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David's Absturz: Lernen aus der Geschichte mit Bathseba

2. Samuel (Vers-für-Vers), Teil 15/28
20.11.20242. Samuel 11
SERIE - Teil 15 / 282. Samuel (Vers-für-Vers)
David missbraucht seine Macht und nimmt sich eine Frau, die nicht ihm gehört. Gott hat daran keinen Gefallen...

Einführung in die Szene und Ausgangslage

Wir fahren weiter in 2. Samuel 1, und zwar ab Vers 2. Ich lese noch einmal:

„Und es geschah zur Abendzeit, als David von seinem Lager aufstand und auf dem Dach des Königshauses umherging, dass er vom Dach herab eine Frau sich baden sah. Die Frau war sehr schön von Aussehen.

David sandte hin und erkundigte sich nach der Frau. Man sprach: Ist das nicht Batschewa? Badseba, hebräisch spricht man heute Batscheba, die Tochter Eliams, die Frau Urias des Hethiters.

David ließ nun Boten hin zu ihr schicken und sie holen. Sie kam zu ihm, und er lag bei ihr.

Sie hatte sich aber gereinigt von ihrer Unreinheit und kehrte in ihr Haus zurück. Die Frau wurde schwanger.“

Davids Versuch, die Schwangerschaft zu verbergen

Und sie sandte hin und berichtete es David und sprach: „Ich bin schwanger.“

Da sandte David zu Joab: „Sende Uriah, den Hethiter, zu mir.“

Joab sandte Uriah zu David, und Uriah kam zu ihm. David fragte nach dem Wohlergehen Joabs, nach dem Wohlergehen des Volkes und nach dem Stand des Kampfes.

David sprach zu Uriah: „Geh in dein Haus hinab und wasch deine Füße!“

Als Uriah aus dem Königshaus ging, kam ein Geschenk des Königs hinter ihm her.

Uriah legte sich jedoch am Eingang des Königshauses nieder, bei allen Knechten seines Herrn, und ging nicht in sein Haus hinab.

Er berichtete es David und sprach: „Uriah ist nicht in sein Haus hinabgegangen.“

Da sprach David zu Uriah: „Bist du nicht von der Reise gekommen? Warum bist du nicht in dein Haus hinabgegangen?“

Uriah antwortete David: „Die Lade und Israel und Juda weilen in Hütten, und mein Herr Joab und die Knechte meines Herrn liegen auf freiem Feld. Sollte ich dann in mein Haus gehen, um zu essen und zu trinken und bei meiner Frau zu liegen? So wahr du lebst und deine Seele lebt, wenn ich dies tue!“

Da sprach David zu Uriah: „Bleibe auch heute noch hier, und morgen werde ich dich entlassen.“

So blieb Uriah an jenem Tag und am folgenden in Jerusalem. David lud ihn ein, und er aß und trank vor ihm. Er machte ihn betrunken.

Am Abend ging Uriah hinaus, um sich auf sein Lager niederzulegen bei den Knechten seines Herrn. Aber in sein Haus ging er nicht hinab.

Archäologischer Hintergrund und die Davidstadt

Wie ist das Ganze zustande gekommen? Auf dem Bild sieht man einen Blick auf die Davidstadt. Man erkennt den Millo, diese berühmte Steinaufschüttung. Archäologisch ausgegraben wurde bisher nur etwa die Hälfte davon. Die Steinaufschüttung erstreckt sich noch weiter nach unten, wo ebenfalls noch alles ausgegraben werden müsste.

Diese gigantische Steinaufschüttung hat David anlegen lassen, um den schmalen Bergrücken am Südhang des Tempelbergs etwas zu verbreitern. So konnte er dort seinen Palast bauen. Dieser Palast war direkt an die ursprüngliche Davidstadt angebaut, die weiter links den Abhang hinunter gebaut wurde. Man kann sich das so vorstellen: eine eingemauerte Stadt und daran anschließend der Palast.

Übrigens war dieser angehängte Palast schon Teil eines größeren Bauprogramms. Sein Sohn Salomo baute von diesem Palast aus die Stadt weiter aus. Der Abschnitt, der im Bild rechts oben noch weiter rechts zu sehen ist, wird in der Bibel der Ofel genannt. Gleich nach dem Ofel folgt der Tempelplatz, auf dem Salomo später den Tempel auf der Bergeshöhe errichtete.

So baute Salomo von dem Palast seines Vaters aus die Stadtmauer weiter und erweiterte die Häuser bis zum Ofel, wo er seinen eigenen Palast errichtete. Seine Bäckerei wurde in jüngerer Vergangenheit ausgegraben.

