4 Eine saubere Sache
Einigen Lesern, die schon seit langem den Willen Gottes suchen, wird der folgende Satz das Selbstverständlichste der Welt sein: „Denn das ist der Wille Gottes, eure Heiligung“ (1. Thessalonicher 4,3).
Gott will, dass jeder Gläubige geheiligt wird. Aber was bedeutet „geheiligt“?
Verwenden wir stattdessen das Wort „rein“. Paulus spricht in den nächsten Versen darüber, was es ganz praktisch heißt, ein reines Leben zu führen. Dabei nennt er vier Prinzipien.
Hände weg von sexueller Sünde. Nicht, wohlgemerkt, Hände weg vom Sex, sondern Hände weg von sexueller Sünde. Unzucht.
Das bedeutet nicht nur, dass wir selbst keine sexuellen Handlungen begehen sollten, die in Gottes Augen falsch sind. Es heißt auch, dass wir überhaupt nichts mit solchen Handlungen zu tun haben sollten. Manche Christen, die es im „Traum“ nicht so treiben würden, schauen sich im Fernsehen an oder lesen in Büchern, wie andere es machen, und nennen das Unterhaltung. Auch hier gilt: Augen weg.
Ich bin nicht prüde. Ich glaube, dass Sex eine wunderbare Sache ist. Gott hat ihn geschaffen, und was er geschaffen hat, ist gut. Aber er hat ihn für den Paradiesgarten der Ehe geschaffen – nur dafür. Wer sich einbildet, dass er Gott ein Schnippchen schlagen und sich ruhig ausserehelich amüsieren kann, der ist der Lüge des Teufels aufgesessen.
Es ist absurd, wenn jemand mit einem sexuell unreinen Lebensstil Gott bittet, ihm seinen Willen zu zeigen, sich aber weigert, das zu tun, was dieser Bibeltext als Gottes Willen offenbart. Wie sollte Gott ihm da seinen Willen noch mehr aufschließen?
Halten Sie Abstand von sexueller Unmoral. Das ist ein einfaches Prinzip. Natürlich fragt jemand gleich: Wie viel Abstand? So viel, dass sie rein, geheiligt und als Gottes Eigentum leben können.
Will ich damit sagen, dass ein junger Mann nicht mit seiner Freundin Händchen halten oder sie nicht küssen darf? Aber darum geht es nicht. Die Bibel sagt: Alles ist mir erlaubt, aber nicht alles dient zum Guten. Alles ist mir erlaubt, aber nichts soll mich gefangen nehmen.
Sie können nur so lange Gottes Segen empfangen, wie sie das, was sie zu seiner Ehre tun, unter Kontrolle haben. Wenn die Lust sie beherrscht, haben sie die Grenze überschritten. So einfach ist das.
Den Körper beherrschen – das ist entscheidend.
Das zweite praktische Reinheitsprinzip steht in 1. Thessalonicher 4,4: Jeder von euch soll sich sein eigenes Gefäß in Heiligkeit und Ehrbarkeit zu gewinnen wissen.
Das hier mit „Gefäß“ übersetzte griechische Wort kann sowohl die Ehefrau als auch den eigenen Körper bedeuten. Ich glaube, dass es in diesem Kontext eher den Körper meint. Paulus fordert uns auf, unseren Körper unter Kontrolle zu halten. Das ist Reinheit.
Um sicherzugehen, dass wir Gott mit unserem Leben ehren, müssen wir unseren Körper beherrschen. Dazu gehört alles, was wir mit unserem Leib tun. Es geht hier um Lüste im weitesten Sinne, keineswegs nur um sexuelle Dinge.
Ein maßlos überzogener Kleidungsstil kann Gott Unehre bereiten, ebenso Völlerei. Der Fresssüchtige versündigt sich, indem er der ganzen Welt demonstriert, dass er seinen Appetit nicht zügeln kann.
