Einführung und Überblick über die Offenbarung
No no no no, es ist gut. Wir kommen zu unserem letzten Teil.
Frage: Wäre es schlimm, wenn wir eine Viertelstunde länger machen? Geht das? Ja, wir sollten ja durchkommen.
Über den Livestream sind etwa 150 Leute ständig zugeschaltet. Es sind aber noch viel mehr, die reingeschaut haben – aus ungefähr 13 verschiedenen Ländern, darunter Finnland, Spanien, Israel, Kanada und so weiter. Viele Zuschauer kommen aus der Schweiz und Deutschland, aber tatsächlich aus der ganzen Welt.
Gut, wir fahren weiter mit Offenbarung 10.
Der andere Engel und das geöffnete Büchlein
Da haben wir einen Einschub. Diese Einschübe sind keine Nebensache, sondern sehr wichtig, um den Gesamtablauf zu verstehen und einordnen zu können.
Johannes sieht wieder diesen anderen Engel, der Macht und Machtanspruch erhebt über Erde, Festland und Meer – also über die ganze Welt. Es ist derselbe geheimnisvolle Bote, den wir aus Offenbarung 7 kennen. Dort hat er den Überrest aus Israel versiegelt, die 144.000, welche die Vorhut des Überrestes sind. Wir kennen ihn auch aus Kapitel 8 als Priester am goldenen Räucheraltar. Und wir werden ihn noch als Propheten in Offenbarung 18 sehen.
Dieser König, Priester und Prophet tritt jetzt auf, speziell als König. Er brüllt wie ein Löwe. Das ist der Löwe aus dem Stamm Juda. Dann sieht Johannes in Offenbarung 10,2, wie dieser andere Bote – und wir sind uns klar, dass es der Sohn Gottes ist, der König der Könige – ein geöffnetes Büchlein in seiner Hand hält.
Das ist jetzt interessant, denn es ist genau der Gegensatz zu dem Buch mit den sieben Siegeln. Dieses war ja eben nicht geöffnet, sondern mit sieben Siegeln verschlossen. Dieses Büchlein ist aber geöffnet. Noch ein Gegensatz: Das andere Buch hat sieben Siegel, dieses ist nur ein kleines Büchlein. Warum?
Es geht hier um ein Thema, das im Alten Testament schon ausführlich behandelt wurde. Darum ist es nicht versiegelt, sondern geöffnet. Der Fokus der Prophetie wird jetzt auf einen kleinen, aber sehr wichtigen Bereich zusammengezogen. Es geht ganz speziell um Jerusalem, die auserwählte Stadt in Israel, an der Landbrücke der drei Kontinente.
In diesem Zusammenhang wird dann noch gesagt: Wenn all das in diesen Gerichten Erfüllung findet, wird schließlich das Geheimnis Gottes zum Abschluss kommen.
Wir wissen bereits, dass das Geheimnis Gottes die Ratschlüsse Gottes von Ewigkeit her sind, die in Gott verborgen waren und erst im Neuen Testament enthüllt wurden. Allein in den Paulusbriefen finden wir acht Geheimnisse, und alle stehen im Zusammenhang mit der Gemeinde.
Zum Beispiel das Geheimnis der Vollzahl aus den Nationen im Römerbrief, das Geheimnis der Verwandlung bei der Entrückung in 1. Korinther 15, das Geheimnis seines Willens in Epheser 1,9. Dort wird erklärt, dass Gottes Plan ist, dass einmal die ganze Schöpfung unter Christus unterworfen und von ihm regiert wird.
Das wissen wir schon längst aus dem Alten Testament. Dann kommt das Geheimnis seines Willens, das der Apostel Paulus erklärt. Die Gemeinde hat daran Anteil und wird als die Braut Christi gewissermaßen an seiner Seite herrschen.
So wird das Geheimnis Gottes im Tausendjährigen Reich zum Abschluss kommen, wenn das Geheimnis seines Willens aus Epheser 1,9 vollendet umgesetzt wird. Es gibt noch mehr Geheimnisse, aber hier geht es besonders um die Gemeinde.
Der Tempel Gottes und die Zeit der Drangsal
Offenbarung 11 – Wir kommen ziemlich schnell voran. Johannes sieht in den ersten Versen den Tempel Gottes. Es wurde ihm ein Rohr, gleich einem Stab, gegeben und gesagt: Steh auf und miss den Tempel Gottes und den Altar und die darin anbeten, sowie den Hof, der außerhalb des Tempels ist. Werfe den Hof hinaus und miss ihn nicht, denn er ist den Nationen gegeben worden, und sie werden die heilige Stadt zweiundvierzig Monate zertreten.
Das, was man hier auf dem Bild sieht, ist der dritte Tempel als Modell. Vielleicht ist bekannt, dass vor fünfzig Jahren der Sechstagekrieg stattfand. Das Volk der Juden in Israel hätte ausgerottet werden sollen. Nach sechs Tagen hat die Nation überlebt, und der Tempelberg war wieder in jüdischer Hand.
Damals begann man, sich auf den dritten Tempel vorzubereiten. Ein großer Teil der Tempelgeräte ist wiederhergestellt und bereit für den Gebrauch im dritten Tempel. Den Brandopferaltar habe ich auf dem Nachbarhügel aufgeschichtet gesehen, so dass, sobald der Tempelplatz frei wird, die Steine dorthin getragen werden können. Dort kann man den Brandopferaltar im innersten Vorhof aufschichten und mit den Opfern beginnen.
Dieser dritte Tempel wird kommen. Offenbarung 11,1-2 ist ein Zeugnis, und Gott anerkennt diesen Tempel. Darum sagt er: Miss ihn mit einem goldenen Stab. Gold ist in der Bibel das Symbol göttlicher Gerechtigkeit. Es wird aber gesagt, dass der äußere Vorhof dann von den Heiden zertreten wird, und zwar während 42 Monaten.
Das wird in der großen Drangsal sein. Das Land Israel wird von Norden her durch den König des Nordens überrannt werden, und er wird auch den Tempelberg erobern können.
Wenn wir weiterlesen, steht in Offenbarung 11,3: „Und ich werde meinen zwei Zeugen Kraft geben, und sie werden weissagen tausendzweihundertsechzig Tage mit Sacktuch bekleidet.“ Dies sind die zwei Ölbäume und die zwei Leuchter, die vor dem Herrn der Erde stehen. Wenn jemand sie beschädigen will, geht Feuer aus ihrem Mund und verzehrt ihre Feinde. Wenn jemand sie beschädigen will, muss er getötet werden.
Diese haben die Gewalt, den Himmel zu verschließen, damit während der Tage ihrer Weissagung kein Regen falle. Sie haben auch Gewalt über die Wasser, sie in Blut zu verwandeln, und die Erde mit jeder Plage zu schlagen, so oft sie wollen.
Das sind die ersten dreieinhalb Jahre. Nach der Entrückung haben wir dieses Ereignis, und dann wird der kommende Diktator, von dem noch die Rede sein wird, mit Israel und dem Antichristen einen Bund für sieben Jahre schließen.
In den ersten dreieinhalb Jahren, das sind diese 1260 Tage, werden in Jerusalem zwei Zeugen auftreten. Sie haben die Kennzeichen von Mose, der Wasser in Blut verwandelte, und auch von Elija, der den Himmel verschließen konnte. Dreieinhalb Jahre lang.
Manche haben gesagt, das seien Mose und Elija, die wiederkommen. Das ist falsch! Beide können Wasser in Blut verwandeln. Wer ist Mose? Der oder der? Beide? Nein, so funktioniert das nicht. Beide haben die Kennzeichen von Mose. Und beide können den Himmel verschließen, also haben sie auch die Kennzeichen von Elija.
Mose ist der Vertreter des Gesetzes, Elija der Vertreter der Propheten. Sie werden in Israel das Gesetz und die Propheten hochhalten und in diesen ersten dreieinhalb Jahren Zeugnis ablegen.