Ich kann sagen: Die biblische Geschichte ist uns heute sehr nahe. Ich war schon in der Bäckerei von König Salomo. Im Gegensatz dazu war ich noch nie im WC von Monsieur Macron. Noch spezieller wäre eine Einladung bei Mr. Trump, der bald Präsident Trump sein wird. Aber ich kann sagen: Ich war in der Bäckerei von König Salomo und auch im Badehaus von König Herodes und so weiter. Die biblischen Ereignisse sind uns heute, je nach Perspektive, oft viel näher als die moderne Zeitgeschichte.

Die Lage der Davidstadt und das Ritualbad

Salomon hat dort oben gebaut, und um es kurz zu machen: David konnte von seinem Palast aus die gesamte Davidstadt überblicken. Er hatte Sicht auf alle Häuser darunter.

Batschewa hatte auf dem Dach ihres Hauses ein Ritualbad. Das ist eigentlich ungewöhnlich, denn normalerweise findet ein solches Bad an einem anderen Ort statt. In einer Stadt, in der alle Häuser auf gleicher Höhe stehen, sieht man nicht von einem Dach zum anderen. Hier jedoch konnte man von oben alles überblicken.

Es war so, dass Batschewa ihre Periode hatte und nach deren Ende das Ritualbad auf dem Dach vollzog. In 2. Samuel 11 wird erwähnt, dass sie sich gereinigt hatte von ihrer Unreinheit. Das war vorgeschrieben, wie es im 3. Mose 15 steht: Nach der Periode musste eine Frau ein Ritualbad nehmen. Danach war sie rituell rein und durfte den Tempel betreten.

Bedeutung der rituellen Unreinheit

Nun, was bedeutet diese rituelle Unreinheit? Das hat eine tiefe Bedeutung. Es war die pädagogische Bemühung Gottes, sein Volk auf den Messias vorzubereiten.

Wenn man sich in den Finger schnitt und Blut herausfloss, war man nicht unrein. Aber bei der Periode wurde man unrein. Ebenso gilt das für den Mann: In 3. Mose 15 wird gesagt, dass ein Mann unrein ist, wenn ein Erguss geschehen ist. Das heißt, alles, was aus den Geschlechtsorganen herauskommt, macht unrein.

Was will das bedeuten? Es bedeutet, dass der Mensch durch den Sündenfall ein Sünder geworden ist. Ein Mann kann immer nur einen Sünder zeugen. Das sind keine Engel, wenn sie so klein auf unseren Armen liegen. Das sind keine kleinen Engel, sie haben schon die sündige Natur in sich.

Das merkt man sehr bald, sobald sie ein bisschen reden können. Dann kommen plötzlich Wörter, bei denen man sich denkt: Das habe ich aber noch nie beigebracht. Die Frau muss auch wissen, dass das Kind, das von ihrem Mann gezeugt wurde, ein Sünder ist. Deshalb gibt es diese Unreinheit.

Außerdem verunreinigt auch die Berührung mit Toten. In 4. Mose 19 heißt es, dass man unrein wird, sobald man einen Toten berührt. Man kann also sagen, die Verunreinigung geschieht durch das, was auf den Anfang des Lebens und auf das Ende des Lebens hinweist.

Wir kommen als Sünder in diese Welt mit einer sündigen Natur. Doch durch die sündigen Taten machen wir uns erst vor Gott schuldig. Dass wir eine sündige Natur haben, macht uns noch nicht zu solchen, die schuldig geworden sind vor Gott. Aber sobald das Sündigen beginnt, im Kindesalter, machen wir uns auch schuldig.

Die Bibel lehrt nicht nur die Verdorbenheit des Menschen (Römer 5,12), sondern auch den Lohn der Sünde: den Tod (Römer 6,23). Das sind Grundlagen, um zu verstehen, warum wir Erlösung brauchen und warum wir den Messias brauchen, der für unsere Sünden und auch für unsere sündige Natur sterben musste.

Das sind alles solche Belehrungen. Nun zur Ausführung: Es war wirklich töricht, ein Ritualbad auf dem Dach zu haben. Übrigens hatte der Hohepriester im zweiten Tempel auf einem ganz bestimmten Gebäude auf der Südseite des inneren Vorhofes ein Ritualbad auf dem Dach. Dort musste er sich an Jom Kippur, dem Versöhnungstag, zwischendurch bei den verschiedenen Arbeiten rituell baden.

Aber dieses Ritualbad konnte man nicht von anderswo auf dem Dach sehen. Hier in der Davidstadt war das jedoch unglücklich. David, der eben so gelangweilt und faul war, sieht diese Frau beim Ritualbad. Das wurde ihm zum Verhängnis.

