Persönlicher Hintergrund und Dienst
Ich bin Österreicher und wir wohnen seit dreizehn Jahren in der Schweiz. Wir haben vier adoptierte Kinder: zwei aus Rumänien, eines aus der Schweiz und eines aus Österreich. Im Moment haben wir noch zwei Pflegekinder zuhause, Notpflegekinder.
Ich hatte das Vorrecht, mitzuerleben, wie der Herr in Österreich ein Werk getan hat. Es begann im Salzburger Land, wo der Herr praktisch von Null auf fast zwanzig Gemeinden ins Leben gerufen hat. Dort konnte ich geistlich groß werden, und diese Erfahrung hat mich sehr geprägt.
Seit dreizehn Jahren leben wir nun in der Schweiz. Ich tue Dienste im Ausland, vor allem in Rumänien und in der Ukraine. Vor kurzem war ich in Bulgarien, aber auch in Deutschland und in der Schweiz bin ich im Dienst. Ich stelle mich der Gemeinde des Herrn zur Verfügung, wo immer der Herr führt und Türen öffnet.
Seit fast zehn Jahren arbeite ich mit Herbert Janssen zusammen. Die meisten von euch kennen ihn wahrscheinlich. Er ist ein Bruder, der in Kanada wohnt und inzwischen 85 Jahre alt ist. Trotzdem darf ich weiterhin mit ihm zusammenarbeiten. Wir versuchen auch, Dinge zu veröffentlichen, die er in seinem Leben getan hat, damit er nicht alles mit ins Grab nimmt.
Gut, ich denke, das reicht erst einmal zu mir.
Einführung in das Buch Mose und seine Gliederung
Das erste Buch Mose – wir werden versuchen, einiges daraus zu ergründen. Denn die Bodenschätze liegen meistens tief unten. Gott hat es so geordnet, dass die Bodenschätze tief verborgen sind, und deshalb muss man arbeiten, um sie zu finden.
Auch vom Herrn bekommen wir genug geistliche Nahrung. Doch wir müssen sie uns auch holen. Das ist ähnlich wie bei der irdischen Nahrung: Wer nicht arbeiten will, soll auch nicht essen. Das gilt für alle Bereiche.
Wir werden uns also mit dem Gedankenfluss dieses Buches beschäftigen. Was sind die Hauptteile? Was sind die Hauptmerkmale in den einzelnen Abschnitten? Wie verläuft der Fluss des Buches? Wohin führt es? Was ist das Ziel des Buches? Warum steht es in der Bibel? Was hat Gott damit vorgehabt, und was zeigt er uns?
Heute Abend werden wir uns hauptsächlich mit der Gliederung des Buches beschäftigen. Es geht nicht darum, ein Buch einfach irgendwie zu gliedern. Vielmehr wollen wir herausfinden, wie der Heilige Geist das Buch gegliedert hat und wie es aufgebaut ist.
Ich lese zunächst einige Verse vor:
1. Mose 1,1: „Am Anfang schuf Gott die Himmel und die Erde.“
Dann 1. Mose 2,4: „Dies sind die Toledot, das Hervorgebrachte. Ich lese – ihr dürft diese Woche einiges Hebräisch lernen. Es werden also einige hebräische Wörter vorkommen, die wir dann erklären werden. ‚Dies sind die Toledot des Himmels und der Erde, als sie geschaffen wurden, an dem Tage, da Jahwe Gott Erde und Himmel machte.‘“
1. Mose 5,1: „Dies ist das Buch des Hervorgebrachten“ oder „das Buch der Toledot Adams“. „Das Buch der Toledot Adams: An dem Tag, als Gott den Menschen schuf, machte er ihn im Gleichnis Gottes.“
Dann: „Dies oder diese sind die Toledot Noas“ – das heißt, das Hervorgebrachte Noas.
Weiter in 1. Mose 10,1: „Dies sind die Toledot der Söhne Noas: Sem, Ham und Japheth. Sie bekamen Söhne nach der Sintflut. Dies sind die Toledot, das Hervorgebrachte der Söhne Noas.“
In 1. Mose 11,10: „Dies sind die Toledot Sems. Sem war hundert Jahre alt usw.“
1. Mose 11,27: „Dies sind die Toledot Terachs (oder Taras). Terach zeugte Abraham, Nahor und Haran, und Haran zeugte Lot.“
Dann 1. Mose 25,12: „Dies sind die Toledot Ismails. Also das Hervorgebrachte Ismails, des Sohnes Abrahams, den Hagar, die Ägypterin, Saras Magd, ihm gebar.“
1. Mose 25,19: „Dies sind die Toledot Isaaks“ oder „das Hervorgebrachte Isaaks, des Sohnes Abrahams. Abraham zeugte Isaak.“
1. Mose 36,1: „Dies sind die Toledot Esaus. Dies ist das Hervorgebrachte Esaus, das ist Edom.“
Ebenso 1. Mose 36,9: „Dies ist die Toledot Esaus, des Vaters Edoms, auf dem Bergland von Seir.“
Und schließlich 1. Mose 37,2: „Dies sind die Toledot Jakobs. Das Hervorgebrachte Jakobs.“
Bedeutung und Struktur der „Tolle Dot“
Elfmal lesen wir den Begriff Tolle Dot; elfmal kommt er vor. Tolle Dot bedeutet „das, was hervorgebracht wird“. Man kann es auch übersetzen mit „das, was auf denjenigen folgt“, also zum Beispiel die Geschichte, die auf Jakob folgt.
