Frau Präsidentin, meine Damen und Herren! Ich möchte Sie alle herzlich begrüßen.
Wir haben heute das Thema „Die dramatische Heimkehr des jüdischen Volkes“ vor uns. Zunächst blicken wir 2000 Jahre in die Vergangenheit zurück, um dieses Thema an der Wurzel zu erfassen.
Vor 2000 Jahren kam Jesus Christus in diese Welt. Durch sein Kommen erfüllte er über 300 Prophezeiungen aus dem Alten Testament über den Messias, den verheißenden Erlöser. Dennoch wurde er damals von der Mehrheit seines eigenen Volkes als Messias verworfen, den Römern überliefert und schließlich vor den Stadtmauern Jerusalems, draußen vor dem Präfekten, gekreuzigt.
Die Propheten – beginnend mit dem Gesetz Mose, der Tora – hatten angekündigt, was geschehen würde, wenn Israel seinen eigenen Messias verwerfen sollte. In 5. Mose 28 wird der Verlust des Landes und die weltweite Zerstreuung vorausgesagt. Dies geschah bereits im Jahr 1566 v. Chr. Dort lesen wir in Vers 63: „Und ihr werdet herausgerissen werden aus dem Lande, wohin du kommst, um es in Besitz zu nehmen, und der Herr wird dich zerstreuen unter alle Völker, von einem Ende der Erde bis zum anderen Ende der Erde.“
Diese klar formulierte Prophezeiung hat sich wortwörtlich erfüllt – ab dem Jahr 70 nach Christus. In einem jahrhundertelangen Prozess wurde das jüdische Volk aus dem eigenen Land herausgerissen und über alle fünf Kontinente hinweg unter alle Völker der Welt zerstreut.
Die zwei Erscheinungen des Messias und die Endzeit
An dieser Stelle müssen wir Folgendes verstehen: Das Alte Testament spricht über das Kommen des Messias, und zwar von zwei Kommen, von zwei Erscheinungen.
Das erste Mal sollte er als der leidende Messias kommen, um das Problem der Sünde zu lösen. Der Messias sollte sterben, als Opfer für unsere Sünden. Viel später sollte er ein zweites Mal kommen, diesmal als der herrschende Messias, um Gerechtigkeit, Frieden und Ordnung in diese Welt zu bringen.
Die Propheten haben einen Schlüssel gegeben, um diese zwei Erscheinungen zu unterscheiden. Sie sagten, dass wenn der Messias als der leidende Messias kommt und abgelehnt wird, dann wird als Konsequenz das jüdische Volk unter alle Völker zerstreut werden. Der Pfeil deutet das an.
In Verbindung mit dem zweiten Kommen hat das Alte Testament bereits angekündigt, dass in der Zeit vor seinem Kommen, in der Epoche vor seinem Kommen, das jüdische Volk aus einer weltweiten Zerstreuung gesammelt und heimgeführt wird ins Land der Vorfahren.
Diese Zeit steht im Zusammenhang mit unserem Thema: die dramatische Heimkehr des jüdischen Volkes. Wir werden sehen, dass diese Heimkehr in vielen Einzelheiten und Details beschrieben wird. Eine ganze Serie von Prophezeiungen werden wir heute Abend zusammen anschauen.
Man muss bedenken: Die Propheten sagen, dass diese Zeit, wenn das jüdische Volk heimkehrt, die Endzeit ist. Das bedeutet das Ende der langen Zwischenzeit zwischen dem ersten und dem zweiten Kommen des Messias.
Wohlverstanden: Endzeit bedeutet nicht Weltuntergang, sondern das Ende der langen Zeit zwischen diesen beiden Erscheinungen des Messias. In diesem Sinn hat die Endzeit im Jahr 1882 begonnen. Dieses Jahr markiert den Beginn der ersten massiven Rückwanderungswellen von Juden heim ins Land der Vorfahren.
Nun verstehen wir: Die Endzeit ist in diesem Sinn bereits eine Periode von 136 Jahren – von 1882 bis heute – charakterisiert durch die Rückkehr des jüdischen Volkes. Und das geht noch weiter.
Wohlverstanden: Bezogen auf die fast zweitausend Jahre zwischen dem ersten und zweiten Kommen des Messias ist diese Periode von 136 Jahren bis heute eine sehr begrenzte, klar abgesetzte Zeitspanne. Das ist also die Zeit der Heimkehr.
Hier in dem Schema füge ich einige grüne Striche ein. Sie sollen symbolisch Prophezeiungen über die Endzeit andeuten, und zwar solche, die sich schon erfüllt haben.
In meinem Buch „Leben wir wirklich in der Endzeit? 180 erfüllte Prophezeiungen“ stelle ich vor, dass man hier eigentlich 180 Striche machen könnte bis heute. Das ist schon eindrücklich. Von 1882 bis heute sind 180 konkrete Einzelaussagen eingetroffen.
Heute Abend werden wir eine Auswahl davon anschauen, im Zusammenhang mit der dramatischen Heimkehr des jüdischen Volkes.
Am Ende dieser Epoche, die die Bibel die Endzeit nennt, oder als Höhepunkt, kann man sagen, wird Jesus Christus kommen. Der Messias wird ein zweites Mal erscheinen – nicht mehr als der Leidende, sondern als der Herrschende.
Die Sehnsucht nach Zion und frühe Heimkehrversuche
In der Vergangenheit, bevor das jüdische Volk begann, in so großem Maße wieder heimzukehren, war es zerstreut unter allen Nationen. Was das Volk innerlich zusammenhielt, war die Sehnsucht nach Zion. Man wusste aus dem Alten Testament, dem Tanach, wie man im Judentum sagt, dass Gott verheißen hatte, dass man eines Tages wieder heimkehren würde.
Man muss sich vorstellen, dass dies vor 300 Jahren gar nicht möglich war. Ein weltweit zerstreutes Volk konnte man damals nicht sammeln. Es gab bereits in frühen Jahrhunderten Versuche, in größerem Umfang zurückzukehren. Einige hundert Menschen schlossen sich zusammen, um zurück nach Zion, ins Land der Vorfahren, zu gehen. Doch viele starben unterwegs. Früher war das schlichtweg nicht machbar.
Trotzdem wusste man aus der Bibel, dass die Zeit kommen würde, in der man aus allen Nationen zurück ins Land der Väter heimkehren würde. Daher gab es immer wieder Überlegungen, wie man das jüdische Problem der Zerstreuung lösen könnte, wie man die sogenannte Judenfrage bewältigen könnte.
So entstand schon 1652 die Idee, den Juden Niederländisch-Westindien, genauer Curacao, als Heimat anzubieten. 1654 wurde der Vorschlag gemacht, Surinam in Südamerika zu öffnen. 1659 folgte der Vorschlag für Französisch-Westindien, Guyane.
1730, also deutlich später, wurde die Idee erneut aufgegriffen, den Juden in Südamerika eine Heimat zu geben. 1819 kam die Überlegung auf, in Nordamerika, bei Mississippi und Missouri, könnten die Juden eine Heimat finden. 1820 entstand der Gedanke, die Juden in Kleinasien anzusiedeln – damals gab es die Türkei noch nicht, es war das Gebiet der heutigen Türkei.
1825 wurde die Idee diskutiert, Grand Island bei den Niagara-Wasserfällen als Heimat anzubieten. Zwischen 1851 und 1841 gab es Überlegungen, die Krim zu nutzen. Von 1880 bis 1902 wurde das mögliche Projekt Zypern diskutiert. Das wäre schon ziemlich nahe am Land Israel gewesen, aber eben noch nicht Israel selbst.
1892 wurde über Argentinien gesprochen. Ganz wichtig war auch das Kenia-Projekt, das auch als Uganda-Projekt bekannt wurde, auf dem Gwazngischu-Plateau. Theodor Herzl liebäugelte sogar mit dieser Idee. Er wurde stark angegriffen: Wie kannst du als Zionist so etwas akzeptieren? Niemals Uganda! Doch Herzl sah darin vielleicht eine Vorlösung, bevor man dann endgültig ins Land Israel zurückkehren würde.
1904 wurde Brasilien als Lösung diskutiert. In den Jahren 1908 bis 1909 wurde Südmesopotamien erwogen, das Gebiet des heutigen Südirak, denn den Irak gab es damals noch nicht.
1940 entstand im Zusammenhang mit den Nazis die Idee, die Insel Madagaskar als Sammelort für die Juden zu nutzen. 1928 wurde die Idee von Birobidjan am Amurfluss, zwischen Russland und China, diskutiert. Dort lebten ohnehin schon viele Juden, die damals mit Jiddisch zurechtkamen.
Auch Australien wurde in Betracht gezogen, insbesondere Melbourne. 1927 wurde Melbourne als möglicher Ort genannt. Heute gibt es dort noch immer große jüdische Gemeinden. Sydney und Melbourne sind wichtige Ballungszentren von Juden.
Sogar Vietnam war 1946 noch ein Thema in diesen Überlegungen.
Die biblische Prophezeiung der Sammlung des jüdischen Volkes
Aber was sagt die Bibel?
Die erste Prophezeiung, die wir uns anschauen, betrifft die Tatsache, dass die Bibel sagt, die Juden werden wieder aus der Zerstreuung gesammelt werden. In Jeremia 31,10, etwa sechshundert Jahre vor Christus, also Jahrhunderte bevor das jüdische Volk überhaupt begann, weltweit zerstreut zu werden, spricht der Prophet bereits von dieser Sammlung. Dort heißt es: „Hört das Wort des Herrn, ihr Nationen, und verkündet es auf den fernen Inseln! Sagt: Der Israel Zerstreute wird wieder sammeln.“
Wir können sagen, dass von 1882 bis heute, also 2018, rund drei Millionen Juden aus allen fünf Kontinenten gesammelt wurden – aus etwa 140 verschiedenen Ländern. So gibt es seit einigen Jahren mehr als sechs Millionen Juden, die in Israel versammelt sind.
Doch es geht nicht nur darum, dass die Juden wieder gesammelt werden. Es ist auch wichtig, wo sie gesammelt werden. Nicht irgendwo in Birobidjan, auch nicht in Argentinien oder bei den Niagara-Fällen zwischen Kanada und den USA, sondern im Land Israel.
In Hesekiel 36 heißt es: „Ich werde euch aus den Nationen holen und euch aus allen Ländern sammeln und euch in euer Land bringen.“ (Hesekiel 36,24)
Auf der Folie gab es einen Schreibfehler, aber die genaue Stelle ist Hesekiel 36,24. Das sollten Sie zu Hause nachlesen – das sind dann Ihre Hausaufgaben. Dort steht wirklich, dass sie aus allen Ländern gesammelt und in ihr Land, das Land Israel, gebracht werden.
Die Sammlung in vielen Phasen
Dritter Punkt: Sammlung in vielen Phasen, gleich den Wadi-Bächen im Negev. Psalm 126,4 ist ein prophetisches Gebet: „Bringe zurück, Herr, unsere Gefangenen, gleich den Wadi-Bächen im Negev.“
Da muss ich Ihnen etwas über die israelische Umwelt und Geographie erklären, damit wir diesen Vers gut verstehen. Hier auf dem Bild sehen Sie ein breites, typisches Tal in die Negev-Wüste hinein. In der Negev-Wüste füllen sich die Wadis im Winter, während der Regenzeit, mit Wasser.
Dann sieht man in den breiten Ebenen einen großen Strom, wie hier dargestellt. Außerdem gibt es kleinere Wadis, die ebenfalls Wasser führen und in den Hauptstrom münden. Auch kleine Wadis fließen in größere Wadis, und diese größeren Wadis dann in das Hauptwadi. Das ist typisch für das Bild in der Wüste im Süden Israels.
Das ist nicht dasselbe wie die Wadis in der Wüste Judäa. Dort sehen die Täler eher wie enge V-Täler aus. Das Wadi reißt dann mit gewaltigen Wasserfluten hindurch, meist als einzelner Strom.
Im Psalm 126,4 heißt es also: „Bringe zurück, Herr, unsere Gefangenen, gleich den Wadi-Bächen im Negev.“ Das bedeutet, dass diese Zurückführung in der Endzeit nicht als eine große Rückführungswelle stattfinden soll, sondern in Phasen.
Das kann auch über Zwischenstationen gehen: kleines Wadi ins größere Wadi und dann ins Hauptwadi. Genau so ist es geschehen. Die moderne jüdische Geschichte von 1882 bis heute teilt man in Alijot ein.
Alijot ist der Plural von Alija, das hebräische Wort für Einwanderungswelle. Die ganze Geschichte wird also in Einwanderungswellen eingeteilt. Die erste Einwanderungswelle, die erste Alija, begann 1882 und dauerte bis 1903.
Damals kamen etwa 25 Juden aus Russland und gleichzeitig etwa tausend Juden aus dem Jemen, die durch die Wüste wanderten. Als dieser erste Strom versiegte, kam ab 1904 die zweite Alija, die bis 1914 dauerte.
