Einführung in den zweiten Teil des Epheserbriefs
Ich möchte Sie heute Abend herzlich begrüßen. Schön, dass es wieder möglich ist, den Epheserbrief zu studieren – diesmal den zweiten Teil.
Wir haben diesen Brief, einen ganz besonderen Brief von Apostel Paulus, vor uns. Er richtet sich an die Gemeinde der Geretteten. Von dieser Gemeinde wird sowohl über Heilsvorrechte als auch über eine große Verantwortung gesprochen. Es gibt also zwei Teile: Die ersten drei Kapitel behandeln die Vorrechte der Geretteten, die zweiten drei Kapitel die Verantwortung der Geretteten in Christus.
Ich habe hier wieder die Gliederung vor uns, damit es etwas leichter fällt, dem Vortrag zu folgen. Wir wollen uns in den kommenden Tagen dem zweiten Teil widmen, also den Kapiteln vier bis sechs.
Dort gibt es vier Abschnitte: Zuerst in Kapitel 4, die ersten sechzehn Verse, spricht Paulus über den Leib Christi – ein sehr wichtiges Thema. Dann folgen in Kapitel 4, Vers 17 bis 32, Ausführungen über die Ausrichtung unseres Lebens und unseres Wandels. Wonach richten wir uns aus als Christen?
Im Anschluss, in Kapitel 5, Vers 22 bis 6, Vers 9, geht es um Ehe, Familie und Beruf. Es wird beschrieben, wie sich der Christ in den verschiedenen Formen der Gesellschaft zu verhalten hat.
Schließlich behandelt Kapitel 6, Vers 10 und die folgenden Verse den geistlichen Kampf. Hier gibt es einige grundlegende Anweisungen zum Kämpfen, die sehr wichtig sind.
Heute wollen wir uns dem ersten Teil dieses Abschnitts widmen. Ich lese am Anfang die Verse 1 bis 6 aus Epheser 4, Vers 1 bis 6.
Der Aufruf zum würdigen Wandel im Leib Christi
Ich rufe euch also auf, ich, der Gebundene im Herrn, in einer Weise zu wandeln, die würdig ist des Rufes, mit dem ihr gerufen wurdet. Das soll geschehen mit aller Demut und Sanftmut, mit Geduld, wobei ihr einander in Liebe ertragt und euch dabei bemüht, die Einheit des Geistes zu bewahren – im Band des Friedens.
Ein Leib seid ihr und ein Geist, entsprechend der Tatsache, dass ihr auch in derselben Hoffnung eures Rufes berufen wurdet. Ein Herr, ein Glaube, eine Taufe, ein Gott und Vater aller, der über allen, durch alle und in euch allen ist.
Das ist also der erste Punkt dieses Aufrufs. Es geht um den Leib Christi. Das Ziel ist, dass es in unserer Lebensführung, im Sinne Gottes, viele dienende Glieder im Leib Jesu Christi gibt und dass diese wachsen.
Es ist unser Anliegen, gerade in diesen Tagen, dass auch wir wachsen und dienende Glieder Jesu Christi werden. Manche Menschen sagen einfach: „Ja, ich gehe in die Gemeinde.“ Wenn man dann fragt: „Und was ist dein Dienst?“ schauen sie einen an und antworten: „Mein Dienst? Ja, ich gehe in die Gemeinde.“ Auf die Frage: „Ja, dein Dienst?“ sagen sie: „Ich weiß nicht, was du unter Dienst verstehst. Ich bin zu Hause, und sonntags bin ich da.“
Jeder hat einen Dienst. Darum geht es in diesen Kapiteln, in diesem Abschnitt, in Kapitel 4.
Die Bedeutung des Aufrufs von Paulus
Zunächst ein allgemeiner Aufruf. Ich habe das hier in Vers 1 etwas detaillierter betrachtet: Von wem geht der Aufruf aus? Paulus spricht hier als der Gebundene im Herrn.
Vielleicht steht in Ihrer Bibel: „Ich ermahne euch.“ Steht das so? Das ist zwar nicht falsch, aber es klingt etwas zu scharf. Wenn in einer Firma der Chef sagt: „Ich ermahne Sie“, dann ist das eine ziemlich ernste Angelegenheit, oder?
Das griechische Wort ist jedoch nicht so streng. Es bedeutet vielmehr eine Ermutigung, eine Ermunterung, eine Motivierung – also ein Aufruf im Sinne von „Ich rufe euch auf“. Paulus erinnert daran, dass er ein Gefangener ist. Er sagt: „Ich, der Gefangene oder der Gebundene im Herrn.“ Er nennt sich nicht „der Gebundene in Rom“ oder „der Gebundene im Gefängnis“, sondern „der Gebundene im Herrn“.
Er versteht sein ganzes Leben so, dass der Herr Jesus Christus ihn führt. Jetzt hat dieser ihn so geführt, dass er im Gefängnis liegt. Dennoch ist er dort im Herrn. Alles, was in seinem Leben geschieht, geschieht im Herrn.