Das ist nicht mehr Gnadenzeit. Wir evangelisieren ja nicht so, dass, wenn jemand sich aufregt oder uns sogar tätlich angreift, Feuer aus unserem Mund kommt und die Feinde verzehrt. Nein, das ist nicht mehr die Zeit der Gnade, sondern die Zeit des Gerichts.
Das Neue Testament zeigt, wie das Alte Testament, dass die Heilsgeschichte in verschiedene Zeitalter und Zeitabschnitte mit unterschiedlichem Charakter aufgeteilt ist. Wenn man das nicht sieht, bringt man alles durcheinander.
Die Gemeinde ist bereits entrückt, und jetzt hat Israel in der Zeit des Gerichts das Zeugnis. Diese zwei Zeugen aus dem Überrest Israels werden in Jerusalem ein besonderes Zeugnis ablegen müssen.
Wenn wir weiterlesen, steht, dass nach dreieinhalb Jahren der kommende Diktator aus Europa, der ein Freund des Antichristen in Israel sein wird, sie töten wird. Ihre Leichen werden dreieinhalb Tage auf der Straße in Jerusalem liegen.
Der Bibeltext sagt: „Und in aller Welt werden sich Völker darüber freuen, dass sie endlich weg sind. Sie werden einander Geschenke senden und sie dreieinhalb Tage auf der Straße sehen.“
Früher wurde darüber gelacht: Seht ihr, die Bibel erzählt so etwas? Alle möglichen Völker können die beiden Zeugen auf der Straße in Jerusalem liegen sehen – das geht ja gar nicht.
Natürlich wussten die Leute früher nicht, dass es einmal Fernseher, Internet und Livestream geben wird. Das ist alles neu in der Geschichte. So ist es.
Nach dreieinhalb Tagen werden die Zeugen auferstehen und in den Himmel fahren.
Jetzt wird auch klar, dass manche gedacht haben, diese zwei Zeugen wären in der großen Drangsal dreieinhalb Jahre tätig. Das geht nicht, denn die große Drangsal dauert ebenfalls 1260 Tage, und dann kommt Jesus Christus wieder.
Sie sagen, 1260 Tage seien hier, dann sind sie dreieinhalb Tage tot, und man freut sich in aller Welt und schenkt sich Geschenke. Das passt nicht zur zweiten Hälfte.
Wenn der Herr kommt, gibt es nichts mehr zu lachen. Jedes Auge wird ihn sehen, auch die, die ihn durchstochen haben, und alle Geschlechter der Erde werden wehklagen wegen ihm.
Das haben wir in Offenbarung 1,7 gelesen. Das wird in der ersten Hälfte sein.
Der Tempel wird 42 Monate zertreten, also dreieinhalb Jahre. Das wird in der zweiten Hälfte sein.
Der Antichrist wird in der Mitte der Zeit den Tempel verunreinigen und ein Götzenbild auf dem Tempelplatz aufstellen.
Der Herr Jesus sagt in Matthäus 24: Wenn ihr dieses Götzenbild seht, müsst ihr auf die Berge fliehen. Dann kommt die große Drangsal.
Nach 2. Thessalonicher 2 wird der Antichrist sich auch in das Tempelhaus setzen und sagen, er sei Gott. Zwei Gräuel.
Diese Gräuel werden in Daniel 9,27 erwähnt: Nach dreieinhalb Jahren wird der kommende Diktator die Opfer im dritten Tempel stoppen, indem er durch den Antichristen den Tempel verunreinigen lässt.
Der Antichrist wird ein Feind der Tempelbewegung sein.
Die Tempelbewegung wird in Verbindung stehen mit dem gläubigen Überrest, der nach der Entrückung zum Glauben kommt.
So wird der Antichrist den Tempel unrein machen, und dann können sie nicht mehr opfern. Aber es gibt sowieso nichts mehr zu opfern – sie müssen auf die Berge fliehen.
Nach Jesaja 16 wird dieser Überrest dann nach Jordanien, nach Moab, jenseits des Toten Meeres, gehen. Dort in der Wüste wird Gott sie dreieinhalb Jahre versorgen.
In Israel beginnt die Katastrophe.
Daniel 9,27 sagt: Wegen der Beschirmung der Gräuel – das ist der eine Gräuel, der Antichrist im Tempel, und das Götzenbild im Vorhof – wird ein Verwüster kommen, bis alles verwüstet ist.
Diese Verwüstung wird ausführlich beschrieben in Jesaja 28 und 29, auch schon in Jesaja 10, dann in Joel 1 und 2, sowie an vielen anderen Stellen, zum Beispiel Sacharja 12 bis 14 und Daniel 11,40-45.
Es geht in all diesen Stellen um den König des Nordens.
In der erfüllten Prophetie war das immer Syrien, Libanon mit Gebieten der Türkei, Usbekistan, Turkmenistan, Tadschikistan, Afghanistan bis Pakistan, Iran und Irak.
Dieses Heer wird von Norden herkommen und ganz Israel überrennen.
Das Land wird verwüstet und verbrannt werden, wie in Joel 2 beschrieben.
Vor der Armee ist das Land wie der Garten Eden, doch danach ist alles verbrannt.
Sie werden durchgehen und den Tempelberg sowie Jerusalem erobern.
Dann wird die Armee nach Daniel 11,40-45 weiterziehen und auch Ägypten erobern. Das ist ein innerislamischer oder innerarabischer Konflikt.
Dann hört der König des Nordens in Ägypten schreckliche Gerüchte aus dem Norden und Osten.
Das erschreckt ihn so, dass er zurückkehrt und Jerusalem ein zweites Mal belagert.
Am Ende der großen Drangsal wird der Herr Jesus kommen und den König des Nordens in Jerusalem vernichten.
Seine Armee wird sich geografisch zwischen dem Mittelmeer und Jerusalem aufstellen, also im Bereich von Tel Aviv bis Jerusalem.
Warum erschreckt diese Armee die Gerüchte aus dem Norden? Weil Europa als Verbündeter des Antichristen eingreifen muss. Sie schicken dann ihre Truppen nach Harmagedon.
Ich greife jetzt etwas voraus, aber man muss erst etwas erzählen, dann später nochmals, und dann wird es immer klarer.
Dieser Angriff von Norden wird die ganze Drangsal auslösen.
Eine Phase war, dass ein Drittel der Menschheit umkommen wird.
Wenn man heute acht Milliarden Menschen bedenkt und wir im vierten Siegel ein Viertel weggenommen haben, sind es noch sechs Milliarden nach heutigen Zahlen.
Dann wird ein Drittel bei der sechsten Posaune umkommen.
Dann sind weniger als vier Milliarden übrig.
Aber die Gerichte gehen weiter.
Der himmlische Tempel und das Zeichen Israels
Am Schluss von Kapitel elf, Vers neunzehn, sieht Johannes den Himmel und dort den himmlischen Tempel. Er sieht auch die Bundeslade. Das bedeutet, dass Gott Israel nicht vergessen hat. Er hatte mit Israel den alten Bund geschlossen. In Jeremia 31 hat er versprochen, einen neuen Bund mit Israel zu schließen. Deshalb hat dieses Volk eine Zukunft.
Das führt uns bereits zu Offenbarung 12. Dort sieht Johannes eine Frau mit einer Sternenkrone aus zwölf Sternen. Sie ist bekleidet mit der Sonne, und der Mond liegt unter ihren Füßen. Sie schreit in Geburtswehen und gebiert einen Sohn, der einmal alle Nationen regieren wird.
Das ist Israel. Die zwölf Sterne stellen die zwölf Stämme Israels dar. Hier erleben wir einen solchen Rückblick. Es wird gezeigt, dass der Erlöser, der kommende König, aus einer Nation, aus Israel, kommt.
Dann sieht Johannes den feuerroten Drachen. Es wird ausdrücklich erklärt, dass dieser Drache der Satan ist. Er will das Kind verschlingen, aber das Kind wird geschützt und schließlich entrückt. Das ist im Zeitraffer dargestellt. Wir kennen das auch aus vielen Techniken wie Zeitraffer: Geburt, Kindermord in Bethlehem und dann die Himmelfahrt des Messias.