Circa 40.000 Juden, hauptsächlich aus Russland, aber auch aus Polen, gingen heim. Dann kam der Erste Weltkrieg, der natürlich einen Unterbruch bedeutete.
1918 war der Erste Weltkrieg vorbei, und 1919 begann die dritte Alija, die bis 1923 dauerte. Circa 35.000 Menschen kamen, hauptsächlich aus Russland, aber auch aus Litauen und Rumänien. Ein kleinerer Rest kam aus weiteren osteuropäischen Ländern, abgesehen von etwa 800 Juden, die aus Westeuropa einwanderten.
Die vierte Alija dauerte von 1924 bis 1931. Circa 67.000 Juden kamen aus Polen, der Sowjetunion, Litauen und Rumänien. Die fünfte Alija erstreckte sich von 1932 bis 1938.
Der Grund dafür ist klar: Nach Hitlers Machtergreifung flohen viele Juden aus den Märkten. Jetzt war es wirklich höchste Zeit zu gehen! Circa 250.000 Juden flohen damals aus NS-Deutschland, Polen und Zentraleuropa.
Manche Juden dachten, man müsse die Ereignisse nicht so tragisch sehen, und blieben. Für sie kam das „zu spät“. Das war schrecklich, nicht wahr?
Von 1939 bis 1947 spricht man von der sogenannten Alijabe, der sogenannten illegalen Einwanderung. Die Engländer waren als Besatzungsmacht in Palästina, wie man das Land Israel damals nannte, tätig.
Sie stoppten aus Gefälligkeit gegenüber den muslimischen Arabern die Einwanderung der Juden massiv. Doch die Menschen, die vor den Nazis in Europa flohen, brauchten Zuflucht.
So reisten sie mit Schiffen über das Mittelmeer, um heimlich, ohne dass die englischen Soldaten es bemerkten, an Land zu kommen und sich zu retten. Es gab also diese Alijabe, die sogenannte illegale Einwanderung während des Zweiten Weltkrieges, trotz massiver britischer Hürden.
Als das vorbei war und auch die englische Herrschaft 1948 endete, zogen die englischen Truppen aus Palästina ab, und Israel wurde gegründet.
Von dieser Zeit bis heute kam es zu Masseneinwanderungen aus aller Welt, von allen fünf Kontinenten, aus circa 130 bis 140 Ländern.
Allein in der Zeit vom 15. Mai 1947 bis zum 31. Dezember 1951 immigrierten Juden aus 70 verschiedenen Ländern heim ins Land der Vorväter. Die meisten kamen übrigens auf dem Seeweg.
Innerhalb dieser Masseneinwanderung lassen sich verschiedene Ströme unterscheiden: Von 1948 bis 1957 gab es die Masseneinwanderungen aus den arabischen Ländern rund um Israel. Etwa 650.000 Juden kamen aus Ländern wie Marokko, Irak und anderen Staaten rund um Israel.
Von 1948 bis 1970 muss man die Masseneinwanderung aus Europa erwähnen. Mehr als eine halbe Million Juden kamen zurück, die nach der Zeit der Nazis überlebt hatten.
1984 bis 1985 brachte die Operation Moses etwa 11.000 äthiopische Juden nach Israel. 1985 folgte die Operation Saba, bei der 1.000 äthiopische Juden ausgeflogen wurden.
1989, mit dem Ende der Sowjetunion und dem Beginn der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS), kam es zu einer Masseneinwanderung aus dem Norden. Circa eine Million Menschen kamen nach Israel.
1991 ist besonders die Operation Salomon zu erwähnen, bei der nochmals 14.800 äthiopische Juden heimgebracht wurden. So ging die Einwanderung weiter.
Allzu detailliert können wir heute Abend nicht mehr darauf eingehen.
Die zwei Hauptphasen der Rückkehr
Vierter Punkt
Die Prophetie der Bibel machte deutlich, dass die gesamte Rückkehr der Juden in vielen Phasen erfolgen sollte. Diese Rückkehr gliedert sich jedoch in zwei Hauptphasen: zuerst eine Lockphase und danach eine Jagdphase. Ich greife hier schon vorweg.
Zuerst die Lockphase – und diese hat sich so erfüllt: Im 19. Jahrhundert begann das Zeitalter des Zionismus, wobei es schon etwas früher Ansätze gab, sogar schon im 18. Jahrhundert. Viele Juden engagierten sich für die Idee, dass Juden aus aller Welt nach Palästina zurückkehren sollten. Damals sprach man von Palästina, und deshalb verwende ich diesen Begriff historisch. Nach der Gründung Israels spreche ich dann vom Land Israel.
Moses Montefiore (1784–1885) ist hier zu erwähnen. Ab 1827 förderte er die Rückkehr von Juden ins gelobte Land durch finanzielle Unterstützung. Falls Sie schon einmal in Jerusalem waren, haben Sie vielleicht nahe der Altstadtmauern die markante Windmühle gesehen. Sie erinnert an Moses Montefiore, der sich finanziell dafür einsetzte, dass kleine Betriebe in Palästina gegründet wurden, damit Juden dort langsam eine Industrie aufbauen konnten.
Ein weiterer wichtiger Name ist Moses Hess, ein Sozialist (1812–1875). Er schrieb 1862 ein grundlegendes Werk über die Heimkehr der Juden mit dem Titel „Rom und Jerusalem“.
Man sieht auf der Folie ab und zu kleine Schreibfehler, für die ich mich entschuldigen muss. Eine Französin hat die Folie neu gestaltet, und da sind einige Fehler hineingeraten. Das kann man verstehen, wenn die erste Sprache Französisch ist.
Nun lesen wir Jeremia 16,15: „Um sechshundert vor Christus sagt Gott: ‚Ich werde sie in ihr Land zurückbringen, das ich ihren Vätern gegeben habe. Siehe, ich will zu vielen Fischern senden, spricht der Herr, die sollen sie fischen; und danach will ich zu vielen Jägern senden, die sollen sie jagen von jedem Berg und von jedem Hügel und aus den Felsenklüften.‘“
Zuerst also eine Phase mit Fischern. Diese Menschenfischer sollen die Juden zurückbringen. Das ist die Zeit des Zionismus. Idealisten schrieben Bücher, hielten Vorträge und verfassten Zeitungsartikel, um Juden weltweit zu motivieren: „Kehrt heim ins Land der Vorfahren! Das ist die Lösung der Judenfrage!“ Sie fischten mit viel Einsatz.
Doch dann sollte die Jagdphase kommen. Man kann sogar sagen: Ab 1882 bis heute war das Thema Judenverfolgung der Hauptgrund für die Rückkehr der Juden ins Land der Väter – nicht der Zionismus, sondern der Antisemitismus, der Judenhass.
Wichtig ist, die Verfolgung der Juden unter dem Zaren Alexander III. zu erwähnen, der in Russland ermordet wurde. Diese Tat löste eine massive Judenverfolgung aus. Die russische Revolution ab 1917 führte ebenfalls zu einer starken Verfolgung der Juden, besonders in der Ukraine.
Als die Nazis an die Macht kamen, begann ab 1933 eine extrem massive Judenverfolgung – das Schrecklichste, was man sich vorstellen kann.
Nach der Gründung des Staates Israel 1948 kam es zu einer furchtbaren Verfolgung der Juden in den arabischen Ländern. Viele Juden, die seit Jahrhunderten dort lebten, wurden massiv verfolgt. Diese Verfolgung trieb sie heim ins Land der Vorfahren.
Genau so, wie es in Jeremia 16,15 steht: „Siehe, ich will zu vielen Fischern senden, spricht der Herr, die sollen sie fischen; und danach will ich zu vielen Jägern senden, die sollen sie jagen von jedem Berg und von jedem Hügel und aus den Felsenklüften.“
Die Bibel macht also ganz klar: Zuerst die Menschenfischerphase, dann die Jagdphase. Und genau so verlief die Geschichte der Juden vom 18. Jahrhundert über das 19. Jahrhundert bis heute.
Die Rückkehr aus dem Land des Nordens
Jetzt schauen wir uns Punkt sechs an: Rückkehr aus dem äußersten Norden, hier im Jahr 318.
Ich bringe sie aus dem Land des Nordens. Ja, ich sammle sie von dem äußersten Ende der Erde, unter ihnen Blinde und Lahme, Schwangere und Gebärende allzumal. In großer Versammlung kehren sie hierher zurück.
Konzentrieren wir uns mal auf die Herkunft dieser Rückführung aus dem Land des Nordens. Von Israel aus gesehen ist der Libanon auch das Land des Nordens, ebenso Syrien und die Türkei. Aber hier steht „von dem äußersten Ende der Erde“. Also müssen Sie auf Ihrer Karte wirklich ganz, ganz nach oben gehen. Die Türkei ist noch nicht das äußerste Ende, ja?
Jesaja 49,12 sagt: „Siehe, diese werden von ferne kommen“ – das ist ein poetischer Text, eine Verszeile – und dann die nächste Verszeile sagt: „Und siehe, diese von Norden und von Westen, und diese aus dem Land der Sinim.“ Sie sehen, da wird der Norden speziell erwähnt und der Westen. Aber in der ersten Verszeile wird gesagt, so als Kontrast: „Diese werden von ferne kommen“, und siehe, diese von Norden. Da ist klar, in der ersten Zeile sind die gemeint, die von Süden kommen. Und wenn es dann heißt: „Von Norden und von Westen“, dann bleibt noch eine Himmelsrichtung, und „diese aus dem Land der Sinim“ meint dann den Osten. Aber das schauen wir uns noch ein bisschen genauer an nachher.
Wenn es hier heißt „von Norden“, das ist schon mal klar.
Jesaja 43,5: „Fürchte dich nicht, denn ich bin mit dir. Vom Aufgang her“ – der Aufgang der Sonne, das ist Osten, ja – „vom Aufgang her werde ich deinen Samen bringen“, also deine Nachkommenschaft bringen. Und vom Niedergang her ist klar, das ist Westen: „Vom Niedergang her werde ich dich sammeln.“ Dann Vers 6: „Ich werde zum Norden sagen: Gib heraus!“ Oh, das deutet an, dass sie ein bisschen festgehalten werden, ja? „Gib heraus, ja, von Norden her!“
Schauen Sie, wenn man auf der Weltkarte schön nach oben geht vom Land Israel bis in den äußersten Norden – ich meine jetzt nicht bis zum Nordpol, dort wohnt ja gar niemand, nicht mal Eisbären –, aber eben gerade nach oben, das letzte Land, das sie erreichen, ist Russland. Und gerade von dort kam ja diese erste Einwanderung und dann auch die zweite.
Wir haben gesehen, die ersten Jahrzehnte waren geprägt durch die aus dem Norden, aus Russland und auch aus Polen heimkehrenden Juden. Hier, die vier ersten Alijot, 1882 bis 1932: Erste Einwanderungswelle mit 25.000 Juden aus Russland, zweite mit 40.000 Juden, hauptsächlich aus Russland, aber auch aus Polen. Das ist also eine Wiederholung, ja? Die dritte Einwanderungswelle hatten wir gesehen mit 35.000, hauptsächlich aus Russland, die vierte Einwanderungswelle circa 80.000 aus Polen und aus der Sowjetunion.
In den 1970er Jahren ließ die Sowjetunion wieder Auswanderung nach Israel zu – erstaunlich. Übrigens wurden damals auch viele Russlanddeutsche freigelassen. Da gab es schon manche Russlanddeutsche, die nach Deutschland kamen, und eben viele Juden, die nach Israel gingen. Von 1971 bis 1973 gelangten also etwa hunderttausend Sowjetjuden nach Israel. Schon eindrücklich!
Ab 1989 bis heute, mit dem Zusammenbruch der Sowjetunion, wie schon gesagt, kamen circa eine Million Juden nach Israel. Da sind auch einige dabei, die gar keine Juden waren, aber sich als Juden ausgaben.
Jetzt Punkt sieben: Rückkehr aus dem äußersten Norden in großer Zahl – nicht eine Handvoll, nicht ein paar Hundert oder ein paar Tausend. Die Bibel betont „in großer Zahl“. Siehe: „Ich bringe sie aus dem Land des Nordens, ja, ich sammle sie von dem äußersten Ende der Erde, unter ihnen Blinde und Lahme, Schwangere und Gebärende allzumal. In großer Versammlung kehren sie hierher zurück.“
Wir können sagen, von 1882 bis heute sind circa 1,3 Millionen Juden aus Russland beziehungsweise aus der Sowjetunion beziehungsweise aus den GUS-Ländern heimgekehrt.
Punkt acht: Flucht aus dem Norden.
Sacharja 2,6 sagt: „Wehe, wehe, flieht aus dem Land des Nordens“, spricht der Herr.