Sein nächster Gedanke ist, er will wissen, wer diese Frau ist. Man erklärt ihm, die Frau ist verheiratet. Es ist Batscheva, die Tochter Eliams, und die Frau von Uriah dem Hethiter.

Charakter von Uriah und Davids Versuch der Täuschung

Die Frau hatte einen Heiden geheiratet, aber einen Heiden, der wirklich zum Judentum übergetreten war. Natürlich wurde er immer noch als Uriah der Hetiter bezeichnet, genauso wie wir es bei Obed-edom dem Gattiter gesehen haben. Doch dieser war ein treuer Mann, der den Herrn liebte und dem seine Sache am Herzen lag.

Auch bei Uriah erkennen wir einiges über seinen Charakter und seine innere Haltung. Diese beruhte auf seiner Überzeugung, nicht auf irgendeiner Tradition im Judentum, die man einfach so befolgt. Nein, er hatte klare Überzeugungen. Er kämpfte für das Volk Gottes.

David holte ihn aus dem Krieg nach Hause und sagte: "Schau, jetzt kannst du nach Hause gehen." David wollte natürlich, dass Uriah eheliche Gemeinschaft mit seiner Frau hat. Man sollte dann annehmen, dass das Kind, das etwa neun Monate später geboren werden würde, von ihm stamme. Doch diese Rechnung ging nicht auf.

Uriahs Glaubensüberzeugung verhinderte das. Er sagte sich: "Nein, das geht absolut nicht." Israel befand sich im Krieg, und die Soldaten mussten auf dem Feld übernachten. Er sollte nach Hause in die Stadt David gehen und dort wohnen? Nein, das würde er nicht tun.

In Vers elf sagt Uriah noch etwas Interessantes: "Uriah sprach zu David: Die Lade und Israel und Juda weilen in Hütten, und mein Herr Joab und die Knechte meines Herrn liegen auf freiem Feld. Und ich sollte in mein Haus gehen, um zu essen und zu trinken und bei meiner Frau zu liegen?"

Er machte einen Schwur: "So wahr du lebst und deine Seele lebt, wenn ich dies tue..." – damit meinte er: Wenn ich das tue, soll Gottes Fluch mich treffen. Für ihn war mit diesem Schwur klar, dass er das niemals tun würde.

Für David war das eine Katastrophe. Nun konnte er Uriah nicht mehr überreden, denn dieser hatte sich durch den Schwur selbst gebunden. Uriah wies darauf hin, dass die Bundeslade unter einem Zelt stand, nicht in einem Haus.

David hätte gerne ein Haus gebaut, doch der Herr hatte gesagt: "Noch nicht jetzt, das kommt später." Wäre damals schon ein Tempel gebaut gewesen, hätte Uriah dieses Argument nicht gehabt. Er sagte: "Die Bundeslade ist in einem Zelt, die Soldaten sind draußen auf dem Feld."

Außerdem betonte er, dass Juda und Israel in Hütten wohnen, nicht in Häusern. Nein, in Hütten.

Historische Wohnverhältnisse und Uriahs Haltung

Ich fange ganz woanders an. Ich habe einmal einen archäologischen Artikel gelesen, in dem erklärt wird, dass die Zahlen von Volkszählungen in der Bibel allgemein viel zu hoch sind. In Israel wurden zahlreiche Ortschaften aus biblischer Zeit ausgegraben. Dort konnte man Erhebungen zur Anzahl der Häuser machen und stellte fest, dass nur ein Bruchteil der in der Bibel angegebenen Zahlen überhaupt in diesen Häusern wohnen konnte. Offensichtlich sind die biblischen Zahlen also falsch und immer zu hoch angesetzt.

Heute wissen wir, dass nur die reichen Leute in den Steinhäusern wohnten. Die üblichen Leute lebten außerhalb der ummauerten Städte in Zeltstädten und Hütten. Natürlich zerstört der Zahn der Zeit die Zeltblachen, die Holzpfähle und das Material der Hütten, sodass diese Spuren verschwinden. Die Steinhäuser hingegen bleiben erhalten.

Man darf bei der Einschätzung also nicht nur die Steinhäuser zählen, sondern muss auch mit großen Vororten rechnen. Die Davidstadt zum Beispiel war für Fürsten und sehr reiche Leute, die dort in ihren Villen wohnten. Das übliche Volk lebte hingegen in Zelten.