Danach heißt es, dass der Drache auf die Frau mit der Sternenkrone losgeht und sie angreifen möchte. Doch sie kann in die Wüste fliehen und wird dort dreieinhalb Jahre versorgt.
Was bedeutet das? Das ist ein Sprung aus der Vergangenheit in die Zukunft. Es geht um das Israel damals, aus dem der Messias hervorgegangen ist, und um das Israel der Zukunft. Die 144.000 werden das Israel der Zukunft repräsentieren. Sobald sie das Götzenbild des Antichristen auf dem Tempelplatz sehen und wissen, dass der Antichrist sich ins Allerheiligste gesetzt hat, werden sie fliehen – nach Matthäus 24,15 – auf die Berge und dann nach Moab, Jesaja 16. Dort werden sie dreieinhalb Jahre versorgt.
Diese Übersicht zeigt, dass Offenbarung 12 das Kommen des Herrn Jesus in die Welt beschreibt, dann seine Himmelfahrt. Danach folgt der Sprung in die Zeit nach der Entrückung. Die Frau mit der Sternenkrone flieht in die Wüste und wird während der großen Drangsal von Gott geschützt.
Offenbarung 12 zeigt noch mehr. Nicht nur die Frau, die in die Wüste flieht, wird erwähnt, sondern es wird auch erklärt, dass der Teufel Zugang zum Himmel hat. Er verklagt dort ständig die Gläubigen vor Gott. Doch dann wird beschrieben, wie Michael, einer der ersten Engel, mit seinen Engeln – die ihm als Soldaten unterstellt sind – gegen den Teufel im Himmel kämpft.
Michael wird den Teufel besiegen und ihn aus dem Himmel hinauswerfen, endgültig auf die Erde. Das bedeutet, dass der Teufel realisiert, dass er nur noch wenig Zeit hat – nur noch dreieinhalb Jahre. Deshalb ist er besonders wütend.
Dieses Ereignis, der Rauswurf des Teufels aus dem Himmel, fällt zusammen mit der Flucht des israelischen Überrestes in die Wüste und mit dem Beginn der großen Drangsal. Alles wird hier sehr dicht erklärt, und das Schema macht das Kapitel plastisch und verständlich.
Es gibt einen kleinen Schreibfehler: Es sollte Offenbarung 12,3-4 heißen. Dort ist der rote Drache, der Satan, der im Zusammenhang mit Israel damals bei der Geburt des Messias und mit der Verfolgung der Juden in der großen Drangsal eine Rolle spielt.
Genau das ist es, was am 23. September 2017 am Himmel passiert sein soll: Die Jungfrau wird genau an der Stelle sein, wo die Sonne aufgeht, bekleidet mit der Sonne, und der Mond wird genau unter ihren Füßen stehen. Drei Planeten sollen genau über ihrem Kopf erscheinen. Über dem Kopf des Sternbildes Löwe gibt es schon neun Sterne, dann kommen die drei dazu – das wären zwölf Sterne, die Sternenkrone.
Man fragt sich, ob im Jahr 2017 etwas geschehen wird. Die Entrückung? Wenn sie heute geschehen würde, dann gäbe es noch dreieinhalb Jahre, bis die Frau mit der Sternenkrone in die Wüste flieht. Das mit Herbst 2017 funktioniert also nicht.
Das Ganze hat sowieso noch mehr Haken. Es stimmt nicht, dass es neun Sterne über dem Kopf der Jungfrau sind, es sind nämlich zehn. Wenn diese drei dazukommen, sind es dreizehn – das passt nicht so gut.
Außerdem ist es jedes Jahr so, dass die Sonne während eines Monats hinter einem der zwölf Tierkreis-Sternbilder steht. Das ist immer so. Es gibt also jedes Jahr einen Monat, in dem die Sonne hinter dem Sternbild der Jungfrau steht.
Dass der Mond unter die Füße kommt, kann man aus der Mondbahn berechnen. Das passiert immer wieder und ist also nichts Besonderes.
Solche Konstellationen gab es auch schon um das Jahr 2005. Damals gab es noch nicht YouTube, deshalb wurde das nicht so bekannt gemacht. Heute gibt es YouTube, und solche Ereignisse werden dort groß herausgestellt. Man könnte fast glauben, es sei etwas Außergewöhnliches.
Aber das funktioniert nicht, und es ist nichts Besonderes. Es passt auch zeitlich nicht zu den Abläufen der Offenbarung.
Ich möchte auf die sehr gute Seite www.answersingenesis.org hinweisen. Diese Seite erklärt, dass die Schöpfung Gottes im Gegensatz zur Evolutionslehre die Wahrheit ist. Dort findet man auch einen sehr guten Artikel von einem Wissenschaftler, der sich mit Astronomie auskennt. Das ist hilfreich.
Jetzt bekomme ich ständig E-Mails mit Fragen zu diesen drei Planeten. Darauf muss ich immer wieder antworten: Vergesst das und schaut auf Answers in Genesis. Dort gibt es eine gute Antwort.
Wichtig ist, dass wir auf das achten, was in der Offenbarung steht, und nicht auf solche Hypes, Hoaxes oder Fake News.
Das Tier aus dem Meer und das Tier aus der Erde
Wir kommen zur Offenbarung Kapitel 13. Johannes sieht hier wieder ein Tier. Zuvor hatte er bereits den feuerroten Drachen in Kapitel 12 gesehen. In Offenbarung 13,1 heißt es: „Und ich sah aus dem Meer ein Tier aufsteigen, welches zehn Hörner und sieben Köpfe hatte. Auf seinen Hörnern waren zehn Diademe, und auf seinen Köpfen Namen der Lästerung.“
Dieses Tier, das aus dem Abgrund, aus dem Meer kommt – was ist das? Das wissen wir bereits aus dem Alten Testament. In Daniel Kapitel 7 werden die vier großen Weltreiche Babylon, Medopersien, Griechenland und Rom in Form von wilden Tieren beschrieben, die nacheinander aus dem Meer heraufkommen. Das vierte Tier in Daniel 7 ist das Tier mit zehn Hörnern. In der Erfüllung war dies das Römische Reich.
Johannes sieht hier also das Römische Reich aus dem Meer aufsteigen. Wenn man die Beschreibung bis Vers 10 liest, wird aus Daniel 7 klar, dass es sich um ein europäisches Reich handelt. Denken wir daran: Die EU als Zusammenschluss Europas wurde konzipiert als ein Wiedererstehen des Römischen Reiches. Johannes sieht in der Endzeit dieses Reich wieder emporsteigen.
Doch wenn man die Verse genau liest, merkt man, dass von einem Mann die Rede ist. Wie passt das zusammen? Ist es nun ein Reich oder ein Mann? Louis XIV hat das erklärt, als er sagte: „L'État, c'est moi“ – „Der Staat bin ich.“ Dieses Tier ist also das wiedererstandene Römische Reich, das vereinigte Europa, das in der Person eines Diktators zusammengefasst sein wird.
Das Besondere an diesen Versen ist, dass Satan, der feuerrote Drache, diesem Mann seine Macht und seinen Thron gibt. Heute ist das vereinigte Europa noch instabil. Es hat große Probleme, die zum Verzweifeln sind – sei es aus Freude oder Trauer, das ist unterschiedlich in der Welt. Doch dieses Europa wird noch mehr wackeln, wie wir bereits gesehen haben, mit Blutvergießen und Wirtschaftskrisen.
Bis die Menschen die Macht an einen Mann abgeben. Dann wird Europa stark werden. Dieses zunächst schwache Europa wird mächtig, weil der kommende Führer seine Macht von Satan erhält. Darum wird Europa zur führenden Macht in der Welt. Ein Tier wird dieser Mann sein – eine blutrünstige Bestie.
