Norden.
Was bedeutet das alles? Die Untersuchungen haben gezeigt, dass die Römer und die Muslime am Felsen kaum Veränderungen vorgenommen haben. Die Kreuzfahrer hingegen, die hier im Mittelalter etwa hundert Jahre ein Königreich eingerichtet hatten, haben viel Zerstörung angerichtet.
Sie machten aus der Moschee eine Kirche oder das, was sie darunter verstanden. Für sie war der Fels als Europäer nicht ästhetisch, deshalb bauten sie einen Hochaltar über den Felsen und deckten ihn zu. Das erklärt die langen Treppen im Westen und auch die im Norden.
Übrigens wurden auf der Plattform viele Steine herausgeschlagen, um sie im gleichen Gewicht für Gold zu verkaufen. So kann man aus Stein Gold machen – das ist kein Rezept, ich sage das nur als Feststellung.
So könnte dieser Hochaltar ausgesehen haben. Am Ende der etwa hundert Jahre in Jerusalem wurden die Kreuzfahrer wieder vertrieben, und die Muslime übernahmen die Herrschaft zurück. Die Kirche wurde wieder in eine Moschee umgewandelt.
Jetzt denken wir, dass alles zerstört wurde. Dann erhalten wir ein klares Bild des Felsens: Sie sehen die Böschungen im Westen und Norden, die abgeplattete Stelle im Süden sowie die Plattform, die sich nach Osten hin neigt – also eine Rampe.
Nun haben wir die Erklärung für die Vertiefung in der Mitte des Domes: Im siebten Jahrhundert schlugen die Muslime hier einen Stock ein, banden ein Seil daran und maßen so den Kreis für die Moschee ab. Das können wir uns jetzt vorstellen.
Was die abgeplattete Region betrifft: Sie ist genau 3,15 Meter breit. Lane kannte das von anderen Ausgrabungen. Wenn man im Altertum ein Haus auf Felsen baute – nicht auf Sand –, wurde an der Stelle, wo die Mauersteine aufliegen sollten, der Felsen abgeplattet.
Nur dumme Leute bauten ihr Haus auf Sand, wie man aus der Bergpredigt weiß. Hier haben wir einen Hinweis darauf, dass einst eine Mauer auf dem Felsen stand, drei Meter fünfzehn dick – das sind genau sechs Königsellen.
Lesen Sie dazu in der Bibel nach, in 2. Chronik. Das ist genau die Dicke der Mauern des Allerheiligsten. Das ist schon überraschend, nicht wahr? Auch im Talmud, im Traktat Middot, wird beschrieben, dass der zweite Tempel so gebaut war. Nach Hesekiel soll der zukünftige Tempel ebenfalls Mauern des Allerheiligsten haben, die sechs Königsellen dick sind.
Lane versuchte, im Süden eine Mauer mit sechs Königsellen Dicke einzuzeichnen. Er fand jedoch keine abgeplattete Region mehr auf dem Felsen. Dann überlegte er, dass die natürliche Böschung im Westen, die parallel zur Ostmauer draußen verläuft, die Linie der Westmauer des Allerheiligsten gewesen sein könnte.
So zeichnete er sie einfach ein, auch im Süden. Dabei fiel auf, dass ein Abstand von zwanzig Königsellen entstand. Das entspricht genau der Ausdehnung des Allerheiligsten, wie sie in 2. Chronik, im Talmud (Traktat Middot) und in Hesekiel 40-48 beschrieben ist.
Dann zeichnete er ein Quadrat von zwanzig Ellen Seitenlänge ein – und fand so das Allerheiligste. Dieses Quadrat maß also zwanzig mal zwanzig Ellen. Er konnte genau einzeichnen, wo der Scheidevorhang verlief, der das Heilige vom Allerheiligsten trennte.
Jetzt fiel auf, dass die rechteckige Vertiefung in der Mitte des Domes genau parallel zu den Mauern des Allerheiligsten liegt. Die Seitenlängen betragen 79 auf 131 Zentimeter, also etwa eineinhalb auf zweieinhalb Ellen. Das entspricht genau der Grundfläche der Bundeslade nach 2. Mose 25.
