Einführung: Europa im Licht der Bibel betrachten
Guten Abend, meine Damen und Herren. Ich möchte Sie alle ganz herzlich zu diesem Vortragsabend mit dem Thema „Das neue Europa – Hoffnung oder Illusion?“ begrüßen.
Heute Abend wollen wir gemeinsam Europa im Licht der Bibel betrachten. Dabei steht die abendländische Kultur im Fokus der biblischen Prophetie.
Im ersten Teil werde ich kurz die Geschichte der europäischen Integration vom Zweiten Weltkrieg bis zum Jahr 2010 erzählen. Anschließend werden wir das alles im Licht der Bibel beleuchten.
Die Geschichte der europäischen Integration nach dem Zweiten Weltkrieg
Der grauenhafteste Krieg der Menschheitsgeschichte, der Zweite Weltkrieg von 1939 bis 1945, brachte unsägliches Leid, Not, Blut und Tränen über unseren alten Kontinent. Die jahrhundertealte innere Zerrissenheit Europas erreichte einen unbeschreiblichen Höhepunkt in einer unfassbaren Eskalation des Bösen mit etwa siebzig Millionen Toten. Europa war 1945, als die Kirchenglocken im Frühjahr läuteten, am Boden zerstört.
Aber 1946 kam Winston Churchill nach Zürich und hielt dort eine viel beachtete Rede an der Universität. In diesem Vortrag sagte er unter anderem: Let Europe Arise – lasst Europa aufstehen. Ferner erklärte er, dass, wenn Europa einmal einträchtig sein gemeinsames Erbe verwalten würde, dann könnten seine drei- oder vierhundert Millionen Einwohner Glück, Wohlstand und Ruhm ohne Grenzen genießen. Er sagte: Wir müssen eine Art Vereinigte Staaten von Europa schaffen. Der Weg ist einfach. Es ist nichts weiter nötig, als dass Hunderte von Millionen Männer und Frauen Recht statt Unrecht tun und Segen statt Fluch ernten.
Man hatte verstanden. 1951 wurde die EGKS gegründet, die Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl. Das klingt nicht so spektakulär, war es aber dennoch. Durch die Gründung dieser Organisation wurden wichtige Zweige der Rüstungsindustrie – besonders die wichtigsten Rüstungsproduzenten des Zweiten Weltkrieges in Europa, Deutschland und Frankreich – unter eine überstaatliche Kontrolle gesetzt. Das führte zu einer Reduktion der Wahrscheinlichkeit eines weiteren Krieges zwischen den besonderen Feinden Frankreich und Deutschland.
In der EGKS kamen Frankreich, Italien, die Bundesrepublik Deutschland, Belgien, Luxemburg und die Niederlande zusammen. Notabene: Am 25. März 1957 wurden in Rom die Römischen Verträge geschlossen. Das bedeutete eine Vertiefung der Integration durch die Gründung der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft, kurz EWG, und der Europäischen Atomgemeinschaft, kurz Euratom.
1958 wurden die drei Versammlungen der EGKS, der EWG und der Euratom zu einer gemeinsamen Versammlung zusammengelegt. Ab 1962 nennt sich diese gemeinsame Versammlung das Europäische Parlament. 1967 wurden die drei Organisationen EGKS, EWG und Euratom zur Europäischen Gemeinschaft, kurz EG, vereinigt. Auch dieser Schritt bedeutete eine weitergehende Vertiefung der Integration.
1973 traten England, Irland und Dänemark der Europäischen Gemeinschaft als Vollmitglieder bei. Griechenland wurde das zehnte Mitglied, und so entstand, meine Damen und Herren, das Europa der zehn Staaten. 1986 wurden Spanien und Portugal Teil der EG, was zum Europa der zwölf führte.
Wir sehen hier das europäische Wappen mit den zwölf Sternen. Man dachte, das seien die zwölf Staaten, aber als Europa, wie wir sehen werden, weiterwuchs, kamen keine neuen Sterne mehr dazu. Das hat seine Begründung darin, dass diese Sterne nicht einzelne Staaten bezeichnen, wie auf der amerikanischen Flagge, wo mit jedem neuen Staat ein neuer Stern dazukommt.
Der Designer dieses Wappens war ein Katholik und wollte damit das Zeichen der Maria als Schutzherrin, als Patronin von Europa, symbolisieren. Die katholische Kirche erklärt in Offenbarung 12 die Frau mit dem Sternenkranz mit zwölf Sternen nicht – wie es korrekt wäre – als Israel, sondern als Maria.
Die Erweiterung und politische Entwicklung Europas bis 2010
Nun, im Jahr 1990 geschah etwas ganz Besonderes: Die DDR trat der Bundesrepublik bei und wurde so als erstes Gebiet des Ostblocks in die Europäische Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) integriert.
Am 1. Januar kam es zur Vertiefung der Integration durch die Bildung des Binnenmarktes. Es gab allerdings gleich einige Probleme, doch von nun an sollte Europa ein Gebiet ohne Grenzen werden. Der Binnenmarkt war ein wichtiger Schritt nach vorn.
Am 1. November wurden die Verträge von Maastricht umgesetzt. Aus der Europäischen Gemeinschaft (EG) wurde damals die Europäische Union (EU), die Europäische Einheit. Die Mitglieder der EU wurden so zu einer politischen Union umgewandelt.
Bereits 1985 zeigte die EU ihren Willen, sich stetig zu vergrößern. Österreich, Finnland und Schweden traten damals der Union bei, und so entstand das Europa der Fünfzehn.
Nachdem der Euro bereits am 1. Januar 1999 als Buchgeld eingeführt worden war, erfolgte die Einführung von Euromünzen und Euroscheinen am 1. Januar 2002. Das war ebenfalls ein großes Ereignis: Der Euro ist da!
Am 1. Mai 2004 hat die EU gleich zehn neue Mitglieder aufgenommen. Es waren Estland, Lettland, Litauen, Polen, die Tschechische Republik, die Slowakische Republik, Ungarn, Slowenien, Malta und Südzypern. Auf einen Schlag kamen 74 Millionen Menschen neu dazu, und damit hatten wir das Europa der 25 erreicht.
Nun war Europa, die EU, ein Block mit 455 Millionen Menschen – fast eine halbe Milliarde – und der größte Wirtschaftsblock der Welt nach den USA. Im Moment noch. Das haben nicht viele beachtet.
Plötzlich wurde ein neues Gesetz eingeführt: Wer in einem dieser Oststaaten, die damals im Mai 2004 dazugekommen waren, geboren wurde, kann einen EU-Pass beantragen. Das hat zur Folge, dass theoretisch 20 Prozent der Israelis EU-Bürger werden können. Israelis sind es gewohnt, dass man nie sicher sein kann, wo man ist, und dass es gut ist, menschlich gesprochen, ein zweites Standbein zu haben. Dadurch entstand plötzlich eine ganz neue Konstellation zwischen Israel und dem neuen Europa.
Im Jahr 2007 wurden Rumänien und Bulgarien Mitglieder der EU. Jetzt haben wir das Europa der 27. Kroatien und Mazedonien warten noch auf ihren Beitrittstag. Sie müssen noch EU-fähig gemacht werden, müssen aufgemöbelt werden.
Ferner möchte die Türkei mit über 60 Millionen muslimischen Einwohnern der EU beitreten. Dann kämen diese 60 Millionen noch zu den über drei Millionen Muslimen in Europa dazu. Damit würden sich die Verhältnisse der Religionen grundlegend verändern und eine ganz entscheidend neue Realität schaffen. Der Islam würde so eine wesentliche politische Kraft im neuen Europa werden.
Aber so weit ist es noch nicht.
Was uns aber klar ist: Europa ist dabei, ein Gigant, ein Riese zu werden – ein Supermarkt und eine Supermacht.
Europa zwischen Kaltem Krieg und neuem Selbstbewusstsein
Ich blende ein bisschen zurück. Damals, am 9. November 1989, fiel die Berliner Mauer. Daraufhin erfolgte in rasantem Tempo der Zusammenbruch des Kommunismus in Osteuropa und in der Sowjetunion. Dies hat das Bild und das Selbstverständnis Europas grundlegend verändert.