In Offenbarung 13,11 sieht Johannes dann ein weiteres Tier: „Und ich sah ein anderes Tier aus der Erde aufsteigen. Es hatte zwei Hörner wie ein Lamm, aber es redete wie ein Drache.“ Dieses Tier ähnelt dem Lamm Gottes, doch wenn man genau hinhört, spricht es wie der Teufel. Das ist der Antichrist, der sich als der verheißene Erlöser ausgibt.
In den folgenden Versen wird deutlich, dass diese beiden Tiere Freunde sind: Das Tier aus dem Völkermeer ist ein Nichtjude, das Tier aus der Erde hingegen ein Jude. Sie werden zusammenarbeiten – der kommende Diktator Europas und der Antichrist in Israel.
Dieser Antichrist wird, so Offenbarung 13,13, Feuer vom Himmel herabholen können. Im Alten Testament war das bei Elia ein Beweis für den wahren Gott. Doch hier wird der Antichrist dies tun, um die Massen zu überzeugen: „Ich bin es.“ Er hat lange gewartet, jetzt tritt er auf.
Außerdem wird er ein Bild schaffen, das den Diktator Europas darstellt. Dieses Bild wird sprechen können und fordern, dass jeder getötet wird, der es nicht anbetet. Das ist Götzendienst. Natürlich werden orthodoxe Juden sagen, dass das Götzendienst ist, denn Psalm 115 sagt: „Die Götter der Heiden haben einen Mund, aber sie können nicht sprechen.“
Doch dieses Bild kann sprechen, es lebt. Und der Blitz, der vom Himmel kommt, ist der Beweis, wie in 1. Könige 17. Die Massen werden in der Stunde der Versuchung dem Antichristen verfallen.
Der Antichrist wird auch das Zahlungssystem verändern. Als Herrscher in Israel wird er zugleich der Propagandaminister des Diktators von Europa sein. Wenn ich von Europa spreche, sind die Amerikaner nicht einfach außen vor.
Was ist Amerika? Es waren europäische Kriminelle und Gottesfürchtige, Mennoniten und andere, die in die Neue Welt gingen, weil sie in Europa unerwünscht waren – beide Gruppen. So wurde Amerika aufgebaut: ein Land von Kriminellen und Gottesfürchtigen. Das hilft, Amerika besser zu verstehen – diese Gegensätze.
Heute ist Amerika mit Europa verbunden, auch wenn es gegenseitige Eifersucht und Konflikte gibt. Das gibt es leider in jeder Familie. Das Machtzentrum wird jedoch in Europa sein, sobald der Diktator kommt. Aber damit ist Amerika nicht einfach auf der Seite – alles kann noch anders kommen.
Wichtig ist, dass der Antichrist das Zahlungssystem verändern wird. Offenbarung 13 sagt, dass jeder die Zahl 666 auf die rechte Hand oder den Namen des Diktators anbringen lassen muss. Ohne diese Kennzeichnung kann niemand mehr kaufen oder verkaufen. Bargeld wird abgeschafft.
Wir wissen, dass die Banken weltweit darauf hinarbeiten, Bargeld abzuschaffen. Alles soll digital überwacht werden können. So können auch keine Steuern mehr hinterzogen werden – was grundsätzlich gut ist. Die Bibel sagt in Römer 13, dass wir Steuern und Zölle bezahlen sollen. Das ist normal, aber eben nicht für alle.
Die heutige Entwicklung geht genau in diese Richtung. Ob mit Chip oder anderer Technologie – wie es letztlich gelöst wird, ist egal. Die Grundlagen sind durch die Digitalisierung bereits gelegt. Das ist erstaunlich, wenn man bedenkt, dass dies bereits 95 nach Christus geschrieben wurde.
Die Zahl des Tieres und ihre Bedeutung
Aber noch eine Frage: Wie funktioniert die Zahl des Tieres aus dem Meer? Was bedeutet die Zahl eines Namens?
Im Hebräischen und im Griechischen haben die Buchstaben auch eine Zahlenbedeutung. Das heißt, Alpha ist eins, Beta zwei und so weiter. Das geht bis zehn, danach zählen die Zahlen in Zehnerschritten: zehn, zwanzig, dreißig, vierzig bis hundert. Danach folgen die Hunderterschritte: hundert, zweihundert, dreihundert, vierhundert bis Omega, das für vierhundert oder achthundert steht.
Man kann also von jedem Wort die einzelnen Buchstaben mit ihrem Zahlenwert zusammenrechnen, die Quersumme bilden, und so erhält man die Zahl eines Namens.
Hier als Beispiel sieht man den Namen Jesus auf Griechisch. Der Zahlenwert von Iota ist zehn, Eta, das lange E, acht, Sigma zweihundert und so weiter. Alles zusammen ergibt achtundachtzig.
Aber die Zahl des Tieres wird sechsundsechzig sein. Sieben ist die Zahl der Vollkommenheit, und so ist sechs in der Bibel die Zahl der Sünde, des Bösen.
Der Herr Jesus ist jedoch nicht einfach vollkommen, sondern er ist über aller Vollkommenheit. Darum wird die Zahl acht verwendet, und das dreimal verstärkt.
Die Menschen, die das annehmen, werden damit sagen: „Jawohl, wir sind bereit, den kommenden Diktator göttlich zu verehren.“
Und jetzt der Überrest aus den Nationen, aus Israel: Die können das nicht machen. Was passiert dann? Sie werden wirtschaftlich ruiniert.
Und was macht man, wenn man ruiniert ist? Dann muss man beten.
Das ist prekär. Und prekär kommt vom lateinischen precari, was beten bedeutet. Prekär ist es dann, wenn wir merken, dass wir beten müssen. Wir sollten zwar immer beten, aber wenn es prekär wird, erkennen wir, dass Beten unbedingt nötig ist.
Diese Menschen werden dann beten, zum Beispiel: „Unser tägliches Brot gib uns heute.“
Der Herr wird den Überrest durch diese Zeit führen. Aber andere werden als Märtyrer sterben, wie wir gesehen haben.
Die 144.000 und das ewige Evangelium
Und dann kommt Offenbarung 14. Wir sind ja immer noch in einem Einschub, der den ganzen Hintergrund der Zeit vorstellt. Das ist so schön, denn es ist jetzt ein Flashforward in Kapitel 14. Dort lesen wir:
„Und ich sah, und siehe, das Lamm stand auf dem Berg Zion, und mit ihm hundertvierzigtausend, welche seinen Namen und den Namen seines Vaters an ihren Stirnen geschrieben trugen.“
Der Herr Jesus ist schon zurückgekehrt, auf den Ölberg gekommen und dann weiter zum Tempelberg, der in der Bibel Zion genannt wird. Heute nennt man einen Nachbarhügel Zion, in der Bibel ist es der Tempelberg, der als Zion bezeichnet wird. Dort sieht man den Tempelberg, den Tempelplatz. Zufällig sind das gerade auch 144 Quadratmeter.
Am Ende der Drangsal wird der Überrest aus Moab zurückkehren und in die Schlusskämpfe der Drangsal eingreifen, so beschrieben in Sacharja 10 und Sacharja 12. Der Herr Jesus wird über ihnen erscheinen und Jerusalem befreien. Er wird den Überrest, dieses Drittel aus Israel, der überleben wird, nach Sacharja 13, Vers 8, aus aller Not befreien. Dann versammelt sich der Herr auf dem Tempelberg mit den 144.000.
Das ist jetzt ein Vorausblick: Das Lamm ist bereits auf dem Berg Zion. Und dann heißt es dort, sie haben den Namen des Lammes an ihren Stirnen. Und was ist der Name? Jesus. Und was ist der Zahlenwert? 888. Seht ihr den Kontrast? 666, gerade im letzten Vers von Kapitel 13, und dann 888 in Kapitel 14.