Wenn man die Bibel liest, wird das klar. Immer wieder heißt es, dass Israel sich versammelte und danach jeder in sein Zelt zurückging, nicht in sein Haus. Das war der Alltag. Auch nach der Landnahme unter Josua lebten die meisten Menschen so wie Beduinen in Zelten und Hütten, nicht in Häusern. Diese waren den Reichen vorbehalten.

Darum sagt hier auch Uria, der Hethiter: „Ich gehe doch jetzt nicht in meine Villa schlafen, wenn die Bundeslade unter einer Zeltdecke ist.“ Es ist auch so, dass die Soldaten auf freiem Feld übernachteten und Israel und Juda im Allgemeinen in Hütten lebten. Uria war mit sich selbst so streng, dass er das nicht ertragen konnte. Das zeigt auch, wie sehr er sich mit dem Volk Gottes identifizierte.

Davids erneuter Versuch und Uriahs Standhaftigkeit

Und weiter in Vers 12 sprach David zu Uriah: „Bleib auch heute noch hier, und morgen werde ich dich entlassen.“

Im Weiteren haben wir gesehen, dass Uriah im Königspalast essen durfte. Eine große Ehre! Die anderen Soldaten sind im Krieg, doch Uriah wird nach Hause gerufen und darf mit dem König zusammen essen.

Wäre er eine Art Hamann gewesen, hätte er wohl so reagiert wie Hamann nach der Einladung von Königin Esther. Hamann ging nach Hause und erzählte von der Menge seiner Söhne. Er berichtete außerdem, dass die Königin niemand anderen eingeladen hatte als ihn allein.

Uriah hingegen geht aus Anstand. Er ist ein Untertan und wird vom König eingeladen. Das kann er nicht einfach so ausschlagen. Außerdem gibt der König ihm immer wieder Wein. Es ist eine böse Versuchung, dass der König ihn zu übermäßigem Alkoholgenuss verleitet.

David macht sich schuldig. Eine Sünde zieht die andere nach sich. Trotzdem heißt es: „Abends ging er hinaus, um sich auf sein Lager niederzulegen bei den Knechten seines Herrn, aber in sein Haus ging er nicht hinab.“

Das lag tief in Uriahs Herzen: Das mache ich nicht. Und das ist nun für David ein großes Problem.

Davids Plan zur Beseitigung Urias

Vers 14

Am Morgen schrieb David einen Brief an Joab und sandte ihn mit Uriah. Uriah kehrte also zum Krieg zurück und musste den Brief überbringen, den er selbst nicht lesen durfte. Er sollte den Brief dem General übergeben.

In dem Brief stand Folgendes: „Stellt Uriah an die Stelle, wo der Kampf am heftigsten ist, und zieht euch hinter ihm zurück, damit er erschlagen wird und stirbt.“

Als Joab die Stadt belagerte, stellte er Uriah an den Ort, von dem er wusste, dass dort tapfere Männer standen. Die Kämpfer der Stadt zogen heraus und kämpften gegen Joab. Dabei fielen einige von den Knechten Davids, darunter auch Uriah, der Hethiter.

Joab sandte daraufhin Bericht über den Kampf an David und erzählte alle Einzelheiten.

Joab handelte bewusst hinterhältig. Er setzte Uriah im Kampf so exponiert ein, dass dieser sterben musste – und zwar an einer Stelle, von der man wusste, dass dort die Elitesoldaten der Ammoniter standen. Joab erklärte, dies sei seine Verantwortung gewesen.

In der ganzen Geschichte zeigt sich, dass Joab kein geradliniger Mann war. Er führte diesen üblen Auftrag aus.

Die Nachricht vom Tod Urias und Davids Reaktion

Und dann die Katastrophe, Vers 17: Auch Uriah, der Hethiter, starb. Joab sandte daraufhin Boten zu David und berichtete ihm alle Einzelheiten des Kampfes. Er gab den Boten folgende Anweisung: Wenn du dem König alles über den Kampf berichtet hast, so sollst du sagen: „So geschehe es, wenn der Grimm des Königs aufsteigt und er zu dir spricht: Warum habt ihr euch der Stadt genähert, um zu kämpfen? Wusstet ihr nicht, dass von der Mauer herabgeschossen würde? Wer hat Abimelech, den Sohn Jerubbäscheds, erschlagen? Warf nicht eine Frau den oberen Stein einer Handmühle von der Mauer auf ihn herab, sodass er in Thebes starb? Warum habt ihr euch der Mauer genähert?“

So sollst du antworten: „Auch dein Knecht Uriah, der Hethiter, ist tot.“ Damit wird genau berichtet, wie es geschehen ist.