Manche Übersetzungen geben an: „Das ist die Entstehungsgeschichte“. Das ist nicht ganz glücklich übersetzt. Andere sagen einfach: „Das ist die Geschichte“. Schlachter übersetzt es mit „Geschichte“. Am einfachsten ist es, es so zu verstehen: „Das ist die Geschichte“, das heißt das, was dieserjenige hervorgebracht hat.
Dieser Begriff kommt elfmal an solchen Einleitungsstellen vor. Ihr habt sicher bemerkt, dass zwei davon doppelt sind. Das betrifft Kapitel 10 und 11, wo zweimal der Name Sehn vorkommt: In Kapitel 10, Vers 1 heißt es „Die Tolle Dot von Sehn“ und in Kapitel 11, Vers 10 „Dies sind die Tolle Dot von Sehn“. Auch bei Esau kommt der Begriff zweimal vor, nämlich in Kapitel 36, Vers 1 und Vers 9: „Dies sind die Tolle Dot Esaus“.
Das heißt, wir haben elfmal den Begriff Tolle Dot, aber zweimal ist es ein Doppel-Tolle Dot. Wenn wir die doppelten nur einfach zählen, hätten wir neunmal Tolle Dot. Diese neun Tolle Dot teilen das Buch in zehn Teile.
Die neun Tolle Dot sind wie folgt verteilt:
- Kapitel 2, Vers 4
- Kapitel 5, Vers 1
- Kapitel 6, Vers 9
- Kapitel 10, Vers 1 zusammen mit Kapitel 11, Vers 10
- Kapitel 11, Vers 27
- Kapitel 25, Vers 12
- Kapitel 25, Vers 19
- Kapitel 36, Vers 1 plus Vers 9
- Kapitel 37, Vers 2
Ihr habt das auf den Blättern, ihr müsst es jetzt nicht mitschreiben. Das steht auf den Blättern, die wir ausgeteilt haben, und zwar im Überblick und in der groben Gliederung des ersten Buches Mose. Dort habe ich euch die Stellen aufgeschrieben, sodass ihr das jetzt schon ein bisschen im Blick habt.
Das heißt, wir haben im ersten Buch Mose zehn größere Abschnitte. Neunmal kommt der Begriff Tolle Dot vor, wobei zwei davon doppelt sind. Also neunmal Tolle Dot, die das Buch in zehn Abschnitte gliedern.
Übrigens spielt die Zahl zehn im ersten Buch Mose eine interessante Rolle: Es gibt die zehn Gebote in Eden, und die Zahl zehn taucht auch bei Abraham auf, zum Beispiel in Kapitel 16, Vers 3 und anderen Stellen. Ich habe die Stellen euch aufgeschrieben. Jedenfalls werden wir der Zahl noch öfter begegnen.
Aufbau des Buches und die Bedeutung der Zahl Zehn
Jetzt interessiert uns einmal diese Gliederung, diese Zahl zehn. Wenn wir uns die Toledot anschauen, dann sehen wir Folgendes: Am Anfang steht die Schöpfung, die Schöpfungsgeschichte in Kapitel 1 bis Kapitel 2, Vers 3. Dort steht nichts von Toledot.
Ab Kapitel 2, Vers 4 erscheint das erste Toledot. Die Schöpfungsgeschichte, der Schöpfungsbericht, steht also ganz vorne und bildet einen eigenen Teil des Buches. Ab Kapitel 2, Vers 4 folgen dann detaillierte Berichte über die Entstehung des ersten Menschengeschlechts, die erste Sünde und die Entwicklung des Menschengeschlechts – von Kapitel 2, Vers 4 bis zum Ende von Kapitel 4.
Dann beginnt ein neues Toledot. In Kapitel 5, Vers 1 startet das Toledot Adams. In Kapitel 6, Vers 9 folgt das Toledot Noas, das bis zum Tod Noas reicht. Danach haben wir das Toledot der Söhne Noas in Kapitel 10 und 11. Am Ende von Kapitel 11, Vers 27, steht das Toledot Terachs, eine sehr lange Geschichte.
In Kapitel 25 finden wir das Toledot Ismails (Vers 12), das Toledot Isaaks (Vers 19), in Kapitel 36, Vers 1 das Toledot Esaus und von Kapitel 37 bis zum Schluss das Toledot Jakobs.
Das bedeutet, wir haben immer eine kurze Geschichte und eine lange Geschichte, die sich abwechseln: kurz, lang, kurz, lang.
Die Toledot Adams in Kapitel 5 ist relativ kurz im Vergleich zum Toledot Noas, das sich von Kapitel 6, Vers 9 bis zum Ende von Kapitel 9 erstreckt. Danach stirbt Noah. Kapitel 10 und 11 enthalten die Söhne Noas, die relativ kurz sind. Dann folgt die lange Geschichte von Abraham, genannt Toledot Terachs, von Kapitel 12 bis 25.
Anschließend gibt es wieder eine kurze Geschichte: Kapitel 25, Vers 12, das Toledot Ismails, ein kurzes Geschlechtsregister. Danach folgt wieder eine längere Geschichte: Kapitel 25, Vers 19, das Toledot Isaaks. Kapitel 36 über Esau ist wiederum kurz, und dann folgt das Toledot Jakobs von Kapitel 37 bis zum Schluss, das wieder lang ist.