Hier zeigt Paulus schon ein wenig, wie ein Christ in dieser Welt lebt. Er sagt von sich, dass er gelernt hat, zufrieden zu sein – unter den Umständen, in denen er sich befindet. Wenn man im Gefängnis ist, dann ist er zufrieden mit den Umständen im Gefängnis.
Er denkt daran, dass er im Herrn und für den Herrn lebt. Das heißt, er lebt in Verbindung mit dem Herrn. Er ist ein Gefangener in Rom, etwa im Jahr 60 bis 62 nach Christus. Doch er hat gelernt, in schwierigen Situationen zufrieden zu sein.
Er erkennt das alles als Führung des Herrn an. Alle Schwierigkeiten und Begrenzungen, die er erlebt, nimmt er aus der Hand des Herrn. Er ist überzeugt, dass der Herr ihn führt.
Der Lebenswandel als Antwort auf den Ruf Gottes
Also ich, der Gefangene im Herrn, rufe euch auf, in einer Weise zu wandeln, die würdig ist des Rufes, mit dem ihr gerufen wurdet. Wörtlich heißt das: würdig des Rufes, also entsprechend.
Er sagt, sie sollten entsprechend dem Ruf leben, mit dem sie gerufen wurden. Der Ruf – bei euch steht vielleicht Berufung – kann das sein? Berufung ist ein deutsches Wort, das es im Griechischen gar nicht gibt. Deshalb versuche ich, ein griechisches Wort ins Deutsche zu übersetzen.
Der Ruf ist eigentlich eine Einladung. Gott hat euch eingeladen, das heißt zu etwas Wunderschönem. Und ihr seid dieser Einladung gefolgt. Das ist der Ruf, die Einladung. Sie ging an diese Geschwister dort in Ephesus, und sie haben Jesus Christus angenommen. Er hat sie eingeladen zu einer wunderbaren Zukunft.
Und die Zukunft, die den Christen vor Augen steht, ist der Inhalt dieser Einladung. Deshalb sagt er: würdig der Einladung, mit der ihr eingeladen wurdet – so könnten wir übersetzen.
Also, entsprechend dieser Zukunft, zu der Gott euch berufen hat, sollt ihr einen entsprechenden Lebenswandel an den Tag legen. Sie haben alle eine Vergangenheit hinter sich. Gott hat sie herausgeholt, herausgerufen aus ihrer Vergangenheit. Und Gott ruft sie in eine Zukunft hinein, in eine besondere Zukunft. In der Zwischenzeit, in der Gegenwart, sollen sie entsprechend leben: würdig des Rufes.
Und er wird jetzt dasselbe erläutern: Wie entspricht ein Leben von einem Menschen, der gerufen wurde zu einer besonderen Zukunft mit Gott? Das sagt er jetzt mit aller Demut, Sanftmut und Langmut.
Dabei ertragt ihr einander in Liebe und befleißigt euch, die Einheit des Geistes zu bewahren im Band des Friedens.
Die Haltung des würdigen Wandels
Eine nähere Erläuterung zu diesem Thema findet sich in Vers zwei und drei, die Sie unter Punkt b, Römisch I, Allgemeines, sehen können. Dort wird die Aufforderung gegeben, würdig zu wandeln.
In Römisch II wird dieser würdige Wandel näher erläutert. Er zeigt sich in einer dreifachen Haltung: in Demut, Sanftmut und Langmut. Außerdem umfasst er eine zweifache Aktivität. Zum einen sollen die Christen einander in Liebe tragen. Zum anderen sollen sie sich bemühen, die Einheit des Geistes zu bewahren.
Diese Haltung beschreibt also, wie die Christen leben sollen. Doch was bedeutet das konkret: in Demut, Sanftmut und Langmut zu wandeln? Meistens fällt es uns nicht schwer, diese Begriffe zu verstehen. Schwieriger ist es oft, sie im Alltag wirklich umzusetzen. Trotzdem wollen wir versuchen, dies ein wenig zu erklären.
Die Bedeutung von Demut, Sanftmut und Langmut
Demut als richtige Selbsteinschätzung
Es ist gut, über solche Begriffe nachzudenken. Ein Bruder hat einmal gesagt, Demut sei die richtige Einschätzung von sich selbst, also dass man sich selbst richtig einschätzt.
Das Wort „Demut“ kommt von einem griechischen Begriff, der „Niedrigdenken“ bedeutet. Niedrig denken in Bezug auf sich selbst heißt, eine niedrige Gesinnung zu haben – also im Bewusstsein zu leben, dass wir niedrig sind. So sollen wir leben. Wir sind niedrig, wir sind nicht hoch. Im Vergleich zu Gott sind wir recht klein, und auch untereinander sind die Unterschiede gering, wenn wir den richtigen Maßstab nehmen: Jesus Christus und uns selbst.