Aber seht ihr, die Bibel hat es so geschrieben, dass man nicht einfach alles präsentiert bekommt. Man muss beim Lesen denken und überlegen. Ja, und der Name des Lammes – was ist das? Jesus. Wie wäre das mit dem Zahlenwert? 888.
Das ist genau der Kontrast! In 2. Timotheus 2,8 sagt der Apostel Paulus zu Timotheus: „Halte im Gedächtnis Jesus Christus, auferweckt aus den Toten.“ Hier befindet sich der Frontallappen, also hinter dem Knochen. Dort sind unsere Planung, Organisation und so weiter platziert. Wenn man den Namen des Lammes dort trägt, heißt das also, dass in unserer ganzen Lebensplanung der Herr Jesus den zentralen Platz hat. Das ist die geistliche Bedeutung davon.
Im übertragenen Sinn sollten wir eben auch den Namen des Lammes an unseren Stirnen tragen – nicht 666. Das wäre dann, wenn wir von der Arbeit nach Hause kommen, den PC einschalten und denken: „Schon wieder zwei Punkte runter.“ Es gibt Leute, die gehen nach der Arbeit an den Computer und schauen sich Aktien und Fonds an: „Nein, schon wieder runter.“ Da ein bisschen drauf, ja, dann hat man 666 im übertragenen Sinn auf der Stirn. Das Denken und Planen dreht sich ums Geld, anstatt um das Lamm Gottes.
Aber dieser Überrest – das ist fantastisch! Das sind Gläubige, die heute noch nicht gläubig sind. Es könnte sein, dass ich mit ihnen schon gesprochen habe, vielleicht in Jerusalem, in der Altstadt, vielleicht schon bei ihnen zu Hause war und ihnen ein Buch gegeben habe. Sie bekehren sich dann nach der Entrückung. Denn ein Teil von Israel ist heute verblendet, aber nach der Entrückung nimmt Gott diese Decke von ihnen weg (Römer 11). Von den Heidenvölkern hingegen – die hätten heute die Chance – wird Gott eine Decke über sie bringen. Es gibt eine Umkehrung.
Und diese 144.000 – das ist so schön. Dort heißt es auch, sie haben sich nicht sexuell verunreinigt. Sie sind in Familien aufgewachsen, in denen Kindern gesagt wird: „Das geht nicht.“ Eine voreheliche Beziehung ist verboten. Sie bewahren sich und bekehren sich dann. Ihre Hingabe ist völlig an den Herrn gerichtet. Es heißt, sie folgen dem Lamm, wohin es auch geht.
Ich habe schon ein paarmal gedacht, das wäre eine Inschrift auf einem Grabstein, wenn es berechtigt ist: „Ja, er folgte“ oder „sie folgte dem Lamm, wohin es auch geht.“ Wenn das die Zusammenfassung des Lebens sein kann! Diese 144.000 zeichnen sich durch eine Hingabe und Treue an den Herrn aus – einfach wunderbar.
Sieben Abschnitte und Menschengruppen in Kapitel 14
In diesem Kapitel 14 sehen wir sieben Abschnitte mit sieben Menschengruppen, die behandelt werden.
Wir beginnen mit den 144.000 auf Zion. Dann verkündet ein Engel das ewige Evangelium allen Völkern und Sprachen und ruft sie zur Umkehr auf. Das ist fantastisch. Wir befinden uns in der großen Drangsal, und der Überrest, die 144.000, werden nach der Entdrückung evangelisieren.
Der Herr Jesus sagt in Matthäus 10: „Ihr werdet mit den Städten Israels nicht zu Ende kommen, bis der Sohn des Menschen gekommen ist.“ Wirklich, wenn sie fliehen müssen in die Wüste, dann kommt die Stunde, in der niemand wirken kann (Johannes 9). In der großen Drangsal ist alles anders.
Dann schickt Gott ausnahmsweise einen Engel, der allen Nationen und Völkern das ewige Evangelium verkündet: „Fürchtet Gott und gebt ihm die Ehre, denn die Stunde seines Gerichts ist gekommen. Betet den an, der den Himmel gemacht hat und die Erde, das Meer und die Wasserquellen.“ Bekehrt euch zu dem Schöpfergott!
Wir wissen ja, dass Gott das Evangelium nicht Engeln anvertraut hat, sondern uns Menschen. Der Herr Jesus hat die Jünger ausgesandt mit dem Auftrag: „Macht alle Nationen zu Jüngern.“ Und wir sind hoffentlich immer noch dran. Dann wird der Überrest kommen, aber es gibt eine Stunde, in der niemand wirken kann.
In dieser Zeit schickt Gott ausnahmsweise einen Engel, der oben am Himmel fliegt und das ewige Evangelium allen Völkern verkündet. So erhalten auch diejenigen, die noch nie etwas gehört haben, eine Chance. Sie haben durch das Anschauen der Schöpfung nach Römer 1 und 2 bereits eine Möglichkeit zur Umkehr, weil ihr Gewissen sie verurteilt. In der großen Drangsal wird das noch eine große Frucht bringen.
Im nächsten Abschnitt wird gesagt: Babylon ist gefallen. Was Babylon genau ist, wird hier nicht erklärt, sondern erst später. Danach wird gesagt, dass die, die das Tier anbeten, in die Hölle kommen, in den Feuersee.
Im fünften Abschnitt wird eine weitere Gruppe beschrieben: Glückselig sind die, die als Märtyrer sterben. Sie kommen im Himmel zur Ruhe.
Im sechsten Abschnitt wird beschrieben, wie der Menschensohn auf den Wolken des Himmels mit einer Sichel kommt und das Getreide erntet. Die Getreideernte bedeutet besonders, dass Gutes eingebracht wird – all die Körner. Das zeigt, dass der Menschensohn kommen wird, um all jene einzusammeln, die in dieser Zeit umgekehrt sind. So wie man das Getreide nach der Ernte einsammelt.
Im siebten Abschnitt wird die Traubenernte beschrieben. Diese ist anders als die Getreideernte. Bei der Traubenernte werden die Trauben verstampft, und der rote Saft fließt heraus. Das ist das vernichtende Gericht. Es wird gesagt, dass das Blut aus dieser Weinpresse herausfließt – auf einer Länge von 1.600 Stadien, das sind circa 300 Kilometer.
Von Tel Dan bis in die Wüste Negev, bis Mitzberamon – das sind etwa 300 Kilometer, die das Wesentliche des Landes Israel ausmachen. Über dieses Gebiet wird ein vernichtendes Gericht kommen, das hier dargestellt wird.
Die sieben Schalen und das himmlische Lob
Und dann kommen wir zur Offenbarung 15, wo wir sehen, wie sich Engel mit den sieben Schalen bereitmachen. Das ist der Höhepunkt der Gerichte.
Zuvor sieht Johannes noch Überwinder am himmlischen Meer, am Waschbecken, mit Harfen Gottes. Sie singen das Lied Moses und das Lied des Lammes. Johannes verstand sofort, was das bedeutet. Im Tempel war es so, dass die Priester und Leviten immer am Schabbat im inneren Vorhof aus 5. Mose 32, dem Lied von Mose, und aus 2. Mose 16, dem Lied des Lammes nach dem Passah, gesungen haben. Das bedeutet Sabbat im Himmel.
Die Gemeinde steht zwar nicht unter dem Sabbatgebot, aber Hebräer 4,8 sagt, dass dem Volk Gottes noch eine Sabbatruhe im Himmel bleibt. Dort werden wir zur Ruhe kommen. Johannes sieht hier die Märtyrer im himmlischen Tempel. Sie singen diese zwei Lieder. Es wird ausdrücklich gesagt, dass sie überwunden haben, über die Zahl des Tieres und über sein Bild. Sie haben nicht mitgemacht und waren bereit, in den Tod zu gehen. Doch dann kommen sie zur Ruhe.