Tatsächlich steht in 1. Könige 6 und 8, dass Salomo im Allerheiligsten einen Ort bereitet hat, um dort die Lade des Bundes aufzustellen. Wir haben den Standort der Bundeslade entdeckt.
Hier sehen Sie diese Vertiefung auf einem Bild. Dort stand einst die Bundeslade im salomonischen Tempel auf dem Felsen, ganz zentral im Allerheiligsten – der größte aller Tempelschätze.
Die Bedeutung der Bundeslade und des Opferdienstes
Die Bundeslade ist von entscheidender Bedeutung für Israel. Einmal im Jahr, am großen Versöhnungstag im Herbst, durfte der Hohe Priester ins Allerheiligste gehen. Ansonsten war dieser Raum immer verschlossen.
Der Hohe Priester musste das Blut eines unschuldigen Opfers in das Allerheiligste bringen. Er sprengte es auf den Deckel der Bundeslade vor Gott und siebenmal auf den Boden vor der Bundeslade. Dies war symbolisch dafür, die Schuld Israels im vergangenen Jahr zu vergeben.
Der Hohe Priester musste die Schuld Israels bekennen, bereuen und beim Namen nennen. Aufgrund eines unschuldigen Stellvertreters erhielt Israel Vergebung. Israel lernte durch den Opferdienst immer wieder, dass es Vergebung gibt – aber nur durch Stellvertretung.
Wir befinden uns hier im rekonstruierten Heiligtum. Sie sehen den Scheidevorhang, der das Heilige vom Allerheiligsten trennte. Im Heiligen waren die Priester täglich im Dienst. Doch das Allerheiligste war für sie unzugänglich.
Auf dem Vorhang selbst gab es Darstellungen von Cherubim – eigenartigen Engeln, die auch in Hesekiel 1 beschrieben werden. Sie haben ein Menschengesicht, Stiergesicht, Adlergesicht und Löwengesicht. Diese Cherubim hatten nach dem Sündenfall den Weg zum Baum des Lebens für die schuldigen Menschen versperrt.
Hier versperren sie gewissermaßen auch den Weg zu Gott. Im Judentum war Gott der verborgene, unnahbare Gott hinter dem Scheidevorhang. Der Vorhang machte deutlich: Es gibt ein Problem zwischen uns Menschen und Gott. Dieses Problem trennt uns und ist unsere persönliche Schuld vor Gott.
Wenn man das Matthäusevangelium liest, Kapitel 27, sieht man, dass in dem Moment, als Jesus Christus am Kreuz starb und sein Blut auf Golgatha floss, der Vorhang des Allerheiligsten von oben nach unten zerriss. Dies geschah exakt um drei Uhr nachmittags, der neunten Stunde.
Das war der Moment, in dem ein Priester am goldenen Altar räuchern musste. Er erlebte als Augenzeuge diesen Schreck. Das Allerheiligste wurde hier in der Oma-Moschee rekonstruiert.
Wenn Sie einmal mit mir eine Israelreise machen und wir dort hineingehen, ziehen wir die Schuhe aus – nicht, weil es eine Moschee ist, sondern weil wir nun ins Allerheiligste gehen. Alles klar!
Jesus Christus als Fels und Eckstein der Gemeinde
Jetzt können wir genau sehen, wo die Südmauer auf dem Felsen stand und wo sie im Westen und Norden verlief. Ebenfalls ist klar erkennbar, wo der Scheidevorhang durchging. Auch die Vertiefung der Bundeslade ist deutlich sichtbar.
Der Zugang zum Allerheiligsten am Versöhnungstag war folgendermaßen gestaltet: Der Hohepriester kam die Rampe empor, ging durch den Vorhang und trat vor die Stelle der Bundeslade. Dort sprengte er einmal das Blut und siebenmal auf den Boden. So wurde dieser Fels zum blutbesprengten Fels.
Der Hohepriester stand immer barfuß auf dem Felsen, denn Priester waren stets barfuß. Er wusste: Ich kann hier stehen und vor Gott bestehen aufgrund des Blutes auf dem Felsen.