Wenn wir das sehen, dann sind unsere Unterschiede sehr gering. Wir sind ziemlich alle auf derselben Stufe, würde ich sagen. Der Herr Jesus ist den tiefen Weg nach unten zu uns gegangen, und wir brauchen nur einen ganz kleinen Weg nach unten zu gehen. Wir sollen uns einfach niedrig halten, denn wir gehören dorthin. Das ist der realistische Platz, an dem wir hingehören.
Oft denken wir, wir müssten ein bisschen hoch hinaus. Wir wollen den Rahmen sprengen, den Gott uns gesetzt hat. Jeder hat einen Rahmen, und darin sind wir wie ein Bild. Manchmal möchten wir aus diesem Rahmen heraus, aber dann sagt Gott: „Komm wieder runter!“ Und dann geschieht etwas, wodurch man wieder kleiner wird. Und das ist gut so.
Wenn ich demütig bin, bedeutet das, dass ich gering von mir denke. Ich achte mich nicht höher als die anderen, sondern ich achte mich gering. Ich bin mir bewusst, dass ich Gott brauche, dass ich von ihm abhängig bin und dass alles geschenkt ist. Es ist ja alles geschenkt. Wenn ich irgendwo dienen darf, ist das ein Geschenk. Wenn ich etwas bekomme, ist das ein Geschenk.
In Römer 12 spricht Paulus ebenfalls davon. Er sagt, jeder soll sich so denken, wie es sich gebührt. Jeder soll sich so halten, wie es sich gebührt. Gott hat jedem ein gewisses Maß an Begabung, Dienst und Glauben zugeteilt, und dann soll man in diesem Maß bleiben, das Gott uns gegeben hat.
Demut heißt also, eine geringe Gesinnung von uns selbst zu haben. Zweitens bedeutet es, einfach realistisch zu sein – realistisch über uns selbst.
Sanftmut als richtige Einschätzung des Anderen
Und das Zweite ist Sanftmut – die richtige Einschätzung des Anderen. Die richtige Einschätzung meiner selbst ist Demut; ich schätze mich richtig ein. Sanftmut bedeutet hingegen, dass ich den Anderen richtig einschätze. Das heißt, ich gehe richtig mit meinem Nächsten um und denke daran, dass er ein Bild Gottes ist, dass er im Bilde Gottes geschaffen wurde und ich ihn entsprechend einschätzen soll.
Wenn er im Bilde Gottes geschaffen ist, darf ich ihn nicht ärgerlich ansprechen, auch wenn er mich ärgert. Das ist nicht erlaubt. Die richtige Einschätzung des Nächsten hilft mir, mild und freundlich mit ihm umzugehen und sanftmütig zu bleiben. Andernfalls wäre die Einheit gefährdet, und das Thema ist ja genau die Einheit der Gläubigen.
Ich muss also den Anderen richtig wertschätzen. Wenn ich das tue, werde ich auch dementsprechend mit ihm umgehen und sanftmütig bleiben – egal, wie jemand aussieht oder was er tut. Wir müssen immer daran denken, dass der Mensch im Bilde Gottes geschaffen ist.
Ich habe vor kurzem das erste Buch Mose gelehrt, und ich weiß, dass einige von Ihnen dieses Buch gerade studieren. Für Sie ist es also frisch, dass der Mensch im Bilde Gottes geschaffen ist. Dort wird viel über das Wesen des Menschen gesagt.
Denken Sie an Noah. Warum sagt der Herr zu Noah, dass man keinen anderen Menschen töten darf? Das begründet Er damit, dass der Mensch im Bilde Gottes geschaffen ist. Wenn du einen anderen Menschen tötest, würdest du sozusagen Gott töten. Wenn man das Bild von jemandem zerreißt, bedeutet das, dass man ihn am liebsten zerreißen würde. Das geht auf Gott zurück.
Es ist wichtig, dass wir daran denken. Sanftmut ist wichtig, denn wir sind immer wieder eine Gefahr füreinander. Wenn wir uns nicht richtig benehmen, gefährden wir andere. Paulus möchte das nicht. Er möchte auch nicht, dass die Einheit gefährdet wird. Deshalb stellt er ganz am Anfang dieses langen Abschnitts in den Kapiteln 4 bis 6 Demut, Sanftmut und Langmut vor.
Langmut als richtige Einschätzung Gottes und Geduld
Langmut bedeutet, Gottes richtige Einschätzung zu haben, also Gott richtig einzuschätzen und geduldig auf seine Zeit zu warten. Dabei muss man bedenken, dass wir oft denken: Wie geht es uns? Wir glauben, wenig Zeit zu haben. Wenn wir wenig Zeit haben, fällt es uns schwer, geduldig zu sein. Denn wenn wir viel Zeit haben, fällt Geduld leichter.
Mein Bruder hat einmal gesagt: „Ich hätte ja Geduld, aber ich habe nicht die Zeit, sie auszuüben.“ Langmut ist im Grunde Demut und Sanftmut, die sich über längere Zeit erstrecken. Es ist nicht schwer, eine Sekunde lang demütig und sanftmütig zu sein. Aber in der zweiten Sekunde soll ich ebenfalls sanftmütig bleiben. Wenn ich ungeduldig werde, höre ich auf, sanftmütig mit jemandem zu sein.