Das dürfen wir wissen: In dieser Welt haben wir Prüfungen, Schwierigkeiten und Nöte. Manchmal weiß man wirklich nicht mehr weiter und fühlt sich wie ein Esel am Berg – so habe ich mich auch manchmal gefühlt. Wirklich schlimm, oder? Aber man darf immer daran denken: Das ist alles jetzt. Der Moment wird kommen, in dem wir wirklich in diese himmlische Ruhe eingehen. Dann wird es wirklich Schluss sein mit all diesen Prüfungen. Wir werden völlig zur Ruhe kommen.
Das Schöne daran ist: Es gibt keine Bitterkeit. Sie sagen: „Gerecht und wahrhaftig sind deine Wege.“ Sie fragen nicht: „Warum mussten wir als Märtyrer sterben? Das war so furchtbar.“ Nein, sie sagen: „Gerecht und wahrhaftig sind deine Wege.“
Dann sieht Johannes, wie sieben Engel die Opferschalen nehmen – die letzten Gerichte. Der Tempel wird erfüllt mit der Schechina, mit diesem hellen Rauch der Schechina. Niemand kann mehr in den Tempel hineingehen, bis diese letzten Gerichte vollendet sind.
Das zeigt: Gott wird nicht nur verherrlicht, indem er Gnade übt, sondern auch, indem er gerechtes Gericht über diese Welt bringt. Und das sind die Schalen. Wenn man eine Schale kippt, ist ihr Inhalt sofort heraus.
Als Gott Ninive gerichtet hat, wird das im Buch Nahum vorausgesagt. Die Prophezeiung erfüllte sich im Jahr 612 v. Chr. Gott sagt über Ninive: Leerung, Ausleerung und Entleerung. Ninive soll quasi gekippt werden.
Auf Hebräisch erinnert dieser Ausdruck an das Wort für Flasche. Flasche heißt auf Hebräisch bakbuk. Wenn man sie kippt, macht es bakbuk, bakbuk, bakbuk – lautmalerisch.
In Hosea und Nahum 2 heißt es buka ubuka ubullurka. Diese Wörter haben nichts mit bakbuk zu tun, sind aber lautmalerisch nach bakbuk geformt: buka ubuka ubullurka.
Hier ist das Gericht noch schlimmer als das Gericht von Ninive. Da kommen Schalen, die werden gekippt, und ein Schlag folgt dem anderen über die Erde.
Die sieben Schalen im Detail
Kapitel sechzehn
Zuerst kommen die vier Schalen: Die erste betrifft das Festland, dann das Meer, anschließend die Flüsse und Quellen und schließlich die Himmelskörper.
Bei der ersten Schale brechen an den Menschen im Römischen Reich fürchterliche Geschwüre aus. Man könnte denken, dieses Gericht sei nicht so schlimm. Doch es ist vergleichbar mit der Zeit in Ägypten. Die ägyptischen Priester hatten damals eine makellose, reine Haut, besonders in den Tempeln. Hautveränderungen galten als schlimmste Strafe. Als Mose kam, brachen diese Geschwüre auch bei den Zauberern und Priestern Ägyptens aus, woraufhin sie sich schämten und verschwanden. Dieses Gericht wird die Verdorbenheit Europas deutlich machen.
Die zweite Schale betrifft das Meer, das sich in Blut verwandelt. Die dritte Schale betrifft die Flüsse, die ebenfalls zu Blut werden. Man erkennt den Zusammenhang mit den Blutschalen.
Die vierte Schale führt zu einer Klimaänderung: Die Sonne wird so heiß, dass sich die Menschen verbrennen. Plötzlich entwickelt die Sonne eine fürchterliche Hitze.
Die fünfte Schale bringt Finsternis über das Reich. Ist das schlimm? Ja, es erinnert an die neunte Plage in Ägypten. Dort verehrten die Menschen den Sonnengott, doch dann kam Finsternis. Es wurde offenbar, dass all die ägyptischen Götter nichts wert sind. Europa ist stolz auf die Zeit der Aufklärung, in der der Mensch seinen Verstand entdeckte und Licht brachte. Auf Französisch heißt die Aufklärung „siècle de lumière“, das Zeitalter der Lichter. Doch dann wird Finsternis über Europa kommen.
Die sechste Schale bewirkt, dass der Euphrat austrocknet und die Könige von Sonnenaufgang kommen. Große, schreckliche Heere werden aus dem Orient, jenseits des Euphrats, herankommen. Es wird nicht gesagt, ob das China oder Indien ist – das wäre Spekulation. Aber es gibt Anwärter, die diese Prophetie erfüllen können. Der König des Nordens wird, wenn er in Ägypten ist, Gerüchte aus dem Norden und Osten hören, von den Königen von Sonnenaufgang.
Ein kurzer Einschub folgt: Es wird über die zehn Könige gesprochen, die mit dem Diktator über Europa herrschen. Sie werden mit ihren Heeren nach Harmagedon versammelt. Harmagedon ist eine Ebene in Nordisrael, im Hinterland von Haifa. Wenn Kriegsschiffe vom Westen nach Haifa kommen, dem großen Militärhafen Israels im Mittelmeer, haben sie diese große Ebene im Hinterland, auf der sie aufmarschieren können.
Dann folgt die siebte Schale: Ein Erdbeben wird ausgelöst, und alle Städte der Nationen fallen. Es wird ein Erdbeben so schlimm geben, wie es noch nie seit Anfang der Welt gegeben hat. Moskau, Washington, Zürich, Bern, São Paulo – alle Städte werden fallen, alle Zivilisationen werden zusammenbrechen.
Anschließend wird gesagt, dass Gott das Gericht über Babylon bringen wird. Deshalb gibt es in Kapitel 17 einen Einschub, der erklärt, wer diese Hure Babylon ist – Babylon die Große. Der Name Babylon stammt vom babylonischen „Bab Ilani“, das Tor der Götter, und entspricht dem hebräischen „Babel“, was Verwirrung bedeutet.
Für manche mag das ein Schock sein, besonders im Jahr des 500-jährigen Reformationsjubiläums, das ökumenisch gefeiert werden soll. Da behauptet jemand, dass die große Hure Babylon die katholische Kirche, der Vatikan, sei. Kann das sein?
In Kapitel 17, Vers 2 wird gesagt, dass die Hure Babylon mit den Königen der Erde weltweit Hurerei begangen hat. Überall haben alle großen Herrscher der Welt das Privileg, im Vatikan vorbeizugehen. Nicht, weil sie den Vatikan lieben, sondern wie bei Unzucht ist es eine Verbindung ohne Liebe.
Weiter heißt es, dass die Hure Babylon mit ihrem Wein die ganze Welt betrunken gemacht hat. Sie hat den Menschen das normale Denken genommen und ihre Lehren verbreitet. Außerdem reitet sie auf dem Tier mit den zehn Hörnern. Eine Reiterin auf dem römischen Reich. Dabei sagt sie, wo es durchgeht – nicht das Pferd, sondern sie bestimmt den Weg. Das muss eine Macht sein, die das römische Reich dirigieren konnte.
Wir wissen, dass das Heilige Römische Reich Deutscher Nation über Jahrhunderte von der katholischen Kirche regiert wurde. Könige wurden eingesetzt und abgesetzt.
Diese Hure Babylon steht im Gegensatz zum neuen Jerusalem, der Braut des Lammes, die später in der Offenbarung erscheint. Ein Engel mit den sieben Schalen führt Johannes in die Wüste, wo er die Hure sieht. Später, in Kapitel 21, Vers 9, führt ein Engel Johannes auf einen hohen Berg, wo er das neue Jerusalem, die Braut des Lammes, sieht.
Man erkennt den Kontrast: Die Hure und die Braut Christi, die Stadt Babylon und das neue Jerusalem. Die wahre Kirche ist die Braut Christi, die einmal mit Christus regieren wird. Deshalb wird sie als Stadt dargestellt. Babylon, die Hure, ist der Gegensatz, die falsche Kirche.
In Vers 9 wird gesagt, sie sitzt auf sieben Hügeln. Rom war im Altertum als Siebenhügelstadt bekannt – eine falsche Kirche mit Sitz in Rom. In Kapitel 17, Vers 18 heißt es weiter, sie ist die große Stadt, die das Königtum über die Könige der Erde hat. Das war Rom zur Zeit Johannes’.