Durch den Zweiten Weltkrieg wurde Europa zerstört und zersplittert, wie wir gesehen haben. Das Zepter wurde Europa aus der Hand geschlagen. Von da an bestimmten zwei Siegermächte – Washington und Moskau – über das Wohl und Wehe Europas. Das war eine tiefe Demütigung für den stolzen alten Kontinent.
Europa vergaß jedoch nie, dass es über Jahrhunderte ein stolzer Herrscher der Völker gewesen war und sein Wissen sowie seine Kultur über alle Weltmeere getragen hatte. Dennoch, wie gesagt, wurde unser Kontinent ab dem Zweiten Weltkrieg zu so etwas wie einem Waffenlager, einem Waffendepot zwischen Ost und West erniedrigt. Das war die Zeit des Kalten Krieges.
Der Rote Platz und das Weiße Haus sind Symbole für die Oberherren des gedemütigten Europas. Durch den Zusammenbruch des Kommunismus im Osten begann Europa in gewissem Sinn, wieder neu zu sich selbst zu finden und Selbstvertrauen aufzubauen.
Unser alter Kontinent erhebt sich nun wie ein noch etwas benommener Held, der sich den Schlaf aus den Augen reibt und die Glieder von seinem Lager streckt. In diesem Zusammenhang stellt sich die Frage: Europa, Quo vadis Europa – wohin gehst du?
Deshalb sind Sie heute Abend hier, um diese Frage zu beantworten.
Die Visionen und Vorstellungen zur europäischen Einheit
Diese Frage wurde bereits vor langer Zeit von den sogenannten Europavisionären beantwortet. Solche Visionäre gibt es schon seit Jahrzehnten.
In jüngerer Vergangenheit hat Dr. Franz Blancard, ein promovierter Philosoph und ehemaliger Schweizer Staatssekretär, der sich für Europa einsetzt – was es ja auch in der Schweiz gibt – Folgendes gesagt: Im Blick auf das neue Europa meinte er: „Ein heilig-römisches Reich, eine europäische Nation soll gezimmert werden. Die Fahrtrichtung ist ziemlich klar.“
Schon lange vor ihm hat der Europavorreiter Emil Luss im Jahr 1955 Folgendes gesagt: „Es ist im Wesentlichen so, Europa, die europäische Einheit, brauchen wir nicht zu schaffen, sondern lediglich wiederherzustellen.“
Sie verstehen, was das heißt: Europa als ein heilig-römisches Reich.
Nun wollen wir Europa im Licht der Bibel betrachten, die abendländische Kultur im Fokus der biblischen Prophetie.
Darum fragen wir uns im zweiten Teil: Was sagt die Bibel zum Thema Europa?
Biblische Perspektive: Die Weltreiche in der Prophetie Daniels
Ich blende in der Bibelkunde ein bisschen zurück. Wir gehen in die Zeit der babylonischen Gefangenschaft der Juden. Diese fand in den Jahren 606 bis 539 v. Chr. statt.
Die Babylonier stiegen damals zur Weltmacht Nummer eins auf. Das geschah im Jahr 609 v. Chr., als das assyrische Reich endgültig vernichtet, zertreten und zerschlagen worden war. Ab 609 war Babylon die unangefochtene Nummer eins.
In den folgenden Jahren wurden mehrere Kriege gegen die Juden geführt. Der Staat der Juden wurde zusammengeschlagen, und die Juden wurden gefangen genommen und weggeführt. Sie kamen ins Zweistromland zwischen Euphrat und Tigris, im heutigen Irak. Diese Zeit nennt man die babylonische Gefangenschaft von 606 bis 539 v. Chr.
Die Propheten hatten dieses Elend schon lange vorausgesagt. Es sollte über das Volk der Juden kommen, weil sie Gott und seinem Wort untreu geworden waren. Jeremia 25,11 sagt Folgendes: Im Blick auf all die anderen Nationen rund um Israel herum, die ebenfalls durch die Babylonier erobert wurden, so dass dieses riesige Reich entstehen konnte, das über den ganzen Nahen Osten herrschte – das babylonische Reich.
Dort steht in Jeremia 25,11: „Und diese Nationen werden dem König von Babel siebzig Jahre dienen. Und es wird geschehen, wenn siebzig Jahre voll sind, werde ich an dem König von Babel und an seinem Volk seine Schuld heimsuchen.“
Die Juden wussten also, dass nach 70 Jahren Herrschaft Babylon fallen würde. Tatsächlich wurde im Jahr 539 v. Chr., im Herbst, das babylonische Reich von den Persomedern erobert. Sie kamen selbst an die Weltmacht.
Die Jahre 606 bis 539 v. Chr. stimmen somit exakt mit der Geschichte überein.
Unter den weggeführt Juden in Babylon war auch Daniel, ein Teenager, der sein Leben ganz Gott zur Verfügung stellte. Dieser Daniel hatte später einen ganz wichtigen prophetischen Traum im Jahr 549 v. Chr.
In Daniel 7 sah er das unruhige Weltmeer der Völker. Aus diesem Meer kamen nacheinander vier schreckliche Bestien heraus. In Daniel 7 wird erklärt, dass diese vier Bestien verschiedene Weltreiche bedeuten, die nacheinander auf der Weltenbühne auftreten werden.
Zuerst sah er einen Löwen, ein majestätisches Tier, aber ein ganz besonderer Löwe mit Adlersflügeln. Das sollte das babylonische Weltreich zu seiner Zeit darstellen.
Danach kam ein gefräßiger, plumper Bär. Das bedeutete das nächste Weltreich, Medopersien. Die Medoperser waren nicht so majestätisch wie die Babylonier unter Nebukadnezar, aber gefräßig. Sie eroberten nicht nur den ganzen Nahen Osten, sondern verschlangen alles – von Afrika, also Ägypten, über den gesamten Nahen und Mittleren Osten bis über den Indus hinaus.
Dann sah Daniel ein drittes Tier, das schnellste von allen: einen schnellen Leoparden mit Flügeln und vier Köpfen. Das bedeutet das nächste Reich. Erinnern Sie sich noch an die Geschichtsstunden? Das war Alexander der Große.
Zwanzigjährig brach er mit zehntausend Mann von Europa, von Griechenland, auf. In der sagenhaften Zeit von dreizehn Jahren eroberte er die ganze Welt bis nach Indien. Ja, dieser schnelle Leopard.
Doch etwas ist merkwürdig: Flügel bedeuten Schnelligkeit, aber vier Köpfe – das ist ungewöhnlich. Man könnte sagen, vier Köpfe sind nicht schlecht, da hätte man noch drei zusätzliche Festplatten oben, aber das ist wirklich ein Problem: Wer hat dann das Sagen?
Der junge Alexander starb wahrscheinlich an Malaria in Babylon, als er den Turm von Babel wieder aufbauen wollte. Danach war die Nachfolge nicht gesichert. Die Generäle führten Bürgerkriege, und so wurde das Reich in vier Blöcke zerteilt. Das sind die vier Köpfe.
Das vierte Tier war eine furchtbare, grausame Bestie mit zehn Hörnern. Das sollte das nächste Reich sein: das Römische Reich. Dieses Reich hatte in der Schlacht von 40 v. Chr. die letzten Reste des Alexanderreiches besiegt. Danach war Rom die unangefochtene Macht der Welt.
Im Traum blickte Daniel dann zum Himmel empor und sah mit den Wolken des Himmels einen kommen, der wie ein Menschensohn aussah. Dieser übernahm das Reich und die Herrschaft über die Welt.
Der Menschensohn ist im Alten Testament ein Titel für den Messias, den verheißenden Erlöser für Israel und alle Völker. Er soll am Ende der Zeit als König über die Welt in Frieden und Gerechtigkeit regieren.
Nach diesen vier Weltreichen folgt also das Reich Gottes in Jesus Christus, dem Messias.
Die prophetische Bedeutung des Buchs Daniel und die Zeiten der Nationen
Ja, das Buch Daniel ist wirklich beeindruckend. Es wurde im sechsten Jahrhundert vor Christus geschrieben. Ich habe alle erfüllten Prophezeiungen zusammengezählt und bin auf über zweihundert gekommen – allein in den zwölf Kapiteln des Buches Daniel. Diese Prophezeiungen betreffen detailliert Babylon, Persien, Griechenland, Rom, Syrien, Ägypten, Israel und den Messias.