Nun, die erste Aliyah, da begann alles. Von 1882 bis 1903 verließen 25.000 Juden damals Russland fluchtartig als Folge der antisemitischen Verfolgungen nach der Ermordung von Zar Alexander.
Als der Immigrantenfluss am Ende der ersten Aliyah fast versiegte, kam es zu neuen Judenverfolgungen in Russland, und das brachte die zweite Aliyah in Gang.
Die zweite Aliyah, 1904 bis 1914, brachte nochmals Tausende von Flüchtlingen ins Land der Väter. Auch die dritte Aliyah führte viele Flüchtlinge aus dem Norden ins Heimatland der Juden. Der Auslöser waren unter anderem die Russische Revolution von 1917 und die Nachkriegsverfolgungen, die ich auch schon angedeutet habe, in der Ukraine: „Flieht aus dem Land des Nordens.“
Es ist nicht zum Staunen, diese Präzision, diese Details der Heiligen Schrift.
Jetzt nehmen wir Punkte neun und zehn gleich zusammen: Rückkehr aus Nord- und Südirak.
Ich lese Jesaja 11,11–12:
„Und es wird geschehen an jenem Tag, da wird der Herr noch zum zweiten Mal seine Hand ausstrecken, um den Überrest seines Volkes zu erwerben, der übrig bleiben wird aus Assyrien und aus Patros und aus Kusch und aus Elam und aus Schinear und aus Hamad und aus den Inseln des Meeres. Und er wird den Nationen ein Panier, eine Fahne erheben und die Vertriebenen Israels zusammenbringen, und die zerstreuten Judas wieder sammeln von den vier Enden der Erde.“
Sehr viele Details in dieser Prophezeiung.
Jesaja 11 spricht über den Messias, den herrschenden Messias, wenn er einmal wiederkommen wird und hier regieren wird. Und in diesem Zusammenhang heißt es in Vers 11: „Und es wird geschehen an jenem Tag.“ Ich muss noch erklären: Dieser Ausdruck „an jenem Tag“ ist ein adverbialer Ausdruck, der nicht einen 24-Stunden-Tag bedeutet, sondern eine Epoche. Das ist ganz typisch, auch in vielen anderen Stellen findet man den Ausdruck, zum Beispiel „bejom bejom bejom“ – „am Tag, am Tag, am Tag“. Aber das bedeutet „in der Epoche“, etwas Ähnliches im Deutschen. Wenn wir sagen „heutzutage“, dann meint man nicht diesen Kalendertag, sondern eine Epoche. Und „bejom“ ist auch so, „an jenem Tag“. Der Ausdruck kommt so oft in der Prophetie vor und bedeutet in dieser Epoche der Endzeit, wenn der Messias wiederkommt.
Da wird Gott zum zweiten Mal seine Hand ausstrecken. Das erste Mal war es damals in Ägypten, als das Volk Israel in der Sklaverei war und Gott Israel aus Ägypten geführt hat mit starker Hand, wie die Bibel sagt.
Aber in der Endzeit soll wieder etwas ganz Besonderes geschehen: „Gott wird seine Hand ausstrecken“, aber nicht einfach aus Ägypten, sondern aus Assyrien, Mitzrayim, Patros, Kusch, Elam und so weiter.
Schauen wir uns mal die Ausdrücke Assyrien und Schinear an.
Assyrien ist die Bezeichnung in der Antike für ein Königreich im heutigen Nordirak, das ist das Kerngebiet von Assyrien.
Schinear ist der alte Ausdruck für Südirak. Zum Beispiel sagt die Bibel in 1. Mose 11, dass der Turm von Babel in Schinear gebaut wurde. Babel lag im Südirak.
Also, Gott wird Juden heimführen aus Nord- und Südirak.
Im zwanzigsten Jahrhundert gab es eine Gemeinschaft von etwa 150.000 Juden im Irak. Manche waren Nachkommen von Juden, die schon vor 600 Jahren von Nebukadnezar nach Babylon weggeführt worden waren.
In den Jahren 1941 bis 1991 verließ praktisch die gesamte jüdische Gemeinschaft von 150.000 Menschen den Nord- und den Südirak.
Ich habe das genau untersucht, wo Juden im zwanzigsten Jahrhundert aus dem Gebiet des Irak eingewandert sind, und ich kann Ihnen den Nachweis geben: Wirklich aus Nord- und Südirak hat sich das so erfüllt in unserer Zeit.
Jeremia 50,8 sagt: „Flieht aus Babylonien hinaus und zieht aus dem Land der Kaldäer aus.“
Jesaja 48,20: „Zieht aus Babylonien aus.“
Nun, ich habe bereits gesagt: 1941 bis 1991 hat die jüdische Gemeinschaft den Irak verlassen.
Ein anderer Ausdruck für Südirak ist in der Bibel Babylonien, also Schinear, aber auch Babylonien. Denn das babylonische Königreich war im Altertum ein Reich im heutigen Südirak bis nördlich etwas über Bagdad hinaus, das ist Babylonien.
Und nun sehen Sie, in Jeremia werden die Juden aufgerufen, zu fliehen aus Babylonien und auch auszuziehen.
Und tatsächlich gab es im zwanzigsten Jahrhundert eine Phase, in der die jüdische Gemeinschaft aus dem Irak floh, und es gab eine Zeit, in der sie offiziell die Erlaubnis bekamen, auszuziehen. Das war in den Jahren 1950 bis 1952 – der Auszug aus dem Irak.
So präzise hat sich das Wort erfüllt.
Punkt dreizehn: Dieser Auszug aus Babylonien sollte geschehen vor der Katastrophe über Irak, denn in Jeremia 50,6 heißt es: „Flieht aus Babylonien hinaus und rettet ein jeder sein Leben, werde nicht vertilgt wegen seiner Ungerechtigkeit. Denn es ist die Zeit der Rache des Herrn, was er getan hat, vergilt er ihm.“
Ich habe gesagt, praktisch alle Juden waren draußen 1991, bevor der schreckliche Golfkrieg begann, bei dem die Weltgemeinschaft unter der Führung der UNO gegen den Irak loszog.
Und wirklich, es ist so geschehen: Die Juden sind geflohen vor dieser Katastrophe, die über den Irak kam.
1991 gab es einen grauenhaften Krieg und dann die Fortsetzung 2003, nochmals ein schrecklicher Krieg, der den Irak zusammengeschlagen hat.
Punkte 14 und 15 nehme ich zusammen: Heimkehr aus Ober- und Unterägypten.
In unserem Text heißt es, sie werden geholt werden aus Mitzrayim und aus Patros.
Nun, ich muss hier erklären: Patros ist eigentlich ein ägyptisches Wort in der hebräischen Bibel.
Die Ägypter haben das so geschrieben. Wie man das ausspricht, wissen die Ägyptologen auch nicht ganz genau, und darum hat man abgemacht: Wenn man nicht weiß, wie man ein ägyptisches Wort in der ägyptischen Schrift schreibt – man spricht nur die Konsonanten aus –, setzt man einfach ein „E“ ein.
Jetzt wissen Sie auch, warum so viele ägyptische Wörter in den Büchern „Eee“ heißen, Nofretete und was auch immer, immer „Eee“, also Peteres.
Im Griechischen wird das ausgesprochen „Patros“, das heißt auf Ägyptisch „das Südland“. Das ist die Bezeichnung für Oberägypten, also für das Niltal, das sich in Nord-Süd-Richtung zwischen Kairo und Assuan erstreckt.
Der Begriff Mitzrayim bedeutet in der Bibel Ägypten. Auf Arabisch sagt man „Mizr“. Man merkt den Zusammenhang Mitzrayim und Mizr.
Aber wenn man die Paare hat Mitzrayim und Patros, dann bezeichnet Mitzrayim ganz speziell Unterägypten, das fruchtbare Nil-Delta.
Also leiten wir ab: Jesaja 11,11 sagt, dass Juden sowohl aus Ober- als auch aus Unterägypten nach Israel auswandern sollen.
Das hat sich so erfüllt.
Im zwanzigsten Jahrhundert gab es etwa 80.000 Juden in Ägypten, auch seit Jahrhunderten dort, oder um nicht zu sagen seit Jahrtausenden, über zweitausend Jahre.
Es gab also 80.000 Juden, die um 1948 noch in Ägypten ihre Heimat hatten, besonders in Kairo und Alexandria.
Aber es gab auch kleinere Ortschaften, wo die jüdische Einwohnerschaft blühende Gemeinschaften bildete, ebenso in Oberägypten, in Unterägypten, in Damanhur, Damietta, Porzait, Mansura, Sifta, Benha, Mohalla, Kubra und Tanta, in Oberägypten, in Fayyum, Beni Suef, Minja, Assuan und Kena.
Ich bin dem ganz genau nachgegangen. Wo kann man das belegen? Das hat einige Forschungszeit beansprucht, aber dann war ich so glücklich, das zu sehen. Man kann es wirklich belegen: Aus Ober- und Unterägypten sind sie gekommen.
Also die Prophetie aus Jesaja 11 hat sich so erfüllt.
Ab 1948 verließen praktisch alle ägyptischen Juden das Land der früheren Pharaonen, und zwar aus dem Grund, dass nach der Gründung des modernen Staates Israel eine furchtbare Judenverfolgung mit Abschlachtungen, Internierungen, Vertreibungen und schlimmen Demütigungen in Ägypten begann.
Das führte zu einem modernen Exodus aus Ägypten.
Heute gibt es noch ein paar Dutzend Juden in Ägypten, zur Hauptsache alte Leute.
Man kann sagen: Der Exodus unter Mose fand um 1606 v. Chr. statt, nach strenger biblischer Chronologie. Da hat der ewige Israel mit starker Hand aus der Sklaverei in Ägypten erlöst (2. Mose 13,3).
Aber in der heutigen Zeit können wir sehen, wie die Hand Gottes zum zweiten Mal ausgestreckt wurde, um sie aus Ägypten zu holen, aber nicht nur von dort, sondern auch aus Assyrien, aus Schinear und noch mehr.
Übrigens fand ein Teil dieser 80.000 Juden in Ägypten Zuflucht in verschiedenen Ländern wie Brasilien, Argentinien, Frankreich und den USA.
Das sind jetzt so Zwischenstationen, nicht wahr? Aber das Land, das die meisten ägyptischen Juden aufgenommen hat, etwa 37.600 wenigstens, war das Land Israel.
Punkt sechzehn: Rückkehr aus dem Iran.
In unserem Text heißt es „aus Elam“.
Der biblische Ländername Elam bezeichnet speziell das große Gebiet eines altorientalischen Reiches im Südwesten des heutigen Iran, also nördlich des Persischen Golfs und östlich des Tigris.
Die berühmte elamitische Stadt Susa ist bekannt aus der Geschichte und auch aus der Bibel. Sie war die Hauptstadt und Winterresidenz der Könige im persischen Weltreich früher – das ist Elam.
Nun, in den Jahren 1948 bis 1978 verließen 70.000 Juden den Iran beziehungsweise Persien.
Infolge der islamischen Revolution von 1979, als die Mullahs an die Macht kamen und der Schah vertrieben wurde, flohen Zehntausende von Juden unter dramatischen Umständen aus dem Iran.
Im zwanzigsten Jahrhundert sind insgesamt etwa 100.000 Juden aus dem Iran nach Israel eingewandert, um dort endgültig ihre Heimat zu finden.
Es ist schon interessant, wenn man in Israel ist und mit solchen Leuten direkt in Kontakt kommt – aus dem Irak, aus Persien –, eben die lebendige Erfüllung. Die können Sie heute noch direkt so erfahren oder bereits deren Nachkommen.
Ein guter Freund von mir heißt Mizrachi, der Östliche. Sein Vater war ein irakischer Jude.
Der Bibeltext sagt weiter, das ist jetzt Punkt siebzehn: Sie werden aus Hamad kommen.
Das ist das Thema Rückkehr aus Syrien.
Hamad ist dasselbe wie die heutige Stadt Hama am Orontes in Syrien.
Die Bibel spricht aber auch über das Land Hama, also das Gebiet um die Stadt Hama herum.
Im Zusammenhang mit Jesaja 11,11, wo ständig Länder erwähnt werden, ist klar, dass hier Hamad nicht eine Stadt meint, sondern ein Gebiet, ein wichtiges Gebiet im heutigen Syrien.
1947 gab es noch 30 syrische Juden in Syrien.
Aber 1947 setzte eine schwere Judenverfolgung ein, und so kam es zur Flucht von Tausenden von Juden.
Es gab geheime Aktionen mit Lösegeldzahlungen, mit kurzfristiger Lockerung, und es gab auch US-Druck auf Syrien seit den Madrider Friedensgesprächen, wer sich noch an die jüngere Geschichte erinnert.
Das hat dazu geführt, dass es heute nur noch circa hundert Juden in Syrien gibt.
Sie sind gekommen, auch aus diesem Land.
Punkt 18: Heimkehr aus dem Sudan und aus Äthiopien.
