Ich möchte Sie heute Abend herzlich begrüßen. Ich erinnere mich, dass ich vor einem Jahr hier war. Die Zeit ist sehr schnell vergangen.
Wir haben in diesen vier Abenden ziemlich viel vor. Wir werden unsere Bibeln brauchen. Unser Thema ist 1. Korinther 12 bis 14. Wir hoffen, dass wir gut durchkommen.
Wir werden 90 Minuten pro Abend einplanen, also bis etwa halb neun. Dabei versuchen wir, eine Pause einzuschieben, damit wir frisch bleiben.
Es geht um das Thema der Geisteswirkungen in den Kapiteln. Paulus erhielt einen Brief – genauer gesagt, Paulus schrieb einen Brief, aber er bekam auch Besuch von Leuten aus Korinth. Diese hatten einige Fragen, und einige davon betrafen die Geisteswirkungen, also die Wirkungen des Heiligen Geistes.
Zuerst wollen wir den Text lesen: 1. Korinther 12,1-6. Danach lesen wir weiter, aber zunächst nur diesen Abschnitt.
Einführung in das Thema der geistlichen Wirkungen
Beginnen wir mit Vers 1 bis 6:
Was aber die Geistlichen betrifft, will ich nicht, Brüder, dass ihr in Unkenntnis seid. Ihr wisst, dass ihr von den Heiden wart, dass ihr weggeführt wurdet zu den stummen Götzen hin, wie ihr geführt wurdet.
Darum setze ich euch in Kenntnis: Niemand, der im Geist Gottes redet, sagt, dass Jesus verflucht sei. Und niemand kann sagen, Jesus sei Herr, als nur im Heiligen Geist.
Es sind verschiedene Gnadengaben, aber es ist derselbe Geist. Auch sind verschiedene Dienste, und es ist derselbe Herr. Und es sind verschiedene Wirkungen, aber es ist derselbe Gott, der alles in allen wirkt.
Paulus spricht hier zum Thema der geistlichen Dinge. In manchen Übersetzungen steht vielleicht „Geisteswirkungen“ oder „geistliche Gaben“. Das griechische Wort meint einfach „die geistlichen“, also die geistlichen Dinge oder geistlichen Wirkungen.
Natürlich spricht er dann von Gnadengaben, aber er behandelt hier ein spezielles Unterthema bei den Gnadengaben. Gnadengaben gibt es ja viele: Dass Gott uns langes Leben gibt, ist eine Gnadengabe. Oder dass wir gesund sein dürfen, ist eine Gnadengabe. Das heißt, er beschenkt uns in seiner Gnade.
Ewiges Leben ist eine Gnadengabe (vgl. Römer 6), die Ehe ist eine Gnadengabe (vgl. 1. Korinther 7) und so weiter. Aber hier spricht Paulus von den Gnadengaben, die mit geistlichen Wirkungen zu tun haben.
Das ist ein Thema, das heute sehr modern ist und auch zu vielen Diskussionen geführt hat. Deshalb ist es wichtig, dass wir richtig in den Bibeltext eintauchen.
Also, was die geistlichen Dinge oder geistlichen Wirkungen betrifft, will ich nicht, dass ihr in Unkenntnis seid. Paulus sagt in den ersten sechs Versen einiges Grundsätzliches über die geistlichen Wirkungen.
Schon hier, wie wir gerade gelesen haben, in Vers 1, betont er: Es ist wichtig, informiert zu sein. Viele Christen sind nicht informiert, aber Paulus macht deutlich, dass es ihm ein Anliegen ist, dass Christen Bescheid wissen. Sie sollen etwas wissen.
Nur Wissen allein ist natürlich zu wenig, aber mit dem Wissen beginnt es. Wir müssen erst einmal etwas wissen, wir brauchen Information.
Warnung vor Gefahren und Prüfung der Geister
In Vers 2 wird deutlich, dass es Gefahren gibt. Paulus erinnert die Korinther daran, dass sie aus dem Heidentum kommen und von den stummen Götzen weggeführt wurden, wie sie es früher waren. Die meisten Korinther stammten aus dem Heidentum und wurden von diesen stummen Götzen geleitet. Diese Götzen können weder sprechen noch sehen. Doch hinter den Götzen stehen Dämonen, wie Paulus an anderer Stelle, besonders in Kapitel 8 desselben Briefes, erklärt.
Weil Dämonen hinter dem Götzendienst stecken, ist dieser so gefährlich. Nicht nur deshalb, aber das ist ein wichtiger Grund. Die Götzen selbst sind stumm, während wir zu jemandem beten sollen, der sprechen kann – zu Gott. Paulus macht hier deutlich, dass die Korinther sich früher von Götzen und indirekt von Dämonen führen ließen. Gerade im Bereich geistlicher Wirkungen kann es für Christen gefährlich werden, wenn sie sich von falschen Geistern führen lassen.
Bei diesem Thema ist Verführung eine große Gefahr. Deshalb ist es wichtig, darüber zu sprechen. Alle Menschen brauchen Führung. Wenn Menschen gläubig werden, also Christen werden, dann ist der Heilige Geist derjenige, der uns führen möchte. Die Korinther interessierten sich für die Führung des Heiligen Geistes und für besondere Manifestationen des Geistes. Sie wollten etwas spüren. Paulus warnt sie jedoch: Passt auf, der Feind kann euch ebenfalls etwas geben.