Man kann all diese Prophezeiungen genau mit der Geschichtsliteratur belegen. Sie haben sich wirklich hieb- und stichfest erfüllt. Anhand von Daniel 7 erhalten wir eine wichtige Übersicht über die Geschichte. Die Bibel nennt die Zeit dieser Weltreiche die „Zeiten der Nationen“.
Wir fassen zusammen: Erstens Babylon, dann Medo-Persien, gefolgt von Griechenland, danach Rom und schließlich das Reich Gottes. Dabei ist es wichtig, alles pädagogisch und didaktisch korrekt zu vermitteln, gerade in einer schulischen Umgebung.
Sicher stellen sich einige Fragen, was auch berechtigt ist. Nun machen wir eine Brücke vom Alten Testament zum Neuen Testament. Bevor wir diesen entscheidenden Schritt gehen, eine kurze Erholung: Die europäische Kultur, die zur Ehre Gottes geschrieben wurde.
Wo sind wir stehen geblieben? Bei den vier Weltreichen: Babylon, Medo-Persien, Griechenland, Rom und dann das Reich Gottes. Das wissen wir jetzt alle auswendig. Nun wollen wir eine Brücke spannen vom Alten Testament zum Neuen Testament. Dies ist möglich anhand der Offenbarung.
Die Offenbarung und das vierte Tier: Das römische Reich in drei Phasen
Im letzten Buch der Bibel, geschrieben von Johannes auf Patmos im Jahr 95, also zur Zeit, als das Römische Reich auf Erden sehr mächtig war, sah der Seher Johannes noch einmal das vierte Tier aus dem Buch Daniel – das Tier mit den zehn Hörnern.
Und da wurde ihm erklärt: „Das Tier, welches du gesehen hast, war und ist nicht und wird aus dem Abgrund heraufsteigen und ins Verderben gehen“ (Offenbarung 17,8). Hier wird deutlich, dass das Römische Reich drei Phasen erleben sollte: a) war, b) ist nicht, c) wird heraufsteigen.
Das Römische Reich wird hier entsprechend den drei absoluten Zeiten der Grammatik beschrieben, wie wir sie in der Grundschule gelernt haben: Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Das hat jedoch einen ganz besonderen Grund, warum es so dargestellt wird, obwohl Johannes ja zur Zeit des Römischen Reiches lebt.
Gott, der Ewige, wird in der Offenbarung genannt: „der da war und der da ist, und der da kommt“ (Offenbarung 1,4). Dies ist eine Umschreibung des Gottesnamens Yahweh, der Ewigseiende und Unwandelbare, der wahr ist und kommen wird.
In der Offenbarung wird außerdem deutlich, dass das Römische Reich sich selbst vergöttert. Dies war schon früher der Fall, als die Kaiser vergöttert wurden, und es wird auch in der Zukunft so sein. Deshalb ist die Bezeichnung für das Römische Reich, das sich göttlich betrachtet, ironisch gemeint.
Das Römische Reich, das Tier, „war, ist nicht“ – was ist das für ein Gott, der plötzlich nicht mehr ist? Doch dann heißt es, es „wird heraufsteigen“, entsprechend dem „der da kommt“. Doch der Satz geht gleich weiter: „und wird ins Verderben gehen“. Es ist vorbei.
Wir haben in der Schule gelernt: Es gab einmal ein Römisches Reich – das war die Phase „war“. Nun wollen wir uns noch mit den Phasen „ist nicht“ und „wird heraufsteigen“ beschäftigen.
Übrigens, ganz eindrücklich: Damals, als das Römische Reich existierte, wurde Jesus Christus, der Messias, geboren. Er kam nicht als herrschender Messias, der Menschensohn auf den Wolken des Himmels, sondern bescheiden auf einem Esel nach Jerusalem.
Dann wurde er gekreuzigt, um das Problem unserer Schuld vor Gott zu lösen. Sein erstes Kommen geschah damals unter Kaiser Augustus, als er in Bethlehem geboren wurde.
Wir haben auch gelernt, dass im Jahr 476 die Barbaren – ich hätte fast gesagt aus Deutschland, aber nein – aus dem Norden und Osten ins Weströmische Reich eindrangen. Sie bildeten unabhängige Königreiche und lösten so von innen heraus die Einheit des Weströmischen Reiches auf.
Doch das östliche Reich, das sogenannte Byzantinische Reich, das östliche Rom, blieb weiter bestehen. Es hielt bis zum Jahr 1453 stand, als es unter dem Sturm der Türken fiel.
Vor einiger Zeit, als ich auf einer Reise nach Tadschikistan war, musste ich einen Zwischenhalt in Istanbul machen. Dort besuchte ich ein Museum, um die originale Hiskia-Inschrift zu sehen. Auf dem Markt sah ich einen Mann mit einem T-Shirt – nichts Besonderes, das gibt es überall. Aber hinten stand die Zahl 1453.
Diese Zahl ist den Türken bekannt: „Damals haben wir das Weströmische Reich zu Fall gebracht.“ Das war nur ein kleiner Einschub.
Wo waren wir stehen geblieben? Das Oströmische Reich kam zu Fall, aber schon lange zuvor, um 800, hatte Kaiser Karl den Westen wieder rehabilitiert. So entstand das Heilige Römische Reich.
Dieses Reich erstreckte sich weiter über die Ottonenherrscher. Übrigens ist der Ausdruck „Heiliges Römisches Reich deutscher Nation“ zum ersten Mal im 16. Jahrhundert schriftlich belegt.
Durch dieses Heilige Römische Reich deutscher Nation wurden große Teile Europas über Jahrhunderte vereinigt und zusammengehalten.
Das ging so weiter, bis – erinnern Sie sich an die Geschichtsstunde? – im Jahr 1806 Kaiser Joseph freiwillig die Krone ablegte. Das Heilige Römische Reich deutscher Nation war am Ende.
Doch in der Stunde davor, nämlich 1804, hatte Napoleon dem Papst die Krone entrissen und sich selbst gekrönt. Das hatte eine besondere Bedeutung: Er wollte sagen, dass er nicht dem Papst unterstellt ist, sondern selbst das Sagen in Europa hat.
Sein Ziel war klar: ganz Europa zusammenzubringen, bis nach Russland. Die Idee des Römischen Reiches sollte nicht abbrechen.
Er brachte Gebiet um Gebiet zusammen, auch in der Schweiz, wo ich aufgewachsen bin. Er zog über die Limmat, dort liegt noch ein Gedenkstein. So sollte die Schweiz auch dazugehören.
Das ging so weiter – schreckliche Schlachten, Massaker und Blutvergießen. Dann, 1813, in der Völkerschlacht bei Leipzig, war das Schicksal besiegelt. Kurz darauf wurde Napoleon vom französischen Parlament abgesetzt.
Und dann, meine Damen und Herren, gab es kein Römisches Reich mehr. Das war die Phase „ist nicht“.
Nationalismus und die Zerrissenheit Europas vor dem Zweiten Weltkrieg
Im neunzehnten Jahrhundert, der Zeit des Nationalismus in Europa, war jeder stolz auf seine Herkunft. Man sagte: „Ich bin Zigeuner“, und deshalb wurde auch die Zigeunermusik in die klassische Musik integriert. Es wurden Folklore und ungarische Tänze komponiert, unter anderem von Franz Liszt.
Jeder war stolz auf seine nationale Identität. Ein Franzose war stolz darauf, Franzose zu sein, ein Deutscher darauf, Deutsch zu sein, und so weiter. Europa war innerlich zersplittert, es gab keine Einheit mehr.
Diese innere Zerrissenheit Europas erreichte ihren ersten fatalen Höhepunkt im Ersten Weltkrieg von 1914 bis 1918, bei dem 20 Millionen Menschen starben. Kurz danach ging es weiter. Deshalb sehen viele Historiker den Ersten und Zweiten Weltkrieg als eine Einheit.
Dann kam der Zweite Weltkrieg mit 70 Millionen Toten, und Europa war danach wirklich am Boden zerschlagen. Danach kam Churchill nach Zürich mit dem Aufruf „Let Europe Rise“. Ja, ich habe keinen englischen Akzent, und deshalb mache ich es ein bisschen wie die Amerikaner: „Lasst Europa aufstehen!“
Und tatsächlich sahen wir, wie Europa aufstieg. Diese Integration setzte sich fort bis heute, zum Europa der siebenundzwanzig Mitgliedsstaaten.