Es ist wichtig, richtig über uns selbst nachzudenken – demütig zu sein. Ebenso sollten wir richtig über unsere Brüder und Schwestern denken – sanftmütig. Und wir müssen Gott richtig einschätzen: Er hat mir diese Situation geschickt. Vielleicht bin ich jetzt in Eile, aus irgendeinem Grund, werde aber verzögert oder ein Mensch macht mir Schwierigkeiten. Der Herr hat ihn mir geschickt, und ich muss Gott richtig einschätzen. Es ist von ihm. Ich muss daran denken, dass er in dieser Sache da ist.
Es ist interessant, dass wir mit diesen drei Haltungen – Demut, Sanftmut und Langmut – so oft zu kämpfen haben. Beobachten wir uns im Alltag: Wie oft gibt es Situationen, in denen wir diese Haltung einnehmen müssen? Eigentlich immer.
Die praktische Umsetzung: Einander in Liebe ertragen und die Einheit bewahren
Wobei ihr einander in Liebe ertragt und euch dabei bemüht, die Einheit zu bewahren.
Wie sieht diese Aktivität nun konkret aus? Was ist zu tun? Es sind zwei Aspekte: Ertragen in Liebe. Ertragen bedeutet aushalten. Manchmal denkt man: „Ich halte es nicht mehr aus mit jemandem.“ Doch genau das ist es, was verlangt wird. Durch Demut, Sanftmut und Langmut darf man jemanden in Liebe aushalten und tragen.
Ein Bruder erzählte von einem Mädchen, das sein Brüderchen trug. Ein Erwachsener fragte das Mädchen: „Ist es schwer?“ Sie antwortete: „Nein, das ist mein Bruder.“ Wenn es jemand anderes gewesen wäre, hätte es sicher schwerer gewogen. Aber es ist ihr Bruder, und deshalb trägt sie ihn gerne. Wenn man jemanden liebt, hält man ihn leichter aus – ja, in Liebe.
Es ist die Pflicht der Starken, die Schwachheiten der Schwachen zu tragen (Römer 15,1). Jeder von uns soll dem Nächsten gefallen, zum Guten erbauen und die Schwachheiten der Schwachen tragen. Denn auch Christus hat nicht an sich selbst gefallen, sondern wie geschrieben steht: „Die Schmähungen derer, die dich schmähen, sind auf mich gefallen“ (Römer 15,3).
Der Herr Jesus ist unser Vorbild im Tragen. Wie lange hat er uns getragen? Tragen bedeutet nicht nur, jemanden auszuhalten, sondern auch, dass man ganz konkret Böses erduldet. Peitschenhiebe – vielleicht nicht mit der Peitsche, sondern mit Worten oder Blicken – auszuhalten.
Doch das können wir nicht aus eigener Kraft. Dazu brauchen wir die Kraft von Jesus Christus.
Leben aus der Kraft Christi
Der Apostel Paulus macht die Christen darauf aufmerksam, dass sie aus der Kraft Christi leben. Die Kapitel 1 bis 3 haben wir jetzt nicht mehr gelesen. Wenn wir jedoch Kapitel 4 lesen, sollten wir eigentlich vorher noch einmal die Kapitel 1 bis 3 lesen. So war es auch gedacht, als der Brief geschrieben wurde.
In Kapitel 3 schreibt Paulus ganz zum Schluss, dass die Kraft Gottes in jedem Christen wohnt, gemäß der Kraft, die in uns wirkt. Wir leben nach der Kraft Christi, und nur der Herr, nur Gott kann dieses Leben leben. Nur Gott kann ein Christenleben führen, das hat er ja auch bewiesen. Nur der Herr Jesus kann ein Christenleben leben, und heute kann auch nur der Herr Jesus ein Christenleben leben – aber dann in mir und durch mich. Es geht nur durch sein Leben.
Es gibt ein Buch, das heißt „Man braucht Gott, um Mensch zu sein“. Eigentlich müsste man den Titel anders übersetzen. Die deutsche Übersetzung ist nicht ganz passend. Richtig übersetzt sollte es heißen: „Es braucht Gott, um Mensch zu sein“. Das Buch wurde von Ion Thomas geschrieben.
Damit jemand Mensch sein kann und so lebt, wie Gott es sich gedacht hat, braucht es Gott – und zwar den einzigen Gott. Den muss man in sich haben. Nur so funktioniert das.
Darauf macht Paulus die Christen aufmerksam. Er sagt ihnen, dass Christus in ihnen wohnt. Jetzt zeigt er ihnen ganz konkret, was zu tun ist: einander ertragen und sich dabei bemühen, die Einheit des Geistes zu bewahren in dem Band des Friedens.