Der Bibeltext sagt hier, sie kommen aus Kusch.
Kusch heißt auf Hebräisch „Schwarz“. Der geografische Name Kusch bezeichnet in der Bibel das Gebiet südlich von Ägypten, und zwar insbesondere das Land, das man heute als Sudan bezeichnet.
In weiter gefasstem Sinn kann Kusch auch Äthiopien bedeuten.
Im zwanzigsten Jahrhundert gab es grauenhafte Verfolgungen und Unterdrückungen in Äthiopien von den Falaschas – sie lieben diesen Ausdruck nicht. Das sind diese schwarzen Juden.
„Falascha“ heißt in der Sprache Äthiopiens „Fremdlinge“. Die wurden nie als Afrikaner, als wirklich Afrikaner gesehen, sie wurden als Fremde angesehen.
Es gab schwere Verfolgungen und Unterdrückungen.
Ab 1977 wanderten unter sehr gefährlichen Umständen eine große Anzahl von Juden aus Äthiopien zu Fuß über die Grenze nach Sudan.
Vom 21. November 1981 bis zum 5. Januar 1985 – das war die Zeit der Operation Moses – wurden 8.000 bis 11.000 Juden damals aus dem Sudan ausgeflogen.
Dann gab es Indiskretion in den Medien, das führte zu einem vorzeitigen Abbruch des Unternehmens.
Die arabische Welt war empört, die Arabische Liga hat das verurteilt als ein Zitat: „Der Macht der Piraterie und rassischen Diskriminierung. Was soll das?“
Trotzdem haben die USA weiter geheim mit Khartum verhandelt, und so kam es zur Operation Saba.
In der Nacht vom 28. auf den 29. Mai 1985 wurden mit sechs Turbo-Prop-Maschinen vom Typ C-130 des US-Luftwaffenstützpunktes bei Frankfurt circa 1.000 Juden aus dem Sudan ins gelobte Land überführt.
Merken Sie sich das mit dieser Turbo-Prop-Maschine? Ich komme darauf zurück.
Aber gehen wir der Reihenfolge nach.
1991 übernahmen eritreische und tigrinische Rebellen die Kontrolle von Addis Abeba. Das war damals die Zeit der Flucht von Magistro Haile Mariam.
So kam es am 24. Mai zur Operation Salomon.
Innerhalb von 36 Stunden flogen 36 Hercules C-130-S-Maschinen der El Al mehr als 14.000 äthiopische Juden aus.
Um die Kapazität der Flugzeuge zu erhöhen, wurden die Sitze aus den Flugzeugen entfernt.
Zeitweise waren bis zu 28 Flugzeuge gleichzeitig in der Luft und führten die Heimkehrer.
Seit 1948 bis heute gab es eine Einwanderung von über 84.000 Juden aus Kusch ins Land Israel.
Ist das nicht erstaunlich? Einfach jeder Punkt ist nachweisbar.
Prophetie 19: Aus Jemen, Aden, Dschibuti und Eritrea.
Wir lesen Psalm 107, das ist ein ganz interessanter Psalm, der die ganze Geschichte Israels beschreibt – von den Tagen der Wüstenwanderung nach dem Auszug aus Ägypten bis ins Friedensreich des Messias.
Der Psalm beginnt so: „Preist den Herrn, denn er ist gut, denn seine Güte währt ewiglich. So sollen sagen die Erlösten des Herrn, die er aus der Hand des Bedrängers erlöst und die er gesammelt hat aus den Ländern von Osten und von Westen und von Norden und vom Meer.“
Hier am Anfang von Psalm 107 wird der Bibelleser versetzt in die Zukunft, zu Beginn des messianischen Friedensreiches, wenn der Messias hier sein wird und regieren wird.
Da wird der Herr gelobt, dass er Israel gesammelt hat aus allen Himmelsrichtungen.
In weiteren Versen wird zurückgeblendet auf die Zeit der Wüstenwanderung, dann geht es um die Zeit der babylonischen Gefangenschaft und so weiter.
In meinem Buch lehnen wir heute wirklich in der Endzeit für das im Detail aus.
Wir bleiben hier ganz prägnant: Osten, Westen und Norden werden erwähnt, und dann noch das Meer.
Welches Meer ist jetzt gemeint?
Israel, obwohl es ein so kleines Land ist, hat drei Meere: das Mittelmeer, das Tote Meer und das Rote Meer.
Vor vielen Jahrzehnten, als ich Violinlehrer war, hatte ich einen ganz blitzgescheiten Schüler, auch hochbegabt, aber er war acht Jahre alt und hatte natürlich die Logik eines Achtjährigen.
Am Tisch, als ich zum Abendessen bei der Familie eingeladen war, sagte er, nachdem sie zurückgekehrt waren aus den Fählen am Meer: „Jetzt weiß ich, warum die Schweiz kein Meer hat, sie ist zu klein.“
Israel ist noch kleiner und hat drei Meere.
Also sehen Sie, die Himmelsrichtungen Osten, Westen, Norden und dann noch Meer – das weist klar hin auf die Südrichtung, auf das Meer im Süden, das ist das Rote Meer.
Von 1881 bis 1914 kamen mehr als 1.000 jemenitische Juden, die damals nach Palästina einwanderten.
1948 kam es zur Verfolgung der Juden im Jemen, und das führte wieder zu einer Einwanderung.
Im Juni 1949 und September 1950 wurden 49 jemenitische Juden mit 378 Flügen ins Land ihrer Vorväter heimgebracht.
Nicht nur aus Jemen, sondern es kamen dann 6.500 Juden auch noch aus Aden – das sieht man hier auf der Karte, auch ein Rotmeer-Anrainer wie Jemen – und dann kamen noch 500 Juden aus Dschibuti, auch wieder ein Rotmeer-Anrainer, und aus Eritrea, Afrika, ebenfalls ein Rotmeer-Anrainer.
So kamen sie wirklich vom Meer im Süden, vom Roten Meer.
Ich kann Ihnen sagen, diese Flugzeuge sind natürlich nicht über arabische Länder geflogen, sondern die Hauptroute war über das Rote Meer und dann nach Israel.
Punkt 20: Rückkehr aus Europa.
Unser Bibeltext sagt nicht nur „aus Hamad“, sondern auch „aus den Inseln des Meeres“.
Das Wort „Inseln“ ist hier sehr interessant.
Auf Hebräisch haben wir hier das Wort „Ijim“.
Sie müssen wissen, „Ijim“ bezeichnet im biblischen Hebräisch, insbesondere im Althebräischen, die Inseln und Küstenländer des Mittelmeers auf der europäischen Seite von Kleinasien bis Spanien.
So können Sie das nachlesen im berühmten Kommentar zum Alten Testament von Keil und Delitzsch, zwei der größten Hebräischkenner im neunzehnten Jahrhundert.
Delitzsch hat übrigens das Neue Testament auf Hebräisch, auf Althebräisch, übersetzt, und diese Übersetzung wird heute noch in messianischen Gemeinden in Israel gebraucht.
Diese beiden haben das so erläutert.
Hier auf dem Bild sehen Sie etwas von diesen Inseln des Mittelmeers auf der europäischen Seite und dann das Festland von der Türkei bis nach Spanien.
Jetzt verstehen Sie: „Ijim“ ist eigentlich in der Bibel ein Ausdruck zur Bezeichnung unseres alten Kontinents Europa.
Und wer hat sich da erfüllt?
Die fünfte Einwanderungswelle von 1932 bis 1938 brachte nach Hitlers Machtergreifung circa 250.000 Juden aus Europa, vor allem aus Deutschland damals.
Die Aliyah 1939–1947, die sogenannte illegale Einwanderung, brachte während des Zweiten Weltkrieges Tausende weitere aus Europa.
1948–1970 kamen aus Polen über 170.000, aus Rumänien über 24.000, aus Bulgarien 44.000, aus Ungarn über 30.000, aus Jugoslawien mehr als 10.000, aus Österreich mehr als 4.000, aus Deutschland mehr als 19.000, aus der Schweiz etwas mehr als 3.000, aus Frankreich über 4.500, aus England über 40.000, aus Belgien über 29.000, aus Holland über 4.500, aus Skandinavien über 6.600, aus Spanien über 4.300, aus Griechenland fast 1.600 und aus der Türkei noch 62.000 türkische Juden.
Sie sind gekommen aus den „Ijim“ des Meeres.
Punkt 21: Rückkehr aus Südafrika.
Jesaja 43,5 sagt: „Fürchte dich nicht, denn ich bin mit dir.“ Gott spricht zu Israel: „Fürchte dich nicht, denn ich bin mit dir. Vom Aufgang hier werde ich deinen Samen bringen von Osten, und vom Niedergang hier werde ich dich sammeln, Westen. Ich werde zum Norden sagen: Gib heraus! Und jetzt kommt’s: und zum Süden: Halte nicht zurück, bringe meine Söhne von fern hier und meine Töchter vom Ende der Erde.“
Hier geht es um das Ende der Erde, nicht im Norden wie Russland, sondern im Süden.
Ich muss dazu erklären: Ab 1652 gab es eine jüdische Besiedlung Südafrikas.
Da kamen also nicht nur die Holländer, die Buren, sondern auch Juden.
Ab 1948 sind etwa 20.000 südafrikanische Juden nach Israel gekommen.
Wie Sie hier auf der Weltkarte sehen, kamen sie wirklich vom äußersten Ende der Erde nach Israel.
Noch besser: Das sehen Sie hier auf der Karte nicht so ganz, weil das ein bisschen verzogen ist – Sie wissen, wie das mit den Weltkarten ist.
Aber schauen Sie mal nach: Derselbe Längengrad von Südafrika her geht gerade hoch bis nach Israel.
Es ist wirklich eine gerade Linie, die Sie ziehen können aus dem Gebiet von Südafrika rauf nach Israel.
So sind sie vom Süden, vom Ende der Erde gekommen.
Auf der Antarktis gibt es keine Juden.
Das führt uns nun zu Punkt 22: Rückkehr aus Amerika.
Der gleiche Bibeltext, der eben von einer Rückkehr vom Ende der Erde im Süden spricht, spricht auch von einer Sammlung vom Niedergang her.
Der Kontext macht klar: Hier geht es nicht um Himmelsrichtungen in der Nähe von Israel, sondern um die Extreme.
Darum müssen wir hier, wenn der Niedergang der Westen erwähnt wird, auch an das Extrem denken.
Schauen Sie mal: Von den USA hier können Sie so eine gerade Linie rüberziehen nach Israel.
Ab 1948 gab es eine Einwanderung von circa 110.000 nordamerikanischen Juden, also aus den USA und auch aus Kanada.
Punkt 23: Rückkehr aus China.
Man muss wissen, es gab Juden in China mindestens seit dem frühen Mittelalter, dem siebten Jahrhundert nach Christus.
Wegen der Oktoberrevolution 1917 in Russland flohen viele Juden, und manche gingen nach China.
Es gab auch viele Juden, die vor den Nazis nach China flohen.
Aber sie kamen vom Regen in die Traufe, denn in der Geschichte ging es weiter, und es kam auch die kommunistische Revolution in China. Da hatten sie das gleiche Problem wieder.
Ganz wichtig: Jesaja 49,12 haben wir schon angeschaut.
„Siehe, diese werden von ferne kommen, und siehe, diese von Norden“, dann Kontrast: Norden ist also gemeint der Süden, und dann heißt es „und von Westen“, das ist wieder sehr klar.
Dann bleibt noch eine vierte Himmelsrichtung, „und diese aus dem Land der Sinim“.
Dieses Land der Sinim muss also im Osten zu suchen sein.
Noch ein paar weitere Erklärungen:
Franz Delitzsch, den ich schon erwähnt habe, einer der größten Hebräischkenner im neunzehnten Jahrhundert, hat einen Jesaja-Kommentar geschrieben.
Auf den Seiten 487 bis 489 erklärt er, das westlichste Land des chinesischen Feudalstaates hieß in der Zeit von 897 bis 206 v. Chr. im Chinesischen „Xin“.
Das gibt auf Hebräisch „Sin“, scharfes S, „Sin“.
Die Bibel spricht hier aber nicht von „Sin“, sondern von „Sinim“.
Das ist die Mehrzahlform im Hebräischen.
Sie kennen das Wort „Cherub“, eine Engelart, „Cherubim“ ist die Mehrzahl.
Sie kennen „Seraph“, auch eine Bezeichnung für eine Engelart, und der Mehrzahl „Seraphim“.
„Sinim“ sind eben die Sinesen, also diese werden kommen aus dem Land der Sinesen, das ist China.
Sie müssen bedenken, Jesaja wirkte als Prophet um 700 vor Christus. Das war also die Zeit, als dieser chinesische Ausdruck „Sin“ aktuell war.
Wegen der kommunistischen Revolution in China ab 1949 flüchteten die meisten chinesischen Juden in den Westen beziehungsweise nach Israel.