Das wiederaufsteigende Europa und seine dunkle Zukunft
Wird heraufsteigen. Woher? Aus dem Abgrund. Das ist zum Schaudern. Abgrund, griechisch abyssos, ist das Wort in Römer 10 für das Totenreich.
Wirklich, aus der Asche des schrecklichsten Krieges der Menschheitsgeschichte kam dieses neue Europa herauf. „Let Europe Arise“ wird aus dem Abgrund heraufsteigen. Es wird dann nicht tausend Jahre bleiben und ins Verderben gehen. Wir ahnen die Zukunft Europas – Hoffnung oder Illusion.
Das Eindrückliche ist nun Folgendes: In der Offenbarung wird diese letzte Phase des römischen Reiches beschrieben. Sie zeigt, wie es aus dem Abyssos heraufkommt und sich dann zu einer schrecklichen Diktatur, zu einem totalitären Reich entwickelt.
Die Bibel sagt, dass Jesus Christus wiederkommen wird als der Richter der Welt, der Menschensohn auf den Wolken des Himmels. Er wird Gerechtigkeit und Frieden bringen und dem römischen Reich ein Ende setzen.
Das ist die Reihenfolge, die wir wiederholen: Babylon, Medo-Persien, Griechenland, Rom – und dann kommt das Reich Gottes.
Die Erfüllung der messianischen Prophezeiungen und die Endzeit
Übrigens wurde das erste Kommen von Jesus Christus bereits im Alten Testament angekündigt. Über dreihundert Prophezeiungen haben sich erfüllt. So sollte er ein Nachkomme von König David sein, was sich durch die Geschlechtsregister belegen lässt. Er sollte in Bethlehem geboren werden. Genau im Jahr 32 nach Christus sollte er als Fürst auftreten. Dies geschah am Palmsonntag, als er auf einem Esel in Jerusalem einzog.
Weiterhin sollte er von der Mehrheit seines eigenen Volkes abgelehnt und gekreuzigt werden. Danach sollten Jerusalem und der Tempel zerstört werden, was im Jahr 70 nach Christus tatsächlich geschah. Anschließend sollte das jüdische Volk unter allen Nationen der Welt zerstreut und ständig verfolgt werden. Von Jahr 70 bis ins zwanzigste Jahrhundert können wir eine Blutspur von 13 Millionen Toten verfolgen.
Wir haben gesehen, dass es drei Phasen des römischen Reiches gibt, und dass dieses Reich in der Zeit des kommenden Messias als König der Welt aufsteigen wird. Diese Zeit bezeichnet die Bibel als die Endzeit.
Heute erkennen wir mehr als 160 erfüllte Prophezeiungen über die Endzeit, die sich seit 1882 bis heute erfüllt haben. Im Jahr 1882 begannen die Juden, ins Land ihrer Vorväter zurückzukehren. Diese erste Rückwanderungswelle nennt man die erste Aliyah. Darauf folgten die zweite, die dritte und weitere Wellen.
In der Bibel wird diese Epoche als die Endzeit beschrieben. In dieser Zeit sollte das römische Reich aus dem Abgrund heraufsteigen. Wir haben gesehen, wie dies nach dem Zweiten Weltkrieg geschah: 1946 mit dem Aufruf "Let Europe Arise" und 1948 mit der Gründung des Staates Israel. Das ist beeindruckend.
In derselben Epoche haben sich all diese 160 erfüllten Prophezeiungen ereignet. Im Moment schreibe ich ein Buch darüber. Wir dürfen diese Prophezeiungen in Verbindung mit dem römischen Reich nicht isoliert betrachten. Sie sind ein Element von über 160 weiteren Prophezeiungen unserer Zeit. Das zeigt uns, wie glaubwürdig die biblische Prophetie ist.
Die Offenbarung und das kommende totalitäre Europa
Und nun gehen wir weiter und wollen die Zukunft Europas betrachten. In Offenbarung 13,1 sieht Johannes aus dem Weltmeer dieses vierte Tier definitiv aus dem Meer heraufsteigen.
„Und ich stand auf dem Sande des Meeres und sah aus dem Meer ein Tier aufsteigen, das zehn Hörner und sieben Köpfe hatte. Auf seinen Hörnern waren zehn Diademe und auf seinen Köpfen Namen der Lästerung. Das Tier, das ich sah, war gleich einem Leoparden, und seine Füße waren wie die eines Bären, und sein Maul war wie das eines Löwen.“
Sehen Sie, die Kennzeichen der früheren Weltreiche sind bei diesem Tier mit dabei. Die Römer haben ja ganz wesentlich die Kultur der Griechen übernommen: ihre Mythologie, ihre Götter, ihre Philosophie und so weiter. Aber sie haben auch zum Beispiel die Kreuzigung als schreckliche Todesart übernommen, die sie überall gegen die Völker anwandten, die ihnen Widerstand leisteten. Diese Kreuzigungsmethode stammt von den Persern. Magie und Aberglaube haben sie von den Babyloniern übernommen.
Nun heißt es hier weiter: „Und der Drache“ – das ist in der Bibel ein Ausdruck für den Satan – „gab ihm seine Macht und seinen Thron und große Gewalt.“ Hier erkennen wir, dass es sich in der Endphase um ein satanisches Reich handeln wird.
Was wir in der europäischen Geschichte vor einigen Jahrzehnten mit Hitler erlebt haben, war ein Vorgeschmack dessen, was definitiv noch kommen wird: ein totalitäres Reich unter einem absoluten Diktator, der mit eiserner Faust über Europa herrschen wird.
In Offenbarung 13,3 steht: „Und ich sah einen seiner Köpfe wie zum Tode geschlachtet, und seine Todeswunde wurde geheilt. Die ganze Erde verwunderte sich über das Tier.“
Ich erinnere mich noch, wie ich als jugendlicher Mensch mit Mitschülern über das kommende römische Reich sprach und erklärte, wie sich Europa entwickeln würde. Ich erinnere mich auch daran, wie Mitschüler sagten: „Ja, es kann doch nicht sein, dass das römische Reich wiederkommt.“ Doch heute sehen wir es immer deutlicher. Wir erkennen auch die totalitären Tendenzen, Stichwort EU-Verfassung – ein sehr gefährliches Werk.
Und dann wundern sich alle: „Wow, das hätten wir nicht gedacht, dass das römische Reich nochmals kommt.“
„Und sie beteten den Drachen an, weil er dem Tier die Gewalt gab. Sie beteten das Tier an und sagten: Wer ist dem Tier gleich, und wer vermag mit ihm zu kämpfen?“
Man sieht, das Tier ist einerseits das römische Reich, andererseits wird hier in der Beschreibung eine Person dargestellt. Das ist ähnlich wie bei Ludwig XIV., der sagte: „L’État, c’est moi“ – der Staat bin ich. So wird auch dieser kommende Diktator Europa in sich vereinen.
Aber Sie merken: Europa ist nicht nur wirtschaftlich dabei, der wichtigste Block zu werden, sondern auch militärisch. Es ist noch sehr demütigend, dass Amerika einen Vorsprung hat. Dieser soll definitiv überholt werden.
Und dann wird es so kommen: „Wer ist dem Tier gleich, und wer vermag mit ihm zu kämpfen?“
Die Entstehung des totalitären Systems und der Antichrist
Schon in meiner Jugendzeit fragten Kollegen oft: „Das kann doch nicht sein! Europa ist doch stolz auf seine Demokratie. Man wird doch nicht plötzlich wechseln und ein totalitärer Staat werden.“
Wir haben jedoch vor einigen Jahrzehnten in der Geschichte lernen können, wie man aus einer Demokratie einen totalitären Staat macht. Nach dem Ersten Weltkrieg war das Königtum in Deutschland abgeschafft, und die Weimarer Republik entstand als Demokratie. Nun konnten alle mitsprechen.
Dann kam die Wirtschaftskrise. Wer hätte das gedacht? Deutschland wurde destabilisiert. Doch es kam nicht, wie die Marxisten erwarteten, zu einem Klassenkampf des Proletariats. Nein, die Marxisten waren schockiert, denn es kam ganz anders. Ein ehemaliger Kunstmaler sagte: „Ich helfe euch aus der Misere heraus, jeder bekommt einen Volkswagen.“ Durch die Destabilisierung war der Weg frei, und die Bereitschaft, angesichts finanzieller Sorgen eine totalitäre Macht zuzulassen, wurde geschaffen.