Die Einheit des Geistes als Grund für das Zusammenleben
Hier ist von einer Einheit die Rede, der Einheit des Geistes. Das ist interessant, denn diese Einheit ist bereits gegeben. Der Heilige Geist macht Menschen, die zum Glauben kommen, eins.
Es handelt sich nicht um eine Ökumene, die erst hergestellt werden muss, sondern die Einheit ist schon vorhanden. Sobald jemand zum Glauben kommt und ein anderer ebenfalls zum Glauben kommt, existiert eine Einheit, weil beide den Heiligen Geist haben. Es ist die Einheit des Heiligen Geistes, die er geschaffen hat und die nicht erst hergestellt werden muss.
Doch obwohl man diese Einheit nicht herstellen muss, muss man sie in der Praxis bewahren und halten. Man könnte sie im Umgang miteinander verlieren.
Darum geht es dem Apostel hier: Es ist eine Einheit, die der Heilige Geist von uns auch weiterhin bewahren will. Diese Einheit kommt von ihm, aber sie soll unter Christen gehalten werden.
Vor allem entstehen Schwierigkeiten, wenn verschiedene Auffassungen über etwas bestehen oder wenn jemand alles anders haben will, als ich es will. Dann kann die Einheit gestört werden. Deshalb muss sie bewahrt werden.
Wie die Einheit bewahrt wird
Wie bewahrt man die Einheit? Nun, das geschieht durch eine dreifache Haltung und eine zweifache Aktivität: Demut, Sanftmut, Langmut, das Tragen miteinander in Liebe und Fleiß.
Das geschieht nicht von selbst. Man darf nicht einfach annehmen, dass, wenn Christen Christen sind und miteinander leben, automatisch Einheit entsteht – praktische Einheit. Diese Einheit muss bewahrt werden, und dafür ist oft Fleiß erforderlich.
Manchmal gibt es Gespräche unter Christen, bei denen man merkt, dass, wenn das Gespräch nur ein wenig weitergeht, es zu einem Konflikt oder einer unangenehmen Diskussion kommen kann. Es gibt Brüder, die man auf Englisch als Troubleshooter bezeichnet, das heißt Friedensstifter. Sie spüren, wenn eine Schwierigkeit aufkommt, und greifen ein. Sie lenken das Gespräch in eine positive Richtung. Das ist sehr wertvoll.
Die Einheit zu bewahren erfordert Fleiß. Es geht nicht darum, die Einheit zu schaffen – denn der Heilige Geist ist bereits da und hat sie bewirkt.
Die Begründung der Einheit des Geistes
Gut, was ist das für eine Einheit des Geistes? Es ist nicht eine Einheit der Organisation.
Was in den Versen vier bis sechs folgt, ist eigentlich eine Begründung für diese Einheit. Wir sollen in Demut, Sanftmut und Langmut wandeln, einander tragen und die Einheit bewahren. Aber warum? Wie sieht das aus, und warum gibt es diese Einheit?
Er erklärt und begründet diese Einheit nun in Vers 4. Zuvor spricht er vom Band des Friedens. Fleiß bringt Frieden hervor. Man achtet darauf, dass Friede bleibt und hergestellt wird. Man löscht die kleinen Feuerchen oder Flämmchen, die irgendwo auftauchen könnten. So hält man diese Einheit und bindet sie durch den Frieden zusammen. Auf diese Weise werden die Gläubigen verbunden.
Doch das geschieht durch den Heiligen Geist. Der Heilige Geist hilft uns dabei. Es heißt: "Ein Leib und ein Geist, entsprechend dem, dass ihr auch berufen wurdet in einer Hoffnung eures Rufes, ein Herr, ein Glaube, eine Taufe, ein Gott und Vater aller, der über allen und durch alle und in euch allen ist."
Die praktische Bewahrung der Einheit und der Umgang mit Lehrunterschieden
Darf ich das noch nachholen? Die Einheit – das habe ich schon gesagt – wie wird die Einheit bewahrt? Durch Demut, durch Sanftmut, durch Langmut und durch Fleiß. Man muss fleißig sein, übrigens auch in lehrmäßigen Fragen. Christen haben ja oft verschiedene Auffassungen in solchen Fragen.
Und wie geht man da vor? Da muss man ebenfalls fleißig sein. Schulter an Schulter beugen wir uns über die Schrift, studieren sie und schauen, was eigentlich geschrieben steht. Das hilft, und zwar sehr. Es gibt so viele Fragen, bei denen Christen unterschiedliche Auffassungen haben. Dann fragen wir einfach: Wie steht es eigentlich geschrieben? Und wir reden in der Sprache, wie die Bibel redet. Das hilft auch.
Ich habe bemerkt, dass viele Ungleichheiten unter Christen daher kommen, dass sie ganz verschiedene Sprachen sprechen. Sie verwenden Wörter, die schon irgendwie etwas suggerieren, was der andere glauben sollte, obwohl er es in Wirklichkeit gar nicht glaubt. So fragt einer: Glaubst du an die Verlierbarkeit? Das Wort „Verlierbarkeit“ habe ich in der Bibel noch nie gelesen. Haben Sie es schon gelesen?