Im Alten Testament wird Gott oft als der Fels bezeichnet – der Unerschütterliche, auf den man vertrauen kann. Im Psalm 89 heißt es von Gott: „Du bist der Fels meines Heils“, der blutbesprengte Fels.
Aufgrund dessen, dass Jesus Christus gestorben ist, ist der Zugang zu Gott offen. Im Neuen Testament wird Jesus Christus ausdrücklich als der Fels bezeichnet (1. Korinther 10,4).
Das ist doch wunderbar! Im Christentum ist Gott nicht mehr der verborgene Gott hinter dem Scheidevorhang. Dieser Vorhang ist durch den Tod von Jesus Christus zerrissen worden. Das bedeutet: Jetzt ist der Zugang zu Gott offen.
Jeder überzeugte Christ, der seine persönliche Schuld Gott bekannt und bereut hat im Gebet, darf wissen: Jetzt kann ich auf dem Fundament des Felsens Jesus Christus vor Gott stehen und bestehen.
Nun wird deutlich, woher der Schimpfname für bibeltreue Christen, „Fundamentalisten“, kommt. Das ist ein interessantes Wort. Was ist ein Fundamentalist? Das ist ein Mensch, der weiß: Ich kann nur auf dem Fundament des Felsens Jesus Christus vor Gott bestehen. Und zwar auf der Grundlage dessen, dass sein Blut für mich auf Golgatha geflossen ist.
Der Stellvertreter, der Unschuldige, hat die Strafe für meine persönliche Schuld getragen. Wunderbar!
Jesus Christus hat in Matthäus 16 von der Gemeinde gesprochen, die wie ein Tempel sein soll und aus lebendigen Steinen besteht. Jeder Gläubige ist ein lebendiger Stein. Dort sagte er: „Ich will meine Gemeinde bauen auf diesen Felsen, und des Haares Pforten werden sie nicht überwältigen.“
Dieser Fels bezieht sich nicht auf Petrus, denn „Petros“ heißt auf Griechisch „Stein“. Das Wort „Fels“ ist ein anderes, nämlich „Petra“ (weiblich). Petra, der Fels, bezieht sich auf das Bekenntnis von Petrus, das er gerade zuvor abgelegt hatte. Er sagte zu Jesus Christus: „Du bist der Christus, also der Messias, der Sohn des lebendigen Gottes.“
Auf diesen Felsen baut Jesus Christus seine Gemeinde. Der Fels war der Grundfelsen, denn die Südmauer lag auf ihm. Gleichzeitig ist dieser Fels auch der Eckstein, der Stein im Altertum, der als erster gewissermaßen alle weiteren Mauerrichtungen bestimmte.
Man sieht, die Westmauer wurde entlang der natürlichen Böschung gebaut, ebenso die Nordmauer. Alle weiteren Gebäude wurden entsprechend dieser natürlichen Ausrichtung des Felsens errichtet.
Jesus Christus ist also nach dem Neuen Testament (Epheser 2,20) der Eckstein der Gemeinde und auch der Grundfelsen. Das bedeutet: Die Gemeinde gründet sich auf Jesus Christus und nicht auf irgendwelche Menschen, Organisationen, Statuten, Konzilien oder Päpste, sondern auf Jesus Christus, den Sohn Gottes.
Zweitens muss sich in der Gemeinde alles nach Jesus Christus richten. Er ist der Eckstein, nicht die Meinungen der Menschen. Alles soll sich nach ihm und seinem Wort ausrichten.
Diese Entdeckungen machen viele Dinge im Neuen Testament viel klarer und deutlicher, wie sie gemeint sind.
Die Rolle des Hohen Priesters und die Angst vor Gott
Hier sehen Sie den Hohenpriester, der am großen Versöhnungstag ins Allerheiligste ging, um das Blut des Stellvertreters auf den Felsen zu sprengen. Mit Angst betrat er diesen Raum. Immer wieder stellt sich die Frage: Nimmt Gott das Opfer an oder nicht?
Doch dieser Gott hat seit dem Tod von Jesus Christus den Zugang geöffnet. Menschen, die sich wirklich auf dieses Fundament berufen, müssen keine Angst mehr vor Gott haben.