Genau das beschreibt die Offenbarung. In Offenbarung 6 sehen wir die ersten Siegelgerichte, die nach der Entrückung der Gemeinde stattfinden werden. Diese Ereignisse liegen noch in der Zukunft. Das erste Siegel zeigt das Kommen des Antichristen, des größten Verführers. Darauf werde ich gleich noch eingehen.
Die weiteren Siegel bringen Erschütterungen der Wirtschaft und der Sicherheit in Europa, großes Blutvergießen und Chaos. In dieser Situation werden die Europäer bereit sein, auf die Demokratie zu verzichten. Sie werden sagen: „Wir brauchen einen starken Mann, der uns heraushilft.“
Ich erinnere mich, dass vor Jahrzehnten mein Biologielehrer am Gymnasium, Dr. Müller, ein sehr geschätzter und würdiger Mann, genau das schon gesagt hat: Europa braucht einen starken Mann.
Dieser starke Mann wird kommen – und zwar auf diese Weise. Europa wird zum stärksten Block werden. In Offenbarung 13,7 heißt es: „Und es wurde ihm Gewalt gegeben über jeden Stamm und jedes Volk und jede Sprache und Nation.“ Europa wird nicht die ganze Welt zu einer Einheit zusammenschließen, aber sein Einfluss und seine Macht über Wirtschaft und Militär werden sich auf alle Kontinente ausstrahlen.
In Offenbarung 13,11 wird plötzlich ein weiteres Tier beschrieben. Dieses Tier kommt nicht nachträglich und löst das erste ab, sondern arbeitet mit ihm zusammen: „Und ich sah ein anderes Tier aus der Erde aufsteigen, das zwei Hörner hatte wie ein Lamm und redete wie ein Drache.“
Dieses Tier kommt nicht aus dem Meer – das Meer steht für die Völker, die nicht israelitischen Völker der Welt. Dieses Tier kommt aus der Erde, im Gegensatz zu allen Völkern steht hier das auserwählte Volk Israel. Es ist jemand, der aus Israel kommt und wie ein Lamm aussieht.
In der Offenbarung ist der Ausdruck „Lamm“ 27 Mal eine Bezeichnung für Jesus Christus, der als Messias sein Leben am Kreuz geopfert hat. Dieser Mann wird jedoch so tun, als sei er der Messias. Das ist der Antichrist.
„Anti“ bedeutet im Griechischen nicht nur „gegen“, sondern auch „anstelle von“. Er setzt sich an die Stelle von Christus und sagt: „Ich bin der verheißene Erlöser.“ Er wird Herrscher sein, wie die Bibel an vielen Stellen über Israel sagt, und er wird der Propagandaminister des neuen Europas sein. Das erste Tier aus dem Meer wird sein Freund sein (Offenbarung 13,13).
Dieser Antichrist wird große Zeichen tun. Er wird sogar Feuer vom Himmel auf die Erde herabkommen lassen vor den Menschen. Dadurch verführt er die Bewohner der Erde. Er wird sie auffordern, ein Bild des Tieres zu machen, das die Wunde des Schwertes hat und lebte.
Das wird der größte Esoteriker aller Zeiten sein. Er wird Zeichen und Wunder vollbringen. Interessanterweise hat sich Europa in den letzten sechzehn Jahren plötzlich für übernatürliche Esoterik geöffnet. Früher wurden solche Leute als Spinner angesehen. Das hat sich mit New Age und ähnlichen Bewegungen völlig geändert.
Das wird genau dem Zeitgeist entsprechen, wenn dieser Mann kommt. Die Bibel sagt, er wird Feuer vom Himmel herabkommen lassen. Er kann Blitze vom Himmel senden. Im Alten Testament war das eigentlich der Beweis für den wahren Gott.
Zum Beispiel bei Elija in 1. Könige 18: Die Baalspriester riefen zu Baal, dem Blitz- und Regengott der Kanaaniter, dass er Feuer vom Himmel herabkommen lassen solle. Doch es geschah nichts. Elija sagte: „Ich muss vielleicht lauter rufen, vielleicht schläft er oder ist unterwegs.“ Die Baalspriester schrien und machten Theater.
Elija betete jedoch schlicht und nüchtern, ohne Lärm oder Aufregung. Daraufhin sandte der Herr Feuer vom Himmel herab. Ganz Israel erkannte: „Der Herr ist Gott!“
Dieser Beweis für den wahren Gott wird Gott in der Endzeit umkehren lassen. Der Antichrist wird dieses Zeichen vollbringen, um die Menschen zu verführen.
Die gesellschaftlichen Umwälzungen und der Abfall vom Glauben
Nun, ich habe gesagt, die vergangenen Jahrzehnte seit der Revolution der sechziger Jahre haben den Weg für diese Esoterik und für diesen Esoteriker bereitet. Damals, in den sechziger Jahren, erlebten Millionen von Jugendlichen eine Enttäuschung über die Folgen wissenschaftlicher Entwicklung. Sie waren enttäuscht vom Rationalismus und suchten eine Flucht in eine irrationale Welt.
Es war genau die Zeit, in der Rockmusik aufkam. Drogen wurden als das irdische Paradies propagiert. Ebenso wurden östliche Religionen, Okkultismus und Esoterik populär. Man forderte einen Bruch mit allen herkömmlichen Werten und propagierte sexuelle Perversion, Homosexualität, die Auflösung von Ehe und Familie sowie Abtreibung.
Dies entspricht dem, was in 2. Thessalonicher 2 beschrieben wird: Der Tag des Kommens von Jesus Christus kann nicht kommen, bevor nicht zuerst der Abfall im christlichen Europa stattgefunden hat – der Abfall von Gott und seinem Wort. Der Höhepunkt wird erreicht sein, wenn der Antichrist kommt.
In Offenbarung 13, Vers 15 heißt es, dass dem Bild des Tieres Odem gegeben wird, damit das Bild auch redet und bewirkt, dass alle getötet werden, die das Bild des Tieres nicht anbeten. Der Antichrist machte ein Götzenbild für seinen Freund in Europa, und dieses Bild sollen alle anbeten.
Doch kann dieses Bild wirklich sprechen? Im Alten Testament war dies immer ein wichtiges Argument gegen die Torheit des Götzendienstes. Die Götzenbilder der Heidenvölker haben Augen, können aber nichts sehen; sie haben eine Nase, riechen jedoch nicht; sie haben Hände, können aber nichts tun. In Psalm 115 heißt es sogar, sie haben einen Mund, können aber nicht sprechen.
Doch plötzlich wird alles umgedreht: Dieses Götzenbild kann sprechen und fordert, dass jeder, der es nicht anbetet, getötet wird.
Der dritte Tempel und das Zeichen des Tieres
Die Bibel sagt, dass in dieser Zeit in Israel der dritte Tempel gebaut sein wird. Seit dem Sechstagekrieg, als Israel nach fast zweitausend Jahren wieder Anspruch auf den Tempelberg, also den Tempelplatz, erhielt, darf der Tempel nur dort gebaut werden. Verschiedene Organisationen bereiten bereits jetzt den dritten Tempel vor.
Ich habe den originalen goldenen Räucheraltar gesehen, den goldenen Schaubrotisch und viele weitere Gegenstände, die für den dritten Tempel bereitgestellt sind. Auch den siebenarmigen goldenen Leuchter habe ich gesehen. Ich hatte sogar einige originale Tempelgeräte in den Händen. Es handelt sich also nicht um eine Geschichte, sondern um Tatsachen.
Die Bibel sagt, dass der Antichrist in Israel ein Feind sein wird, der gegen den Bau des dritten Tempels vorgehen wird. Der dritte Tempel muss auf dem ursprünglichen Ort, also dort, wo heute der Felsendom steht, gebaut werden. Das macht die Situation sehr spannend.
In Offenbarung 13,16 heißt es: „Und es bringt alle dahin, die Kleinen und die Großen, die Reichen und die Armen, die Freien und die Knechte, dass sie ein Malzeichen annehmen an ihre rechte Hand oder an ihre Stirn.“
Matthäus 24 beschreibt, dass auf dem Tempelplatz ein Götzenbild aufgestellt wird, das den dritten Tempel verunreinigen wird. Das wird ein ganz wichtiges Zeichen sein.