Um es noch einmal zusammenzufassen: Kapitel 5 ist kurz, Kapitel 6, Vers 9 bis zum Ende von Kapitel 9 ist lang, dann stirbt Noah. Kapitel 10, Vers 1 ist relativ kurz, Kapitel 11, Vers 27 ist sehr lang, dann stirbt Abraham. Kapitel 25, Vers 12 ist kurz, dann wieder sehr lang, 25, Vers 19, das Toledot Isaaks bis zu seinem Tod. Danach stirbt Isaak. Kapitel 36 über Esau ist kurz, und dann folgt wieder lang von Kapitel 37, Vers 2 bis 50, das Toledot Jakobs bis zum Tod Jakobs und Joseph, seines Sohnes.
Wir sehen also immer das Muster kurz-lang, kurz-lang, kurz-lang. Am Anfang steht der Schöpfungsbericht, dann folgt von Kapitel 2, Vers 4 bis zum Ende ein längerer Bericht, der etwas länger ist als der relativ kurze Schöpfungsbericht bis Kapitel 4.
Man erkennt hier ein gewisses System, und der Schreiber hat im Auftrag des Heiligen Geistes geschrieben. Wir müssen uns überlegen, warum das so ist. Es sind also Paare, wir haben hier lauter Paare: kurz-lang, kurz-lang, kurz-lang. Wenn man diese Paare gesondert zählt, dann haben wir im zweiten Teil immer ein Toledot von den Heiden oder vom Zweitrangigen, von den weniger Wichtigen, und dann ein langes Toledot von einer ganz wichtigen Person.
In diesem Fall ist es Abraham, dann Ismael, zuerst der weniger Wichtige, und dann der wichtige, nämlich Isaak. Dann Esau wieder kurz, und dann der wichtige Bericht über Jakob.
Hier sind also die drei Erzväter: jeweils ist der weniger wichtige Teil zuerst. Oder der allgemeine Teil, zum Beispiel die Söhne Noahs allgemein und die Entstehung der Völker in Kapitel 10 und 11. Danach wird besonders lang über den Sohn Terachs berichtet, nämlich Abraham. Ebenso lang über Isaak und Jakob.
Abraham, Isaak und Jakob, die drei Erzväter, werden oft im Neuen Testament nebeneinander genannt, aber auch im Alten Testament. Das heißt, hier haben wir immer etwas Gemeinsames.
Ab Kapitel 10, also ab den Söhnen Noahs, handelt es sich um einen Geschichtsbericht. Es ist die Geschichte der Erzväter. Dabei geht es vor allem darum, wie Gott sich ein Volk erwählt hat – aus den Völkern ein Volk für seinen Namen. Ein Volk, das seinen Namen tragen soll und aus dem der Same kommen wird.
Darauf werden wir noch zurückkommen. Hier beginnt auf besondere Weise die Geschichte, die Erlösungsgeschichte, die Geschichte des Volkes Gottes.
Schöpfung und Menschheit im Fokus der ersten Kapitel
Aber was ist hier? Wenn wir genau hinschauen, sehen wir, dass es immer um die Schöpfung geht. Wenn wir die Anfänge betrachten, wird stets die Schöpfung erwähnt.
So lesen wir in Kapitel 1, Vers 1: „Am Anfang schuf Gott.“ Die Krönung dieses Abschnitts finden wir in Kapitel 1, Vers 27: „Gott schuf den Menschen in seinem Bilde, im Bilde Gottes schuf er ihn; als einen männlichen und als einen weiblichen schuf er sie.“
In Kapitel 2, Vers 4 heißt es: „Diese sind die Geschichte des Himmels und der Erde, als sie geschaffen wurden, an dem Tage, da Jahwe Gott Erde und Himmel machte.“
Weiter heißt es in Vers 7: „Es bildete Jahwe Gott den Menschen aus Staub vom Erdboden und hauchte in seine Nase den Atem des Lebens; so wurde der Mensch eine lebende Seele.“ Hier liegt die Betonung auf der Schöpfung, insbesondere auf der Schöpfung des Menschen.
Kapitel 2, Vers 4 und 7 sind also entscheidend. Dann finden wir in Kapitel 5, Vers 1 erneut einen Schöpfungsbericht: „Dies ist das Buch der Herkunft Adams. An dem Tage, da Gott Adam schuf, machte er ihn im Gleichnis Gottes.“
Hier wird wieder betont, dass Gott den Menschen als männlich und weiblich schuf, und er segnete sie und gab ihnen den Namen Mensch oder Adam. Auf Hebräisch bedeutet das „Erdiger“, also „vom Erdboden Genommener“.
Weiter heißt es: „An dem Tage, da er geschaffen wurde, lebte Adam hundertdreißig Jahre und zeugte einen Sohn in seinem Gleichnis, nach seinem Bilde.“
Insgesamt wird hier dreimal betont, dass Gott den Menschen nach seinem Bilde geschaffen hat: in Kapitel 1 am Ende, in Kapitel 2, Vers 4 und 7, wobei in Vers 7 nicht ausdrücklich „nach seinem Bilde“ steht, sondern nur, dass Gott den Menschen bildete, und in Kapitel 5, Vers 1.
Zusammengefasst haben wir also erstens den ersten Schöpfungsbericht, der entscheidende Bericht in Kapitel 1 bis 2,3. Zweitens den zweiten Schöpfungsbericht mit detaillierten Angaben und der Entwicklung des ersten Menschengeschlechts. Und drittens den dritten Schöpfungsbericht in Kapitel 5, Vers 1.
