Nachdem wir uns zuvor mit Affen und Menschen beschäftigt haben, wollen wir nun das Thema Erdschichten aufgreifen.
Zunächst gehen wir wieder in das Erdgeschoss und betrachten einfach mal die Fakten, das Beobachtbare. Es ist eine Tatsache, dass es weltweit Erdschichten gibt. Wie Sie zum Beispiel auf diesem Bild sehen können, gibt es in den geologischen Erdschichten, gerade in den Alpen der Schweiz, gewaltige Schichtenpakete. Diese können Sie bewundern, wenn Sie Wanderungen in unserem wunderbaren Land unternehmen.
Sie merken, ich beginne gleich zu schwärmen. Doch nun fragen wir uns natürlich: Woher kommen diese Erdschichten? Wie sind sie entstanden?
Entstehung und Beobachtung von Erdschichten
Und dazu müssen wir natürlich wieder in den ersten Stock gehen.
In der Evolutionslehre wird erklärt, dass diese Ablagerungen, diese Sedimentschichten, so entstanden sind wie heute noch ansatzweise beobachtbar: Millimeter um Millimeter, Zentimeter um Zentimeter werden sie in Jahrtausenden und Jahrmillionen abgelagert. Durch Erosion, Windabtragung, Wasserabtragung und ähnliche Prozesse wird Gestein gelöst, transportiert und an einem anderen Ort wieder abgelagert. So entstehen ganz allmählich, über große Zeiträume, kleine Schichtenbildungen.
Man geht in der Evolutionstheorie davon aus, dass gerade die gewaltigen Schichtenpakete in der Schweiz nur über sehr lange Zeiträume von Millionen von Jahren entstanden sein können. Diese Annahme basiert auf den heute üblichen Beobachtungen.
Ich sage "normalerweise", denn es gibt auch andere Beobachtungen. Erinnern sich die Eltern unter Ihnen vielleicht an den Ausbruch des Mount St. Helens in Amerika? Das war eine kleine Katastrophe. Doch in kürzester Zeit, innerhalb von Stunden und Tagen, sind dort neue Erdschichten entstanden – richtige meterdicke Pakete.
Das bedeutet: Nicht in Jahrmillionen, sondern in sehr kurzer Zeit wurden dort geologische Formationen gebildet, die vergleichbar sind mit denen, die wir auch in der Schweiz oder in Deutschland finden.
Biblische Perspektive auf Erdschichten und Katastrophen
Die Bibel spricht über die Schöpfung in 1. Mose 1 und 2. In späteren Kapiteln, genauer gesagt in 1. Mose 6 bis 9, wird die Sintflut beschrieben. Diese wird als eine weltweite Katastrophe durch Wasser dargestellt.
Im Buch Hiob, das die Zeit Jahrhunderte nach der Sintflut beschreibt, finden wir viele Berichte über Katastrophen. Diese sind als Folgekatastrophen der Sintflut zu verstehen. Nach der Bibel führte die Sintflut zu einer so gewaltigen Bewegung, dass diese nicht einfach plötzlich endete. Am Ende der Sintflutgeschichte gab es lange Nachbeben, die im Buch Hiob zum Beispiel beschrieben sind.
Damit bietet die Bibel eine plausible Erklärung, dass die Erdschichten durch die Sintflut und ihre Folgekatastrophen entstanden sind. Diese Ereignisse können mit gewaltigen Saint-Helens-Katastrophen verglichen werden.
Nun wollen wir uns die Schichten genauer anschauen.
Hinweise auf schnelle Entstehung von Erdschichten
Was man da so sieht
Hier sehen Sie etwas ganz Besonderes: einen Baum, einen versteinerten Baum, der aufrecht in Erdschichten steht. Solche Bäume wurden gefunden, manche bis zu siebzehn Meter lang. Das ist etwas ungewöhnlich.
Wenn diese Erdschichten ganz allmählich über eine lange Zeit von siebzehn Metern Dicke gebildet worden wären, dann wäre der Baum längst verfault und verrottet. Man würde keine Spur mehr von ihm finden. Doch dieser Baum ist versteinert. Das bedeutet, dass dieser Baum sehr schnell in diese gewaltigen Schichtbildungen eingelagert worden sein muss. So konnte er luftdicht abgeschlossen vom Sauerstoff bleiben und sich in Stein verwandeln.