Der Antichrist wird auch das Wirtschaftssystem Europas verändern. Offenbarung 13,17 sagt am Ende: „Und dass niemand kaufen oder verkaufen kann, als nur der, welcher das Malzeichen hat, den Namen des Tieres oder die Zahl seines Namens.“
Es wird ein neues Wirtschaftssystem geben, das ohne Bargeld und ohne Karten auskommt. Die Euro-Scheine und Münzen werden dann nicht mehr gültig sein. Auch Karten werden nicht mehr verwendet, da sie leicht verloren oder gestohlen werden können.
Der Antichrist wird verlangen, dass jeder ein Zeichen auf der rechten Hand oder auf der Stirn trägt. Ohne diesen Code, der heute mit moderner EDV, Software und Hardware leicht umsetzbar ist, wird man nicht mehr kaufen oder verkaufen können.
Die rechte Hand als Ort für das Malzeichen könnte allerdings problematisch sein, wenn die Hand verloren geht oder nicht mehr funktioniert. Aber was bedeutet die Zahl des Tieres?
Weiter heißt es: „Hier ist die Weisheit: Wer Verständnis hat, berechne die Zahl des Tieres, denn es ist eines Menschen Zahl, und seine Zahl ist sechshundertsechsundsechzig.“
Ich erkläre, wie das funktioniert: Im Griechischen hat jeder Buchstabe auch einen Zahlenwert. Alpha ist eins, Beta zwei, Gamma drei und so weiter. Wenn die Zahl zehn erreicht ist, geht es in Zehnersprüngen weiter: zehn, zwanzig, dreißig bis hundert. Danach folgen Hunderterschritte bis zum letzten Buchstaben Omega mit dem Wert achthundert.
So kann man bei jedem griechischen Wort den Zahlenwert aller Buchstaben zusammenzählen. Zum Beispiel der Name Jesus: Jutta ist zehn, Eta acht, Sigma zweihundert, Omikron siebzig, Ypsilon vierhundert und nochmal Sigma zweihundert. Das ergibt zusammen 888.
Die Zahl 888 steht somit für Jesus Christus. Die Zahl des kommenden Diktators hingegen ist 666, eine Zahl mit symbolischer Bedeutung. Die Zahl sieben steht in der Bibel für Vollkommenheit. Die Zahl sechs gilt als Zahl der Unvollkommenheit oder Verdorbenheit. Dreimal sechs, also 666, verstärkt diese Bedeutung.
Über sieben hinaus gibt es die Zahl acht, die in der Bibel für Neuanfang und Vollendung steht. So ist 888 die perfekte Zahl, die Jesus Christus symbolisiert.
Alle Menschen werden diesen Code, die 666 oder den Namen des Tieres, als Buchstabenkombination auf der rechten Hand tragen müssen. Wer das nicht akzeptiert, kann nicht mehr kaufen oder verkaufen.
Wenn man das Malzeichen annimmt, erkennt man damit die göttliche Verehrung des kommenden Führers an. Wer es nicht annimmt, wird vom Handel ausgeschlossen.
Das wird besonders nach der Entrückung der Gemeinde prekär für die Menschen, die dann noch auf der Erde sind. Übrigens stammt das Wort „prekär“ vom lateinischen „precari“, was „beten“ bedeutet. Wenn es prekär wird, heißt das, dass man in einer Situation ist, in der nur noch Beten hilft.
Diese Gläubigen werden durch die Drangsal gehen. Die Gemeinde wird vorher entrückt, aber die, die dann noch da sind, werden wirklich beten: „Unser tägliches Brot gib uns heute.“
Das klingt einfach, aber wenn man sonst den Tiefkühler für zwei Wochen voll hat, wird es in der Drangsal eine ganz andere Bedeutung bekommen. Dann ist das tägliche Brot eine echte Herausforderung.
Die grosse Drangsal und der Krieg in der Endzeit
Die Bibel beschreibt den Moment, in dem der Antichrist ein Götzenbild auf dem Tempelplatz aufstellen wird. Jesus Christus spricht in Matthäus 24, Vers 13 davon und sagt: „Dann wird die große Drangsal losgehen, der schlimmste Weltkrieg der Welt.“
Dieser Krieg wird so beginnen, dass Syrien, in Daniel 11,45 als der König des Nordens genannt, von Norden her zusammen mit allen seinen Verbündeten angreift. Joel 2 beschreibt diese Armee als so groß, wie nie zuvor in der Geschichte eine Armee gegen Israel gekommen ist.
Wieso weiß ich, dass der König des Nordens Syrien ist? Ganz einfach: In der erfüllten Prophetie in Daniel 11, Verse 1 bis 35 ist alles erfüllt. Der König des Nordens bedeutete immer Syrien. Dabei ist nicht das heutige kleine Syrien gemeint, sondern Großsyrien, das Syrien, Libanon bis nach Pakistan umfasste – also die gesamte islamische Welt. Und diese werden zusammenkommen.
Viele Stellen der Bibel sprechen über diesen Angriff von Norden her, und man kann sogar einen Schlachtplan daraus ableiten. Ich habe ihn hier nach diesen Stellen erstellt: Der König des Nordens wird von Norden her Israel überrennen. Dann wird er sogar Jerusalem erobern und noch weiter vordringen, um Ägypten zu erobern.
Doch dann, sagt Daniel 11, wird er Gerüchte aus dem Norden hören, die ihn erschrecken. Daraufhin wird er zurückkehren und seine Position um Jerusalem wieder festigen (vgl. Hesekiel 28,18 und folgende). Auch Psalm 83 sowie Sacharja 12-14 sprechen von dieser Situation.
Vor dieser Armee wird das Land Israel wie der Garten Eden sein. Danach, wenn die Armee durchgezogen ist, wird alles verbrannt sein. Es tut mir sehr weh, wenn ich sehe, wie die Wüste in Israel erblüht ist. Über 230 Millionen Bäume wurden gepflanzt, und nirgends auf der Welt wird die Wüste so zurückgedrängt wie in Israel. Doch all das wird zerstört.
Noch schlimmer ist, dass Menschen den schlimmsten Weltkrieg aller Zeiten auslösen werden. Weil Europa in der Zeit des Antichristen mit Israel verbündet sein wird, muss Europa Militärhilfe leisten.
Offenbarung 16,13 beschreibt: „Und ich sah aus dem Mund des Drachen, aus dem Mund des Tieres – das ist der Diktator – und aus dem Mund des falschen Propheten, dem Antichristen, drei unreine Geister kommen wie Frösche. Es sind Geister von Dämonen, die Zeichen tun, welche zu den Königen des ganzen Erdkreises ausgehen, um sie zu versammeln zum Krieg an dem großen Tag Gottes, des Allmächtigen.“
Der Begriff „Erdkreis“ oder „Oikumene“ bezieht sich hier auf das römische Reich. Das ist sehr interessant, denn dieser Begriff wird auch in der Weihnachtsgeschichte verwendet, als Kaiser Augustus den ganzen Erdkreis einschreiben ließ. Damit ist nicht die ganze Welt gemeint, sondern das römische Reich. Er hat nicht die Indianer zählen lassen, sondern nur die Gebiete des römischen Reiches.
Alle, die zu diesem neuen Europa gehören, also die Könige des Erdkreises, werden versammelt, um an jenem großen Kriegstag Gottes teilzunehmen. Die römische Armee Europas muss ihre Truppen nach Israel in den Nahen Osten entsenden, offenbar um 16:15 Uhr.
Gott spricht: „Siehe, ich komme wie ein Dieb“, völlig unerwartet. Ein jüngster Sohn hat oft Angst vor Dieben, die nachts kommen. Das Dumme ist, dass Diebe sich nie anmelden. Sie kommen überraschend und sind völlig unerwünscht.
So wird die Wiederkunft Jesu als König der Welt für ein Europa, das nicht einmal einen Satz für Gott in seiner Verfassung hat, eine böse Überraschung sein. „Siehe, ich komme wie ein Dieb; glückselig ist, der da wacht und seine Kleider bewahrt, damit er nicht nackt umhergeht und man seine Schande sieht.“
Jesus wird die Heiligen an den Ort versammeln, der auf Hebräisch Harmagedon heißt. Das ist eine konkrete Ebene in Nordisrael, im Hinterland von Haifa. Ein anderer Blick von Berg Tabor zeigt die Harmagedon-Ebene, die 740 Quadratkilometer groß ist. Zum Vergleich: Das Bundesland Bremen hat eine Fläche von 404 Quadratkilometern. Die Ebene ist also fast doppelt so groß wie Bremen.