Es geht immer wieder zurück zur Schöpfung. In Kapitel 10 und den folgenden Kapiteln geht es dann um Gottes Volk und wie dieses entsteht. Doch hier steht die Schöpfung im Mittelpunkt.
Gericht und Neuanfang in der Geschichte Noahs
Und was ist hier? Kapitel 6, Vers 9. Wir lesen in Kapitel 6, Vers 7 am Ende: „Dieses dritte Tolethodo“, also dieser dritte Abschnitt, da heißt es: Gott, Jahwe, sagte: „Ich will den Menschen, den ich geschaffen habe, von der Fläche des Erdbodens vertilgen, von Menschen bis zum Vieh, bis zu dem sich regenden Getier, bis zu den Vögeln des Himmels; denn es reut mich, dass ich sie gemacht habe.“ Noah aber fand Gnade in den Augen Jahwes.
Und Vers 9 beginnt dann: „Diese sind die Tolethodo Noas. Noah war ein gerechter Mann unter seinen Zeitgenossen, Noah wandelte mit Gott.“
Und wie endet der Bericht, wie endet das Ganze in Kapitel 9? Vers 1: Gott segnete Noah und seine Söhne und sagte zu ihnen: „Seid fruchtbar und mehret euch.“ Das kennen wir schon, das kennen wir aus Kapitel 1, Vers 27.
Der Herr segnete, und es werden hier fast die gleichen Wörter verwendet. In 1. Kapitel 1, Vers 27 heißt es: „Gott schuf den Menschen in seinem Bilde, im Bilde Gottes schuf er ihn; als einen männlichen und als eine weibliche schuf er sie. Und Gott segnete sie und sagte zu ihnen: ‚Seid fruchtbar und mehrt euch und füllt die Erde und macht sie euch untertan. Herrscht über die Fische des Meeres, über die Vögel des Himmels und über alles lebendige Tier, das sich auf der Erde regt.‘“
Und Gott sagte: „Siehe, ich habe euch gegeben alle samentragenden Gewächse, die auf der Fläche der ganzen Erde sind, und jeden Baum, an dem Baumfrucht ist, die Samen trägt; es soll euch zur Speise sein. Und allem lebenden Getier der Erde, allen Vögeln des Himmels und allem, was sich auf der Erde regt und lebende Seele in sich hat, habe ich alles grüne Gewächs zur Speise gegeben.“ Das ist Kapitel 1.
Und jetzt Kapitel 9: Gott segnete Noah und seine Söhne und sagte zu ihnen: „Seid fruchtbar und mehret euch und füllt die Erde. Die Furcht und der Schrecken vor euch sei auf allem wild lebenden Getier der Erde und auf allen Vögeln des Himmels. Alles, was sich auf dem Erdboden regt, und alle Fische des Meeres sind in eurer Hand gegeben. Alles, was sich regt und lebt, soll euch zur Speise sein, wie das grüne Gewächs; ich gebe es euch alles.“
Vers 7: „Ihr nun seid fruchtbar und mehrt euch und wimmelt auf der Erde und mehrt euch auf ihr.“ Das heißt, hier haben wir fast eine Wiederholung dessen, was in Kapitel 1 gesagt ist. Gott fängt von vorne an: die Schöpfung. Dazwischen kam etwas dazwischen, und Gott beginnt von vorne.
Hier, der Befehl, segnete sie und sagte zu ihnen: „Füllt die Erde, mehrt euch!“ Hier in Kapitel 9 am Ende wird also das, was er ursprünglich wollte – Kapitel 1, Vers 27 bis 30 – wiederholt.
Aber was ist dazwischen? Der Sündenfall, und Gott musste alles durch die Flut zerstören. Jetzt beginnt er von vorne.
Das heißt, wir haben hier eindeutig ein Ganzes, das zusammenhängt: Kapitel 1 bis 9 hängen zusammen, genauso wie Kapitel 10 bis 50 zusammenhängen.
Wenn wir die Gliederung eines Buches erarbeiten wollen, dann ist es nicht so, dass wir uns einfach hinsetzen und eine Gliederung herausfabrizieren. Es geht darum zu schauen, wie der Heilige Geist das Buch gegliedert hat.
Und es sieht so aus, als ob der Heilige Geist ganz klar ein Thema hat in Kapitel 1 bis 9: die Entstehung der Welt. Aber die Welt wurde wieder kaputt, und Gott beginnt nochmals. Es ging kaputt durch die Sünde, und Gott beginnt von vorne.
Hier geht es um die Entstehung der Welt und des Menschen, die Entwicklung des ersten Menschengeschlechts und wie Gott eingreifen muss zum Gericht, um es wiederherzustellen. Gott beginnt von vorne mit einer neuen Menschheit und einer neuen Erde.
Petrus nennt die Welt vor der Sintflut die alte Welt (2. Petrus 3) und dann die neue Welt. Also er beginnt von vorne.
Das heißt, wir haben hier ein zusammenhängendes Ganzes: Kapitel 1 bis 9 geht es um die Schöpfung. Kapitel 10 bis 50 handelt vom Volk Gottes.
Hier sehen wir, wie die Welt entsteht, kaputtgeht und neu entsteht, oder anders gesagt: Gott fängt neu an. Dann entstehen die Völker, viele Völker (Kapitel 10), und jetzt holt sich Gott aus den Völkern ein Volk heraus.
Das ist der Gedankengang in diesem Abschnitt: Kapitel 10 bis 50, viele Völker – ein Volk. Viele Heidenvölker, und Gott holt sich aus den Heidenvölkern ein Volk heraus.