Das Tier, das in Daniel 7 beschrieben wird, ist die grausame Bestie mit zehn Hörnern, das römische Reich. Die vier Reiche Babylon, Medo-Persien, Griechenland und Rom sind bekannt. Das vierte Reich ist das römische Reich. In Daniel 7 kommt später der Menschensohn und richtet das Reich Gottes auf.
Nun gibt es ein Problem: Das römische Reich ist untergegangen, und das tausendjährige Reich ist noch nicht gekommen. Wir springen vom Alten Testament zum Neuen Testament, wo das Geheimnis des Tieres erklärt wird.
Es wird uns etwas gesagt, was im Alten Testament noch nicht offenbart war: Das Tier ist das römische Reich, das mit seinen zehn Hörnern. In Offenbarung 17, Vers 8 heißt es: „Das Tier, welches du gesehen hast, war und ist nicht und wird aus dem Abgrund heraufsteigen und ins Verderben gehen.“
Es gab einmal ein römisches Reich, das sich über das Heilige Römische Reich Deutscher Nation fortsetzte. Dieses bestand bis 1815. Danach gab es kein römisches Reich mehr. Nach dem Zweiten Weltkrieg begann Europa sich wieder zu vereinigen. Das ist der Moment, in dem dieses Reich wieder heraufsteigt.
Als das Reich existierte, kam der Messias, Jesus, zum ersten Mal. In der Zeit, in der es wieder heraufsteigt, wird er laut Offenbarung zum zweiten Mal kommen.
Europa war jahrhundertelang durch das römische Reich und das Heilige Römische Reich Deutscher Nation vereinigt. Die Könige waren meist Deutsche. Dieses Reich hielt große Teile Europas zusammen. Ab 1815 zerfiel Europa in viele Nationalstaaten und war nationalistisch bis zum Zweiten Weltkrieg mit 70 Millionen Toten.
Nach dem Zweiten Weltkrieg begann Europa, sich zusammenzuschließen. Man sagte: Die Einheit Europas muss nicht geschaffen, sondern wiederhergestellt werden. Das römische Reich muss wieder entstehen. In dieser Zeit wird Jesus Christus kommen.
Weiter wird von der Hure gesagt, sie sei bekleidet mit Purpur und Scharlach. Das sind genau die Farben des führenden Klerus. Sie ist übergoldet mit Gold und Edelsteinen. Ich war mit meiner Frau in einer Schatzkammer des Vatikans. Dort gibt es echtes Gold, Edelsteine und Perlen.
Diese Hure hält einen goldenen Kelch in der Hand, voll Gräuel – die Hurerei ihres Götzendienstes. Das ist das Zentrum des Kultus von Rom: Dieser goldene oder vergoldete Becher symbolisiert die Messe, die Götzendienst ist. Dort wird gesagt, dass der Wein das echte Blut Jesu Christi sei und das Brot Jesus Christus selbst. Daraus folgt, dass man auch das Brot anbeten müsste. Das ist Götzendienst, wenn materielle Dinge angebetet werden.
Die Hure ist ein Geheimnis (Vers 5). Weil die wahre Kirche im Alten Testament verborgen war, ist auch die falsche Kirche ein Geheimnis. Die wahre Gemeinde ist ein Geheimnis, und darum auch der Kontrast.
In Vers 6 heißt es, sie sei betrunken vom Blut der Heiligen. Allein in der Verfolgung der Waldenser wurden etwa 800.000 Menschen ermordet, dazu kamen Tausende und Abertausende bei der Verfolgung der Hugenotten. Sie ist betrunken vom Blut der Heiligen.
Ich überspringe nun einige Details, die ebenfalls interessant sind, da wir zum Schluss kommen müssen.
In Kapitel 17, Vers 14 heißt es, dass zusammen mit dem Diktator zehn Männer an der Spitze des römischen Reiches stehen werden. Es wird ein Zehnergremium als oberste Kommission geben. Diese zehn haben kein eigenes Königreich empfangen, aber sie haben Gewalt wie Könige. Es handelt sich also nicht um zehn Staaten, die sich zusammenschließen, sondern um Staaten, die sich zusammenschließen, mit einem Zehnergremium an der Spitze und darüber dem Diktator.
Diese werden ihre Truppen nach Harmagedon verschieben. In Offenbarung 17 lesen wir, dass sie mit dem Lamm Krieg führen werden, doch das Lamm wird sie überwinden. Er ist Herr der Herren und König der Könige, und die mit ihm sind Berufene, Auserwählte und Treue.
Sie werden sich dorthin begeben, um dem Antichristen gegen den König des Nordens zu helfen – Islam gegen westliche Welt. Sie werden sich in Harmagedon versammeln, in dieser riesigen Ebene von 740 Quadratkilometern im Hinterland von Haifa.
Die Militärschiffe können gut dorthin fahren, von Europa aus. Dort befindet sich einer der größten Militärflughäfen Israels. Sie können dort aufmarschieren.
Jesus wohnte bei seinem ersten Kommen in Nazareth, das direkt oberhalb der Harmagedonebene liegt. Er wusste: Jetzt bin ich gekommen, um Gnade zu bringen. Doch einmal wird er als Richter der Welt in Harmagedon erscheinen.
In Lukas 4,29 wollten die Leute in der Synagoge von Nazareth, nachdem Jesus Gnade für alle Völker verkündet hatte, ihn vom Abhang stoßen, auf dem die Stadt gebaut war. Sie wollten ihn hinunterwerfen über die Felsen nach Harmagedon. Doch das war noch nicht der Moment seines Sterbens.
In der Zukunft wird er kommen und Europa richten.
Weiter heißt es in Offenbarung 17, dass diese zehn Könige zusammen mit dem Tier die Hure hassen und sie vernichten und verbrennen werden.
Der Tag wird kommen, an dem das religiöse System von Rom durch Europa zerstört wird. Dabei wird nicht die Stadt zerstört, sondern die Hure verbrannt. Die Hure steht für das religiöse System.
In Offenbarung 18 liegt der Schwerpunkt auf der Stadt, die untergehen wird. Wenn Babylon als Stadt fällt, werden die Könige der Erde weinen und traurig sein.
Das religiöse System wird zerstört, aber wir müssen wissen: Der Vatikan ist eine der reichsten Organisationen der Welt und gehört zu den größten Besitzern von Wertpapieren und Immobilien weltweit. Das interessiert die Welt. Deshalb gehen viele gerne zum Vatikan. In wirtschaftlicher Hinsicht ist er eine entscheidende Organisation.
Bevor dieses Gericht verkündet wird, sagt Gott in Offenbarung 18, Vers 4: „Geht aus ihr hinaus, mein Volk!“ Gott sieht in diesem System all die wahren Gläubigen und ruft sie auf, daraus auszutreten. Das ist die Reformation!
Darum hat Luther das Buch „Die babylonische Gefangenschaft der Kirche“ geschrieben. Es ging darum, dass die Gläubigen in der Reformation aus diesem System befreit wurden.
Es gibt viele echte Gläubige in diesem System, aber sie sollen nicht zurückgeschickt werden. Die Bibel sagt: „Geht aus ihr hinaus, mein Volk!“ Danach wird ihnen gesagt, dass Babylon gefallen ist.
Am Ende von Kapitel 18 wird Babylon mit einem Mühlstein verglichen, der ins Meer geworfen wird und nie mehr auftaucht. Die ganze Wirtschaftsmacht wird ausführlich und detailliert beschrieben. Es ist die Wirtschaftsmacht des Vatikans, die am Ende der Drangsalzeit fallen wird.
Das wird Gott bewirken. Die Hure wird verbrannt, das aber machen die Menschen. Man muss diese zwei Gerichte über Babylon unterscheiden.