Dort wird die europäische, schlagkräftige Armee aufmarschieren, sagt die Bibel. Interessant ist, dass Harmagedon im Hinterland von Haifa liegt. Haifa ist heute der größte Militärhafen Israels am Mittelmeer. In der Antike war der wichtigste Schiffshafen in der Zeit von Johannes im Süden, in Jaffa bei Tel Aviv. Heute ist Haifa der bedeutende Hafen, und genau im Hinterland von Haifa liegt Harmagedon.
Dort werden die Kriegsschiffe Europas einfahren, und die Ebene bietet sich zum Aufmarsch an. Syrien mit seinen Verbündeten ist südlicher bei Jerusalem stationiert.
Ein weiteres interessantes Bild zeigt den Blick vom Berg Kamel hinunter auf die Harmagedon-Ebene. Dort befindet sich einer der größten Militärflughäfen Israels mit vier Start- und Landebahnen in alle Richtungen. Das ist beeindruckend und bereits lange in der Bibel beschrieben.
Es geht um die Konfrontation der Kulturen: Europa und die islamische Welt treffen aufeinander. Europa erwartet nicht, dass dann die Wiederkunft Jesu geschehen wird, doch sie wird stattfinden. Das wird eine Überraschung sein.
Dann lebt der Nazaräer also doch, obwohl unsere liberalen Theologen behauptet haben, Jesus Christus sei nicht auferstanden und werde nicht wiederkommen. Ob das wirklich gute Ratgeber waren, darf bezweifelt werden.
Der Krieg gegen das Lamm und das zweite Kommen Jesu
Offenbarung 17,14: Diese werden mit dem Lamm Krieg führen. Hier wird beantwortet, wie das neue Europa auf Jesus Christus reagieren wird. Das alte Römische Reich hatte unter Pilatus Jesus Christus gekreuzigt. Das neue Römische Reich unter dem kommenden Diktator wird Krieg gegen das Lamm führen. Sie werden mit schweren Waffen schießen.
Diese werden mit dem Lamm Krieg führen, und das Lamm wird sie überwinden, denn er ist Herr der Herren und König der Könige. Die mit ihm sind Berufene, Auserwählte und Treue. Die Gläubigen der Gemeinde werden ja noch vor der Drangsalzeit, bevor der Antichrist kommt, entrückt werden, um dann mit dem Herrn Jesus zusammenzukommen.
Wenn ich da schon mit dem Auto durch Harmagedon gefahren bin, darf man nicht zu lange verweilen, oder? Beim Fahren habe ich zum Himmel aufgeschaut und gedacht: Da werde ich wiederkommen, wenn ich dabei sein möchte, wenn Jesus Christus als König und Richter der Welt kommt.
Das letzte Schalen-Gericht wird beschrieben in Offenbarung 16,17: Und der siebte Engel goss seine Schale aus in die Luft, und es ging eine laute Stimme aus vom Tempel des Himmels, von dem Thron, welche sprach: Es ist geschehen.
Und es geschahen Blitze, Stimmen und Donner, und ein großes Erdbeben geschah, desgleichen nicht geschehen ist, seitdem die Menschen auf der Erde waren. Ein solch großes Erdbeben hat es nie gegeben. Die große Stadt wurde in drei Teile geteilt, und die Städte der Nationen fielen.
Das schlimmste Erdbeben weltweit, schlimmer als alles, was je geschehen ist, sogar schlimmer als bei der Sintflut, bei der angeblich auch die Kontinente auseinanderbrachen – das kann man sich kaum vorstellen. Die Bibel erklärt das nüchtern und knapp: Die Städte der Nationen fielen.
Was heißt das? Man kann das ausdeutschen: Berlin wird fallen, Bonn wird fallen, Bern, Zürich werden fallen, ebenso New York, Beijing, Alexandria, Kairo – die Städte der Nationen werden fallen. Die ganzen Kulturen werden zusammenbrechen, wenn Jesus, der König, kommt.
Das erste Mal kam der Herr Jesus als der Retter der Welt. Er ist ja nach seiner Geburt in Bethlehem mit seinen Eltern nach Ägypten gegangen und nach einiger Zeit dann nach Nazareth. Die meiste Zeit seines Lebens war er in Nazareth, bis er dreißig Jahre alt war.
Nazareth liegt auf einem Hügel oben am Rand der Ebene Harmagedon. Der Herr Jesus hat auch schon als Kind, als Zwölfjähriger, Fünfzehnjähriger, Zwanzigjähriger immer wieder die Harmagedonebene gesehen. Er wusste: Das erste Mal bin ich gekommen als der Retter der Welt, der verachtete Nazarener.
Aber das zweite Mal werde ich kommen in Harmagedon als der Richter der Welt. Es ist schon eindrücklich, wie das erste und zweite Kommen geographisch hier so zusammen in den Fokus geraten. Ein Blick in die Ebene Harmagedon: Der Richter der Welt kommt.
Alle Kulturen werden zusammenbrechen, und der Herr Jesus wird dann von Jerusalem aus auf dem Thron Davids sitzend seine Friedensherrschaft aufrichten. Er wird alle Probleme der Menschheit lösen, die wir nicht lösen konnten, die unsere Regierungen nicht lösen konnten, unsere Demokratien nicht lösen konnten und die UNO nicht lösen konnte.
Das Problem des Hungers, das Problem des Krieges, das Problem der sozialen Ungerechtigkeit, das Problem der Naturkatastrophen – alles wird gelöst werden. Das Drogenproblem wird gelöst werden. Kann man sich das vorstellen?
Jesus Christus wird als Richter kommen für alle, die ihn nicht als Retter angenommen haben. So stehen wir, meine Damen und Herren, zwischen diesen beiden Ereignissen: dem ersten Kommen Jesu als Retter der Welt und dem zweiten Kommen als Richter der Welt.
Nun sind wir ganz nahe gerückt an das zweite Kommen, aber wir sind noch dazwischen. Darum können wir heute noch wählen, ob wir Jesus Christus kennenlernen wollen als den Heiland, den Retter der Welt, oder als den Richter der Welt. Wir können uns entscheiden.
Ich habe mich entschieden für den Heiland der Welt, den Retter der Welt, weil die Bibel uns ganz klar sagt: Wir sind alle schuldig vor Gott. Wir haben alle seine Gebote gebrochen. Wenn Gott gerecht ist – und die Bibel sagt, Gott ist vollkommen gerecht – dann muss er uns alle richten in Ewigkeit.
Aber ich habe geglaubt, dass die Bibel sagt, dass der Herr Jesus Christus als Stellvertreter damals am Kreuz die Strafe Gottes auf sich genommen hat. Die Strafe, die mich in Ewigkeit getroffen hätte, hat er getragen.
Dort am Kreuz, in den Stunden der Finsternis, als es drei Stunden lang finster wurde und er geschrien hat: „Eli, Eli, lama sabachtani?“ – auf Aramäisch: „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“ – da hatte Gott seinen Sohn gerichtet.
Das Gericht, das mich hätte treffen müssen im Feuersee in Ewigkeit, traf den Herrn Jesus. Er hat dort meine persönliche Schuld getragen, bevor ich sie getan hatte. Aber Gott, in seiner Allwissenheit, konnte die Schuld meines Lebens schon damals auf seinen Sohn legen. Am Schluss sagte Jesus: „Es ist vollbracht.“
Darum weiß ich, weil ich im persönlichen Gebet Gott meine Schuld, soweit ich sie kannte, bekannt habe, bereut habe und Gott gedankt habe, dass Jesus Christus an meiner Stelle in den Riss getreten ist.
Die Bibel sagt in 1. Johannes 1,9: Wenn wir unsere Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und uns reinigt von aller Ungerechtigkeit. Das ist so entlastend: Alles wird vergeben.
Jetzt muss ich keine Angst mehr haben, wenn ich einmal vor dem Richter der Welt stehen werde. Warum nicht? Weil ich weiß, der Richter der Welt, der kommen wird, ist mein Erlöser. Er ist gewaltig.