Hier haben wir die Entwicklung der ersten Menschen zur Sünde und wie Gott durch Gericht zerstören muss. Ich mache jetzt einen Blitz, denn es gab sicher auch Blitz und Donner – das weiß ich nicht – aber jedenfalls eine große Flut.
Und Noah bleibt übrig, Noah.
Das heißt, wir haben ganz klar im ersten Buch Mose zwei Teile, und diese zwei Teile sind wieder unterteilt durch diese Toledot.
Wir haben also Schöpfungsbericht eins, Schöpfungsbericht zwei plus Entwicklung des ersten Menschengeschlechts, Schöpfungsbericht drei plus Zerstörung der ersten Schöpfung plus Neuanfang – drei Abschnitte, wobei hier zwei Toledot als Unterabschnitt noch sind, also eins, zwei, drei A, drei B.
Und hier haben wir drei Abschnitte: Ab, Ab, Ab, also eins Ab, zwei Ab, drei Ab.
Also es scheint, dass das Buch der Genesis, das Buch der Entstehungen, in zwei Abschnitte geteilt ist: zuerst die Entstehung der Welt, dann die Entstehung des Volkes Gottes.
Und da gibt es einen sehr wichtigen Gedankenfluss. Wir werden das noch sehen.
Bedeutung des Begriffs „Tolle Dot“ und seine Anwendung
Jetzt bin ich recht schnell eingestiegen. Dabei könnten vielleicht Fragen aufkommen, die euch jetzt spontan einfallen. Ihr könnt gerne Fragen stellen.
Das Wort "Tolle Tod", das hier verwendet wird, bedeutet eindeutig keinen Abstand, sondern etwas, das niedergeschrieben wurde. Es ist keine Entstehungsgeschichte, sondern eine Folgegeschichte. "Tolle Tod" kommt von "jalad", was gebären oder zeugen bedeutet, und ist ein Passivwort – das, was geboren oder gezeugt wird.
Wenn also von "Tolle Tod Adams" die Rede ist, meint das das Hervorgebrachte oder Gezeugte von Adam. Es geht nicht darum, wie Adam gezeugt wurde, sondern was Adam gezeugt oder hervorgebracht hat. Ist es jetzt eine hervorgebrachte Schrift oder ein hervorgebrachtes Geschlecht? Es ist nicht die Schrift, sondern alles, was er hervorgebracht hat.
Das ist interessant, wenn wir zum Beispiel Kapitel 2, Vers 4 betrachten. Dort kommt der Ausdruck zum ersten Mal vor: "Dies sind die Tolle Tod des Himmels und der Erde." Das bedeutet das Hervorgebrachte des Himmels und der Erde – also die Folgegeschichte dessen, was Himmel und Erde hervorgebracht haben.
Was hat Adam als Folgegeschichte hervorgebracht? Was entstand daraus? Natürlich Kinder, Söhne Adams. Aber es ist noch mehr als das: Es entstand eine ganze Geschichte.
Was hat Noah hervorgebracht? Was ist die Folgegeschichte von Noah? Es wird berichtet von der Flut und dem neuen Menschengeschlecht.
In Kapitel 10 wird gefragt: Was ist die Folgegeschichte der Söhne Noahs? Was ist aus ihnen geworden, was wurde hervorgebracht? Es sind die ganzen Völker entstanden.
In Kapitel 11, Vers 27 heißt es: "Dies ist das Hervorgebrachte Taras." Was ist daraus entstanden, was ist die Folgegeschichte von Taras? Nun folgt die Geschichte Abrahams.
Dann kommt Isaak in Kapitel 25. Das ist das Hervorgebrachte, das, was Isaak hervorgebracht hat – nicht nur seine Kinder, sondern auch die ganze Geschichte seiner Kinder. Die Geschichte zwischen Esau und Jakob und so weiter wird dort erzählt.
Es ist also nicht nur ein Geschlechtsregister, ein "Tolle Tod". Es kann zwar auch so verwendet werden – das Wort "Tolle Tod" bezeichnet das hervorgebrachte Geschlecht –, doch im ersten Buch Mose ist es mehr als nur das Geschlecht. Es ist eine Geschichte, die damit verbunden ist.
Ich denke, jeder von uns hat einen "Tolle Tod". Jeder von uns hat einen "Tolle Tod" – aus mir und aus dir, was aus uns hervorgebracht worden ist, was entsteht.
Man könnte sagen, eine Familie ist entstanden, ja, aber es ist nicht nur eine Familie. Vielmehr entsteht eine ganze Geschichte eines Menschen – eine geistliche und leibliche Folgegeschichte.
Es fällt auf, wenn es heißt "Tolle Tod", zum Beispiel bei Isaak. Das ist nicht die Geschichte von Isaaks Geburt. Er ist schon lange geboren, er ist schon lange da. In Kapitel 25 hat er schon vieles in seinem Leben erlebt. Er wurde schon von seinem Vater am Altar dargebracht, das ist Isaak.
Aber erst nachher beginnt der "Tolle Tod" Isaaks. Als er Kinder bekommt, als er heiratet, beginnt seine "Tolle Tod". Und das Erste, was nach der Heirat von Isaak mit Rebekka in Kapitel 24 weiter erzählt wird, ist die "Tolle Tod" Isaaks. Dann wird viel von seinen Kindern berichtet.