Wenn etwas abschaltet oder nicht gut ist, kann es sein, dass es nicht vom Heiligen Geist kommt. Der Heilige Geist möchte uns führen, aber der Satan versucht ebenfalls, uns zu verführen. Wie kann man das prüfen? Paulus gibt in Vers 3 eine Hilfe: Er informiert die Korinther, dass niemand, der im Geist Gottes redet, sagen kann, Jesus sei verflucht. Und niemand kann sagen, Jesus sei Herr, außer im Heiligen Geist.
Man kann also erkennen, ob Dämonen oder der Heilige Geist dahinterstecken. Das Erkennungsmerkmal ist der Inhalt dessen, was gesagt wird. Das heißt, man kann prüfen, worum es in der Lehre geht. Wenn wir besondere Phänomene sehen oder hören, müssen wir uns immer fragen: Was wird hier eigentlich gelehrt? Was ist der Inhalt der Lehre, die zu diesen Manifestationen führt?
Paulus sagt, dass der Geist Gottes niemals dazu führt, dass Jesus Christus verunehrt wird. Im Gegenteil, der Heilige Geist will, dass Jesus Christus groß herauskommt und geehrt wird. Diese Einleitung ist sehr wichtig, damit wir uns klar sind: Man kann Geister an dem erkennen, was gesagt wird, also am Inhalt, nicht so sehr an dem, was man sieht. Wir müssen darauf achten, was gelehrt wird.
Wenn das, was gelehrt wird, schriftwidrig ist, dann kommt es nicht von Gott. Wenn es übernatürlich ist und nicht von Gott stammt, dann kann es nur vom Feind sein. Es gibt nur zwei Möglichkeiten: Übernatürliches ist entweder von Gott oder vom Feind. Natürlich gibt es auch Dinge, die natürlich erklärbar sind, das ist etwas anderes. Aber bei übernatürlichen Phänomenen muss man sehr vorsichtig sein.
In Vers 3 heißt es also, und ich möchte hier auch noch Erst Johannes 4,1 hinzufügen: Johannes fordert dazu auf, die Geister zu prüfen, ob sie aus Gott sind. Er warnt, dass viele falsche Propheten in die Welt hinausgegangen sind. Man soll die Geister prüfen, denn die falschen Propheten sprechen in einem Geist, der anhand des Inhalts dessen, was sie lehren, geprüft werden kann. Johannes sagt also dasselbe wie Paulus.
Wenn der Heilige Geist wirkt, führt das dazu, dass die Herrschaft Jesu Christi anerkannt wird. Das muss von Anfang an klar sein. Wo der Heilige Geist wirkt, wird Jesus Christus geehrt und seine Herrschaft herausgestellt – auch die Herrschaft im persönlichen Leben. Dämonen wollen das nicht. Sie wollen nicht bekennen, dass Jesus Christus der Herr ist.
Wenn sich ein Mensch bekehrt, sagt Paulus, muss er zwei Dinge tun: eins mit dem Herzen und eins mit dem Mund. Mit dem Herzen glaubt man und wird gerecht. Mit dem Mund bekennt man, dass Jesus der Herr ist. Man sagt: „Herr Jesus, du bist Jesus, du bist Herr.“ Man anerkennt die Herrschaft Jesu Christi. Wenn das ehrlich gemeint ist, dann ist das ein Ausdruck des Heiligen Geistes. So zeigt sich der Heilige Geist.
Verschiedenheit der Gnadengaben und deren Wirkung
Vers vier. Es gibt Verschiedenheiten – wir haben es hier mit verschiedenen Arten zu tun. Es gibt verschiedene Gnadengaben, verschiedene Dienste und verschiedene Auswirkungen. Das habe ich hier rot notiert: verschiedene Gnadengaben und ein Geist, der diese Gnadengaben schenkt und wirkt. Er gibt die Fähigkeit für verschiedene Dienste.
Aber es gibt nur einen Herrn, derselbe Herr, der über diese Dienste verfügt und sie mit den Gnadengaben zuteilt. Die Gnadengaben sind also für verschiedene Dienste da. Es gibt verschiedene Wirkungen oder Wirkungsweisen, doch es ist ein und derselbe Gott.
Mit demselben Dienst kann es verschiedene Wirkungen geben. Der eine hat vielleicht die Gnadengabe, andere zu ermuntern oder zu ermutigen. Der eine tut das öffentlich, der andere privat. Das ist der verschiedene Dienst.
Bei den verschiedenen Diensten kann es auch sein, dass beide privat wirken und beide die Gabe des Ermutigens haben. Doch bei dem einen hat es große Auswirkungen, bei dem anderen eine andere Wirkung. Das bestimmt Gott.
Ja, Gott ist derjenige, der uns die Gnadengaben gibt. Gott ist es, der uns die Dienste mit unseren Gnadengaben gibt. Und Gott ist derjenige, der die Auswirkungen bestimmt.