Sogar von diesen chinesischen Juden ab dem frühen Mittelalter, die sich besonders in Kaifeng, der chinesischen Stadt der Juden, gesammelt hatten – Eifersucht ist ja eine üble Sache, aber wie soll ich das ausdrücken: Meine älteste Tochter war in Kaifeng, und ich war noch nie dort.
Ich mag ihr das gönnen, aber es wäre schon auch toll, wenn ich mal diese chinesische Stadt besuchen könnte.
Man kann ja nicht alles.
Es ist so, sie haben auch Schlitzaugen.
Also da hat es auch eine gewisse Vermischung gegeben.
Sogar von diesen Schlitzaugen-Juden aus China sind einige zurückgekehrt nach Israel.
Es gibt also Juden in Israel mit Schlitzaugen.
Punkt 24: Mit dem Schiff nach Hause.
Psalm 107 spricht über die ganze Geschichte Israels, ganz kurz abgerissen in Hauptepochen.
Dieser Abschnitt, der zu tun hat mit der Zerstreuung der Juden in den vergangenen zweitausend Jahren, spricht von einem schrecklichen Sturm, der über das Volk der Juden kommt.
Dann heißt es in Psalm 107, Vers 29: „Er verwandelt den Sturm in Stille, und es legen sich die Wellen, und sie freuen sich, dass sie sich beruhigen, und er führt sie in den ersehnten Hafen. Mögen sie den Herrn preisen wegen seiner Güte und wegen seiner Wundertaten an den Menschenkindern und ihn erheben in der Versammlung des Volkes und in der Sitzung der Ältesten ihn loben.“
Das ist die Knesset, prophetisch angekündigt, ja.
Aber uns geht es nicht um die Knesset, sondern darum, dass er sie in den ersehnten Hafen führt.
Ich habe bereits ausgeführt, wie dramatisch Juden auch in der Zeit der Aliyah mit Schiffen auf dem Mittelmeer nach Israel kamen.
Aber die Engländer haben nicht nur am Strand aufgepasst, dass ja keine Juden einfach so reinkommen.
Sie haben auch mit Militärflugzeugen das Mittelmeer überwacht und versucht, solche Schiffe zu entdecken, auf denen Juden vor den Nazis gerettet wurden und ins Land der Väter gebracht werden sollten.
Man hat darauf geachtet, dass man diese Schiffe nicht mit verdächtigen Wappen erkennt.
Aber man hat Massen von Juden unten unter Deck zusammengepfercht, unter schrecklichen, unmenschlichen Bedingungen.
Die Juden waren bereit, das zu ertragen, nur eines wollten sie: nach Hause in den sicheren Hafen.
Diese Schiffe wurden teilweise entdeckt, konfrontiert und wieder zurückgeschickt, beziehungsweise abgefangen und in eine Art Konzentrationslager im Land Israel untergebracht.
In Atlit können Sie so ein ehemaliges britisches Camp anschauen, mit Stacheldraht.
Es ist furchtbar, wenn Sie da reingehen.
Stellen Sie sich vor: Da kommen Leute, die aus Konzentrationslagern entflohen sind, und auch noch nach dem Krieg, 1946, wollten die Engländer sie nicht reinlassen.
Sie wurden aufgegriffen und in ein solches Konzentrationslager gebracht, wieder mit Stacheldraht.
Noch etwas: Sie kommen rein, in ein Holzgebäude, kein schönes Holzgebäude, und sehen dort riesige Metallmaschinen, die wie Verbrennungsöfen aussehen.
Das waren keine Verbrennungsöfen, das hatten die Engländer nicht, sondern Waschmaschinen.
Da wurde alles diesen Juden abgenommen, die ganze Kleidung.
Die Kleidung wurde schnell in diese Maschinen getan und mit hoher Hitze gereinigt, damit keine Insekten, keine Läuse und so weiter sich breitmachen würden im Camp.
Das war schrecklich.
Dann wurden die entkleideten Juden gezwungen, eine Dusche zu nehmen.
Nein, das kennt man ja schon von den Nazis.
Dann wurden sie vergast.
Und die Mütter mussten wieder...
Welche Unsensibilität! Es ist ja unglaublich, so ist es gegangen.
Aber diese Zeit nahm 1947 ein Ende.
Dann wurden sie wirklich in den ersehnten Hafen geführt, wie es hier steht.
Auch danach kamen Schiffe und brachten massenweise Juden nach Hause.
Aber nicht nur mit Schiffen.
Prophetie 25: Flug ins gelobte Land.
In Jesaja 60, Vers 8 steht: „Wer sind diese, die wie eine Wolke geflogen kommen? Und gleich Tauben zu ihren Schlägen.“
Das ist eine fantastische Stelle.
Man hat sie im Judentum natürlich auch schon früher gelesen, als es noch keine Flugzeuge gab.
Man hat abgeleitet, dass in der Endzeit, in der Zeit, wenn der Messias schließlich kommen wird, wir heimfliegen werden.
Eine kleine Anekdote:
Im Mittelalter gab es unter den kurdischen Juden, also im heutigen Nordirak, einen falschen Messias, der auftrat und sagte: „Ich bin der Messias, die Zeit der Erlösung ist gekommen.“
Da wusste man, jetzt kommt die Zeit, wo wir heimfliegen werden.
Im Mittelalter.
Dieser falsche Messias war ein hinterhältiger Mann, der in Vollmondnächten von einem Ast auf einen anderen Baum gesprungen ist, um den Leuten zu zeigen: „Ich kann fliegen, und bald werdet ihr alle auch fliegen, zusammen mit mir.“
Diese ganze Bewegung entpuppte sich als Betrug, alles brach zusammen, und niemand flog.
Aber viele wussten: Wir werden einmal heimfliegen.
Und wirklich, ab 1882 gab es noch keine Flugzeuge.
Die Gebrüder Wright haben erst später in Amerika am Strand mit ihren gefährlichen Flugobjekten geprobt.
Dann ging die Entwicklung steil weiter, bis es möglich wurde, Menschen in Massen mit Flugzeugen zu transportieren.
Viele sind über den Luftweg so wie Wolken geflogen, gleich Tauben, die heimkehren zu ihren Schlägen.
Wir ziehen aus diesen Beispielen Schlussfolgerungen.
Erstens: Wir leben in der Endzeit.
Die erfüllte Prophetie beweist das.
Jesus Christus kommt bald, aber nicht mehr als der Retter der Welt, sondern als der Richter der Welt.
Die Frage, die sich ganz persönlich stellt, ist: Sind Sie bereit, dem Richter, wenn er kommt – er steht vor der Tür – zu begegnen?
Wir haben gesehen, die Endzeit ist eine Periode von bereits 136 Jahren, und es haben sich insgesamt nicht 25, sondern 180 Prophezeiungen erfüllt.
Am Ende dieser Periode, in der wir so weit vorgeschritten sind, wird Jesus Christus kommen als der Richter der Welt.
Zweitens: Das macht auch deutlich, dass die Bibel Gottes Wort an uns ist.
Es gibt kein anderes Buch, das solche Prophezeiungen vorweisen kann.
Diese 180 über die Endzeit oder die 200 über Weltgeschichte allein im Buch Daniel oder die 300 Prophezeiungen in Bezug auf das erste Kommen von Jesus Christus – hunderte von Prophezeiungen, so genau erfüllt – gibt es nur in der Bibel.
Nicht im Koran, nicht in den Schriften der Hindus, nicht in den Schriften der Buddhisten, nirgends.
Warum nicht? Warum nur in der Bibel?
Das beweist, dass hinter der Bibel Gott steht, der Gott, der Zeit und Raum nicht unterworfen ist.
Die Tatsache, dass in anderen Religionen diese Art von Prophetie nicht existiert, zeigt, dass sie eben nicht den ewigen Gott kennen, der Raum und Zeit nicht unterworfen ist.
Nur ein Beispiel:
In Haiti ist der Voodoo-Zauber sehr verbreitet.
Das Land wurde ja auch ganz bewusst dem Satan geweiht.
In Haiti lieben viele Menschen Glücksspiele.
Obwohl sie fast kein Geld haben, kaufen sie ihre Glücksspiellose.
Dann brauchen sie noch mehr Geld und gehen zur Voodoo-Wahrsagerin, um zu wissen, wie die Lösung für das Los heißt.
Da können Sie denken: „Ja gut, dann werden Sie aber reich.“
Nein, sie bleiben arm und werden noch ärmer, weil diese Voodoo-Priesterinnen das auch nicht wissen.
Es funktioniert nicht.
Diese Geister wissen nicht einmal die richtige Lottozahl.
Aber die Bibel weiß so präzise, was kommen wird.
Darum können wir sagen: Die Bibel ist Gottes Wort an uns.
Sie ist glaubwürdig, und es lohnt sich, die Bibel regelmäßig zu lesen und Gottes Botschaft für uns persönlich zu erfahren.
Drittens: Diese Bibel sagt, wir müssen zu Gott zurückkehren und uns mit ihm versöhnen lassen.
Das ist die wunderbare Botschaft Gottes an uns.
Wir müssen mit Gott ins Reine kommen.
Es heißt in 2. Korinther 5,20: „Lasst euch versöhnen mit Gott.“
Ja, wir streiten mit Gott.
Was ist das, wenn man ein Leben führt und gar nicht nach Gott fragt?
Einfach sein eigenes Leben lebt, aber der Schöpfer spielt überhaupt keine Rolle.
Das ist doch nicht in Ordnung.
Die Bibel sagt: Lasst euch versöhnen mit Gott.
Wir brauchen Frieden mit Gott.
Die Bibel macht uns klar: Wir sind von Gott getrennt, wir alle.
Ein Graben ist zwischen Gott und Mensch, und dieser Graben ist unsere persönliche Schuld.
Die Bibel sagt in Jesaja 59: Unsere Schuld, unsere Sünden haben eine Trennung gemacht zwischen Gott und uns.
Natürlich kann man versuchen, gut zu leben, sich anzustrengen, Recht zu tun und niemandem zu schaden, oder einfach so zu leben, dass man anderen nur das tut, was man auch möchte, dass sie einem tun.
Alles schön und recht, aber alle diese Versuche, alle Anstrengungen führen uns nicht zu Gott, auch Esoterik nicht.
Alle unsere Bemühungen, sagt die Bibel, funktionieren nicht.
Der Graben kann nicht überbrückt werden durch unsere Anstrengungen.
Römer 3,23 sagt: „Es ist kein Unterschied, alle haben gesündigt und erreichen nicht die Herrlichkeit Gottes.“
Weil wir nicht zu Gott kommen konnten, kam Gott zu uns.
Jesus Christus ist die Brücke.
Darum kam der Messias, um für unsere Sünden zu sterben.
Gott ist absolut heilig.
Darum kann er nicht einfach über Sünde hinwegsehen und die Augen zudrücken.
Dann wäre er nicht mehr gerecht.
Man kann Schuld nicht einfach so durchgehen lassen, wenn es um echte Gerechtigkeit geht.
Darum müsste Gott jeden von uns richten.
Auch wenn wir recht gut gelebt haben, reicht das nicht, um vor einem heiligen Gott bestehen zu können.
Aber Gott hat die Brücke geschaffen.
Jesus, der Messias, ist gekommen, hat unsere Schuld auf sich genommen und die Strafe an unserer Stelle getragen, die eigentlich unser Teil sein sollte – in Ewigkeit im Feuersee.
Darum sagt die Bibel: Jeder Mensch, der seine persönliche Schuld im Gebet Gott bekennt und bereut und dieses Opfer des leidenden Messias in Anspruch nimmt, darf sich freuen auf das Kommen des herrschenden Messias.
Denn wenn wir einmal vor dem Richter stehen werden – und jeder Mensch, der je gelebt hat, wird einmal vor dem Richter stehen – dann kann man wissen: Der Richter ist mein Retter.
Darum brauche ich keine Angst zu haben vor Gott.
Sonst wäre der Gedanke, einmal vor dem Richter zu stehen, ein erschreckender Gedanke.
Es gibt einen Weg zurück zu Gott.
Jesaja 55,6: „Sucht den Herrn, solange er sich finden lässt, ruft ihn an, während ihr nahe seid. Der Gesetzlose verlasse seinen Weg und der Mann des Frevels seine Gedanken und kehre um zu dem Herrn, so wird er sich seiner erbarmen.“
„Zu unserem Gott, denn er ist reich an Vergebung.“
Auf dem Golgatha-Felsen vor den Stadtmauern von Jerusalem ist Jesus Christus für uns gestorben.
Damit hat Gott gezeigt, er ist nicht nur ein heiliger Gott, der das Böse straft, sondern er ist ein Gott der Liebe.
Er will nicht, dass wir verlorengehen.
Darum hat er seinen Sohn gegeben als leidenden Messias.
So möchte ich wirklich jedem Mut machen, der nicht sagen könnte, jetzt im Moment habe ich Frieden mit Gott, dass er heute noch Frieden mit Gott macht.