Gleiches gilt für Jakob. Die "Tolle Tod" Jakobs beginnt in Kapitel 37, Vers 2. Da ist schon viel mit Jakob passiert. Er hat sogar schon Kinder. Aber jetzt ist wichtig: Was ist aus diesen Kindern geworden? Es ist ein schwerer Riss in der Familie Jakobs entstanden. Was ist daraus geworden? Was wurde geistlich und leiblich aus Jakob hervorgebracht?
Das heißt also: "Tolle Tod" ist nicht einfach ein Geschlechtsregister von Jakob. Das müsste man schon viel früher ansetzen. Es ist die Folgegeschichte – was ist aus Jakob und seiner zerrütteten Familie geworden?
Jeder von uns hat einen "Tolle Tod", eine Folgegeschichte seines Lebens. Sie beginnt, wenn wir reif sind, wenn Gott etwas mit uns tun kann. Leiblich, wenn wir Kinder bekommen, geistlich, wenn wir geistliche Frucht hervorbringen. Dann beginnt die "Tolle Tod" – das Hervorgebrachte, das, was jetzt aus unserem Leben hervorgebracht wird.
Das ist, glaube ich, sehr wichtig, damit wir den Gedankenfluss des ersten Buches Mose verstehen. Es ist eigentlich nicht nur das Buch der Entstehungen, sondern das Buch dessen, was hervorgebracht wird. Erstens entsteht etwas, und zweitens wird weiterhin etwas hervorgebracht.
Ist das verständlich? Oder gibt es viele Fragen? Vielleicht wird es noch klarer.
Das Buch "Das Tolle Tod von xy" ist der Bericht über das Leben und Tun von xy, als er dann heiratete und Frucht hervorbrachte – die Ergebnisse und der weitere Fortschritt dieses Menschen.
Detaillierte Gliederung des ersten Buches Mose
In diesem Fall haben wir zwei große Abschnitte. Der erste große Teil, Kapitel 1 bis 9, gliedert sich wiederum in drei Abschnitte.
Der erste Abschnitt umfasst Kapitel 1,1 bis 2,3 und enthält den eigentlichen Schöpfungsbericht, also die Entstehung der Welt.
Der zweite Abschnitt, Kapitel 2,4 bis 4,26, beschreibt Details zur Schöpfung der Menschen. Man kann hier von einem logischen Schöpfungsbericht sprechen. Zuerst wird der chronologische Schöpfungsbericht gegeben, dann folgt der logische Schöpfungsbericht und schließlich die erste Entwicklung des Menschengeschlechts: der Sündenfall und seine Folgen.
Im zweiten Abschnitt steht der Erdboden im Mittelpunkt. Der Adam wird vom Erdboden genommen. „Adama“ bedeutet Erdboden, und „Adam“ ist der Erdbodenmensch, der vom Erdboden genommene Mensch. Dies steht im Zentrum des Abschnitts, und wir werden noch darauf zurückkommen.
Es wird beschrieben, wie dieser „Adamar“, also der Erdboden, verflucht wird – nicht Adam selbst. Der Erdboden wird verflucht. Kain wird dann verflucht, vom Erdboden hinwegzugehen. Das ist das Schlimmste, was einem Menschen passieren kann: verflucht zu sein. Wenn der Mensch selbst verflucht wird, ist das das Schlimmste. Doch auch hierauf werden wir noch eingehen.
Der dritte Abschnitt umfasst Kapitel 5 bis 9. Hier finden sich zwei wichtige Todesfälle: der Tod Adams und der Tod Noahs. Beide Ereignisse sind Teil dieses dritten Abschnitts. Es geht wieder um die Entwicklung des Menschengeschlechts hin zum Bösen, das Gericht und einen Neubeginn.
Kapitel 5 beschreibt den Tod Adams. Zuerst gibt es einen Hinweis auf die Schöpfung, dann die Genealogie von Adam bis Noah. Anschließend wird die Verderbnis des Menschen durch die Sünde geschildert, mit all den schrecklichen Folgen, die daraus entstanden sind. Es entwickelt sich eine Zweiteilung in zwei Linien: die Linie Setz und die Linie Kain. Darauf werden wir noch eingehen.
Dann folgt die Ankündigung und Auslöschung des Menschengeschlechts. Das bedeutet, dass der Mensch vom Erdboden hinweg vertilgt wird – also Adam wird vom „Adamar“ hinweg vertilgt.
Kapitel 6, Vers 7, beschreibt den Entschluss Gottes, und dann folgt die Ausführung.
Kapitel 6, Vers 9 bis Kapitel 9 am Ende schildern das Gericht über die Welt und den Neuanfang unter Noah und seinen Söhnen.
Die Kapitel 1 bis 9 berichten also die Entstehung der Welt, die Geschichte der Schöpfung, der Sünde, des Gerichts und der Wiederherstellung der Schöpfung.
Es ist interessant, dass sich diese Geschichte im Kleinen später im Großen wiederholt. Die Schöpfung, wie wir sie jetzt erleben, wird immer wieder zerstört, und es gibt einen Neuanfang mit einem neuen Himmel und einer neuen Erde. Auch darauf werden wir noch zurückkommen.
Der erste große Teil endet mit dem Tod Noahs. Der Tod ist im ersten Buch Mose sehr wichtig. Der Tod Noahs beendet diesen großen ersten Teil des Buches.
Im zweiten Teil des Buches beendet der Tod Abrahams den ersten Abschnitt, der Tod Isaaks den zweiten Abschnitt und der Tod Jakobs den dritten Abschnitt. Der Tod markiert also hier die Trennung im ersten Buch Mose.