Wir müssen nicht meinen, dass es immer am Prediger, am Seelsorger oder an den einzelnen Christen liegt, wenn die Auswirkungen nicht so groß sind wie bei anderen. Jeremia war eindeutig ein gehorsamer Christ, ein gehorsamer Prophet. Doch sein Dienst hatte wenig Auswirkungen. Fast niemand hörte auf Jeremia. Das heißt, sie hörten zwar zu und sagten „Ja, ja, wir machen das so“, aber dann taten sie es nicht.
Noah war auch ein Prophet, aber er erreichte nicht viele Menschen. Er erreichte zwar viele, doch sie ließen sich nicht retten. Wir müssen also nicht immer denken, dass es am Prediger oder Seelsorger liegt, wenn die Auswirkungen kleiner sind. Das hängt davon ab, wie der Herr es verwendet.
Es gibt andere, die stellt der Herr an einen Ort, und sie staunen selbst, wie viel Wirkung durch ihren Dienst geschieht. Das behält sich Gott vor.
Natürlich ist es etwas anderes, wenn jemand den Dienst aus falscher Motivation tut, aus dem Fleisch heraus, wie die Bibel sagt. Dann kann der Herr natürlich auch nicht segnen.
Hier, ganz am Anfang dieses großen Themas, sagt Paulus: Es gibt verschiedene Arten, verschiedene Verschiedenheiten. Das soll von Anfang an klar sein. Und Gott ist es, der bestimmt. Nicht wir bestimmen, nicht wir sagen, wo wir dienen wollen, womit und wie wir dienen wollen und wie viel Wirkung es geben soll. Das bestimmt der Herr.
Ein Gott, der alles in allen wirkt, heißt es hier. Wenn auf Erden etwas geschieht, das für die Ewigkeit fruchtbar ist, dann hat es der Herr Jesus getan. Alles, was bleibt, sind die Dinge, die der Herr Jesus getan hat.
Eines Tages, wenn wir von der Ewigkeit her auf unser Leben als Christen zurückblicken, dann sind es die Dinge, die der Herr Jesus durch uns gewirkt hat, die bleiben.
Gott ist es, der alles in jedem Einzelnen, in allen Christen wirkt. Es ist also nicht meine Aufgabe, zu bestimmen, welcher Dienst geschehen soll. Ich kann zwar helfen und sagen: „Du, ich glaube, du hast hier eine Gabe“ und jemanden ermutigen, aber ich kann nicht bestimmen oder sagen: „So, du machst jetzt diesen Dienst.“ Das macht der Herr.
Oft können wir gar nicht sehen, wie der Herr am Werk ist oder wie viel Frucht wirklich geschieht. Das wissen wir oft gar nicht. Denn das meiste geschieht im Verborgenen.
Die meisten Dinge im Christenleben geschehen verborgen. Das meiste, was in der Gemeindearbeit geschieht, geschieht im Verborgenen.
Ich habe schon Leute kennengelernt, die sagen: „Bei uns ist nichts los, bei uns passiert einfach nichts.“ Woher weißt du das? Der Herr wirkt im Verborgenen.
„Ja, ich sehe nichts.“ Das ist etwas anderes. Du siehst nichts, aber vielleicht wirkt der Herr sehr viel in den einzelnen Herzen. Irgendwann wird es sich zeigen, das ist klar. Aber wir müssen nicht alles sofort sehen.
Das Wirken Gottes ist nicht immer gleich sichtbar.
Bei den Korinthern war das so, und das werden wir gleich in den nächsten Versen sehen. Die Korinther wollten gern etwas sehen, spüren und hören. Sie wollten Manifestationen, also dass man etwas vom Heiligen Geist merkt.
Paulus sagt: „Passt auf, das ist eine Gefahr.“ Man kann so darauf versessen sein, etwas zu sehen und zu hören, dass man nur auf das Diesseitige ausgerichtet ist.
Aber wir sollen nicht auf das Diesseitige ausgerichtet sein, sondern auf das Jenseits. Und das Jenseits ist von Natur aus etwas Verborgenes, Unsichtbares.
Der Herr Jesus ist heute da, aber nicht sichtbar. Wir riechen ihn nicht, wir spüren ihn nicht, wir greifen ihn nicht, wir sehen ihn nicht, wir hören ihn nicht – gar nichts.
Und doch ist er gegenwärtig.
Das sagt Paulus hier einleitend, und mit diesem Gedanken wollen wir ins Thema einsteigen.
Die Zuteilung der Gnadengaben durch den Geist
Vers 7 bis 11 über das Zuteilen der Gnadengaben. Schauen wir uns den Text an: Vers 7 bis 11.
Einem jeden wird die Offenbarung des Geistes zur Förderung gegeben. Denn dem einen wird durch den Geist ein Wort der Weisheit gegeben, einem anderen ein Wort der Erkenntnis nach demselben Geist, einem weiteren Glauben in demselben Geist, einem anderen aber Gnadengaben des Heilens in demselben Geist, einem anderen Kraftwirkungen, einem anderen Weissagung, einem anderen Geiste zu unterscheiden, einem weiteren Sprachenarten, einem anderen das Übersetzen der Sprachen. Dieses alles wirkt ein und derselbe Geist, und er teilt jedem Einzelnen zu, so wie er will.
Mal bis hierher.