Der Weg ist nicht einfach, schon einfach, weil wir nichts leisten müssen.
Aber sich vor Gott zu demütigen, das ist für uns ganz schwierig.
Aber das ist der Weg.
Und das ist der Weg zu ewigem Leben und ewiger Gemeinschaft mit diesem Gott, der uns anhand des Volkes Israel besonders gezeigt hat, dass er die Weltgeschichte in der Hand hat, alles weiß, was kommt, und darum können wir ihm vollkommen vertrauen.
Vielen Dank fürs Zuhören.
Die Heimkehr aus Nord- und Südirak
Und jetzt nehmen wir Punkt neunzehn gleich zusammen: Rückkehr aus Nord- und Südirak. Ich lese Jesaja 11,11-12:
„Und es wird geschehen an jenem Tag, da wird der Herr noch zum zweiten Mal seine Hand ausstrecken, um den Überrest seines Volkes zu erwerben, der übrig bleiben wird aus Assyrien und aus Patros und aus Kusch und aus Elam und aus Schinear und aus Hamath und aus den Inseln des Meeres. Und er wird den Nationen ein Panier, eine Fahne, erheben und die Vertriebenen Israels zusammenbringen und die Zerstreuten Judas wieder sammeln von den vier Enden der Erde.“
Sehr viele Details in dieser Prophezeiung. Jesaja 11 spricht über den Messias, den herrschenden Messias, wenn er einmal wiederkommen und hier regieren wird.
In diesem Zusammenhang heißt es in Vers 11: „Und es wird geschehen an jenem Tag.“ Ich muss noch erklären, dass dieser Ausdruck „an jenem Tag“ ein adverbialer Ausdruck ist. Er bedeutet nicht einen 24-Stunden-Tag, sondern eine Epoche. Das ist ganz typisch. Auch in vielen anderen Stellen findet man den Ausdruck, zum Beispiel „bejomm, bejomm, bejomm“ – „am Tag, am Tag, am Tag“. Aber das bedeutet „in der Epoche“, etwas Ähnliches wie im Deutschen. Wenn wir sagen „heutzutage“, dann meint man nicht heute, diesen Kalendertag, sondern eine Epoche. Und „bejomm“ ist auch so: „an jenem Tag“. Der Ausdruck kommt so oft vor in der Prophetie. Er bedeutet in dieser Epoche der Endzeit, wenn der Messias wiederkommt.
Da wird Gott zum zweiten Mal seine Hand ausstrecken. Das erste Mal war es damals in Ägypten, als das Volk Israel in der Sklaverei war und Gott Israel aus Ägypten geführt hat mit starker Hand, wie die Bibel sagt. Aber in der Endzeit soll wieder etwas ganz Besonderes geschehen: Gott wird seine Hand ausstrecken, aber nicht einfach aus Ägypten, sondern aus Assyrien, Mitzrayim, Patros, Kusch, Elam und so weiter.
Schauen wir uns mal die Ausdrücke Assyrien und Schinear an. Assyrien ist die Bezeichnung in der Antike für ein Königreich im heutigen Nordirak. Das ist das Kerngebiet von Assyrien. Und Schinear ist der alte Ausdruck für Südirak. Zum Beispiel sagt die Bibel in 1. Mose 11, der Turm von Babel wurde in Schinear gebaut. Babel lag im Südirak. Also wird Gott Juden heimführen aus Nord- und Südirak.
Nun ist es so, dass es im zwanzigsten Jahrhundert eine Gemeinschaft von etwa 150.000 Juden im Irak gab. Manche waren Nachkommen von Juden, die schon vor 600 Jahren von Nebukadnezar nach Babylon weggeführt worden waren. In den Jahren 1941 bis 1991 verließ praktisch die gesamte jüdische Gemeinschaft von 150.000 Menschen den Nord- und den Südirak.
Ich habe das genau untersucht: Wo sind Juden im zwanzigsten Jahrhundert aus dem Gebiet des Irak eingewandert? Ich kann Ihnen den Nachweis im Detail geben. Wirklich hat sich die Prophezeiung erfüllt, dass Juden aus Nord- und Südirak heimkehren.
Jeremia 50,8 sagt: „Flieht aus Babylonien hinaus und zieht aus dem Land der Kaldäer aus.“ Jesaja 48,20 ruft auf: „Zieht aus Babylonien aus.“
Ich habe bereits gesagt, dass die jüdische Gemeinschaft von 1941 bis 1991 den Irak verlassen hat. Ein anderer Ausdruck für Südirak ist in der Bibel Babylonien, also Schinear, aber auch Babylonien. Das babylonische Königreich war im Altertum ein Reich im heutigen Südirak bis nördlich etwas über Bagdad hinaus. Das ist Babylonien.
Und nun sehen Sie, in Jeremia werden die Juden aufgerufen, aus Babylonien zu fliehen und auszuziehen. Tatsächlich gab es im zwanzigsten Jahrhundert eine Phase, in der die jüdische Gemeinschaft aus dem Irak floh. Es gab auch eine Zeit, in der sie offiziell die Erlaubnis bekamen, auszuziehen. Das war in den Jahren 1950 bis 1952, der Auszug aus dem Irak.
So präzise hat sich das Wort erfüllt.
Die Flucht vor der Katastrophe im Irak
Punkt dreizehn
Dieser Auszug aus Babylonien sollte vor der Katastrophe über den Irak stattfinden. Denn in Jeremia 50,6 heißt es: „Flieht aus Babylonien hinaus und rettet ein jeder sein Leben! Werdet nicht vertilgt wegen seiner Ungerechtigkeit. Denn es ist die Zeit der Rache des Herrn; was er getan hat, vergilt er ihm.“
Ich habe gesagt, praktisch alle Juden waren 1991 draußen, bevor der schreckliche Golfkrieg begann. Damals zog die Weltgemeinschaft unter der Führung der UNO gegen den Irak los.
Und tatsächlich ist es so geschehen: Die Juden sind vor dieser Katastrophe geflohen, die 1991 über den Irak kam. Es war ein grauenhafter Krieg. Danach folgte 2003 nochmals ein schrecklicher Krieg, der den Irak schwer getroffen hat.
Die Heimkehr aus Ober- und Unterägypten
14 und 15 nehme ich zusammen: Heimkehr aus Ober- und Unterägypten. In unserem Text heißt es, sie werden geholt werden aus Mitzrayim und aus Patros. Nun, ich muss hier erklären: Patros ist eigentlich ein ägyptisches Wort in der hebräischen Bibel. Die Ägypter haben das so geschrieben, aber wie man es genau ausspricht, wissen die Ägyptologen nicht ganz genau. Darum hat man abgemacht, wenn man nicht weiß, wie man ein ägyptisches Wort in der ägyptischen Schrift schreibt und nur die Konsonanten ausspricht, setzt man einfach ein E ein.
Jetzt wissen Sie auch, warum so viele ägyptische Wörter in den Büchern Eee heißen – Nefertete und was auch immer, immer Eee. Also Peteres. Im Griechischen wird das ausgesprochen Patros. Das heißt auf Ägyptisch „das Südland“ und ist die Bezeichnung für Oberägypten, also für das Niltal, das sich in Nord-Süd-Richtung zwischen Kairo und Aswan erstreckt.
Der Begriff Mitzrayim bedeutet in der Bibel Ägypten. Auf Arabisch sagt man Mizr – man erkennt den Zusammenhang zwischen Mitzrayim und Mizr. Wenn man die Paare Mitzrayim und Patros hat, bezeichnet Mitzrayim ganz speziell Unterägypten, das fruchtbare Nil-Delta.
Wir leiten also ab: Jesaja 11,11 sagt, dass Juden sowohl aus Ober- als auch aus Unterägypten nach Israel auswandern sollen. Das hat sich so erfüllt. Im 20. Jahrhundert gab es etwa 80.000 Juden in Ägypten, die dort seit Jahrhunderten lebten – oder um nicht zu sagen seit Jahrtausenden, über zweitausend Jahre. Es gab also 80.000 Juden, die um 1948 noch in Ägypten ihre Heimat hatten, besonders in Kairo und Alexandria.
Aber es gab auch kleinere Ortschaften, in denen die jüdische Einwohnerschaft blühende Gemeinschaften bildete, ebenso in Oberägypten und Unterägypten, zum Beispiel in Damanhur, Damietta, Porzait, Mansura, Sifta, Benha, Mohalla, Kubra und Tanta. In Oberägypten waren es Fayyum, Benissuef, Minja, Aswan und Kena.
Ich bin dem ganz genau nachgegangen: Wo kann man das belegen? Einige Forschungszeit hat das beansprucht, aber dann war ich so glücklich, das zu sehen. Man kann es wirklich belegen: Aus Ober- und Unterägypten sind sie gekommen. Also hat sich die Prophetie aus Jesaja 11 so erfüllt.
Ab 1948 verließen praktisch alle ägyptischen Juden das Land der früheren Pharaonen. Und zwar aus dem Grund, dass es nach der Gründung des modernen Staates Israel eine furchtbare Judenverfolgung gab, mit Abschlachtungen, Internierungen, Vertreibungen und schlimmen Demütigungen in Ägypten. Das führte zu einem modernen Exodus aus Ägypten.
Heute gibt es noch ein paar Dutzend Juden in Ägypten, und zur Hauptsache sind es alte Leute. Man kann also sagen: Der Exodus unter Mose fand um 1606 vor Christus statt, nach strenger biblischer Chronologie. Da hat der ewige Israel mit starker Hand aus der Sklaverei in Ägypten erlöst (2. Mose 13,3).
Aber in der heutigen Zeit können wir sehen, wie die Hand Gottes zum zweiten Mal ausgestreckt wurde, um sie aus Ägypten zu holen – aber nicht nur von dort, sondern auch aus Assyrien, aus Schina und noch mehr.
Übrigens: Ein Teil dieser 80.000 Juden in Ägypten fand Zuflucht in verschiedenen Ländern wie Brasilien, Argentinien, Frankreich und den USA. Das sind jetzt so Zwischenstationen, nicht wahr? Aber das Land, das die meisten ägyptischen Juden aufgenommen hat – etwa 37.600 wenigstens – war das Land Israel.
Die Rückkehr aus dem Iran
Sechzehn Rückkehr aus dem Iran – in unserem Text heißt es „aus Elam“. Der biblische Ländername Elam bezeichnet speziell das große Gebiet eines altorientalischen Reiches im Südwesten des heutigen Iran, also nördlich des Persischen Golfs und östlich des Tigris. Die berühmte elamitische Stadt Susa ist bekannt aus der Geschichte und auch aus der Bibel. Sie war die Hauptstadt und Winterresidenz der Könige im persischen Weltreich. Das ist Elam.
Nun, in den Jahren 1948 bis 1978 verließen 70 Juden den Iran beziehungsweise Persien. In der Folge der islamischen Revolution von 1979, als die Mullahs an die Macht kamen und der Schah vertrieben wurde, flohen Zehntausende von Juden unter dramatischen Umständen aus dem Iran.
Im zwanzigsten Jahrhundert sind insgesamt etwa hunderttausend Juden aus dem Iran nach Israel eingewandert, um dort endgültig ihre Heimat zu finden. Es ist schon interessant, wenn man in Israel ist und mit solchen Leuten direkt in Kontakt kommt – aus dem Irak, aus Persien. Man erlebt die lebendige Erfüllung. Diese Menschen oder bereits deren Nachkommen können Sie heute noch so erfahren.
Ein guter Freund von mir heißt Mizrachi, was „der Östliche“ bedeutet. Sein Vater war ein irakischer Jude.
Die Rückkehr aus Syrien
Dann sagt der Bibeltext weiter, das ist jetzt Punkt siebzehn: Sie werden aus Hamad kommen. Das ist das Thema Rückkehr aus Syrien. Hamad ist dasselbe wie die heutige Stadt Hama am Orontes in Syrien. Die Bibel spricht aber auch über das Land.
Hama bezeichnet also das Gebiet um die Stadt Hama herum. Im Zusammenhang mit Jesaja 11,11, wo ständig Länder erwähnt werden, ist klar, dass hier Hamad nicht eine Stadt meint, sondern ein wichtiges Gebiet im heutigen Syrien.
1947 lebten noch 30 Juden in Syrien, syrische Juden. Doch 1947 begann eine schwere Judenverfolgung, die zur Flucht von Tausenden von Juden führte. Es gab geheime Aktionen mit Lösegeldzahlungen und kurzfristige Lockerungen. Außerdem übte die US-Regierung Druck auf Syrien aus, insbesondere seit den Madrider Friedensgesprächen – wer sich noch an die jüngere Geschichte erinnert.
Das hat dazu geführt, dass es heute nur noch circa hundert Juden in Syrien gibt. Sie sind gekommen, auch aus diesem Land.