Hier sehen Sie eine Erdschichtung, die man immer wieder beobachten kann. Es handelt sich um eine sogenannte Kreuzschichtung. Sehen Sie das? Kreuzschichtungen entstehen nicht Millimeter für Millimeter über Jahrtausende oder Jahrmillionen hinweg.
Wir können das im Labor nachsimulieren: Bei starken Wasserturbulenzen wird das Sediment im Wasser abgelagert und kann genau diese Form von Schichten bilden, die Kreuzschichtungen. Die Erfahrung zeigt also, dass solche Schichten nicht allmählich entstehen, wie man sich das oft vorstellt, sondern durch mindestens eine Minikatastrophe.
Wenn es sich um ganz gewaltige Schichtpakete handelt, die kreuzgeschichtet sind, dann spricht man von einer Maxikatastrophe.
Untersucht man weltweit die Schichten, muss man sagen, dass sowohl fossile als auch geologische Funde auf eine gewaltige Überschwemmung hinweisen. Das, was Sie in den Alpen sehen können, sind solche Formationen. Sie entstehen heute nicht mehr.
Das, was heute geschieht, wird niemals solche Formationen hervorbringen. Was Sie auf jeder Wanderung sehen können, sind Folgen von Katastrophen, die alles übersteigen, was die Menschheit je in unserer Zeit gesehen hat oder sich vorstellen kann.
Fossilien als Zeugnisse von Katastrophen
Direkt verbunden mit dem Thema Erdschichten ist natürlich auch das Thema Fossilien beziehungsweise Versteinerungen.
Weltweit gibt es Milliarden von Fossilien – nicht Millionen, sondern Milliarden! Allein in Afrika gibt es eine Stelle, ein Gebirge, in dem Milliarden von Fischen versteinert sind. Darüber hinaus findet man Gegenden, die wie wahre Massengräber wirken. Dort sind Tiere auf engstem Raum zusammengepresst und versteinert. Woher kommt das? Wie lässt sich das erklären?
Die Tatsache ist: In den Erdschichten findet man versteinerte Pflanzen, Tiere und sogar Menschen. Woher kommt das?
Normalerweise entstehen Fossilien nicht einfach so. Denken Sie an den Wilden Westen: Als die Weißen kamen und in den Prärien die Bisonherden ins Visier nahmen – das war die Nahrung der Indianer. Diese haben die Bisons geordnet und nach ihrem Bedarf geschlachtet. Doch die Weißen haben aus Freude am Schießen die Herden niedergemacht. Millionen von Kadavern bedeckten die Prärien Amerikas – wenn man das ironisch ausdrücken darf.
Und nun, wo sind diese Bisons heute? Nirgends mehr. Sie sind alle nach dem normalen Recyclingprozess in der Natur abgebaut und verschwunden. Keine Fossilien! Das ist ganz normal und jedem bekannt, der sich ein wenig mit dem Thema beschäftigt hat.
Fossilien entstehen besonders günstig bei Verschüttungen in Schlamm und fließendem Wasser. Dann können – müssen aber nicht – Fossilien entstehen. Es braucht also mindestens eine kleine Katastrophe. Das Normale führt nicht zur Fossilbildung.
Was wir aber weltweit sehen, sind Milliarden von Fossilien und diese Massengräber. Sie zeugen von einer Katastrophe, wie sich die moderne Menschheit kaum vorstellen kann.
Beispiele für plötzliche Fossilbildung
Schauen Sie sich dieses schöne Bild an. Ich weiß nicht, ob es Frühstück oder Mittagessen war, aber eines ist klar: Dieser Fisch verschlingt einen anderen Fisch. In dem Moment wurde er jedoch verschüttet, sodass er den Fressakt nicht mehr zu Ende führen konnte. Das geschah also nicht Millimeter um Millimeter, ja? Ganz klar nicht.
Hier sehen Sie einen versteinerte Krebs, der sehr eindrücklich ist und voller Lebenswille steckt. Man sieht, dass er dreimal verschüttet wurde und schon vorher dort war. Dann kam eine Schlammschüttung, doch der Krebs bewegte sich weiter. Er war noch nicht tot und versuchte sich zu befreien. Er kam bis zu diesem Punkt hier. Danach kam erneut eine Schüttung, und er war immer noch nicht tot. Er wollte leben und bewegte sich ein weiteres Mal nach oben. Dann war das das letzte Mal.