Das Thema im zweiten Teil ist, dass Gott sich einen Mann aus den Völkern herausnimmt: Abraham. Gott gibt Abraham eine bestimmte Verheißung von einem Samen, durch den alle Völker gesegnet werden sollen.
Die dreiteilige Verheissung an Abraham
Eine dreiteilige Verheißung – vielleicht sollten wir diese jetzt kurz lesen, um sie uns in Erinnerung zu rufen. Es handelt sich um eine dreiteilige Verheißung an Abraham, im Kapitel 12, Vers 1. Jahwe sprach zu Abram oder hatte zu Abram gesprochen: „Gehe aus deinem Land und von deiner Verwandtschaft und aus deines Vaters Hause in das Land, das ich dir zeigen werde.
Ich werde dich erstens zu einem großen Volk machen, zweitens werde ich dich segnen und dir einen großen Namen machen.“ Also erstens: ein großes Volk, zweitens: Segen und ein großer Name Abrahams. Und dann heißt es weiter: „Du sollst ein Segen sein. Ich werde segnen, die dich segnen, und verfluchen, die dich verfluchen. Und in dir werden gesegnet werden alle Geschlechter der Erde.“
Eine dreiteilige Verheißung, und diese drei Teile finden wir später immer wieder. Der erste Teil dieser Verheißung ist ein großes Volk aus Abraham: „Ich werde dich zu einem großen Volk machen.“ Der zweite Teil ist Segen, der dritte Teil ist also Segen – dich persönlich, Segen im Zusammenhang mit einem Samen. Und der dritte Teil lautet: „In dir werden gesegnet werden alle Geschlechter der Erde.“ Später spricht er von diesem Samen, also von Nachkommen. Ein Same ist ein Nachkomme oder eine Nachkommenschaft.
Diese Geschichte Abrahams zeigt: Abraham soll zu einem großen Volk werden, er wird einen Samen haben – ein großes Volk, Same, Nachkommenschaft. Das Zweite an dieser Verheißung ist, dass er gesegnet wird. Es geht um einen Segen, das ist ganz klar. Aber das Wichtige ist der dritte Teil: Es geht nicht um einen Segen persönlicher Art, sondern um etwas, wodurch die ganze Welt, alle Völker gesegnet werden. Alle Geschlechter, alle Völker werden gesegnet.
Diese drei Teile der Verheißung sind gleichzeitig eine Gliederung für die Geschichte. Was ist denn die Geschichte von Kapitel 12 bis 24 anderes als die Geschichte, wie Abraham zu seinem Samen kommt? Die ganzen Kapitel 12 bis 24 berichten darüber, wie Abraham keinen Samen bekommt, wie er endlich einen Samen bekommt und wie er dann den Samen opfern muss. „Mach dich zu einem großen Volk, du bekommst einen Samen.“ Das ist das Thema hier.
Und was ist das Thema ab Kapitel 25? Was ist das große Thema? In Kapitel 25 bis 28 geht es immer um eines: Segen. Es geht um Segen. Zuerst ist da die Geschichte zwischen Jakob und Esau, wie Jakob sich den Erstgeburtssegen holt, also das Erstgeburtsrecht. Mit dem Recht des Erstgeburts ist ein Segen verbunden, der Erstgeburtssegen. Jetzt stellt sich die Frage: Wie kann ich mir den Segen vom Vater holen, wenn der Vater nicht segnen will oder den Falschen segnen will?
Dann folgt die ganze Geschichte mit dem Betrug und dem Stehlen des Segens, bis der Vater erkennt, wer der Richtige ist, dem er segnen soll. Der Vater muss einiges durchmachen. Die ganze Geschichte Jakobs ist geprägt von diesem Segen, aber Jakob muss viel lernen. Er hat ein schweres Leben. Es gibt Segen – seine Frauen bekommen viele Kinder, wunderbar, großer Segen –, aber er hat ein Problem mit Esau.
Als Jakob Esau wieder trifft, sagt er zu ihm: „Da hast du den Segen, da hast du den Segen.“ Das ist in Kapitel 33, Vers 11. Der Mann mit dem gestohlenen Segen trifft nun Esau und weiß, dass er ihm schuldig ist. Deshalb bringt er ihm viele Geschenke im Vorhinein, bevor er ihn trifft. Dort heißt es: „Nimm doch meinen Segen.“ Es geht immer um den Segen. Natürlich kann er den Erstgeburtssegen nicht mehr geben, aber um sich zu versöhnen, kann er Esau wenigstens Segen in Form von Gütern, also Geschenken, geben.
In Kapitel 32, Vers 27 heißt es: „Ich lasse dich nicht los, es sei denn, du segnest mich.“ Jakob betet und fleht. In Kapitel 32, Vers 30 (bei manchen Bibeln Vers 29) fragt Jakob: „Sag mir doch deinen Namen.“ Doch der andere antwortet: „Warum fragst du nach meinem Namen?“ Und er segnete ihn dort. All diese Kapitel handeln vom Segen – das Thema ist der Segen.