Verlierbarkeit – kann man das Heil oder den Herrn Jesus verlieren? Ja, meine Frau kann ich verlieren, wenn sie stirbt. Aber den Herrn Jesus? Der stirbt nicht, den kann ich nicht verlieren. Aber ich könnte mich von ihm abwenden. Das ist übrigens ein biblischer Ausdruck: sich von Jesus abwenden. Ja, es gibt viele Fälle in der Bibel von Menschen, die sich von Jesus Christus abgewandt haben.
Also verstehen wir: Wir müssen versuchen, biblische Begriffe zu verwenden. Das hilft. Fleißiges Studieren, fleißiges Beten und fleißig in der Liebe sein.
Die Einheit des Geistes ist keine organisatorische Einheit
Die Einheit des Geistes ist keine Einheit der Organisation. Wir können uns keine Organisation aussuchen, und wir können uns auch nicht einfach vom Leib Jesu Christi trennen. Der Leib Jesu Christi ist eine göttliche Sache, die Gott geschaffen hat. Es ist eine Einheit, von der man sich nicht einfach trennen kann.
Man kann nicht sagen: „Die gefallen mir nicht, aber bitte, das sind deine Glieder, die Glieder deines Leibes, des Leibes Christi.“ Auch du bist ein Glied davon. Man kann sich nicht einfach trennen.
Manchmal tut man so, als ob es diese Christen nicht mehr gäbe. Das ist aber nicht realistisch. Sie sind noch da. Du kannst nicht einfach an ihnen vorbeigehen, als wären sie Luft.
Sind das deine Brüder und Schwestern? Ja, aber in einem Punkt denkt der eine vielleicht komisch. Vielleicht habt ihr zu wenig miteinander gesprochen, vielleicht habt ihr zu wenig Liebe gezeigt.
Man muss nicht mit jedem zusammenarbeiten, natürlich nicht. Aber man kann jeden wertschätzen und lieben. Das ist ein Unterschied.
Paulus hat auch nicht mit jedem zusammengearbeitet. Übrigens hat er sich von einigen Christen getrennt. Das sagt er selbst. Und er sagt auch, dass sich andere trennen sollen, und zwar dann, wenn diese gefährlich werden.
Wenn jemand Gefährliches tut oder lehrt, muss man Acht geben, damit nicht noch mehr Schaden angerichtet wird. Das gibt es schon. Aber dann sind wir dem Herrn gehorsam, und derjenige ist ungehorsam.
Die Vielfalt der gegenseitigen Beziehungen in der Gemeinde
Ja, das war das eine. Und das andere, was ich euch noch vorenthalten habe: Ich habe viele Stellen in der Bibel zum Thema „einander“ nachgeschlagen.
Ich lese sie jetzt vor. Bitte schreiben Sie nicht mit, denn so schnell kann man das nicht mitschreiben.
Einander grüßen, einander aufnehmen, einander wertschätzen, einander ehren, einander höher achten, einander unterordnen, einander wie Sklaven dienen, einander Lasten tragen, einander ertragen – hier an dieser Stelle –, einander die Füße waschen, einander vergeben, einander Gnade geben. Auch im Epheserbrief Kapitel 4 werden wir morgen noch darauf eingehen.
Einander ermuntern, einander trösten, einander ermahnen, einander zurechtweisen, einander aufrufen, einander lehren, einander aufbauen, einander die Sünden bekennen, dort wo man dem anderen etwas wehgetan hat, aufeinander warten, aufeinander Acht geben, füreinander sorgen, miteinander weinen oder leiden, miteinander erbaulich reden, untereinander Frieden halten, sich miteinander freuen, zueinander freundlich und feinfühlig sein – auch das werden wir noch im Epheserbrief Kapitel 4 betrachten.
Gegeneinander gleichgesinnt sein, gegeneinander gastfrei sein oder zueinander, miteinander gastfrei sein, dem Guten nachstreben, gegeneinander das Leben füreinander geben – wie es im ersten Johannesbrief Kapitel 3, Vers 16 heißt: einander lieben, wie Christus uns geliebt hat.
Das ist eine sehr interessante Studie, und wer will, kann sie später von mir abschreiben.
Das Gemeindeleben besteht aus lauter „einander“. Das Gemeindeleben ist etwas Organisches, wie ein Leib. Bei einem Leib dienen die Glieder einander. Der Daumen hilft dem Zeigefinger, und gemeinsam können sie einen Stift halten, sonst geht das nicht. Jeder ist für den anderen da.
Das ist keine Organisation, das ist Leben. Und wie funktioniert das? Paulus wird davon noch sprechen, im Vers 16, darauf kommen wir zurück. Also: Man lebt füreinander.