Also hier geht es darum, dass Paulus zeigt, wie der Heilige Geist sich auf verschiedene Weise offenbart. Was Paulus hier tut, ist keine erschöpfende Behandlung des Themas, wie der Heilige Geist wirkt. Er nimmt einige Beispiele heraus.
Zuerst einmal: Wer empfängt? Es geht hier offensichtlich um Gnadengaben. Was heißt das? Gnadengaben sind gewisse Manifestationen, gewisse Wirkungen des Heiligen Geistes durch Menschen. Eigentlich sind die Gnadengaben Fähigkeiten. Eine Gnadengabe hat man, wenn man etwas besonders gut kann. Jeder Christ kann etwas gut. Vielleicht hat er es noch nicht gemerkt, aber er kann etwas gut. Wenn er sich einsetzt, wenn er sich betätigt, dann bemerkt er, er kann etwas gut.
Jeder Christ bekommt den Heiligen Geist bei der Bekehrung und er bekommt auch Gnadengaben bei der Bekehrung oder vielleicht auch später nach der Bekehrung. Timotheus hat auch nach der Bekehrung Gnadengaben bekommen. Also dürfen wir wissen, dass jeder irgendetwas gut kann.
Aber hier ist die Rede von Offenbarung. Wenn ihr in den Text schaut, einem jeden wird die Offenbarung des Geistes gegeben. Das heißt, der Geist offenbart sich irgendwie, das heißt, er wird sichtbar, er wird irgendwie merkbar oder man erkennt den Geist, man erkennt das Wirken des Geistes. Also tappen wir nicht ganz im Dunkeln, wenn wir vom Heiligen Geist sprechen und von seinen Gaben. Der Heilige Geist offenbart sich irgendwie.
Er zählt dann neun solche Beispiele auf, wie sich der Heilige Geist offenbart, in den Versen 8 bis 10. Aber wir kommen gleich darauf. Zuerst Vers 7: Wer empfängt? Nun, da steht jeder. Also jedem gibt Gott die Fähigkeit, sich irgendwie zu betätigen, so dass der Heilige Geist etwas tun kann, so dass der Heilige Geist Gnade schenken kann, der Gemeinde etwas mitteilen kann.
Jeder Christ ist ein Teil von dem Wirken des Geistes. Oder jeder Christ hat die Fähigkeit vom Heiligen Geist, so dass irgendetwas entsteht. Wenn der Christ gehorsam ist, wenn er mit dem Herrn lebt und wenn er sich einsetzt, wird irgendwas geschehen.
Was sind die Gnadengaben? Er sagt hier, sie sind Offenbarung des Geistes. Also es wird offenbar, was der Heilige Geist tut, Offenbarung des Geistes, Offenbarungen des Geistes.
Nun, wenn jemand dient, egal was er tut, vielleicht tut jemand Hilfsgüterarbeit, das ist eine Arbeit, die ein Dienst mit einer Gnadengabe ist. Hilfsgüterarbeit, dazu braucht man Gnadengaben.
Jetzt tut jemand eine Hilfsgüterarbeit mit dem Dienst, und dann wird dadurch der Heilige Geist offenbar. Es offenbart sich, dass der Heilige Geist hier wirkt, ein Nutzen geschieht für die Gemeinde, es offenbart sich etwas.
Also, hinter dem Dienen steckt der Heilige Geist. Das heißt nicht, dass wir das spüren, das heißt nicht, dass wir das riechen oder hören. Nein, das kann ganz im Stillen geschehen. Aber man merkt zum Schluss, hier ist jemandem geholfen worden, und das war vom Heiligen Geist.
Versteht ihr? Manche Christen sind sich nicht richtig klar, wie das eigentlich ist mit dem Heiligen Geist. Das ist irgendwie so ein Nebel, da kennt man sich nicht aus, da greift man durch, das ist irgendwie, da kommt man nicht weiter mit dem Heiligen Geist.
Mit Jesus kann man was anfangen, da kann man lesen, was er getan hat und was er für uns getan hat, das verstehen wir. Aber der Heilige Geist, da hängen wir in der Luft.
Und Paulus will uns zeigen: Der Heilige Geist ist eigentlich niemand anderer als der Geist von dem Herrn Jesus. Das ist niemand anderer als der Herr Jesus, sein Geist, ja, und er ist am Wirken.
Wir müssen nicht meinen, jedes Mal, wenn der Heilige Geist wirkt, dann geschieht irgendwie etwas Merkbares, etwas ganz Besonderes. Natürlich ist das Wirken immer besonders, aber es kann ganz unscheinbar sein.
Also wenn ein Christ dient, dann wirkt der Heilige Geist. Vielleicht putzt jemand den Gemeindesaal. Was ist da der Heilige Geist? Der Heilige Geist hat hier geholfen.
Wieso? Ja, wir kommen in den Gemeindesaal und merken, alles ist sauber. Das ist uns zum Nutzen, oder? Dann können wir uns versammeln, und da ist es angenehm, wenn wir uns versammeln.
Jemand hat das heute Abend vorbereitet, dazu hat er auch den Heiligen Geist gebraucht. Der Heilige Geist hat ihm gesagt: Mach die Sache so, dass die Leute sich wohlfühlen heute Abend.
Das war auch wichtig, damit die Versammlung stattfinden kann.