Das soll einfach zeigen, dass es nicht so ist, dass diese Zeugnisse Millimeter um Millimeter in Jahrtausenden entstehen. Dieses Krokodil ist wirklich beeindruckend. Details sind bis ins Kleinste erhalten. Schauen Sie sich die Zähne und die Struktur der Haut an.
Nun, das ist keine ganz gewöhnliche Haltung für ein Krokodil, oder? Nicht wirklich. Es könnte sein, dass dies sogar die Stellung eines Todeskampfes zeigt. Das ist allerdings Interpretation. Aber es könnte vom Todeskampf zeugen. Auf jeden Fall ist klar, dass dieses Krokodil plötzlich katastrophisch verschüttet wurde und so versteinert erhalten blieb.
Eine versteinerte Biene gibt es auch! Nach der Evolutionslehre soll sie Millionen Jahre alt sein. In dieser ganzen Zeit hätte sich doch etwas verändern müssen. Aber man hat festgestellt, dass diese Biene genau gleich aussieht wie heutige Bienen. Komisch, dass sich über Millionen Jahre nichts verändert hat. Trotzdem ist sie versteint.
Übrigens hat ein Forscher herausgefunden, dass die Fühler dieser Biene etwas breiter sind als bei modernen Bienen. Man könnte natürlich sagen: Kunststück, wenn man so in die Schichten gepresst wird, dann bekommt man auch breitere Fühler. Spaß beiseite, hier sehen Sie einen Fischsaurier.
Sie wissen, das ist kein Fisch im eigentlichen Sinne, daher der Name Fischsaurier. Die Weibchen hatten eine Plazenta, und man sieht hier das Junge. Diese Mutter wurde von Schlamm überschüttet, und zwar so heftig, dass hinten die ganze Plazenta herausgedrückt und hinausgeschleudert wurde. Man erkennt das Kleine in einer detaillierten Abbildung.
Das geschieht nicht Millimeter um Millimeter. Das wäre eine gute Quizfrage, wenn nicht links stehen würde, was es ist. Das ist ein Saurier beim Aussteigen aus dem Ei. Wahrscheinlich ist das sein Bruder, der schon früher geschlüpft ist und hier fast Geburtshilfe leistet.
Auf jeden Fall kam dieser Saurier aus dem Ei, konnte nicht ganz herauskommen, wurde verschüttet und so für uns versteinert erhalten.
Schlussfolgerung zur Sintflut und Fossilien
Nun kommen wir zu einem Fazit. Die Milliarden von Fossilien zeugen von einer weltweiten Sintflut und ihren Folgekatastrophen.
Dabei ist Folgendes sehr interessant: Wenn es eine Sintflut gegeben hätte, wie die Bibel es beschreibt, und die Bibel sagt, dass alle Völker der Welt auf Noah und seine drei Söhne Sem, Ham und Japheth zurückgehen, dann könnte man logischerweise erwarten, dass es bei den Völkern weltweit noch Überlieferungen dieser Sintflut gibt – mündlich überliefert.
Heute kennen wir über 300 Sintflutberichte von Völkern aus allen fünf Kontinenten. Auf dieser Karte sehen Sie, dass es im alten Europa solche Flutgeschichten gab, noch bevor die Bibel nach Europa kam. Selbstverständlich finden sich solche Berichte auch in Asien, im Bereich von China und Indien bis nach Australien, in ganz Afrika, in Südamerika, Mittelamerika und sehr viele in Nordamerika bei den Indianern.
Vergleich und Deutung der Sintflutberichte
Das Erstaunliche ist, dass man sich große Mühe gegeben hat, diese Sintflutberichte zu vergleichen. Ich habe selbst über hundert davon gelesen. Dabei gibt es ganz erstaunliche Übereinstimmungen, sogar bis ins Detail.
Bei den alten Indern wird berichtet, dass ein Überlebender der Sintflut mit drei Söhnen überlebt hat. Diese Söhne heißen Siermacharma und Hyjabeth. In der Bibel hingegen heißen sie Sem, Ham und Japheth. Solche Übereinstimmungen oder Details, wie zum Beispiel, dass am Ende der Sintflut Vögel ausgeschickt wurden, finden sich auch in ganz fremden Kulturen. Woher kommt das? Das muss doch Fragen aufwerfen.
Auch dafür haben schlaue Leute ein Argument gefunden. Sie entwickelten die sogenannte Missionarshypothese. Diese besagt, dass Missionare nach Amerika zu den Indianern, zu den Schwarzen nach Afrika, nach Australien und auf Papua-Neuguinea gegangen sind. Sie erzählten den Menschen dort aus der Bibel. Die Einheimischen nahmen diese Geschichten auf, verarbeiteten sie und machten daraus einen Mythos. So entstanden angeblich die verschiedenen Sintflutgeschichten.