Sie sehen hier eine Rekonstruktion des salomonischen Tempels mit seiner Vorhalle, dem Heiligen und dem Allerheiligsten auf dem Felsen. Diese Darstellung – Vorhalle, Heiliges und dann die Rampe hinauf zum Felsen – haben Sie wahrscheinlich noch nie in einem Buch gesehen. Die Bundeslade stand über drei Meter erhöht auf dem Felsen. Deshalb wird deutlich, warum Jesaja in seiner Vision schreibt (Jesaja 6), dass er den Herrn auf einem hohen und erhabenen Thron sah. Auch David sagt in einem Psalm: „Du hast meine Füße auf einen Felsen gestellt, der zu hoch ist für mich.“ (Psalm 40,3)
Jetzt werden diese Psalmworte ganz neu verständlich. Dieser Fels ist die natürliche Bergspitze von Zion.
Sie sehen hier nochmals deutlich die Rampe. Der Hohepriester musste hinaufgehen, durch den Scheidevorhang, hinein in die unmittelbare Gegenwart Gottes. Aber Gott ist heute nicht mehr verborgen, sondern offenbart.
Das ist so schön: Im Judentum nennt man Gott auch Vater – so lautet seine Anrede: „Unser Vater, der du bist in den Himmeln.“ Doch die Rabbiner sagten, man dürfe Gott nie „Abba“ nennen. Das bedeutet nämlich nicht einfach Vater, sondern Papa – das wäre zu intim.
Lesen Sie das Neue Testament. In Römer 8 und Galater 4 steht, dass Menschen, die in Jesus Christus Frieden mit Gott gefunden haben, Gott tatsächlich „Abba“, also Vater oder Papa, nennen dürfen. Diese Intimität ist unglaublich.
Mit dem Ewigen so sprechen zu dürfen – das wünsche ich wirklich jedem, der hier ist. Dass er diese Beziehung zum ewigen Gott kennenlernt, falls er sie nicht schon kennt: diese Vertrauensbeziehung ohne Angst, Gott zu begegnen. Im Wissen, dass ich mich auf das vergossene Blut von Jesus Christus berufe. Er ist für meine Schuld, für jede Schuld in meinem Leben gestorben. Darum weiß ich, dass ich von Gott angenommen bin.
Das Angenommensein von Gott ist gewaltig. Man kann es kaum besser illustrieren. Gerade das ist eine der großen Fragen unserer Zeit. So viele Menschen machen sich Sorgen, weil sie sich nicht angenommen fühlen von anderen. Viele leiden unter diesem Mangel an Angenommensein.
Doch das Evangelium zeigt, wie wir wirklich zur vollen Ruhe kommen können vor Gott. Im Bewusstsein, vollständig angenommen zu sein – durch Jesus Christus.
Die vollständige Rekonstruktion des Tempelplatzes
Sie sehen hier, wie Lehn Rittmeier nun nicht nur das Allerheiligste, sondern das gesamte Tempelgebäude mit allen umliegenden Zellen rekonstruieren konnte – genau nach den Maßangaben. Auch der Altar konnte jetzt präzise eingetragen werden. Heute wissen wir exakt, wo der Altar stand, und auch dieser muss wieder am ursprünglichen, exakt gleichen Ort stehen.
Hier sehen Sie im Modell das Tempelhaus und den Altar davor, der für die Opfer bestimmt ist, die im dritten Tempel wiederkommen werden.
Gehen wir auf den Tempelplatz, das kann ich Ihnen erklären: Hier war die Stelle des Altars. Das war auch der Ort, an dem David den ersten Altar gebaut hatte, auf der Tenne Ornans.
Nun konnte Lehn Rittmeier auch die inneren Vorhöfe genau rekonstruieren, mit allen Gebäuden. Das wäre natürlich ein Thema für einen anderen Abend: Was bedeuten all diese Räume? Was wurde hier gemacht? Und was bedeutet das alles im Licht des Neuen Testaments? Hochinteressant! Viele Stellen im Neuen Testament leuchten dadurch in einem ganz neuen Licht auf.