Also, wir dürfen nicht meinen, der Heilige Geist ist immer irgendwie etwas Bombastisches. Nein.
Zweck der Gnadengaben und Beispiele ihrer Offenbarung
Zu welchem Zweck werden die Gnadengaben oder Offenbarungen des Geistes gegeben? In Vers 7 heißt es am Ende: zur Förderung, zum Nutzen, zum Gewinn, zum Profit. Irgendjemand profitiert davon. Heute profitieren wir davon, dass jemand den Saal hergerichtet hat. Alle profitieren wir davon. Aber nicht nur wir sollen profitieren, auch Gott soll profitieren.
Gott ist der gute Hirte seiner Schafe. Ein Hirte, der von seinen Schafen profitiert, erhält Wolle, Milch, Käse und Ähnliches. Der Hirte profitiert von den Schafen, und der Herr Jesus oder Gott selbst profitiert von den Gläubigen. Er soll etwas von den Gläubigen haben. Meistens denken wir umgekehrt: Wir sollen etwas von Gott haben. Wir sollten aber auch daran denken, was Gott von uns haben soll. Das ist vielleicht noch wichtiger. Es geht ja in erster Linie um ihn. Er ist der Erste, der Nutzen und Profit von uns und unseren Gnadengaben, von unserem Dienen haben soll – zur Förderung, damit Gott etwas davon hat und natürlich auch wir.
Wenn Gott uns Gnadengaben gibt, dann ist das nicht etwas Unnützliches, sondern etwas sehr Nützliches. Alles, was Gott tut, ist nützlich. Wenn er uns Gnadengaben gibt, dann ist das zum Nutzen der Gemeinde, zum Nutzen jedes Gläubigen. Paulus wird noch viel davon sprechen. Ich halte mich jetzt kurz. Er gibt neun Beispiele der Offenbarung des Geistes. Wie ich schon sagte, das ist nicht erschöpfend, es gibt viel mehr. Im Römerbrief lesen wir von anderen Gnadengaben, im Epheserbrief ebenfalls.
Hier spricht Paulus besonders von Offenbarungen des Geistes, so dass man ihn hört – Mitteilungen, also ein Wort der Weisheit, ein Wort der Erkenntnis. Glaube – den hört man übrigens auch. Wie hört man den Glauben? Indem jemand redet, indem jemand davon spricht. Paulus sagt: „Ich komme nach Rom, um von eurem Glauben zu profitieren, und damit ihr von meinem Glauben profitiert.“ Wie macht er das? Stellt er sich irgendwo in Rom hin und sagt: „Ich glaube jetzt ganz fest“? Nein, das äußert sich anders.
Es äußert sich darin, dass er betet, dass er da ist, dass er vom Herrn spricht. Da zeigt sich etwas von seinem Glauben. Dann erzählt er vielleicht etwas, was er erlebt hat, oder wie der Herr in seinem Leben gewirkt hat und was er noch vorhat, welche Ziele er hat. All das spricht von seinem Glauben, und die anderen profitieren davon.
Kürzlich kam jemand und berichtete von einer Arbeit in Indien. Er erzählte, was er dort tut, und ich habe von seinem Glauben profitiert – wie er lebt. Er hat mir nur erzählt, was er tut, aber damit hat er mir von seinem Glauben etwas mitgeteilt. Ich wurde ermutigt und in meinem Glauben gestärkt durch seinen Glauben.
Immer wenn Christen zusammenkommen – und das ist nicht nur in der Versammlung so – soll sich etwas äußern. Wir reden miteinander, aber wir sollten nicht nur über Fußball sprechen. Fußball ist im Moment nicht modern, in einem Jahr vielleicht wieder. Man redet halt über irgendetwas, über den Garten – das ist schon gut, man darf über den Garten reden. Aber das Wesentliche, warum wir zusammen sind, ist, dass man etwas merkt von unserem Glauben.
Das ist nicht nur auf die Stunde beschränkt, in der wir uns versammeln, zum Beispiel am Abend zur Bibelstunde, wie heute.
Zurück zu den Gnadengaben: Dem einen wird durch den Geist das Wort der Weisheit gegeben, also ein Wort der Weisheit, das ist hier eine Offenbarung des Geistes. Was ist Weisheit? Weisheit hat mit Praxis zu tun. Wie macht man das? Wie kommt man zum Ziel? Jemand sagt: „Ich habe Kinder, die mir nicht gehorchen. Wie kriege ich Kinder, die mir gehorchen?“ Jetzt braucht es Weisheit.
Vielleicht ist da eine ältere Frau, die sagt: „Darf ich dir mal ein paar Sachen sagen?“ Dann erfährt die jüngere Frau von der älteren ein Wort der Weisheit, wie man mit den Kindern umgehen soll, worauf man achten muss und so weiter. „Ah, so ist das, so komme ich zu dem Ziel, das ich erreichen möchte.“ Das ist Weisheit.
Das muss keine hochintelligente Aussage sein von jemandem, das ist nicht Weisheit, das ist Wissen vielleicht. Aber Weisheit hat mit Praxis zu tun. Das gibt es viel unter Christen. Wir brauchen Weisheit. Paulus nennt das als erstes von den neun Beispielen. Jakobus spricht auch viel von Weisheit, zum Beispiel in Jakobus 3. Dort kann man studieren, was Weisheit eigentlich ist.