Allerdings sind diese Sintflutgeschichten richtig eingebettet in viele lokale mythologische Gedanken. Mythologien entwickeln sich in der Regel über längere Zeiträume innerhalb menschlicher Zivilisationen. Es ist nicht so, dass ein Missionar kommt, man hört eine Geschichte und sofort entsteht daraus ein Mythos.
Ein noch stärkeres Argument ist folgendes: Man findet solche parallelen Geschichten zur Bibel, die mit der Sintflut übereinstimmen. Ebenso gibt es Parallelen zum Turmbau von Babel und der danach erfolgten Sprachenverwirrung. Auch über das Paradies, den Sündenfall und ähnliche Themen existieren vergleichbare Geschichten.
Jedoch findet man keine weltweiten Geschichten über biblische Themen, die nach der Zerstreuung der Menschen beim Turmbau von Babel in der Bibel eingeordnet sind. Zum Beispiel gibt es keine indianische Version der Geschichte vom Auszug aus Ägypten. Ebenso wenig findet man die Geschichte von Jona und dem Fisch in Papua-Neuguinea, Australien oder Afrika.
Die Parallelen reichen also effektiv nur bis zu dem Punkt, wo nach der Bibel die Menschheit einen gemeinsamen Ursprung hatte – und nicht darüber hinaus. Das widerlegt natürlich die Missionarshypothese. Denn sonst müsste es weltweit Parallelen zu Geschichten aus dem späteren Alten Testament oder dem Neuen Testament geben. Aber das ist nicht der Fall.
Biblische Erzählungen zur Menschheitsgeschichte und Rassenbildung
Die Bibel berichtet über die Sintflut, über Noah und seine Söhne Sem, Ham und Japheth mit ihren Frauen. Nach der Sintflut haben sie sich wieder vermehrt. Anschließend kam es zum Turmbau von Babel im Südirak.
Von dort aus haben sich die Japhethiten verteilt. Sie sind teilweise nach Europa gezogen, die Hamiten nach Afrika und so weiter. Die Bibel beschreibt also, wie sich die Menschheit nach der Sintflut wieder ausgebreitet hat.
Das gibt uns auch eine Erklärung dafür, warum es verschiedene Rassen gibt. Warum gibt es schwarze, rote, gelbe und weiße Menschen? Wir wissen, wie das beim Züchten funktioniert – zum Beispiel bei Hunden.
Wie kann man eine neue Hunderasse züchten? Man hat eine große Gruppe von Hunden. Dann nimmt man aus dieser Population einige Exemplare, einige Paare heraus, und lässt nur diese Paare miteinander fortpflanzen. Diese dürfen nicht mehr zur Ursprungspopulation zurück. Auf diese Weise können in wenigen Generationen neue Rassen entstehen.
Dabei sind ganz unterschiedliche Ergebnisse möglich, manche sehr gelungen, andere weniger. So hat man zum Beispiel gezielt aggressive Hunde gezüchtet. Immer wurden die aggressivsten Tiere ausgewählt und miteinander gekreuzt, bis man schließlich Pitbulls hatte – Hunde, die nur darauf warten, zuzuschlagen und nicht mehr loszulassen.
In der Genetik nennt man so ein Ereignis „Flaschenhals“. Unten ist die Flasche breit, dort ist die Ursprungspopulation. Dann gibt es eine Verengung – den Flaschenhals. Bei einem solchen Ereignis können neue Rassen entstehen.
Genau das ist bei der Sintflut geschehen. Vor der Sintflut gab es eine Ursprungspopulation. Durch die Katastrophe wurde diese Grundpopulation fast vollständig ausgelöscht. Es blieben nur acht Exemplare übrig – Noah, seine drei Söhne und ihre Frauen.
Diese wenigen überlebenden Personen pflanzten sich nur noch untereinander fort. So konnten Informationen, die bereits im Erbgut vorhanden waren, aber normalerweise nicht sichtbar wurden, zum Vorschein kommen. Das passiert auch bei der Zucht.
Später gab es in Babel eine neue Gründerpopulation. Diese Menschen wollten zusammenbleiben und sich nicht zerstreuen. Dann kam es erneut zu einem Flaschenhals-Ereignis: der Sprachenverwirrung.