Darum schreibt Johannes in 1. Johannes: Wir haben Freimütigkeit am Tag des Gerichts. Freimütigkeit heißt, wir brauchen keine Angst zu haben, wenn der Richter kommt, weil er der Retter ist von denen, die sich ihm anvertraut haben.
So möchte ich wirklich jeden ermutigen, der noch nicht Frieden mit Gott hat, dass er heute die Sache festmacht – im persönlichen Gebet, genau so wie ich das erklärt habe – zu Jesus Christus kommt und seine persönliche Schuld bei ihm ablädt.
Aber es muss wirklich ernsthaft geschehen, nicht oberflächlich: „Ja, ich übergebe mal mein Leben Jesus Christus.“ Das wird ein Fehlschuss werden. Es muss eine klare, bewusste Entscheidung sein, nicht etwas aus dem Moment heraus, was man morgen früh schon bereut.
Das ist so wunderbar: Dann sieht man zwar diese dunklen Wolken, die über Europa zusammenkommen, aber wir warten nicht mehr auf den Antichristen, sondern auf Christus.
Er wird schon bald zur Entrückung der Gemeinde kommen, und dann, nach dem Antichristen, wird er als König der Welt kommen. Das Schöne ist: Wenn er kommt, um Frieden in diese Welt zu bringen, dürfen wir diese Friedensherrschaft jetzt schon erleben.
Jesus Christus hat besetzte Gebiete in dieser Welt. Jedes Menschenleben, jedes Menschenherz, das sich Jesus Christus geöffnet hat, dem Friedensfürsten, kennt bereits jetzt Frieden mit Gott. Und das sind besetzte Gebiete, in denen Jesus Christus jetzt schon regiert.
Wie gesagt, Jesus Christus hat keinen Platz in der europäischen Verfassung. Dort wurde ganz klar gekämpft, dass Gott nicht erwähnt werden soll. Aber in den Herzen all der Europäer, die den Friedensfürsten kennen, gibt es schon jetzt Frieden. Das ist so schön.
Die linksgerichtete Friedensbewegung in Israel heißt „Schalom ach schaf“ – Frieden jetzt. Das ist so typisch jüdische Ungeduld. Man will das jetzt menschlich machen, auf neomarxistischer Grundlage, was Gott in der Zukunft bringen wird.
Aber man will nicht warten, bis der Messias kommt. „Wir machen jetzt Frieden, Schalom ach schaf!“ Aber ich habe viel übrig für diesen Satz. Ich liebe diesen Satz: Schalom ach schaf – Frieden jetzt. Denn es ist möglich, wenn wir heute Jesus Christus als den Friedensfürsten in unser Leben aufnehmen.
So viele ihn aber aufnahmen, denen gab er das Recht, Kinder Gottes zu werden, die an seinen Namen glauben, heißt es in Johannes 1,12. Solche dürfen erleben: Schalom ach schaf – jetzt Frieden mit Gott.
Das wünsche ich jedem, der hier ist. Danke, dass Sie so lange zugehört haben.
Die persönliche Entscheidung für Jesus Christus
Und so stehen wir, meine Damen und Herren, zwischen diesen beiden Ereignissen: dem ersten Kommen Jesu als der Retter der Welt und dem zweiten Kommen als der Richter der Welt.
Wir sind dem zweiten Kommen bereits sehr nahe, aber noch dazwischen. Deshalb können wir heute noch wählen, ob wir Jesus Christus kennenlernen wollen als den Heiland, den Retter der Welt, oder als den Richter der Welt. Wir können uns entscheiden.
Ich habe mich entschieden für den Heiland der Welt, den Retter der Welt, weil die Bibel uns ganz klar sagt, dass wir alle schuldig vor Gott sind. Wir haben alle seine Gebote gebrochen. Und wenn Gott gerecht ist – und die Bibel sagt, Gott ist vollkommen gerecht – dann muss er uns alle ewig richten.
Aber ich habe geglaubt, dass die Bibel sagt, dass der Herr Jesus Christus damals als Stellvertreter am Kreuz die Strafe Gottes auf sich genommen hat. Die Strafe, die mich ewig hätte treffen müssen, hat er getragen. Dort am Kreuz, in den Stunden der Finsternis, als es drei Stunden lang finster wurde, hat er geschrien: „Eli, Eli, Lama, Schabagdani“ – auf Aramäisch: „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“
Da hatte Gott seinen Sohn gerichtet. Das Gericht, das mich im ewigen Feuersee hätte treffen müssen, hat den Herrn Jesus getroffen. Er hat dort meine persönliche Schuld getragen, bevor ich sie überhaupt getan hatte. Doch Gott konnte in seiner Allwissenheit die Schuld meines Lebens schon damals auf seinen Sohn legen. Am Schluss sagte Jesus: „Es ist vollbracht.“
Darum weiß ich, dass ich im persönlichen Gebet Gott meine Schuld, die ich noch kannte, bekannt habe, bereut habe und Gott gedankt habe, weil Jesus Christus an meiner Stelle in den Riss getreten ist.
Die Bibel sagt in Johannes 1, Vers 9: „Wenn wir unsere Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und uns reinigt von aller Ungerechtigkeit.“ Das ist so entlastend – alles wird vergeben.
Jetzt muss ich keine Angst mehr haben, wenn ich einmal vor dem Richter der Welt stehen werde. Warum nicht? Weil ich weiß, dass der Richter der Welt, der kommen wird, mein Erlöser ist. Er ist gewaltig.
Darum schreibt Johannes im 1. Johannesbrief: „Wir haben Freimütigkeit am Tag des Gerichts.“ Freimütigkeit bedeutet, dass wir keine Angst haben müssen, wenn der Richter kommt, weil er der Retter von denen ist, die sich ihm anvertraut haben.
So möchte ich wirklich jeden aufrufen, der noch keinen Frieden mit Gott hat, dass er heute die Sache fest macht. Im persönlichen Gebet, genau so wie ich es erklärt habe, zu Jesus Christus kommt und seine persönliche Schuld bei ihm ablädt. Aber es muss wirklich ernsthaft und ehrlich geschehen, nicht oberflächlich. Ein bloßes „Ja, ich übergebe mal mein Leben Jesus Christus“ wird ein Fehlschuss sein.
Es muss eine klare, bewusste Entscheidung sein, nicht etwas, das man morgen früh schon wieder bereut.
Das ist so wunderbar: Man sieht zwar die dunklen Wolken, die über Europa zusammenkommen, aber wir warten dann nicht mehr auf den Antichristen, sondern auf Christus.
Er wird schon bald zur Entrückung der Gemeinde kommen. Nach dem Antichristen wird er als König der Welt kommen.
Das Schöne ist: Wenn er kommt, um Frieden in diese Welt zu bringen – diese Friedensherrschaft dürfen wir jetzt schon erleben. Jesus Christus hat besetzte Gebiete in dieser Welt. Jedes Menschenleben, jedes Menschenherz, das sich Jesus Christus geöffnet hat, dem Friedensfürsten, kennt bereits jetzt Frieden mit Gott.
Diese sind besetzte Gebiete, in denen Jesus Christus jetzt schon regiert.
Wie gesagt, Jesus Christus hat keinen Platz in der europäischen Verfassung. Dort wurde ganz klar gekämpft, dass Gott nicht erwähnt werden soll. Aber in den Herzen all der Europäer, die den Friedensfürsten kennen, gibt es bereits jetzt Frieden. Das ist so schön.
Die linksgerichtete Friedensbewegung in Israel heißt „Schalom ach Schaf“ – Frieden jetzt. Das ist typisch jüdische Ungeduld. Man will Frieden jetzt menschlich machen, auf neomarxistischer Grundlage, was Gott in der Zukunft bringen wird. Aber man will nicht warten, bis der Messias kommt. Man sagt: „Wir machen jetzt Frieden, Schalom ach Schaf!“
Ich habe viel übrig für diesen Satz. Ich liebe diesen Satz „Schalom ach Schaf“ – Frieden jetzt, weil es möglich ist, wenn wir heute Jesus Christus als den Friedensfürsten in unser Leben aufnehmen.
So viele ihn aber aufnahmen, denen gab er das Recht, Kinder Gottes zu werden, die an seinen Namen glauben (Johannes 1, Vers 12). Solche dürfen erleben: Schalom ach Schaf – jetzt Frieden mit Gott.
Das wünsche ich jedem, der hier ist. Danke, dass Sie so lange zugehört haben.