Weisheit beginnt damit, dass man Gott fürchtet, steht in den Sprüchen. „Der Anfang aller Weisheit ist die Gottesfurcht.“ Wenn man sich Gott unterordnet, wenn man auf Gott hört. Gott ist Furcht – ich habe das einmal erklärt. Wir Schweizer – also ich bin kein Schweizer, aber ich wohne in der Schweiz – wir fürchten die Polizei. Was heißt das? Das heißt, wir halten uns genau an die Straßenregeln und schauen genau, wie man fahren muss, weil es sonst teuer wird.
Jetzt richten wir uns danach aus. Der Anfang der Weisheit sagt: Gott ist, wenn man auf Gott hört, das heißt, wenn man sich nach Gott ausrichtet. Der Anfang der Weisheit ist, Gott zu fürchten. Da beginnt alles damit, dass ich sage: „Okay, ich habe mich entschlossen, mich nur nach Gott auszurichten und nicht nach dem, was Menschen sagen.“ Das ist der Anfang von Weisheit. Dann wird man ein weiser Mensch, sagt das Buch der Sprüche.
Das ist ein Wort der Weisheit. Und dann gibt es noch detailliertere Weisheit. Ja, und wir brauchen das so sehr. Wir brauchen viel Gespräch in den Gemeinden. Wie kann ich das machen? Nicht googeln. Der Herr Google ist nicht weise, das ist eine Sammlung von Wissen, und das ist meistens nicht das beste Wissen.
Wir müssen miteinander reden. Wir brauchen Menschen, die den Heiligen Geist haben, Christen also, die vom Heiligen Geist begabt sind, indem sie etwas zu sagen haben für unser praktisches Leben. Wie erreiche ich das und das? Vielleicht wissen wir, wenn ich ein Problem in einem Bereich habe, dann muss ich zu demjenigen gehen, in einem anderen Bereich zu einem anderen Bruder oder einer anderen Schwester.
Das ist es, was wir in den Gemeinden brauchen: ein Wort der Weisheit.
Das nächste ist ein Wort der Erkenntnis. Das hat mit Information zu tun. Bei euch steht vielleicht „Wort der Erkenntnis“ oder „Wort der Kenntnis“ – im Griechischen ist das dasselbe Wort. Man kann etwas erkennen durch jemanden, der mir Information gibt.
Das kann sein: etwas über den Herrn erkennen, etwas über die Wege Gottes, etwas über die Geschichte erkennen. Jeder Mensch hat eine Geschichte, jedes Volk hat eine Geschichte. Da kann man erkennen, wie Gott wirkt und wie er Konsequenzen für bestimmtes Handeln gibt – Zeugnisse aus der Geschichte, Zeugnisse aus der Mission oder aus der Nachbarschaft.
Ein Wort der Erkenntnis ist sehr reich. Es übermittelt Fakten, natürlich auch Fakten aus der Bibel, aus dem Leben, aus der Erfahrung.
In Vers 9 heißt es: einem anderen Glauben im selben Geist. Glauben ist in verschiedener Maß vorhanden, sagt Paulus in Römer 12,3. Glauben ist bei Christen unterschiedlich stark ausgeprägt. Von dem Glauben eines anderen kann ich also etwas schöpfen, etwas bekommen. Das geschieht sehr häufig.
Der eine ist entmutigt, dann kommt der andere und ermutigt ihn. Dann sagt er: „Schau, da ist der Herr hinter der Geschichte, die du erlebst. Du hast es noch nicht erkannt.“ Und langsam dämmert es: „Da ist der Herr dahinter! Ah, der will, dass ich ihm vertraue.“ Dann hat der Bruder mich ermutigt, dem Herrn zu vertrauen in irgendeiner Schwierigkeit. „Ah, da ist der Herr dahinter!“ Oder man erlebt Erfolg und erkennt: „Das war der Herr!“ Wie Petrus oder die anderen Fischer, als Gott plötzlich viele Fische gab. Dann sagt jemand: „Das war der Herr!“ Danach erkennt man am Erfolg, dass es der Herr war. Das ermutigt die anderen zum Glauben.
Aber bitte: Man darf nur glauben, wo man eine Verheißung hat. Man darf nur glauben, wo man Fakten hat. Man darf nicht glauben, wo man keine Fakten hat. Also wenn jemand sagt: „Du musst einfach fest glauben, dann wirst du gesund.“ Ja, aber ich habe gar keine Fakten dafür. Es steht ja nirgends in der Bibel, dass ich gesund werde.
Entweder sterbe ich an meiner Krankheit oder ich werde gesund, oder ich sterbe mit meiner Krankheit oder ich werde irgendwann gesund. Aber es steht nicht in der Bibel, dass jeder Christ gesund wird. Sonst gäbe es keine Kranken in der Bibel oder keine, die krank bleiben.
Ich darf nur glauben, was ich weiß. Das wäre sehr gefährlich, wenn ich etwas glauben würde, was ich nicht weiß. Jemand führt mich aufs Eis und sagt: „Geh nur aufs Eis!“ Dann werde ich aufs Glatteis geführt und falle hinein. Man muss nur glauben, das hilft nichts, wenn ich weiß, dass das Eis zu dünn ist.