Die Heimkehr aus Sudan und Äthiopien
18, Heimkehr aus dem Sudan und aus Äthiopien. Der Bibeltext sagt hier, sie kommen aus Kusch. Kusch heißt auf Hebräisch „Schwarz“. Der geografische Name Kusch bezeichnet in der Bibel das Gebiet südlich von Ägypten, insbesondere das Land, das heute als Sudan bekannt ist. In einem weiteren Sinne kann Kusch auch Äthiopien bedeuten.
Im 20. Jahrhundert gab es in Äthiopien grauenhafte Verfolgungen und Unterdrückungen der Falaschas. Sie selbst mögen diesen Ausdruck nicht. Dabei handelt es sich um schwarze Juden. „Falascha“ bedeutet in der Sprache Äthiopiens „Fremdlinge“. Diese Menschen wurden nie als Afrikaner im eigentlichen Sinne angesehen, sondern als Fremde.
Ab 1977 wanderten unter sehr gefährlichen Umständen viele Juden aus Äthiopien zu Fuß über die Grenze in den Sudan aus. Vom 21. November 1981 bis zum 5. Januar 1985 fand die sogenannte Operation Moses statt. Dabei wurden acht- bis elftausend Juden aus dem Sudan ausgeflogen.
Eine Indiskretion in den Medien führte jedoch zum vorzeitigen Abbruch dieser Aktion. Die arabische Welt war empört, und die Arabische Liga verurteilte das Vorhaben mit den Worten: „Der Macht der Piraterie und rassischen Diskriminierung – Was soll das?“
Trotzdem verhandelten die USA weiterhin heimlich mit Khartum. So kam es zur Operation Saba. In der Nacht vom 28. auf den 29. Mai 1985 wurden mit sechs Turbo-Prop-Maschinen vom Typ C-130 des US-Luftwaffenstützpunktes bei Frankfurt etwa tausend Juden aus dem Sudan ins Gelobte Land überführt. Merken Sie sich den Begriff „Turbo-Prop-Maschine“? Ich komme darauf später noch zurück.
Gehen wir der Reihenfolge nach weiter: 1991 übernahmen eritreische und tigrinische Rebellen die Kontrolle über Addis Abeba. Das war die Zeit der Flucht von Magistro Haile Mariam. Am 24. Mai kam es zur Operation Salomon. Innerhalb von 36 Stunden flogen 36 Herkules C-130-S-Maschinen der El Al mehr als 14.000 äthiopische Juden aus.
Um die Kapazität der Flugzeuge zu erhöhen, wurden die Sitze aus den Maschinen entfernt. Zeitweise waren bis zu 28 Flugzeuge gleichzeitig in der Luft, um die Menschen heimzuführen.
Seit 1948 bis heute gab es eine Einwanderung von über 84.000 Juden aus Kusch nach Israel. Ist das nicht erstaunlich? Jeder einzelne dieser Punkte ist nachweisbar.
Die Rückkehr aus Jemen, Aden, Dschibuti und Eritrea
Prophetie 19 aus Jemen, Aden, Dschibuti und Eritrea.
Wir lesen Psalm 107, einen sehr interessanten Psalm, der die ganze Geschichte Israels beschreibt – von den Tagen der Wüstenwanderung nach dem Auszug aus Ägypten bis hin zum Friedensreich des Messias. Der Psalm beginnt mit den Worten: „Preist den Herrn, denn er ist gut, denn seine Güte währt ewiglich.“ So sollen sagen die Erlösten des Herrn, die er aus der Hand des Bedrängers erlöst hat und die er gesammelt hat aus den Ländern von Osten, von Westen, von Norden und vom Meer.
Bereits am Anfang von Psalm 107 wird der Bibelleser in die Zukunft versetzt. Es ist zu Beginn des messianischen Friedensreiches, wenn der Messias hier sein wird und regieren wird. Der Herr wird dafür gelobt, dass er Israel aus allen Himmelsrichtungen gesammelt hat.
In den weiteren Versen wird dann zurückgeblendet: zur Zeit der Wüstenwanderung, zur babylonischen Gefangenschaft und so weiter. In meinem Buch erläutere ich heute die Endzeit im Detail. Hier bleiben wir jedoch prägnant: Osten, Westen und Norden werden erwähnt, und dann noch das Meer.
Welches Meer ist hier gemeint? Israel, obwohl ein so kleines Land, hat drei Meere: das Mittelmeer, das Tote Meer und das Rote Meer. Vor vielen Jahrzehnten, als ich Violinlehrer war, hatte ich einen sehr klugen Schüler. Er war hochbegabt, aber erst acht Jahre alt und hatte natürlich die Logik eines Achtjährigen. Einmal, als ich zum Abendessen bei seiner Familie eingeladen war, erzählte er nach einem Ausflug ans Meer: „Jetzt weiß ich, warum die Schweiz kein Meer hat – sie ist zu klein.“ Israel ist noch kleiner und hat drei Meere.
Sie sehen also: Die Himmelsrichtungen Osten, Westen, Norden und dann noch „Meer“ weisen eindeutig auf die Südrichtung hin, also das Meer im Süden – das Rote Meer.
Zwischen 1881 und 1914 wanderten mehr als tausend jemenitische Juden nach Palästina ein. 1948 kam es zur Verfolgung der Juden im Jemen, was eine weitere Einwanderungswelle auslöste. Im Juni 1949 und September 1950 wurden 49 jemenitische Juden mit 378 Flügen in das Land ihrer Vorväter zurückgebracht.
Nicht nur aus dem Jemen kamen Juden, sondern auch 6500 aus Aden, das ebenfalls am Roten Meer liegt, wie auf der Karte zu sehen ist. Außerdem kamen 500 Juden aus Dschibuti, einem weiteren Anrainerstaat des Roten Meeres, sowie aus Eritrea in Afrika, das ebenfalls am Roten Meer liegt.
So kamen die Juden tatsächlich vom Meer im Süden, vom Roten Meer. Ich kann Ihnen sagen: Diese Flugzeuge flogen natürlich nicht über arabische Länder. Die Hauptroute führte über das Rote Meer nach Israel.
Die Rückkehr aus Europa
Punkt zwanzig: Rückkehr aus Europa.
Unser Bibeltext erwähnt nicht nur Hamat, sondern auch die Inseln des Meeres. Das Wort „Inseln“ ist hier besonders interessant. Im Hebräischen steht an dieser Stelle das Wort „Iyim“.
Im biblischen Hebräisch, insbesondere im Althebräischen, bezeichnet „Iyim“ die Inseln und Küstenländer des Mittelmeers auf der europäischen Seite, von Kleinasien bis nach Spanien. Diese Information können Sie im berühmten Kommentar zum Alten Testament von Keil und Delitzsch nachlesen. Keil und Delitzsch waren zwei der größten Hebräischkenner des 19. Jahrhunderts.
Delitzsch hat außerdem das Neue Testament ins Hebräische, genauer gesagt ins Althebräische, übersetzt. Diese Übersetzung wird heute noch in messianischen Gemeinden in Israel verwendet. Die beiden Gelehrten erläuterten also, dass „Iyim“ im biblischen Kontext die Inseln des Mittelmeers auf der europäischen Seite und das Festland von der Türkei bis nach Spanien bezeichnet.
Auf dem Bild sehen Sie einen Ausschnitt dieser Inseln und Küstenländer. So wird klar, dass „Iyim“ in der Bibel ein Ausdruck ist, der unseren alten Kontinent Europa beschreibt.
Wer hat sich hier erfüllt? Die fünfte Einwanderungswelle von 1932 bis 1938 brachte nach Hitlers Machtergreifung circa 250 Juden aus Europa, vor allem aus Deutschland. Die sogenannte „Aliyah Bet“ (39-47), die illegale Einwanderung, brachte während des Zweiten Weltkrieges Tausende weitere Juden aus Europa nach Israel.
Zwischen 1948 und 1970 kamen viele Juden aus verschiedenen europäischen Ländern: Über 170 aus Polen, mehr als 24 aus Rumänien, über 275 aus Bulgarien, 44 aus Ungarn, mehr als 30 aus Jugoslawien, mehr als 10 aus Österreich, mehr als 4 aus Deutschland, etwa 19 aus der Schweiz, über 4500 aus Frankreich, über 40 aus England, über 29 aus Belgien, über 4500 aus Holland, über 6600 aus Skandinavien, über 4300 aus Spanien, fast 1600 aus Griechenland und 62 türkische Juden aus der Türkei.
Alle diese Menschen kamen aus den „Iyim“ des Meeres – den Inseln und Küstenländern Europas, wie es in der Bibel beschrieben ist.
Die Rückkehr aus Südafrika
Punkt 21: Rückkehr aus Südafrika
Jesaja 43,5: "Fürchte dich nicht, denn ich bin mit dir." Gott spricht zu Israel: "Fürchte dich nicht, denn ich bin mit dir. Vom Aufgang her werde ich deinen Samen bringen, vom Osten, und vom Niedergang her werde ich dich sammeln, vom Westen. Ich werde zum Norden sagen: Gib heraus! Und jetzt kommt's: Zum Süden sage ich: Halte nicht zurück! Bringe meine Söhne von fern her und meine Töchter vom Ende der Erde."
Hier geht es also um das Ende der Erde – nicht im Norden, wie zum Beispiel Russland, sondern im Süden.
Ich muss dazu erklären: Ab 1652 gab es eine jüdische Besiedlung in Südafrika. Dort kamen nicht nur die Holländer, die Buren, sondern auch Juden an. Ab 1948 sind etwa zwanzigtausend südafrikanische Juden nach Israel eingewandert.
Wie Sie auf der Weltkarte sehen können, kamen diese Menschen wirklich vom äußersten Ende der Erde nach Israel. Noch besser ist: Auf der Karte ist das nicht ganz so deutlich, da sie etwas verzerrt ist – Sie wissen ja, wie das mit Weltkarten ist.
Schauen Sie mal: Derselbe Längengrad, der durch Südafrika verläuft, reicht geradewegs bis nach Israel. Es ist wirklich eine gerade Linie, die man vom Gebiet Südafrikas nach Israel ziehen kann. So sind sie vom Süden, vom Ende der Erde, gekommen. Auf der Antarktis gibt es keine Juden.
Das führt uns nun zu Punkt 22: Rückkehr aus Amerika.
Der gleiche Bibeltext, der eben von einer Rückkehr vom Ende der Erde im Süden spricht, erwähnt auch eine Sammlung vom Niedergang her. Der Kontext macht klar: Hier geht es nicht um Himmelsrichtungen in der Nähe von Israel, sondern um die Extreme.
Wenn vom Niedergang der Westen genannt wird, müssen wir auch an das Extreme denken. Schauen Sie mal: Von den USA aus kann man eine gerade Linie nach Israel ziehen.
Ab 1948 gab es eine Einwanderung von circa 110.000 nordamerikanischen Juden – also aus den USA und auch aus Kanada.
Die Rückkehr aus China
- Rückkehr aus China
Man muss wissen, dass es Juden in China mindestens seit dem frühen Mittelalter, also seit dem siebten Jahrhundert nach Christus, gab. Aufgrund der Oktoberrevolution 1917 in Russland flohen viele Juden, und einige von ihnen suchten Zuflucht in China. Außerdem flüchteten viele Juden vor den Nazis nach China.
Doch sie kamen vom Regen in die Traufe, denn die Geschichte ging weiter. Es kam auch die kommunistische Revolution in China, und sie hatten wieder ähnliche Probleme.
Ganz wichtig ist Jesaja 49,12, den wir bereits angeschaut haben: „Siehe, diese werden von ferne kommen, und siehe, diese vom Norden.“ Hier ist der Norden gemeint. Dann heißt es weiter: „und von Westen“ – das ist wieder sehr klar. Dann bleibt noch eine vierte Himmelsrichtung: „und diese aus dem Land der Sinim.“ Dieses Land der Sinim muss also im Osten zu suchen sein.
Noch ein paar weitere Erklärungen: Franz Delitzsch, den ich schon erwähnt habe und der einer der größten Hebräischkenner im neunzehnten Jahrhundert war, hat einen Jesaja-Kommentar geschrieben. Auf den Seiten 487 bis 489 erklärt er, dass das westlichste Land des chinesischen Feudalstaates in der Zeit von 897 bis 206 v. Chr. im Chinesischen „Xin“ hieß. Das entspricht im Hebräischen „Sin“ mit scharfem S, also Sin.
Die Bibel spricht hier aber nicht von „Sin“, sondern von „Sinim“. Das ist die Mehrzahlform im Hebräischen. Sie kennen das Wort „Cherub“, eine Engelart, und die Mehrzahl „Cherubim“. Ebenso kennen Sie „Seraph“ als Bezeichnung für eine Engelart, und die Mehrzahl „Seraphim“. „Sinim“ sind also die Sinesen, also die Chinesen.