Sie sehen hier ein Modell dieser inneren Vorhöfe. Schauen Sie sich mal diese Treppen im Frauenvorhof an: Dort gab es 15 halbkreisförmige Treppen, entsprechend den 15 Stufenliedern in den Psalmen. Das war das Podium für den professionellen Priesterchor und das levitische Orchester im Tempel. Hier fanden die eigentlichen Gottesdienste im Tempel statt.
Nun hat Lehn Rittmeier die rekonstruierten Vorhöfe und Gebäude auf dem heutigen Tempelplatz eingetragen, und dabei fiel etwas auf: Diese Tribüne für den Priesterchor fällt genau mit dieser Treppe im Osten zusammen, die zur Moslemmplattform hinaufführt. Die führt nämlich hier ganz zentral hinein, sehen Sie das?
Es fiel zum Beispiel auch auf: Dieses Tor in den innersten Vorhof war das Wassertor. Die Überlieferung sagt, hier war ein Wasserrad, das aus einer unterirdischen Zisterne Wasser auf den Tempelplatz führte – für die Reinigung von Blut.
Nun, genau hier unten gibt es eine riesige, unglaublich große unterirdische Zisterne. Diese fällt genau zentral in dieses Torgebäude hinein.
Hier ist auch das Gebäude, in dem die Priester im Tempel übernachtet haben. Darunter befindet sich ein spezieller Raum mit einem Ritualbad. Exakt hier unten hat man einen unterirdischen Raum für die Ritualbäder gefunden.
So könnte man weitermachen, denn es gab zahlreiche Übereinstimmungen, die die Richtigkeit der Rekonstruktion im Detail weiter bestätigten.
In diesem Modell sehen Sie nun den Tempel zur Zeit von Jesus Christus: Hier der eigentlich heilige Bereich, das 500 Ellen Quadrat, dann die inneren Vorhöfe und hier das Tempelgebäude auf dem Felsen.
Wenn man das alles so betrachtet, sieht man den Tempelplatz heute mit ganz neuen Augen. Jetzt weiß man genau, wo was war: Hier das Allerheiligste, dort der Altar, hier das Podium für den Priesterchor, hier der Frauenvorhof, dort das Gebäude, in dem die Priester im Tempel schliefen, hier die kirchliche Säulenhalle, in der Jesus Christus durch den Hohenpriester Kajaphas zum Tod verurteilt wurde – und vieles mehr.
Hier sehen Sie die Geschichte des gesamten Tempelbergs. Zur Zeit Salomos war es ein 500 Ellen großes Quadrat mit dem Allerheiligsten auf dem Fels.
In der Zeit der Makkabäer wurde das Areal nach Süden erweitert, und in der Zeit von Herodes noch weiter nach Süden, Westen und Norden. Dabei wurde das Bezittertal künstlich aufgeschüttet.
Übrigens ist die Klagemauer ein Überrest dieser Stützmauer im Westen. Sie hat also mit dem salomonischen Tempel nichts zu tun, steht aber in direktem Zusammenhang mit dem Tempel zur Zeit von Jesus Christus.
Lehn Rittmeier hat auch einen Schnitt von Norden nach Süden gezeichnet, mit den genauen Höhenangaben, die wir von verschiedenen Stellen des gewachsenen Felsens des Berges Zion haben. Darin hat er die Vorhöfe eingezeichnet, die unterschiedlich hoch waren und durch Treppen voneinander getrennt wurden.
Er stellte fest, dass die Niveauunterschiede der Vorhöfe exakt der natürlichen Beschaffenheit des Berges und seinen Höhen entsprechen, wie wir sie heute kennen. Es passt also exakt hinein.
Auch ein Schnitt von West nach Ost stimmt genau mit den Höhenangaben und den verschiedenen Treppen von einem Vorhof zum nächsten überein.
In jeder Hinsicht passt alles zusammen – ein Puzzle, das wirklich eindeutig aufgegangen ist.
Die Verbindung zwischen Tempelberg und Ölberg
Und nun zum Schluss: Falls Sie noch nicht genug Überraschungen erlebt haben, kommt hier noch eine.