Dadurch spaltete sich die Gründerpopulation in kleinere Sippen und Stämme auf. Diese heirateten nur noch untereinander. Die Japhethiten in Europa – zum Beispiel die Kelten und Germanen – heirateten nicht mehr mit Menschen aus Indien oder Äthiopien.
So konnten neue Rassen in relativ kurzer Zeit auf ganz normalem Weg entstehen – ohne dass Mutationen nötig waren.
Bibel als Quelle von Herkunft und Zukunft
Wenn wir all diese Dinge durchdenken, kommen wir zu folgendem Punkt: Es ist doch wunderbar, dass die Bibel zeigt, woher wir kommen, und auch, wohin wir gehen. Wissenschaftlich können wir das nicht nachweisen, weil wir keine Zeitmaschinen haben, um in die Vergangenheit zurückzugehen.
Wir können nur spekulieren und aus den Funden eine Geschichte zusammensetzen. Wie man das macht, ist jedoch sehr subjektiv. Dieser Bereich gehört zum ersten Stock – Spekulation, Philosophie, Weltanschauung – all das hat dort seinen Platz.
Aber zu behaupten, man habe mit Spekulation und Philosophie die Wahrheit gefunden, erfordert schon einiges an Überzeugungskraft, oder? Die Bibel zeigt uns, woher wir kommen, und wir sehen auch, wie sich die Dinge, die wir heute beobachten, mit der Bibel sehr schön erklären lassen.
Ich möchte nun fragen: Was ist eigentlich schwerer – zu sagen, was in der Zukunft geschehen wird, oder zu sagen, was in der Vergangenheit geschehen ist? Beides kann die Wissenschaft nicht. Sie kann nicht in die Vergangenheit zurückkehren, um wirklich zu sehen, wie es geschehen ist. Und sie kann auch nicht in die Zukunft reisen, um zu sehen, wie es in tausend oder zweitausend Jahren sein wird.
Biblische Prophetie als Beweis göttlicher Offenbarung
Nun spricht die Bibel sowohl über die Vergangenheit als auch über die Zukunft, insbesondere durch biblische Prophetie. Wie ist das möglich?
In der Aufklärungszeit behaupteten die Philosophen in Europa, es gäbe keine biblische Prophetie. Alles, was als Prophetie dargestellt werde, sei erst nach der Erfüllung geschrieben worden. Es gebe keinen Gott, der eingreift und Prophetie schenkt.
Nehmen wir nun ein Beispiel. Heute besitzen wir Handschriften des Alten Testaments, die bis in die vorchristliche Zeit zurückreichen, etwa durch die Qumran-Schriften. Somit wissen wir, dass die fünf Bücher Mose beispielsweise lange vor der Erfüllung dieser Prophezeiungen verfasst wurden.
Ich gebe Ihnen hier einige Beispiele und schließe damit ab: Prophetie ist das Gottessiegel auf die Bibel.
Mose sagte um 1560 v. Chr. voraus, dass eine Katastrophe eintreten werde, wenn die Juden den Messias verwerfen. Diese Katastrophe beschrieb er im Detail.
In 3. Mose 26,31 heißt es: "Und ich werde eure Städte zur Öde machen und eure Heiligtümer verwüsten und werde euren lieblichen Geruch der Opfer nicht mehr riechen."
Im Jahr 70 nach Christus, wenige Jahre nach der Kreuzigung des Messias Jesus, zerstörten die Römer Jerusalem vollständig, machten den Tempel dem Erdboden gleich und beendeten den jüdischen Staat – genau wie es hier steht.
Ich lese weiter: "Und ich werde das Land verwüsten, dass eure Feinde, die darin wohnen, sich darüber entsetzen sollen. Euch aber werde ich unter den Nationen zerstreuen, und ich werde das Schwert ziehen hinter euch her, und euer Land wird eine Wüste sein und eure Städte eine Öde."
Tatsächlich begann ab dem Jahr 70 nach Christus das wunderbare Land Israel allmählich zu veröden und zu verwüsten. Dieser Prozess dauerte Jahrhunderte, sein Höhepunkt wurde im 19. Jahrhundert erreicht.
Doch all das wurde lange vorher geschrieben – das wissen wir durch die Qumranfunde.
Mose schreibt weiter in 5. Mose 28,64: "Und der Herr wird dich unter alle Völker zerstreuen, von einem Ende der Erde bis zum anderen Ende der Erde. Und du wirst dort anderen Göttern dienen, die du nicht gekannt hast, weder du noch deine Väter, Holz und Stein."