Diese werden aus dem Land der Sinesen kommen – das ist China. Und man muss bedenken, dass Jesaja als Prophet um 700 v. Chr. wirkte. Das war also die Zeit, in der dieser chinesische Ausdruck „Sin“ aktuell war.
Wegen der kommunistischen Revolution in China ab 1949 flüchteten die meisten chinesischen Juden in den Westen beziehungsweise nach Israel. Sogar von diesen chinesischen Juden, die sich ab dem frühen Mittelalter besonders in Kaifeng sammelten – Kaifeng war die chinesische Stadt der Juden.
Eifersucht ist ja eine üble Sache, aber wie soll ich das ausdrücken: Meine älteste Tochter war in Kaifeng, doch ich selbst war noch nie dort. Ich gönne ihr das, aber es wäre schon auch toll, wenn ich diese chinesische Stadt einmal besuchen könnte. Aber man kann ja nicht alles.
Es ist so, dass diese Juden auch Schlitzaugen haben. Es hat also eine gewisse Vermischung gegeben. Sogar von diesen Schlitzaugen-Juden aus China sind einige zurückgekehrt nach Israel. Es gibt also Juden, Israelis mit Schlitzaugen.
Die Heimkehr mit Schiffen und Flugzeugen
24, mit dem Schiff nach Hause. Ich habe bereits vorgestellt, dass Psalm 107 die gesamte Geschichte Israels in kurzen Abschnitten nach Hauptepochen zusammenfasst.
Dieser Abschnitt, der von der Zerstreuung der Juden in den vergangenen zweitausend Jahren handelt, beschreibt einen schrecklichen Sturm, der über das Volk der Juden kommt. In Psalm 107, Vers 29 heißt es von Gott: „Er verwandelt den Sturm in Stille, und es legen sich die Wellen; sie freuen sich, dass sie sich beruhigen, und er führt sie in den ersehnten Hafen.“
Mögen sie den Herrn preisen wegen seiner Güte und wegen seiner Wundertaten an den Menschenkindern, ihn erheben in der Versammlung des Volkes und in der Sitzung der Ältesten loben. Das ist die Gnesit. Prophetisch angekündigt, ja. Aber uns geht es nicht um die Knesset, sondern darum, dass er sie in den ersehnten Hafen führt.
Ich habe bereits ausgeführt, wie dramatisch Juden auch in der Zeit der Aliyah mit Schiffen auf dem Mittelmeer nach Israel kamen. Die Engländer haben nicht nur am Strand aufgepasst, damit keine Juden einfach so ins Land kommen. Sie haben auch mit Militärflugzeugen das Mittelmeer überwacht, um solche Schiffe zu entdecken, auf denen Juden vor den Nazis gerettet wurden und ins Land der Väter gebracht werden sollten.
Man achtete darauf, dass diese Schiffe keine auffälligen Wappen trugen. Dennoch wurden Massen von Juden unter Deck zusammengepfercht, unter schrecklichen und unmenschlichen Bedingungen. Sie waren bereit, das zu ertragen – nur um nach Hause in den sicheren Hafen zu gelangen.
Man entdeckte solche Schiffe, konfrontierte sie und schickte sie zurück. Sie wurden abgefangen und in eine Art Konzentrationslager im Land Israel gebracht. In Atlit kann man ein ehemaliges britisches Camp mit Stacheldraht besichtigen. Es ist furchtbar, dort hineinzukommen.
Man muss sich vorstellen: Menschen, die aus den Konzentrationslagern entkommen waren, kamen auch noch nach dem Krieg, etwa 1946. Die Engländer wollten sie immer noch nicht ins Land lassen. Sie wurden aufgegriffen und in solche Lager mit Stacheldraht eingesperrt.
Noch etwas: Wenn man in das Lager kam, sah man ein einfaches Holzgebäude. Darin standen riesige Metallmaschinen, die wie Verbrennungsöfen aussahen. Das waren keine Öfen, denn die Engländer hatten solche nicht. Es waren Waschmaschinen.
Die gesamte Kleidung der Juden wurde abgenommen und in diesen Maschinen mit hoher Hitze gereinigt, um Insekten und Läuse im Camp zu verhindern. Das war schrecklich. Die entkleideten Juden wurden gezwungen, eine Dusche zu nehmen – ja, das kennt man von den Nazis. Doch dann wurden sie nicht vergast, sondern mussten erneut leiden. Welche Unsensibilität – es ist unglaublich, wie es damals zuging.
Diese Zeit endete 1947. Danach wurden die Juden wirklich in den ersehnten Hafen geführt, wie es hier steht. Auch danach kamen Schiffe, die massenweise Juden nach Hause brachten – aber nicht nur mit Schiffen.
Prophetie 25 – Flug ins gelobte Land. In Jesaja 60, Vers 8 steht: „Wer sind diese, die wie eine Wolke geflogen kommen? Und gleich Tauben zu ihren Schlägen.“ Das ist eine fantastische Stelle. Im Judentum wurde sie schon früher gelesen, als es noch keine Flugzeuge gab.
Man leitete daraus ab, dass in der Endzeit, wenn der Messias schließlich kommen wird, die Menschen heimfliegen werden.
Eine kleine Anekdote aus dem Mittelalter: Unter den kurdischen Juden, im heutigen Nordirak, trat ein falscher Messias auf. Er behauptete, er sei der Messias und die Zeit der Erlösung sei gekommen. Die Menschen wussten, nun käme die Zeit, in der sie heimfliegen würden.
Dieser falsche Messias war ein hinterhältiger Mann, der in Vollmondnächten von einem Ast zum anderen sprang, um den Leuten zu zeigen, dass er fliegen könne. Bald würden alle mit ihm zusammen fliegen, behauptete er. Doch diese Bewegung entpuppte sich als Betrug und brach zusammen. Niemand flog tatsächlich.
Viele sagten dennoch, dass sie eines Tages heimfliegen würden. Wirklich, ab 1882 gab es noch keine Flugzeuge. Die Brüder Wright probten erst später in Amerika am Strand mit ihren gefährlichen Flugobjekten.
Die Entwicklung ging dann schnell voran, bis es möglich wurde, Menschen in Massen mit Flugzeugen zu transportieren. Viele sind so über den Luftweg wie Wolken geflogen, gleich Tauben, die heimkehren zu ihren Schlägen.
Schlussfolgerungen und persönliche Botschaft
Wir ziehen aus diesen Beispielen folgende Schlussfolgerungen:
Erstens: Wir leben in der Endzeit. Die erfüllte Prophetie beweist das. Jesus Christus wird bald kommen – aber nicht mehr als der Retter der Welt, sondern als der Richter der Welt. Die persönliche Frage lautet: Sind Sie bereit, dem Richter zu begegnen, wenn er kommt? Er steht vor der Tür.
Wir haben gesehen, dass die Endzeit bereits eine Periode von 136 Jahren umfasst. In dieser Zeit haben sich nicht nur 25, sondern insgesamt 180 Prophezeiungen erfüllt. Am Ende dieser Zeitspanne, in der wir bereits so weit fortgeschritten sind, wird Jesus Christus als der Richter der Welt kommen.
Zweitens: Dies macht auch deutlich, dass die Bibel Gottes Wort an uns ist. Es gibt kein anderes Buch, das solche Prophezeiungen vorweisen kann. Allein im Buch Daniel finden sich über 200 Prophezeiungen zur Weltgeschichte, und etwa 300 Prophezeiungen beziehen sich auf das erste Kommen von Jesus Christus. Diese Hunderte von Prophezeiungen wurden so genau erfüllt – das gibt es nur in der Bibel.
Im Gegensatz dazu findet man solche präzisen Prophetien weder im Koran noch in den Schriften der Hindus oder Buddhisten. Warum? Weil nur die Bibel von dem Gott zeugt, der Zeit und Raum nicht unterworfen ist. Die Tatsache, dass diese Art von Prophetie in anderen Religionen nicht existiert, zeigt, dass sie den ewigen Gott nicht kennen.
Ein Beispiel: In Haiti ist Voodoo sehr verbreitet. Das Land wurde bewusst dem Satan geweiht. Viele Menschen dort lieben Glücksspiele. Obwohl sie oft kaum Geld haben, kaufen sie Lose. Wenn sie mehr Geld brauchen, gehen sie zu Voodoo-Wahrsagerinnen, um die Lösung für das Los zu erfahren. Man könnte denken, sie würden dadurch reich werden. Doch das Gegenteil ist der Fall: Sie bleiben arm oder werden noch ärmer, weil die Voodoo-Priesterinnen es selbst nicht wissen. Es funktioniert nicht.
Diese Geister kennen nicht einmal die richtige Lottozahl. Die Bibel hingegen weiß so präzise, was kommen wird. Deshalb können wir sagen: Die Bibel ist Gottes Wort an uns. Sie ist glaubwürdig, und es lohnt sich, sie regelmäßig zu lesen und Gottes Botschaft persönlich zu erfahren.
Drittens: Die Bibel sagt, wir müssen zu Gott zurückkehren und uns mit ihm versöhnen lassen. Das ist die wunderbare Botschaft Gottes an uns: Wir müssen mit Gott ins Reine kommen. In 2. Korinther 5,20 heißt es: „Lasst euch versöhnen mit Gott.“
Wir streiten mit Gott, wenn wir ein Leben führen, ohne nach ihm zu fragen. Wenn wir einfach unser eigenes Leben leben, ohne den Schöpfer zu beachten, stimmt etwas nicht. Die Bibel fordert uns auf, uns mit Gott zu versöhnen. Wir brauchen Frieden mit Gott.
Die Bibel macht klar: Wir sind alle von Gott getrennt. Ein Graben liegt zwischen Gott und Mensch – und dieser Graben ist unsere persönliche Schuld. Jesaja 59 sagt, dass unsere Schuld und Sünden die Trennung zwischen Gott und uns verursachen.
Natürlich kann man versuchen, gut zu leben, sich anzustrengen, Recht zu tun und niemandem zu schaden. Man kann so leben, dass man anderen nur das tut, was man selbst gerne erfahren möchte. Das ist alles schön und gut. Aber all diese Versuche führen uns nicht zu Gott – auch Esoterik nicht. Die Bibel sagt, dass alle unsere Bemühungen nicht ausreichen, um den Graben zu überbrücken.
Römer 3,23 sagt: „Denn alle haben gesündigt und erreichen nicht die Herrlichkeit Gottes.“ Weil wir nicht zu Gott kommen konnten, kam Gott zu uns. Jesus Christus ist die Brücke.
Darum kam der Messias, um für unsere Sünden zu sterben. Gott ist absolut heilig und kann nicht einfach über Sünde hinwegsehen. Er müsste gerecht sein und Schuld bestrafen. Deshalb müsste er jeden von uns richten. Selbst wenn wir recht gut gelebt haben, reicht das nicht aus, um vor einem heiligen Gott zu bestehen.
Aber Gott hat die Brücke geschaffen. Jesus, der Messias, ist gekommen, hat unsere Schuld auf sich genommen und die Strafe getragen, die eigentlich unsere wäre – die ewige Strafe im Feuersee.
Die Bibel sagt: Jeder Mensch, der seine persönliche Schuld im Gebet Gott bekennt und bereut und das Opfer des leidenden Messias annimmt, darf sich auf das Kommen des herrschenden Messias freuen. Denn wir werden alle einmal vor dem Richter stehen – jeder Mensch, der je gelebt hat.
Dann kann man wissen: Der Richter ist mein Retter. Deshalb braucht man keine Angst vor Gott zu haben. Andernfalls wäre der Gedanke, vor dem Richter zu stehen, erschreckend.
Es gibt einen Weg zurück zu Gott. Jesaja 55,6 sagt: „Sucht den Herrn, solange er sich finden lässt, ruft ihn an, während er nahe ist! Der Gesetzlose verlasse seinen Weg und der Mann des Frevels seine Gedanken und kehre um zu dem Herrn, so wird er sich seiner erbarmen.“
Auf dem Golgatha-Felsen vor den Stadtmauern Jerusalems ist Jesus Christus für uns gestorben. Damit hat Gott gezeigt, dass er nicht nur ein heiliger Gott ist, der das Böse straft, sondern auch ein Gott der Liebe. Er will nicht, dass wir verloren gehen, deshalb hat er seinen Sohn als leidenden Messias gegeben.
Ich möchte jedem Mut machen, der im Moment keinen Frieden mit Gott hat, heute noch Frieden mit ihm zu schließen. Der Weg ist nicht einfach. Es ist zwar nicht schwer, weil wir nichts leisten müssen, aber sich vor Gott zu demütigen, fällt uns schwer.
Doch das ist der Weg – der Weg zu ewigem Leben und ewiger Gemeinschaft mit dem Gott, der uns besonders anhand des Volkes Israel gezeigt hat, dass er die Weltgeschichte in der Hand hat und alles weiß, was kommen wird. Darum können wir ihm vollkommen vertrauen.
Vielen Dank fürs Zuhören.