Ich brauche Fakten. Wenn jemand sagt: „Ich habe gemessen, es ist 50 Zentimeter dicke Eisschicht.“ Okay, dann habe ich Fakten, dann kann ich vertrauen, dann kann ich vielleicht mit dem Auto drauffahren.
Glaube ruht auf Fakten, auf Tatsachen, die Gott verheißen hat. Wir müssen in der Bibel genau schauen, ob die Verheißung wirklich jedem Christen gilt oder nur einem besonderen Christen. Wenn es nur eine Verheißung für einen bestimmten gilt, muss ich aufpassen, dass ich nicht denke, sie gilt auch für mich. Das darf ich nicht, das wäre gefährlich.
Der Chef gibt dem Mitarbeiter einen Brief mit und sagt: „Bitte geben Sie dem Vorarbeiter diesen Brief.“ Der Mitarbeiter schaut nach, was drinsteht, und liest: „Sie bekommen Lohnerhöhung.“ Er freut sich: „Ich bekomme Lohnerhöhung!“ Nein, der Brief ist nicht für dich, sondern für jemand anderen.
Ich muss also aufpassen, für wen das Geschriebene in der Bibel gilt. Wenn ich sehe, dass es eine allgemeine Verheißung für jeden Christen ist, kann ich sie in Anspruch nehmen. Wenn nicht, muss ich vorsichtig prüfen, ob sie vielleicht auch für mich gilt. Der Zusammenhang kann dabei helfen.
Einem anderen wird die Gnadengabe des Heilens gegeben. Hier steht eigentlich „der Heilungen“ oder „des wiederholten Heilens“. Es gab damals in Korinth Menschen, die hatten Gnadengaben des wiederholten Heilens. Die Mehrzahl meint, dass man wiederholt heilen kann. Das heißt, man hat für jemanden gebetet oder vielleicht sogar die Hände aufgelegt, wie es damals üblich war.
Wenn man betete, legte man die Hände über den, für den man betete. Das war ein äußeres Zeichen, dass das Gebet begleitet wurde. Dann wurden Menschen gesund – nicht immer alle, aber manchmal oder oft. Das ist auch eine Offenbarung des Geistes. Der Heilige Geist wirkte, indem der Mensch aufgrund des Gebets gesund wurde.
Das gilt natürlich nicht für jedermann, nicht für alle Zeiten und nicht immer, wenn man für jemanden betet, wird er gesund. Das steht auch nicht in der Bibel. Es gibt keine Garantie. Aber es sind Zeichen, die denen folgen, die glauben, hat der Herr Jesus gesagt in Markus 16. Diese Zeichen folgen denen, die glauben: Sie werden auf Kranke die Hände auflegen, und es wird ihnen besser gehen, sie werden gesund werden. Nicht jeder und nicht alle, aber es wird vorkommen. Das hat er gesagt.
Es kam vor, sogar sehr häufig in der Anfangszeit, denn die erste Zeit war die Zeit der Wunder. Da gab es viele Wunder. Sie waren eine Bestätigung der Boten. Andere taten keine Wunder. Johannes der Täufer tat keine Wunder. Jesus tat Wunder, die Apostel taten Wunder. Andere, die nach den Aposteln kamen, taten keine Wunder.
Das heißt, Gott bestimmt, wann Wunder geschehen. Gott hatte einen guten Grund, warum es damals so viele Wunder gab – als das Evangelium kam, eine neue Lehre nach Israel. Eine neue Lehre wurde durch Wunder bestätigt. Das war auch bei Elia und Elisa so. Dort gab es einen Aufruf zurück zu Gott, und die Boten wurden durch Wunder bestätigt.
Aber das heißt nicht, dass es heute noch genauso viele Wunder gibt wie damals. Ja, man sagt: „Jesus Christus ist gestern und heute derselbe und in Ewigkeit.“ Ja, das stimmt. Gott ist derselbe. Heißt das, dass er deshalb dasselbe tut? Ich bin derselbe wie vor dreißig Jahren. Tue ich heute dasselbe wie vor dreißig Jahren? Nein. Vor dreißig Jahren habe ich viele andere Dinge getan, die ich heute nicht mehr mache.
Gott lässt sich nicht bestimmen, wann er was tun soll. Er ist im Wesen derselbe, aber er tut nicht immer dasselbe. Gott wirkte in der Anfangszeit viele Wunder zur Bestätigung der Boten.
In Vers 10 heißt es: einem anderen Wirkungen von Kräften, Wunderkräften. Das sind andere Wunder. Das eine waren Heilungen, hier sind Wirkungen von sonstigen Kräften gemeint. Wir müssen ergänzen: Dämonenaustreiben, Giftschlangenbiss überstehen, giftiges Trinken und Essen ohne Schaden, Gehen auf dem Wasser, die Schwerkraft überwinden, Gegenstände zum Schwimmen bringen, die sonst untergehen, wie zum Beispiel eine Axt, die ins Wasser fällt und wieder schwimmt, wie bei Elisa, Totenauferweckungen.
Das sind besondere Kräfte, übernatürliche Kräfte, die gegen die Natur wirken – wir nennen sie Wunder. Das gab es sehr viel in der Anfangszeit, als die Wunder noch stark waren, in der Apostelzeit. Auch bei Elia und Elisa gab es das oft. Später nahm diese starke Wunderwirkung ab.