Das jüdische Volk wurde ab dem Jahr 70 nach Christus in einem jahrhundertelangen Prozess auf alle fünf Kontinente zerstreut. Deshalb gibt es Juden überall auf der Welt. Ständig mussten sie von einem Ort zum anderen ziehen.
Mose fährt fort: "Und unter jenen Nationen wirst du nicht rasten, und deine Fußsohle wird keine Ruhestätte finden. Der Herr wird dir dort ein zitterndes Herz geben, erlöschende Augen und eine verschmachtende Seele. Dein Leben wird schwebend vor dir hängen, und du wirst dich fürchten, Nacht und Tag, und deinem Leben nicht trauen. Am Morgen wirst du sagen: Wäre es doch Abend, und am Abend wirst du sagen: Wäre es doch Morgen. Wegen der Furcht deines Herzens, womit du dich fürchtest, und wegen des Anblicks deiner Augen, den du erblicken wirst."
Die Juden wurden über alle Jahrhunderte hinweg verfolgt – von 70 nach Christus bis heute. Insgesamt sind etwa dreizehn Millionen Tote zu verzeichnen, genau wie hier beschrieben.
Die Juden hatten nie Sicherheit, egal ob sie in Osteuropa, Russland, Indien, Irak, Saudi-Arabien oder Marokko lebten – sie waren ständig unsicher.
Viele Juden tragen Namen wie Rubinstein, Goldmann oder Silbermann. Woher kommt das? Viele Juden erkannten in der Vergangenheit: Wir sind nirgends sicher.
Was sollen wir tun, wenn wir vielleicht morgen schon wieder fliehen müssen – mit sechs Kindern? Was sollen wir mit Möbeln und Besitz machen? Am besten handeln wir mit Edelsteinen. Ein paar Edelsteine kann man nachts in die Rocktasche stecken, die Kinder an der Hand nehmen und aufbrechen.
Das erinnert daran, dass Juden oft mit Edelsteinen arbeiten mussten. Das war ihre kleine Versicherung, weil sie ständig verfolgt, gehasst und unerwünscht waren.
Und all das hat Mose vorausgesagt.
Diese Stelle wird in der Synagoge nur mit gedämpfter Stimme vorgetragen. Alle sind jedes Mal erschüttert, wenn diese Worte erklingen. Man könnte weinen und denken, sie seien in Konzentrationslagern geschrieben worden. Das ist aber nicht der Fall.
Meine Damen und Herren, das ist Prophetie aus der Bibel. So etwas gibt es nicht im Koran, nicht in den buddhistischen Schriften, nirgendwo sonst auf der Welt – nur in der Bibel.
Das ist das Zeichen, dass durch die Bibel der Gott spricht, der die Welt erschaffen hat. Dieser Gott weiß, was in der Zukunft geschehen wird, auch mit seinem Volk, auch die Nöte seines Volkes. Er weiß auch, was in der Zeit der Schöpfung geschehen ist.
Das ist doch ganz logisch.
Und das ist das Schöne: Die Bibel zeigt, woher wir kommen und wohin wir gehen.
Abschluss und persönliche Geschichte
Ich möchte mit einer kleinen Geschichte schließen.
Als vor vielen Jahrhunderten zum ersten Mal Missionare nach Irland kamen, saßen diese gemeinsam mit den heidnischen Irländern in einem schmalen Raum. Die Fackeln an den Wänden brannten, es war Nacht, und die Fenster standen offen. Plötzlich flog ein Vogel hinein, flog ein paar Mal umher und verließ den Raum wieder durch ein anderes Fenster.
Daraufhin sagten die Heiden zu den Missionaren, den europäischen Heiden: „Wenn ihr uns sagen könnt, woher wir kommen und wohin wir gehen, dann wollen wir Christen werden.“
Dies sind die tiefsten Fragen des Menschseins. Die Wissenschaft ist eine großartige Sache und hat ihren Platz, doch sie kann diese Fragen nicht beantworten. Die Bibel hingegen kann es. Sie zeigt uns, woher wir kommen und wohin wir gehen. Sie offenbart uns, wer wir sind und was der Sinn des Lebens ist.
An diesem Punkt möchte ich heute Abend noch einige wichtige Gedanken weiterführen. Vielen Dank für Ihr aufmerksames Zuhören.