Joab weiß natürlich aus der Militärgeschichte Israels Bescheid. Wir kennen die Geschichte aus Richter 9. Dort wurde derselbe Fehler gemacht: Die Armee von Abimelech ging zu nahe an den Turm heran. Daraufhin konnte eine Frau oben einen Stein hinunterwerfen, der Abimelech am Kopf traf und ihn tötete. So wurde der Krieg durch eine Frau beendet. Diese Geschichte wird hier zitiert.

Wenn David also fragen würde: „Warum habt ihr so etwas Verrücktes getan?“, dann soll ihm geantwortet werden: „Übrigens, Uriah, der Hethiter, ist tot.“ Das war ja Davids Wunsch. So wird David nicht weiter schimpfen über den militärischen Wahnsinn, den sie begangen haben.

Nun schauen wir, wie es weitergeht. Vers 22: Der Bote machte sich auf den Weg und kam zu David zurück. Er berichtete ihm alles, wozu Joab ihn gesandt hatte. Der Bote sagte zu David: „Da die Männer die Oberhand über uns hatten und gegen uns aufs Feld herauszogen, drangen wir auf sie ein bis zum Eingang des Tores. Doch die Schützen schossen von der Mauer herab auf deine Knechte. Einige von den Knechten des Königs starben, und auch dein Knecht Uriah, der Hethiter, ist tot.“

Davids gottlose Haltung und die Folgen

Jetzt die Reaktion von David.

Und da sprach David zu den Boten: „So sollst du zu Joab sagen: Lass diese Sache nicht böse sein in deinen Augen, denn das Schwert frisst bald so, bald so. Verstärke deinen Kampf gegen die Stadt und zerstöre sie.“ So ermutigte er ihn.

Unglaublich, so verdreht und so gottlos. Dann sagt er, das ist Zufall. Ich meine, das ist ja so ein Kampf, das Schicksal hat manchmal... Dann geschieht das, und dann sterben die einen, und dann sterben die anderen. Aber das ist alles nach Zufall.

Nein, Gott hat alles in der Hand. Es gibt keinen objektiven Zufall, es gibt nur subjektiven Zufall, nicht wahr? Zum Beispiel: Ruth kam von Moab und wollte unbedingt arbeiten. Sie wollte nicht eine faule Asylantin sein. Sie wollte arbeiten.

Da konnte sie irgendwo auf ein Feld gehen, um bei Bethlehem zu arbeiten, und die Bibel sagt, zufällig kam sie auf das Feld von Boas. Wir wissen, dass das letztlich dazu führte, dass sie Boas heiraten konnte. Aus dieser Linie kam später der Erlöser der Welt.

Das war nicht so, eben manchmal trifft man so zufällig einen guten Arbeitsplatz. Nein, das war alles geführt. Trotzdem heißt es „zufällig“, denn das bedeutet, für Ruth war kein spezieller Plan da. Sie hatte keine Absichten und kam einfach an den richtigen Ort.

Also subjektiv war es für sie Zufall, aber objektiv war es nicht. Das war Gottes Führung und Heilsplan bis hin zum Erlöser. So können wir es auch an anderen Stellen in der Bibel zeigen.

David sagt: Ja, mit Zufall muss man halt leben. Das geht so. Mal so, mal so. Die Menschen im Umfeld hätten merken müssen, dass irgendetwas mit David nicht mehr stimmt. Er spricht nicht, wie ein gottesfürchtiger Mann spricht.

Er sagt nicht: Das ist Zufall, das kann es ja mal ab und zu geben.

Batschewas Trauer und Davids Machtmissbrauch

Vers 26: Als die Frau Urias hörte, dass Uriah, ihr Mann, tot war, klagte sie um ihren Gatten.

Als die Trauer vorüber war, sandte David hin und nahm sie in sein Haus. Sie wurde seine Frau und gebar ihm einen Sohn.

Doch die Tat, die David begangen hatte, war böse in den Augen des Herrn.

David hatte so viel Macht erlangt, dass er dachte: „Das muss ich jetzt auch noch haben.“ Dabei hatte der Herr das nicht für ihn vorgesehen.

Das war Machtmissbrauch, eine böse Tat. Hier sehen wir deutlich, wie gefährlich es ist, wenn der Herr Macht gibt. Man muss besonders darauf achten, Autorität und Macht nicht zu missbrauchen.

Morgen setzen wir die Geschichte fort mit dem Kapitel, in dem Nathan David auf sehr dramatische Weise überführt.

Vielen Dank an Roger Liebi, dass wir seine Ressourcen hier zur Verfügung stellen dürfen!

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