Heute haben Wunder nicht mehr dieselbe Funktion wie damals. Gott tut immer noch Wunder, auch im materiellen und physischen Bereich, aber nicht so häufig. Es gibt Wunder, aber wir dürfen nicht erwarten, dass Gott Wunder tun muss.
Im Gegenteil: Es gibt auch den Feind, der Wunder tun kann, sagt die Bibel. Deshalb muss man aufpassen, wenn heute ein Wunder geschieht. Auch damals, wenn ein Wunder geschah, muss man immer prüfen, was derjenige lehrt, der das Wunder getan hat. Welcher Geist steckt dahinter?
Das nächste ist die Prophetie, auch Weissagung genannt. Das heißt: Wort Gottes, das vom Heiligen Geist geschenkt wird, ein Wort Gottes, das vom Heiligen Geist offenbart wird – ein Reden vom Heiligen Geist. Das gab es in erster Linie bei den Propheten im Alten Testament und bei den Aposteln im Neuen Testament. Sie konnten sagen: „So spricht der Herr!“
Heute gibt es das nicht mehr, weil wir heute das Wort in diesem Sinne, diese erste Prophetie, nicht mehr haben. Heute kann niemand sagen: „So spricht der Herr!“ und dann etwas sagen. Er kann sagen: „So spricht der Herr!“ und auf die Bibel deuten, das darf er.
Das heißt, das Fundament ist gelegt, das Wort Gottes ist gesprochen und aufgeschrieben worden – durch die Apostel und die Propheten im Alten Testament. Das Wort Gottes haben wir heute in der Hand, aber es gibt es nur noch schriftlich.
Es gibt aber sehr wohl noch prophetisches Reden heute, wenn Gott jemandem etwas aufs Herz legt und sagt: „Ich muss das sagen, ich habe ein Anliegen.“ Dann spricht er, aber nicht mit den Worten „So spricht der Herr!“, sondern er sagt: „Ich habe ein Anliegen, ich möchte das weitergeben.“ Die anderen Christen müssen das prüfen.
Kapitel 14 werden wir noch lesen, dass man prüfen muss, ob das, was jemand spricht, wirklich mit der Bibel übereinstimmt, ob es Hand und Fuß hat, ob es überhaupt so sein kann, was gesagt wird. Heute gibt es nur noch prophetisches Reden, das geprüft werden muss.
Ein weiterer Punkt ist das Geisterunterscheiden – also festzustellen, welche Geister wirken. Ist es der Heilige Geist oder sind es andere Geister? Bitte denken Sie nicht, dass Dämonen draußen an der Tür bleiben am Sonntagmorgen. Das ist nicht so. Dämonen sind oft auf der Kanzel, oft und oft.
Wir müssen aufpassen, was von der Kanzel gesprochen wird. Ist das wirklich das heilige Wort Gottes oder etwas anderes, etwas Falsches? Wenn es etwas Falsches ist, hat der Feind etwas darunter gemischt. Dann müssen wir das ausmerzen und sagen: „Moment mal, da stimmt einiges nicht, wir müssen das korrigieren.“ Das kann man im persönlichen Gespräch tun oder, wenn es dringend ist, sofort an Ort und Stelle klären.
Es wird viel Falsches verkündigt, und das ist vom Feind gewollt. Der Feind will, dass Falsches verkündet wird. Oder man sagt zu viel, mehr als die Bibel sagt. Dann kommt jemand und sagt: „Warte mal, bleib beim Text!“ „Oh ja, du hast recht, ich habe zu viel gesagt.“ Also gehen wir zum Text zurück.
Geister unterscheiden heißt, beurteilen, was durch die Wirkung der Geister hervorgebracht wurde.
Ein weiterer Punkt ist eine andere Art von Sprachen, bei euch vielleicht „Zungenreden“. Das ist dasselbe: Arten von Sprachen. Das waren damals echte Sprachen, die jemand sprechen konnte, ohne sie gelernt zu haben – verschiedene Sprachen.
Dann gab es noch das Übersetzen. Nicht Auslegen oder Deuten, sondern Übersetzen. Wenn jemand in einer Fremdsprache spricht, dann übersetzt man das, nicht deutet. Ich bin oft unterwegs, zum Beispiel in Russland, und rede dort. Der Übersetzer tut mich nicht deuten, sondern übersetzt. Ich hoffe, dass er genau das übersetzt, was ich sage, nicht interpretiert.
Sprachen werden übersetzt. Manchmal steht in der Bibel „auslegen“ oder so, das darf man korrigieren: Hier steht „übersetzen“ – Sprachen und das Übersetzen der Sprachen.
Diese Sprachen werden wir noch in Kapitel 14 behandeln. Das erspare ich mir jetzt.
Zum Schluss Vers 11: Wie sie verteilt werden. Diese Gnadengaben wirken alle durch ein und denselben Geist, der jedem einzeln zuteilt, wie er will. Das habe ich heute schon erwähnt: Wir können nicht selbst bestimmen, welche Gnadengaben und Offenbarungen des Geistes es gibt, sondern der Heilige Geist teilt sie aus.