Es sieht jedoch so aus, als ob alles verloren sei, weil viel Sünde im Spiel ist. Was wird aus dem Segen? Man meint manchmal, es wird gar nichts mehr aus dem Segen. Doch in Kapitel 35, Vers 11 erinnert Gott der Allmächtige Jakob: „Ich bin der Gott El-Schaddai, sei fruchtbar und mehre dich. Ein Volk und eine Menge von Völkern werden von dir kommen, und Könige werden aus deinen Ländern hervorgehen. Das Land, das ich Abraham und Isaak gegeben habe, dir werde ich geben, und das Land werde ich deinem Samen nach dir geben.“
In Kapitel 35, Vers 9 erschien Gott Jakob wiederum, nachdem er aus Mesopotamien gekommen war, und segnete ihn. Doch Familie Jakobs ist zerrissen, moralisch kaputt. Wo ist der Segen, moralisch? Wo ist das Volk Gottes, durch das alle Völker gesegnet werden? Der Erstgeborene steigt ins Bett des Vaters. Wo ist der Segen? Rahel stirbt, Dina wird geschändet, und die zwei Brüder von Dina bringen Schande über das Haus Jakob. Sie vernichten ein Dorf und bringen Menschen um.
Menschen sind ethisch kaputt, zerstört durch Sünde, und das Ergebnis ist, dass die Familie zerrissen wird. Die Familie Jakobs, durch die Gott die Völker segnen möchte, ist zerrissen.
Die Frage nach dem Segen und die Rolle Judas
Was macht Gott jetzt? Wir haben noch ein Thema: Wie kommt der Segen zu allen Völkern? Das ist das Thema von Kapitel 37.
Wie kommt der Segen zu allen Völkern? Wie kann eine zerrissene Familie wieder geeint werden und als Kern für Gottes Volk entstehen? Gottes Wege sind wunderbar. Gottes Wege sind wunderbar, um Segen zu allen Völkern zu bringen.
In diesem Kapitel wird beschrieben, was Gott getan hat, obwohl einer unschuldig leiden muss. Die Familie wird dadurch noch mehr zerrissen. Der Vater verliert zuerst einen Sohn, dann alle zehn, und hat am Ende nur noch Benjamin. Schließlich wird ihm auch Benjamin genommen. Wie kommt diese Familie wieder zusammen? Wie soll diese Familie zum Träger des Segens werden?
Sie ist in Gefahr, sich aufzulösen und unter die Kanaaniter zu geraten. Juda geht zum Hirah, seinem Freund, und heiratet eine Kanaaniterin. Es sieht so aus, als wäre jetzt alles kaputt. Wäre da nicht eine Tamar gewesen, gesegnete Tamar. Wir kommen noch zu Tamar, die eine wichtige Rolle spielt.
Und Juda, der Schuldige, weil er Joseph verkauft hat – was macht Gott mit ihm, um die Familie Jakobs wieder zu vereinen? Juda bekommt seine Lektion, und er lernt sie. Juda spielt die Hauptrolle in der Josefsgeschichte.
Ich habe mich immer gefragt, was Kapitel 38 soll. Es stört. Man müsste es herausnehmen, wenn man Kinderstunden erzählt: Kapitel 37 erzählen, dann 39, und Kapitel 38 streichen, weil es nicht dazugehört und störend ist. Doch ich musste erkennen, dass Kapitel 38 ein Schlüssel zur ganzen Geschichte ist.
Juda spielt die Hauptrolle bei der Frage, wie eine zerrissene Familie wieder vereint werden soll. Wir kommen noch darauf zurück.
Zusammenfassung der Abschnitte und die Bedeutung des Segens
Wir merken uns jetzt: In den Kapiteln zehn bis fünfzig gibt es drei große Abschnitte, jeweils mit zwei bedeutenden Todesfällen. Diese Abschnitte enden jeweils mit dem Tod eines Erzvaters: Abraham, Isaak und Jakob.
In jedem dieser drei Abschnitte wird betont, wie einer der drei Teile des Segens Gottes an Abraham, also der Segensverheißung Gottes an Abraham, zustande kommt.
Die Kapitel zwölf bis fünfundzwanzig zeigen, wie es zu den Nachkommen kommt. Die Kapitel fünfundzwanzig bis fünfunddreißig behandeln den Segen. Und die Kapitel sechsunddreißig bis fünfzig zeigen, wie der Segen zu allen Völkern gelangt und wie eine Familie Gottes vereinigt wird, um als Kern für die Erlösung der Menschheit zu dienen.
Es wird deutlich, dass einer unschuldig leiden muss, während ein anderer lernen muss, stellvertretend zu leiden. Josef hat unschuldig gelitten, Juda hingegen musste an den Punkt gebracht werden, an dem er bereit war, stellvertretend zu leiden. Beides hat der Herr Jesus getan: Er hat unschuldig gelitten und zugleich stellvertretend gelitten.
All dies geschieht, damit das furchtbare Problem, von dem wir ganz am Anfang lesen – das Problem der Sünde und des Sündenfalls – gelöst wird. Denn durch die Sintflut wurde das Problem des menschlichen Herzens nicht beseitigt. Am Ende der Sintflut sagt Gott: Das menschliche Herz ist von Jugend an böse.
Das war nicht die endgültige Lösung. Gott hat zwar mit Noah neu angefangen, doch gleichzeitig sagt er schon bei diesem Neuanfang, dass das menschliche Herz böse bleibt. Deshalb spielt die ganze Geschichte mit dem Volk Gottes, mit Abraham und seinen Nachkommen, eine so zentrale Rolle. Der Nachkomme, der schließlich das Problem der Sünde lösen wird, stammt aus diesem Samen.
Ein gewaltiges Buch, eine Heilsgeschichte – das erste Buch Mose erzählt die gesamte Heilsgeschichte.
Gut, hier machen wir eine Pause.