Das grosse Halleluja und die Hochzeit des Lammes
Und jetzt sind wir bald so weit. In Kapitel 19 folgt das große Halleluja im Himmel. Es wird verkündet: „Jetzt kommt die Hochzeit des Lammes im Himmel.“
Die Gemeinde, die Braut Christi, wie sie im 2. Korinther 11 beschrieben wird, wird dann im Himmel Hochzeit feiern. Glücklich sind all jene, die eingeladen sind. Dazu gehören auch die Gläubigen des Alten Testaments, die an der Hochzeit der Gemeinde im Himmel teilnehmen werden.
Ab Vers elf wird beschrieben, wie der Herr Jesus aus dem Himmel herabkommt, zusammen mit allen Gläubigen. Er reitet auf einem weißen Pferd, ebenso wie alle Gläubigen. Diese Reiter sind Cherubim, Engel, die in der Gestalt von Pferden erscheinen.
Der Herr Jesus wird dann mit diesen Heeren die Feinde in Harmagedon vernichten. Die Vögel werden zum großen Mahl gerufen. Es wird ausdrücklich gesagt, dass das Tier und der falsche Prophet, diese beiden Männer, ergriffen und direkt in den Feuersee geworfen werden.
Bis heute ist die Hölle leer. Diese beiden werden die ersten sein, die lebendig in die Hölle geworfen werden.
Das tausendjährige Reich und das letzte Gericht
Kapitel zwanzig
Ein Engel mit einer großen Kette ergreift den Satan. Ein Engel kann Stärke besitzen. Er greift den Satan, bindet ihn und verschließt ihn im Abyssos für tausend Jahre. Satan kann dann nicht mehr wirken.
Danach werden alle Überlebenden der Drangsalzeit vor dem Gerichtsthron des Herrn Jesus erscheinen zum Gericht der Lebendigen. Nur die wahren Gläubigen werden dann in das tausendjährige Reich eingehen. Diese Gläubigen kommen aus allen Völkern. Auch die Märtyrer aus der Gerichtszeit werden auferstehen und das tausendjährige Reich miterleben.
Es gibt insgesamt vier Phasen in der ersten Auferstehung. Das hier beschriebene Ereignis ist die vierte Phase.
Dann sagt die Offenbarung 20, dass der Herr Jesus für tausend Jahre regieren wird. Diese Zeitspanne wird nur kurz beschrieben, weil das tausendjährige Reich im Alten Testament ausführlich geschildert ist. Daher wird es hier nur knapp dargestellt.
Der Herr Jesus wird von Jerusalem aus in Frieden über die ganze Welt regieren. Am Ende der tausend Jahre wird der Teufel jedoch noch einmal aus dem Abyssos losgelassen. Er wird weltweit Menschen zum Aufstand verführen.
Es werden zwar nur Gläubige in das tausendjährige Reich eingehen – eine unzählbare Schar. Doch diese Gläubigen werden Kinder haben, und diese Kinder werden sich nicht automatisch bekehren. Obwohl sie wissen, dass es die Wahrheit ist, und obwohl sie Jesus Christus in Jerusalem sehen, wie er regiert, erfolgt keine automatische Bekehrung.
Solche Nachkommen werden sich dann durch den Teufel erneut verführen lassen. Es entsteht ein riesiger weltweiter Aufstand, bei dem sie auf Jerusalem losgehen.
Dann kommt Feuer vom Himmel und vernichtet sie. Der Teufel wird in den Feuersee geworfen.
Anschließend wird das Weltall aufgelöst. Jesus sitzt auf dem großen weißen Thron. Der Himmel und die Erde entfliehen.
Dann werden alle ungläubig Verstorbenen vor dem großen Thron erscheinen. Bücher werden geöffnet, in denen alle ihre Taten aufgezeichnet sind. Sie werden nach ihren Werken gerichtet.
Auch das Buch des Lebens wird geöffnet. Gott hat alle Menschen zu Beginn der Welt in das Buch des Lebens eingeschrieben, weil er alle retten möchte. Doch all diejenigen, die sich während ihres Lebens nicht bekehrt haben, werden gelöscht. Dieses Buch dokumentiert: Ihr habt nicht gewollt, obwohl Gott euch wollte.
Diese Menschen werden dann in den Feuersee geworfen.
Der neue Himmel, die neue Erde und das neue Jerusalem
Und dann kommt Offenbarung 21: Gott schafft einen neuen Himmel und eine neue Erde. Das neue Jerusalem kommt vom Himmel herab, und das ist die Gemeinde. Dies ist eine symbolische Überschreibung.
Das neue Jerusalem, die Braut Christi, ist die Gemeinde. Manche sind darüber vielleicht traurig und denken: „Oh, ich habe immer gedacht, es gibt eine solche schöne Stadt mit goldenen Straßen im Himmel.“ Natürlich gibt es diese Stadt. Sie heißt nur anders: Das ist das himmlische Jerusalem, das in Hebräer 11 und 12 erwähnt wird.
Diese Stadt gibt es tatsächlich, und die Maße, die man in Offenbarung 21 findet, werden symbolisch auf die Gemeinde angewendet. Aber diese Stadt wird im Himmel bleiben und niemals herabkommen. Die Gemeinde dagegen wird aus dem Himmel herabkommen, um über die neue Erde zu regieren.
Diejenigen, die im Feuersee sind, werden ewig dort bleiben.
Dann wird ausführlich das neue Jerusalem beschrieben, diese herrliche Stadt. Weil wir hier aber nur eine Übersicht geben, gehen wir nicht auf all die Herrlichkeiten und Edelsteine ein, die dort erwähnt werden. Das ist ein wunderbares Thema, das man im Detail betrachten kann. Man kann es bald auf biblklasse.de nachhören, wo ich es ausführlich behandeln werde.
Jetzt kommen wir wirklich zum Schluss. Am Ende sagt der Herr Jesus, dass er diese Dinge in den Gemeinden verkündigen ließ. Er warnt: Wer jetzt noch etwas zu diesem Buch hinzufügt, dem werde es schlecht ergehen. Die Bibel ist jetzt abgeschlossen. Wir brauchen keine neuen Offenbarungen mehr, denn wir haben hier alles. Die Offenbarung ist der Abschluss der ganzen Bibel.
So endet das Buch im letzten Vers mit den Worten: „Die Gnade des Herrn Jesus Christus sei mit allen Heiligen. Amen.“
Das ist es, was wir auf unserem Weg zum nächsten Ziel brauchen: Jesus kommt für die Gemeinde. Das kann jeden Tag geschehen. Wir müssen immer daran denken, dass es vielleicht heute geschieht. Dann setzen wir auch die Prioritäten im Leben richtig.
Wenn wir bereit sind für sein Kommen und wissen, was danach kommt, soll uns das anspornen, die Zeit der Gnade, die jetzt noch bleibt, auszunutzen. Wir sollten die Menschen einladen, die Gnade des Herrn Jesus in Anspruch zu nehmen. So wird der himmlische Tempel ihnen nicht zum Fluch, sondern das Opfer des Hohen Priesters Jesus Christus wird ihnen zum ewigen Heil.
Schlussgebet
Dass ihr mich noch eine halbe Stunde darüber hinaus ertragen habt, danke ich euch. Zum Abschluss wollen wir noch gemeinsam beten.
Herr Jesus, wir danken dir, dass wir die Bibel haben, einschließlich dieses letzten Buches, das die Bibel abrundet. Danke, dass wir dadurch dich besser kennenlernen dürfen – deine Herrlichkeit in deiner Erniedrigung und deine Herrlichkeit in deiner Erhöhung.
Herr Jesus, schenke, dass dieses Buch sich wirklich segensvoll im Leben eines jeden von uns auswirkt. Möge es uns anspornen, den Weg mit dir treu zu gehen, sodass auch von uns gesagt werden kann: Diese folgen dem Lamm, wohin es auch geht.
Komm mit uns, mit jedem Einzelnen von uns, und schenke uns deine Gnade und deinen Segen. Amen.