Die göttliche Grundlage der Einheit im Leib Christi
Und jetzt zur Einheit dieses Leibes. Diese Einheit ist ein Moment – ich bin jetzt etwas zu weit vorgedrungen. Ich muss zurück zu unserer Gliederung. Es handelt sich hier nicht um eine organisatorische Einheit, sondern um die Einheit des Leibes.
Er spricht hier vom Geist: ein Leib, ein Geist, eine Hoffnung – das sind drei unsichtbare Dinge, drei Elemente. Der Leib ist unsichtbar, nämlich der Leib Christi. Der Geist ist unsichtbar, und die Hoffnung ist ebenfalls unsichtbar.
Dann folgen drei weitere Elemente: ein Herr, ein Glaube, eine Taufe. Bei allen dreien geht es um ein Bekenntnis. Und schließlich das Letzte: es geht um Familie, den einen Vater.
In der ersten Gruppe steht der Geist im Zentrum oder wird vom Wort Geist getragen. Die zweite Gruppe wird vom Wort Herr getragen, die dritte vom Wort Vater. Das ist die Dreieinheit: der Geist, der Herr und der Vater.
Diese Einheit, die jetzt in der Gemeinde Jesu Christi existiert, ist eine Einheit, die im Wesen dieses dreieinigen Gottes gründet. Er beginnt mit einem Leib – einem Leib, zu dem alle gehören.
Ich darf Gemeinschaft haben mit allen Gliedern des Leibes, außer mit denen, die eine Gefahr darstellen. Paulus sagt, in solchen Fällen müssen wir uns trennen. Das gibt es auch im Körper: wenn etwas verfault, muss man amputieren. So ist es auch im Leib, wenn ein Glied eine Gefahr für die anderen ist – etwa wie Krebsgeschwüre. Dann muss man sich von diesem Glied trennen, um den Rest des Leibes zu schützen.
Ansonsten ist es eine Einheit. Es ist wichtig, dass wir so denken, wie die Schrift denkt. Meistens denken wir nur in unserem kleinen Rahmen, aber wir müssen größer denken – an die Gemeinde Jesu Christi.
Alle Gemeinden waren im Neuen Testament miteinander verbunden. Die Christen waren miteinander verbunden, und wenn jemand an einen anderen Ort kam, suchte er die Christen dort auf. Dann war er dort zu Hause, denn er gehört ja zur gleichen Familie.
Wenn die Familie verteilt ist – ein Teil der Familie wohnt in Ort A, ein anderer Teil in Ort B – und ein Familienmitglied von einem Ort zum anderen kommt, dann kommt ein Glied zur Familie. Dieses Glied muss nicht erst aufgenommen werden, denn es gehört ja schon dazu.
Die Gemeinde Jesu ist eine große Familie. Dort, wo echte Menschen sind, die dem Herrn wirklich nachfolgen, ist echte Gemeinschaft möglich.
Es gibt also eine einzige Gemeinde, die aber auf viele Ortschaften verteilt ist, weil wir in einer großen Welt leben.
Die unsichtbaren Elemente der Einheit: Geist, Hoffnung, Herrschaft, Glaube, Taufe und Vater
Ein Leib, ein Geist – es ist der Heilige Geist, der diesen Leib Jesu Christi ins Leben gerufen und jedem einzelnen Leben gegeben hat. Weil dieser Heilige Geist in jedem wohnt und in jedem wirkt, gehören wir zusammen in seiner Einheit. Wer den Geist Christi nicht hat, gehört nicht zu Christus und auch nicht zum Leib Christi.
Eine Hoffnung – wenn das Wort Hoffnung in der Bibel vorkommt, bedeutet es Zukunft. Hoffnung ist etwas Zukünftiges. Oft verbinden wir mit Hoffnung etwas Unsicheres, wie zum Beispiel: „Ich hoffe, morgen ist genauso schön wie heute.“ Doch in der Bibel ist Hoffnung mehr als das. Hoffen bedeutet dort Gewissheit, weil Gott versprochen hat, was er bringen wird. Wenn Gott etwas verspricht, ist es sicher. Deshalb hoffen wir auf etwas Gewisses.
Diese Hoffnung, diese Zukunft, zu der wir eingeladen sind und die für uns bereitsteht, ist für uns alle dieselbe. Wir haben alle dasselbe Ziel: dieses Erbe, die Zukunft mit dem Herrn Jesus. Und wir haben einen Herrn, einen Herrscher, der uns regiert. Manche Christen haben die Herrschaft Jesu Christi noch nicht verstanden. Manche meinen, als Christ müsse man den Herrn nur gelegentlich fragen, als ob seine Meinung nur ein zusätzlicher Ratschlag für das Leben wäre. Aber das ist nicht Christsein.
Christsein bedeutet, dass der Herr Herr ist. Christsein heißt, dass Jesus Christus in einem Menschen das Sagen hat. Er ist das Ziel unseres Lebens und unseres Glaubens. Christus ist nicht zerteilt in viele Christusse, es gibt nur einen Christus. Alle gehören zu ihm, alle wollen ihm gehorchen und ihm dienen. Ein Herr, ein Meister, der über uns regiert und mit dem wir gerne leben.