Nichts, was den Körper befriedigt, aber Gott Unehre macht, kann einen Platz im Willen Gottes haben.
Lass dich nicht mehr treiben! Ein Christ sollte auch nicht in gieriger Lust leben wie die Menschen, die nichts von Gott wissen (1. Thessalonicher 4,5).
Was meint Paulus damit? Er sagt, dass wir nicht so leben sollen wie der Rest der Welt, der sich von seinen Begierden treiben lässt.
Einmal kam ein sechzehnjähriges Mädchen zu mir, dem die Tränen über das Gesicht strömten. Sie sagte: „Ich halte das einfach nicht mehr aus, ich bring mich um.“
Ich fragte sie, warum, und sie erwiderte: „Seit ich dreizehn war, habe ich mit so vielen Jungen geschlafen, dass ich mich nicht mehr im Spiegel anschauen mag.“
Wir setzten uns hin und unterhielten uns über Gottes Liebe und völlige Vergebung. Dann ließ diese Teenagerin Jesus in ihr Leben hinein, und ihre Augen glänzten durch ihre Tränen hindurch, als sie mir sagte: „Wissen Sie was, ich fühle mich, als ob Gott mir vergeben hat.“
Ich versicherte ihr, dass das stimmte. Sie ging als neuer Mensch, um nicht mehr in der Gosse zu leben, sondern nach dem zu streben, was oben ist.
Eines von den ganz großen, befreienden Aspekten des christlichen Glaubens ist, dass er uns aus der Gosse zieht. Bleiben Sie oben, leben Sie nicht so wie die Gottlosen!
Fairness praktisch.
Niemand soll zu weit gehen und seinen Bruder im Handel übervorteilen. Das fordert uns 1. Thessalonicher 4,6 auf – und nicht nur im Handel. Wir sollen unsere Mitmenschen überhaupt nicht übervorteilen.
Es gibt Menschen, die andere ausnutzen, um beruflich weiterzukommen, ihre sexuellen Wünsche zu befriedigen oder um mehr Geld, Besitz und Prestige an sich zu reißen. Tun sie es nicht, so sollten sie daran denken, dass der Herr über all das richtet.
Manche sagen vielleicht: „Ich habe keinen Bock auf all diese Regeln. Ich finde, Gott ist ein bisschen engstirnig.“ Für sie ist der achte Vers besonders wichtig. Wer das nun verachtet, der verachtet nicht Menschen, sondern Gott, der seinen heiligen Geist in euch gibt. Wer Menschen schlecht behandelt, der verachtet Gott.
Im siebten Vers fasst Paulus das Gesagte noch einmal zusammen: Gott hat uns nicht zur Unreinheit berufen, sondern zur Heiligung. Gottes Berufung und Wille ist es, dass wir geheiligt und rein leben.
In den 1860er Jahren sprach Robert Murray M. Chaney bei der Ordination des jungen Pastors Dan Edwards. Er sagte etwa Folgendes: „Mr. Edwards, vergessen Sie nicht den inneren Menschen, das Herz. Der Kavallerieoffizier weiß, dass sein Leben von seinem Säbel abhängt und hält ihn deshalb sauber. Jeden Fleck wischt er mit größter Sorgfalt ab.
Sie sind Gottes auserwähltes Werkzeug, und Ihr Erfolg wird von Ihrer Reinheit abhängen. Gott benutzt nicht das große Talent oder die hohen Ideen, sondern das Herz, das Christus ähnlich ist. Mr. Edwards, ein heiliger Mensch ist eine gewaltige Waffe in der Hand Gottes.“
Vergleichen Sie dazu 2. Timotheus 2,21. Chaney hatte Recht: Gott will, dass wir heilig sind.
Gelesen von Glaubensgerechtigkeit. Dieses Buch sowie viele weitere Hörbücher, Andachten und Predigten gibt es auf dem Youtube-Kanal von Glaubensgerechtigkeit