Wenn man vom höchsten Punkt des Berges Zion, aus dem Allerheiligsten, eine Linie im rechten Winkel zur Ostmauer zieht – die seit Salomo ihre Richtung nie geändert hat – und diese Linie auf den Ölberg verlängert, trifft man genau auf den höchsten Punkt des Ölbergs. Somit sind Ölberg und Tempelberg architektonisch und topologisch miteinander verbunden.
An diesem höchsten Punkt des Ölbergs wurde eines der wichtigsten Opfer Israels dargebracht: das Opfer der roten jungen Kuh. Dieses Thema begleitete den ganzen Abend und ist hochinteressant. Vielleicht haben Sie vor einiger Zeit in den Medien von Melodie gehört, der roten Kuh, die plötzlich in Israel geboren wurde. Jahrhunderte- oder sogar jahrtausendelang gab es keine roten Kühe mehr.
Ohne die rote Kuh kann der Tempeldienst nicht wieder eingeführt werden, denn sie ist eine Voraussetzung dafür. Nun gibt es plötzlich wieder rote Kühe. Außerdem wissen wir jetzt genau, wie der Opferort der roten Kuh mit dem Tempelplatz zusammenhängt.
Vom Tempelplatz aus, mit dem Allerheiligsten im Rücken, zieht man eine Linie im rechten Winkel zur Ostmauer. Diese Linie führt zum höchsten Punkt des Ölbergs. Dort befindet sich die Tribüne des Priesterchores, mit einer Treppe, die hinunterführt. An diesem Ort wurde die rote Kuh geopfert, und dieses Opfer soll wieder eingeführt werden, weil es nun wieder rote Kühe gibt.
Übrigens: Melodie, die in den Medien für Furore sorgte, ist inzwischen „out“. Sie hat mittlerweile andersfarbige Haare bekommen. Schon wenige, zwei an derselben Stelle, reichen aus, um sie auszuschließen. Deshalb steht auch im Talmud, dass man die rote Kuh so früh wie möglich opfern soll – allerdings erst ab einem Alter von drei Jahren, denn es muss eine Kuh sein. Fünf Jahre wären auch erlaubt, aber möglichst schnell soll das Opfer erfolgen. Der Grund liegt darin, dass mit jedem Tag die Gefahr wächst, dass andersfarbige Haare erscheinen.
Das sorgte für Nervosität bei den Leuten. Melodie ist zwar „out“, aber es gibt andere rote Kühe, die überprüft wurden und tatsächlich den Anforderungen entsprechen.
Hier befindet sich also der Ort für das Opfer der roten Kuh. Die russisch-orthodoxe Himmelfahrtskirche steht zwar ein wenig im Weg, aber das lässt sich ergeben.
Ich bin auf den Ölberg gegangen, um Ihnen den Blick des opfernden Priesters zu zeigen, der hier die rote Kuh darbrachte. Nach dem Talmud hat er nämlich direkt den Blick ins Heiligtum hinein. Die Linie verläuft über die Treppe des Priesterpodiums hinein ins Heiligtum.
Hier ist Melodie zu sehen, und hier der Oberrabbiner Ovadja, Oberrabbiner von Israel für die sephardischen Juden. Melodie ist zwar „out“, aber es gibt Alternativen. Auch dieses scheinbar unlösbare Problem ist nun gelöst worden.
Schlussbetrachtung: Das Geheimnis des Felsens und das Evangelium
Es ist das letzte Bild, nochmals die Ostabhänge des Tempelbergs. Der Fels hat nach langem, langem Schweigen sein Geheimnis preisgegeben.
Es ist ein Geheimnis, das der Menschheit das Evangelium erklärt. Wie können wir Frieden mit Gott bekommen? Wie können wir Sicherheit finden in einer Zeit, die von Unsicherheit und Relativismus geprägt ist? Wie können wir uns angenommen wissen?
Der Fels zeigt uns den Heilsweg, der in Jesus Christus Wirklichkeit geworden ist und jedem offensteht, der kommen will. Denn heute haben wir es mit einem Gott zu tun, der nicht mehr verborgen ist, sondern sich uns so mitteilen wollte, dass wir an sein Herz gelangen dürfen.
Wir können ihn als Abba, als Papa, kennenlernen – in tiefer Ehrfurcht, aber auch im Bewusstsein der völligen Annahme in Jesus Christus.