Ein Glaube heißt auch Vertrauen. Im Griechischen ist Glaube und Vertrauen dasselbe Wort. Es ist ein Vertrauen auf diesen einen Herrn. Wir glauben das, was dieser Herr gesagt hat. Das ist eine einheitliche Sache. Wir glauben alle an die Bibel, die der Herr uns gegeben hat, und vertrauen auf sein Wort. Die Hauptlehren der Schrift sind überall gleich und müssen gleich sein. Wenn das nicht so wäre, könnte es sein, dass es sich nicht um die Gemeinde Jesu handelt.
Wenn jemand sagt, Jesus Christus sei nicht Gott, dann handelt es sich nicht um die Gemeinde Jesu. Denn die Gottheit Jesu Christi ist eine Hauptlehre des Herrn Jesus. Diese Lehre kann man nicht ablehnen und trotzdem Christ sein – das schließt sich aus. Oder wenn jemand sagt, man müsse Werke tun, um gerettet zu werden, weil die Gnade allein nicht genügt, dann schließt sich das vom Heil aus. Die Bibel ist eindeutig: Der Herr Jesus hat gesagt, sein Werk genügt. Paulus hat es gelehrt.
Es gibt einen Glauben, eine Taufe. Dabei geht es zuerst um den Namen, auf den wir getauft werden – auf den Namen von Christus, der für uns gestorben ist. Auf diesen Namen werden wir getauft. Die Taufe ist ein Zeichen des Glaubens an den, an den wir glauben.
Eine Taufe vor der Bekehrung ist keine Taufe, liebe Geschwister. Wenn jemand vor der Bekehrung getauft wurde, gilt das nicht als Taufe, denn dann ist die Taufe leer und inhaltslos. Man kann nicht auf Christus getauft werden und bekennen, mit Christus eins zu sein oder mit ihm gestorben zu sein, wenn man gar nicht mit Christus gestorben ist und noch kein Christ ist.
Ein Baby kann sich nicht taufen lassen und auch nicht im biblischen Sinne getauft werden. Das geht nicht. Man kann zwar ein Baby mit Wasser bespritzen, aber das ist keine biblische Taufe. Wer das noch nicht hat, muss das nachholen. Die Taufe ist ein Zeichen des Glaubens an den neuen Herrn, den man jetzt hat.
Die Bedeutung der Taufe und der Umgang mit nicht getauften Christen
Wie ist das also: Gehören Christen, die noch nicht getauft sind, nicht zur Einheit der Gemeinde? Das ist eine kritische Frage, nicht wahr? Was ist mit den Christen, die nicht getauft sind? Gibt es solche? Ja, es gibt sie.
Solange sie nicht getauft sind, weil sie keine klare Lehre über die Taufe erhalten haben und keine Erkenntnis darüber besitzen, müssen wir sie tragen und ihnen die Bedeutung der Taufe erklären. Sie gehören natürlich zum Leib Jesu Christi, auch wenn sie an einem wichtigen Punkt noch nicht belehrt wurden.
Wenn sie jedoch belehrt wurden und wissen, dass das Erste, was ein Christ tun soll, die Taufe auf Christus ist, und sie sich trotzdem nicht taufen lassen wollen, dann darf man den Glauben in Frage stellen. Denn wer den Gehorsamsschritt gegenüber Christus verweigert, muss sich fragen lassen, ob er überhaupt verstanden hat, was die Herrschaft Jesu Christi bedeutet.
Vielleicht hat jemand Schwierigkeiten, weil er es nicht verstanden hat. Es gibt auch Menschen, die Angst vor Wasser haben oder nicht vor anderen in einer Badewanne gesehen werden wollen. Das kann man nachvollziehen. Dann kann man sie auch zu Hause in der eigenen Badewanne taufen – das ist kein Problem. Aber getauft werden müssen sie.
Es ist wichtig, dass die Taufe klar gelehrt wird. Viele haben noch keine Erkenntnis über die Taufe. Hier ist Geduld gefragt, bis man es ihnen ausführlich und mit viel Geduld erklärt.
Ich denke an ein älteres evangelisches Ehepaar, das sich nicht taufen ließ, aber jahrelang in die Versammlung ging. Mir wurde dabei unwohl, und ich sagte ihnen, wir müssten einmal über die Taufe sprechen. Am ersten Abend sprachen wir über die Taufe. Die Frau hatte besonders Mühe, der Mann weniger stark.
Ich weiß nicht, wie oft wir uns getroffen haben, aber irgendwann sagte sie: „Ah, ich verstehe es langsam.“ Danach brauchten sie noch etwas Bedenkzeit. Schließlich ließen sie sich taufen. Der Wille und der Wunsch waren da – sie wollten Jesus Christus gehorchen.
Abschluss und Übergang zum gemeinsamen Lied
Hier könnten wir kurz eine Pause machen. Wollen wir ein Lied singen?